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Der zweite Lord

Harry x Draco
von

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Neubeginn

Der zweite Lord

So, danke für die lieben Reviews...aber wie immer werdet ihr noch ein wenig verwirrt bleiben! Der Plan wird noch nicht verraten...obwohl ich im nachhinein immer wieder feststelle, dass ich manchmal ziemliche Andeutungen mache ... egal.
 

Ansonsten red ich heut mal nicht lang um den heißen Brei! Hier das nächste Pitel!
 

/Schokoladeausteil/
 

Pairings: Ron/Hermine, Harry/ Draco, Blaise/Sajin
 

Der zweite Lord
 

8. Neubeginn
 

Schon nach wenigen Tagen herrschte in Hogwarts wieder so etwas wie Normalität. Die Reparaturen der Halle waren recht schnell abgeschlossen gewesen. McGonagalls Gehirnerschütterung war die einzige Verletzung geblieben und die Untersuchungskommission des Ministeriums zog auch schnell ab. Man hatte Harrys Veränderung schon früher nicht begründen können und warum sollte das jetzt anders sein. Die Spuren des Gryffindors endeten in Hogsmead, wohin er nach der Zerstörung mit seinen ganzen Habseligkeiten ohne Eile gegangen war, in dem Bewusstsein, vorerst keine Verfolger fürchten zu müssen. Dann war er appariert, was die Auroren auch ohne weiteres feststellten, doch wohin der Junge verschwunden war, wusste keiner. Auroren wurden vermehrt auf die Suche geschickt, doch keiner fand den Schwarzhaarigen und die Wogen glätteten sich allmählich.
 

Die Gerüchte wurden nicht besonders laut und verstummten schnell, denn für niemanden kam diese Entwicklung wirklich überraschend, hatten sie Harrys Verhalten in den letzten drei Monaten doch aus erster Hand erfahren. Außerdem standen bald die Prüfungen an und die Schüler konnten sowieso nichts gegen Harry unternehmen.
 

Dieser tauchte auch die nächsten zwei Monate nicht mehr offiziell auf und abgesehen vom Phönixorden und den Auroren vergaßen alle den Vorfall ziemlich schnell. Viele sahen in Harrys letzten Worten nur Aufschneiderei und die meisten vermuteten sowieso, dass Harry sich entweder dem Lord anschloss, oder von ihm vernichtet werden würde. Beides konnten sie nicht ändern oder verhindern und beides würde die Zaubererwelt schon noch früh genug erfahren.
 

Es war wie so oft - die Zauberer lebten weiter in ihrer eigenen kleinen Welt und beachteten die Gefahr um sich nicht.
 

Harry würde sie jedoch bald wachrütteln.
 

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Harry ging ohne Hast durch die Gänge von Hogwarts Richtung Gryffindor-Turm. Im Gemeinschaftsraum rannten einige Gryffindors durch die Gegend und auch das Bad schien sich im Belagerungszustand zu befinden. Ohne auf die Schüler zu achten, ging Harry die Treppe nach oben und schloss dann die Tür hinter sich. Wohltuende Stille umgab ihn. Er wusste, wie verstört und ängstlich jetzt alle Schüler und Lehrer in der Halle waren und er war froh darüber, dass sein Plan so gut funktioniert hatte. Natürlich würden viele bald darauf kommen, dass alles, was er in der letzten Zeit getan hatte, auf diesen Morgen hingedeutet hatte. Vor allem Dumbledore würde das schnell erraten. Doch Harry war sich ziemlich sicher, den Eindruck hinterlassen zu haben, dass er es genossen hatte. Doch dem war ganz und gar nicht so. Er hasste es zu sehen, wie er voller Furcht und Angst aus großen Augen angeblickt wurde. Und doch würden ihm von nun an von der breiten Masse nur diese Blicke folgen. Es war egal. Es gehörte zum Plan.
 

Seine Sachen waren schon seit Tagen mehr oder weniger in den beiden Koffern verstaut und Harry holte sie nun unter dem Bett hervor. Dann packte er den letzten Rest hinein, den er noch für die Schule benötigt hatte und zauberte alles in Taschenformat. Er steckte die Koffer in seinen Umhang und ging hinüber zu Hedwig. Die Schneeeule blickte ihn aus vertrauten Augen an und zeigte keine Scheu. Sie wusste nicht, was ihr Herr heute getan hatte und es wäre ihr wohl auch egal gewesen. Harry öffnete die Tür des Käfigs und Hedwig kletterte auf seine Faust. Dann holte er das Tier aus dem Gitter und streichelte ihre weißen Federn sanft.
 

"Ich möchte, dass du mich für eine Weile verlässt. Ich habe einige Besorgungen zu erledigen, bei denen du etwas auffällig bist. Ich möchte, dass du runter zu Draco fliegst und dort bleibst, bis er dir eine Nachricht für mich mitgibt. Okay?"
 

Die Eule schuhute leise und zwickte Harry zärtlich ins Ohr. Dann sprang sie auf das Fensterbrett und wartete, bis Harry die Fensterflügel geöffnet hatte. Sie breitete ihre Schwingen aus und flog dann schnell um das Schloss zum Slytherinkerker.
 

Harry sah ihr kurz nach und fühlte sich plötzlich sehr einsam. Hedwig war seine einzige Verbindung zur Vergangenheit und sie zu verlieren, auch wenn es nur kurz war, tat weh. Doch die Eule war zu auffällig und für die nächste Woche brauchte Harry so wenig Aufmerksamkeit wie möglich.
 

Noch einmal blickte er sich in dem Zimmer um, was für sechs Jahre seines Lebens sein Zuhause gewesen war und dann wandte er sich um und ging ohne Zögern nach draußen. Die Gryffindors beachteten ihn noch immer nicht und die Gänge draußen waren menschenleer.
 

Ohne aufgehalten zu werden erreichte Harry das Schlossportal, durchquerte die Grounds und ging hinunter nach Hogsmead. Er drehte sich noch einmal um und nahm den Anblick des Schlosses, des Quidditchfeldes, des Sees und des umliegenden Geländes in sich auf. Es würde kein Abschied für immer sein, denn schon bald würde er hierher zurückkehren. Doch dann würde der Anblick nicht so friedlich sein.
 

Entschlossen drehte sich der Grünäugige um und erreichte schon bald das Dorf. Hier war er außerhalb der Appariersperre Hogwarts und konnte gehen, wohin er wollte.
 

Sein erstes Ziel war die Winkelgasse. Er hatte Hogwarts ja nicht verlassen können, so dass er seine Besorgungen erst jetzt machen konnte, doch das Geld seiner Eltern schon in den letzten Sommerferien in Sicherheit zu bringen, hätte zu viel Aufsehen erregt. Aber Harry wusste, dass er durch die Zerstörung der großen Halle etwas Vorsprung hatte und ohne Eile alles erledigen konnte. Bevor sie in der Winkelgasse nach ihm suchten, war alles erledigt. Da er noch nicht 18 war konnte Dumbledore noch immer sein Konto sperren, weshalb Gringotts sein erster Anlaufpunkt war. Zum Entsetzen der Kobolde ließ er sein gesamtes Verließ räumen und das ganze Gold in Koffer verpacken. Diese verkleinerte Harry ebenfalls und steckte sie ein.
 

Dann besorgte er sich einen neuen Umhang und einige Kleidergarnituren bei Madame Melkins, denn er konnte ja schlecht überall in der Schuluniform von Hogwarts herumlaufen. Einige Bücher, Zauberutensilien und einen Imbiss später apparierte Harry nach Schottland in die unmittelbare Umgebung von Hogwarts. Dort verschwand er in einem Wald und zog sich vor neugierigen Blicken geschützt die neue Kleidung an. Außerdem veränderte er sein Aussehen mit einem Zauber soweit, dass er für die nächsten Stunden von anderen nicht erkannt wurde.
 

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Mandy Blodwoord wartete ungeduldig im Foyer des alten Schlosses Argywn. Sie hatte erst am späten Vormittag die Nachricht erhalten, dass der Interessent sie um ein Uhr hier treffen wollte. Sie fand das etwas kurzfristig, doch sie war hier - wer fehlte, war der potentielle Käufer.
 

Ungeduldig lief sie auf den Marmorfließen hin und her. Argywn Castle war schon uralt und auch ziemlich groß. Es gehörte einem verarmten Landadligen, der schon vor Monaten zu ihr gekommen war, damit sie das Schloss für ihn verkaufte. Das Problem war nur, dass diese Mauern schon mal bessere Tage gesehen hatten und dringend eine Sanierung benötigten. Außerdem entsprachen die sanitären Standards nicht einmal annähernd den Ansprüchen ihrer bisherigen Klienten. Mandy hatte schon viele Interessenten durch das Schloss geführt und jeder war hinterher mit dem Versprechen, sich das ganze zu überlegen auf nimmer wieder sehen verschwunden. Bis sie kurz nach Weihnachten einen Brief von einem Mr. Sorter bekommen hatte, in dem um eine Anschauungsmappe gebeten worden war. Mandy hatte die Fotos und Gebäudeskizzen zu einem Bericht über den Zustand des Schlosses gelegt und an eine Adresse irgendwo in Schottland geschickt. Ein Dorf namens Hogsmat oder so ähnlich, sie wusste es nicht mehr. Eigentlich hatte sie keine Hoffnung gehabt, dass dieser Sorter sich wieder melden würde, doch jetzt war er sogar hier her unterwegs und seine Briefe hatten immer sehr interessiert geklungen.
 

Mandy fragte sich jedoch, nach einem wiederholten Blick auf ihre Uhr, wo der Kerl blieb. Sie hatte sich extra beeilt, rechtzeitig in dieser gottverlassenen Gegen zu sein und nun kam der Typ schon eine halbe Stunde zu spät. Wer wollte auch mitten im nirgendwo ein Schloss besitzen. Wahrscheinlich hatte es sich der Mann wieder anders überlegt und wenn Mandy zurück in ihr Büro kam, würde dort eine Absage auf sie warten. Wieder einmal bereute sie es, kein Handy zu besitzen.
 

Entschlossen, nicht mehr länger zu warten, schloss sie das große Eingangsportal ab und wollte zu ihrem Auto gehen, als ein junger Mann auf sie zugeeilt kam. Er war vielleicht Mitte 20, hatte blondes, kurzes Haar was in alle Richtungen abstand und eine Sonnenbrille bedeckte seine Augen. Seine Kleidung hatte Ähnlichkeit mit einem Anzug, war aber vom Schnitt etwas zu altmodisch. Doch Mandy ignorierte das. Wer so verrückt war, ein altes, baufälliges Schloss im Niemandsland zu kaufen, konnte auch einen exzentrischen Modegeschmack besitzen.
 

Der Mann stoppte vor ihr und lächelte etwas gequält, während er um Atem rang. Mandy entdeckte kein Auto und ihre Gedanken wurden auch gleich darauf von Mr. Sorter bestätigt.
 

"Mrs. Blodwoord, nehme ich an? Entschuldigen Sie die Verspätung, aber ich hab mich etwas verfahren und hab zu Fuß weitergesucht. Ich hoffe, Sie warten noch nicht zu lang."
 

Mandy schüttelte den Kopf. "Nein. Möchten Sie sich erst einmal ausruhen, oder wollen wir gleich ins Schloss gehen?"
 

Der Mann lächelte ihr jetzt freundlich zu und meinte: "Ich fühle mich schon besser. Wir können mit der Besichtigung gleich beginnen, damit ich Sie nicht zu lange aufhalte."
 

Also führte Mandy den Mann durch das Castle. Es war riesig, aber größtenteils unmöbiliert. Die Zimmer waren hell und freundlich und sah man von den Spuren des Alters ab, so war es eigentlich sogar ziemlich hübsch. Nach einer Stunde hatten sie das wichtigste besichtigt und die beiden fanden sich wieder im Foyer ein.
 

"Also, was sagen Sie?", wollte Mandy wissen. Im Allgemeinen waren von den anderen Kunden an dieser Stelle immer Ausflüchte gekommen, doch dieser Sorter war schon während der Führung interessiert gewesen und schien ab und zu sogar schon Pläne für die Einrichtung im Kopf zu entwerfen. Mandy hatte ein gutes Gefühl.
 

Der blonde Mann nickte auch und meinte dann: "Sie haben mich vorab ja schon gut informiert und das hier entspricht ungefähr meinen Erwartungen. Ich denke, ich nehme es. Der Preis bleibt gleich?"
 

Mandy nickte nur und konnte ihr Glück kaum fassen. Sie hatte den alten Ladenhüter tatsächlich verkauft.
 

"Gut, ich glaube, der Preis ist auch angemessen. Dann lassen Sie uns die Formalitäten erledigen."
 

Gemeinsam gingen sie zu Mandys Auto und diese begann in ihrer Tasche auf dem Beifahrersitz zu kramen. Sie hatte den Vertrag zwar mit, doch sie hatte nicht wirklich gedacht, ihn zu benötigen. Plötzlich umhüllte sie ein helles Licht und das nächste, was sie erkennen konnte, war die Landstraße in der Nähe von Aberdeen, die sie mit ihrem Auto befuhr. Verwirrt blinzelte sie, doch dann erinnerte sie sich an den blonden Mann mit dem altmodischen Anzug, der ihr ein kleines Schlösschen keine 10 Kilometer von Aberdeen entfernt für einen unverschämt hohen Preis abgekauft hatte. Sie lächelte zufrieden und fuhr zurück in ihr Büro.
 

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Harry nahm den Verwandlungszauber von sich und änderte auch die Kleidung wieder in etwas weniger förmliches. Dann blickte er sich erneut in dem Foyer seines Schlosses um. Er war schon im Sommer in einer Muggelzeitschrift auf die Anzeige von Mandy Blodwoord gestoßen, doch damals hatte er noch nicht die Möglichkeiten gehabt, mit ihr in Kontakt zu treten. Außerdem war es damals auch noch nicht so dringend nötig gewesen. Erst in Hogwarts nach Weihnachten hatte er Mandy auf Muggelart geschrieben, ihr eine erfundene Adresse in Hogsmead genannt und sich informieren lassen. Durch einen Zauber waren die Briefe von Hedwig immer rechtzeitig von der Muggelpost in Aberdeen abgeholt worden, bevor jemandem auffiel, dass diese Adresse gar nicht existierte.
 

Jetzt hatte er Mandy mit einem Gedächtnisblock versehen, so dass sie sich zwar an ihn erinnerte und auch an den Kauf an sich, jedoch glaubte, ein ganz anderes Schloss verkauft zu haben. Harry hatte am Morgen genügend Gold in Muggelgeld getauscht und ein Konto in London eröffnet. Davon hatte er das Schloss bezahlt und würde sich die Einrichtung und diverse Kleinigkeiten aus der Muggelwelt kaufen. Das kleine Schloss nahe Aberdeen existierte nicht wirklich, doch das war nicht wichtig. Einer oberflächlichen Überprüfung durch Muggel- oder Zauberministerien hielt der angebliche Kauf stand und dass genügte. Mandy erinnerte sich nicht mehr an dass alte Argywn Castle und Harry hatte alle Unterlagen in ihrem PC und in ihren Ordnern vernichtet. Und vor allem würde niemand dieses Schloss mit Harry Potter in Verbindung bringen.
 

Das erste, was der Junge nun tat, war, einige Umbauten vorzunehmen. Er sanierte das Schloss mit mehreren Zaubern vollständig und ließ ringsherum Bäume und Rosensträucher wachsen, die ihn vor eventuellen neugierigen Wandereraugen schützen würden. Dann strich er die Zimmer neu an, reparierte Marmorfußböden, Wände und Holz- und Steintreppen. Am Ende dieses Tages hätte Mandy dieses Schloss wohl nicht wieder erkannt, denn abgesehen von der fehlenden Einrichtung sah es zwar altmodisch aber baulich wie neu aus.
 

Das letzte, was Harry an diesem Tag tun musste, war der Schutz gegen Voldemort und Dumbledore. Neben einem Magieverschleierungszauber und einem Zauber, der das Schloss für Muggel so baufällig wie eh und je erscheinen ließ, sprach Harry noch weitere Flüche aus, die den Lord und den Phönixorden daran hindern würden ihn durch einen Suchzauber hier zu orten oder irgendwelche magischen Aktivitäten zu bemerken. So rundherum geschützt konnte das Castle als Basis dienen.
 

Harry apparierte nach London zurück und mietete sich in einem kleinen Hotelzimmer für eine Nacht ein. Am nächsten Tag klapperte er Möbelgeschäfte und Kaufhäuser ab und kaufte die nötige Einrichtung für sein Schloss. Das konnte er nicht durch Magie heraufbeschwören, denn nichts konnte aus Nichts entstehen. Und Harry hatte keine Lust, sich hunderte Mäuse zu besorgen und jede in einen anderen Gegenstand zu verwandeln. Da war kaufen doch viel einfacher und tierfreundlicher. Wer setzte sich auch gern auf einen piepsenden Stuhl?
 

Harry besorgte sich auch mehrere Muggelkleidungsstücke, denn er würde lange Zeit nicht mehr in der Zaubererwelt auftauchen können, ohne aufzufallen. Um seine Pläne durchzuführen musste er sich aber in der Welt bewegen und das war als Muggel wesentlich einfacher, als als gesuchter Zauberer.
 

Die Möbelstücke holte er mit einem Lastwagen nacheinander persönlich ab, und da er sie immer bei anderen Warenhäusern und unter anderem Namen gekauft hatte, schöpfte niemand Verdacht und seine Spuren waren noch immer verwischt. Oft zahlte er bar, so dass er jeden beliebigen Namen annehmen konnte und ein bisschen 'Amnesia' half immer.
 

Natürlich transportierte Harry die Möbel mit Flüchen in das Castle und nach drei weiteren Tagen war das Schloss vollständig eingeräumt und sehr behaglich.
 

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Es war das erste Aprilwochenende, als Harry sich in seinen Sessel vor den Kamin im kleinen Salon setzte, ein Weinglas neben sich und die Windkugel von Blaise auf dem Schoß. Ehrfürchtig blickte Harry auf die perfekt geformte Kugel, in der immer wieder Schlieren entstanden, wie von Wolken, die durch Wind bewegt wurden. Sachte berührte der Junge die Kugel und dachte angestrengt an Draco. Die Kugel wurde plötzlich dunkel und dann sah Harry durch sie einen kleinen Ausschnitt des Zimmers seiner beiden Slytherin-Freunde. Blaise huschte gerade ins Bild, war aber sofort wieder verschwunden und Harry schätzte die Richtung, in die der Langhaarige gegangen war als Bad ein. Doch der Junge sah auch ein kleines Stück von Dracos Bett und einige blonde Haarsträhnen hingen in dieses Bild.
 

"Drac!"
 

Der Blonde fuhr erschrocken hoch und blickte sich suchend im Zimmer nach einem anderen Anwesenden um. Irgendjemand hatte ihn gerufen. Dann fiel sein Blick zufällig auf die zuvor durchsichtige Kugel, in der nun Harrys Kopf zu sehen war und ein Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des Slytherins aus. Schnell sprang er auf und holte die Kugel zu sich ins Bett.
 

"Hi, na wie geht’s dir so ganz allein?"
 

Harry kicherte und seufzte gleich darauf. "Um ehrlich zu sein, vermiss ich dich schon jetzt schrecklich. Ich weiß gar nicht, wie ich die nächsten drei Monate ohne dich aushalten soll."
 

Draco grinste überheblich, doch Harry glaubte auch in seinen Augen Sehnsucht zu entdecken. "Ach was, das hältst du schon aus. Ich muss ja auch ohne Streicheleinheiten auskommen. Aber was anderes, bist du schon fertig mit allem?"
 

"Ja!", Harry nickte stolz und erzählte ihm von dem Schloss und was er in der letzten Woche alles geschafft hatte. "Es ist jetzt richtig wohnlich hier, aber es ist auf alle Fälle viel zu groß für mich. Ich schlaf hier auf dem Sofa, weil ich mich schon zweimal auf dem Weg ins Schlafzimmer verlaufen hab. Hier kann man sich echt nur durch apparieren fortbewegen. Und bevor ich in der Küche bin, vergehen Stunden. Das hier ist fast so schlimm wie im ersten Jahr in Hogwarts. Apropos. Ich denke ich nehm Dobbys Angebot an. Könntest du ihm Bescheid geben?"
 

Dobby hatte bemerkt, dass Harry seine Sachen gepackt hatte und scheinbar nur auf die Abreise wartete und er hatte gefragt, ob er mitkommen könnte. Der Hauself war ja frei und nur in Hogwarts geblieben, weil er sonst nicht wusste wohin, und weil Harry auch dort war. In dem neuen Schloss konnte Harry einen Koch und Hauself durchaus gebrauchen.
 

"Ich werd es ihm sagen. Ich schick dir dann Hedwig mit seiner Antwort und wo du ihn abholen kannst, okay?"
 

Harry nickte. Plötzlich ging im Hintergrund eine Tür und dann drängte sich ein zweites Gesicht in die Kugel.
 

"Hi, Harry, na was gibt’s Neues an der Schlossbesitzerfront?"
 

Auch Blaise bekam nun eine kurze Zusammenfassung der letzten Woche und dann wollte Harry wissen: "Wie läuft es eigentlich so bei euch?"
 

Doch Draco und Blaise kicherten nur. "Nix besonderes. Die Wogen haben sich geglättet, so wie wir erwartet haben. Dumbledore hockt ständig mit McGonagall und Snape zusammen und hat schon mehrfach das Schloss verlassen. Wahrscheinlich bespricht er sich mit dem Orden. Ansonsten stehen wir etwas mehr unter Beobachtung, vor allem Granger und das Wiesel haben ein Auge auf uns geworfen, aber dank der Tarnumhänge und der Karte der Rumtreiber können wir trotzdem alles beobachten."
 

Harry nickte nur. Etwas anderes hatte er nicht erwartet. Auch aus der Zeitung hatte er einiges erfahren und wusste, dass nur die normalen Anstrengungen unternommen wurden, um ihn zu fangen - mehr als ein paar Auroren war er dem Ministerium noch nicht wert. Ihr Plan war wirklich nötig. Wie zu erwarten war, sorgten sich nur Dumbledore und der Orden, was Harry als nächstes vorhatte. Nun vorerst musste sich Harry noch still verhalten, denn solange man nur zu dritt war, ließ sich kein Krieg gewinnen.
 

"Dein Artikel hat allerdings ziemlich viel geholfen. Ich will gar nicht dran denken, was passieren würde, wenn Dumbledore nicht mehr hier wäre. Dann hätten wir vielleicht so ein inkompetentes Arschloch wie Fudge als Schulleiter, brr", machte Draco und brachte alle drei zum kichern. Tatsächlich hatte Harry am zweiten Tag seiner 'Flucht' unter falschem Namen einen Artikel für den 'Tagespropheten' verfasst, in dem er Dumbledores besonnenes Handeln angesichts eines größenwahnsinnigen Harry Potters hervorgehoben hatte und das niemand eine solche Entwicklung hätte voraussehen können, auch der Schulleiter nicht. Sein Artikel war von allen verschlungen worden und keiner zweifelte mehr an dem alten Mann. So kam auch niemand auf die Idee, ihn aufgrund seiner bei Harry gemachten Fehler abzusetzen. Das war vor allem den drei Verschwörern ganz recht, denn für sie war Dumbledore in seiner bisherigen Position am nützlichsten. Albus Dumbledore war noch immer der größte Gegner Voldemorts und das durfte sich nicht ändern - noch nicht.
 

Die drei unterhielten sich noch einige Zeit bevor es für die Slytherins Zeit zum Abendessen war. Die beiden würden Harry auch weiterhin über die Geschehnisse in Hogwarts auf dem Laufenden halten und Draco würde am Abend Hedwig zu Harry schicken.
 

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Voldemort wartete ungeduldig auf die Versammlung seiner engsten Getreuen. Er hatte die Gerüchte über Harrys seltsames Verhalten im letzten Schuljahr gehört, doch erst, als Lucius sie durch Dracos Briefe bestätigte, hatte der Lord daran geglaubt. Warum war der Goldene Junge plötzlich mit Draco Malfoy, einem seiner aussichtsreichsten Todesserkandidaten befreundet? Lucius hatte glaubhaft versichert, dass Draco nicht plötzlich auf Dumbledores Seite stand und auch Harry machte nicht den Eindruck, noch zum Phönixorden zu gehören. Doch Anfangs hielten alle Todesser das nur für ein Täuschungsmanöver, um in die Reihen des Lords zu gelangen. Als Harry und Draco dann sogar ein Paar wurden, war sich Voldemort sicher gewesen, dass Harry das alles nur spielte, um sich bei seinen Feinden einzuschleichen und sie von innen zu vernichten. Das war Harry durchaus zuzutrauen. Doch wie passte da die Freundschaft zu Zabini hinein, dessen Mutter für das Ministerium arbeitete und dessen Familie Voldemort schon immer gehasst hatte. Und warum war auch Draco so plötzlich offen mit Blaise befreundet? Sie wurden auch früher oft zusammen gesehen und Draco war oft zu den Zabinis in die Weihnachtsferien gefahren - doch Lucius hatte das immer selbst veranlasst, um Dumbledore über Draco zu täuschen oder zumindest zu verunsichern. Jedenfalls dachte der Lord das immer. Scheinbar war Dracos Freundschaft zu Blaise dabei mehr gewachsen, als alle ahnten.
 

Noch stellte sich Draco auch nicht gegen ihn, doch Voldemort wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn Harry handelte. Seine Spione hatten ihm von den letzten drei Monaten und Harrys radikaler Änderung berichtet und der Lord war letztendlich doch zu dem Schluss gekommen, dass Harrys Plan nicht zu sein schien, sich bei ihm einzuschleichen. Sonst würde der Gryffindor doch nicht so offen handeln und so bösartig alle seine früheren Freunde behandeln. Oder wollte Harry tatsächlich zu ihm wechseln?
 

Der Lord war wieder einmal über sich selbst erstaunt, wie sehr ihn sein junger Feind beschäftigte. Er dachte in letzter Zeit oft über Harry nach und kam zu keinem Ergebnis, doch selbst Dumbledore schien es so zu gehen.
 

Es klopfte und Voldemort drehte sich unwillig zur Tür. Pettigrew trat ein, gefolgt von Lucius, Sajin, Bellatrix und dem Rest der inneren Todesser. Voldemort nickte ihnen ungnädig zu und die Männer und Frauen berichteten, was sie über die Ereignisse in Hogwarts erfahren hatten.
 

"Was denkt ihr darüber? Was hat Potter vor?", wollte der Lord abschließend wissen, doch alle blickten sich nur fragend an. Ihnen ging es wie dem Lord selbst. Harry hatte sich offen bekannt, ein Gegner Dumbledores zu sein, doch er behauptete, Voldemort noch immer zu hassen. Wie passten da Draco und Blaise ins Bild?
 

Die roten Augen des Lords blieben an Lucius hängen.
 

"Sag mir, was mit deinem Sohn ist!"
 

Der blonde Mann überlegte nicht lange: "Er ist loyal. Er hat mir regelmäßig Briefe geschrieben, die über Dumbledores Aktivitäten berichten, soweit er sie als Slytherin beobachten kann. Er ist zwar mit Potter zusammen, doch er hat geschrieben, der Junge stünde auf keiner Seite. Ich habe ihn ermuntert, die Beziehung aufrecht zu halten um Informationen zu sammeln, doch ich habe ihm auch zu Vorsicht geraten. Nichts deutet darauf hin, dass Draco Euch verrät, aber selbst er kennt Potters Beweggründe nicht. Und scheinbar hat sich Potter auch vor drei Tagen von meinem Sohn getrennt, und da er Hogwarts nun verlassen hat, sieht Draco keine Möglichkeit, an weitere Informationen zu kommen."
 

Als Lucius geendet hatte, fragte der Lord geradeheraus: "Spielt dein Sohn dir etwas vor?"
 

"Nein, mein Lord. Ich weiß, dass er loyal zu mir und somit auch zu Euch steht." Die Sicherheit in der Stimme des Mannes überzeugte Voldemort und er entließ die Todesser. Sie hatten den Befehl, nach Harry zu suchen. Erst, wenn Voldemort dem Jungen gegenüber stand, würde er Gewissheit haben, woran er nun eigentlich mit ihm war. Bis dahin würden die Pläne des Lords erst einmal warten müssen, denn niemand wusste, wozu Harry nun fähig war, wo er sich von Dumbledore losgelöst hatte. Voldemort hatte zwar vorgehabt, Hogwarts bald anzugreifen, doch zuerst musste er Harry entweder zu sich holen oder töten. Hogwarts nur zu beobachten würde vorerst reichen.
 

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So, das wars mal wieder...schöne Weihnachtszeit noch. Mal sehen, wann ich vor lauter lernen das nächste Pitel hoch stellen kann...*seufz* CU Fly



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-12-05T16:12:24+00:00 05.12.2006 17:12
suuuuuuuuuuuuuuuuuupi kapi
schreib ganz schnell weiter
Von:  InaBau
2006-12-04T15:15:15+00:00 04.12.2006 16:15
Ein fantastisches Kapitel! Bitte schreib ganz schnell weiter! Ich bin wirklich gespannt, was Harry jetzt vor hat. Welche Seite ihn zuerst findet? Ich würde mich freuen, wenn Harry sich Voldi gegenüber zumindest neutral verhält, vorerst jedenfalls. Ich freu mich schon sehr auf das nächste Kapitel!


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