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Der zweite Lord

Harry x Draco
von

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Erinnerungen

So und ohne noch lang drum herum zu reden…hier also endlich ein Teil der Antworten auf all eure Fragen….
 

Der zweite Lord
 

23. Erinnerungen
 

Flashback
 

„Oh Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich mal froh darüber bin, dass du mich zum Lernen gezwungen hast, Herm. Das war die schwerste Prüfung, die ich jemals erlebt habe und ich glaube sogar, dass ich sie bestanden hab.“
 

Harry grinste hinter Rons Rücken und Hermine begann einmal mehr mit ihren üblichen Tiraden, wie wichtig das Lernen doch sei. Doch in Wirklichkeit war sie genauso erleichtert über das Ende der Prüfung in Verwandlung wie ihre beiden Freunde. Selbst Harry musste zugeben, dass es wirklich schwer gewesen war, dieses Jahr bei McGonagall zu bestehen. Aber er hatte ein ziemlich gutes Gefühl, trotz allem. Seit Dumbledore und McGonagall ihm Extraunterricht zur Vorbereitung gegen Voldemort gaben, war er in den meisten Fächern besser geworden und konnte sogar Hermine manchmal übertreffen. Doch glücklicherweise war die Prüfung bei ihrer Hauslehrerin die letzte in diesem Schuljahr gewesen. Nun waren es nur noch drei Tage bis zu den Sommerferien, in denen sie das schöne Wetter genießen und die Seele baumeln lassen konnten. Und vielleicht schafften es seine beiden besten Freunde in dieser Zeit ja noch, ihre Gefühle füreinander zuzugeben. Jetzt, da der Stress der Prüfungen vorbei war, konnte sich auch Hermine entspannen und dann gelang es ihr und Ron vielleicht endlich, das Offensichtliche zu erkennen. Harry wunderte sich, dass Hermine noch nichts bemerkt hatte, doch scheinbar war sie in diesen Dingen nicht so schnell wie im Schulstoff.
 

Mit einem langen Blick auf den in der Sonne glitzernden See stoppte Harry und rief seine beiden Freunde zurück, die, in ihr Streitgespräch vertieft, schon weiter gegangen waren.
 

„Leute...Herm, Ron! Schön, dass ihr mir auch mal wieder eure Aufmerksamkeit schenkt“, doch Harry entschärfte diese Bemerkung mit einem Grinsen.
 

„Sorry Har. Aber Hermine versucht mir wieder ihre Weisheiten einzutrichtern. Sie scheint noch nicht begriffen zu haben, dass wir jetzt Ferien haben und...“ Ron duckte sich vor einer Kopfnuss von Hermine, doch das Mädchen verkniff sich eine spitze Bemerkung. Sie lächelte nur unergründlich und schien gar keine Lust zu haben, weiter mit Ron zu streiten. Harry erkannte die Anzeichen und stoppte das Starren schon im Keim. Wenn einer der beiden nicht hinsah, verfiel der jeweils andere in letzter Zeit immer in heimliches Bewundern und auch Hermine hatte mal wieder diesen Blick in den Augen. Aber darauf hatte Harry jetzt wirklich keine Lust. Das konnten sie am See besser ohne ihn machen.
 

„Ich muss noch zum Training zu McGonagall. Also wollte ich euch nur viel Spaß wünschen. Und vergesst nicht, mir ein Plätzchen frei zu halten. Ich will dann auch noch n bisschen baden.“
 

Schatten legten sich über Hermines und Rons Gesichter und Harry konnte fast sehen, wie ihre Laune um einige Etagen in den Keller stürzte.
 

„Musst du auch heute wieder hin? Können sie dir nicht wenigstens am letzten Prüfungstag ein bisschen Freizeit gönnen?“ Rons Stimme klang schon fast ein wenig wütend, doch Harry lächelte ihn nur aufmunternd an.
 

„Es macht mir nichts aus. Ich hatte doch schon die ganze letzte Woche frei, damit ich nicht zusätzlich zum Lernen noch trainieren musste. Also dann, bis später.“ Ohne noch weitere Kommentare abzuwarten drehte sich der Junge um und verschwand in Richtung des Übungsraumes, den er nun schon das ganze Schuljahr besucht hatte.
 

Er wollte sich nicht noch mehr tröstende Worte seitens seiner beiden Freunde anhören. Er wusste, wie sehr sie diese Übungsstunden hassten, die er absolvierte. Aber sie wussten auch, dass es nötig war.
 

Anfangs hatte Harry geglaubt, sie wären neidisch auf ihn, weil er von Dumbledore unterrichtet wurde, und sie nicht. Wo es doch eigentlich auf Hermines Idee im 5. Jahr beruhte. Das Training bei Dumbledore war eigentlich nur eine Fortführung seiner Unterrichtsstunden unter Umbridges Nase. Nur, dass er nicht mehr der Lehrer war, sondern der Schüler. Doch schon bald hatte Harry begriffen, dass Hermine und Ron nicht neidisch waren, sondern ihn bedauerten. Sie wussten sehr gut, wie gefährdet Harry durch Voldemort war, und wie wichtig es war, dass Harry sich allein verteidigen konnte. Erst im letzten Sommer hatte sich gezeigt, dass es nötig war, dass Harrys Fähigkeiten noch gesteigert wurden. Und auch er selbst hatte sich geschworen, nie wieder ein solches Desaster zuzulassen, wie damals im Ministerium. Er wollte nie wieder einen geliebten Menschen sterben sehen, nur weil er selbst gerettet werden musste. Von nun an wollte sich Harry selbst verteidigen können.
 

Doch Hermine und Ron hatten auch seine schlechten Tage erlebt. In denen er sein Schicksal und besonders Voldemort verflucht hatte. Sie waren alle an jenem Tag im Ministerium gewachsen und hatten begriffen, dass es für sie keine unbeschwerte Jugend gab, solange der Lord existierte – besonders für Harry nicht. Und Hermine und Ron hatten gesehen, wie schwer es Harry trotz allem fiel, den fröhlichen Jungen zu spielen, während er seine Freizeit dem Kämpfen opferte und in jeder Minute daran erinnert wurde, dass jederzeit ein neuer Angriff erfolgen konnte. Harry war es nur selten passiert, dass er in der Gegenwart von Hermine und Ron solche trostlosen Gedanken hatte. Er wollte die beiden nicht noch mehr beunruhigen, als sie es so schon waren. Sie konnten ihm nicht helfen, was beide quälte und Harry wollte außerdem kein Mitleid. Harry wusste, dass er Hermine und Ron durch seine Distanzierung und seine aufgesetzte Fröhlichkeit auch – oder besonders – ihnen gegenüber sehr verletzte, aber er konnte nicht anders.
 

Und auch jetzt versuchte er die beiden vor seinen Problemen zu schützen, indem er so tat, als mache ihm die gestohlene Freizeit am See nichts aus. Doch beide wussten, dass er viel lieber mit ihnen baden gegangen wäre, Seamus oder Neville geärgert hätte und einfach nur entspannen wollte. Harry hatte es in ihren Blicken gesehen, als sie ihm eben nachgesehen hatten. Auch deshalb war er so schnell geflüchtet. Sie konnten es nicht ändern und es war nötig. Ihm war die Kindheit durch Voldemort gestohlen worden und Harry konnte das nicht rückgängig machen. Nur akzeptieren. Das hatte der Junge durch Sirius’ Tod und seine langen Gespräche mit Remus erkannt.
 

Das war noch so ein Punkt, den Hermine und Ron nicht wussten. Remus war ein guter Freund der Drei und es wäre nicht verwunderlich gewesen, wenn Harry sich mit dem Mann unterhalten hätte, träfen sie sich zufällig. Doch warum sollten sich die beiden sogar extra Treffpunkte ausmachen. Gut, Remus war mit Sirius befreundet gewesen und trauerte genauso um diesen, wie Harry es tat. Doch hätten Hermine und Ron von seinen langen Spaziergängen mit Remus an den Hogsmeadwochenenden erfahren, hätten sie auch wissen wollen, worüber sich die beiden unterhielten. Und Harry wollte sie eigentlich nicht anlügen. So hatte er beschlossen die Treffen zu verschweigen und vorgegeben, trainieren zu müssen. Denn Remus und Harry sprachen ohne auf sich Rücksicht zu nehmen über alles. Darüber, dass Harry nie froh sein konnte, bevor Voldemort nicht starb. Darüber, dass das Opfern seiner Freizeit nur ein kleines Übel war. Darüber, dass selbst Hermine und Ron trotz allem erwarteten, dass Harry stark genug war, das alles zu überstehen – obwohl der Junge sich ganz und gar nicht so fühlte. Vor Remus brauchte Harry nicht zu spielen, wie furchtlos und stark und von sich selbst überzeugt er war. Das war eine Lüge, die für alle einschließlich Dumbledore, Ron und Hermine reserviert war. Nur Remus verstand, dass Harry immer öfter an sich zweifelte und sich dem allen nicht gewachsen fühlte. Und nur Remus konnte ihm helfen Sirius’ Tod zu verstehen. Akzeptieren konnten sie ihn beide nicht. Doch seit Harry wusste, das Remus nicht nur Sirius’ Freund war, sondern ihn geliebt hatte und damit mehr verloren hatte als nur einen alten Schulfreund, verstand Harry den traurigen Blick des Werwolfes. Es war wie eine Art Seelenverwandtschaft. Sie hatten beide genug verloren um nicht mehr viel von der Welt zu erwarten. Und sie hatten beide ihre Kindheit schon viel zu früh aufgeben müssen.
 

Hätten Hermine und Ron dies alles gewusst, hätten sie sich noch mehr Sorgen um ihn gemacht. Harry wusste, dass er den beiden vertrauen konnte. Er ahnte, dass sie ihn irgendwann nicht nur bemitleiden sondern es auch akzeptieren würden und ihm vielleicht sogar helfen könnten, seine Bürde zu tragen. Aber er wollte sie trotz dieses Wissens nicht belasten. Wenn er schon nicht glücklich sein konnte, so sollten wenigstens sie es sein. Vielleicht war das das einzige, was er jemals für sie tun konnte.
 

Harry erreichte den großen Übungsraum, in dem er mit Dumbledore und McGonagall duellieren übte und schreckte aus seinen düsteren Gedanken auf. Es war nicht gut, wenn er depressiv wurde. Besonders nicht vor einer Übungsstunde. Dumbledore hatte ein Talent dazu, diese Stimmungen zu erforschen und das wollte Harry nicht. Er wollte den Schulleiter um keinen Preis merken lassen, wie unsicher er sich in Wirklichkeit fühlte. Ganz davon abgesehen, dass er sich bei diesen Stunden konzentrieren musste. Da war Gefühlsduselei wahrlich fehl am Platze. Harry atmete drei Mal tief durch und versuchte an nichts zu denken. Es gelang ihm natürlich nicht – das tat es nie. Aber er dachte wieder an Remus’ trauernde Augen und an Sirius, wie er mit erschrockenem Blick in den Schleier fiel. Und dann sah er Hermine und Ron, wie sie von Voldemort getötet wurden – einer von Harrys häufigen Alpträumen in letzter Zeit. Durch diese Bilder erinnerte er sich wieder, warum er dies tat und es fiel ihm nun nicht mehr schwer, entschlossen die Tür aufzustoßen. Dumbledore und McGonagall warteten bereits auf ihn, wie immer, und Harry trat entschlossen in den Raum. Er würde solange trainieren, bis er Voldemort und dessen ganze Bagage zur Hölle und zurück jagen konnte und wenn er dabei sterben würde!
 

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Sich den schmerzenden Arm reibend verließ Harry den Übungsraum und trat langsam den Weg zum Gryffindore Gemeinschaftsraum an. Heute war es hart gewesen. Dumbledore hatte keine Rücksicht darauf genommen, das Harry eine Woche Pause gehabt hatte, in der er sich aber nicht wirklich hatte ausruhen können. Harry war ihm einerseits dankbar dafür, denn er war heute eindeutig weiter gekommen, als er noch vor einem halben Jahr geglaubt hatte, doch sein Arm schmerzte deshalb nicht weniger. Aber Harry war auch zu stolz nur deswegen zu Madam Pomfrey zu gehen. Er war ja so schon Dauergast im Krankenflügel, da musste er wegen solchen Wehwehchen nicht auch noch dort hin. Im Turm der Löwen angekommen, suchte sich Harry zuerst das Heilbuch heraus, welches er zum letzten Geburtstag von Hermine geschenkt bekommen hatte. Harry hatte es noch nicht hinbekommen, alle Sprüche zu lernen und konnte nur die wichtigsten. Normalerweise kümmerte es ihn ja auch nicht, ob er überall blaue Flecken vom Training hatte. Doch wenn er noch ein paar Runden im See schwimmen und sich anschließend von der Sonne trocknen lassen wollte, mussten ja nicht alle die Trainingsspuren sehen. Nur die wenigsten wussten, dass er von Dumbledore unterrichtet wurde und noch weniger wussten, in was. Harry hatte vor, es dabei zu belassen, denn wer wusste schon, welche Schüler für Voldemort spionierten.
 

Dass es Spione gab, war Harry klar. Natürlich gehörte Malfoy dazu. Aber da der sich in letzter Zeit ziemlich rar gemacht hatte, musste Harry sein Misstrauen auf andere Slytherins übertragen. Und da gab es weiß Gott genug. Harry ließ sich auf sein Bett fallen, als er das Heilbuch gefunden hatte und zückte seinen Zauberstab. Nach wenigen Minuten tat der Spruch seine Wirkung und die blauen Flecke und Schrammen von dieser und den letzten Trainingsstunden verschwanden. Harry bedauerte wieder einmal, dass der Spruch nicht auf Fluchnarben wie seine eigene auf der Stirn anwendbar war, als er sich im Spiegel betrachtete und keine verräterischen Spuren mehr entdecken konnte.
 

Harrys Gedanken kehrten ungewollt wieder zu den Slytherins und zu seinem Erstaunen besonders zu Malfoy zurück. Bei dem ganzen Wirrwarr im Ministerium war Lucius Malfoy damals zwar gefangen genommen worden, doch es hatte nur Stunden gedauert, bis der Mann wieder frei war. Harry wusste nicht, wer da alles bestochen worden war, aber es mussten viele gewesen sein. Eigentlich hätte niemand an der Schuld von Malfoy Senior zweifeln dürfen. Aber erstaunlicherweise hielt sich der Sohn seitdem zurück. Keine spitzen Bemerkungen, keine Attacken, nichts, obwohl Harry ja direkt für die – wenn auch kurzzeitige – Verhaftung des Vaters verantwortlich gewesen war. Manchmal schien es sogar, als ginge Malfoy Harry aus dem Weg. Dem konnte das natürlich nur recht sein. Das Leben war viel einfacher, ohne einen blonden Spion hinter der nächsten Wand und so würde Voldemort erst recht spät von Harrys Training erfahren. Und auch alle anderen mussten nicht unbedingt wissen, was in jenen Stunden im Übungsraum geschah. Was Dumbledore da tat, war nämlich eigentlich verboten. Harry war noch minderjährig und die Sprüche, die sie in den Trainigsstunden durchnahmen waren alles andere als harmlos. Vieles überstieg bei weitem die 7. Klasse und Fuge würde sich garantiert einschalten, wenn er nur die Hälfte wüsste.
 

Harry schnappte sich sein Badehandtuch, zog seine Shorts über und zog mit einer Wasserflasche ausgerüstet zu seinen beiden Freunden los. Endlich ausspannen. Doch schon aus Reflex achtete Harry auf dem ganzen Weg durchs Schloss auf seine Umgebung. Normalerweise nahm er die Karte des Rumtreibers überall hin mit, doch das wäre nur mit Badehose aufgefallen. Also lauschte er auf seine Umgebung und achtete auf jeden Schritt, jeden Ruf. Harry war einerseits jedes Mal selbst erschrocken über sein schon fast an Paranoia grenzendes Misstrauen, doch andererseits war er auch stolz darauf, zu wissen, dass ihn niemand überraschen konnte, egal wie vorsichtig dieser vorging.
 

Kurz bevor Harry das Schloss verlassen konnte, sah er Rastaban Locknell in einen Gang verschwinden. Den Slytherin kannte Harry nur zu gut. Er war in seinem Jahrgang und eindeutig einer derjenigen, die Malfoys Platz als Spion für Voldemort eingenommen zu haben schienen. Doch Harry war sich dieses Mal sicher, dass er nicht das Beobachtungsziel war. Trotzdem musste er wissen, was da vorging. Rastaban war hinterhältig, wenn auch nicht so einfallsreich wie Malfoy. Und er war ein ernst zu nehmender Gegner. Oft schon hatte nicht viel gefehlt und Locknell hätte herausgefunden, was Harry manchmal abends in jenem Übungsraum tat. Eilig huschte Harry hinter dem Slytherin her und schlich den Gang entlang. Als er Stimmen aus einem der Seitengänge hörte, blieb er kurz stehen um zu lauschen. Es waren 3 oder vier verschiedene Stimmen, doch Harry kannte nur Locknells.
 

Vorsichtig schlich Harry weiter und lugte dann mit gezogenem Zauberstab um die Ecke. Was er sah irritierte den Jungen nicht wenig. Harry hatte alles erwartet, nur nicht, dass Slytherin einander gegenüberstanden. Da war Locknell, dann zwei aus der 5. Stufe, die Harry nur vom Sehen kannte, da sie oft bei Rastaban hockten. Und ein Junge, den Harry nur zu gut kannte. Blaise Zabini! Der Slytherin mit den langen braunen Haaren gehörte zu Malfoys Freunden und Harry hatte das sehr verwundert. Blaise war kein Typ, der sich in den Vordergrund spielte, wie Malfoy. Er war auch nie bei dessen Streichen anwesend gewesen. Überhaupt hatte Harry den zierlichen Jungen erst zu Beginn dieses Schuljahres wirklich wahrgenommen, seit Malfoy so ruhig geworden war. Vorher war der Junge irgendwie unsichtbar, unwichtig gewesen. Harry hatte ihn nie bemerkt außer auf den Notenlisten der Abschlussprüfungen, auf denen Blaise Zabini nie weiter von Hermine entfernt gestanden hatte als 3 oder 4 Plätze. Ron hatte vor einigen Monaten vermutet, dass Zabini nur ein harmloser Streber wäre, der sich jetzt eben plötzlich mit Malfoy angefreundet hatte. Das würde sie kaum etwas angehen. Blaise sei harmlos, hatte Harrys Freund vermutet.
 

Doch der Gryffindore bezweifelte das. Er glaubte Malfoy nach jahrelanger Feindschaft gut genug einschätzen zu können, um zu wissen, dass der blonde Slytherin sich nicht mit bloßen Strebern abgab. Aber dass es sich bei den beiden nur um Freunde handeln könnte, dass konnte Harry nun doch nicht glauben. Doch er sollte schon bald eines besseren belehrt werden.
 

Da standen nun Locknell und seine beiden Freunde Zabini gegenüber und es sah für Harry nicht so aus, als würden sie zwanglos Hausaufgaben besprechen. Es lag eine Spannung in der Luft, die fast greifbar war und Zabinis Hand lag verdächtig nah an seinem Zauberstab, ohne dass er ihn jedoch zog. Zabinis Tasche lag auf dem Boden und die Bücher waren darum verstreut, als hätten die drei Slytherins den Jungen mit Absicht angerempelt. Und das Gespräch, oder vielmehr der Streit zwischen den vier Slytherins ließ auch keinen Zweifel mehr zu. Da standen sich Feinde gegenüber.
 

„…nur weil deine Mutter im Ministerium arbeitet. Aber glaub mir, das wird sich ändern. Schon bald wirst du nicht mehr so sicher vor uns sein. Reinblüter, die diesen Weichlingen vom Ministerium helfen, werden als erstes dran glauben, wenn er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf wieder mächtig genug ist um Fuge und Dumbledore zu vernichten. Und dass wird gar nicht mehr so lange dauern. Du solltest deine Loyalitäten noch mal überdenken. Das ist meine letzte Warnung.“ Locknell grinste hämisch. Langsam zog er seinen Zauberstab und die beiden anderen taten es ihm gleich.
 

„Du wirst es bereuen, wenn du dich mit mir anlegst. Ich hab dir schon mehrfach gesagt, dass mich dein blöder Lord nicht interessiert. Und jetzt verzieh dich endlich.“ Zabinis Stimme klang hart, doch Harry konnte in seinen Augen ein leichtes Flackern von Angst erkennen. Der Junge mochte gut sein, doch gegen drei Gegner hatte er keine Chance und das wusste Zabini auch.
 

„Und wenn nicht? Läufst du dann zu deinem Lover, oder zu Malfoy? Ihr seid zwar befreundet, aber es würde Draco nicht gut bekommen, wenn er sich mit mir anlegt. Der Lord zweifelt so schon an ihm, weil er in letzter Zeit so still ist und wenig Einsatz für unsere Sache zeigt. Aber selbst Malfoy wird es nicht wagen, sich offen gegen ihn zu stellen. Also mach dir gar keine Hoffnungen. Und damit du dir unsere Warnung gut merkst…“ Locknell hob die Zauberstabhand und Zabini reagierte blitzschnell. Sein Stab flog wie von selbst in seine Rechte, doch auch die beiden Jüngeren hatten schnell ihre Waffen gezogen. Locknell grinste selbstgefällig und wollte gerade zu einem Fluch ansetzen, als Harry hinter der Ecke hervortrat und laut „Hey, Doofbacke!“ rief. Locknell drehte sich blitzschnell um und wollte sich dem neuen Gegner zuwenden, doch Harry war viel schneller. Der Slytherin konnte gerade noch sehen, wer ihn da angegriffen hatte, bevor er paralysiert zu Boden ging und zitternd liegen blieb. Gleichzeitig brachen die beiden 5.-Klässler zusammen und als Harry aufblickte sah er Malfoy auf der anderen Seite des Ganges mit erhobenem Zauberstab stehen.
 

Zabini blickte verblüfft auf Harry und senkte seinen Zauberstab, mit dem er einen der Jüngeren bewusstlos gezaubert hatte. Harry wunderte sich über Zabinis irritierten Blick, bis ihm bewusst wurde, dass er hier nur mit Shorts bekleidet barfuß im Gang stand, in der einen Hand die Wasserflasche, in der anderen den Zauberstab und über der Schulter ein Handtuch. Etwas errötend senkte Harry ebenfalls seine Waffe, vergaß aber nicht Malfoy misstrauisch zu beobachten. Dieser blickte Harry nur eigenartig an, was der Gryffindor auf seine seltsame Bekleidung schob, und steckte dann schnell den eigenen Zauberstab in die Tasche. Ohne ein Wort verschwand er wieder in den Gang aus dem er gekommen war und sowohl Harry als auch Zabini blickten ihm verwundert einige Sekunden nach. Dann lächelte Harry verlegen und steckte seinen Zauberstab in die hintere Tasche seiner Shorts zurück.
 

„Ich war grad auf dem Weg zum See!“ Harry hatte das Gefühl, seine Kleidung erklären zu müssen, obwohl das bei dem schönen Wetter draußen eigentlich logisch war. Zabini nickte nur und sammelte schnell seine Bücher zusammen. Als der Junge seine Tasche aufhob, trafen sich ihre Blicke noch einmal und Harry sah in den Augen des anderen kurz einen Ausdruck von Freude, Bewunderung und Freundschaft, den er sich nicht erklären konnte. Doch dann drehte sich Zabini um und verschwand in die gleiche Richtung wie Malfoy zuvor und Harry kam zu dem Schluss, sich das nur eingebildet zu haben. Mit einem Blick auf die drei betäubten Slytherins wandte sich der Junge auch um und setzte seinen ursprünglichen Weg fort. Doch das eben Erlebte ließ ihn nicht los. Den ganzen Weg zum See grübelte Harry darüber nach, was das zu bedeuten hatte.
 

Zabini war reinblütig, aber das hatte Harry schon halbwegs erwartet. Dass seine Eltern scheinbar nicht für Voldemort arbeiteten, sondern seine Mutter sogar im Ministerium angestellt war ohne zu spionieren, verblüffte Harry aber schon. Und wenn das allgemein bekannt war, so dass es auch solche wie Locknell wussten, warum gab sich Malfoy dann mit Zabini ab? Und warum erlaubte Malfoy Senior das? Und überhaupt. Scheinbar war Voldemort nicht damit einverstanden, dass Malfoy ihn, Harry, in letzter Zeit in Ruhe ließ. Offenbar ignorierte der blonde Slytherin die Befehle seines Vaters und dessen Meister. Das war mehr als eigenartig. Und dann dieser Angriff gerade. Harry hatte nicht zusehen können, wie Zabini von gleich drei Slytherins verflucht wurde und sich entschlossen zu handeln. Er wusste eigentlich nicht einmal warum. Dass Zabini keiner von Voldemorts Anhängern war, war nur der offensichtliche Grund. Wie der zierliche Junge da auf dem Gang gestanden hatte, entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen obwohl er gewusst hatte, wie gering seine Chancen alleine waren, da hatte sich Harry an sich selbst erinnert gefühlt. Und irgendwie war ihm der Junge auch sympathisch. Also hatte er Locknell abgelenkt um Zabini eine Chance zu geben. Doch Harry hätte nie damit gerechnet, dass Malfoy für seine Freundschaft für Zabini das Vertrauen des Lords in Gefahr brachte. Harry ahnte, dass der Blonde genau wie er die ganze Zeit gelauscht hatte und nur auf eine Gelegenheit gewartet hatte, Zabini zu helfen. Die Tatsache, dass alle drei Angreifer gleichzeitig zu Boden gegangen waren, bewies, dass Malfoy nicht auf Harrys Ablenkungsmanöver reagiert hatte, sondern gleichzeitig mit Harry aus seinem Versteck aufgetaucht war. Er hatte nur Glück gehabt, dass Locknell und die anderen beiden ihn nicht gesehen hatte und seinen Verrat dem Lord mitteilen konnte. Malfoy hatte willentlich in Kauf genommen, vor Voldemort als Verräter entlarvt zu werden, nur um Zabini zu retten. Das hätte Harry noch vor Monaten für unmöglich gehalten. Er versuchte sich vorzustellen, ob Malfoy einen Weg gefunden hätte seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen und für alles eine harmlose Erklärung zu finden. Aber es gab daran nichts zu deuteln. Zabini war reinblütig, kein Anhänger des Lords und somit ein Feind. Der Lord ließ Malfoy vielleicht die Freundschaft durchgehen, weil er glaubte, Malfoy nutze Zabini nur aus. Aber Zabini gegen drei Spione Voldemorts zu schützen, ging eindeutig über das normal erlaubte Maß hinaus.
 

Harry warf sein Handtuch neben das von Ron und murmelte einige belanglose Begrüßungsworte. Doch er war noch immer in Gedanken bei der letzten Viertelstunde, als er sich in die kalten Fluten des Sees warf und zu schwimmen begann. Irgendwas hatte das alles zu bedeuten! Ein Malfoy tat nie etwas ohne Grund, dass hatte Harry auch schon gelernt. Warum benahm sich der Slytherin so seltsam? Harry seufzte und musste sich im nächsten Moment selbst vor dem Ertrinken retten, denn er hatte eine große Welle mitten ins Gesicht bekommen und Wasser geschluckt.
 

Er konnte die Dinge drehen und wenden, wie er wollte. Es ergab keinen Sinn. Mit langsamen, gleichmäßigen Schwimmbewegungen kehrte Harry nach einiger Zeit wieder an den Strand zurück. Es brachte ja doch nichts. Harry würde das Ganze nicht begreifen, es sei denn, er fragte Malfoy danach und das fiel ja wohl flach. Harry erinnerte sich flüchtig daran, dass Locknell etwas von einem Geliebten zu Blaise gesagt hatte, doch egal was es war, ob Zabini und Malfoy ein Paar waren oder ob Malfoy es einfach nur satt hatte, nach Voldemorts Pfeife zu tanzen – der Blonde war und blieb ein Arschloch. Das würde sich nie ändern. Und Harry würde diesem Kerl nicht mal einen Schritt über den Weg trauen.
 

Harry ahnte ja noch nicht, wie sehr er sich da irrte. Und tief im Inneren hatte er auch Malfoys Blick nicht vergessen, als sie dort auf dem Gang einander gegenübergestanden hatten. Verlangend und Begehrend.
 

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„Hey Har. Träumst du?“ Der angesprochene schlug die Augen auf und sah Hermines Gesicht nur Zentimeter über seinem schweben. Zumindest vermutete Harry, dass ihn da seine Freundin beobachtete, genau sehen konnte er sie nicht, da er seine Brille abgesetzt hatte. Nun tastete seine Rechte suchend herum und fand sie nach wenigen Sekunden auch. Wieder sehend setzte sich Harry auf und blickte Hermine etwas verschlafen an.
 

„Tschuldige. Ich hatte nicht gedacht, dass du wirklich schläfst. Aber wir sollten trotzdem zurück zum Schloss. Wir haben nur noch drei Stunden bis zum Ball und ich muss Ron und dir doch noch eure Anzüge zurechtzaubern.“
 

Harry blickte sich irritiert um. Doch tatsächlich waren sie drei einige der letzten auf der Wiese am See. Ron stand schon mit gefaltetem Handtuch neben ihnen und auch Hermine packte jetzt ihre Tasche zusammen. Noch immer etwas benommen erhob sich Harry und warf sich das Handtuch über die Schultern. Dann schlurfte er müde hinter den beiden Freunden her. Heute war der vorletzte Schultag. Wenn man das noch so nennen konnte, denn Schule hatten sie nicht wirklich gemacht. Selbst die Lehrer schienen angesichts des schönen Wetters keine Lust mehr zu haben, ihre Schüler zu triezen, wo die Prüfungen seit gestern ja auch für alle vorbei waren. Nur Snape hatte es sich am Morgen nicht nehmen lassen schon Hausaufgaben fürs neue Jahr zu vergeben. Doch in einem Anflug von Lerneifer hatte Ron Hermine nicht widersprochen, als das Mädchen gleich nach dem Mittag eine Bibliothekssession eingeleitet hatte. Und so hatten die drei ihre Hausaufgaben über die Ferien auch schon fertig. Harry schmunzelte bei dem Gedanken. Er hatte noch nie erlebt, dass Ron freiwillig Hausaufgaben machte. Besonders, wenn ab Mittag frei war und die Temperaturen allmählich die 30° C Marke deutlich überschritten. Aber offenbar war Ron bewusst geworden, dass er Hermine den Großteil der Ferien nicht sehen würde und so hatte der Junge die Gelegenheit genutzt, noch mehr Zeit in der unmittelbaren Nähe seiner heimlich Angebeteten zu verbringen. Harry fragte sich langsam, ob Hermine nicht doch etwas ahnte, denn sie hatte sich heute auffällig oft zu Ron hinübergebeugt um ihm etwas zu erklären – zu nahe jedenfalls für bloße Freundschaft. Doch Harry hatte sich jeden Kommentar verkniffen.
 

Dann hatten sie den Rest des Nachmittages wie alle anderen am See verbracht und nun musste Hermine noch das nachholen, was sie vor lauter Prüfungsstress nicht mehr geschafft hatte – Rons und Harrys Garderobe aufzubessern. Der Abschlussball lief unter dem Motto schwarz-weiß und weder er noch sein rothaariger Freund hatten dazu die passenden Anzüge. Also hatte sich Hermine bereit erklärt, mit einigen Zaubern nachzuhelfen.
 

Harry lachte wieder in sich hinein. Dieses Mal hatte Ron es sogar geschafft, Hermine ganz zwanglos zu fragen, ob sie mit ihm zum Ball ging – als Freundin versteht sich. Der Junge schüttelte wieder einmal mental den Kopf – wie konnte man nur so blind sein?
 

Nun, Harry würde zwar auch hingehen, aber er hatte eigentlich keine Lust darauf, tanzen zu müssen. Seit Cho ihm im letzten Jahr gewissermaßen einen Laufpass gegeben hatte, hatte Harry kein Mädchen gefunden, was er als Begleitung akzeptiert hätte. Also ging er nur um seiner beiden Freunde willen mit und länger als bis zum Essen würde er ohnehin nicht bleiben. Außerdem schmerzte Harry von seinem Training in seiner Freistunde vor dem Mittag noch immer sein linkes Bein ein wenig. Die drei Freunde hatten zwar aufgrund ihres gemeinsamen Ziels Auror zu werden alle die gleichen Kurse gewählt, doch McGonagall hatte ihn in ihrer Stunde freigestellt, damit er mit Dumbledore noch etwas üben konnte. Immerhin kam Harry die ganzen Ferien zu nichts, da sollte er die Zeit, die noch blieb, auch nutzen. Harry hatte insgeheim gehofft, nun doch endlich apparieren zu lernen, doch Dumbledore hatte sich unerbittlich gezeigt. Das durften erst erwachsene Zauberer ab dem 17. Lebensjahr lernen und auch nur unter Aufsicht des Ministeriums. Und da Harry erst am Ende des Sommers volljährig wurde, hatte sich der Schulleiter strickt geweigert. Außerdem benötigte Harry diese Fähigkeit innerhalb von Hogwarts sowieso nicht. Dass Voldemort auch in den Ferien bei ihm zu Hause angreifen konnte, hatte Dumbledore einfach als nicht möglich abgetan, obwohl Harry Zweifel an dieser Behauptung hatte. So hatten sie nur neue Entwaffnungs- und Lähmzauber geübt und Harry fühlte auch jetzt sein linkes Ohr noch nicht richtig, wo ihn ein besonders starker Fluch getroffen hatte. Na wenigstens konnte er trotzdem hören.
 

Die nächste Stunde verging dem Jungen viel zu langsam. Hilflos saß er inmitten kichernder und flüsternder Mädchen, wurde von allen Seiten vermessen, begutachtet und ständig steckten Hermine, die Patil-Zwillinge und Ginny die Köpfe zusammen und grinsten unverschämt. Harry fragte sich, wie er hinterher aussehen würde und er fragte sich auch, wie Ron dieses ganze Trara aushalten konnte. Dieser saß glücklich lächelnd auf seiner Seite des Bettes, probierte da etwas an, ließ sich dort etwas anhalten und sah auch ansonsten wie der glücklichste Mensch der Welt aus. Merlin sei Dank war der Zirkus dann doch endlich vorbei. Die beiden Jungs wurden angekleidet und frisiert vor einen Spiegel geschoben und Harry musste zugeben, dass das Ganze gar nicht so schlecht aussah. Eine schwarze Hose mit weißen Runensymbolen und anderen verschnörkelten Verzierungen presste sich an seinen Körper wie eine zweite Haut, bevor sie unten etwas weiter ausfiel, ohne die schwarzen Stiefel ganz zu verdecken. Ein schwarzes Hemd mit den gleichen Verzierungen und ebenso eng rundete das Bild schon fast ab. Dazu kam aber noch der im Kontrast dazu weiße Festumhang mit den selben Verzierungen in schwarz. Und die Mädchen hatten es fertig gebracht, dass seine Haare noch wilder abstanden als sonst, nur dieses Mal sah es sogar gewollt aus.
 

Harry besah sich auch Ron etwas näher. Der Junge trug eine weiße Hose und ein weißes Hemd, welche mit schrägen und gewellten schwarzen Linien verziert waren. Der weiße Festumhang zeigte die gleichen schwarzen Strukturen, nur breiter. In Anlehnung an den Festumhang, den Ron im 4. Jahr zum Weihnachtsball getragen hatte, war das Hemd und der Umhang mit schwarzen Rüschen verziert, doch dieses Mal sah es einfach nur schick aus. Harry konnte seinem Freund nur bewundernd auf die Schultern klopfen. Da hatten die Mädchen wirklich ganze Arbeit geleistet. Doch schon wurden sie aus dem Zimmer hinausgeworfen. Es war zwar noch zwei Stunden Zeit und soweit Harry wusste, waren die Mädchen schon längst mit ihren Kleidern fertig – aber das waren halt Mädchen! Harry grinste. Trotz allem war er gespannt, wie Hermine aussehen würde, sicher noch schöner als in der vierten.
 

Harry und Ron vertrieben sich die letzten Stunden mit Zaubererschach. Packen konnten sie erst morgen nach dem Vormittagsunterricht und Hermine würde ausrasten, wenn sie Harry oder Ron bei etwas gefährlicherem als herumsitzen sah. Schon da konnten die schönen Anzüge knittern.
 

Dann endlich waren auch die Mädchen pünktlich Acht Uhr fertig angezogen und geschminkt. Hermines schwarzes Kleid reichte bis zum Boden und wies die gleichen Linien und Zeichnungen auf, wie Ron sie trug, nur eben in weiß. Harry grinste und konnte es sich nicht nehmen, als erster aufzuspringen. Mit einer galanten Verbeugung nahm er Hermines Hand, führte das Mädchen die letzten Stufen hinunter und die wenigen Meter zu dem Sessel, auf dem Ron staunend saß. Harry grinste erneut in sich hinein und meinte dann übertrieben vornehm: „Ihr Dame mein Herr!“
 

Das brachte Ron wieder in die Wirklichkeit zurück und er sprang errötend auf und griff reflexartig nach Hermines Hand. Als ihnen klar wurde, wie diese Geste aussah, wollten beide schon wieder ihre Hände zurückziehen, doch Harry sagte noch rechtzeitig: „Ron, starr Herm nicht an wie einen Geist. Du hast sie zum Ball aufgefordert, jetzt musst du auch damit leben, dass sie besser aussieht als du. Obwohl das ja eigentlich zu erwarten war, immerhin ist sie ein Mädchen.“
 

Harrys Worte entspannten die Situation augenblicklich. Hermines Hand blieb in Rons, denn sie hatte alles Recht dazu. Beide dachten daran, dass sie ja nur als Freunde zu dem Ball gingen und dass man da nun einmal Hand in Hand erschien – selbst als bloße Freunde. Harry schüttelte wieder einmal stumm den Kopf, reihte sich hinter Ginny und Neville ein und beobachtete auf dem Weg zur großen Halle verstohlen die anderen Pärchen. Einige waren ihm nicht neu, denn er hatte ja auch Lavanders Klatsch verfolgen können, die jede Ballaufforderung aller vier Häuser kommentieren musste. Da dieses Mal alle ab der 4. Klasse teilnahmen, waren da aber auch Altersunterschiede, die Harry den Kopf schütteln ließen. Und schon nach der ersten halben Stunde in der Halle gingen ihm die verliebten Blicke der Pärchen, die nicht nur aus der Not heraus einen Partner zu finden zusammen waren, allmählich auf die Nerven. Und scheinbar war Harry der einzige, der allein gekommen war. Doch das störte den Jungen nicht. Er gab sich sowieso nur noch eine halbe Stunde, bevor er den ganzen fröhlichen Rummel hinter sich lassen musste, um nicht wahnsinnig zu werden. Harry hatte nicht wirklich den Elan zu feiern, wo er doch morgen schon wieder zu den Dursleys zurück musste – auch wenn es das letzte Mal war. Und außerdem war da ja noch die Bedrohung durch Voldemort. Der Gryffindore verstand nicht ganz, wie es all den anderen, selbst den Lehrern gelang, die Bedrohung auch nur für einen Abend zu vergessen. Dumbledore hatte ihm am Vormittag gesagt, er müsse auch mal die Seele baumeln lassen und glücklich sein, sonst würde ihn das Leid verzehren. Doch Harry konnte das nicht. Zu viel stand auf dem Spiel. Zu gefährlich war es, auch nur eine Sekunde unachtsam zu sein. Und zu viel hatte er schon erlebt, um diesen Ball hier wirklich genießen zu können.
 

Endlich erschien das Essen in Form eines üppigen Buffets. Harry bediente sich reichlich, leistete seinen Freunden noch etwas Gesellschaft und beschloss halb Zehn endlich zu verschwinden. Er war froh darüber, bei all den Einladungen an ihn standhaft geblieben zu sein. Denn so konnte er ohne Schuldgefühle einer Partnerin gegenüber heimlich verschwinden.
 

Doch als Harry die Tür zur großen Halle gerade geschlossen hatte, wurde sie erneut aufgestoßen. Lärm brandete aus dem Saal zu ihnen hinaus, bevor Ron die große Tür wieder zuwerfen konnte.
 

„Uff! Ich hätte nicht gedacht, dass Tanzen so anstrengend ist.“ Ron fächelte sich vergeblich Luft zu und war tatsächlich ganz rot im Gesicht. Harry erinnerte sich, dass Ron damals in der 4. ja wie er nicht getanzt hatte und seitdem hatten sie keine Gelegenheit mehr dazu gehabt.
 

„Was ist mit Hermine?“, wollte Harry vorsichtig wissen. Nicht, dass Ron an diesem wichtigen Abend noch entscheidende Fehler beging. Doch dieser lächelte nur.
 

„Ich hab sie bei Ginny gelassen. Neville und mein Schwesterchen haben, glaub ich, schon genauso lang getanzt, wie wir zwei und den Mädels taten die Füße weh. Sie ruhen sich drinnen etwas aus und bei Neville weiß ich wenigstens, dass Herm in Sicherheit ….“ Ron stockte erschrocken und blickte Harry ertappt an. Wenn das noch möglich war, wurde er noch röter, diesmal jedoch aus Scham.
 

Doch Harry legte ihm den Arm um die Schulter und zog ihn mit sich in Richtung Vertrauensschülerbad. „Komm mal mit, mein geschockter Freund! Glaubst du wirklich ich hab noch nicht bemerkt, was da zwischen euch beiden läuft? Du liebst sie und sie liebt dich. So einfach ist das. Ihr habt es die ganze Zeit nur erfolgreich ignoriert, also werde ich jetzt mal reinen Tisch machen. Sonst wird das mit euch ja nie was.“
 

Ron stammelte verwirrte Sätze, schluckte ein paar Mal und meinte dann leise. „Ich liebe sie, ja. Aber ich glaube nicht, dass sie mich auch…“ Sie hatten das Bad der Vertrauensschüler erreicht und traten ein. Durch Ron abgelenkt bemerkte Harry die Bewegung an dem großen Fenster nicht und führte seinen Freund zu einem der Waschbecken. Dort reichte er Ron ein nasses Handtuch und bedeutete ihm, sich etwas abzukühlen.
 

Gleichzeitig meinte er verschwörerisch: „Mein lieber Ron. Was glaubst du wohl, warum Hermine ihre Garderobe mit deiner abgestimmt hat? Was glaubst du, warum sie heute unbedingt noch die Hausaufgaben mit dir zusammen machen und dir ständig Tipps ins Ohr „hauchen“ musste, anstatt zwei Meter von dir entfernt auf der Wiese zu dösen, ohne dir nahe zu kommen? Es ist offensichtlich, nur du siehst es nicht. Und was glaubst du, warum sie dich immer so anschaut, wenn du es nicht bemerkst? Sie guckt genau so, wie du es tust, wenn sie es nicht merkt. Ihr liebt euch und traut euch beide nicht, es zuzugeben, obwohl es fast alle um euch herum wissen.“
 

Ron sah seinen Freund mit großen Augen an, die gleichzeitig Unglauben und Hoffnung zeigten. „Meinst du echt!“ Harry musste über diesen hoffnungsvollen Ton schmunzeln und wieder übersah er die huschenden Bewegungen am Fenster – es waren mehr geworden.
 

„Denk mal drüber nach und du weißt, dass ich Recht hab. Ich für meinen Teil werd mich jetzt in mein Bett verkriechen. Da wartet ein neues Verwandlungsbuch von McGonagall auf mich, was ich noch vor den Ferien schaffen will. Ich wünsch dir noch viel Spaß auf dem Ball.“ Harry drehte sich mit einem aufmunternden Klaps auf Rons Schulter um und verließ das Bad wieder. Beim Hinausgehen glaubte er einen Schatten zu sehen, doch er war viel zu sehr mit sich und der Welt zufrieden – wo er doch nun Ron und Hermine offiziell verkuppelt hatte – um darauf zu reagieren.
 

Harry war schon drei Treppen weiter oben, als er stockte. Da war tatsächlich eine Bewegung im Fenster gewesen! Und er erinnerte sich auch an ein leises, schleifendes Geräusch. Ohne zu zögern drehte sich der Junge um. Mochte Ron denken, was er wollte, wenn es nichts war. Vielleicht war er ja auch schon wieder auf dem Weg zur Halle. Doch keine drei Sekunden später hörten seine überreizten Nerven einen fernen Schrei. Ron!
 

Harry zückte den Zauberstab und sprintete noch schneller den Gang entlang. Doch es dauerte noch immer viel zu lange, bevor er das Bad erreichte und die Tür auf sein Passwort reagierte. Hinter der Wand verborgen blickte Harry vorsichtig um die Ecke in den gefliesten Raum. Egal wie viele Sorgen er sich um seinen Freund machte, dessen Stöhnen er nun vernahm, es brachte niemandem etwas, wenn er blindlings in einen Fluch stolperte.
 

Doch was Harry durch die Tür sah, ließ ihm den Atem stocken. Spinnen! So groß wie Aragog, genauso haarig und eine davon hockte direkt über dem vor Angst zitternden Ron. Warum Spinnen? Ron hasste und fürchtete sie! Das bedeutete, dass Harry trotzdem auf sich allein gestellt war, obwohl es Ron körperlich soweit gut ging. Harry zögerte noch drei Sekunden und versuchte herauszufinden ob außer den unzähligen Krabbeltieren noch andere Gefahren in dem Raum lauerten. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Ohne darüber nachzudenken, wie die Spinnen in das Schloss gelangen konnten ohne Alarm auszulösen, sprang Harry mit einem Feuer-Fluch auf den Lippen in den Raum und vernichtete schon die Hälfte der Angreifer. Die qualmenden Kadaver fielen zuckend zu Boden und Harry wandte sich den restlichen Tieren zu. Hier konnte er nicht so großflächig vorgehen, da er sonst Ron getroffen hätte, der noch immer paralysiert und vor sich hin wimmernd am Boden lag. Also zielte Harry auf jede einzelne der Spinnen und tötete sie mit einem abgewandelten Betäubungsfluch, der Menschen zwar nur lähmte, Spinnen – auch riesige – aber sofort vernichtete. Manchmal erwischte er sogar drei oder vier auf einmal, doch es waren noch immer genug. Dennoch gelang es Harry bis zu Ron zu gelangen. Noch immer Fluch um Fluch sprechend kniete er sich neben den Jungen und schlug ihm mit der freien Hand drei Mal ins Gesicht. Das brachte Ron wieder halbwegs zur Besinnung. Mit angstgeweiteten aber klaren Augen blickte Ron seinen Freund an und versuchte sich dann aufzusetzen.
 

Stammelnd flüsterte er: “Da sind riesige Spinnen, wie kommen die hier rein? Mach sie weg, bitte Harry!“ Rons Stimme überschlug sich vor Panik, als sein Blick auf das letzte Duzend Spinnen fiel, die gerade in Richtung Tür flüchteten. Harry verfluchte sich dafür, dass er sie offen gelassen hatte, aber das war jetzt nicht mehr zu ändern. Eilig half er Ron auf die zitternden Beine.
 

Dieser blickte sich noch immer panisch um, als würden jeden Moment neue Spinnen durch die zerbrochenen Fenster hereinkommen und so abwegig war das auch gar nicht. Doch zuerst mussten sie die geflohenen Tiere einholen. Da Ron ihm dabei nicht helfen konnte, redete Harry hastig auf ihn ein: „Ron. Du musst die Lehrer warnen. Die Dinger sind ohne Alarm auszulösen reingekommen. Das ist garantiert ein Angriff. Dumbledore muss gewarnt werden, dass vielleicht gleich Todesser hier auftauchen. Nimm die Abkürzung über den Gang des Einarmigen Ritters. Dann begegnest du den Spinnen nicht. Du musst dich beeilen. Sonst sind alle in Gefahr, auch Hermine.“
 

Den Namen des Mädchens jetzt zu gebrauchen war zwar unfair, doch es zeigte Wirkung. Rons Beschützerinstinkt wurde geweckt und ohne noch lange zu zögern eilte Ron aus der Tür und rannte mit gezogenem Zauberstab nach links. Harry folgte seinem Freund auf dem Fuß, wandte sich jedoch nach rechts und tötete schon nach den ersten Minuten die restlichen Spinnen. Sie waren dumm genug gewesen, sich nach dem Verlassen des Bades in Sicherheit zu fühlen und hatten sich nur langsam in dem unbekannten Terrain bewegt. Als die letzte Spinne durch Harrys Fluch starb überlegte er schon, was passiert sein könnte und lauschte sichernd um sich. Spinnen konnten nicht schwimmen, also konnten sie nicht über den See und die Wasserleitungen nach Hogwarts gekommen sein. Außerdem hatte Dumbledore schon im 3. Schuljahr nach den Basiliskenangriffen überall verschärfte Sicherheitsfallen angebracht.
 

Dazu kam noch, dass die Fenster zerstört waren und Harry die Bewegungen zuvor ja auch dort gesehen hatte. Irgendwie mussten die Spinnen ungesehen durch das Fallensystem um die Schule gekommen sein. Aber dahinter musste ein Plan stecken. Harry ging vorsichtig wieder zurück zum Bad und flüsterte gleichzeitig: „Accio Karte des Rumtreibers! Accio Unsichtbarkeitsmantel“
 

Schon von weitem hörte er Stimmen aus dem Bad und wusste, dass der Angriff tatsächlich stattfand. Seine Narbe begann zu Schmerzen und so wusste er auch sicher, dass Todesser dahinter steckten. Augenblicke später schwebten die Karte und der Umhang heran und Harry fing beides auf. Eilig aktivierte er die Karte seines Vaters und verschaffte sich einen Überblick. Scheinbar waren nur hier vor ihm Todesser nach Hogwarts eingedrungen, dafür aber gleich 40 oder 50. Weiter unten im Wald wartete noch eine einsame Gestalt und Harry wunderte sich nicht über den Namen den er las. Es war Lucius Malfoy. Sicher versteckte sich dieser Feigling um abzuwarten, was passierte und seinem Meister Bericht erstatten zu können. Harry verstaute die Karte hinter einer Statue auf dem Gang und ließ seinen Festumhang zu Boden gleiten. Der würde beim Kampf nur hinderlich sein. Harry hoffte zwar, dass Dumbledore und die Lehrer bald hier eintreffen würden, doch warten konnte er nicht länger. Die Todesser hatten schon begonnen auszuschwärmen und zwei waren nach links, zwei genau auf ihn zu unterwegs. Versteckmöglichkeiten gab es hier für ihn nicht und fliehen konnte er nur kurz, denn dann würde ihm der Tarnumhang nichts nützen, weil er beim Rennen sicher nicht alles verdeckte. Spätestens an den Treppen würden sie ihn sehen. Also konnte er auch hier warten und das Überraschungsmoment ausnutzen, denn noch konnten sie von seiner Anwesenheit nichts wissen. Es hatte zwar jemand die Spinnen getötet und die Männer und Frauen waren vorsichtig, doch sie nahmen wohl an, dass der Zauberer auch die letzten Spinnen suchte. Sie konnten ja nicht wissen, dass Harry über ihr Nahen informiert war. Mit bereitem Zauberstab verbarg Harry sich unter dem Tarnmantel und wartete an die Wand gelehnt auf die beiden Todesser. Diese bogen auch schon bald um die Ecke und gingen nichts ahnend an Harry vorbei. Der Junge wartete noch einige Sekunden, warf dann den Umhang von der Schulter und rief eilig zwei Flüche. Die beiden Todesser schlugen schwer auf dem Boden auf und blieben bewusstlos liegen. Schnell änderte Harry seine Position, damit niemand aufgrund des Schusswinkels auf seinen Aufenthaltsort schließen konnte. Und schon Sekunden nachdem Harry wieder unter dem Umhang verschwunden war, tauchte der nächste Todesser auf. Diesem entfuhr beim Anblick seiner ohnmächtigen Kollegen ein Warnruf, bevor Harry ihn lähmen konnte und der vierte Todesser hatte ihn auch schon gesehen und zielte auf ihn. Jetzt ließ Harry seinen Umhang achtlos fallen, denn er behinderte ihn nur noch. Mit Zickzackbewegungen lief Harry vor den Flüchen davon und schoss seinerseits zurück. Bis zum nächsten Gang konnte er sich retten, doch Harry musste erschrocken feststellen, dass es eine Sackgasse war. Immer wieder schoss er zurück und lähmte noch 5 weitere Todesser, doch seine Situation war aussichtslos. Bis zur nächsten Ecke kam er nicht und hier ging es nicht weiter. Wenn nicht bald ein Wunder geschah, konnte er seinen Kampf gegen Voldemort schon jetzt vergessen.
 

Doch seine lautlosen Gebete wurden erhört. Unter dem Feuerschutz einiger Männer hatten sich einige der Todesser vorgewagt und waren fast bei Harry angekommen. Sein Hemd war durch einen Fluch halb verbrannt worden, bevor er es hatte löschen können und seine Wange und seine linke Hand waren aufgeschürft von der Wand. Als der naheste Todesser jedoch gerade um die Ecke springen wollte, traf ihn ein Fluch aus dem Gang weiter unten. Gleichzeitig erklang Snapes Stimme: „Potter, alles klar?“
 

Harry hätte nie geglaubt, dass er mal glücklich wäre, diese Stimme zu hören.
 

Erleichtert antwortete er: „Ja, ich lebe noch.“
 

Snape antwortete nicht, doch weitere Flüche zischten an Harry vorbei und kurze Zeit später flüchtete sich McGonagall zu ihm in den Gang.
 

„Alles in Ordnung, Mr. Potter?“ Harry nickte und lehnte sich erschöpft an die Wand. Der Kampf hatte zwar nur kurze Zeit gedauert, aber Harry hatte das Gefühl einen Marathon hinter sich zu haben. Nun kam auch Dumbledore zu ihnen.
 

„Die meisten Todesser konnten entkommen, aber ein paar hat Severus noch betäuben können. Wir bringen sie zu mir ins Büro. Minerva, kümmern Sie sich um Harry.“
 

Damit verschwand der Schulleiter wieder und Harry verließ hinter der Professorin den Gang. Doch er ging nicht in Richtung Treppen, sondern kehrte um und rettete die Karte, den Umhang seines Vaters und auch den Festumhang. Dann fiel sein Blick auf das Bad, in dem Snape gerade damit beschäftigt war, den letzten Todesser zu fesseln und abzutransportieren. Harry stockte und starrte in die Luft, ohne wirklich etwas zu sehen. Irgendetwas war da. Fast träumend ging der Junge auf das Bad zu, an dem Tränkemeister vorbei, der ihm nur einen flüchtigen Blick zuwarf und trat an eins der zerstörten Fenster. Von hier aus konnte man ein Stück des verbotenen Waldes sehen. Die Todesser waren schon längst fort, aber Harry spürte, dass trotzdem noch jemand da war.
 

Lucius Malfoy.
 

Harry versuchte im Wald etwas zu erkennen, doch da war nur Dunkelheit. Aber er wusste, dass er beobachtet wurde. Seine Narbe begann zu brennen und plötzlich sah Harry eine Gestalt mit blonden Haaren unter den Bäumen hervortreten und zu ihm hinaufschauen. Ihre Blicke trafen sich, obwohl sie einander gar nicht erkennen konnten. Harrys Narbe schmerzte immer mehr und er hob die Hand zur Stirn, als könne er den Schmerz so vertreiben. Hinter ihm trat McGonagall heran und legte ihm die Hand auf die Schulter, doch Harry hörte ihre Stimme nur wie aus weiter Ferne.
 

Das dort unten war nicht Lucius Malfoy!
 

Es war zwar sein Körper, doch er war es nicht. Das war Voldemort! Der Lord hatte den Körper seines Dieners übernommen um zu sehen, ohne selbst hier sein zu müssen. Harry krümmte sich vor Schmerz, als seine Stirn immer heftiger brannte. Die Hand darauf gepresst stand er da und konnte den Blickkontakt nicht abbrechen. Irgendetwas hielt ihn fest. Plötzlich verschwand der Blonde wieder hinter den Bäumen und Harry schrie auf. Es fühlte sich an, als hätte jemand eine glühende Nadel mit einem Ruck aus seinem Kopf gezogen. Es sollte aufhören zu schmerzen, doch das tat es nicht. Das Brennen wurde immer schlimmer und Harry krümmte sich vor Schmerz am Boden. Er hörte McGonagalls Stimme nur von weitem, wie sie besorgt seinen Namen rief. Seine Welt bestand nur aus Nebel und Schmerz. Und plötzlich sah er….
 

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Hihi! Ein fieser gemeiner Cliff…./eg/ Ich liebe es doch, euch zu ärgern….Aber tröstet euch, nach dem nächsten Pitel wisst ihr praktisch alles was Harry und Drac zu ihrem Plan bewogen hat…also nur noch ein mal Warten. /lol/
 

Vergesst nicht Reviews da zu lassen! ^_^
 

Cu Fly



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Tomasu
2007-07-19T05:37:29+00:00 19.07.2007 07:37
Endlich lüften sich ein paar Geheimnisse und ei paar kleine Fragen tretten auf.
Bin mir aber sicher das du sie uns erklären wirst.
Tomasu
Von:  HakuXIII
2007-07-18T21:01:54+00:00 18.07.2007 23:01
das ist wirklich neen mega fieses ende!!!
hoffentlich hälst du dein versprechen mit dem regelmäßigerem uploads^^
obwohl... ich bin ab freitag erst mal 3 1/2 wochen nicht mehr da....
also sei mir nicht böse wenn du zu den kapitel/dem kapitel dann kein kommi bekommst, ok???
Das Kapi ist echt aufschlussreich.
jetzt weiß man endlich, wie es ende des schuljahres war^^
Ich freue mich schon auf das nächste kapi(wenn du es noch vor freitag mittag hoch lädst kann ich es noch lesen^^)
Yours
HakuXIII
Von: abgemeldet
2007-07-18T20:43:27+00:00 18.07.2007 22:43
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuupi klasse
aber fieses ende
schreib sofort weiter


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