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Der zweite Lord

Harry x Draco
von

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Gefangen

Der zweite Lord
 

Hi und hier mal wieder n neues Pitelchen...genießt es. Und weils so sommerlich wrm ist: /schokoladeneisausteil/
 

At all: Danke danke für die vielen lieben Reviews. Ich hoffe euch gefällt auch dieses Pitel wieder und ihr reviewt fleißig weiter!
 

Und jetzt schön lesen.
 

Der zweite Lord
 

22. Gefangen
 

Die Tür der Kerkerzelle öffnete sich knarrend und Draco seufzte lautlos. Kamen sie schon wieder, um sie zu verhören? Ein kurzer Blick zu Sajin und Blaise neben sich ließ ihn erneut seufzen. Der Braunhaarige lag in Sajins Armen und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Doch Blaise war viel zu geschwächt, um noch lange durchzuhalten. Hoffentlich holten sie nicht gerade ihn zu einem Verhör ab. Bis jetzt waren schon drei Mal Auroren erschienen und hatten wahllos zwei oder drei Zauberer aus dem Kerker geholt um sie zu befragen. Bis jetzt hatte niemand etwas gesagt. Das war Harrys Aufgabe. Sicher, sie kannten alle den Plan und auch die Gründe für dessen Existenz, aber nur Harry wusste restlos alles. Und es war sein Privileg alles aufzuklären. Er hatte am meisten geopfert, also sollte er auch die beschämten Gesichter der Auroren und Ordensmitglieder sehen, wenn sie erfuhren, was wirklich geschehen war.
 

Draco hatte versucht, für die Verletzten medizinische Hilfe zu bekommen, doch mehr als ein paar Schlucke Wasser waren nicht drin gewesen. Sarah hatte sich wieder etwas erholt, aber weder Kei, noch Lolâ sahen besonders gesund aus. Und Blaise hing auch mehr ohnmächtig als bewusst anwesend in Sajins Armen. Und was mit Harry war, daran wollte Draco gar nicht denken.
 

Plötzlich hörte er Schritte, die genau auf ihn zukamen und er hob nun doch den Kopf. Doch nicht irgendein Auror stand vor ihm.
 

„Ron?“, mehr brachte Draco nicht hervor. Ihm war noch immer nicht klar, was Weasley für eine Rolle spielte.
 

„Draco.“ Rons Stimme war nicht nur ruhig, in ihr schwang auch Respekt mit. Das wäre früher undenkbar gewesen. Plötzlich drängte sich eine Gestalt wortlos an dem Rothaarigen vorbei und beugte sich zu Blaise hinab.
 

Draco erkannte Madam Pomfrey und beobachtete beinahe ungläubig, wie sie den jungen Mann gründlich untersuchte und dann mit einem Wink ihres Zauberstabes eine Pritsche entstehen ließ, auf die sie Blaise verfrachtete. Ihm wurde ein Heiltrank eingeflößt, der den Jungen augenblicklich einschlafen ließ. Auch Sarah, Lolâ, Kei und fünf weitere Zauberer wurden so verarztet. Dann nickte Pomfrey Ron zu und verschwand wieder aus dem Verließ. Dieser blickte Draco noch kurz an, als wolle er etwas sagen, doch scheinbar überlegte er es sich im letzten Augenblick anders und wandte sich um.
 

Rons Blick fiel auf Sirius, der in einer Ecke an der Wand saß und den Auroren vor der Tür grimmige Blicke zuwarf. Ron ging zwei Schritte auf den älteren Mann zu und zog so dessen Aufmerksamkeit auf sich. Sirius blickte Ron verwundert an und wollte schon etwas fragen, doch der Junge schüttelte nur den Kopf und deutete mit einer unauffälligen Geste in Richtung der Wachen. Scheinbar wollte er in ihrer Anwesenheit nichts Verräterisches sagen. Doch bevor Ron sich zurück zu Draco drehte, meine er leise.
 

„Ich hab mich die ganze Zeit gewundert, warum. Dass du der Grund bist, hätte ich nie gedacht.“ Und Sirius wusste ohne nachzudenken, dass Ron nur Remus meinen konnte. Er erwiderte Rons Lächeln und erhob sich dann nach dessen Aufforderung.
 

„Draco, dich wollen sie auch sehen. Es sollen möglichst alle mitkommen, die halbwegs laufen können und von Madam Pomfrey verschont wurden. Und bevor du fragst, Harry geht es wieder halbwegs gut. Er hat Fuge etwas auf die Palme gebracht, weil er nicht mit der Sprache rausrücken wollte und deswegen hat der Minister auch zugestimmt, Madam Pomfrey herzuschicken. Jetzt wird er sich aber nicht mehr lange hinhalten lassen und Harry ist für ne heftige Auseinandersetzung nicht wirklich kräftig genug, auch wenn er sich das einbildet. Ihr solltet ihn n bisschen unterstützen.“
 

Der Blonde nickte und erhob sich. Auch Sajin trennte sich schweren Herzens von Blaise, dem er jetzt jedoch sowieso nicht helfen konnte. Subaru half Yu auf die Beine und auch Karein erhob sich. Sirius stand schon vorn am Gitter und wartete auf Ron, der den Auroren draußen anordnete, aufzuschließen. Von den beiden Wachen eskortiert und mit Handfesseln versehen folgten die sechs Zauberer Ron durch einige Gänge und fanden sich dann irgendwann in den bekannten Gängen Hogwarts wieder. Draco hatte gar nicht gewusst, dass es in diesem Schloss richtige Kerker gab. Eigentlich hieß ja alles vom Zaubertrankkerker abwärts so. Not machte scheinbar erfinderisch. Letztendlich stoppte Ron vor dem Krankenflügel und klopfte höflich an. Ein Auror öffnete und die sieben Personen traten schweigend ein.
 

In dem großen Raum herrschte erstens ziemliche Enge und zweitens unangenehmes Schweigen. Scheinbar waren alle wichtigen Auroren und der komplette Phönixorden anwesend und selbst einige Minister inklusive Fuge hatten sich in Pomfreys geheiligten Hallen niedergelassen. In der Mitte dieser illustren Gesellschaft saß Harry mit einem Kopfverband auf einem der Krankenbetten und starrte Fuge grimmig an. Magische Fesseln waren auch um seine Hände geschlungen, um eine Verwandlung in seine Animagus-Gestalt zu verhindern. Doch bei Rons und Dracos Anblick erhellte sich sein Gesicht und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen.
 

Der Blonde vergaß alles um sich herum. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was für große Sorgen er sich um seinen Geliebten gemacht hatte. Ein Stein fiel ihm vom Herzen, Harry nun so zu sehen: offenbar nicht zu schlimm verletzt und freudig lächelnd bei seinem Anblick. Draco ignorierte die Auroren um sich und auch Sirius und die anderen. Schnurstracks ging er auf Harry zu, stützte sich mit beiden Händen auf dem Bett ab und senkte sein Gesicht zu Harry hinab. Ihre Lippen fanden sich in einem leidenschaftlichen Kuss, ihre Zungen spielten miteinander und sekundenlang gab es nur sie beide. Erst, als sich Remus leise räusperte, fanden die beiden Verliebten wieder in die Wirklichkeit zurück und lösten sich atemlos von einander. Harry war rot geworden und wich Remus lächelndem Blick aus, indem er verlegen auf die Bettdecke starrte. Doch Draco grinste den Mann nur herausfordernd an und schickte dann einen bedeutsamen Blick zu Sirius hinüber. Beide Männer wurden leicht rosa um die Nase und Draco konnte sich entspannt auf Harrys Bettkante niederlassen. Dieser hatte sich wieder gefangen und blickte Draco nun glücklich und etwas verlangend an. Doch dafür würden sie später noch Zeit finden. Vorerst mussten sie sich den Zauberern um sich widmen und auch Harry schien sich dieser Tatsache wieder bewusst zu werden, denn sein Blick wurde wieder ernst und er sah erneut Fuge an, wie vor Dracos Ankunft.
 

Dieser blickte herausfordernd zurück und ergriff das Wort: „Wir haben deine Verbündeten von Madam Pomfrey behandeln lassen, also kannst du dich nicht noch länger herausreden. Ich will jetzt endlich wissen, was du geplant hast. Du hast über 20 Auroren brutal getötet und jetzt wo Voldemort auch vernichtet ist, kannst du mir nicht weismachen, dass das alles war. Du hattest noch irgendetwas vor und ich will jetzt endlich wissen, was. Du bist gefangen und kommst nicht weit. Also versteck dich nicht länger hinter irgendwelchen Forderungen, deine Verbündeten betreffend. Deine restlichen Leute werden wir auch bald kriegen. Sieh es ein, du bist erledigt. Und jetzt rede endlich!“
 

Fuge hatte sich in Rage geredet und war aufgesprungen und vor den Anwesenden hin und her gelaufen, ohne jedoch Harry und Draco aus den Augen zu lassen. Dieser hatte es sich mittlerweile am Fußende von Harrys Bett bequem gemacht und auch die anderen 5 Mitverschwörer standen nun innerhalb des Kreises aus Auroren und Ordensmitgliedern. Als Fuge keine Antwort bekam, blickte er irritiert auf Harry, doch dieser lächelte ihn nur unverbindlich an. Draco war nicht so zurückhaltend. Er kicherte leise und amüsierte sich köstlich über den aufgebrachten Zaubereiminister. Der würde noch staunen.
 

„Wag es nicht, dich über mich lustig zu machen. Keiner von euch hat die geringste Veranlassung, sich zu freuen. Wenn du nicht freiwillig redest, werde ich dich eben zwingen. Ich hab deine Verbündeten nicht umsonst hergeholt. Bis jetzt haben sie geschwiegen, aber etwas Wahrheitsserum werden sowohl dich, als auch deine 6 Freunde gesprächig ...“
 

„7!“, wurde da Cornelius Fuge unterbrochen und er blickte sich verblüfft um. Er glaubte sich verhört zu haben, doch als er sich umdrehte, sah er Remus, wie dieser aufstand und zu Sirius hinübertrat. Dieser hob seine gefesselten Arme und legte sie von hinten um den Körper seines Freundes. Sirius grinste selbstgefällig und Remus lehnte sich an den Größeren und blickte Fuge und die anderen dann herausfordernd an. Die Auroren hatten sich empört murmelnd erhoben und begannen wild durcheinander zu reden. Selbst Dumbledore blickte nur enttäuscht und verwirrt zu seinem früheren Schüler.
 

Fuge verschaffte sich nach Minuten Gehör und wollte Remus zurechtstauchen, was der sich wohl dabei dachte, doch er kam nicht einmal über das erste Wort hinaus. Erneut erklang eine Stimme und Fuge schaute sich nun nur noch empört zu dem Sprecher um.
 

„8!“
 

Es war Ron. Dieser schenkte Hermine einen langen Blick, bevor er an ihr vorbei in den innern Kreis trat – den Kreis der Angeklagten. Er nickte Draco und den anderen zu und schenkte Harry ein fröhliches Lächeln, wie er es in den alten Zeiten immer getan hatte.
 

Fuge war außer sich und er und Moodey schrien um die Wette, was das sollte? Ob sie sich darüber klar wären, wem sie da halfen? Dass dies ihr Untergang sei! Dass sie auf alle Fälle mit zur Verantwortung gezogen würden? Doch irgendwann bedeutete Dumbledore mit einem Räuspern Ruhe und eigenartiger Weise folgten auch alle dieser dezenten Aufforderung. Stille legte sich wieder über den Krankenflügel und alle Auroren und Ordensmitglieder blickten zwischen Dumbledore und den 9 „Feinden“ hin und her.
 

„Remus, sag mir die Wahrheit. Hast du Harry bei seinen Plänen geholfen?“ Der Schulleiter klang ehrlich enttäuscht bei dieser Frage, doch Remus schüttelte nur den Kopf darüber.
 

„Ich kann dich beruhigen, Albus. Anfangs wusste ich nicht, warum Harry das alles tat und ich hatte einfach nur die Hoffnung, dass ich es irgendwann verstehen würde. Erst seid Kairo bin ich auf Harrys Seite und ja, ab diesem Zeitpunkt habe ich ihm und seinen Leuten geholfen und Informationen übermittelt. Aber du wirst schon bald verstehen, dass es der einzig richtige Weg war.“
 

Dumbledore schüttelte den Kopf und wollte sich schon an Ron wenden, als Fuge aufbegehrte: „Sie sind auch noch stolz darauf, diesem Verräter geholfen zu haben! Sie sind selbst nicht besser als er! Sie haben das Ministerium verraten und für Potter spioniert! Das ist genauso schlimm, wie Potters brutale Morde. Ich...“
 

„Sie sollten sich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, Minister. Solange Sie nicht die ganze Geschichte kennen, sollten Sie vorsichtig mit Ihren Anschuldigungen sein. Und vielleicht sollten Sie auch aufhören Harry ständig zu beleidigen. Wenn Sie ihm die Fesseln lösen, wäre das wesentlich hilfreicher. Sie können nicht wirklich erwarten, dass er unter diesen Voraussetzungen mit ihnen kooperiert.“ Ron wollte noch weiterreden, doch Harry rief leise seinen Namen und der Junge stoppte. Seufzend blickte er seinen Freund an und als dieser nur den Kopf schüttelte, seufzte Ron ein zweites Mal. Es brachte nichts, sich jetzt aufzuregen, aber deswegen musste es Ron ja nicht gefallen, wie Harry behandelt wurde.
 

Mit den Achseln zuckend wandte sich der Auror wieder Fuge zu und fuhr dann ruhiger fort: „Bevor Sie fragen: ich habe nie ernsthaft daran gezweifelt, dass Harry einen sehr guten Grund für das Ganze hatte. Ich kenne ihn zwar immer noch nicht, aber ich kenne die Beweggründe einiger seiner Verbündeten und das ist mir Beweis genug, dass Harry nicht mein Feind ist. Und Ihrer sollte er auch nicht sein. Ich halte zu Harry, egal was Sie jetzt davon denken und Sie werden sehr bald verstehen, warum!“
 

Damit schwieg Ron. Er hatte alles gesagt. Der junge Mann spürte den verwunderten Blick Harrys noch immer auf seinem Rücken. Dass er, ohne den Plan zu kennen, übergelaufen war, musste Harry schon die ganze Zeit verwirrt haben. Und Rons Eröffnung, die Gründe für den Kampf zumindest weniger Zauberer Harrys zu kennen, musste diesen noch mehr verblüffen. Doch das würde sich auch bald klären. Vorerst würde Harry nicht darum herum kommen, endlich zu erklären, was ihn dazu gebracht hatte, so zu handeln, wie er es getan hatte.
 

Auch Harry schien zu diesem Schluss gekommen zu sein, denn er wandte sich nun selbst an Dumbledore: „Ich sehe ein, dass es schwierig ist, das alles zu verstehen, und das war durchaus ein Teil des Plans. Wenn Sie möchten, können Sie mir auch gern Veritasserum geben, wenn ich gleich alles aufkläre und Sie sicher gehen wollen, dass es die Wahrheit ist. Aber wenn Sie mich kennen und nur noch ein Funken Vertrauen in Ihnen ist, dann wissen Sie, dass ich Sie von nun an nicht mehr anlügen werde. Entgegen Mister Fuges Befürchtungen, habe ich alles erreicht, was ich je wollte. Voldemort ist tot. Ich bin nun bereit, Ihnen allen zu erklären, warum ich so und nicht anders gehandelt habe.“
 

Fuge wollte schon das Angebot mit dem Veritasserum annehmen, doch Dumbledore schüttelte nur den Kopf. Er spürte mit untrüglicher Sicherheit, dass Harry nun die Wahrheit erzählen würde. Und plötzlich kam das lang vermisste Vertrauen des Schulleiters in diesen Jungen zurück. Nun, da klar war, dass alles einen Grund gehabt hatte, konnte Dumbledore Harry auch wieder Glauben schenken. Natürlich standen da noch all die Taten Harrys dagegen, Seine Morde, seine hässlichen Worte, sein offener Abfall von Dumbledore und dem Orden. Doch jetzt spürte der alte Mann endlich wieder das, was auch Remus und Ron die ganze Zeit gefühlt haben mussten. Vertrauen und Hoffnung, dass alles einen Grund hatte.
 

„Wir werden ihm zuhören, Cornelius. Und sollten danach nur die geringsten Zweifel bestehen, kann Severus immer noch sein Veritas-Serum an Harry probieren.“ Damit lehnte sich der Schulleiter in seinem Sessel nach hinten und zeigte Harry damit, dass er von jetzt an zuhören würde.
 

Fuge dagegen misstraute dem Frieden trotz Dumbledores Zugeständnis. Er erwartete ein weiteres Märchen Potters. Der Junge hatte sich in der Vergangenheit oft genug in den Fordergrund gespielt. Er hatte Erfahrung im Geschichten-Ausdenken. Das hier würde ein schönes, nettes, aber am Ende doch erlogenes, Märchen werden, mit dem Potter hoffte, sie alle in Sicherheit zu wiegen. Aber nicht mit ihm! Wenn diese Farce vorbei war, würde er Dumbledore beim Wort nehmen und dann würde der alte Kauz erfahren, wie sehr sein Lieblingsschüler ihn belogen hatte. Und anschließend würde Potter die Gerichtsverhandlung bekommen, die ihm nach 20-fachem Mord zustand und Fuge würde dafür sorgen, dass Potter einen Dementorkuss erhielt, so wahr er Zaubereiminister war!
 

Hermine sah beschämt zu Ron und Harry hinüber. Sie begann zu fürchten, dass das, was Harry gleich berichtete, ihr nicht gefallen würde. Ron hatte von Anfang an nie die Hoffnung verloren, wo sie sehr schnell bereit gewesen war, Harry zu verurteilen. Sie hatte ihren Freund schon aufgegeben, als er noch nicht einmal offen gegen das Gute arbeitete, sondern nur still für sich blieb und nur Malfoy und Zabini an sich heran ließ. Und auch wenn Harry das alles ja scheinbar beabsichtigt hatte, war das noch lange keine Entschuldigung dafür, dass sie an ihrem besten Freund zweifelte und nicht genau wie Ron wenigstens die Hoffnung behielt. Nun sie würde sehen, wozu das alles führte. Ron hatte sie die ganze Zeit über geliebt, obwohl sie offen gegen Harry war und somit war sicher, dass sie zumindest ihren Freund nicht auch noch verlor. Und Harry – das würde sich finden, hoffentlich.
 

McGonagall blickte zweifelnd zwischen Dumbledore, Fuge und Potter hin und her. Der Junge hatte ziemlich viel getan, um das Vertrauen, was sie früher in ihn gehabt hatte zu zerstören, aber der Schulleiter schien ihm plötzlich wieder zu glauben. Und bis jetzt hatte er damit immer recht gehabt. Sie konnte sich nur überraschen lassen.
 

Snape hingegen schaute unverwandt Draco an. Er konnte nicht vergessen, wie der Blonde ihm in Luxor das Leben gerettet hatte. So etwas tat man nicht mit seinen Feinden. Und dann dieses misslungene Lächeln, halb Mut machend, halb um Verzeihung heischend. Snape hatte es damals tief getroffen, dass Draco einen Mord begangen hatte. Er hatte immer geglaubt, Draco wolle nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten. Doch andererseits hatte Lucius nie einen Hehl daraus gemacht, wie sich der Lord Dracos Zukunft vorstellte. An seiner Seite. Snape hatte also Zeit gehabt, sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass Draco früher oder später Menschen töten würde um dem Lord zu dienen.
 

Was den Tränkemeister damals so geschockt hatte, war Dracos Lächeln gewesen. Er hatte keine Reue empfunden. Doch andererseits hatte auch er, Severus Snape, schon oft getötet. Nicht nur in Notwehr, aber immer in Erfüllung seiner Aufgabe und zum Wohle der Ordens. Was, wenn Potter dies wirklich alles getan hatte, nur um Voldemort zu stürzen. Hatte Draco dann nicht mit den gleichen Motiven gehandelt, wie auch Snape selbst? Manchmal heiligte der Zweck doch die Mittel, das wusste der Professor. Und allmählich begann er Draco zu verzeihen. Und er durfte nicht vergessen, dass Lucius und Narzissa sich letztendlich gegen Voldemort gestellt hatten. Snape ahnte bereits, warum Draco in erster Linie bei diesem verrückten Plan Potters – wie auch immer der genau aussah- mitgemacht hatte. Und die nächsten Stunden gaben dem Zaubertranklehrer Recht.
 

Harry setzte sich etwas bequemer hin und blickte die Auroren, Ordensmitglieder und Lehrer der Reihe nach an. Er gab ihnen noch etwas Zeit über alles nachzudenken und ein Blick auf Hermine und Snape sagte ihm, dass beide schon jetzt so weit waren, auch ihm zu vertrauen. Hermine kannte Harry gut genug, um endlich den Hass zu vergessen, den Harry so mühsam aufgebaut hatte und ihm, wie Ron, zu vertrauen. Und Snape und Draco zu trennen hatte Harry schon damals als unmöglich angesehen. Es war ein Wunder gewesen, dass Snape überhaupt so heftig auf den Tod von Rastaban Locknell reagiert hatte. Und der Tränkemeister hatte lange genug Zeit gehabt, um sich zu überlegen, dass Draco nicht anders gehandelt hatte, als Snape in ähnlichen Situationen. Zumal der Professor wusste, dass Locknell ein Spion Voldemorts gewesen war. Es bestand kein Zweifel, dass sich der Mann mit Draco wieder versöhnen würde, wenn dies alles vorbei war.
 

Die restlichen Anwesenden, inklusive Fuge waren noch sehr skeptisch, doch Harry freute sich schon auf ihre Gesichter, wenn er erzählte. Sie würden nicht daran zweifeln, dass er die Wahrheit sagte, nicht einmal Fuge konnte das. Und sie würden begreifen, wovor er sie bewahrt hatte und wie viel er dafür geopfert hatte. Harry ahnte schon jetzt ihr Mitleid voraus und er war froh darüber, dass niemand den Standort von Argywn Castle kannte und er sich dort hin zurückziehen konnte, wenn alles vorbei war.
 

Mit einem letzten Blick zu Draco, der ihm aufmunternd zunickte, begann Harry dann doch zu erzählen. „Ihr erinnert euch alle sicher noch an das sechste Schuljahr. Damals hat Voldemort mal wieder versucht Hogwarts zu erobern. Und damals hatte ich eine Vision...“ Und damit begann Harry zu berichten, was seit dem letzten Sommer geschehen war. Und während die Erinnerungen zurückkamen wurde ihm bewusst, warum er wirklich so lange damit gezögert hatte, alles zu offenbaren. Nicht, weil er das Mitleid der anderen fürchtete, was er so verachtete, sondern weil ihm erst jetzt klar wurde, wie viel er wirklich geopfert hatte, nur um den Sieg zu erkämpfen. Nicht nur er, sondern alle. Seine Verbündeten, aber auch Hermine, Snape, Dumbledore...sie alle. Und weil ihm erst jetzt in vollem Umfang bewusst wurde, wie sehr er sich verändert hatte. Harry wusste nicht, ob er damals bereit gewesen wäre, diesen Weg zu gehen, hätte er gewusst, was alles auf ihn zukommen würde.
 

/g/ Toller Cliff nicht! Ich weiß, ich bin fies. Vergesst nicht zu Reviewn! CU Fly



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  HakuXIII
2007-06-24T19:47:46+00:00 24.06.2007 21:47
-.-
du bist nicht nur fies du bist mega fies^^
und dein schreibstil ist immernoch klasse...
ich will weiterlesen^^
Yours
HakuXIII
Von: abgemeldet
2007-06-23T13:44:00+00:00 23.06.2007 15:44
hey~
wow, ist ja wirklich super geschrieben *__*
ich hoffe du schreibst schnell weiter
ich würde gerne wissen, wie genau das wirklcih angefangen hat und was harry in der vision gesehen hat
+ungedunldig hin und her hüpf+
sagst du mir dann bescheid? ^~^
baba
Von: abgemeldet
2007-06-21T13:59:53+00:00 21.06.2007 15:59
ahhhhhhhhhhhhh menno
was soll denn das
schreib sofort weiter
Von:  Tomasu
2007-06-21T12:45:45+00:00 21.06.2007 14:45
Wirklich netter Cliff, aber was soll´s du schreibst ja weiter. SChließlich wollen wir alle Harrys Beweggründe erfahren und verstehen wie alles begonnen hat.
Bye Tomasu
Von:  Ta-chan
2007-06-21T07:25:22+00:00 21.06.2007 09:25
huhu

so kurz vor der auflösung und dann doch wieder gescheitert, na dann hoffentlich beim nächsten kap

Ta-chan
Von: abgemeldet
2007-06-20T20:17:42+00:00 20.06.2007 22:17
hallo!!!!!!!!!!
des kapitel is voll interesant und i hoff das des nexte au bald kommt!!!!
bye
Marle


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