Zum Inhalt der Seite

Traumhaftes Begehren

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 40

Titel: Traumhaftes Begehren

Teil: 40/?

Kommentar: Klare Fronten
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Langsam schmerzte seine Hand, er war es einfach nicht gewohnt so viele Dinge auf einmal zu unterschreiben. Zu Lesen was er gerade unterschrieb, hatte er schon lange aufgegeben. „Wars das dann endlich? Oder hast du mir noch etwas vorenthalten, Jace?“

Nicht das es Daniel nicht komisch vorgekommen war, das die Schreibarbeit in letzter Zeit drastisch zurückgegangen war. Allerdings hatte er da andere Probleme gehabt. Das sein Stellvertreter ihm diese nur vorenthielt, darauf wäre er nie gekommen.

„Nein, das war jetzt wirklich alles.“ Jace nahm das letzte Papier vor ihm auf und legte es auf einen ansehnlichen Stapel.

„Damit ist das Schulfest von unserer Seite hin abgesegnet.“

„Das es das schon seit Wochen sein sollte, interessiert dich dabei nicht, oder?“ Daniel sah den Jüngeren dabei fragend an.

Nachdenklich legte der Blondhaarige den Kopf schief, bevor er diesen schüttelte. „Wenn du so fragst… nein eigentlich nicht. Ich finde wir liegen sogar gut in der Zeit.“

Daniel ersparte sich die Frage, wann es nach Jaces Zeitempfinden dann eigentlich zu spät wäre.

Die Tür öffnete sich und schloss sich gleich darauf wieder. Ryan sah sich im Zimmer um, als er den Gesuchten sah, streckte er fordernd eine Hand aus. „Tim!“

Der Angesprochene schlug erfreut die Hände zusammen. „Halleluja, er ist wieder vernünftig geworden.“

Im nächsten Moment, holte er das Zigarettenpäckchen hervor, von denen er Ryan eine gab.

Grinsend sah Jace Ryan an, als sich dieser die Zigarette anzündete. „Wie war das mit dem abgewöhnen?“

„Bei den Verrückten da draußen? Da komm ich ja nie davon los.“ Ryan gab einen abschätzigen Laut von sich.

Daniel seufzte. Es war klar, das nun alles stressiger wurde, ebenso wie Ryans Rückfall nur eine Frage der Zeit gewesen war. Manche Dinge änderten sich nie.

Er stand auf. „Jace, das nächste Mal will ich diese Dinge früher erledigt haben. Denk daran. Braucht ihr mich noch?“

Jace nickte nur gelassen. „Ist gut.“

Tim schüttelte nur den Kopf. „Ne, ich denke nicht das du heute noch gebraucht wirst. Wir halten hier die Stellung, außerdem müsste Lance bald kommen.“

„Wir?“ Entsetzt sah Jace Kim an.

Dieser erwiderte den Blick nur ernst. „Ja, wir. Du, ich und…“

Er warf einen Blick auf Ryan, traf dabei aber nur den warnenden Blick von diesem. „Ich denke du nicht. Ja, du und ich, Jace.“

Um einem Quengeln von Jace zu entgehen, zog es Daniel vor das Zimmer zu verlassen. Manchmal fühlte er sich wirklich wie in einem Kindergarten, dafür sah es vor der Tür aus wie auf einem Jahrmarkt. Es war noch nicht alles ganz fertig, doch das war auch kein muss. Solange morgen alles vorzeigbar war. Selbst der Schülerrat war noch nicht ganz für morgen gerüstet. Allerdings war das nicht sein Problem, er hatte seine Pflichten erfüllt, alles Andere lag an den restlichen Mitgliedern. Jetzt hatte er eine wichtigere Aufgabe.

Schon aus einiger Entfernung sah er die Gruppe, bestehend aus drei Leuten. Pünktlich am ausgemachten Treffpunkt, nichts anderes hatte er von seiner Familie erwartet. Oder eher von seinem Vater, der aber seine Töchter mitgenommen hatte. Als Daniel bemerkte, das ihn seine älteste Schwester sah, hob er grüßend die Hand, was diese erwiderte.

Daraufhin sahen auch die restlichen Mitglieder der Gruppe in seine Richtung.

„Daniel.“ Nika, seine jüngere Schwester, lächelte erfreut.

„Nika, es ist schön das du da bist.“ Bei seiner jüngeren Schwester war das ja gar nicht so sicher. Es gab auf dieser Welt noch genug interessante Dinge, die sie ablenken konnten. Ein so ödes Schulfest wie dieses, lag bestimmt nicht auf ihrer To Do List.

Sie seufzte nur. „Ja, so wie jedes Jahr.“

„Tu nicht so. Du redest doch schon seit Tagen von nichts anderem mehr.“ Taren lächelte ihn ebenfalls freundlich an.

Das konnte sich Daniel gut vorstellen. Nika hing sehr an ihm, mehr als an Taren, oder gar David. Nun bei David konnte man froh sein, wenn sie ihn mochte.

„Dad.“ Daniel wand sich zu dem letzten Familienmitglied, das er noch nicht begrüßt hatte.

„Daniel. Wie ich sehe hast du dich gut gemacht. Was macht die Schule?“

„Seit unserem letzten Gespräch hat sich nichts geändert.“ Daniel schlug genau den gleichen scherzhaften Ton an, den auch sein Vater hatte. Als sich die Miene seines Vaters allerdings verhärtete, ahnte er Schlimmes.

„Wo du es schon ansprichst. Hast du schon eine Antwort?“

Entschlossen verschränkte der Blondhaarige die Arme vor der Brust. „Ich will das nur ungern hier diskutieren. Wenn du dich jedoch an unsere Vereinbarung erinnerst, dann hast du meine Antwort.“

Sein Vater nickte nur unzufrieden. „Das dachte ich mir.“

Ja, die Vereinbarung, die er mit seinem Vater getroffen hatte, war ein Segen für ihn. Er passte während der Schulzeit auf David auf, dafür musste er nicht allzu viel Zeit mit seiner Stiefmutter verbringen. Er mochte David und akzeptierte ihn als Bruder, doch dasselbe galt nicht automatisch für dessen Mutter. Daniel wusste, das seine Schwestern da genauso dachten. Sie hatten eine Mutter, ein Ersatz für diese wurde nicht benötigt.

„Und wo ist David?“ Suchend sah sich ihr Vater um.

Daniel winkte nur mit einer Hand ab. „Du kennst ihn doch.“

„Ja, Pünktlichkeit liegt ihm eben nicht im Blut.“

„Nika!“

Die Jüngste sah sich eingeschüchtert um, als diese scharfe Ermahnung von zwei Seiten gleichzeitig kam. Dann jedoch wurde ihr Blick trotzig, als sie zuerst ihre Schwester und dann ihren Bruder ansah. „Mann, das war doch nur so dahergesagt.“

„Unterlass das in Zukunft, bitte.“ Daniel schüttelte den Kopf. Weder Taren noch Daniel glaubten ihrer kleinen Schwester. Das war ein eindeutiger und unnötiger Seitenhieb in Davids Richtung gewesen. Denn anders als ihre zwei älteren Geschwister akzeptierte Nika David nicht als ihren Bruder. Klar, immerhin rivalisierten sie beide um den gleichen Platz. Nika duldete es nicht, das ihr David den Rang als Nesthäkchen streitig machte und das wo der die Hälfte des Jahres nicht einmal daheim war.

„Ich denke, er ist bei seiner Probe. Da hat sich kurzfristig eine Änderung ergeben.“ Daniel erinnerte sich zumindest, das David etwas in diese Richtung erwähnt hatte.

„Na, dann sollten wir ihn einmal aufsuchen. Was meint ihr?“ Auffordernd sah ihr Vater sie an.

Nika zuckte nur mit den Schultern. „Meinetwegen.“

„Gerne.“ Taren stieß ihre jüngere Schwester kurz an, woraufhin diese ein gezwungenes Lächeln zustande brachte.

„Kennst du noch den Weg?“ Nun wieder den scherzhaften Ton anschlagend, sah Daniel seinen Vater an.

Dieser zwinkerte ihm lächelnd zu. „Ich denke, das krieg ich noch hin.“

„Na dann.“ Lächelnd gab Daniel Taren mit einem Blick zu verstehen auf Nika zu achten. So konnte wenigstens nichts schlimmes mehr passieren. Gott, er war froh wenn er wieder daheim war.
 

Sich noch einmal straffend, sah Sean der Limousine entgegen, deren Tür sich gerade öffnete. Er hätte sie unter tausenden erkannt, wenn sie sich auch von den Anderen nicht unterschied. Allerdings wusste er immer genau in welcher sein Vater ankam. Da machte sich immer so ein flaues Gefühl in ihm breit.

Wirklich stieg sein Vater aus der anvisierten Limousine aus. Als er seinen Sohn sah, hob er misstrauisch eine Augenbraue.

Als er die Stufen zu ihm hinaufkam, salutierte Sean scherzhaft. Es war hier zwar keine Militärschule, doch die nahm ihm Sean noch immer übel.

Suchend sah sich sein Vater um. „Also, was hast du angestellt?“

„Noch nichts.“ Sean betonte dabei das Wort ‚noch’ besonders. Sein Vater dachte immer das Schlimmste von ihm, allerdings hatte er sein Bild von ihm bis jetzt immer bestätigt.

Das Gesicht verziehend, rollte sein Vater mit den Augen.

Mitfühlend klopfte ihm Sean auf die Schulter, während er ihn ins Innere des Gebäudes führte. „Keine Sorge. Noch musst du keine weiteren Schulprospekte wälzen.“

Ihm war durchaus bewusst das er das Wort ‚noch’ wieder extra betonte. Immerhin musste er den Erwartungen seines Vaters ja gerecht werden.

Zwar musste sein Vater im Moment keine Sorgen haben, doch dafür gefiel Sean das Spiel viel zu gut. Seltsamerweise gefiel es ihm hier ausgesprochen gut. Seine Zimmerkameraden, seine Schulkameraden, ja, sogar der unterrichtete Stoff in den Fächern sagte ihm zu. Das war schon seltsam, bis jetzt hatte ein Teil davon nie gepasst. Aber was nicht war, konnte ja noch kommen und dann würde er einen Grund für die Schule finden um ihm Hausverbot zu erteilen. Bis jetzt konnte er ja einige Schulverweise sein Eigen nennen.

„Na gut, ich werde mich wohl damit abfinden müssen.“ Sein Vater schüttelte nur den Kopf.

„Womit muss ich heute rechnen?“

„Nichts besonderes eigentlich. Nur ein kleiner Empfang mit der Lehrerschaft, allerdings wirst du da wohl in der Menge der Eltern sowieso nicht auffallen.“ Sean tat das ziemlich leichtfertig ab, auch wenn er wusste das sein Vater sicher nicht übersehen wurde. Er hatte so etwas an sich, eine Art besondere Aura. Wenn er einen Raum betrat, dann merkten es die anderen Anwesenden einfach. Ebenso könnte über seinem Kopf ein blinkendes Schild angebracht sein, der Effekt wäre derselbe. Angeblich lag das in der Familie, Sean merkte aber nichts davon. Einerseits war das ziemlich hilfreich unsichtbar zu sein, andererseits hätte es sicher seine Vorteile.

„Morgen dann, kannst du den verschiedenen Vorstellungen zusehen, bei denen ich aber nicht dabei bin.“ Sein Beitrag begrenzte sich auf den Technikbeitrag, wo er etwas mitgebastelt hatte. Für einen eigenen Beitrag war er einfach zu faul gewesen, also hatte er seine Mitarbeit angeboten.

„Warum?“

Kurz und präzise, so war sein Vater eben. Sean lächelte sanft, bevor er zu einer Erklärung ansetzte. Dabei hatte seine Stimme den Klang, den Eltern anschlugen, wenn sie ihrem Kind etwas erklären mussten. „Weil du mich erst vor einiger Zeit hierher versetzt hast. So konnte ich mich weder richtig einfügen, noch etwas proben, deswegen.“

Und weil seine Sport, Musik und Unterrichtsfächer einfach keinen Beitrag lieferten. Aber das musste sein Vater ja nicht wissen. Am Ende verlangte er dann vielleicht noch mehr Einsatz von ihm. Solche Konsequenzen wollte er sich ersparen.

„Welche Fächer belegst du?“

Oh, wieder das Thema. Abermals seufzte Sean, diesmal aber genervt. „Alles was mir wichtig genug erschien, um die Firma weiterzuführen. Aber nicht Jura.“

Davon hatte er genug, er war wahrscheinlich schon besser in dem als ein normaler Jurastudent in seinem Alter. Sean hatte keine Ahnung warum sich sein Vater andauernd mit diesen Leuten umgab. Mit ein wenig Geld an der richtigen Stelle wurde alles legal.

„Dann bin ich zufrieden.“ Nickend folgte sein Vater ihm.

Diesmal gar keine Widerworte? Das war ungewöhnlich. Vor einer Tür blieb Sean stehen. „Bitte. Ich wünsche dir noch viel Spaß. Wir sehen uns morgen.“

Damit sah er seinen Vater noch kurz nach, als er den Raum betrat und ging dann in die Richtung seiner Wohnung. Er musste noch seine Koffer packen, immerhin lagen vor ihm drei Wochen Heimurlaub. Mann, ihm ging die südamerikanische Sonne schon ab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück