Zum Inhalt der Seite

Traumhaftes Begehren

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 50

Titel: Traumhaftes Begehren

Teil: 50/?

Kommentar: Ich will hundert Prozent!
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt.
 

Keiji stützte sich mit beiden Händen auf die Kommode in seinem Zimmer. Was sollte das nun schon wieder? Er war gerade dabei ihm eine Standpauke zu halten und dann kam Leroy mit so etwas? Dabei hatte er sich doch dafür entschieden, diese Sache zu unterlassen. Zugegeben es hatte nicht so funktioniert wie es sollte, doch er war jung da hatte man seine Hormone noch nicht ganz unter Kontrolle. Zumindest nicht so wie er es wollte.

Eigentlich hatte er auch gedacht, das Leroy diese Sache ad acta gelegt hatte. Immerhin hatte er ihm doch klipp und klar erklärt, was das für Folgen haben konnte. Und jetzt kam er mit so einer Kampfansage? Einer sehr ernst gemeinten Kampfansage, das hatte er an seinem Blick gemerkt. Wenn er ihn nicht aufhielt, dann würde er die Sache durchziehen. Keiji war sich jedoch selbst nicht einmal sicher, ob er ihn aufhalten wollte. Schließlich war er dieser Sache auch nicht ganz abgeneigt.

Der Japaner seufzte. Warum machte Leroy die Dinge nur wieder so kompliziert? Konnte er sich nicht einfach damit abfinden, das die Sache erledigt war? Doch auch das entsprach nicht ganz dem was Keiji wollte. Was er wollte lag klar auf der Hand, aber das war auch das, das er nicht zulassen durfte.

Er musste mit Leroy sprechen. Gerade eben war er kopflos aus dem Raum gestürzt, doch er benötigte Antworten. Zum Glück gehörte er nicht zu der Art Männer, die zu stolz waren um einen Fehler einzugestehen. Aus diesem Grund konnte er ohne Scham noch einmal an Leroys Zimmertür klopfen. Weswegen er es auch gerade in diesem Augenblick machte, ohne wirklich bemerkt zu haben das er den Weg dorthin überhaupt zurückgelegt hatte.

Aus dem Inneren kam ein gedämpfter Laut, denn Keiji einfach als Zustimmung wertete. „Ich schätze wir müssen einige Dinge klären.“

Leroy hob eine Augenbraue. „Schon?“

Keiji nickte, wenn er auch den sarkastischen Unterton in der Stimme des Älteren gehört hatte. „Ja. Du willst also etwas von mir? Egal was die Konsequenzen sind? Bist du wirklich bereit diese zu tragen?“

„Ja.“ Es war eine einfache und klare Antwort. Doch die Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit mit der Leroy dieses Wort aussprach, zeigten deutlich das es sein Ernst war.

Eigentlich müsste er darüber erleichtert sein, doch das Gegenteil war der Fall. Keiji war von Leroy etwas enttäuscht. Kopfschüttelnd sah er auf den Boden. „Du weißt nicht worauf du dich einlässt.“

Gelangweilt sah ihn Leroy an. „Auf ein Leben als selbstgewählter Außenseiter der Gesellschaft? Ja, wirklich das ist eine ganz neue Erfahrung für mich.“

Diese Bemerkung ließ Keiji unwillkürlich Lächeln. Das stimmte, Leroy kam es wirklich nicht darauf an der Gesellschaft anzugehören.

„Ich lege keinen Wert auf die Meinung der anderen Menschen. Nur eine Handvoll davon respektiere ich und diese würden es akzeptieren. Für meine Mutter ist das Alltag und mein Vater ist in solchen Dingen ziemlich tolerant.“ Leroy zuckte mit den Schultern.

Keiji war ein ziemlich geradlinig denkender Mensch. Auch wenn man es ihm nicht ansah, so hatten Fakten für ihn etwas ungemein beruhigendes. Auf der Grundlage von Fakten konnte man planen und dafür benötigte man Informationen. Deswegen beging Keiji auch einen fatalen Fehler, er versuchte das ganze logisch anzugehen.

Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Anscheinend hast du das alles ziemlich gut durchdacht. Nur wundere ich mich über deinen plötzlichen Wandel. Deswegen habe ich nur eine Frage. Auf was muss ich mich einstellen?“

Fragend blickte ihn der Ältere an und legte den Kopf leicht schief. „Wie meinst du das?“

„Ich frage dich was du willst? Willst du nur etwas experimentieren, oder dir etwas beweisen? Ich denke nämlich kaum, das dir in den Ferien plötzlich die Erkenntnis kam das du Gefühle für mich hegst. Deswegen meine Frage, wieviel Einsatz soll ich in deinen kleinen Ausflug auf die andere Seite investieren?“ Es klang vielleicht hart, doch Keiji wollte wissen, auf was er sich einlassen sollte. Denn warum sollte er in eine kleine Verwirrung allzu viel Gefühl investieren? Das brachte nur unnötige Probleme, da wollte Keiji lieber gleich wissen worauf er sich einstellen musste. Denn das er darauf eingehen würde, daran bestand kein Zweifel. Das schien nämlich eine gute Möglichkeit zu sein Leroy ruhig zu halten.

„Wieviel Einsatz du zeigen sollst?“ Leroy sah ihn unheilvoll an. Jeder der ihm gegenüber stand, begriff genau in diesem Moment das er etwas Falsches gemacht hatte.

„Du…“ Der Schwarzhaarige hob einen Zeigefinger, schüttelte dann aber den Kopf und ließ die Hand wieder sinken.

„Und da sagt man mir nach ich wäre gefühlskalt. Gut, dann sag mir einmal, Keiji wieviel würdest du in ein Experiment verschwenden? Zwanzig Prozent? Dreißig Prozent? Und eine Gefühlsverwirrung? Wäre dir diese nur zehn Prozent wert?“ Mit einigen Schritten überwand Leroy die Distanz zwischen ihnen. Sein Finger legte sich anklagend auf die Brust seines Gegenübers, während sein Blick sich in den des Japaners bohrte.

„Ich bin bereit hundert Prozent zu geben und das verlange ich auch von meinem Gegenüber. Allerdings werde ich keine Almosen von dir annehmen, das verbietet mir mein Stolz. Da ich deine Einstellung aber nun kenne, kannst du meine Worte als Null und Nichtig ansehen. Bei jemanden der die Sache nämlich so abgeklärt sieht, kann ich mir nie sicher sein. Und genau diese Unsicherheit wollte ich mir mit meiner Entscheidung ersparen. So wie es allerdings aussieht habe ich die falsche getroffen. Doch der Mensch zeichnet sich ja dadurch aus, das er aus seinen Fehlern lernt.“

Er hatte Scheiße gebaut. Das merkte Keiji in dem Moment in dem Leroy auf ihn zukam. Sein Blick ließ nichts Gutes vermuten und das bestätigten seine Worte nur. Anscheinend waren seine Worte wohl doch härter rüber gekommen, als er es beabsichtigt hatte. In seiner Absicht die Fronten zu klären hatte er alles wieder zunichte gemacht. Aber wenigstens würde er sie nun nicht beide ins Unglück zerren. Er stand auf Männer, das gab er ehrlich und offen zu, wenn auch nur sich selbst gegenüber. Leroy hingegen war sich noch unsicher, besser gesagt er war es nicht. Er war normal und ein solches Leben sollte er auch führen, ein Leben mit Frau und Kinder weitab von allen Skandalen die ein Leben mit einem Mann bringen würde. So würde er auch nie das Gefühl haben, seine Familie wegen ihm beschämt zu haben.

Leroy sah ihn an und der Ausdruck in seinen Augen wurde nun eindeutig hochmütig. „Sprachlos? So kenne ich dich ja gar nicht.“

Lächelnd wand er sich ab und brachte wieder einige Distanz zwischen sich. Erst dann drehte er den Kopf wieder in seine Richtung. „Weißt du, bis jetzt hätte ich es nie für möglich gehalten, aber du bist genauso ein Arschloch wie ich. Du kannst es nur besser verbergen. Willkommen im Club, Keiji.“

Eigentlich sollte er nun widersprechen, doch Keiji dachte wirklich über Leroys Worte nach. Natürlich hatte er nicht Recht, das auf keinen Fall, aber ….

Ein Seufzen lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf Leroy, der mit den Schultern zuckte.

„Na ja, ich denke ich werde den Verlust verkraften. Es gibt genug Möglichkeiten sich hier abzulenken, vielleicht sollte ich einige davon einmal ernsthaft in Betracht ziehen.“

Diese Äußerung konnte viel bedeuten, doch Keiji war eindeutig klar, was Leroy damit meinte. Bis jetzt hatte Leroy noch jeden anderen Jungen ein Körperteil gebrochen wenn dieser ihn falsch angefasst hatte. Immerhin befand er alle Anderen als unter seiner Würde, nie würde er sich mit einen von ihnen einlassen. All das wusste Keiji und doch spielte das für ihn keine Rolle, nicht in diesem Moment. Das Einzige das er wusste war, das er das nicht wollte. Wenn Leroy schon Erfahrungen sammeln wollte, dann mit ihm.

Mit einem raschen Schritt trat er an Leroy heran und umfasste seinen Oberarm, um ihn zu sich zu drehen. Ohne ein weiteres Wort zuzulassen, verschloss er die Lippen des Älteren mit einem besitzergreifenden Kuss. Wenn Leroy schon Einem gehörte, dann ja wohl ihm.

Auch wenn Leroy diesem Kuss nachgab und seine Lippen sich für den Jüngeren öffneten, so galt das nicht für seinen Körper. Er war nicht beschwichtigt, das merkte auch Keiji, als er den Kuss wieder löste. „Wenn du hundert Prozent willst, dann sollst du sie bekommen.“

Leicht lächelnd schüttelte Leroy den Kopf, bevor er Keijis Blick wieder erwiderte. „Worte sind schnell gesagt und Papier ist geduldig. Egal wie du mir dieses Versprechen gibst, ob mündlich oder geschrieben, es ist wertlos. Das Einzige das zählt sind Taten und solange ich nicht merke das du es ernst meinst, kann ich dir nicht trauen.“

Damit wand er sich um und schnappte sich seine Tasche, die neben der Tür stand. „Ich gehe dann zum Sport, etwas das du auch machen solltest.“

Verwirrt sah Keiji dem Amerikaner nach. Taten? Wie sollte er ihm das durch Taten zeigen? Vor allem durch Taten, die Leroy nicht dazu veranlassten ihn zu hassen? Tief in ihm stieg die Erkenntnis hoch, das ihn der Ältere überlistet hatte. Er tanzte genau nach seiner Pfeife. Allerdings sollte er verdammt sein, wenn er nun darüber nachdachte.

Kurz die Augen schließend, ging er auf den Flur und nahm ebenfalls seine Tasche auf. Es stimmte, heute müsste auch er sich beeilen wenn er rechtzeitig zum Nachmittagsunterricht kommen wollte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Fortuna_Dragon
2010-11-13T22:45:11+00:00 13.11.2010 23:45
Hallo!

Beide stecken in einer schwierigen Situation. Keiji hat Leroy mit seinen Worten verletzt und deutlich gemacht das er ihm nicht genug vertraut um all seine Gefühle in diese Beziehung zu werfen. Wer kanns ihm verübel, denn nach Leroys verhalten nach wurde das wahrscheinlich keiner tun. Aber ich glaube das es ein anderer Leroy ist der mit Keiji gerne eine `Beziehung eingehen möchte, als der der kein Problem hat sich gleich in der ersten Schulwoche zu prügeln. Aber es verletzt auch ihn das Keiji ihm nicht vertraut, was Keijis komische Wortwahl nicht gerade einfacher macht. Er gibt ihm danach eine Aufgabe, die lautet: Zeig mir das ich deinen Worten vertrauen kann. Es ist in diesem Kapitel der große Knackpunkt und ein starkes Defizite auf beiden Seiten.
Ich bin gespannt welche Taten Keiji folgen lassen wird.

Liebe Grüße Fortuna


Zurück