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Wohin das nur führen wird...

~o~ Das Ende steht in der Warteschleife ~o~
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Eine seltsame Begegnung

Kapitel 16: Eine seltsame Begegnung
 

Nachdem die Prozedur im Bad so mehr oder weniger glglorreich überstanden war, brauchte Sato erst einmal ein kräftigendes, ausreichendes Frühstück. Etwas sehr Ungewöhnliches für den Kaiba, normalerweise aß er ja nicht viel.

Joey kam nur wenige Minuten nach dem kleinen Jungen, immer noch mit einem fast schon überdimensional breiten Grinsen im Gesicht und setzte sich an den Tisch.

„Haha. Das hat doch Spaß gemacht, oder?“

Den Älteren skeptisch aus den Augenwinkeln anschielend rückte Sato auf seinen Stuhl weg. Irgendwie war Joey heute total ballaballa...und das Verhalten trug nicht gerade dazu bei, das Vertrauen untereinander zu festigen!

„Hey Sato.“ Tolle Ansprache. Verursachte nur noch mehr Misstrauen!

„Was hältst du davon, heute auf Wohnungssuche zu gehen?“

Krach. Die Luft war raus. Die Überraschung hatte wohl eindeutig sichtbar eingeschlagen. Zumindest mit der gleichen Kraft, wie Sato seinen Kopf auf die Tischplatte knallte.

„Aua...dazu sag ich nichts mehr...du kapierst es ja eh nicht...“

Resignierend rieb Sato sich die Stirn. Warum musste diese dumme Tischplatte eigentlich so hart sein?

Joey guckte recht dümmlich drein. So ein Verhalten war er von dem Kleinen nicht unbedingt gewohnt, und dabei hatte er ihn schon recht privat kennen gelernt...anscheinend hatte dieser gerade kapituliert, oder bildete Joey sich das nur ein? Aber Joey wäre nicht Joey, würde er diese kleine Tatsache nicht einfach übergehen.

„Okay, dann ist es also beschlossene Sache? Klasse! Dann gehen wir nachher gleich los! Ich hab gestern Abend noch mal die Kleinanzeigen durchgelesen. Da sind einige viel versprechende Wohnungen in Auswahl, und die werden wir uns heute mal anschauen, einverstanden? Wenn du willst, können wir auch bei Burger King oder McDonalds Mittagessen gehen.“, schlug Joey strahlend vor.

Unsicher blinzelte ihn der Kleine an.

„Wheeler, irgendwie bist du heute total komisch! Das macht mir Angst!“, gestand der Junge zerknirscht. Er konnte nicht anders, als misstrauisch zu sein. In Gedanken allerdings setzte er auf seiner Joey-Sympathie-Liste einen Minuspunkt für seltsames Verhalten, das er überhaupt nicht einschätzen konnte. Und er mochte es gar nicht, wenn er was nicht einschätzen konnte, aus welchem Grund auch immer!

Joey goss sich in aller Seelenruhe eine warme Schokolade ein. Währenddessen dachte er nach. Etwas, was in letzter Zeit, zumindest seit Sato da war, bei dem Blonden recht alltäglich geworden war.

//Okay, ich weiß, dass ich grad ziemlich aufgekratzt bin...aber anscheinend ein wenig zu sehr, wie? Sato sieht nicht sehr glücklich aus...ich sollte mich wohl etwas mäßigen, sonst verschreck ich ihn noch. Anscheinend mache ich ihm Angst!//

„Haha. T’schuldige, Sato-chan. Ich bin nur ein wenig aufgeregt. Vielleicht finden wir heute ja ein neues Haus? Dann hast du sogar dein eigenes Zimmer und brauchst nicht mehr auf dem Sofa schlafen, na, ist das nichts?“ Nochmals versuchte Joey, an der Vernunft des Jungen appellieren. Allerdings ziemlich erfolglos, wie er schnell feststellte.

„Nein.“, kam es klipp und klar zurück. Joey merkte, wie seine Gesichtszüge entgleisten.

Nur mit Mühe konnte sich der Ältere nun beherrschen, nicht wieder auszurasten.

//Okay Joey...ganz ruhig! Bis Zehn zählen...und immer schön einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen! Ganz genau...der Kleine wird dir doch wohl kein Paroli bieten! Er ist zwar vorlaut, aber immer noch ein kleines Kind! Das lässt du dir doch nicht gefallen!//

„Oookay...Du bist ordentlich vorlaut, aber ich lasse mir diese Entscheidung nicht von dir verbieten! Dann kommst du halt nicht mit! Ist mir doch egal, ob dir dein neues Zuhause dann gefällt oder nicht!“

Wütend stapfte der Blonde aus dem Raum. Seine heiße Schokolade war schon vergessen.

„Pff...blöder Köter!"
 

Als Joey sich auch nach fünf Stunden immer noch nicht wieder blicken ließ, machte sich der kleine Kaiba so ganz allmählich doch Sorgen. Er hatte die Zeit größtenteils im Wohnzimmer verbracht und die Wirtschaftsteile sowie Aktienbörsen in Fernsehen und Zeitungen verfolgt, und vor etwa einer halben Stunde hatte er auch damit begonnen, neugierig im Haus herumzustromern. Viel gefunden hatte er dabei nicht wirklich, außer ein Fotoalbum der Familie Wheeler im Schlafzimmerschrank und einen ziemlich neu aussehenden schwarzer Mantel mit echtem Fellkragen. Erstaunlich, wenn man bedachte, dass Joseph Jay Wheeler eigentlich arm wie eine Kirchenmaus war!

„Pff...wo bleibt er denn? Ich hab Hunger! Und auf Müsli hab ich auch keinen Bock! Das kann man vielleicht einmal am Tag essen, aber öfters auch nicht! Wheeler!“

Pikiert schaute der kleine Junge aus dem Fenster.

//Wo bleibt der nur? Es ist ihm doch nicht etwa was passiert? Wehe dem...ich hab keine Lust, ihn suchen zu gehen! Aber wenn ich noch ein vernünftiges Mittagessen kriegen will und da ich ja leider überhaupt keinen Schimmer habe, ob hier irgendwo Geld rumliegt, um mir ne Pizza zu holen, werde ich das wohl oder übel machen müssen! Verdammt seiest du, Köter!//

Stöhnend schnappte Sato sich seine neue Jacke und warf sie sich um die Schultern, bevor er sich streckte und umständlich die Haustür öffnete. Manchmal war es ganz schön lästig, so klein zu sein! Warum wuchs er nicht?

„Okay...wehe Wheeler, wenn du hier irgendwo in der Nähe rumlungerst und ich herausfinden muss, dass du mich die ganze Zeit hast warten lassen! Dann bist du aber fällig!“

Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und die Gesichtsmimik eiskalt wie frisch aus dem Nordpol stapfte der Junge durch die Straßen, hielt dabei immer die Augen aufmerksam auf nach einem blonden Schopf, der aber irgendwie nicht auftauchen wollte.

„Hey, wen suchst du?“

Erschrocken fuhr Sato herum. Starrte aus großen Augen in ein gleichfarbiges, aber etwas helleres Augenpaar, das genau auf seiner Höhe lag.

„Äh...wie bitte?“, stammelte er verwundert und wich rasch einen Schritt zurück. Betrachtete misstrauisch das kleine Mädchen, das direkt vor ihm stand und ihn wortlos, aber sehr sanft anlächelte.

Blaue Haare, mit zwei Zöpfchen an den Seiten, rote Pausbäckchen, ein rosafarbenes, mit Rüschen besetztes Hemd und ein grüner Schottenrock. Wer bitte schön war das Mädchen und was wollte sie von ihm?

„Du suchst wen, hab ich recht?“, fragte das Mädchen erneut und nun legte sie den Kopf auf die andere Seite. Ihre Augen schienen komischerweise beim näheren Betrachten von innen heraus zu glühen, als wäre die blasse blaue Farbe nicht die eigentliche Augenfarbe, sondern ein Leuchten von innen.

Etwas erschrocken über diese Gedanken wandte Seto den Blick ab.

„Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, antwortete er einfach nur hochmütig und setzte dazu an, weiterzugehen.

Er hätte es gemacht, wäre sein Weg nicht abgeschnitten worden von dem Mädchen, das urplötzlich genau vor ihm stand, obwohl sie vor einer halben Sekunde noch hinter ihm gewesen war!

„Was zum-„

„Du bist aber unfreundlich! Man soll höflich sein, hat dir deine Mama das nicht beigebracht?“

Und wieder lächelte sie und legte den Kopf auf die Seite. Ungläubig sah Seto sich um – und erlitt beinahe einen Schock; das Mädchen war plötzlich doppelt da!

„Äh...hääää? Oh man...“

Total entsetzt schaute Sato zwischen den beiden Mädchen hin und her. Sie ähnelten sich wie ein Ei dem anderen, aber bei dem Mädchen, das vor ihm stand stellte er fest, dass sie ein rotes Hemd ohne Rüschen trug und ihre Haare waren grün und nicht zu Zöpfen gebunden, wie die ihrer Schwester.

„Nicht erschrecken. Wir sind Zwillinge. Mein Name ist Mika und das ist meine kleine Schwester Mina. Und du bist?“

Sato war immer noch total baff. Er war schon einmal Zwillingen begegnet, auf einem Festessen mit seinem Geschäftspartner vor ein paar Jahren, aber es war doch ein komisches Gefühl, wenn man praktisch ein Duplikat vor sich hatte und erst zweimal hinschauen musste um zu wissen, mit wem genau man sich jetzt eigentlich befasste.

„Ich...bin Sato.“

Noch immer wusste Sato nicht, wie er reagieren sollte. Sollte er die beiden Mädchen einfach stehen lassen und weitergehen oder doch lieber noch ein bisschen bleiben und eventuell herausfinden, wie sie so waren?

//Gott, ich bin anscheinend wirklich zu oft mit Wheeler zusammen! Die zweite Möglichkeit kommt gar nicht erst in Frage! Wann habe ich mich bitteschön jemals dafür interessiert wie jemand ist, hä?//

||Heute, wenn du’s genau wissen willst. Sei doch nicht so, Sato-chan. Sind die beiden Mädels nicht niedlich?||

//Du schon wieder...schau mal genau hin, du dummes Gewissen, die sind ganz bestimmt NICHT niedlich!//

||Hey, sei mal nicht so bescheiden! Ich weiß, dass du sie magst! Das spüre ich ganz genau!||

//Halt.deine.derdammte.Schnauze!//

||Was denn? Auch noch aggressiv werden? Womit hab ich das nur verdient?||

//Heul gefälligst jemand anderem die Ohren voll! Ich hau jetzt ab! Das wird mir hier echt zu blöd!//

Knurrend wandte Sato sich um und machte Anstalten zu gehen. Jedenfalls versuchte er es, aber Mika –oder war das Mina?- schnitt ihm ganz unverfroren den Weg ab.

„Hey, jetzt hau doch nicht schon wieder ab. Wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt! Bleib doch noch ein bisschen. Wir können dir beim Suchen helfen, wenn du möchtest.“, sagte sie freundlich und hakte sich ganz schnell bei dem Jungen unter, als dieser versuchte, sich an ihr vorbei zuschieben.

Und wie das bei Zwillingen halt so war, hielten sie zusammen wie Pech und Schwefel.

„Genau. Komm, wir helfen dir beim Suchen. Wenn du uns sagst, wen du suchst!“, mischte sich nun auch die etwas Ddunklere ein.

„Übrigens, ich bin Mina. Guck doch nicht so ungläubig, so komisch sind wir doch nun auch wieder nicht, oder?“, gluckste Mina belustigt, als Sato ihr erneut einen verwirrten Blick zuwarf und sichtbar versuchte, die beiden zu unterscheiden.

„Verdammt noch mal, ihr nervt mich! Haut ab! Ich hab keine Lust, mich mit so kleinen Nerventölen wie euch abzugeben! Verschwindet gefälligst und lasst mich endlich in Ruhe! Ich hab keine Zeit für euch!“, fauchte der Junge plötzlich los und rempelte Mika unsanft beiseite. Dass er ihr dabei den Ellenbogen in den Bauch rammte, schien ihn überhaupt nicht zu kümmern. Zumindest fasste Mina das so auf und sie knurrte laut.

„Du egoistischer Idiot! Selbst in einem Kinderkörper ist deine Arroganz und deine Hochnäsigkeit um keinen Deut gemildert! Und ich dachte, du wärest ein ganz netter Kerl im Herzen, aber ich schein mich wohl geirrt zu haben! Sieh doch zu, wie du zurechtkommst! Wir werden dir jedenfalls nicht helfen, wenn du in der blöden Lage steckst! Kaiba-Arsch!“

Als Sato sich genau in diesem Moment voller Entsetzen herumdrehte, waren die beiden Mädchen nicht mehr da...



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