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Erik und Amy

Fortsetzung von Diego und Charlie
von

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Probleme mit Lamas

11. Probleme mit Lamas

Als Erik am nächsten Tag in die Schule kam, war dort eine eigenartige Atmosphäre:

„Martin, was ist hier los?“, fragte er seinen Freund.

„Domenique Lamas will dich zu einem Fechtkampf herausfordern.“

„Wieso das denn?“

„Na ja,“ Martin wurde ziemlich verlegen: „Er hat wieder angegeben wie toll er fechten kann und da habe ich gesagt, dass er gegen dich keine Chance hat.“

„Was! Wieso?“

„Das war ja nicht alles. Er sagte du bist ein Feigling, wie dein Padre.“, sagte Martin.

„Du weißt doch, dass mir das egal ist…“ Dann kam Lamas auf sie zu:

„Dein Kumpel behauptet du fechtest besser als ich.“

„Hast du ein Problem damit?“

„Ja, weil ich es nicht glaube.“, sagte Lamas.

„Das ist nicht meine Sorge.“, sagte Erik und wollte gehen. Doch er hielt ihn fest:

„Bleib gefälligst stehen wenn ich mit dir rede!“, schimpfte er.

„Hör zu, ich habe keine Lust dir irgendetwas zu beweisen.“, sagte De la Vega und starrte ihn böse aus den Augenwinkeln an. Lamas nahm die Hand weg und Erik ging ins Klassenzimmer.

„Warum weist du den nicht in die Schranken? Das wäre doch kein Ding für dich.“, fragte Martin.

„Schon, aber ich muss ihn nicht demütigen.“

„Wieso nicht? Der braucht das.“

„Das braucht keiner.“, flüsterte Erik, weil der Unterricht bereits begonnen hatte. In der Hofpause standen viele um De la Vega:

„Warum lässt du dir das gefallen…“

„Ganz einfach, weil er schiss hat, wie sein Vater!“, brüllte Lamas.

„Dann komm mit auf meine Hazienda und sage meinem Padre und mir das ins Gesicht.“, sagte er kühl und ließ ihn stehen.

Als Erik am darauf folgenden Tag mit seiner Schwester im Wald fechten übte:

„Oh, wie süß, De la Vega spielt mit einem kleinen Mädchen.“, sagte Lamas und kam auf sie zu. Amy schaute ihn böse an, weil sie es gar nicht mochte kleines Mädchen genannt zu werden:

„Verschwinde Lamas!“, sagte Erik nur. Der Typ ging an ihnen vorbei.

Plötzlich schubste er Amy. Diese fiel so unglücklich, dass sie mit der rechten Hand auf spitzes Metall fiel. Es bohrte sich tief ins Fleisch. Ihr Schmerzensschrei durchtönte den Wald. Erik rannte zu ihr und beugte sich runter:

„Amy.“, keuchte er tonlos, nahm sie auf den Arm und schaute wütend zu Domenique. Dieser grinste:

„Das wirst du büßen!“, brüllte De la Vega jr. . Er trug seine Schwester nach hause:

„Vater! Vater! Komm schnell!“, rief er panisch. Diego kam aus dem Haus gestürmt und sah seine Tochter:

„Oh Gott Amy! Was ist geschehen?“, er schnappte sie sich, stieg auf ein gerade zur Verfügung stehendes Pferd und galoppierte davon. Er zügelte El und ritt hinterher. An der Praxis angekommen, schlich er fast in den Warteraum, der gähnend leer war. Er setzte sich:

- Ich kann nicht mal auf meine Schwester aufpassen. Hätte ich die Herausforderung doch nur angenommen, wäre das nicht passiert. -, warf er sich vor. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und fühlte sich so machtlos. Dann kam seine Mutter rein:

„Erik, was ist geschehen?“, fragte sie aufgebracht. Er erzählte es ihr:

„Hätte ich mich auf die Herausforderung nur eingelassen, dann wäre das nicht passiert.“, meinte er verzweifelt. Dann kam Diego aus dem Behandlungszimmer. Er sah erschöpft aus:

„Amy schläft.“, sagte er und blickte auf Erik. Dieser jedoch schaute auf den Boden:

„Ich gehe zu ihr.“, sagte Charlie, die das Gefühl hatte ihre beiden „Männer“ müssen miteinander reden. Als sie aus dem Raum war:

„Padre, es tut mir leid. Ich bin schuld, dass Amy verletzt ist. Hätte ich mich Lamas gestellt, dann hätte er Amy nicht geschubst…“ Wie ein Häufchen Elend sank er zurück auf die Bank.

„Was hat Lamas Sohn damit zu tun?“

„Er hat mich herausgefordert, aber ich habe ihn auflaufen lassen und vorhin hat er Amy im Wald geschubst…“

„Wie der Vater so der Sohn.“, sagte Diego: „Du musst dir keine Vorwürfe machen. Du weißt, dass ich immer versuche kämpfe zu vermeiden. Man muss nicht immer Blut vergießen.“

Erik verstand das nicht. Er hätte erwartet, dass sein Vater sauer ist und ihn anschreit, aber sein Verständnis tat fast noch mehr weh. Er konnte nicht bleiben, lief aus der Klinik, stieg auf sein Pferd und ritt zur Hazienda Lamas:

„Domenique! Komm raus!!!“, brüllte er auf dem Hof. Ein Bediensteter kam hinaus:

„Was wünschen sie?“, fragte der.

„Domenique will eine Herausforderung. Er soll sie kriegen!“, sagte Erik böse.

Lamas jr. kam raus:

„De la Vega, willst du jetzt meine Herausforderung annehmen. Dann komm, wir werden es im Trainingsraum machen.“

„Vergiss es nicht auf deinem Grund und Boden. Im Wald und nirgendwo anders.“, sagte Erik.

„Mir ist egal, wo ich dir die Abreibung deines Lebens verpasse.“, sagte der großspurig.

„Wir treffen uns dort.“ De la Vega wendete sein Pferd und galoppierte los.

Er wartete fast anderthalb Stunden, bevor er kam. Sie wechselten kein Wort, sondern stellten sich gleich mit gezückten Degen gegenüber. Das Klirren des Fechtkampfes hallte durch den Wald. Erik konnte Lamas immer weiter zurückdrängen. Er schlug ihm den Degen aus der Hand und hielt ihm seinen vor die Nase. Er wusste nicht was er jetzt tun sollte. Erik sah seine kleine Schwester vor sich und bekam eine verdammte Wut.

Doch bevor er irgendwas Unüberlegtes tun konnte, sprang Zorro vor Lamas. Erik sah in die Augen seines Vaters:

„Geht nach hause, beide!“, sagte er streng und die Jungen schlichen davon.

Eine Stunde später im Hause De la Vega:

„Was glaubst du eigentlich was du da tun wolltest?“, fragte Diego.

„Er hat meine Schwester verletzt, einfach weil ihm so war!“, rief Erik ihm entgegen.

„Das ist kein Grund Rache zu nehmen! Konzentriere dich lieber auf Amy. Sie wird in Zukunft deine Hilfe brauchen.“ Sein Padre verließ das Zimmer und knallte die Tür. Diego war von ihm enttäuscht und ritt wieder in die Praxis.

Als er das Krankenzimmer betrat, saß Charlie mit dem Rücken zu ihm. Er begann ihre Schultern zu massieren:

„Wie geht es ihr?“, fragte er seine Frau.

„Sie schläft, der Arzt meint, sie wird ihre Hand lange nicht benutzen können.“ Er hörte, dass Charlie den Tränen nahe war.

„Sie wird es schon schaffen.“, sagte Diego und umarmte sie von hinten.

„Was ist los, Diego?“, fragte sie.

„Ich mache mir Sorgen um Erik.“

„Wieso?“

„Als er vorhin das Haus verließ, ist er zu Lamas geritten und hat sich im Wald mit ihm duelliert.“ Charlie drehte den Kopf zu ihm:

„Er hat was getan?“

„Du hast schon richtig gehört.“

„Der kann was erleben.“, zischte sie.

„Der hat schon was erlebt. Zorro ist dazwischen gegangen.“ Donja Vega sah ihn überrascht an:

„Als Vater hätte ich nicht zwischen gehen können, das wäre demütigend für ihn gewesen.“, verteidigte sich Diego schnell.

In dem Moment regte sich Amy und öffnete halb die Augen:

„Erik?“, fragte sie schwach.

„Bleib ganz ruhig, der ist zu hause.“, sagte Charlie.

„Erik...“, schluchzte sie immer wieder. Charlie stand auf, nickte zu Diego und ging. Der Vater setzte sich neben das Bett:

„Deine Mutter holt ihn. Es ist alles in Ordnung.“ Er streichelte ihr über den Kopf und schaffte es sie so zu beruhigen, dass sie wieder einschlief.

Kurz darauf betrat Erik das Zimmer:

„Wie geht es ihr?“, fragte er vorsichtig.

„Sie hat Angst wenn sie wach ist und hat nach dir gerufen.“, sagte De la Vega sr. Ohne ihn anzusehen.

„Padre... es tut mir leid.“

„Was?“, fragte Diego streng.

„Das mit Amy und...“

„UND?“

„... das ich mich Rächen wollte, aber ich war einfach so wütend...“ Er wollte vor Scham den Raum verlassen, doch in dem Moment:

„Erik.“, sagte die kleine Stimme seiner Schwester. Er ging an ihr Bett und nahm die gesunde Hand:

„Amy, geht es dir gut?“, fragte er leise.

„Meine Hand tut weh.“

„Ist ja gut. Wir kümmern uns um dich.“ Er verbrachte die ganze Nacht bei ihr, denn Amy verhinderte, dass die Eltern ihn nach hause schickten. Morgens mussten sie sich dann doch trennen, denn Erik sollte in die Schule.

Als Erik dort ankam, grinste ihm Lamas breit ins Gesicht:

„Wie geht es deiner Schwester?“, fragte er leise.

„Wenn du sie noch einmal erwähnst oder sie jemals anfässt, wirst du deines Lebens nicht mehr froh.“, drohte Erik und sah ihm tödlich in die Augen. Domenique wich vor diesem Blick zurück und De la Vega ging an ihm vorbei zu Martin:

„Chef im böse Gucken geworden, was?“, fragte der.

„Nein, der Typ weiß schon was ich meine.“

„Ist was passiert?“, fragte sein Kumpel.

„Erzähle ich dir nachher.“, sagte Erik.
 

Sein Vater dagegen war auf dem Weg zur Hazienda Lamas. Dort angekommen, bat der Großgrundbesitzer Diego herein:

„Ah, Senior Don Vega, sie kommen sicher wegen des gestrigen Zwischenfalls.“ Im Büro von Lamas nahmen beide Platz:

„Don Lamas, wie ihnen vielleicht bekannt ist, hat ihr Sohn gestern meine Tochter Amy an der Hand verletzt.“

„Was habe ich damit zu tun? Laut meines Sohnes war es ein Unfall.“

„Sicher, wenn absichtliches schubsen bei ihm ein Unfall ist...“

„Augenblick Don Vega, ihr Sohn hat doch meinen herausgefordert!“

„Aber erst nachdem Domenique meine Tochter verletzt hat. Die Verletzung an ihrer Hand ist erheblich und sie wird ihre Hand lange nicht benutzen können.“

„Geht es wirklich darum?“, fragte Lamas in einem überheblich ruhigen Ton: „Oder darum, dass ihr Sohn nicht in der Lage ist auf ihre Tochter aufzupassen.“ Diego verspürte eine starke Wut im Bauch, ließ sich aber nichts anmerken:

„Ich sehe das wir zu keinem Ergebnis kommen. Leben sie wohl Senior Lamas.“, sagte Diego und ging.

- Wie die Leute in der Stadt sagten. De la Vega ist ein Feigling. -, dachte Lamas.
 

Als Erik aus der Schule kam, war sein Vater schon da:

„Erik! Erik! Ich will aufstehen, aber Padre lässt mich nicht!“, rief ihm Amy gleich entgegen.

„Mein Sohn, achtest du darauf, dass dieser Floh im Bett bleibt, während ich kurz zu eurer Mutter gehe.“ Diego streichelte seine Tochter, nickte Amy zu und verließ das Zimmer.

„Erik, ich will ein bisschen gehen. Bitte, bitte.“ Sie sah ihn mit großen Augen an. Er könnte schon früh seiner Schwester wenig abschlagen:

„Na gut, aber nur hier im Raum.“ Er nahm ihre linke Hand und half ihr aufzustehen.
 

In den folgenden Monaten übte Erik mit seiner Schwester das fechten mit der linken Hand. Sie wurde sehr gut und als ihre rechte wieder einigermaßen fit war, fechtete sie trotzdem weiter mit links.

Anderthalb Jahre waren inzwischen vergangen und die Situation in Kalifornien hatte sich sehr verschlechtert. Erik hatte enorme Schwierigkeiten das alles auf die Reihe zu bekommen. Seine Zensuren sackten ab und es kam zu hitzigen Auseinandersetzungen.

Den Verdacht, dass er Zorro sei, hatten sie allerdings abgelegt.
 

Am 27. Januar 1849 war Charlie morgens in ihrer Kantina. Das Wetter an diesem Tag war sehr, sehr schlecht, denn ein für diese Jahreszeit untypischer Orkan bahnte sich seinen Weg durch das Land.

Es grollte und regnete:

„Meist du, dass heute irgendwer kommt?“, fragte Diego, der mitgekommen war.

Mit einem mal erleuchtete ein greller Blitz die Fenster und in der Tür stand ein bedrohlich großer Mann. Er betrat die Kantina:

„Guten Tag Senior, was kann ich für sie tun?“, fragte Charlie freundlich, obwohl ihr der Typ unbehaglich war.

„Ich will Zorro!“, polterte er.

„Was? Ich verstehe nicht?“, wich Charlie vor ihm zurück. Diego war aufgestanden und stellte sich schützend vor sie:

„Was willst du von dem?“, fragte Senior De la Vega.

„Du hältst dich gefälligst raus!“, brüllte er und schlug Diego nieder.

„Was willst du von mir?“, fragte eine junge Stimme von hinten. Der Mann verzog sein ungepflegtes Gesicht zu einem Lächeln und drehte sich zu ihm. Als er Zorro jr. Sah, begann er zu lachen:

„Du dünner Hänfling bist Zorro? Ha, ha, ha!”, seine Stimme brachte das gesamte Lokal zu wackeln.

„Was willst du von mir?“, fragte er noch einmal. Der Riese zog seinen Degen und sie gingen aufeinander los. Sie kreuzten die Waffen, sprangen über Tische, Bänke und entwaffneten sich gegenseitig. Dem Typen gelang es Erik in den Schwitzkasten zu nehmen und riss ihm die Maske vom Gesicht. Diego und Charlie stockte der Atem, dann nahmen beide einen Degen zur Hand:

„Lass ihn los!“, sagten sie, doch er tat es nicht. Diego ging auf ihn los, wich seinem Schlag aus und traf ihn am Arm:

„Das machst du nicht zwei mal!“, dröhnte der Mann.

„Wenn ich für jedes mal, wenn ich das gehört habe einen Pesos bekommen hätte, wäre mein Vermögen doppelt so hoch.“, sagte Diego.

Der Attentäter schnappte sich die auf dem Boden liegende Waffe und sie begannen zu kämpfen. Natürlich übertraf Zorro sr. Den Junior an Kraft um einiges. Aus reiner Notwehr musste Diego den Mann töten. Dann drehte er sich zu seinem Sohn um. Erik wich vor ihm zurück. Die Enttäuschung und der Zorn in den Augen seines Vaters war furchtbar. Diego ging zu ihm und verpasste ihm eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte:

„Du hast absolut nichts begriffen! Gar nichts!“, sagte Senior De la Vega und verschwand aus der Kantina.

„Hilf mir den Typen raus zu bringen.“, sagte Charlie nüchtern. Ihr Sohn setzte die Maske wieder auf und half ihr. Danach verschwand auch er:

- Das wird heut zu hause sehr heiter. -, dachte sie sarkastisch: - Ich werde mir Amy vorknöpfen. Das kleine Luder hat uns doch eiskalt angelogen. -, meinte sie weiter zu sich.

Diego ritt langsam durch den strömenden Regen:

- Was hat er sich nur dabei gedacht? Ich habe es ihm doch erklärt. Die Gefahr für die Familie, für sich selbst, das nächtelange unterwegs sein... deshalb sind seine Noten so schlecht... – Er war völlig durchnässt, als er auf der Hazienda ankam. Amy öffnete ihm die Tür:

„Padre! Padre! Übst du mit mir lesen?“

„Amy?!“, fragte er in einem forschen Ton: „Willst du mir nicht was erzählen?“ Seine Tochter sah ihn überrascht an, dann nahm sie vor ihm reiß aus:

- Ich muss mit Charlie reden, die ist bei so was immer ruhiger. -, dachte er und machte sich wieder auf den Weg in die Kantina.

Erik unterdessen versuchte in der Höhle seine Schwester zu trösten, diese hatte einen regelrechten Heulkrampf:

„Amy, Amy, ist doch gut. Wenn Madre und Padre fragen, sag ich habe dich gezwungen.“

„Aber... hast du... doch gar nicht.“, schluchzte sie.

„Weiß ich doch, aber dann kriegst du nicht so viel ärger.“

„Ich habe doch aber Mitschuld... Ich will nicht, dass du allein bestraft wirst...“, weinte sie und vergrub sich in Eriks Hemd. Er streichelte über ihr Haar.

Etwas später im Salon:

„Also Charlie, was machen wir jetzt?“, fragte ihr Mann. Sie stöhnte:

„Ach, ich weiß auch nicht. Eigentlich haben wir es ihnen ja vorgelebt.“, sagte sie.

„Wir haben ihnen nicht beigebracht zu lügen!“, meinte er aufgebracht.

„Diego, würdest du dich bitte beruhigen! Wegen der Lügerei werden wir noch was unternehmen, aber das er zu Zorro jr. wird, war nur eine Frage der Zeit.“, sagte Donja Vega.

„Das klingt als hättest du das schon lange erwartet.“, sagte er.

„Ja.“ Sie ging auf ihn zu: „Diego, du weißt vor einiger Zeit habe ich dich gebeten Zorro in der Höhle zu lassen. Doch unseren Sohn werde ich nicht überzeugen/ überreden können das auch zu tun...“ Sie sah ihn mit wässrigen Augen an:

„Du bittest mich jetzt ernsthaft als Zorro zurückzukehren?“, fragte er. Charlie legte den Kopf auf seine Brust:

„Ja, ich bitte dich auf unseren Sohn aufzupassen.“, sagte sie.
 

„Schön und gut, aber was machen wir jetzt mit unseren Kindern?“

„Ich denke, wir müssen die Beiden getrennt von einander zur Verantwortung ziehen. Die decken sich sonst nur gegenseitig. Wen willst du?“, fragte sie:

„Amy.“, sagte er gleich.

„Feigling.“, meinte Charlie darauf. In dem Moment öffnete sich der Kamin und die beiden Kinder betraten den Salon. Nachdem sie ihre Eltern erkannten, senkten sie sofort den Blick:

„Erik komm mit. Wir gehen wieder nach unten, dein Padre bleibt mit Amy hier.“, sagte Donja de la Vega. Den Kindern war das unheimlich, wenn sie mal Ärger bekamen, dann immer zusammen. Doch was nun geschah, konnten sie gar nicht einordnen.
 

Charlie ging mit Erik in die Höhle. Sie setzte sich auf einen Stuhl und bat Erik sich gegenüber zu setzen:

„Wie hast du dir das vorgestellt?“, fragte sie jetzt und sah ihn an.

„Was vorgestellt?“

„Na das mit dir, Zorro, Schule…“

„Ich weiß nicht was du meinst.“, sagte er.

„Wie hast du dir vorgestellt, dass alles unter einen Sombrero zu kriegen?“, fragte seine Mutter.

„Ich weiß nicht?“

„Das dachte ich mir. Weißt du, als Diego mit Zorro anfing, hatte er große Schwierigkeiten alles zu organisieren. Auch er vernachlässigte vieles.“

„Wie hat er es dann geschafft?“, fragte Erik.

„Mit der Hilfe seiner Familie. Als wir es wussten, konnten wir es so deichseln, das er nicht immer wie ein Trottel dastand.“, schwelgte Charlie in Erinnerung. Dann sah sie ihn an: „Weißt du eigentlich wie ähnlich du deinem Vater bist?“ Sie strich ihm übers Haar und gab ihm einen Kuss. Also, dein Vater und ich möchten nie wieder von euch angelogen werden, dann können wir die Sache vergessen.“

„Wirklich? Danke, Madre.“
 

„Amy…“, sagte Diego streng. Die Kleine erschrak und schon rollte die erste Träne:

„Ich habe doch noch gar nichts gesagt.“ Sie begann fürchterlich zu schluchzen:

„Padre, *Schluchz*, es tut mir leid…“, heulte Amy und saß ganz klein auf ihrem Stuhl.

„Warum hast du uns belogen?“, fragte er jetzt etwas sanfter.

„Ich wollte Erik helfen… *schluchz*.“

„Hat er dich gezwungen?“

„Nein… *schnief*.“

„Müssen wir jetzt alles bezweifeln was du uns erzählst?“

„Nein, Padre.“, sagte sie.

„Ich möchte nie wieder von dir oder deinem Bruder angelogen werden.“ Sie hatte wieder Tränen in den Augen. Diego ging hin und tröstete sie.
 

Als Charlie und ihr Mann im Bett lagen:

„Hast du dir das mit Kindern so vorgestellt?“, fragte er.

„Wieso?“

„Na ja, unsere beiden haben es ganz schön hinter den Ohren.“

„Wir waren doch genau so.“, sagte sie: „Wer weiß wie unsere Eltern das auf die Reihe gekriegt haben.“

„Mit einer Engelsgeduld und viel Verständnis.“, meinte Diego und gab seiner geliebten Frau einen Kuss.
 

Am Frühstückstisch:

„Also Erik, du gehst heute zur Schule. Danach müssen wir ein Pferd für dich finden.“, sagte Donja De la Vega.

„Kann ich nicht Tornado nehmen?“

„Ich glaube zwei Zorros sind für das arme Pferd zu schwer.“

„Zwei?“ In dem Moment kam Padre de la Vega rein:

„Allerdings, denkst du wir lassen dich allein?“

„Du machst mit?“, fragte Erik, Diego nickte.



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