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Von Liebe zerstört

Wir gehörten nie zusammen
von

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Erster Schritt

Regen.

Erst jetzt, da ich auf dem Weg zum Flughafen bin, den Ort verlasse, der mein neues Leben widerspiegelt, fällt mir auf, dass es das gestern auch bereits tat.

Regnen.

Drei Wagen, bereit gestellt von Tamaki, bringen uns zum Flughafen; ich und meine ehemalige Nachbarin und mein Zwilling – wir sitzen in einem dieser Wagen. Sie und er sagen nichts, zwischendurch spüre ich ihre Blicke auf mir. Er hingegen sieht aus dem Fenster, betrachtet die Tropfen, die auf ihm landen und ihre Bahnen auf dem Glas ziehen.

Ich weiß das, weil ich es auch tue.
 

Ich höre, wie er leise lacht und ich kann nicht anders, als es ihm nachzumachen.
 

„Wenigstens einer …“

„… der deinen Abschied beweint …“
 

Hikaru beendet meinen Satz, als wäre es das Selbstverständlichste auf Erden, als wären die Jahre der Trennung nie gewesen. Ich drehe den Kopf und blicke in diese traurigen, grünen Augen.

Sie in unserer Mitte sieht zwischen uns hin und her und obwohl es eine solch melancholische Stimmung ist, kichert sie leise.
 

„Was ist?“

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, ihr zwei hättet euch nie … ihr zwei wärt nie getrennt gewesen.“
 

Überrascht blicke ich von ihr zu ihm und zurück zu ihr; ich weiß genau, dass sie etwas anderes hatte sagen wollen, was sie hatte sagen wollen, aber … heute ist das erste Mal, dass sie mich und ihn zusammen sieht und schon kann sie sagen, so sähe die Normalität aus?
 

„Nein …“
 

Ich will noch mehr sagen, will sagen, wie sehr sie daneben liegt, aber ich schweige und ich glaube, sie versteht den letzten Blick, den ich ihr zuwerfe, bevor meine Aufmerksamkeit wieder den Regentropfen gilt.

Dennoch … er hat Recht …

Wenigstens einer, der meinen Abschied beweint …
 

Aus Angst, Hikaru würde dadurch den Mut finden, die Fragen zu stellen, die ihm auf der Zunge brennen, sehe ich ihn nicht an.

Nicht, als wir aussteigen.

Nicht, als wir das Flugzeug betreten.

Nicht während des Fluges.

Wenn ich meinen Blick hebe, dann nur, um sie anzusehen, die sie sofort von Tamaki und Honey umschwärmt wird … wie in alten Tagen.

Natürlich höre ich die fragen, die sie ihr stellen und innerlich rege ich mich darüber auf, dass selbst ich diese Fragen nicht beantworten kann.

Es tut weh.
 

„Am besten ist, ihr fragt ihn selber, wenn er die Angelegenheit geregelt hat.“
 

Danke …
 

„Verrate uns doch deinen Namen, Schönheit …“
 

„Yoshiko Hiramatsu“
 

Die Aufgaben, das Verhalten, die Sprechweisen eines Hosts sind ihnen wohl ins Blut übergegangen; es scheint ihnen schwer zu fallen, ohne diese Schmeicheleien mit ihr zu reden.

Ich versuche, nicht mehr zuzuhören.

Einfach zuzusehen, wie die Wolken aufhellen und es immer heller wird. Frankreich hört auf, meinen Verlust zu beweinen und meine
 

„… alte Heimat empfängt dich freudestrahlend.“
 

Schon wieder vollendet er meine Gedanken – hat sie denn Recht?

Ist denn wirklich nichts anders?
 

„Hikaru …“
 

Ich drehe mich zu ihm um, folge ihm mit meinen Blicken, während er um den zweiten Sitz neben mir herum geht und sich neben mich setzt. Er weicht meinem Blick aus, sieht aus dem Fenster.

Ich dachte, wenn ich ihn nicht beachte, nicht mal ansehe, dann würde er sich nicht trauen, mich anzusprechen, genauso wenig wie ich den Mut nicht aufbringe, ihm all das zu sagen, was mir auf der Seele liegt.

Ich dachte an den Hikaru, den ich vor Jahren in Japan zurückließ, an den, der zu mir gerannt kam, an den, der ohne mich nicht konnte.

Und nun sehe ich, er kann sehr wohl.
 

„die Zeit um uns herum lief wohl unbeirrt weiter, während sie auf der Schwelle zu unserer Welt fast gänzlich stand“, sage ich ihm trocken, verbittert lachend. Ich hatte mich selbst so grauenhaft reingelegt. Alles, was ich glaubte, ist … falsch …

„Weißt du, ich hatte einen einzigen Unterschied erhofft zwischen dir und mir. Einen, von dem ich selber sagen kann, dass er mich eindeutig als Kaoru identifiziert, unverwechselbar mit dem Bild im Spiegel und gestern habe ich gemerkt, dass dieser Unterschied gar nicht existiert. Ich bin … wie du … geworden.“

„Kaoru … warum hast du dir diesen Unterschied erhofft? Warum um alles in der Welt bist du damals gegangen?“
 

Diese Frage …
 

Ich greife neben mich, nach all den Blättern, die ich aus der Schulbade nahm, bevor wir heute Morgen das Haus verließen, gebe sie ihm.
 

„Hier. Alles andere besprechen wir morgen früh. Unser Zimmer ist immer noch dasselbe?“

„Sogar die Vase mit der kostbaren Goldverzierung steht noch an ihrem alten Platz.“
 

Diese Vase – er hatte sie nie ausstehen können …
 

Sein Blick wandert von meinen Augen zu den Papieren in seiner Hand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-04-26T22:51:35+00:00 27.04.2009 00:51
Hikaru muss unbedingt schnell die papiere durchlesen x'D
Man man man...Drama puur, kann man nur sagen ^^

Soh ich leg mich dann mal schlafen ='D
Morgen les ich dann weiter ^o^
*liebe Grüße dalass*
Von:  RogueTitan
2008-08-23T02:03:15+00:00 23.08.2008 04:03
ein drama ganz nach meinem geschmack^^
so liebe ich es^^
und dann gibt es bestimmt!
BESTIMMT habe ich gesagt...ein happy end oder^^

Von:  Doena
2008-07-18T15:45:28+00:00 18.07.2008 17:45
jetzt vertagt euch wieder bidddddddddeeeeeee T^T
Von:  Milka-Stick
2007-07-30T21:01:08+00:00 30.07.2007 23:01
Man, ist das traurig... die sollen sich küssen!T___T


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