Zum Inhalt der Seite

A new Beginning

oder Kopfüber in die Hölle
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neue Hinweise?

*winks*

hallo^^

hier ist das nächste kappi^^

ich hoffe, es gefällt euch,
 

lg, euer engelchen
 


 

Neue Hinweise?
 

„Würde mir mal jemand erklären, wie wir da nun wieder hineingeraten sind?“, der rothaarige Ritter Kais verscheuchte ein Schwein vom Proviant der Gruppe, der etwas abseits in einer Ecke aufgestapelt war.

„Stellt Euch nicht so an, es ist besser als draußen zu stehen!“, verteidigte ihre Begleiterin ihren Unterschlupf.

„Da hat Lady Angelline recht und es ist nicht so schlimm wie dieser Unterstand, den wir vorhin hatten, dieser... ähm ja... Stall... hat sogar vier Wände! Das kannst du nicht leugnen, Tala. Das vorhin hatte nur ein löcheriges Dach!“

„Trotzdem, es ist und bleibt ein verdammter Schweinestall!“, der Eisländer durchbohrte das ihm am nächsten gelegene Tier förmlich mit seinen Eiskristallen, „Pah!“

„Seid ruhig!“, Kais Augen huschten von einem zum anderen, bis sie auf ihrer Begleiterin ruhten.

„Also, was ist Euch eingefallen, Lady Angelline?“

Im Schein der zwei Öllampen konnten die Jungen erkennen, dass die Frau ungeduldig an ihrem Umhang zerrte, den darunter liegenden Rock bis zum Oberschenkel hochzog, wobei der Prinz seiner Schwester die Augen mit den Worten „Das ist nichts für kleine Mädchen“ zuhielt.

Unter den erstaunten Augen der Ritter und des Prinzen kam ein Strumpfband mit einem kleinen Lederbeutel zum Vorschein, aus dem die Lady etwas herauszog. Auf der flachen Hand hielt sie es ihnen entgegen. Dabei handelte es sich um einen goldenen Siegelring.

„Ihr seid wirklich einfallsreich mit Euren verstecken, Mylady...“, kommentierte Max das Gesehene grinsend.

„Um uns diesen alten Plunder zu zeigen macht Ihr so einen Aufstand?!?“, Tala konnte es nicht fassen.

„Na hört mal, das ist nicht irgendein billiger Ring, sondern ein Erbstück meines Großvaters! Einer der besten Goldschmiede seiner Zeit hat ihn angefertigt!“

„Nett, dass Ihr über Eure Familiengeschichte plaudern wollt, aber für so etwas haben wir keine Zeit!“

„Tala...sei endlich ruhig!“, knurrte der Graublauhaarige nur, sodass der Angesprochene, leicht eingeschüchtert, sich beugen musste, immerhin war Kai der Prinz...

„Was hat es damit auf sich?“, für einen Sekundenbruchteil brannte etwas in Kais Augen auf, was der rothaarige Eisländer nicht sofort zu deuten wusste, dann aber als Neugierde entlarvte.

„Mein Großvater war viel auf Reisen als er noch jünger war, auch, weil er sich Unterstützung für seine Pläne sichern wollte. Nach einem Sturm, der sie überrascht hatte, kehrten sie in ein Gasthaus ein, wo er die Bekanntschaft mit einem jungen Schmied machte. Sie tranken viel an diesem Abend und am nächsten Tag ging mein Großvater in die Schmiede, um die Stücke zu begutachten, von denen sein neuer Freund so sehr geprahlt hatte. Ihm gefielen die Arbeiten tatsächlich so sehr, dass er diesen Ring und einige andere Stücke in Auftrag gab, leider sind die nach seinem Tod verschwunden... Hier, seht Euch den Ring genauer an!“

„Da ist Euer Wappen drauf, na und?“

„Nicht das Wappen, dieses auf der Innenseite, Ihr Depp!“

„Hn?“, Kais Augen verrieten den Eisländern ihr Erstaunen, „Das kenne ich doch...“

Er starrte das mit Kupfer gearbeitete Zeichen der Schmiede an. Eine Rose mit drei Stacheln, ebenso wie...

„Das Zeichen ist doch auch auf der Brosche drauf!“, aufgeregt fuchtelte Tyson mit seinem Finger in der Luft und zeigte wieder und wieder vom Siegelring in Kais einer Hand zu der Brosche in seiner anderen Hand, die dieser nochmals zum Vergleich hervorgezogen hatte.

„Das wissen wir, Tyson...“, Bryan rollte nur mit den Augen.

„Schön und gut, aber wie soll ich sagen?“, mischte sich auch Kira in das Gespräch mit ein, „Wie hilft uns das, wenn wir jetzt wissen, dass eine Schmiede mit diesem Zeichen existiert hat, aber nicht wissen, wo sie sich befindet, oder ob sie überhaupt noch dort ist?“

„Ich war noch nicht fertig, meine Liebe... Es ist wahr, das alles würde wenig helfen, wenn ich nicht noch einen Trumpf im Ärmel haben würde...“

„Und der wäre?“

„Unterbrecht mich doch nicht immer!“, aufgebracht sah sie Tala in die Augen und zog eine Schnute, „Mein Vater wurde mitgeschleppt, um die Verhandlungsmethoden meines Großvaters kennen zu lernen... Hier ist eine Karte“, sie zog ein zusammengefaltetes Stück Papier aus ihrem Lederbeutel, wobei Kai wieder seiner Schwester die Sicht verweigerte.

„Stellt Euch nicht so an, Prinz, ich besitze nichts, was sie nicht auch besitzt, oder besitzen wird!“, die Lady zwinkerte Kira verschwörerisch zu.

„Mag sein, doch sie ist und bleibt meine kleine Schwester, das heißt, ich habe die Verantwortung für sie! Was ist jetzt auf dieser Karte?“

„Zum Glück konnte mein Vater sich noch an den Namen des Ortes erinnern und hier halte ich die Wegbeschreibung in den Händen...“

Max und Tyson schrien freudig auf, über Kais Gesichtszüge huschte ein kurzes Lächeln, Tala nickte mit dem Kopf, das würde ihnen wirklich eine große Hilfe sein.

„Lady, wir danken Euch, nur warum tut Ihr das?“, fragte Bryan und fixierte die Frau.

„Einfach so, Ich kann Euch keine Gründe nennen. Es gibt nur einige Fehler, die meine Familie begangen hat, für die wir bitter bezahlen mussten, für die ich jetzt meinen Beitrag als Wiedergutmachung leiste, so sehe ich das jedenfalls, außerdem kam mir zu Ohren, dass der Prinz ein süßer kleiner Kerl ist, da steht es ganz außer Frage, dass ich ihn im Stich lasse!“, sie lachte und zog sich wieder richtig an, „Ich werde Euch nun verlassen, viel Erfolg und ich hoffe, dass Ihr auf Eurem Rückweg in meinem Schloss halt macht, ich würde mich gerne selbst von dem ein oder anderen Gerücht überzeugen...“, sie leckte über ihre Lippen und lächelte, dann drehte sie sich um und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.

„Merkwürdige Tante...“, die Prinzessin des Eislandes starrte unschlüssig die Tür des Stalls an, „Onkel Tala, wo willst du hin?“

Der Angesprochene sah auf sie herab.

„Ich will kurz vor die Tür...“, zog sich ebenfalls etwas über und schritt hinaus in die Schwärze.

„Maia? Bist du da?“

Das Gesicht seiner Spionin tauchte im Licht der Lampe auf, die er mitgenommen hatte.

„Ihr scheint eine neue Spur zu haben...“, sie lachte, als sie seinen Gesichtsausdruck sah, „Dann habe ich wohl richtig geraten, Tala.“

„Wie dem auch sei, was war heute morgen in dieser Bruchbude los? Warum meintest du, wir sollten fliehen?“

„Scheinbar wurdet ihr belauscht. Ich habe ein paar zwielichtige Gestalten beobachtet, die mir verdächtig vorkamen, sie saßen an einem Tisch und berieten darüber, ob es einfach sei, Kira von euch weg zu locken und was für ein Lösegeld man erpressen könnte... Sie gerieten darüber in Streit und fingen an, sich zu schlagen, wie Männer eben so sind...“, die junge Frau seufzte genervt, „Ich hielt die Situation für zu gefährlich, wer weiß, wer sonst noch etwas aufgeschnappt hat, dass Kai und Kira entlarvt haben könnte... deshalb habe ich dich gewarnt, als du mir auf der Treppe entgegen kamst... Und was habt ihr nun vor?“

Kurz dachte der andere nach.

„Wir werden gleich bei Tagesanbruch aufbrechen. Leider haben wir keine Pferde mehr, die mussten bei unserer Flucht zurückbleiben, aber dafür haben wir noch unser Gepäck, das wir noch nicht ausgepackt hatten, mitnehmen können. Die Lady hat und auch noch etwas Proviant zur Verfügung gestellt, ich denke, damit kommen wir erstmal aus, wenn die verfluchten Schweine uns etwas übrig lassen. Dann werden wir dieser Schmiede einen Besuch abstatten und mal sehen, was wir da erfahren, vielleicht ist ja etwas dabei, das uns weiterhelfen kann...“

„Das mit den Pferden werde ich schnell behoben haben, denke ich.“

Aufmunternd blickte sie zu ihm hoch und strich eine verirrte rote Haarsträhne zurück, wobei er ihre Hand ergriff. Sie lächelte, als seine Haut auf ihre traf.

„Pass bitte auf dich auf, Maia!“

„Hab keine Angst, ich weiß, wie ich mich verteidigen kann, sollte es darauf ankommen. Außerdem bin ich Spezialistin dafür, nicht gesehen zu werden, ich bin schließlich Spionin! Verlass dich auf mich, Yuriy...“

Er lachte auf.

„So hast du mich lange nicht genannt...“
 

Woher Tala plötzlich die Pferde hatte, wusste Kai nicht, aber es war ihm auch egal, Hauptsache, sie hatten endlich eine neue Spur. Über das merkwürdige Verhalten der Lady mit den roten Haaren machte er sich schon lange keine Gedanken mehr, nein, diese wurden eher von jemand anderem beherrscht.

„Kai, bist du dir sicher, dass das die Richtige Straße ist? Hätten wir nicht links abbiegen gemusst?“, Bryan beugte sich zu seinem Prinzen herüber, der gedankenverloren in die Ferne blickte, dabei die Karte, die Lady Angelline ihnen mitgegeben hatte, fest in den Händen haltend.

„Wie kommst du darauf? Wir sind richtig!“

„Ach, nur so... Da war nur eben so ein Wegweiser...“

„Hn.“

Mist. Da hatte er wohl etwas übersehen... Warum hatte er auch nicht besser aufgepasst? Besser, wenn er sich nichts anmerken ließ...

„Der Weg erschien mir günstiger.“

„Welcher Weg, Kai?“

„Der andere, der eingezeichnet ist. Da ist ein sehr großer Wald, an dessen Südrand ein Dorf liegt und am Westrand. Wir müssen nach Süden. Die Menschen scheinen diesen Wald zu meiden, ist aber auch egal, und dahin führt noch ein zweiter Weg, der mir angebrachter erschien, da wir möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen wollen.“, erklärte der Prinz knapp, wobei Bryan sich fragte, ob das Nutzen dieses Weges nicht nur noch mehr auffiel...

Nach einigen Stunden schloss der rothaarige Ritter ebenfalls zu dem Prinzen auf.

„Wo sagtest du, ist dieser Weg?“, Bryan zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Hn, vermutlich hier in der Nähe. Wir müssten ihn schon sehen können.“

„Ich sehe aber nichts... Ihr redet doch wohl nicht von dem Pfad da?“

„Wo soll da ein Pfad sein, Tala? Ich sehe nur Gestrüpp!“

„Ja, da ist auch nur Gestrüpp, aber wenn du genau hinsiehst, kannst du erahnen, dass da mal ein Weg gewesen ist... vor etlichen Jahren...“

Bryan drehte sich im Sattel um und begutachtete den „Weg“ genaustens.

„Du willst da nicht tatsächlich lang, oder? Kai?“

Er rollte mit den Augen. Zwar hatte er keine große Lust, sich jetzt einen Weg zu bahnen, doch wenn er sein Gesicht vor den anderen behalten wollte, musste es wohl sein...
 

„Maxie, ich habe Hunger... Warum müssen wir hier durchs Unterholz? Da war eine Straße, die war groß und breit und bestimmt gabs da sogar das ein oder andere Gasthaus mit einer Küche, damit wir nicht verhungern... Können wir nicht umdrehen? Oder wie wäre es mit einer Pause?“

Der Blonde lachte leise vor sich hin. Selbst in dieser Situation war Tyson unverbesserlich...

Mit Besorgnis bemerkte er, dass Tala mit seinem Pferd bereits sehr nahe an seinem Freund ritt und seine Knöchel knacken ließ. Das konnte mal wieder nur Ärger bedeuten.

Der Pfad wurde mittlerweile so eng, dass nicht einmal zwei ihrer Reittiere nebeneinander Platz fanden.

Damit war der Rothaarige, der nun genau vor Tyson ritt, wenigstens etwas entfernt...

„Maxie...“, sein blauhaariger Freund drehte sich zu ihm um, während Kais Ritter nach einem besonders tief hängenden Ast in seinem Weg griff und diesen straff spannte, als er weiter ritt, ihn aber nicht losließ.

„Wir könnten doch...“, das Holz sirrte durch die Luft und traf Tyson an der Wange, der nachdem er fast vom Pferd gefallen wäre, tief Luft holte und begann sich lauthals über den Weg zu beschweren. Dass Tala dahinter steckte, hatte er nicht gemerkt.

„Lass gut sein, Ty...“

„Aber der Wald hasst mich...“

„Das bildest du dir nur ein...“

„Und was war das da grade? Ich wusste gleich, es ist eine...au!“, er rieb sich den Bauch, wo ihn soeben ein weiterer Ast getroffen hatte, „Siehst du?“

Max seufzte. Er sah nur Tala, der sich um einen nichtssagenden Gesichtsausdruck bemühte, während sein Freund weiter schimpfte und zeterte.

„Ty... bitte...“

„Was hab ich getan, dass der Wald mich hasst und dieses Pferd und ...“

„Ruhe da hinten!“, rief der Rothaarige über die Schulter, „Merkst du nicht, dass du uns damit ziemlich auf die Nerven gehst?“

„Was kann ich denn...!“

„Ich will keinen Piep mehr von dir hören!“

„Maxie, sag doch auch mal was!“

„Seid ruhig, alle beide!“, Kais Pferd hatte angehalten und er sah sie streng an, „Es gibt Leute, die versuchen, sich zu konzentrieren!“

Er sprach nicht laut, doch selbst ohne jeglichen Schmuck feiner Kleidung, wirkte er anmutig und imposant. Das schlichte Schwert an der Seite seines Ledergürtels, das einfache Leinenhemd und die Hose, dazu ein Paar brauner Lederstiefel. Aber am meisten schüchterten einen diese Augen ein. Egal, was Kai gerade tat oder sagte, sie blickten kühl und alles durchdringend in die Welt, ohne allzu viel von dem Menschen dahinter Preis zu geben. All das jagte Max einen Schauer über den Rücken.

„Onkel Max? Was hast du? Ist dir kalt? Wirst du krank? Sollen wir eine Pause machen? Das ist kein Problem, wenn du dich nicht wohl fühlst, das hat jeder mal! Hast du genug gegessen? Ich mag dieses ewige Essen während des Reitens auch nicht wirklich, dabei fühl ich mich auch manchmal unwohl... Oder hast du Durst?“

Alle starrten die Prinzessin an, sie strahlte zurück.

„Warum schaut ihr so komisch?“, das Mädchen wandte sich an den Ritter ihres Bruders, „Onkel Bryan... Ich glaube, da können wir den Wald verlassen, da ist ganz viel Licht...“

„Vielleicht ist das ja die Lichtung, die wir schon seit Stunden suchen...“, hörte er den angesprochenen Eisländer murmeln.

„Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg...“, berichtete Bryan, der inzwischen wieder neben Kai ritt, tief über die Karte gebeugt, um bei dem schwindenden Licht noch etwas erkennen zu können, „Wenn wir Glück haben und das Wetter hält, sind wir in zwei Tagen in dieser Stadt...“

„Hn“

„Aber vielleicht wäre es besser, wenn wir nicht die Nacht durchreiten... ein wenig Schlaf täte uns allen gut... Hörst du mir eigentlich zu?“

„Hn“

„Gut zu wissen... Wer weiß, vielleicht hat mir ja dein Pferd zugehört...“

Als keine weitere Reaktion kam, seufzte der Ritter tief und gab seine Versuche auf, mit seinem Prinzen über die aktuellen Probleme ihrer Reisegesellschaft zu sprechen, die Kai ganz sicher etwas angingen, aber was scherte sich der Graublauhaarige schon großartig darum?
 

Das Wetter hatte tatsächlich gehalten, wie Tala rückblickend feststellte. Vor zwei Tagen hatte er noch mit seinem lavendelhaarigen Freund diskutiert, nachdem sie endlich ihr Nachtlagen hatten aufschlagen gekonnt. Kai hatte die gesamte Zeit keinen Ton von sich gegeben, man kannte es inzwischen auch nicht mehr anders. Seitdem Ray fort war, hatte sich etwas verändert, doch was wusste der Eisländer nicht. Fast war es, als hätte der Schwarzhaarige etwas mit sich genommen, aber das war ausgeschlossen, nein, nicht von Kai, das konnte nicht sein...

Die Sonne schien ihnen tief ins Gesicht, als sie ein paar kleine Häuser in der Ferne entdeckten. Eine große Stadt war das nun wirklich nicht...

Als sie das Stadttor passierten, lief ihnen ein kleines, ärmlich gekleidetes Mädchen entgegen, das aber sogleich von einer ausgemergelten Frau zurückgerufen wurde, die, kaum dass das Kind im Haus war, die Tür und die Fensterläden schloss.

Das konnte ja ein heiterer Besuch werden...

Andere Bewohner konnte man keine sehen, doch gewiss wurden sie beobachtet, das konnte er fühlen.

Sie erreichten die Herberge, ein gepflegtes Steinhaus, dass im Inneren sogar weiß getünchte Wände besaß.

Der Besitzer musterte die Neuankömmlinge misstrauisch.
 

Hephaistos wischte sich mit einem schmutzigen und schon ziemlich fadenscheinigen Stück Leinen über sein Gesicht.

Erstaunlich... ausgesprochen erstaunlich, was da eben vorgefallen war...
 

Die Tür hing schief in den Angeln und gab ein Knarzen von sich, als sie mit roher Gewalt aufgestoßen wurde. Erschrocken duckte sich Hephaistos, der alte Schmied in eine dunkle Ecke und spähte zur Tür.

Dort stand ein junger Herr, der ziemlich gut gekleidet war. Seine Kleidung schien aus feinen Stoffen zu sein und leuchtete in einem wunderschönen blau. Sein Haar war ebenfalls blau... oder grau? Er wusste es nicht, vielleicht spielte ihm das Licht auch einen Streich... Dann erschrak er. Waren diese Augen wirklich rot? Nein, das konnte nicht sein... oder doch? Allein dieser Blick jagte ihm eiskalte Schauer über den Rücken...

Der Fremde musterte seine Schmiede, ließ den Blick über die Esse und den Haufen mit dem Eisen wandern, bis er an seinem Lehrling hängen blieb.

„Du!“, diese Stimme war es sicher gewohnt, Befehle zu geben..., „Wo ist der Meister?“

Der Junge stammelte nur etwas unverständliches vor sich hin. Dummes Balg, aber so lange er ihn nicht verriet, war alles in bester Ordnung, denn wer wusste schon, was dieser Kerl von ihm wollte?

„Sprich gefälligst so, dass ich dich verstehe!“

„Ich... ich weiß es nicht... Herr...“, stammelte der Junge nur und blickte sich panisch nach Hilfe um.

Tja, die wenigen, die noch hier arbeiteten hatten sich schon längst in ihre Löcher verkrochen. Dummes Kind.

Langsam trat er aus seiner Ecke und verbeugte sich tief.

„Verzeihung, Herr... Der Knabe arbeitet noch nicht lange hier...“

Dankbar huschte der Junge davon. Feigling! Das würde er ihm büßen!

„Wo ist der Meister? Ich will ihn sprechen!“

„Oh... Es tut mir leid, Herr, aber ich weiß es nicht...“, der Fremde drehte sich zum Gehen, doch da sah der alte Schmiedemeister seine Chance gekommen, „Vielleicht könnte ich mich erinnern... für eine milde Gabe für einen alten Mann versteht sich...“

„Was?“

„Mein Gedächtnis ist nicht mehr das beste wisst Ihr? Ich fürchte, ich bin doch alt geworden...“

Sein Gegenüber murmelte etwas, aber das war zu leise für seine Ohren. Hephaistos war wirklich alt geworden... Trotzdem klang es fast nach „Blutsauger“.

Egal.

„Hier und nun rück raus mit der Sprache: Wo ist der Meister!“, er drückte dem alten Mann eine Silbermünze in die Hand. Silber! Wer warf in dieser Gegend schon mit Silber um sich? Misstrauisch prüfte er das Stück, doch es war tatsächlich hochwertiges Silber!

„Fertig?“

„Ja, vielen Dank, Herr... Kennt Ihr den „Fröhlichen Elch“? Das ist eine Schenke nicht weit von hier. Momentan verweilt der alte Schluckspecht nicht lange hier, aber dort trifft man ihn wohl öfter an...“
 

Hephaistos war noch immer überrascht, dass der Fremde ihm die Geschichte einfach so abgenommen hatte und gegangen war... Zwar hatte er ihm zuvor noch fürchterliche Schmerzen angedroht, sollte er ihn angelogen haben, aber was machte das schon aus?

Jetzt brauchte er sich nur noch überlegen, was er mit seinem neu gewonnenen Reichtum anfangen sollte.

Warum sollten alte Männer, die sonst nur Pech hatten, sah man von seinem früheren Glanz mal ab, nicht auch mal ein wenig Glück haben, an einen reichen, leichtsinnigen Narren zu geraten?

„Meister?“

Das ging ja zu wie im Taubenschlag, schon wieder ein Fremder!

„Was ist denn?“, keifte er. Dieser hier war nicht einmal halb so vornehm gekleidet und wirkte auch sonst viel umgänglicher, als dieser andere Kauz.

Auch wenn er sich mal die Haare schneiden konnte... In langen roten Strähnen hingen sie kreuz und quer über seinen Kopf. Fast hätte er gefragt, ob der Jüngere schon mal etwas von einem Kamm gehört hatte, das verkniff er sich aber dann doch.

„Entschuldigt, dass ich Euch so überfalle, aber ich würde sehr gerne bei Euch arbeiten und seid versichert, ich bin geschickt und lernwillig!“

„Das sind große Worte, nur woher weißt du davon?“

„Euer Ruf hat sich bereits weit über die Grenzen des Landes herumgesprochen! Jeder bewundert Euch und die Schätze, die Ihr schon geschaffen habt!“

Hephaistos lächelte geschmeichelt. Er brauchte ihm ja nicht zu erzählen, dass er den Platz des alten Meisters eingenommen hatte...

„Also gut, aber zunächst muss ich mich mit einigen Tests von diesem viel versprechenden Können überzeugen!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  knoedelchen
2008-06-02T17:19:45+00:00 02.06.2008 19:19
Hab ja ganz vergessen es stolz zu erwähnen: Das letzte Kommentar, welches ich verfasst hatte... es war das 111 Kommentar zu dieser FF! *mit Wattebäuschen um mich werf* X3~
Wie ich schon erwähnt hatte: Ich mag Kira. Sie ist so... kindlich unschuldig und weiß doch alles genau und besser *lachz*
... Und ich mag Yu-chan. Aber nicht Maia oder wie sie heißt. Finger weg von MEINEM Yu-chan! >:3 *fauch*
*winkz*
Ich hoffe doch du schreibst bald weiter *Dackelblick anwend* Ó__ò""
xD Danke für deine Geduld und ich hab dich lieb, Grinsekuchenlein ♥
lg Chris
Von:  Pfefferminze
2008-05-31T15:58:58+00:00 31.05.2008 17:58
Mh... also wurde Kai grad an der Nase herumgeführt??
... Nja, interesantes Kaps *nods*
lg,Ming


Zurück