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Tanz aus der Reihe

Eine Naruto-OS-Sammlung
von

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Liebe

Fasziniert beobachteten die türkisfarbenen Iriden den düsteren Himmel, verfolgten die grauen Wolken, welche diesen bedeckten. Als würde er um Einlass bitten, trommelte der Regen gegen die Scheibe, setzte seine Tropfen auf dieser ab. Langsam rann das Wasser über das Glas, suchte sich seinen Weg nach unten, bis es aus seinem Sichtfeld verschwand. Grelle Blitze durchzuckten den Himmel und gleich darauf lenkte lautes Donnergrollen die Aufmerksamkeit auf sich. Ohne weiter darüber nachzudenken, schob er durchsichtige Tür auf und stellte sich auf den Balkon, beugte sich ein Stück darüber. Es schüttete wie aus Eimern und zuckte er reflexartig zurück, als die Tropfen auf ihn nieder prasselten. Dann streckte er jedoch wieder die Hand aus, fühlte, wie die Regentropfen seine Fingerspitzen berührten.

„Ist das nicht etwas unvorsichtig?“

Er drehte sich nicht um, als er die Stimme der Person, welcher diese Wohnung gehörte, vernahm. Lediglich ein Schulterzucken bekam der andere zur Antwort, doch dieser war das schon gewohnt.

Den Kopf schüttelnd trat er näher an den Rotschopf heran, legte von hinten die Arme um diesen und schaute ihm interessiert über die Schulter. Dass ihm keine Gegenwehr begegnete, wertete er gleich als positives Zeichen und ein Grinsen legte sich auf seine Lippen – es war bei Weitem nicht immer so gewesen.

„Schließlich macht dich Wasser doch angreifbar, oder? Gaara-kun?“
 

Sabaku no Gaara ließ die ausgestreckte Hand wieder sinken, schaute aber weiterhin nach draußen, wo das Unwetter über Konoha-Gakure wütete und die meisten Bewohner in ihre Häuser trieb. Es war selten, dass er so etwas erlebte, denn bei ihm zuhause, in Suna, da schien die meiste Zeit über die Sonne. Und selbst wenn Wasser ihm gefährlich werden konnte, war die Faszination soeben viel zu groß – außerdem war er hier doch sicher.

„Hm“, machte er schließlich, damit die Frage nicht weiter im Raum stand.

Anscheinend wollte der andere noch etwas sagen, doch stattdessen begann er plötzlich zu niesen, entließ ihn abrupt aus der Umarmung. Gaara drehte sich zu ihm um, beobachtete, wie sich das so genannte grüne Biest die Nase rieb.

„Hab mir wohl doch einen weggeholt, als ich – Hatschie!“

Nun, die meisten Menschen hätten ihr Training wohl bei solch einer Sinnflut abgebrochen, nicht aber Rock Lee und nun musste er mit den Konsequenzen zurechtkommen.
 

Gaara war erst heute mit seinen beiden Geschwistern in Konoha angekommen, lediglich ein freundschaftliches Treffen mit der Hokage, um die Bindungen zu stärken. So lautete jedenfalls die formelle Erklärung, denn insgeheim war der Kazekage wegen jemand anderem hier. Das sollte natürlich nicht jeder wissen, auch nicht Temari und Kankuro, so dass er sich heimlich aus dem Gästezimmer hatte schleichen müssen. Die nächste Herausforderung hatte darin bestanden, den Wirbelwind ausfindig zu machen, aber auch das war ihm gelungen. Dann hatte das Unwetter eingesetzt und während Gaara sich untergestellt hatte, war Lee nicht davon abzuhalten gewesen, seine 300 Liegestütze zu vollenden.

Schweigend sah der Rotschopf zu, wie Lee sich erneut die gerötete Nase rieb und ihn entschuldigend anschaute.

„Da kommst du schon so selten her – Hatschie! Und ich hol mir einen weg“, murmelte er mit einem seichten Lächeln auf den Lippen.
 

„Ja.“

Es war nicht als Vorwurf gemeint, aber selbst nach drei Jahren fiel es Gaara noch schwer, die richtigen Worte zu wählen. Oftmals war er unsicher, ob er überhaupt etwas sagen oder lieber den Mund halten sollte. Seltsamerweise schien gerade seine unbeholfene Art laut Temari ein regelrechter Frauenmagnet zu sein, denn seine Chancen bei den Mädchen in Suna standen nicht gerade schlecht. Was jemanden wie Lee dazu antrieb, sich für ihn zu interessieren, wusste er nicht – er hatte auch nie danach gefragt. Manchmal war er kurz davor gewesen, hatte es dann aber lieber für sich behalten. Ihre Beziehung war ohnehin sehr instabil, auch weil sie erst seit knapp einem halben Jahr existierte und das nur, weil Lee den ersten Schritt gemacht hatte. Gaara selbst hätte es ansonsten vorgezogen, diese unbekannten Gefühle zu verdrängen. Das war einfacher…und es verhinderte, dass er verletzt wurde.
 

Er zuckte zusammen, als sich eine mit Verbänden umwickelte Hand an seine Wange legte und blickte auf, direkt in Lees große, dunkle Augen. Gaara verspürte wieder dieses angenehme Kribbeln, das er immer fühlte, wenn Lee ihn mit diesem liebevollen Ausdruck bedachte.

„Lass uns wieder reingehen, ja?“, schlug er vor. „Wir könnten zusammen baden, hm? Was meinst du?“

Abrupt röteten sich die blassen Wangen des Suna-nin, hatte er sich doch noch immer nicht gänzlich daran gewöhnt, jemandem so nah zu sein. Es fiel ihm schwer, sich so gehen zu lassen…zu vertrauen und das wusste Lee, deshalb überließ er ihm ja die Entscheidung. Er musste nicht, konnte ablehnen, wenn es ihn überforderte.

„Wasser macht mich angreifbar“, wisperte er halbherzig und Lee schmunzelte.

„Deshalb komme ich ja mit – damit ich dich beschützen kann!“

Die Handfläche glitt von seiner Wange, wurde ihm auffordernd hingehalten und es lag an ihm, sie zu ergreifen. Verunsichert zögerte er einen Moment, ergriff die dargebotene Hand letztendlich aber doch.

„Gut.“

Lee lächelte ihn erfreut an, schloss seine Finger sanft um seine Hand und führte ihn ins Bad.
 

Eine Weile später saßen sie zusammen in der Wanne, die Lee bis zum Rand gefüllt hatte. Der Geruch des Lotos-Shampoos stieg Gaara in die Nase, während ihn die angenehme Wärme gefangen nahm. Es kam nicht oft vor, dass sie so ungestört waren, denn schließlich sahen sie sich erstens kaum und zweitens…war Gaara nun mal Kazekage. Zwischen all den Sitzungen mit dem Rat, der Kontrolle des Militärs und dem Papierkram fand er nur wenig Zeit für Lee, selbst wenn dieser öfter in Suna aufgekreuzt wäre. Insgesamt war es schwierig, sich zu sehen und dann auch noch im Geheimen. Es war nicht so, dass sich einer von ihnen beiden für ihre Beziehung schämte, aber seit Lee ihn über die eventuellen Konsequenzen aufgeklärt hatte, war ihm nicht mehr allzu wohl bei dem Gedanken, das so offen zuzugeben. Er hatte es sogar seinen Geschwistern verschwiegen, weil er nicht in einen erneuten Streit mit den beiden hatte geraten wollen. Sie verstanden sich endlich wieder gut und das wollte er nicht aufs Spiel setzen – ebenso wenig wie den Respekt der Dorfbewohner.

„Gaara-kun?“

Lees Stimme riss ihn aus den unangenehmen Gedanken und die Arme, die sich um seine Brust geschlungen hatten, zogen ihn noch näher an den Körper hinter sich. Gaara fiel einmal mehr auf, wie durchtrainiert das so genannte grüne Biest war und dass er selbst dagegen immer noch schmächtig wirkte.

„Ist alles in Ordnung?“

Manchmal fragte sich der Rotschopf, wie es Lee möglich war, seine Stimmung so schnell zu erkennen, obwohl er nie etwas verlauten ließ. Er war generell sehr still und seine Mimik recht monoton, so dass es den meisten Menschen schwer fiel, ihn ihm zu lesen. Das war einerseits gut, besonders für einen Shinobi, doch auf der anderen Seite fanden ihn einige Leute wegen seiner Unnahbarkeit immer noch unheimlich.

„Es ist nichts“, gab er leise zurück und lehnte sich an die feste Brust des anderen.

Eine von Lees Händen fuhr ihm sanft durch das rote Haar und es war ein schönes Gefühl, so dass der Kazekage ihn ließ. Er zuckte nur leicht zusammen, als die Fingerspitzen seine Stirn berührten, das Kanji dort nachzeichneten. Die andere Hand griff nach dem Schwamm, der auf dem Rand der Wanne lag, und glitt vorsichtig über seinen Oberkörper. Das erste Mal, als Lee ihn so berührt hatte, hatte er ihn mit seinem Sand gegen die nächste Wand befördert. Ein Reflex. Weil er so vertraute Berührungen nicht gewohnt gewesen war. Selbst Temari und Kankuro nahmen ihn nur selten in den Arm, auch wenn sie ihn zweifellos lieben mussten, wenn sie immer noch an seiner Seite standen.
 

„Ich bin wirklich froh, dass du hergekommen bist“, brach Lee die Stille und hörte nicht auf, ihn zu berühren. „Gai-sensei hat mir diese Woche dreimal eine Predigt gehalten, weil ich nicht bei der Sache war. Ganz schön peinlich, aber ich konnte ihm ja kaum sagen, dass ich deinetwegen so abgelenkt war.“

Er hörte Lee lachen, kämpfte die aufkommenden Schuldgefühle nur mühsam herunter – es gab keinen Grund, sich schuldig zu fühlen.

„Tut mir leid“, rutschte es ihm dennoch raus und Lee schmunzelte.

„Ach, dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen! Jemanden zu vermissen ist doch ganz normal…ich hoffe jedenfalls, dass du mich auch vermisst, hm?“

Es war diese unbefangene Art, die Gaara des Öfteren aus der Reserve lockte und auch dieses Mal funktionierte es.

„Ja.“

Wenn er ehrlich war, dann vermisste er Lee jede freie Sekunde und nicht selten hätte er am liebsten alles stehen und liegen gelassen, nur um in seiner Nähe zu sein. Keine realistische Option, denn schon dieser kurze Trip war lediglich eine Ausnahme.

„TenTen hat mich letztens auch drauf angesprochen und gefragt, ob ich verliebt sei. Anscheinend bin ich echt offensichtlich, was das angeht…Neji meinte, dass man in meinem Gesicht wie in einem Buch lesen kann. Aber keine Sorge, ich hab nichts ausgeplaudert!“

Gaara erinnerte sich noch an die beiden Teammitglieder Lees, auch wenn er nie besonders viel mit ihnen zu tun gehabt hatte. Diese TenTen hatte damals gegen seine Schwester verloren und dieser Neji gegen Naruto.

„Wobei ich nicht glaube, dass sie was dagegen hätten, wenn sie es wüssten.“

Ruckartig hob der Kazekage den Kopf, fixierte Lee aus seinen stechend türkisfarbenen Iriden. Dieser schluckte merklich, hob beschwichtigend die Hände.

„Das bedeutet nicht, dass ich ihnen was sage!“, fügte er rasch an und Gaara nickte langsam.
 

Lee hob eine Braue, als sich unerwartet eine Hand an seine Wange legte und zögerlich über seine Haut strich. Gaaras Hände waren vom Wasser ganz aufgeweicht, genau wie seine eigenen. Er lächelte wieder, als er sich herunter beugte und den anderen küsste. Es war ein behutsamer Kuss, weil Lee immer noch nicht vergessen hatte, wie empfindlich der Suna-nin war. Anfangs war es schon schwierig gewesen, nur seine Hand zu nehmen, weil er reflexartig sein Schutzschild hochgefahren hatte. Mittlerweile konnte er ihn sogar küssen ohne dass er eine gewischt bekam.

Eine seiner Hände verschränkte sich mit der des anderen, während die freie durch das kurze, rote Haar streichelte. Gaara hielt die Augen geschlossen, schien den Kuss wirklich zu genießen und diese Erkenntnis ließ sein Herz höher schlagen. Jemandem, der als Kind so wenig geliebt worden war, nun so viel geben zu können, das war ein schönes Gefühl, das er nicht missen wollte.

Lee wusste nicht einmal mehr, wann er angefangen hatte, sich für Gaara zu interessieren – er hatte immer gedacht, dass er Mädchen mochte. Aber nachdem er realisiert hatte, dass Sakura einfach unerreichbar für ihn war, hatte sich das etwas eingestellt. Inzwischen konnte sich der Shinobi aus Konoha nicht mehr vorstellen, jemand anderen zu lieben.

Natürlich wäre es einfacher gewesen, mit einem Mädchen zusammen zu sein, aber Gaara war nun einmal ein Junge. Und noch dazu das Oberhaupt von Suna-Gakure, was ihre Fernbeziehung noch komplizierter gestaltete. Trotzdem war es Lee den Aufwand wert – wann immer er Zeit fand, richtete er es so, dass ihn die Hokage als Botschafter ins Windreich schickte.
 

Lee spürte, wie Gaara etwas Druck auf ihre Hände ausübte und wie jede noch so kleine Reaktion bedeutete sie ihm viel. Er lächelte gegen die weichen Lippen, lehnte seine Stirn gegen die des Rotschopfs, welcher ihn daraufhin unter halbgeschlossenen Lidern anblickte.

Er erinnerte sich noch daran, wie viel Hass und Trauer diese Augen damals, als sie bei den Chu-nin-Prüfungen gekämpft hatten, beherbergt hatten. Dämon hatten sie ihn genannt, ihn gefürchtet…und dabei steckte so viel Gutes in diesem Jungen. Lee wusste noch genau, wie er ihm damals das Leben gerettet hatte und dabei fast selbst drauf gegangen war. Und heute war er Kazekage. Aus eigener Kraft hatte er seinen Traum verwirklicht und das spornte Lee nur noch mehr dazu an, ebenfalls sein bestes zu geben.

Abrupt drehte Lee den Kopf zur Seite, als ihn ein vertrautes Kribbeln in der Nase heimsuchte und ihn zu einem erneuten Niesen zwang. Na ja, zu ernst sollte er es mit dem Training vielleicht doch nicht nehmen. Entschuldigend grinste er den Jüngeren, der ihn kritisch aus seinen türkisfarbenen Iriden heraus musterte, an.

„Wir sollten langsam raus…deine Haut ist schon ganz aufgeweicht, Gaara-kun.“

Der Angesprochene antwortete ihm nicht und es schien, als überlegte er, woraufhin Lee ihn fragend aus seinen großen, schwarzen Augen anblickte. Er blinzelte perplex, als sich der Rotschopf zu ihm herumdrehte, nun praktisch verkehrt herum auf ihm saß. Gaara schlang die Arme um seinen Nacken, fixierte ihn mit einer ungewohnten Entschlossenheit – und dann küsste er ihn.

Lee starrte ihn einen Moment lang nur an und beinahe wäre ihm die Kinnlade heruntergeklappt – er beherrschte sich gut genug, um so etwas zu verhindern. Stattdessen legte er die Hände an die porzellanfarbenen Hüften und erwiderte den Kuss nicht minder intensiv. Es war selten, dass Gaara den ersten Schritt machte und noch nie hatte er von sich aus die Führung übernommen. Vielleicht hatte er endlich genug Vertrauen zu ihm aufgebaut, so dass sie den nächsten Schritt gehen konnten. Lee konnte nicht verhehlen, dass ihm diese Veränderung außerordentlich gut gefiel und wie von selbst wanderten seine Hände weiter runter…
 

„Es tut mir leid.“

Lee hörte die Worte nur weit entfernt, stöhnte eine gequälte Erwiderung, während er sich den Eisbeutel gegen den Kopf drückte. Seine Birne dröhnte, als sei eine Horde Elefanten darüber getrampelt. Gaara saß neben ihm auf dem Bett, den Kopf gesenkt haltend und seinem Blick ausweichend. Es war ihm anzusehen, dass er sich für den Vorfall schämte.

Der Anblick war zu viel für Lee, so dass er sich ächzend aufsetzte, den Beutel weiterhin gegen seinen Kopf haltend. Ein schwaches Lächeln trat auf seine Lippen und er griff vorsichtig nach Gaaras Hand, hielt sie fest in seiner eigenen.

„War mein Fehler“, sprach er ihn an. „Ich hätte dich fragen sollen, ob du das auch willst. Ich war egoistisch und das tut mir leid.“

Tatsächlich hatte er vorschnell gehandelt, immerhin wusste er doch, wie empfindlich Gaara auf Berührungen reagierte. Seine Worte schienen den Rotschopf nicht aufzuheitern, denn er mied immer noch seinen Blick. Lee seufzte leise, ließ dann den Eisbeutel sinken und deutete auf seinen Kopf.

„Schau! Es blutet gar nicht mehr! Also nur halb so schlimm, ja?“

Dass er vermutlich knapp einer Gehirnerschütterung entkommen war, so wie Gaara seinen Kopf gegen die Wand gedonnert hatte, behielt er lieber für sich. Lee hatte vergessen, dass der Rothaarige selbst nass noch eine Bedrohung sein konnte und er hatte sich überschätzt. Aus Fehlern lernte man.

„Hör auf.“

Lees Lächeln wankte merklich und verwirrt schaute er den Kazekage, der die Lippen aufeinander gepresst hatte, an.

„Gaara-kun…“

Der Genannte schnaubte verächtlich, entzog ihm seine Hand.

„Entschuldige dich nicht immer für meine Fehler.“

Lee öffnete den Mund um zu widersprechen, doch nur zwei Sekunden später schloss er ihn wieder. Eigentlich hatte Gaara Recht…auch wenn Lee das nur tat, damit er sich nicht selbst fertig machte. Fieberhaft überlegte er, wie er den depressiven Ausdruck aus diesem ernsten Gesicht wischen konnte, aber viel kam ihm da nicht in den Sinn. Er seufzte abermals, rieb sich den Nacken, da er sich allmählich unwohl fühlte. Ihre Zeit war viel zu schade, um sie für solche Gespräche zu verschwenden – aber diesmal war das wohl unumgänglich.

„Ich verzeihe dir, okay? Du hast es ja nicht absichtlich getan.“

Gaara zog die Stirn in Falten, ein Zeichen dafür, dass es ihn immer noch störte. Der Konoha-nin wagte noch nicht, ihn wieder zu berühren, da der Rotschopf ihm deutlich gemacht hatte, dass er das gerade nicht wollte.
 

„Willst…du das immer noch?“

Lee schaute auf, im ersten Moment nicht wissend, was Gaara damit aussagen wollte. Als er jedoch seine geröteten Wangen und den unruhigen Blick bemerkte, erahnte er die Bedeutung der Worte.

„Nicht heute“, meinte er, weil er den Jüngeren nicht noch mehr unter Druck setzen wollte.

Außerdem war es ihm nicht so wichtig…klar wollte er dem anderen nahe sein, aber wenn dieser noch nicht bereit dafür war, würde er das akzeptieren. Zwingen wollte er ihn zu nichts. Auf gar keinen Fall!

Leider wirkte Gaara immer noch nicht unbedingt glücklicher, eher im Gegenteil, denn seine Miene verfinsterte sich noch mehr.

„Gaara-kun?“, fragte er zögerlich. „Was ist los?“

Der Suna-nin antwortete nicht sofort, blieb eine Weile still, als müsste er seine Gedanken noch einmal überarbeiten.

„Ich…kann das nicht. Noch nicht. Ich weiß auch nicht, wann ich das kann. Und…ich…“

Es schien, als würde ihm die Stimme versagen und Lee hatte ihn noch nie so viel reden hören. Dass es seinem Freund unangenehm war, war ihm anzumerken und dass er sich vor dem Weitersprechen fürchtete…das war auch glasklar. Allmählich dämmerte es dem Konoha-nin, wovor Gaara tatsächlich Angst hatte.
 

Zaghaft rutschte er ein Stück zu dem anderen rüber, legte zaghaft einen Arm um ihn. Anscheinend hatte er einen falschen Eindruck vermittelt und den galt es nun richtig zu stellen.

„Jetzt hör mal…ich mag dich wirklich sehr, Gaara-kun. Und ich bin gern in deiner Nähe. Wir gehen es langsam an, das ist völlig in Ordnung für mich. Du musst dich also auf keinen Fall zu etwas zwingen, wenn du noch nicht bereit dafür bist.“

Er holte einmal tief Luft, machte eine kurze Pause.

„Du musst auch keine Angst haben, dass ich dich deswegen nicht mehr will…weil ich nämlich noch nie in jemanden so verknallt war, wie in dich!“

Okay, jetzt wurde er selbst rot, vielleicht war das etwas dick aufgetragen gewesen – auch wenn es stimmte. Glücklicherweise schien er genau die richtigen Worte gewählt zu haben, um Gaaras Bedenken zu zerstreuen, denn endlich sah dieser ihn wieder an. Der Glanz war in seine Augen zurückgekehrt und die schwere Last schien sich in Luft aufgelöst zu haben.

Lee verspürte nur noch Erleichterung, als sich der Jüngere gegen ihn lehnte. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Gaara seine Finger mit den seinen verschränkte und er fühlte sich unsagbar glücklich. Wenn das keine Liebe war, dann wusste er auch nicht mehr.

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Ich hab den OS schon eine ganze Weile im Kopf herumfliegen...und ich brauchte mal wieder Abwechslung von KisaIta.

Ich liebe die zwei, aber manchmal braucht man einen Tapetenwechsel, wenn man nicht kirre werden will. xD

Tja...Lee und Gaara. Das erste SA-Pair, das ich bei Naruto geliebt habe.

Warum? Gaara war mal vor langer Zeit mein Liebling (bevor der böse Itachi kam und ihm meine Sympathie geklaut hat) und Lee ist sowieso einsame Spitze! Der Kerl hat einen super Charakter! *_*

Ich hoffe, jemand findet Gefallen an diesem OS. :)

lg

Pia



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rockryu
2012-02-06T17:07:11+00:00 06.02.2012 18:07
ich wäre selbst nie drauf gekommen, aber ich LIEBE dieses Pairing. Die Beiden sind wie Feuer und Wasser, und außerdem zwei meiner Lieblingscharas. Mir fällt es zwar immer schwer, Charas einander vorzuziehen, aber die beiden sind toll. absolut klasse!
Von:  -Minu
2011-06-30T08:32:44+00:00 30.06.2011 10:32
Das war....hach♥
Super schön geschrieben^^
Ich mag deinen Stil total gerne~
Von:  sleeping_snake
2011-06-26T19:28:13+00:00 26.06.2011 21:28
Du hast echt ein Händchen für die richtige Stimmung und das Gefühlswesen der Charas.
KisaIta ist nach wie vor mein ein und alles, aber die beiden sind auch süss. (Wie alle Pairings, wenn sie gut verkuppelt werden.)

Kannst du dir ein BeeXNaru vorstellen? (Schwirrt mir schon ein Weilchen im Kopf rum. Kindsköpfe unter sich. ^^)

lg S_S
Von:  kleines-sama
2011-06-26T19:14:22+00:00 26.06.2011 21:14
Das ist ja süß wie Zucker! :D
Ich finde diese Romantik einfach nur wunderbar, vor allen Dingen, weil du irgendwo auch realistisch bleibst, nicht zu dick aufträgst - einfach, dass alles im rosafarbenen, aber nicht rosaroten Bereich rutscht. ;)
Oh, ich glaube, du hast mich eben zu einem neuen Lieblingspairing motiviert.^^

bye
sb
Von:  klene-Nachtelfe
2011-06-26T16:04:58+00:00 26.06.2011 18:04
Das war sou...genial!!!
Total romantisch und zum hineinfühlen!
Die beiden sind zuckersüß! xD
Eine geniale Darstellung!
Bin gespannt wa!
LG -^.^-
Von:  Chai-Cherry-Tea
2011-06-26T15:10:16+00:00 26.06.2011 17:10
Das is voll romantisch *schmlez*
Du hast du ihre Charas wirklich in die richtige Lage für eine Beziehnung gerückt, und dann auch noch alles so toll beschrieben <3 Echt klasse, ich liebe Gaara x Lee und bei deiner Storry komm ich ausm Schwärmen fast nicht mehr raus *o*
(natürlich mag ich deine KisaIta auch, und HakuZabu, aber GaaLee ist im Moment so was von Top bei mir xD)


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