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Fluch der Karibik 4: Der Quell des ewigen Lebens

JackxElizabeth
von

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Der bittere Geschmack der Wahrheit

Fluch der Karibik 4: Der Quell des ewigen Lebens

Kapitel 7 – Der bittere Geschmack der Wahrheit -
 

„Was tut ihr hier?“, war das Erste, was Elizabeth nach kurzen Schweigen leise zischte und die Decke noch ein wenig enger an sich zog.

Jack saß immer noch auf dem Boden vor ihrem Bett und schaute noch immer etwas unschlüssig drein bis er diesen Zustand mit einem Augenaufschlag ablegte, ihr in die Augen blickte und sagte: „Warum denn so förmlich Liebes? Wenn ihr doch schon im Schlaf meinen Namen seufzt, brauchen wir auch nicht an lästigen Formalitäten festhalten, Ai?“ Noch während er die Worte sprach, drehte er sich elegant auf seine Knie und lehnte sich mit seinen Oberkörper auf das Bett und grinste Elizabeth kokett an, wobei er den Abstand zwischen ihnen auf ein paar Zentimeter reduzierte. Diese wich zwar nicht mehr vor ihm zurück, sondern lag auf linken Ellenbogen gestützt da, mit der rechten Hand die Decke umklammert vor ihm, hob die Brauen und öffnete den Mund leicht, sagte aber nichts. Sie merkte wie ihr die Röte ins Gesicht stieg, glaubte diesem Pirat aber kein Wort.

Jack legte den Kopf leicht schief und verengte seine dunkel umrahmten Augen und sagte mit ein wenig Belustigung in der Stimme: „Ihr glaubt mir nicht?“ Etwas verzögert kam ein kaum merkliches „Nein“ von Elizabeths Lippen. Langsam drehte sich Jack ein wenig, um etwas bequemer sitzen zu können und saß nun mit dem Rücken zu Elizabeth am Bett, beide Arme lässig auf der Bettkante abgelegt, wobei seine Hände über die Kante hinaus freischwebend hingen. Elizabeth wartete auf Jacks Erwiderung. In der Zwischenzeit löste sich Elizabeths Anspannung langsam, was zum größten Teil daran lag, dass Jack nun mit dem Rücken zu ihr saß, sodass sie die Decke losließ, um ihren linken Ellenbogen zu entlasten. Nach kurzem Schweigen antwortete er, „Warum sollte ich lügen Elizabeth?“

Sie dachte kurz über ihre Antwort nach und schaute dabei auf Jacks Hinterkopf, wo sich seine Dredlocks, Zöpfe und normale Haare zu einem Wirrwarr vereinten und sich auf das Bett ergossen, nur wenige Zentimeter von ihren Fingern entfernt. Etwas abwesend sagte sie leise: „Weil ihr alles tun würdet, um zu bekommen was ihr wollt.“

„Wer sagt, das ich dafür lügen muss?“, antwortete er ebenso leise mit einem Hauch von etwas Unbekannten, sodass Elizabeth eine Gänsehaut auf den Armen bekam. Elizabeth bemerkte, dass ihre Wunden langsam wieder zu Pochen anfingen, wobei es auf ihrem Bauch schlimmer war, als am Bein. Sie versuchte ihre verkrampften Muskeln zu lockern und rückte wieder in die Mitte des Bettes und legte sich leicht auf die Seite. Als sie es sich bequem gemacht hatte, bemerkte sie, das ihre Hand auf Jacks Haaren zum Liegen gekommen war. Für einen kurzen Augenblick strich sie ganz leicht über die mit Perlen verzierten Dredlocks, die geflochtenen Zöpfe und die anderen braunen fast schwarzen Haaren, bevor sie ihre Hand außer Reichweite auf das verblichene Lacken legte.

Ein Ziehen in der Magengegend bestätigte, dass ihre Schmerzen weiter anhielten, deshalb rollte sie sich mit einem kaum hörbaren Seufzer zurück auf den Rücken und wartete, dass das Pochen nachließ. Nachdem das Pochen so gut wie abgeklungen war, sagte Elizabeth gedrückt: „Pirat.“

Ein leises dunkles Lachen ertönte und Jack drehte sich halb zu ihr um: „Mag sein Liebes, aber das ändert nichts an der Tatsache, das ihr meinen Namen im Schlaf flüstert... Elizabeth.“ Jack war nun wieder dicht an sie herangerückt, sodass nur noch drei Handbreit ihre Gesichter voneinander trennten. Elizabeth stieg dieses mal keine Röte ins Gesicht und ihr Blick war immer noch skeptisch auf Jack gerichtet: „Ich habe ganz sicherlich nicht euren Namen geseufzt.“

Jack grinste sie an: „Und ob ihr das habt, Liebes.“ Elizabeth schob die Brauen zusammen: „Nein Jack.“ Sein Grinsen wurde nur noch breiter: „Doch und es hat sehr sehnsüchtig geklungen Elizabeth.“ Jetzt färbten sich ihre Wangen doch ein wenig rot, ihr Blick blieb aber uneinsichtig: „Das kannst du deinen kleinen Huren erzählen Jack, aber nicht mir.“ Elizabeth war nun langsam etwas verärgert und hatte sich wieder auf die Ellenbogen gestützt und verkürzte ihre Distanz unbewusst noch einmal erheblich. Jack drehte sich nun wieder ganz zu ihr um und strich ihr flink mit seinen rauen Fingern einige Strähnen aus dem Gesicht, die ihr beim raschen Aufsetzten ins Gesicht geflogen waren. Sie brach den Blickkontakt ab und schaute hinunter auf ihre Finger, auch um ihre noch röteren Wangen zu verbergen. „Bitte lass das Jack.“, sagte sie mit leiser erschöpfter Stimme.

Gerade als seine Finger mit den Haarsträhnen über ihr Ohr streiften, war seine Berührung weg. Doch während er seine Hand zurücknahm, streifte er ihren Arm mit seinen Fingerspitzen und Elizabeth erschauerte. Ihr Blick beobachtete noch immer die eigenen Finger, die mit dem Zipfel der Decke spielten, sodass sie nur hörte, wie er noch näher kam und sein warmer alkoholischer Atem ihr Ohr und ihren Hals kitzelte. Elizabeth merkte, wie ihr Herz immer schneller klopfte und ihr Atem immer schwerer zu gehen schien, denn sie wusste ja nicht was er vorhatte. „Wie würdet ihr es finden Elizabeth, wenn ich euren Namen so flüstern würde.“ Elizabeth konnte nichts sagen, denn der Kloß den sie im Hals hatte, hielt sie davon ab, nur ein leises Keuchen entfläuchte ihren trockenen Lippen. „Elizabeth...“, flüsterte er in ihr Ohr. Kaum hatte Jack dies getan, lief ihr ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter. Als ob er gewusst hätte, das es ihr gefiel, lachte er einmal leise an ihrem Ohr.

Dann zog er sich ein Stück von ihr zurück, sodass Elizabeth dachte, er wolle nun gehen.

Doch dann erschien seine Hand in ihrem Blickfeld und bewegte sich auf ihr Gesicht zu. Da Jack seinen Hemdärmel abgerissen hatte, um sie zu verbinden, konnte sie nun einen Blick auf seinen halben Unterarm werfen. Deutlich erkennbar zeichnete sich das Brandmal, dass ihn als Piraten kennzeichnete, und sein Tattoo mit dem Vogel und dem Sonnenaufgang ab.

Gerade als sie ihn fragen wollte, wann er beides bekommen hatte, überraschte sie ein scharfer Schmerz aus ihrer Leibesmitte, ließ sie zusammenzucken und ein schmerzverzerrtes Keuchen erfüllte den Raum. Wie gelähmt kippte Elizabeth vornüber und wäre im Schlimmsten Fall vom Bett gefallen, doch stattdessen prallte sie gegen Jack und lag für wenige Sekunden in seinen Armen, bevor er sie zurück auf den Rücken legte. In den nächsten Minuten keuchte Elizabeth immer noch vor Schmerzen, doch sie klangen langsam wieder ab. Jack hatte sich an die Bettkante gesetzt und wartete darauf, dass Elizabeth wieder ohne Schmerzen sprechen konnte. Nach ein paar weiteren Minuten ging ihr Atem wieder normal. Sie hatte einen Schweißfilm auf der Stirn und im Gesicht und schaute kurz zu ihm auf. Jack stand nun auf und ging in die Ecke zu seinem Mantel und holte eine kleine Tabakdose aus einer der Taschen und setzte sich wieder auf die Bettkante. Mit einem leisen Klack öffnete er die Dose, in der kein Tabak sondern andere ganze Blätter waren. Jack nahm fünf Blätter heraus und schloss die Dose wieder. Danach blickte er zu Elizabeth hinunter, sie schien ihn interessiert aber auch argwöhnisch zu beobachten. Da er wusste das eine Diskussion über das folgende was er tun würde anstand, machte er sich nicht die Mühe zu fragen, da sie ansonsten bis zum Morgengrauen diskutiert hätten. Jack schob sich eines der Blätter in den Mund und fing an zu kauen, bis sich ein bitterer Geschmack ausgebreitet hatte, danach schlug er die Decke von Elizabeths verletztem Bein zurück. Etwas erschrocken keuchte sie und versuchte ihr Bein anzuwinkeln. Aber Jack war schneller und packte ihr Bein beim Knie und drückte es aufs Bett.

„Jack was machst du da? Lass mich los.“, keuchte sie heiser. Doch ihre Worte waren mehr empört als ängstlich. Jack spuckte sich den grünen Blätterbrei auf die freie Hand und schaute sie fragend an: „Wollt ihr wirklich drei Tage oder länger hier bleiben Liebes?“ Sie blickte ihn immer noch skeptisch an, blieb ihm die Antwort aber schuldig. „Das hatte ich mir schon gedacht...“ sagte Jack mit einem Grinsen, blickte wieder auf ihr Bein und verschmierte den Brei auf der zusammengeklemmten Wunde auf ihrem Oberschenkel. Elizabeth bemerkte die kühle frische des Breis und hörte auf sich zu wehren. Auch das Pochen in ihrem Bein legte sich langsam. Was immer Jack da gerade auf sie schmierte, es schien zu wirken.

Mit einem Schweißfilm auf der Stirn lag Elizabeth in das alte Kissen gedrückt und beobachtete Jack mit einem fragenden Blick. Elizabeth fühlte sich immer noch nicht wirklich besser, ihr war immer noch heiß, sie spürte den Widerhall der Wunden in ihrem Körper, vor allem das Pochen der Bauchwunde schien sich bis zu ihrem Kopf zu erstrecken und verursachte ihr Schwindel. Sie war zwar schnell aus ihrem Schlaf hoch geschreckt und war hellwach gewesen, aber je länger sie wach blieb, desto müder wurde sie. Nach ihrem Zusammensacken vor wenigen Minuten war sie nun sehr erschöpft und war dem Einschlafen sehr nahe. Als Jack die Wunde nun komplett mit dem grünlichen Brei, der die Farbe von brackigen mit Algen verseuchten Wasser zu haben schien, bestrichen hatte, wischte er sich die Finger, an denen noch ein schmieriger grünen Film haftete, an seiner Hose ab. Er hielt kurz inne, als er ihren fragenden Blick bemerkte und antworte: „Tia Dalma..“ Danach wischte er sich den letzten Rest von den Fingern. Der grüne Brei hatte sich auch an seinen Ringen festgesetzt, sodass das abwischen nicht reichte. Ohne einen laut zog er sich einen Ring nach dem anderen von den Fingern und ließ sie auf das Bett fallen. Sein grün silberner Ring rollte einige Zentimeter und stieß gegen Elizabeths Finger. Sie spürte den kurzen Kontakt mit dem noch warmen Ring und schloss träge ihre Finger darum. Da sie sich nicht aufsetzten konnte, hob sie die Hand vor ihr Gesicht und ließ den Ring durch ihre Finger gleiten. Vorsichtig strich sie über die filigranen Silberstränge, die den grünen Stein an seinen Platz hielten. Wieder ließ sie ihn durch die Finger wandern und betrachtete fazinierend den grünen Stein, der in verschiedensten Facetten schimmerte. „Jade...“sagte Elizabeth müde und eher zu sich selbst. Jack, der sie die ganze Zeit beobachtet hatte, wandte den Blick ab und nahm die restlichen Blätter, die er aus der Dose genommen hatte, in den Mund und begann erneut zu kauen. Schnell breitete sich wieder der bittere Geschmack in seinem Mund aus und er spuckte den Brei wieder in seine Hand. Die Decke war immer noch von Elizabeths Bein zurückgeschlagen und ihre Beinwunde sah schon weniger kränklich aus. Jack bemerkte, dass Elizabeth immer müder wurde, was wohl hauptsächlich an der betäubenden Wirkung des Breis lag, denn wie Jack sehr wohl wusste, hatte dieser nicht nur heilende sondern auch eine stark einschläfernde Wirkung, welche den Heilungsprozess noch unterstützte.

Er rückte etwas weiter auf das Bett, nahm Elizabeth den Ring aus der Hand und legte ihn zurück zu den anderen ohne von ihr zurück zu weichen. Elizabeth wurde immer müder und hätte fast gar nicht bemerkt, das Jack ihr den Ring abnahm. Ohne den Halt des Rings, sackten ihre Hände, die ihr nun schwer wie Blei schienen, nach unten, zurück auf das Laken.

Vorsichtig zog er wenig später das Laken unter ihrem Arm hervor und schlug es mit einem kräftigen Schwung von ihrem Oberkörper zurück. Elizabeth bemerkte am Rande, das Jack sie nun komplett von dem Laken befreit hatte, doch sie war zu müde um sich weitere Gedanken zu machen.

Er wartete noch einen Augenblick, bis er sicher war das sie schlief. Währenddessen ließ er seinen Blick über Elizabeth gleiten. Ihre dunkelblonden Haare waren zerzaust, das Gesicht verschwitzt aber friedlich. Das alte lange Hemd, dass sie trug, war teilweise sehr verschwitzt, klebte ihr am Körper und betonte ihre Körperformen. Es war nur an den ersten vier Knöpfen geschlossen, sodass die Wunde an ihrem Bauch frei lag. Die einfache braune Baumwollhose war ein wenig verrutscht und der Knoten der Kordel war ein wenig locker. Auch die Hose war teilweise sehr verschwitzt und klebte an ihr. Das eine Hosenbein hatte Hanx oberhalb der Wunde abgeschnitten, sodass das Hosenbein auf der einen Seite sehr kurz war. Ihre Haut glänzte vor Schweiß und Jack fiel es schwer, bei so viel nackter Haut einen klaren beziehungsweise sachlichen Gedanken zu fassen. Unwillkürlich schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht. Er wusste, dass das Grinsen nicht angebracht war, aber unter anderen Umständen, zu einer anderen Zeit wäre der Anblick ein Genuss. Langsam beugte er sich über ihren Bauch und strich den grünen Brei in die Wunde. Die betäubende Wirkung setzte fast sofort ein, denn Elizabeth stöhnte ganz leise auf. Den restlichen Brei verteilte er nun auch noch, danach wischte er seine Finger erneut in seiner Hose ab und bemerkte kurz darauf, dass der wässrige Teil des Breis an den Enden der Wunde hinauslief. Wieder beugte er sich über Elizabeth und fing das überflüssige grünliche Wasser auf beiden Seiten mit der Hand ab. Dabei strich über die warme erhitzte Haut von Elizabeths Hüfte und ihrer Taille unterhalb der ersten Wölbungen ihres Brustkorbes. Er stellte fest, das ihre Haut sich genauso anfühlte wie damals, weich und fest zugleich. Sein Blick glitt erneut über sie und er erinnerte sich sehr deutlich an das, was etliche Jahre zuvor passiert war, von dem Elizabeth nichts mehr wusste und was er all die Jahre erfolglos zu verdrängen versucht hatte. Ein träumerischer Ausdruck trat in Jacks Augen und nur mit Mühe konnte er seine Hände von ihrem Körper nehmen. Kaum hörbar seufzend stand er von der Bettkante auf, schnappte sich seine Rumflasche und lehnte sich an den Fensterrahmen. Draußen war dunkle Nacht und kaum ein Stern war zu sehen, nur der Mond schien abgeschirmt durch die wenigen Wolken hinab. All die Jahre hatte er sich eingeredet, ja geglaubt, das er sie nicht brauchte und nun war seine feste Überzeugung innerhalb von nicht einmal zwei Tagen anfänglich ins Wanken geraten. Er nahm einen tiefen Schluck aus seiner Flasche und drehte sich zu Elizabeth um. Als er sie ansah, merkte er, wie die Begierde in ihm aufstieg und er sich Gedanken hingab, die er eigentlich schon aufgegeben hatte.

Und Elizabeth seufzte seinen Namen im Schlaf, dachte Jack bei sich und gab ein leises nachdenkliches Schnauben von sich, bevor er wieder an der Flasche nippte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-03-12T09:39:01+00:00 12.03.2010 10:39
öhm...
ja ich bin ganz ehrlich ein bisschen sprachlos... DAS WAR FANTASTISCH! xD
und übrigens: ich hätte mir am liebsten etwas von Jacks Haaren abgeschnitten! Die sind soooo toll!! >,< *will haben!!*
joa sonst kann ich nur sagen: Respekt!
ich freu mich schon voll auf das nächste Kapitel

LG
Nairic
Von:  YoukaiYuuki
2010-03-11T20:55:04+00:00 11.03.2010 21:55
*Brinzel*
Ah-
*stimme stockt*
*mich räusper*
*mich nochmal räusper*
DAS WAR GENIAL!
Dein Schreibstil ist einfach Himmlisch!
Ich kann mir die beiden richtig gut vorstellen, vor allem Jacks grinsen XD
*selber grinsen muss*
Also ICH an Elizabeths stelle HÄTTE ja SEINE HAARE etwas länger angefasst...wer weiß wann sich die möglichkeit noch mal bietet^^
*lach*
Das Chap. ist dir echt super gelungen, freu mich schon aufs nächste
lg,

YoukaiYuuki


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