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Fluch der Karibik 4: Der Quell des ewigen Lebens

JackxElizabeth
von

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Intentionen eines Assassinen

Fluch der Karibik 4: Der Quell des ewigen Lebens

Kapitel 8 - Intentionen eines Assassinen -
 

Man sagt, der dunkelste Teil der Nacht ist der Augenblick vor dem Sonnenaufgang, das ewige Zwielicht. Ebenfalls sagt man, das dies die Stunde der Diebe, Mörder und der heimlichen Stelldicheins, oder besser deren Ende war. Wie dem auch sei, diese Zeit eignete sich auf jeden Fall für vielerlei unrechter und unschicklicher Dinge.

Obwohl unrechte und unschickliche Dinge in Tortuga morgens wie abends, nachts wie tagsüber mit Wonne und Genuss praktiziert wurden. Trotz alledem war es in Tortuga nicht mehr allzu lang bis zum Sonnenaufgang und im Schatten des Zwielichts war für wenige Sekunden einmal Stille eingetreten, bevor die ersten schnapsvollen Seemänner wieder erwachten, um auf ihre Schiffe, in eine Kneipe oder warmen Betten einer Frau zu begeben.

Selbst im Dschungel von Tortuga war es für einen Moment ruhig geworden, als ob die satten Nachtjäger sich zur Ruhe legen würden, ohne darauf zu achten ob die Tagaktiven schon erwacht waren.

Zu dieser Stunde hatte sich Hanx gewöhnt aufzustehen, da dies eine gute Zeit war, um in Tortuga Besorgungen zu erledigen oder auf Kundschaft zu warten.

Doch sein erster Weg führte ihn heute nicht in den Vorraum seines Hauses, oder hinunter in die Hafenstadt, sondern zu seiner Patientin. Irgendwie hatte er unruhig geschlafen und hatte instinktiv die Vermutung, das es etwas mit ihr zu tun haben könnte. Im Haus war es stockfinster, doch das störte Hanx wenig, er kannte sein Haus bestens, war es doch Zuflucht und Gefängnis zugleich. Sicheren Schrittes bewegte er sich durch sein Haus und blieb vor der Tür seiner Patientin stehen und horchte. Etwas verunsichert rückte er von der Tür ab und zog die Stirn kraus. Hatte sie eben geschnarcht?, fragte er sich. Er schüttelte den Kopf, das hatte er sich bestimmt eingebildet. Vorsichtig öffnete er die Tür und lugte einen Spalt breit hinein. Er konnte ihre Umrisse in der Dunkelheit erkennen und auch das sie nicht unter dem dünnen Laken war. Wieder zog er die Stirn kraus, diesmal besorgt, hatte sie sich heute Nacht wieder gewälzt und hatte dabei versehentlich die Wunden aufgerissen? Um sich zu vergewissern, das dem nicht so war, betrat er das Zimmer und schritt auf das schmale Bett, in dem die junge Frau lag, zu. Nun stand er vor dem Bett und betrachtete die Wunden ausgiebig. Besorgt beugte er sich näher, die Wunden waren mit einem dickflüssigen Sekret gefüllt, wahrscheinlich Eiter, dachte er. Doch im dunkel sah dieser Schleim nicht gelblich sondern grünlich aus. Gerade als er die Hand vorstreckte, um das Sekret zu berühren, fiel die Tür hinter ihm leise klackernd ins Schloss. Ruckartig drehte sich Hanx mit flatterndem Herzen um, blickte auf den Säbel, der auf ihn gerichtet war und ganz matt in der Dunkelheit schimmerte. Seinen Träger konnte er nicht erkennen, ahnte aber, wer sich da hinter der Tür versteckt hatte. Es konnte sich eigentlich nur um Jack handeln, wer sonst würde in das Zimmer seiner Patientin einsteigen.

Hanx anfängliche Angst schlug in Ärger um, weil Jack, dieser jämmerliche Pirat, wieder in sein Haus eingedrungen war. Er wandte sich von der schlafenden jungen Frau ab, machte einen Schritt auf den Piraten zu und starrte ins Dunkel.

Der Säbel schimmerte immer noch matt im schattigen Zwielicht, doch Hanx gewöhnte sich nach und nach an die schummrigen Verhältnisse, sodass er immer mehr Einzelheiten des Säbels ausmachen konnte. Er kniff die Augen zusammen und erkannte schlagartig, dass es nicht Jack war, der dort saß und ihn bedrohte. Hanx musste schwer schlucken, war es nicht schon genug diese Fremde und Jack am Hals zu haben, jetzt kamen auch noch andere. Trotz der Erkenntnis, wich Hanx nicht zurück sondern betrachtete den Fremden weiterhin: er war komplett dunkel gekleidet, doch die Kleidung war nicht mehr makellos. Hier und da konnte Hanx sehen, das die Kleidung zerrissen und kaputt war. Anscheinend hatte der Fremde auch eine Maske getragen, doch nur noch die Reste hingen schief auf seinem Kopf und bedeckten nur noch einen Teil seiner Haare und seines Gesichts. Wenn Hanx genau hinhörte, bemerkte er, dass der Fremde krampfhaft versuchte normal zu atmen, wahrscheinlich um kein Aufsehen zu erregen. Durch diese vielen kleinen Anzeichen wusste Hanx, das auch dieser Mann seine Hilfe brauchen würde, deshalb sprach Hanx so leise wie möglich: „Wenn Sie meine Hilfe als Medicus in Anspruch nehmen wollen, dann folgen Sie mir bitte in einen anderen Raum.“

Während er sprach machte er eine einladende Geste in Richtung der Tür, aus der er eben gekommen war. Der Fremde schien kurz zu überlegen, senkte dann aber seinen Säbel und stand auf. Hanx öffnete die Tür und sah aus den Augenwinkeln, wie der Fremde sich mit der freien Hand den Bauch hielt, als er durch die Tür schritt.
 

Er hätte diese verdammte Schlampe töten sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte, doch er hatte es nicht getan, das erste Mal auf Anordnung seines älteren Bruders, dann weil dieser besoffene Pirat ins Zimmer eingedrungen war und er unter dem Bett ausharren musste, bis dieser verschwunden war und das dritte Mal, ja warum hatte er bei der der dritten Gelegenheit gezögert, als er wieder allein mit der Frau im Zimmer war. Nachdem der Pirat, der ihm schon in der Gasse begegnet war, durch das Fenster verschwunden war, zog er sich unter Schmerzen unter dem Bett hervor, raffte sich mühevoll auf, zückte seinen leichten Kurzdolch und beugte sich über die Verletzte im Bett. Die Klinge lag an ihrer Kehle, doch dann hatte er inne gehalten und hatte nachgedacht. Normalerweise war er nicht der große Denker und Planer, dies übernahm meistens sein Bruder. Der Gedanke an seinen Bruder, den er Stunden nach ihrem Angriff Tod in einer leeren Gasse entdeckt hatte, entfachte Wut und Schmerz, die seinen Gedankenfluss behinderten und sein Griff um die Klinge wurde noch stärker, sodass die Knöchel weiß aus seiner dunkel Karamell farbenen Haut hervortraten.
 

Sein Bruder hatte mit dem Piraten gekämpft und war in die Gassen verschwunden, eigentlich hätte er mit der verletzten Frau leichtes Spiel haben müssen, doch dem war nicht so gewesen.

Er hatte gewusst, das sie am Ende mit ihren Kräften und ihm weit unterlegen war. Aber all diesen Tatsachen zum Trotz versuchte sie wegzukriechen und irgendwie an ihren Säbel zu kommen. Schnellen Schrittes hatte er die Waffe mit seinem Fuß außer Reichweite geschoben. Er hatte dicht vor ihr gestanden und hatte ihr einen deftigen Tritt in die Magengrube verpasst. Dann ging er in die Knie und packte sie mit der rechten Hand an der Kehle, fixierte ihren rechten Arm mit seinem Bein und zwang sie den Kopf zu ihm zu heben. Dann sprach er gefährlich sanft: „ Das war die Strafe, weil du versuchen wolltest mich mit diesem Zweitklassigen Säbel zu töten....“ er hatte kurz inne gehalten und fuhr mit der linken Hand über ihre Rundungen „...meine Hübsche, schade das sich unsere Wege nicht auf andere Weise geschnitten haben.“ Gerade als er ihre bebende Brust streichen wollte, hatte sie ihm überraschender weise Sand ins Gesicht geschleudert und versucht sich aus seinem Griff zu entwinden. Doch dies gelang ihr nicht. Für kurze Zeit war sein Blick von Sand getrübt und im letzten Moment hatte er verschwommen gesehen, das sie ihn mit einem Dolch auf seine Kehle zusteuerte. Gerade noch rechtzeitig hatte er ihre Hand die den Dolch hielt mit seiner Linken gepackt und hielt sie starr fest.

Nach mehrmaligen Zwinkern, war nun auch das letzte Sandkorn aus seinen Augen verschwunden und seine Wut und sein Interesse an dem hübschen Biest unter ihm steigerte sich noch mehr. Als er ihren trotzigen und wütenden Blick bemerkt hatte, verzog sich sein Gesicht unter der Maske zu einem Grinsen: „So kämpferisch meine Hübsche? Anscheinend legst du es darauf an langsam von meiner Hand zu sterben. Doch das dürfte kein Problem sein.“ Mit dem letzten Satz hatte sich sein Griff um ihre linke Hand verstärkt, sodass sie den Dolch nur loslassen konnte, wenn er es so wollte. Langsam hatte er ihre Hand zum ersten Hemdknopf geführt, sie versuchte gegen ihn anzukämpfen, doch er konnte ihre Hand ohne große Mühe nach seinem Willen bewegen. Mit einem kurzem Ruck hatte er die Schlaufe für den Knopf mit dem kleinen Dolch zerteilt und ihr Dekolleté lag nun etwas freier vor ihm. Quälend langsam hatte er den Dolch über die zarte Haut am oberen Ansatz ihrer Brust geschabt. Danach hatte er den Dolch an seinen Mund geführt und hatte einige winzige Tröpfchen abgeleckt. Er hatte bemerkt, mit wie viel Anstrengung sie versuchte das kurze Messer in seinen Mund zu rammen, aber sie war zu schwach. Seine Machtpostion und ihre Hilflosigkeit auskostend, leckte er erneut über den Dolch. Danach hatte er für einen kurzen Moment die Augen geschlossen und genoss die wenigen Perlen ihres Angstschweißes, den er ihr entrissen hatte. „Dein Angstschweiß ist köstlich, nur die metallische Note stört ein wenig. Vielleicht sollte ich ihn direkt von dir kosten, bevor ich dich mit deinem eigenen Dolch aufschlitze.“ Wieder bewegte er ihre bewaffnete Hand, diesmal in Richtung Körpermitte, wo er gekonnt mit einem schnellen Ruck, das Hemd diagonal aufschlitzte. Er hatte bemerkt, wie ihr Atem immer hektischer wurde, sie aber immer noch kein Word heraus brachte.

Sanft schob er mit dem Dolch die zerteilten Hälften des Hemdes auseinander, bis er ihren kompletten Bauch von der Hüfte bis zu den ersten Wölbungen ihres Brustkorbes sehen konnte. Leider hatte er ihr schon durch das Aufschlitzen des Hemdes Schnittwunden zugefügt, die zaghaft zu bluten anfingen. Hätte er den Dolch mit seiner eigenen Hand geführt, wäre ihm das wahrscheinlich nicht passiert. Nachdem er sie eine Weile begutachtet hatte, bewegte er ihren bewaffneten Arm an die Seite ihres Körpers und drückte ihn auf den fest gestampften sandigen Boden. Er hatte ihren Arm so platziert, das die Spitze des Dolchs ihr deutlich in den Oberschenkel drückte. Danach löste er seine Hand von ihrer Kehle und das Knie von ihrem Arm, nur um seinen rechten Fuß gegen ihren Hals direkt unter dem Kinn zu drücken. So zwang er sie, den Kopf zurück auf die Erde zu legen. Ihre rechter Arm war nun frei, aber das war kein Problem. Während er sich über ihren unbedeckten Bauch beugte, raunte er ihr warnend zu: „Dein rechter Arm mag jetzt frei sein, aber nur ein Zucken oder eine Berührung und ich werde dir deinen Schädel zertrümmern.“ Er hatte gespürt wie sie heftig geschluckt hatte.

Über den Dolch brauchte er nicht zu sprechen, das hatte sie gemerkt.

Nun beugte er sich genüsslich über ihren Bauch, der sich unter ihm immer wieder anspannte, kleine Bluttropfen wanden sich wie rubinrote Flüsse über ihre Haut. Er konnte nicht verhehlen, das ihn seine Dominanz gegenüber diesem störrischen Biest ein wenig erregte. Vorsichtig schob er seine Maske ein klein wenig hoch, sodass er seine Zunge langsam auf die leichte Wölbung ihres Brustkorbes gleiten lassen konnte und fing an die blutenden Rinnsale und Schnitte zu verfolgen. Er leckte über ihre warme weiche Haut und fing jeden Blutstropfen und jede Schweißperle auf. Auf seinem Weg ließ er ab und zu seine Zähne scharf über ihren bebenden Bauch schaben. Er genoss ihrer erhöhten Herzschlag, den er so dicht an ihrem Bauch fast hören konnte, die schnelle Bewegung ihres flachen Bauches und fragte sich insgeheim, ob sie es nicht doch genoss. So verfolgte er die blutige Spur, bis zu ihrer Hüfte und überlegte eine Sekunde lang ob er noch weiter gehen sollte. Schließlich hob er den Kopf und leckte sich noch einmal über die Lippen.

„Hmmm....“ hatte er nur gehaucht.

Schnell hatte er sich danach in seine ursprüngliche Position bewegt, sodass ihr Arm wieder fixiert war. Allerdings ließ er ihren Kopf diesmal frei, damit er beide Hände frei hatte, um sie aufzuschlitzen. Langsam hob er wieder ihren bewaffneten Arm und setzte damit die Spitze des Dolchs auf ihren Hüftknochen. Ohne weitere Vorwarnung hatte er die Dolchspitze tiefer ins Fleisch geschoben. Er hatte gemerkt, das sie sich heftig wehrte und angstvolle Laute ausstieß. Doch er ließ sich nicht beirren und machte weiter. Er würde gerade so tief schneiden, das sie viel Blut verlor, aber ihre Gedärme nicht herausquellen würden. Irgendwann, kurz bevor er fertig war, war ihre Gegenwehr verebbt und sie hatte bewusstlos unter ihm gelegen. Nachdem er fertig war und ihre schlaffe Hand zur Seite schmiss, verpasste er ihr einen Schlag ins Gesicht, damit sie wieder aufwachte. Ohne abzuwarten, ob sie tatsächlich erwachte, zog er noch in seiner knienden Postion seinen Säbel machte eine elegante Drehung in den Stand und wollte ihr den Säbel mit einer in die Knie fallenden Abwärtsbewegung mitten ins Herz rammen. Doch während er sich gedreht hatte, bemerkte er aus den Augenwinkeln ein goldenes Leuchten durch ihre Haare hindurch. Kurz bevor er die Drehung vollendet hatte und den Säbel nur Millimeter über ihren Brustkorb schwebte, wurde dieses Leuchten zu einem grellen Blitz, der alles mit seinem weißen Licht verschlang. Irgendwann war er dann aufgewacht und hatte feststellen müssen, das seine Kleidung an der Brust zerfetzt war und darunter Schnitt und Brandwunden zum Vorschein kamen. Neben ihm lag die Frau, immer noch bewusstlos. Er hatte keine Ahnung gehabt, was passiert sei, er wusste nur, das er fürs erste verschwinden musste, da er verletzt war, außerdem wollte er nicht riskieren hier und jetzt durch eine andere Hand zu sterben, er und sein Bruder würden sie schon zeitig wieder aufspüren.

So hatte er sich in die Gassen zurückgezogen und sich ausgeruht. Danach hatte er seinen Bruder gesucht und auch gefunden, tot.

Immer noch schwebte sein Dolch an der Kehle der jungen Frau, doch er konnte sie nicht töten. Vielleicht weil er instinktiv wusste, das dann dieses grelle Licht wieder erscheinen würde und er nicht nur mit Brandwunden davonkommen würde. Außerdem waren die Gesprächsfetzen zwischen der Frau und dem Piraten recht interessant gewesen, vielleicht konnte er noch mehr in Erfahrung bringen und vielleicht auch diesen Piraten, der seinen Bruder auf dem Gewissen hatte, nieder strecken. Deshalb hatte er beschlossen zu warten und die Situation zu überdenken, vielleicht gab es ja noch mehr zu holen als diese läppische Belohnung in Gold, von der der Captain gesprochen hatte. Ihm und seinem Bruder wurde zwar noch etwas anderes versprochen, aber vielleicht führten mehrere Wege zum Ziel. Als sich dann zum Morgengrauen die Tür geöffnet hatte, hinter der er in der Ecke saß, dachte er schon, der Pirat wäre zurück, doch es war nur der Medicus. Wenige Minuten später folgte er bereitwillig dem Medicus und ließ sich behandeln, bezahlte und verließ das Haus in den tiefen Dschungel mit einem halbfertigen Plan in seinem Kopf. Grinsend durchwatete er das Grün, durch das langsam die ersten Farben des Morgens leuchteten, auf den Weg in die Hafenstadt, um den ersten Teil seines Plans vorzubereiten. Aber sich neue Kleidung zu besorgen dürfte das kleinste Problem darstellen, allerdings glaubte er nicht, das der darauf folgende Teil leicht werden würde. Aber irgendwie würde er schon auf das Schiff gelangen.
 

Nachdem Hanx noch weitere Patienten behandelt hatte, die alle mal wieder aus dem Nichts aufgetaucht waren und die üblichen Verletzungen mitbrachten. Schürfwunden, Platzwunden, Prellungen und anderes mehr. Nachdem auch nun der letzte Seemann verschwunden war, wusch er sich die Hände in der Schüssel Alkohol, die immer bereit stand. Seufzend nahm er auch die Klemmen und das Skalpell und wusch die Sachen im Alkohol. Danach richtete er seine hoch gekrempeltes Hemd und machte sich auf zu seiner Patientin, die er seit der seltsamen Begegnung heute morgen nicht mehr besucht hatte. Nun würde er sich das Sekret genauer anschauen, das er heute früh in ihren Wunden bemerkt hatte. Leise machte er sich auf den Weg, als er an einem Fenster vorbeikam, prüfte er den Sonnenstand und hob überrascht die Brauen, es schien schon fast wieder Mittag zu sein. Mit etwas schnelleren Schritten setzte er seinen Weg fort. Langsam öffnete er die Tür und trat ein. Durch das nun einfallende Licht, konnte er beim ersten Anblick schon sagen, das es sich um ein grünliches Sekret handelte und nicht von ihren Wunden stammen konnte. Mit wenigen Schritten war er bei ihr und begutachtete das Sekret. Vielleicht steckte Jack dahinter, dachte er. Gerade als er wieder dabei war seinen Finger in das grünliche Zeug tunken wollte um es zu untersuchen, wurde die Tür hinter ihm zugestoßen. Weniger überrascht als heute morgen, ließ er von der Frau ab, richtete sich auf. Ohne sich um zu drehen sagte er herablassend: „ Was willst du hier Jack.“ Ein leises Lachen, das sehr nach Verhöhnung klang, erfüllte den Raum. Etwas gereizt drehte sich Hanx zu dem Piraten um und stellte fest, das es diesmal tatsächlich Jack war, der lässig auf den Stuhl hinter der Tür saß.

Jacks Grinsen wurde wieder breiter als er Hanx unterdrückte Wut erkannte. Quälend langsam erhob er sich von dem unbequemen Holzhocker, streckte sich und blickte dann wieder auf Hanx, wobei sein Grinsen verschwand: „Das grüne Zeug bleibt wo es ist.“

Als ob Jack seine Gedanken gelesen hatte, weiteten sich die Augen von Hanx vor Überraschung, obwohl er damit gerechnet hatte. Empört ging er einen Schritt auf den Piraten zu: „Bist du von Sinnen?! Du kannst doch nicht einfach irgendwas in ihre Wunden schmieren! Es wird alles nur noch schlimmer machen und sie wird sterben!“ Ohne auf Jack zu achten drehte er sich wieder zu der Frau um, schnappte sich eine Ecke des Lakens und machte sich bereit das Sekret aus den Wunde raus zu wischen. Gerade als er damit beginnen wollte, wurde er von hinten am Arm gepackt und grob zurück gerissen. Überrascht ließ er das Laken los, hatte aber instinktiv eine Idee. Als er herum gewirbelt wurde, griff er erbost mit seiner freien Hand hinten in den Bund seiner Hose, wo der Dolch steckte, den Jack ihm mehr oder weniger überlassen hatte. Als er Jack wieder in die Augen schauen konnte, lag auch schon der Dolch an dem Hals des Piraten. Mit dem Schwung, mit dem Jack ihn zurückgerissen hatte, wäre er ohne Mühe in der Lage gewesen ihm die Kehle bis zur Wirbelsäule aufzutrennen, doch das tat er nicht. Überrascht verengte Jack seine Augen und starrte Hanx an. Für einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Zimmer und Hanx Herzschlag beruhigte sich auch ein wenig. Dann wandelte sich Jacks Gesichtsausdruck, in seinen Augen stand ein belustigt fragender Ausdruck und ein leichtes Grinsen umspielte seine Mundwinkel, anscheinend machte ihm der Dolch an seiner Kehle wenig aus. Jack wusste das Hanx nicht zu unterschätzen war und das er einen erheblichen Teil dazu beigetragen hatte, das er sich heute in dieser Situation befand. Doch das Hanx ihn immer noch zum alleinigen Sündenbock machte, das ging ihm langsam gegen den Strich und stachelte seine eigene Wut an. Jahrelang hatte es ihn nicht gekümmert, doch die heutige Situation war eben in vielerlei Hinsicht anders. Gedrückt und warnend sagte er schließlich: „Wenn du mich umbringen wolltest, wieso hast du es nicht schon damals getan, oder gerade eben. Das du ein Geächteter bist und deine Frau tot ist nur zum Teil meine Schuld und das weißt du auch. Also nimm dieses verdammte Brotmesser runter.“

Hanx Blick wurde eindringlicher und der Druck des Dolches auf Jacks Kehle nahm zu, zischend antwortete er: „Ich soll schuld sein?! Das ist ja wohl nicht dein Ernst, du hast uns dazu überredet, du hast darauf bestanden, das wir mitkommen und dann kam der Angriff der Royal Navi und als trauriger Höhepunkt die Meuterei deiner Mannschaft. Erst haben sie meine Frau vergewaltigt und dann den Haien vorgeworfen und mich dann offensichtlich in der Nähe eines Marineschiffes als Piraten ausgesetzt. Mit Mühe und Not bin entkommen!“

Die alte Wut ließ den Dolch und seine Hand zittern. Hanx war fast soweit, Jack die Kehle durch zuschneiden, nur noch sein Eid hinderte ihn daran. Jack schaute ihm immer noch in die Augen, ausdruckslos. Gerade als Hanx griff um den Dolch wieder fester wurde und stärker gegen Jacks Kehle drückte, sodass schon ein wenig Blut floss, stöhnte seine Patientin kurz auf. Abgelenkt versuchte er zur Seite zu schielen. In dem Moment als er den Blickkontakt mit Jack abbrach, spürte er nur einen heftigen Schlag gegen seinen Kopf und sah noch verschwommen, wie Jack vor ihm in den Himmel zu wachsen schien, obwohl er wusste, das er fiel.
 

Zur gleichen Zeit saß Gibbs gelangweilt auf seinem Stuhl und begutachtete die Anwärter die vor dem schäbigen Tisch vor ihm in einer Schlange aufgereiht waren. Die Luft in der Kneipe war wie immer alkoholisch, rauchig und abgestanden. Schwer seufzend schickte er den nächsten hoffnungslosen Fall mit einer Handbewegung davon und nippte danach an seinem Rum. Abgelenkt schob er den Rum mit der Zunge in seinem Mund hin und her und dachte bei sich, das es im „Drunken Bird“ auch schon mal besseren Schnaps gegeben hatte. Doch das ließ ihn für den Moment kalt, denn er hatte eine Aufgabe zu erfüllen. Einige der Mannschaft waren schwer erkrankt und schließlich verstorben.

Verfluchte Motten1) ,dachte er angewidert und hob seinen Blick für den nächsten Kerl, der auf der Pearl anheuern wollte und versprach sich nicht viel dabei, aber sie brauchten noch mindestens einen Mann mehr.

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1) „Die Motten“ sagte man früher umgangssprachlich zu der heute bekannten Tuberkulose
 

Als er seinen Blick hob, rutschten seine Augenbrauen überrascht nach oben und ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Vielleicht war seine Suche gleich zu ende, den der kräftige groß gewachsene Mann mit den rabenschwarzen Haaren, dunkleren Teint und wie er bemerkte, stechend hellen blauen Augen schien ihm der Richtige zu sein. Nach kurzem Gespräch gab es einen Handschlag und Gibbs sprach lächelnd: „Willkommen auf der Black Pearl.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kerstin-san
2010-07-07T07:47:14+00:00 07.07.2010 09:47
Hey!
Irgendwie konnte ich mich gar nicht mehr so richitg an die ff hier erinnern. Muss sie wohl mal favorisiert haben, als ich gerade dabei war sie durchzulesen, aber offensichtlich hab ich sie dann komplett vergessen, deswegen musste ich mich gestern mal auf den neusten Stand bringen und deswegen kommt mein Kommi auch erst so spät^^
Alsoo, ich finde dass du die ganzen Charas sehr naturgetreu wiedergibst, besonders Jack hats mir natürlich angetan. =)
Die ganze Geschichte darum, dass Lizzy ihren Sohn umgebracht haben soll, kann ich mir nicht wirklich so vorstellen und darum denke ich, dass Will da irgendwas falsch verstanden hat oder er war in dem Moment einfach so sauer, dass er sich darauf fixiert hat, dass Lizzy ihn umgebracht haben muss.
Hab ich das jetzt eingentlich richitg verstaden, dass Will die ganzen Meuchelmörder auf Lizzy ansetzt? Das würde mich dann doch schon ziemlich erstaunen, andererseits wenn er schon so weit ist, zu Glauben, dass sie ihren Sohn umgebracht hat und er ihr ihre Version gar nicht erst abnimmt, dann überraschts mich vielleicht doch nicht so.
Und was ich mich auch schon seit dem dritten Teil von FdK frage, wie ihre Liebe das ganze hier überstehen soll, wenn sie sich alle 10 Jahre lang, einen Tag mal wiedersehen, dass stellst du auch sehr realistisch da. Ich meine es ist irgendwie klar, dass man sich nach so langer Zeit fremd wird, aber traurig finde ichs natürlich trotzdem...
Hmm, dieses seltsame goldene Licht, das mit dem Nebel den Will sieht und generell das ganze Gerede über das Rad des Schicksals, das sich anfängt zu drehen und dass das alles irgendwas mit Lizzy zu tun hat, bis das alles geklärt ist, muss ich wohl noch seeehr lange warten. =)
Was ich auch noch klasse finde, dass ist, dass dieser Meuchelmörder jetzt auf deer Black Pearl rumrennt, DAS nenn ich mal einen wirklich cleveren Schachzug, mal sehen, wie lange es dauert bis Jack, ich meine Captain Jack Sparrow da was bemerkt.^^
Was ich auch super finde, dass sind deine Beschreibungen, nicht nur von der Umgebung, sondern auch die ganzen Empfindungen, dass macht es mir relativ einfach, mir das ganze bildlich vorzustellen, dass ich fast schon meine mich auch in der Geschichte zu befinden.
Also ein ganz großes Kompliment an dich! =)
lg
Kerstin


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