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Black Kitty

Das Unglück ist nur vier Pfo(r)ten entfernt.
von

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Erwachsenenangelegenheiten

Wort (von Nait): Tunte

Pairing (von Blue): Bradley x Yohji
 

Er hasste ihn!

Er hasste ihn ja so dermaßen!
 

Haareraufend lief Yohji vor dem Spiegel auf und ab, blieb stehen und sah sich an, nur um mit einem Kopfschütteln festzustellen dass Bradley Crawford der größte Arsch war, den er kannte.
 

Dass die Schwarz-Villa gestürmt und gesprengt wurde, aufgrund falscher Informationen – Ja, mein Gott, das passiert! Und das Weiß bzw. ihr Nesthäkchen Omi da nicht ganz unschuldig dabei waren, ja, das war doch auch irgendwie klar.

Aber wer hätte denn ahnen können dass Schwarz nun bei ihnen Einzug einhielt?

Als „Entschädigung“?

OK, OK, das war nun einige Monate her, der Normalzustand, obwohl ständiger Anwesenheit gewisser penetrant nervender Leute, wieder eingekehrt.
 

Soweit man das als Normalzustand hätte bezeichnen können.
 

Schwarz war nun kein Gast mehr, nein, sie behaupteten sich auf ihr Recht als Dauermieter. Natürlich hatte Weiß versucht zu protestieren, aber schon einmal probiert gegen einen Telepathen und ein Orakel (das zu dem die Grundgesetzbücher auswendig kannte) zu diskutieren?

Nein?

Sehr gut, denn da verpasste man nichts. Rein gar nichts!
 

Schnaubend ließ sich Yohji auf sein Bett fallen, schloss die Augen und dachte einen Moment nach.
 

Ja, sie hatten es ja versucht anders zu klären. Oft! Oft genug.
 

Dass der schwarze Wohnzimmersessel nun einmal Rans Stammplatz war, wusste jeder im Weiß Haus und wer gegen dieses ungeschriebene Gesetz verstieß wurde von Ran verstoßen, bzw. gestoßen, mit der scharfen Klinge seines Katanas und das jenes nicht zwingend angenehm war, musste man ja nicht ausführen.

Dass ein gewisser Deutscher mit einer perversen Vorliebe absichtlich Rans Sessel blockierte... nun, das Europäer masochistisch waren, stand für Yohji ja schon immer fest.
 

Doch einheimische japanische Teenager Kriege waren nicht besser.

„Nagi, du sollst nicht immer mein System haken!“

„Dann hör du auf meine Downloads zu kontrollieren!“

Ja, wenn die beiden Kleinsten sich stritten, freuten sich Weißgott nicht die Großen. Es flogen Fetzen und Tastaturen und für manche Wochen konnte man nicht sicher sein vor tödlichen Würgekabeln, die erneutes Hacken schnupperten.
 

Ein eher stiller aber verzweifelten Kampf führte immer noch Ken mit dem berühmt berüchtigten Ball-Mörder.

Nachts, heimlich; wenn arme kleine Fußbälle wehrlos im Flur umher lagen und nichtsahnend schliefen, schlich er sich ein.

Ein kurzer Stich und der Fall war sofort klar: Tod.

Ken zog daraus seine Lehre und ließ die Bälle nicht mehr frei herumliegen. Farfarello nahm das natürlich zum Anlass, alles was sonst so seinen Weg, bei nächtlichen Streifen, kreuzte, zu ermeucheln.

Glück für die Bälle.

Schade für Yohjis Schuhe!
 

Und Yohji klopfte dreimal auf Holz und beschwichtigte sich, dass der irre Ire seine heiß geliebten Armanischuhe auch niemals erstechen würde.

Seufzend sah er dann wieder hinüber in seinen Spiegel, strich sich mit den Fingerspitzen über den nackten Bauch.
 

Und so waren die Tage vergangen und er hatte fest an dem Gedanken gehalten, dass wenigstens einer von Schwarz Anstand und Sitte hatte.

Jegliche Illusion zerstörte sich vor ein paar Wochen von selbst.
 

Yohji wollte in den Laden gehen und hatte sein neu gekauftes T-Shirt an, dazu seine enge Röhrenjeans und als er nichts ahnend und -noch- gutgelaunt in die Küche kam, spürte er sofort einen eiskalten Blick in seinem Nacken.

Nicht dass ihn das etwas ausgemacht hatte.

Er wusste wohl das Brad ihn auch durch seine Zeitung mitbekam und ihn musterte, doch was der Amerikaner an diesem Morgen sagte, erschütterte Yohji bis auf die Knochen:

„Das sieht schwul aus, Kudoh.“
 

Schwul.

Ohja, Bradley Crawford, hatte schwul gesagt. Doch nicht irgendwie, nein, Yohji sei schwul.

Ja wo leben wir denn?
 

Zähneknirschend drehte Yohji sich auf die eine und dann wieder auf die andere Seite.

Das erste Mal hatte er es hingenommen, nichts gesagt (Sicher war auch der Schock zu groß, aber das musste das Orakel ja nicht wissen.) doch als er Yohji das zweite Mal als eine „Schwuchtel“ titulierte, wurde es dem Brünetten zuviel!

Ja, er war doch wohl der Männlichste hier in diesem Haus!

Also hatte er das ganze auch mit Brad erwachsen und vernünftig geklärt.

Es klappte! Ja, es klappte tatsächlich.

Brad sagte nichts mehr zu seinem Äußeren und Yohji zog sich weiter an, wie er es gern tat.
 

Aber heute!

Heute wieder!

Brad hatte „Tunte“ gesagt! Tunte! Ja, Himmelherrgott, Yohji und eine Tunte?

Musste er sich denn so etwas gefallen lassen?

Nein, nein und nochmals nein!

Und er hatte Brad angefahren, ihm die Meinung gegalgt und war dann schmollend in seinem Zimmer verschwunden. Hier lag er nun, brummte vor sich hin und war ganz fürchterlich böse und sauer auf den Amerikaner.
 

Und in seiner schmollenden Phase vertieft, bemerkte er nicht wie besagter Ami die Zimmertür hinter ihnen abschloss, sich zu Yohji aufs Bett kniete und sich langsam über ihn lehnte.

Brummend sah Yohji zu ihm auf, hob eine Braue.
 

„Was willst du?“, fragte er forsch, neigte dabei den Kopf von Brad weg.
 

„Hn, was könnte ich wohl wollen?“, raunte Brad in diesem gewissen dunkeln Ton und lehnte sich tief zu Yohji hinab, streifte federleicht mit den Lippen die Haut der Wangen.
 

„Tut mir Leid, die Tunte hat keine Lust!“, fuhr Yohji ihn an und drehte sich mit dem Rücken zu ihm weg, dennoch spürte er das seichte Lächeln von Seiten des Amerikaners.
 

„Das hab ich nur gesagt, damit wir das wieder erwachsen und vernünftig klären.“, brummte er an Yohjis Ohr und schlang beide Arme um den schmalen Leib vor sich, zog ihn fest an sich.
 

„Aber nur wenn du dann aufhörst...“, seufzte der Brünette leise, wand den Oberkörper Brad zu. Langsam aber bedächtig suchten sich die Finger einen Weg über seine Schulter.
 

„Dann muss ich mir etwas neues suchen, was wir so klären können.“, entgegnete er nachdenklich und widmete sich gleich darauf Yohjis Kieferknochen.
 

Ja, hatte er denn nicht erwähnt wie erwachsen und vernünftig sie das geklärt hatten...?
 


 

© °DiNi°

Würzige Eroberung

Wort (von Nait): Currywurst

2. Wort (von Blue): Zimmertür

Pairing (von Nait): Schu x Ran

2. Pairing (von Blue): Brad x Yotan


 

„OK, du und ich.“, murmelte Schuldig vor sich her, brüstete sich wieder.

Seit geschlagenen 6 Minuten und 28 Sekunden stand er seinem Feind gegenüber.
 

Oh und eben jener war nicht zu unterschätzen!

Groß und breit und so was von hart, das würden seine Kindes-Kinder nicht glauben.

Ja, sein Feind war schon ein ziemlich schlauer, denn er besaß eine Fähigkeit für die andere ihr Leben gegeben hätten.

Dieser große braune Riese war tatsächlich unempfänglich für Schuldigs Telepathie!

Ja, mei, dass er so was noch erlebte.
 

Nun gut, verschweigen wir keine Tatsachen, denn dieser ominöse Todfeind Schuldigs war eine Tür, eine massive Eichentür um genau zu sein, mit feiner Maserung, wie er nun nach 7 Minuten und 34 Sekunden feststellen konnte.
 

Doch wieso war gerade jene so wunderschön abgeschliffene Tür sein schlimmster Alptraum?

Die Antwort war einfach: Sie trennte ihn und sein Objekt der Begierde von trauter Zweisamkeit.
 

Er holte tief Luft.

8 Minuten und 49 Sekunden, jetzt konnte er doch wirklich einen neuen Versuch starten!

Und als er schon die Hand hob, hörte er ein leises, entzücktes Auflachen hinter sich: „Schuldig, er wird dich nicht reinlassen.“
 

Und schon senkte der Deutsche die Hand wieder, schenkte dem Amerikaner hinter sich einen entnervten Blick.

„Du musst einem auch jegliche Hoffnung zerstören, Brad!“

Doch Angesprochener hob nur belustigt die Schultern.

„Ich sehe das was passiert, also gibt es da nicht viel Hoffnung, Schuldig. Nur Wahrheit.“

Und mit moralapostolischer Mine ging Brad an ihm vorbei.

Jeden Tag, eine gute Tat; Bradleys war heute für Ran.
 

Eine Woche später änderte sich nichts.

Schuldig war weiterhin deprimiert, dass, egal wie lang er die Tür in Grund und Boden starrte, sie nicht einen Millimeter weichte.

Wie lange würde sie ihn noch strafen wollen? Wie lang würde sie den schönen Körper seines Kätzchens noch hinter sich verbergen? Die heiligen weichen Täler seines Bettes?

Seufzend ließ der Deutsche den Kopf hängen.

Sinnlos, war das doch!

Er brauchte fachmännischen Rat und da es ihm zu erniedrigend schien einen Chibi nach einer Eroberungstaktik zu Fragen, wand er sich mit seiner letzten Hoffnung an den nun doch nicht mehr ganz so heterohaften Playboy.
 

„Yohji.“, klopfte der Deutsche an und trat in sein Zimmer.
 

Besagter Brünetter sah zu Schuldig auf und ließ die Braue höher wandern.

„Schuldig, was gibt es?“
 

Seufzend setzte sich der Orangeschopf auf Yohjis Bett, sah mit seinem treudoof europäischen Ausdruck zu Yotan. Leise fiepend wurde dem Japaner eins klar: der wollte was!

Und wie man Hunden Leckerlis gab, ja, so wollte auch Schuldig nichts anderes.

Nur das sein Leckerli rothaarig und äußerst kratzig war. Muss doch schwer zu verdauen sein., dachte sich Yohji bevor er sich wieder an Schu wand.
 

Dieser hielt sich nun endlich an zu antworten: „Yotan, ich brauch deinen Rat bei einer speziellen Sache... und wie du richtig vermutest ist diese Sache sehr schwer zu verdauen, aber äußerst köstlich.“

Und das honigkuchenpferdgleiche Grinsen auf Schuldigs Zügen machte alles deutlich.

Er wartete gar nicht ab, bis Yohji etwas gesagt hatte sondern fuhr sogleich fort: „Da du Ran ja schon lange kennst würde ich gern mal wissen, was das Kätzchen so mag.“
 

Ui.

Yohji musste sich zusammenreißen um nicht loszulachen.

Nach wie vielen Monaten die Schu Ran jetzt schon hinterher stieg kam der endlich mal auf die Idee zu fragen, was dem Rotschopf eigentlich gefiel?

Na welch Fortschritt!
 

Aber der Brünette wollte ja kein Spielverderber sein und selbst wenn Schuldig ihm gedanklich schon ein paar Flüche schickte, begann der Player aufzuzählen: „Es gibt nicht viel, was Ran liebt. Da wäre seine Schwester, sein Katana und Ruhe...“
 

Schuldig winkte ab, murrte leise.

Na als ob das was neues für ihn wäre!

„Yotan.“, brummte er, „Erzähl mir was, was ich noch nicht weiß.“
 

Yohji rollte genervt mit den Augen, verschränkte die Arme.

„Nun gut, Ran steht total auf Schokoladenpudding und Olong Tee, er riecht gern an Kaffee und wenn er eine Woche nicht beim Frisör war, fühlt er sich unwohl.“
 

Schuldig sah den Brünetten eine Weile an, dann knickte der Kopf langsam zur Seite ab.

„Das war’s?“, fragte er und Yohji nickte.

„Das war alles.“
 

Schuldigs Grinsen wurde einen Tick breiter.

„Hm, dann hab ich den perfekten Plan um das Kätzchen rumzubekommen.“
 

Yohji lachte auf, mit verschränkten Armen und amüsierter Miene sah er dem Deutschen beim Grübeln zu.

„Und du denkst, dass Ran dich dann ran lassen wird weil du ihm Olong Tee servierst und ihm einen Frisör Gutschein zu steckst?“
 

„Jap.“
 

Der Brünette lachte abermals und nahm sich eine Zigarette aus der Schachtel.

„Das sind die Dinge, die er im allgemeinen mag, aber deswegen wird er nicht anfangen dich zu lieben.“
 

Schu brummte wieder, setzte eine kindliche Schmolllippe auf und blickte trotzig zu dem Japaner.

„Und was sollte ich deiner Meinung dann machen?“
 

Yohji zuckte mit den Schultern, zündete die Zigarette im Mundwinkel an.

„Das muss von Ran aus kommen. Wenn er dein Äußeres mag, dein Auftreten, deine Macken, dein Geruch etc etc.“
 

Schu hob grinsend eine Augenbraue.

„Mein Geruch?“, hakte er nach, lächelte süffisant, „Nach was muss denn Braddy riechen damit du so auf ihn abfährst?“
 

Ein sterbendes Röcheln und Husten kam von Seiten des Brünetten und er wedelte den Rauch mit der Hand beiseite.

„Was geht dich das denn an?“, war seine Gegenfrage und etwas peinlich ertappt sah er zur Seite.
 

„Na sag schon. Was ist es? Sein Aftershave? Oder sein ganz eigener Geruch?“

Schu rutschte auf dem Bett näher, wippte mit dem Augenbrauen.

Es war so herrlich andere Leute auf frischer Tat zu ertappen.
 

Yohji sah zur Seite, verzog die Mundwinkel und nuschelte leise: „Curry.“
 

„Curry?“

Blutwurst? Was hatte denn Curry mit der Sache zu tun?
 

Yohji zog wieder an der Kippe, vermied es peinlich genau Schuldig anzusehen.

„Nun, er riecht manchmal nach Curry, scharf eben... das mag ich.“
 

...!

Schuldig war gerade vom Bett gefallen, hielt sich den Bauch vor Lachen und strampelte mit den Füßen.

Er wusste ja schon immer das Brad nicht ganz normal war. Aber Curry?

Die Lachtränen stiegen in sein Gesicht und er schnappte nach Luft.
 

Yohji brummte missmutig, stapfte auf Schuldig zu und trat ihn leicht in die Seite.

„Was ist daran bitte so witzig?“, wollte er wissen, zog Schuldig am Schlafittchen zu sich hoch. Jener grinste nur breit, brauchte ein wenig um sich zu beruhigen und sagte dann mit runtergeschluckter Amüsierung: „Schmeckt sein Currywürstchen wenigstens?“
 

Rumms!

Und schon saß der Deutsche draußen vor der Tür, allerdings immer noch lachend und über den Flur kugelnd.

Und wie er so von links nach rechts rollte, öffnete sich eine Tür und er purzelte gerade Wegs hinein. Schuldigs Lachen erstarb als zwei violettfarbene Katzenaugen ihn fixierten. Die roten Haare fielen über die Schultern, als sich Ran tiefer über Schuldig beugte.
 

„Kätzchen!“, rief der Deutsche erfreut, klammerte sich an Rans Bein fest.

Ran schüttelte das Bein, hob eine Braue und entgegnete etwas weniger erfreut: „Schuldig.“
 

Der Deutsche nickte begeistert, robbte an Ran hoch, schlang beide Arme um des Jüngeren Hals und schnurrte an sein Ohr: „Wollen wir zusammen Schokopudding essen?“, und ein schmales Lächeln stahlt sich dabei auf seine Züge, „Dein Bauch ist die Schüssel und meine Zunge der Löffel.“
 

Die Zimmertür fiel ins Schloss.
 

Irgendwann musste wohl jeder einsehen dass ein Kampf gegen den berühmt berüchtigten Schuldig nichts brachte.

Es gibt nun mal Dinge, da kann ein Kätzchen nicht widerstehen.
 

Schoko- und Currywürstchen eben.
 

© °DiNi°

Ferienaktivität

Naits Wort: Bananenmus

Pairing: Ken x Omi


 

Es herrschte Stille, einmalige, ruhiger als ruhige, Stille.

Omi lehnte sich tief in den Sessel zurück und mit einem breiten Grinsen schaute er auf das Fernsehprogramm für heute Abend.

Er konnte es immer noch nicht fassen.

Allein, vollkommen allein.
 

Es war ein Wunder, ein ziemlich Großes sogar, wenn man das sagen durfte!

Denn wann ist man heutzutage schon noch einmal allein zu Hause, wenn acht Personen in einem Haushalt wohnen? Richtig, fast nie!

Und umso mehr genoss der junge Weiß diesen Abend.

Wie er es geschafft hatte diesen Freitag für sich allein genießen zu können?

Eine lange, vielleicht auch seltsame, aber in diesem Hause, doch irgendwie ganz alltägliche Geschichte.
 

Seit Yohji und Brad ihr Glück gefunden hatten, planten die beiden alles zusammen was man nur zusammen planen konnte. Gut, gut, bei Hits ließ sich Bradley immer noch nicht reinreden, aber Privatangelegenheiten gingen gar nicht mehr ohne Yohjis Einwilligung vonstatten.

Es kam wie es kommen musste: Über die Winterferien hatten die Beiden für Weiß und Schwarz einen Urlaub organisiert. In Deutschland, wenn Omi das richtig in Erinnerung hatte, einen Skiurlaub in den Alpen.

Natürlich war Schuldig sofort davon begeistert gewesen und versuchte mit jeglichen Mitteln Aya davon zu überzeugen mit zu kommen.

Hinter verschlossenen Türen, hatte es der Telepath dann geschafft. Wie, fragte sich Omi heute noch, da Ran sich hätte sicher sein müssen, in diesem Urlaub keine einzigste freie Minute haben zu können. Doch Schuldigs Argumente waren ja schon immer schlagfertig gewesen und wer weiß, was er Aya angedroht hat, wenn er nicht mitgekommen wäre.

Nagi hatte ebenfalls heftigsten Protest eingelegt, weil er hier bleiben wollte. Private Gründe, nannte er es und Schuldig hat dabei so dreckig gegrinst, dass Nagi ihm einen Apfel an den Kopf geworfen hatte. Ein paar autoritäre Gespräche von Brad später, packte schließlich auch Nagi kapitulierend seine Sachen.

Blieben noch drei.

Farfarello zum Mitkommen zu bewegen war nicht so das Problem. Schuldig hatte ihm einfach vorgeschwärmt, was für tolle Schweizermesser man dort kaufen konnte und wie die Jäger die Hirsche erlegten. Schwups und schon war der Ire startklar gewesen.
 

Und es blieben nur Omi und Ken. Er hatte es kommen gesehen, tief in sich drin, hatte Omi es kommen sehen, dass diese Ferien einfach herrlich werden würden.

Seine Ausrede war wasserdicht und unumgänglich: Er musste lernen.

Schlicht und ergreifend musste er lernen und hatte einfach keine Zeit in den Urlaub zu fahren. Er würde bald Vorprüfungen schreiben, das letzte Jahr ist ja eh das schwerste und allein zu Haus hätte er eh mehr Ruhe um sich zu konzentrieren.

Und diese Ruhe hatte er, weiß Gott!

Gut, er musste ja zugeben. Ein kleiner (Stör)Faktor war da noch: Ken.

Er liebte sein Schatz wirklich, Ken war süß und lieb und er konnte sich keinen besseren Freund vorstellen, doch seit die anderen aus dem Haus waren, wurde Ken ein itzebitze kleines bissen nervig.

Wieso er überhaupt hier geblieben war?

War die Frage nicht unnötig? Natürlich wegen Omi! Er konnte sein Liebling doch nicht allein zu Hause versauern lassen und so hatten die Beiden nun schon eine Woche nur sich selbst.
 

Die Woche war schön gewesen, das musste Omi ja zugeben, auch wenn Ken plötzlich neue Dimensionen von Rattigkeit an den Tag gelegt hatte.

Das glaubte man nicht?

Ohja, Omi hätte sich das auch nie erträumt, dass sein sonst so korrekter Ken es plötzlich im ganzen Haus wollte. Bücken um Wäsche zu waschen fiel schon einmal ganz weg, allein duschen wurde zu einem unrealistischem Traum und selbst das gemütliche Sofa, auf dem man nichts ahnend Fernsehen schaute, wurde zur Liebesfalle.

Ken war ein guter Liebhaber, keine Frage, aber Omi kam sich manchmal wie ein Verräter vor, weil er schon die Befürchtung hatte, in dieser Woche mehr Sex gehabt als für die Schule gelernt zu haben.

Doch heute, an diesem Freitagabend, war er auch ohne Ken!

Er war mit Freunden einen Trinken gegangen und Omi hatte endlich Zeit seine Studien über fortgeschrittene Mathematik durch zu wälzen.
 

Alles in allem war es doch ein schöner Tag.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen legte Omi sein Buch beiseite und machte sich auf den Weg in die Küche.

Um diesen Tag perfekt zu machen, sagte er sich, fehlte es nur an einem leckeren Bananenmilchshake!

In aller Seelenruhe holte er Milch und schnitt Bananen klein, zuckerte das Ganze und fing an es in einer Schüssel zu pürieren. Er bemerkte dabei gar nicht, wie die Tür aufgegangen war und sich jemand auf leisen Sohlen hinter ihn schlich.

Kurz nur zuckte Omi zusammen, als sich zwei starke Arme um seinen Bauch schlangen. Ein kurzer Schulterblick enthüllte Kens Grinsen.

„Na, Liebling? Hast du mich schon vermisst?“, fragte der Dunkelhaarige sogleich und fing an, an Omis Hals zu knabbern, der diesen nur leicht unter der Berührung wand.

„Und wie.“, seufzte der Kleinere leise, ließ sich aber nicht davon abbringen seinen Milchshake weiter zu rühren.

Er rührte und pürierte und schäumte und Ken knabberte, biss und leckte. Doch egal was der Größere anstellte: Omi zeigte keine Reaktion!

Also mussten schwerere Geschütze aufgefahren werden und um gleich mit nuklearer Waffenpower zuzuschlagen, öffnete er den Knopf und den Reißverschluss von Omis Hose.

„Ken!“, rief der Kleinere sofort empört, allerdings ging der Protest in einem seichten Seufzen unter, als der böse böse Übeltäter seine Hand in die Tiefen des Stoffes schob. Omi wand den Unterleib unter Kens Händen, drückte den Pürierstab fest und verbiss sich auf der Unterlippe.
 

Wahrscheinlich war das sein eigentliches Problem... Er hätte sich ja gegen zu viel Sex aussprechen können, doch, er konnte es nicht. Egal, was er auch tat und wie sehr er es wollte, Kens Küsse und Berührungen erstickten jeglichen Widerstand im Keim.

Omi konnte nichts anderes tun, als sich näher zu drängen und um einen Kuss zu betteln.

Für Ken war das natürlich ein gefundenes Fressen und Omis offener Hose, folgte die eigene. Kens Hemd segelte zu Boden und als er Omis Shirt anhob und es in hastiger Bewegung ausziehen wollte, vergaßen die beiden den Gegenstand der Apokalypse, das Ende aller Tage und die Pforte der Hölle.

Den Pürierstab!

Es kam wie es kommen musste, Omis Hand lockerte sich von dem Griff, der Stab wurde wild und herrenlos und kaum dass die Schüssel umgekippt war, rührte die Maschine kräftig weiter und verteilte das Bananenmilchgemisch auf der ganzen Arbeitsfläche, saute Boden und Schränke ein und bekleckerte zu guter letzt auch noch den halb nackten Ken und Omi.
 

„Scheiße!“, rief der Jüngere und wand sich von Ken weg, legte sich über die halbe Arbeitsfläche um an den Pürierstab zu gelangen, der wild in der Küche umher tänzelte und ein erstickendes Brummen von sich gab.

Ken noch vollkommen perplex, sah an sich hinab, dann auf Omi und die eingesudelte Küchentheke und noch ehe sein Gehirn hätte ‚Klick’ machen können, vernahm er hinter sich ein dunkles Räuspern.
 

Mit einer bösen, verdammt üblen und dunklen Vorahnung drehten sich Kens und Omis Kopf zur Tür.

Und wer war es der dort stand?

Niemand geringeres als die vermeidlichen Urlauber, noch in Winterjacken und Schuhen, aber alle mit einem belustigten Gesichtsausdruck.

Omi richtete sich auf, der Stab in seiner Hand brummte und vibrierte, die Bananenpampe lief seine Wange hinab, was aber noch nichts gegen die Flecken auf seinem Bauch und den Boxershorts waren, die unter der offenen Hose herauslukten.
 

Schuldig drückte seinen Kopf an Brad vorbei und musterte den Chibi und Ken. Das verhöhnte Grinsen auf seinen Zügen verriet Böses.

„Von wegen Lernen. Wenn wir nicht eher hätten abreisen müssen, hätten wir also eure kleine Erotikfilmeinlage verpasst, ja? Na sieh mal einer an.“, lachte der Deutsche und pfiff anerkennend.

Omi, der im Unterbewusstsein mittlerweile den Pürierstab ausgeschaltet hatte, wedelte abwehrend mit den Händen.

„Das ist nicht so, wie’s aussieht! Das... das ist... Banane!“, versuchte er zu erklären, konnte aber nicht verhindern dass sein Kopf hochrot anlief. Er wusste ja selber wie eindeutig zweideutig diese weiß-gelbliche Pampe, die von den Möbeln runtertropfte, aussehen musste.

Schuldig lachte wieder nur verhöhnt auf, stieß Brad mit dem Ellenbogen leicht in die Seite und scherzte: „Schau, schau. Heutzutage nennt man das schon Bananenmus.“
 

Das letzte was man von Omi mitbekam, bevor er wütend und mit hochrotem Schädel die Küche verließ, war ein gerufenes: „Das ist alles deine Schuld!“ an Ken, dem er auch in seiner Raserei den Pürierstab um die Ohren haute.
 

Nie wieder Bananenmus für Ken!
 

© °DiNi°

Hackershell

~* Vorgeschichte *~
 

„Wenn du irgendjemanden davon erzählst, bist du tot!“
 

Nein, Omi war nicht neugierig oder so. Aber wenn Nagi ihm schon Mord androhte, ja, da musste das, was er rausgefunden hatte, doch von einiger Bedeutung sein.
 

Was Omi rausgefunden hatte?

Nun, eine lange Geschichte, die man am besten von Anfang an erzählen sollte:
 

Seit die Urlauber von ihrem Skitrip unfreiwillig wiederkehren mussten und man Omi und Ken bei Sauerein in der Küche erwischt hatte, war die Stimmung im Hause angespannt bis belustigt.

Schuldig und Yohji machten sich ihren Spaß aus dem Chibi, der sich fortan in seinem Zimmer verschanzt hatte. Sie witzelten, warum wohl das ganze neuerdings Bananenmus hieß und Schuldig stellte Hypothesen auf, dass wenn sein Mus, auch nach Banane oder vielleicht sogar nach Schokopudding schmecken würde, Ran auch öfters naschen kommen müsste.

Ja, das galt es auszuprobieren!
 

Ran quittierte das jedoch eher mit Nichtachtung, ähnlich wie Brad, der Wichtigeres zu tun hatte, als die Fantasien Omis zu interpretieren.
 

Verzweifelt war einzig und allein Ken, der seit diesem Erlebnis seit geschundenen drei Tagen versucht hatte in Omis Zimmer zu gelangen. Gar nicht so einfach, da Omi sein Zimmer meistens nur gen Mitternacht verließ und sich dabei so schnell und unauffällig wie möglich verhielt.

Gut für Omi, schlecht für Nagi!
 

Da besagtes verschanztes Chibi in seinem Zimmer nun seiner zweiten Leidenschaft nach Ken, seinem Computer, nachgehen musste, durchhackte er alles und jeden was er fand.

Bankkonten der Mafia waren uninteressant, Bill Gates Baupläne für das neue Windows System alter Käse, nein, das was Omi interessierte war nur drei Türen weiter:

Nagis Computer!
 

Ein fairer Kampf zwischen Chibi und Chibi war entbrannt, denn Nagi versuchte partout alles, was sich so auf seinem Rechner fand zu sichern.

Doch gerade so etwas machte Omi nur noch neugieriger.

Was Nagi wohl verbergen wollte? Illegal gezogene Pornos? Bestellmeldungen von erstandenen Absatzschuhen? Oder private Tagebucheinträge in Nagis Blog?

Nagi, das Mysterium schlechthin und so hackte Omi was das Zeug hielt.
 

In einer mit Cola durchzechten Nacht, es war genau 2:34 Uhr, hatte es Omi endlich geschafft.

Vor ihm taten sich die Weiten von Nagis E-Mail Account auf. Es war belustigend zu sehen, was Klassenkameraden Nagi so schrieben, welche Kettenmails ihm geschickt wurden und vor allem, wie er darauf antwortete. Zynismus lag ihm wohl im Blut!

Er fand einige Bestätigungsmails von neu eröffneten Profilen bei diversen Internetcommunity. Von Download-Foren, einem Online-Rollenspiel über Musikprofile bis hin zu einer Gay-Community.
 

...Moment!

Gay? Schwul?
 

Und just diesen Moment, es war schon 2:53 Uhr, fielen Omi die Augen aus dem Kopf und fast hätte er das Haus zusammengeschrieen.
 

Nagi? Schwul?

Hatte er da etwas nicht mitbekommen?

War Tod in Wirklichkeit ein Mann gewesen? Oder hatte sie ihn so schrecklich genervt, dass er nie wieder etwas mit einer Frau zu tun haben sollte? Hatte dieses Haus -voll von Schwulen- nun auch noch auf Nagi abgefärbt?
 

Omi war erschüttert, tief getroffen und gleichzeitig mehr als nur neugierig, was das denn nun für eine Schwulencommunity sei.

Und vor allem... wer schrieb Nagi dort an? Ob da etwas über seine „Interessen“ stand? Hatte er schwule Freunde von denen sie alle nichts wussten?
 

Mit der Bestätigungsmail, hatte er schnell Nagis Passwort rausgefunden und sich eingeloggt. Im Begrüßungsbildschirm räkelten sich nackte Männerpopos und mit großen blauen Lettern hieß man ihn als „Progidy“ willkommen.

Omi schaute sich in Ruhe Nagis Profil an, musste schmunzeln, als er las, dass sich der junge Schwarz dort als 18 Jähriger ausgab, oberkörperfreie Bilder von sich online stellte und die Fragen zu seinen Interessen brav beantwortet hatte.

Omi hatte ja schon gedacht, das sein stilles Wässerchen tief und dreckig war, doch Nagis Vorlieben toppten wohl alles. Er outete sich als Piercingfreund, machte deutlich dass behaarte Leute ihm gehörig gegen den Strich gingen, gewissen Fesselspielchen schien er auch nicht abgeneigt und seine Experimentierfreude unterstrich er dick.
 

Omi feixte und verkniff sich ein breites Grinsen, bei dem Gedanken, was für Leute sich auf diese Beschreibung hin wohl gemeldet hätten.

Beim weiteren Schnüffeln, fiel ihm eine kleine, aber nicht unbedeutende Spalte im Profil auf.
 

Status: vergeben.
 

Vergeben... hieß soviel wie nicht Single, gebunden, zusammen mit jemanden, eben einfach in einer Beziehung.

In einer Beziehung von der niemand etwas wusste.

Niemand!

Das mit Tod war Geschichte und seitdem waren alle ausgegangen dass Nagi Single war oder sich höchsten für die Mädchen aus seiner Klasse interessierten.

Doch, nein! Omi hatte die ultimative, überraschend und schockierende Wahrheit herausgefunden.

Nagi hatte jemanden, einen Freund männlich, sicherlich gepiercet und unbehaart und Omi... hatte eine Nachricht!
 

In der Ecke des dunkelblauen Bildschirms blinkte eine gelbe Nachricht, die den jungen Weiß geradezu lockte gelesen zu werden.

Wer war denn schon noch um diese Uhrzeit online, außer Omi? Wer würde um diese Uhrzeit Nagi denn eine Nachricht schicken?
 

Mit aufeinander gebissenen Zähnen öffnete Omi die Nachricht, der Absender war ein gewisser „Feuerteufel“ der auch auf Nagis Buddylist zu finden wahr.
 

Betreff: Nani?
 

Nachricht:

Hey, Liebes.

Schon wieder online? Wollten wir nicht telefonieren?

Ich dachte du gehst schauen ob die Luft rein ist und du dir dass Telefon schnappen kannst.

Ist was passiert? Hat jemand was gemerkt?
 

Ssz.

*knutscha*


 

Omi las die Nachricht jetzt schon zum vierten Mal und langsam aber sicher grub sich eine Vermutung nach der anderen in sein Bewusstsein.
 

Nagi war noch wach, diese Nachricht kam von seinem Freund und es würde gleich Verletzte geben.
 

In Rekordgeschwindigkeit versuchte er sich auszuloggen und die Verbindung zu trennen, doch da drehte sich der Schlüssel in seinem Schloss schon wie von selbst, die Tür flog auf und sprang dabei fast aus den Angeln.

In einer Wolke aus Raserei stand Nagi im Türrahmen, hob eine Hand nur beiläufig und ließ Omi, noch auf seinem Stuhl, vom Tisch wegrollen.
 

„Wenn du irgendjemanden davon erzählst, bist du tot!“, grollte Nagi und fixierte den jungen Weiß, als hinge sein Leben davon ab.
 

„...OK?“, nickte Omi und wich etwas zurück, schluckte schwer und hoffte nicht Nagis geballte Wut abzubekommen.

Doch, nein, er beruhigte sich. Nagi atmete einmal tief ein, wand sich dann um und machte Anstalten zu gehen.
 

„Wieso erzählst du es keinem?“, wollte Omi etwas kleinlaut wissen, bevor Nagi verschwinden konnte.

Mit einer Drehung wand sich der Schwarz wieder Omi zu, trat mit einem großen Schritt ins Zimmer und ließ die Tür hinter sich zufliegen.
 

„Warum wohl?“, erwiderte Nagi in einem äußerst zynischem Ton, verschränkte die Arme und sah Omi schnippisch an.

„Was denkst du wie Crawford es finden würde, wenn ich ihm erzählen würde, dass ich Männer Frauen bevorzuge und mein derzeitiger Freund -na hoppsala- nur drei Jahre jünger als mein Erziehungsberechtigter ist? Sicher wird er begeistert sein und Luftsprünge machen.“

Nagi rollte mit den Augen, fuhr sich über das Nasenbein.

„Denkst du ich hab nicht schon genug damit zu tun, das alles vor ihm geheim zu halten? Nein, sicher nicht, wir können ja ein bisschen drin rumhacken und auf meinen Accounts rumschnüffeln, mit wem ich so alles verkehre. Ist klar.“
 

Omi stand auf, zog eine Schnute und verschränkte ebenfalls die Arme.

„Ich wusste ja nicht, dass du da irgendetwas geheim hältst vor Brad. Soll ich’s riechen, oder was? Und außerdem hättest du das ja irgendjemanden erzählen können, ich mein’, wenn du dich jemanden anvertraut hättest, hätte man dir auch helfen können.“
 

Nagi lachte leise auf, lehnte sich an die geschlossene Tür.

„Ja ist klar. Ihr hättet mir da auch so sehr helfen können! Wem soll ich’s denn erzählen, hn? Schuldig, dem alten Tratschmaul? Oder Yotan, der schon zuckt wenn Crawford nur ‚Buh’ macht und ihm sogar seine geheimsten Wünsche erzählen würde, wenn er es wollte? Farfarello, der mir höchstens ein ‚That hurts Bradley’ an den Kopf knallen würde oder gar Aya, dessen Sinn für Gerechtigkeit und Zerstörung mich auch nur noch mehr reingeritten hätte?“

Wieder lachte Nagi leise und zynisch, sah Omi dann einen kurzen Moment still in die Augen.

„Und du und dein Freund seid doch viel zu sehr mit euch selbst beschäftigt, als das ihr mir helfen würdet. Danke, aber nein danke. Bisher hab ich es auch so ganz gut geschafft.“
 

Omi schnaubte leise, tippte mit dem Fuß auf.

„Ahja? Wie lang seit ihr denn schon zusammen? Ein paar Wochen? Und du denkst, das geht gut, wenn ihr euch nie trefft?“
 

Nagi hob nur amüsiert eine Augenbraue.

„Wir sind schon seit drei Monaten zusammen.“, der spöttische Unterton war unverkennbar und mit einem seichten Lächeln auf den Lippen fuhr er fort: „Und wir treffen uns schon, keine Sorge. Während ihr noch denkt, dass ich in der Schule Nachhilfe gebe und Arbeitsgruppen angehöre, bin ich schon auf dem Weg zu ihm.“
 

Für einen kurzen Moment blieb Omi die Spucke weg.

Dieser verflixte Teufel! Der konnte lügen ohne rot zu werden und belog dazu noch alle die ihm irgendwie nah standen. Was für ein Satansbraten! Unerhört

Allerdings... mit ein was könnte er Nagi sicher treffen.

Etwas, was ihm alle hier voraus hatten, egal wie lang oder kurz sie zusammen waren.

„Hm, aber lass mich raten.“, begann Omi, sah einen kurzen Moment zu seinem Bett und dann wieder zu Nagi.

„Ich kann Ken jederzeit hierher beordern und mich mit ihm gemeinsam in die Decken kuscheln. Ich glaube nicht unbedingt, dass Telefonate gegen 3 Uhr Nachts das ersetzen können.“
 

Und da war er, der kleine Stich in Nagis Ego. Zähneknirschend wand der junge Schwarz den Blick zur Seite.

„Tja, man kann nun mal nicht alles haben. Hast du schon einmal versucht vor Schuldig zu lügen? Kleine Dinge, Notlügen, ja, das muss er nicht bemerken, doch wenn ich anfinge, dass ich bei einem Klassenkamerad lerne und dort übernachte, aber in meinem Unterbewusstsein nur ein Bild von Py ist, merkt Schuldig dass sofort und dass Crawford der nächste ist, der es erfährt, ist keine Frage.“
 

Omis Kopf knickte kurz zur Seite.

„Py?“, fragte er etwas ausdruckslos, „Dein Freund?“

Und Nagi nickte ihm zu, sah Omi aber nicht an.
 

„Hm...“, der junge Weiß überlegte kurz, kratzte sich am Kinn und lächelte dann zu Nagi: „Vielleicht gibt es doch einen Weg wie wir das hinbekommen.“
 

~* Vorgeschichte Ende *~
 

Naits Wort: Schmusedecke

Pairing: Pyro x Nagi
 

Er musste verrückt sein, total wahnsinnig und lebensmüde.

Er würde sein ganzes Leben aufs Spiel setzen, ohja, das würde er!
 

Dieser Plan war vollkommen plemplem und zum scheitern verurteilt.

Nagi sah es schon vor sich, die Schlagzeile in der Klatschpresse: 27 Jähriger Amerikaner erschlägt Teenager, nachdem dieser einen deutschen Mitbewohner vor lauter Wut in der Luft zerfetzt hatte.

Ohja und das meinten die alles wörtlich!
 

Mit einer bösen Vorahnung, aber Omis optimistischem Geplapper im Hintergrund, packte Nagi seine Sachen.

Heute ging es um alles oder nichts.

Entweder er würde sterben oder den Himmel auf Erden erleben.
 

Nachdem er sich Omi vor zwei Tagen anvertraut hatte, war der kleine Weiß unermüdlich dabei gewesen einen Plan auszuhecken.

Operation „Wie kann Nagi bei seinem Freund übernachten ohne das Bradley Crawford oder Schuldig etwas merken“ lief auf Hochtouren und Omi schien sich eindeutig verpflichtet, Nagi zu helfen.

Er war schließlich älter und hatte in einer Sache mehr Erfahrung als Nagi und da er dachte jetzt endlich mal einen guten Gesprächspartner in dieser Beziehungssache gefunden zu haben (Nagi sah das allerdings anders), wollte er Nagi verhelfen auf den selben Stand zu kommen wie Omi selbst.

Dazu gehörte nun einmal ein gemütliches Abendessen allein zu zweit, ein heißes, kuscheliges Bad und eine anschließend schöne Nacht im Bett.

Omi hatte ja auch schon Bilder von Nagis Freund Phyllius gesehen, oder wie Nagi ihn nannte: Py und der Weiß hatte eindeutig beschlossen, dass der ein ganz Verkuschelter sein müsste.

Wenn Nagi nur nicht an den ganzen Piercings hängen bleibt...
 

„Sag mal, er ist doch so stark gepiercet, nicht wahr? Hat er da auch... na ja, weißt schon, weiter unten eins?“, unterbrach Omi sich selbst im Redeschwall und sah vom Bett aus zu Nagi der gerade seinen Rucksack voll stopfte.
 

Nagis Kopf ruckte kurz zu Omi rum, eine seiner Augenbrauen wanderte in die Höhe.

„Eigentlich geht dich das nichts an, aber ja, hat er. Ein Frenum.“

Schulterzuckend wand sich der Jüngere wieder um und verstaute sein Handy in der Vordertasche.
 

Omi sah Nagi stumm weiter zu. Er überlegte und überlegte und wie Nagi da vor ihm ab und auf lief, erschien Omi diese Frage einfach zu relevant als sie runterspielen zu können!

„Und wie fühlt sich das beim Sex an?“
 

Donk!

Das war aber auch ein dickes fettes Fettnäpfchen in das Omi soeben getreten war. Die Frage war ja nicht dumm, nein... na ja, gut, vielleicht ein bisschen, aber wenn er es nun mal wissen wollte?

Was wirklich nicht gut kam, war, dass Nagi bei diesem Thema nun einmal empfindlich reagierte.

Aus verschiedenen... Gründen.
 

„Omi, das... weiß ich nicht.“, erwiderte Nagi noch sehr gefasst, packte dann alles in den Rucksack und schloss den Reißverschluss.
 

Doch nicht dass Omi es dabei belassen hätte, nei~n, ein Weiß musste immer alles wissen und bestens informiert sein.

Und wenn es nun einmal das Sexleben des Feindes war!

Gut zu wissen, war es allemal.

„Und wieso nicht? Hattet ihr etwa noch nicht...?“
 

Nagis Augenlid zuckte abermals. Irgendwann, ja irgendwann würde er sie alle noch einmal umbringen.

„Nein, hatten wir noch nicht. Reicht es dann wieder?“, raunte er leicht und schaute sich um ob er irgendetwas vergessen hatte.
 

Omi tat immer noch einen auf ganz ratlos und mit vollem Unverständnis geblümt sah er Nagi beim rumlaufen zu.

„Und wieso nicht? Kam es noch nicht dazu? Dann ist doch heute die beste Gelegenheit, oder nicht? Ich mein drei Monate und da ist noch nichts gelaufen? Wird doch mal Zeit!“
 

Ja, wird Zeit. Hatte sich auch Nagi gedacht, aber ganz so einfach, wie er sich das erhofft hatte, war es leider nicht.

Er war noch nie normal gewesen, was erträumte er sich also?

„Hör zu, Omi. Mein Sexleben hat dich nichts zu interessieren.“, wand sich Nagi an den jungen Weiß, fuhr sich bei diesem Blick nur noch einmal über das Nasenbein, „In den drei Monaten ist schon etwas gelaufen, aber noch kein Sex eben, weil... weil es eben nicht möglich war, bisher. OK?“
 

„Wieso nicht?“
 

...GRAR!

Dieser Kerl brachte Nagi zur Weißglut! War es denn so schwer zu verstehen?

Er. Wollte. Nicht. Darüber. Reden.!

Das Thema ging nur ihn und Py etwas an und sonst niemanden, nada, niente.

„Omi, nimm es hin wie es ist, OK?“, zischte Nagi schon leicht erbost und nahm sich seine Sweatshirtjacke aus dem Schrank.
 

Omi verstand immer noch nicht so ganz und vor allem verstand er nicht, wieso Nagi da nicht drüber reden wollte.

Reden machte doch alles soviel einfacher und Sex war ein großes Thema, er könnte ihm doch sicher behilflich sein!

„Aber wieso denn? Hast du angst? Er ist doch sicher ganz zärtlich und wenn nicht musst du da eben selber nachhelfen. Das wird schon, ihr solltet heute einfach...“
 

„Omi! Es ging bisher einfach noch nicht, das hat nichts mit Angst zu tun!“, keifte Nagi nun schon wirklich sauer, fuhr sich genervt durchs Haar und weil er schon die nächste Frage im Nacken spürte erklärte er kurz und bündig: „Als Py und ich schon mal was probiert hatten, sind meine Kräfte einfach außer Kontrolle geraten und ich hab die halbe Schlafzimmereinrichtung zerstört.“

So! Da hatte er’s!
 

Und nein, Nagi war nicht rot, nein, er schämte sich nicht...!

Er konnte doch auch nichts für seine Kräfte!
 

Und Omi? Ja, Omi konnte sicher auch nichts für seine Unwissenheit...

„Wieso bist du denn da so ausgetickt? Tat es so weh, was er gemacht hat, oder was?“
 

Nagi wünschte sich ein Brett.

Ein dickes, massives Brett gegen das er seinen Kopf schlagen konnte.

Jetzt, sofort, es sollte vom Himmel fallen.

„Omi, es tat verdammt noch mal nicht weh, es war geil, was er gemacht hat, verdammt geil. Das Gefühl kennst du doch sicher, oder nicht? Wenn Ken da irgendwo rumleckt und das Gehirn vernebelt, jap und genau so war es. So und nicht anders und was war die logische Schlussfolgerung? Meine Kräfte haben sich irgendeinen Ausgang gesucht und alles demoliert. Kapiert?“
 

Ja, Omi hatte kapiert und endlich machte es in seinem kleinen Hirnchen „klick“. Nicht nur die Tatsache, dass Nagi da mit sich selbst zu kämpfen hatte, sondern auch, dass er den jungen Schwarz das erste mal als Teenager erlebte.

Dass Nagi „geil“ gesagt hatte, kam ihm genauso verquer vor, als wenn Brad anfangen würde zu strippen. Das erste hatte er nun miterlebt und bei dem zweiten... nunja, Yohji mal fragen.
 

Nagi währenddessen hielt sich nicht länger im Zimmer auf, nahm einfach seinen Rucksack und stiefelte zur Tür raus.

„Kommst du jetzt, Omi?“, fragte er mit einem Blick nach hinten gerichtet und wartete, bis der Weiß aufgestanden und ihm gefolgt war.
 

Plan „Nagi wird heut entjungfert“ fing so eben an!
 

Mit ihrer unschuldigsten Unschuldsmine positionierten sich Omi und Nagi vor Brad, der gerade mit Yohji im Arm auf dem Sofa Nachrichten schaute und kuschelte.

Schuldig wurde erfolgreich mit Ran von Omi aus dem Haus geschickt. Der lebendige Lügendetektor war also nicht in unmittelbarer und gefährlicher Nähe und so konnte das kleine Lügenspiel beginnen.
 

„Ich wollte nur sagen, dass ich heut mit Nagi mitgehe, zur Lerngruppe, weil es anders nicht in den Terminplan passt.“, begann Omi zu erklären, Brad und Yohji wanden den Kopf gleichzeitig zu ihnen.

„Wird sicher nicht lang dauern, dann sind wir wieder da.“

Brad hob eine Augenbraue skeptisch, sah erst Omi dann Nagi an.

„Wer ist so in dieser Lerngr...“, begann Brad, doch da bekam er schon einen Kuss von Yohji aufgedrückt, der dann auch noch verführerisch an Brads Unterlippe zog.

„Geht mal los, husch husch! Ihr könnt ruhig länger weg bleiben, bleibt mehr Zeit für uns...“, schnurrte Yohji an Brads Wange und legte die Arme um den Hals des Größeren.

Dass Bradley noch etwas sagen wollte, ging in dem nächsten Kuss von Yohji unter.
 

Das Pheromonparfum was Omi auf Yohjis Sachen gesprüht hatte, schien also doch besser als gedacht zu wirken.

Mit dem Kichern der beiden Älteren im Nacken schlichen sich Omi und Nagi zur Haustür raus.
 

„OK, Nagi, wir gehen dahin. Ich trink einen Kaffee mit euch, dann rufen wir an und sagen dass du dort übernachten möchtest, ich geh nach Hause und den restlichen Abend habt ihr für euch, klingt doch gut, nicht wahr?“
 

Nagi nickte Omi zu. Ja, es klang gut, verdammt gut sogar und der Plan schien sogar aufzugehen. Per Telefon könnte selbst Schuldig Nagis Lüge nicht mitbekommen.

Wasserdicht, sozusagen!
 

Bei Py angekommen, war Omi angenehm überrascht. Die Wohnung war schön groß und individuell eingerichtet und passend zur Wohnung war Phyllius schön groß und individuell gekleidet. Ganz anders als Nagi, mit den ganzen Piercings und Tattoos, doch er wusste, wieso Nagi sich in diesen Kerl verliebt hatte.

Man merkte, dass zwischen den beiden einfach alles stimme. Nagi der Ruhigere und Bestimmtere, dafür lockerte Py die Situation schnell auf, machte seine Witze und Mätzchen.

Vor allem aber konnte er seine Finger nicht von Nagi lassen.

Was hätte Omi jetzt für Schuldigs Telepathie getan!

Nur einmal die Gedanken lesen, wenn Phyllius Nagi zu sich zieht und innig küsst, nur einmal horchen, was sich da so in seinem Kopf breit machte, wenn Omi gelassen davon erzählte, dass er das nur gemacht hat, damit sie heut Abend endlich ein wenig mehr Spaß haben können.
 

Dieses Lächeln war einfach zu zweideutig!
 

„Ja, ich hoffe ihr habt alles da für eure große Nacht.“, witzelte Omi und trank einen Schluck seines Kaffees.

Nagi hatte beschlossen einfach nicht mehr darauf zu reagieren, das war ihm zu doof. Lieber kuschelte er sich an Pys Hals und ließ sich küssen.

„Klar haben wir alles da.“, schnurrte Phyllius, der gerade an Nagis Haar roch.

„Du hast doch das Gleitgel mitgebracht, nicht wahr, Liebes?“

Py lachte leise, als sich Nagi brummend näher an ihn schob, dann wand sich der Schwarzhaarige wieder an Omi: „Ich musste es ihm mitgeben, weil er üben sollte, damit er mir nicht immer alles zerstört. Wird ja auf die Dauer noch teuer, wenn ich mit ihm Spaß haben will.“

Er lachte wieder, gab Nagi ein Küsschen hinters Ohr.

„Aber sonst hab ich ihn ja lieb.“
 

Gleich nicht mehr!, schoss es Nagi urplötzlich durch den Kopf. Er ruckte auf und sah Py einen Moment mit geweiteten Augen an.

„Ich hab’s vergessen!“

Und schon entgleisten alle Gesichtszüge des jungen Schwarz, er schlug mit der flachen Hand gegen seine Stirn.

„Verdammt, ich hab es zu Hause vergessen! Scheiße! Was machen wir denn jetzt?“

Phyllius sah erst von Nagi zu Omi, dann wieder zurück und verzog die Schnute.

„Naja... dann wird wohl heute Abend doch nichts?“, erwiderte er schulternzuckend und strich über Nagis Rücken.

„Das geht nicht! Da haben wir die Gelegenheit und können sie nicht nutzen?“, Nagi nagte an der eigenen Unterlippe, sah rüber zu Omi und erhob sich dann.

„Omi, wir fahren noch mal nach Hause und holen es, OK?“
 

Omi, der dem Geschehen nur stumm gefolgt war, nickte Nagi zu.

„Lass uns aber schnell und leise machen.“
 

Gesagt, getan. Leise und schnell.

Auf Katzenpfötchen schlichen Nagi und Omi an der Wohnzimmertür vorbei. Sie wollten nicht wissen, wobei sie Brad und Yohji gerade stören könnten und so schlugen sie sofort den Weg zur Treppe ein.

Mit Ernüchterung stellten sie fest, dass das auch nicht unbedingt der beste Weg gewesen war. Vor ihnen stand, mit schlampig zugeknöpften Hemd, zerzausten Haaren und schiefer Brille gefürchteter Bradley Crawford.

Allerdings leicht duselig und dem Anschein nach nicht auf seiner eigentlich geistigen Höhe.
 

Augen zu und durch!
 

„Seit ihr schon wieder da...?“, erkundigte sich der verträume Amerikaner und rieb sich über die Schläfen.

Omi sah kurz zu Nagi, biss sich auf die Unterlippe und entwarf die schnellste Ausrede die er gerade finden konnte: „Also, jein. Wir sind wieder da um zu fragen, ob Nagi heut bei seinen Leuten schlafen kann, da die ehm... morgen früh gleich ein Ferien Klassentreffen haben und da sich da ja anbietet.“

Omi lächelte entzückt und unschuldig.

Hoffentlich würde er es glauben!
 

Brad kratzte sich nur am Hinterkopf, gähnte leicht und nickte.

„Wieso habt ihr nicht angerufen? Ihr hättet doch nicht noch einmal herfahren müssen.“
 

Ehm... ja!

Wieso waren sie denn hergefahren...?

Omi sah zu Nagi, wieder zu Brad, stotterte irgendetwas und sagte mit seiner erst besten Idee: „Weil Nagi noch... ehm... seine Schmusedecke holen muss! Ohne die kann er nicht schlafen!“
 

Schmusedecke...

Omi, irgendwann, wenn du schläfst und nicht aufpasst, wird Nagi dich töten.

Langsam und qualvoll, ohja.
 

Wenn Brad diesen Mist glauben würde, hätte Yohji ihn heute wirklich mehr als nur beansprucht.

Anscheinend... hatte er.

Brad nickte und winkte legere mit einer Hand ab.

Noch ehe er etwas hätte sagen können, waren die beiden Chibis hochgestürmt und die Schlafzimmertür von Nagi knallte zu.
 

Nein, Nagi machte sich nicht die Mühe sich über die Schmusedecke aufzuregen. Lieber suchte er das Gleitgel und stopfte es sich in die Jackentasche. Bald würde er bei Py sein, er würde in seinen Armen einschlafen und alle bösen, bösen Gedanken hätte man ihm aus dem Hirn gevögelt.

Nein, die Mühe jetzt noch an das Böse im Menschen zu appellieren machte er sich nicht, oh nein.
 

Mit Omi im Schlepptau galoppierte er die Treppen wieder hinab, schnappte sich die abgeworfenen Schuhe, hetzte über den Flur und rannte prompt in etwas Hartes.

Den Kopf schmerzend taumelte Nagi zurück und landetet auf dem Hosenboden.

Als er aufblickte setzte sich ein Schrecken auf sein Gesicht.
 

Dort stand es! Das Urböse! Grundübel und Peiniger seines Seins. Der Lügendetektor in Spee.
 

Schuldig!
 

Und mit der Fresse, die der Deutsche gerade zog, schien er keinen sehr guten Tag gehabt zu haben.

„Wieso bist du nicht im Bett, Chibi?“, keifte der Schwarz gleich drauf los und wimmelte Omi mit einem bösen Blick ab. Die Brust gegen die Nagi gerannt war, rieb er sich mit der Hand.

„Ich geh zu Freunden... wegen Klassentreffen morgen.“, stammelte Nagi und richtete sich auf, wollte an Schuldig vorbei als Brads tiefe Stimme hinter ihm grollte: „Wo ist denn deine Schmusedecke?“
 

Scheiße, scheiße, scheiße!
 

Nagi wand sich langsam zu Brad um, setzte ein schiefes Lächeln auf.

„Hab sie wohl oben fallen lassen, ich hol sie schnell...“, versuchte er sich rauszureden, ging einen Schritt als Schuldig von hinten in seine Jackentasche fuhr.
 

„Meinst du Schmusedecke, oder Schmusisusigleitgeli?“, lachte der Deutsche verhöhnt auf und hielt sich die Tube vor die Nase, zur Präsentation im ganzen Raum, der langsam aber sicher auch von den anderen Mitbewohnern bevölkert wurde.
 

„Gib das her!“, brummte Nagi und versuchte die Tube wieder an sich zu reißen, die Schuldig aber natürlich in die Höhe hielt um Nagi springen zu lassen.
 

„Spring, Chibi, spring. Hol Stöckchen!”, lachte Schuldig und warf natürlich prompt die Tube Gleichtgel über die Köpfe der anderen hinter in den Flur.
 

Nagi blieb stehen, den Kopf gesenkt wand er sich zu Schuldig um.

„Du bist so ein Drecksack.“, nuschelte er leise, sah auf und man hörte von Schuldig nur ein leises „Oho“ ehe er nach hinten zur Haustür heraus flog.
 

„Ich hasse dich, du verfluchter Hurensohn! Stirb endlich!“, brüllte Nagi den Deutschen an, der sich gerade aufrappelte um einigen Blumentöpfen auszuweichen.

„Ich reiß dich in Stücke, Schuldig!“, rief Nagi in seiner Wut und hetzte dem Größeren, der die Flucht ergriffen hatte, hinterher.
 

Aus der Ferne hörte man Mülltonnen scheppern, Fenster zerspringen und einen gewissen Deutschen lauthals fluchen.
 

Man stellte sich nun einmal besser nicht zwischen Nagi und seiner lebendigen Schmusedecke.
 

© °DiNi°

Klopapierdiebe

Naits Wort: Klopapier

Pairing: Farfarello x Cat


 

Manchmal, ja, da kam es im Leben eines gewissen Ran Fujimiya vor, da fühlte er sich verarscht.

Nicht von irgendwem oder irgendetwas, nichts bestimmtes, sondern einfach so, vom ganzen Leben.
 

Manchmal, da, da kam es ihm so vor als müsste er verrückt werden, manchmal, doch wenn er dann auf gewisse andere Personen schaute, resignierte er für sich selbst, dass es so schlimm noch nicht um ihn sein konnte.

Da war einerseits ein penetrant nervender Deutscher, der in 24-stündiger Akkordarbeit versuchte Ran in die Klapsmühle zu bekommen... oder in das Bett des Deutschen, beide Varianten schienen hier relevant.
 

Dann gab es da einen gewissen Chibi, der seit geschlagenen fünf Tagen in seinem Zimmer schmollte und sauer auf wiederum einen gewissen Amerikaner war, der ihm vor eben jenen fünf Tagen, ein paar Wochen Hausarrest aufgebrummt hatte.

Es hätte ihn ja nicht gestört, nein, hätte es nicht im geringsten, wenn sich die Stimmung der Beiden nicht auf das ganze Haus übertragen hätte.
 

Nagi ließ seine schlechte Laune bei jeder nur denkbaren Gelegenheit an Schuldig aus, der dann wiederum von Ran die Wehwehchen und neue Auas verarzten ließ.

Rans Stresspunkt Nummer Eins!

Dann grummelte seit diesen fünf Tagen auch Bradley durch das Haus, vergrub sich in seinem Arbeitszimmer und ließ seinen Unmut an Yohji ab. Und Yohji klagte dann natürlich entweder über ein seelisches Aua bei Ran oder erbettelte eine kühlende Pocreme.

Rans Stresspunkt Nummer Zwei!

Täglich konnte sich Ran auch Omis Gewinsel anhören, wie Leid ihm das mit Nagi doch täte und das es alles seine Schuld wäre und er sich deswegen ganz furchtbar fühlen würde.

Dieser Stresspunkt Nummer Drei zog die Vier gleich hinterher, denn kaum dass Omi sich ausgeheult hatte, musste Ran schon wieder Seelsorger für Ken spielen, der über eine absolute Liebesflaute und ein nicht ausgelastet Sexleben klagte.
 

Spätestens jetzt hätte man doch meinen können, die fiese miese Schlampe von Schicksal hätte Ran all die Jugendsünden heimgezahlt, mit denen er glimpflich davon gekommen war, aber nein, dem war nicht so.
 

Der Fünfte und letzte Punkt war der, der Ran das eigentliche Kopfreißen einbrachte.

Er hatte sich ja daran gewöhnt gehabt, sich als einzigster wirklich um den Haushalt zu kümmern. Wäsche waschen und Fenster putzen konnte wirklich entspannend sein, wäre er da nicht der Einzigste gewesen, dem es aufgefallen wäre, das gewisse Utensilien immer verschwinden.

Er nannte es das Klopapier-Phänomen, denn aufgefallen war es ihm, nun ja, am Klopapier!
 

Am Anfang hatte er nur festgestellt, dass immer wieder mehrere Rollen verschwunden waren, urplötzlich und er hatte sich nie erklären können wohin!

Er hatte die waghalsigsten Hypothesen aufgestellt, von Teenagern die Häuser einklopappten, ein plötzlicher Magendarminfekt um Haus und sogar schon, dass Nagi sich ein Seil daraus drehte um irgendwann nachts aus dem Fenster zu steigen.

Doch jede dieser Ideen schien ihn zu utopisch und so beließ er es dabei und achtete eben darauf, immer genug Toilettenpapier zu kaufen.
 

Tagelang war es so weitergegangen, bis der gemeingefährliche Klopapierdieb nun auch andere Sachen stibitze.

Der kleine Lagerraum, in denen Konserven und andere Lebensmittel gestapelt wurden, wurde täglich geplündert, allerdings fehlten immer nur bestimmte Sachen und das diese meistens von Ran waren, brachte den Weiß bald auf die Palme.

Erst waren es seine in Tomatensauce eingelegten Heringe, bis es weiter ging über die Frischmilch, die er als einzigster trank und es endete bei den Fleischküchlein, mit denen Schuldig Ran gern fütterte.

Wo konnte denn das ganze teure Futter nur hin sein?
 

Ran hatte alles versucht um es selber heraus zu finden, war allerdings gescheitert, da der Dieb wohl wahllos zuschlug. So sah der Weiß nur eine Möglichkeit... er müsste alle Mitbewohner an einen Tisch bringen und mit ihnen Klartext reden.
 

Was sich derzeitig aber einfacher anhörte, als es war!
 

Nagi näherte sich Brad auf keine fünf Meter mehr, Yohji mied den Amerikaner ebenfalls um nicht wieder angeschrieen zu werden, Schuldig dafür mied Nagi, weil er befürchtete eine erneute Blumentopfattacke nicht zu überleben und Omi und Ken hatten sich sowieso wegen der Liebesflaute in den Haaren.

Es blieb also als einzigster vernünftiger Ran... OK, und Farfarello, allerdings zählte er ihn kaum mit zu den Tageslichtgesichtern, da sich der Ire während den letzten Wochen in dem kleinen Keller verschanzt hatte und höchstens für ein paar Minuten seine heiligen Hallen verließ.
 

Was sollte Ran also tun um seinen Stress endgültig zu begraben?

Richtig, als aller erstes müsste sich das zwischen Bradley und Nagi klären und da Ran wusste, dass die beiden nie, nie, nie, nie, niemals von allein aufeinander zu gehen würden, musste er das organisieren.
 

Er berief eine Krisensitzung ein, verdonnerte alle auf Teufel komm raus in der Küche zu erscheinen und setzte sich mit den anderen umgeben an den großen Esstisch.

Farfarello war nicht einberufen wurden, schließlich hatte er ja kein Problem mit den Angehörigen hier und als erstes ging es eh nur um Nagi und Brad.
 

„Also.“, begann Ran sich zu räuspern, sah von der einen Küchenecke, in der Nagi mit verschränkten Armen stand, zur anderen Ecke, in der Brad sich in den Türrahmen lehnte, mit einem typischen Null-Bock-Gesicht und seufzte dann schwer. Das würde eine lange Nacht werden!

„Ihr sollt jetzt endlich mal Klartext reden, weil ich absolut keine Lust mehr auf eure Laune habe und sich jeder wegen euch bei mir ausheult. Also, Crawford, wo ist dein Problem?“
 

Brad hob nur eine Braue, fixierte genauestens Ran, ließ jedoch Nagi wie kalten Kaffee stehen.

„Er ist zu alt für ihn und Schluss. Wenn er das nicht einsieht, muss er es eben so lernen.“, sagte der Amerikaner kühl und mit keinem Ton auf eine Diskussion eingehend.
 

Ran sah von Brad zu Nagi, zog die Stirn kraus und erwiderte: „Wer ist zu alt?“
 

Brad rollte mit den Augen als müsste man das doch wissen. Was für eine Selbstverständlichkeit das doch wahr!

„Nagis ominöser ‚Freund’ natürlich.“
 

Nagi stützte sich etwas von der Wand ab, schnaubte Brad leicht entgegen und antwortete mit einer schnippischen Schnute: „Das weißt du auch nur von Schuldig, dem Verräter!“
 

Jener Verräter erhob sich sogleich von seinem Stuhl, deutete mit dem Finger auf Nagi.

„Ich hab gar nichts gemacht, du undankbares Balg, Crawford hätte das so oder so rausbekommen!“
 

„Hätte er nicht! Du hast doch nur den Schwanz eingezogen, weil er dir sonst Gehalt gestrichen hätte oder dich glatt hätte feuern lassen, du Waschlappen!“, keifte Nagi sogleich zurück und plusterte sich auf.

Gleich würden die Möbel wieder anfangen zu tanzen, Geschirr umher fliegen und nichts hätte sich gebessert.
 

Brad erhob ebenfalls die Stimme, drehte sich Nagi etwas zu und fuhr den Jungen forsch an: „Das spielt ja auch keine Rolle! Er ist nun einmal zu alt für dich und Basta. Da musst du dich nicht mit Schuldig rumstreiten, dass ist eine Tatsache, genauso wie, dass du ihn nicht wiedersehen wirst!“
 

Nagis Hände ballten sich zu Fäusten und als Brad sich schon wieder umdrehte, weil das Thema für ihn gegessen schien, holte Nagi noch einmal aus: „Zu alt, ja? Wegen acht Jahren? Du und Yohji ihr seit auch sechs, fast sieben Jahre auseinander, aber das hindert dich auch nicht daran mit ihm zu vögeln!“
 

Gleichzeitig ruckten alle Köpfe zu Nagi rum, der aufgebracht und mehr als nur sauer sich beherrschen musste, nicht wieder irgendetwas einstürzen zu lassen.

Yohji schnappte bereits nach Luft um etwas zu erwidern, doch Brad kam ihm zuvor und mit einer tiefen und grollenden Tonlage sagte er: „Nur ist der Unterschied, dass Yohji und ich volljährig sind. Du bist 16, mein Gott, du hast doch keine Ahnung, was er mit dir anstellt!“
 

Brad sah sich siegessicher und fast hätte Ran meinen können, dass ein kleines triumphales Lächeln auf seinen Zügen lag. Nicht auffällig, aber so unterschwellig und auch gemein gegenüber Nagi, dass er gesiegt hatte.
 

Nagi schaute zur Seite, die Lippen kräuselten sich erbost und mit einem leisen Schnauben erwiderte er darauf: „Ja, das sieht dir ähnlich. Wenn es um mein eigenes Leben geht bin ich minderjährig, aber Menschen töte ich wie ein Erwachsener.“
 

Das aller erste Mal, das wirklich aller erste Mal musste sich Bradley Crawford -der Bradley Crawford!- eingestehen, dass er diese Argumentation verloren hatte.

Er hatte es nicht kommen sehen, nichts von all dem und jetzt... musste er kapitulieren.
 

In der Küche herrschte ein gespenstiges Schweigen, selbst Schuldig mutete es sich nicht an etwas zu sagen.

Alle warteten und warteten auf ein Wort von Brad, doch es kam nichts. Viel zu sehr hing der Schwarz seinen Gedanken nach und der Frage, ob er irgendetwas falsch gemacht hatte.

Hatte er Nagi falsch erzogen?
 

Erst Ran, der ja der Auslöser für diese Runde gewesen war, unterbrach das Schweigen: „Crawford, ich... ich will mich nicht einmischen, aber wie wäre es wenn du Nagis Freund einfach mal einlädst und ihn dir anschaust? Vielleicht macht es das leichter, es... zu akzeptieren?“

Alle Gesichter wanden sich an Brad, einige nickten ihm zu und Yohji brummte ein leises „Könnte nicht schaden.“
 

Doch der wohl gespannteste von allen war Nagi. Er ließ Crawford keinen Moment aus den Augen, fieberte seiner ersten Regung entgegen.

Langsam, ganz langsam formten sich Brads Lippen zu einem „Gut.“.

Mehr nicht, nur ein einfaches Gut.

Doch für Nagi reichte es, es war der Innbegriff neuer Dimensionen für ihn. Er könnte Py hierher einladen, ihn vorstellen und wenn alles glatt liefe, könnte er ganz offiziell mit ihm zusammen sein. So richtig, als Pärchen und keiner könnte ihm noch irgendetwas verbieten.

Er könnte länger bei ihm bleiben, vielleicht sogar bei ihm übernachten... oder Py bei Nagi?

Es war egal, Hauptsache es funktioniert, Hauptsache das!
 

Einmal schluckte der junge Schwarz, unterdrückte ein erfreutes Lächeln und haspelte nur ein: „Ich geh schnell telefonieren“ runter, ehe er zur Tür stürmte.

Jedoch ließ Rans „Halt!“ ihn erstarren.
 

„Ich bin noch nicht fertig, herkommen. Zweiter Punkt auf der Tagesordnung.“, begann Ran und wartete bis Nagi sich wieder zu ihm gedreht hatte. Einmal nahm er tief Luft, faltete die Hände dabei und sagte ohne jemanden anzuschauen: „Irgendjemand entwendet die Vorräte. Jaja, ich weiß, euch ist das nicht aufgefallen, wie auch. Ich bin ja der einzigste, der sich kümmert.“

Dann lehnte Ran sich leicht zurück, sah einmal in die Runde.

„Hat irgendjemand eine Ahnung wo das hin sein könnte? Oder hat jemand etwas genommen?“, fragte Ran dann und blickte nur in ein paar ratlose Gesichter.
 

„Was wurde denn entwendet?“, erwiderte Yohji und erntete damit dankbares Nicken.

Die Fragte hatte sich wohl jeder gestellt.
 

Ran seufzte einmal schwer und begann dann aufzuzählen: „Rollenweiße Toilettenpapier, Fisch, Milch, diese Cracker von Omi, Fleischküchlein und Minzestangen, aber nicht nur wenig, sondern bergeweiße.“
 

Surrrrrr~! Ran sah dicke fette Fragezeichen durch die Gegend schwirren.

Wieso sollte denn jemand so etwas klauen?, trieb es sich in den Köpfen der anderen rum. Schulterzucken und fragende Minen waren das Resultat. Yohji stellte noch mit einem Vermerk fest, dass alles zusammen keinen Sinn ergab und ihm wurde nickend zugestimmt.
 

Nur Schuldig schien über etwas nachzugrübeln. Hey, wenn der Deutsche grübelte, dann musste es etwas wichtiges sein. Darüber wie er Ran ins Bettchen bekam überlegte er sich auch immer Stunden und für ihn schien das nun einmal mehr als wichtig zu sein, also sah Ran gespannt zu ihm.

„Schuldig? Ist etwas?“, fragte Ran mit hochgezogenen Brauen und erwartete eine Antwort.

Der Deutsche nickte träge, stütze seinen Kopf auf die Hand und sah aus den Augenwinkeln in die Runde.

„Naja...“, begann er, verzog dabei die Schnute nach links und rechts, „Das mit den Lebensmitteln weiß ich nicht, aber bei uns ist auch immer das Klopapier verschwunden, wenn Farf irgendeinen Bockmist verzapft hat. Wenn er sich selbst verletzt oder so, bindet er das nicht mit Mullbinden ab sonder wickelt Klopapier drum. Ist vielleicht irgend ein Tick für etxra zarte Irenhaut oder so, aber... na ja...“

Schuldig zuckte mit den Schultern, sah zu Ran. Der Rotschopf neigte den Kopf leicht, kratzte sich am Kinn.

„Und kannst du nicht irgendwie mal in ihn reinschauen, ob er das macht? Dann könnten wir ja mit ihm reden.“, meinte Ran und heftete den Blick wieder auf den Deutschen.
 

„Ich könnte, Kitten, allerdings kannst du mich danach wegschmeißen. In Farfs Kopf einzudringen ist so, als wenn du immer und immer wieder gegen eine Gummimauer rennst und diese Mauer dir dabei ‚That hurts god’ an den Kopf knallt. Irgendwann komme ich sicher durch, doch danach bin ich mindestens genau so ein Psycho wie er.“

Ran verkniff sich ein kleines Lächeln.

Sie waren doch alle Psychos, Schuldig einer der Größten, wenn auch auf seine eigene seltsame Art und Weiße.
 

Dann lehnte er sich wieder zurück, alle miteinander grübelten und kurz schnippte Omi mit den Fingern.

„Nun, wie wäre es.“, begann der junge Weiß und sah in die Runde, „Wenn wir ihn für einen Tag abhören? Vielleicht erlauschen wir was er so treibt oder ob er Nachts vielleicht irgendwo hinschleicht, oder so?“

Träge wurde der Vorschlag akzeptiert. Den übrigen fiel sowieso nichts besseres ein und Ran wollte nur so schnell wie möglich herausfinden, was Farfarello da im Keller trieb.

Dort allein und vom Iren ungesehen runterzusteigen war unmöglich und so blieb ihnen wohl nur diese Möglichkeit.

Wer weiß was sich da für Abgründe auftun!
 

Am selben Abend hielt Schuldig Farf zu einer kleinen Runde Smalltalk auf, klopfte ihn dabei einmal freundschaftlich auf die Schulter und entließ den nichtsahnenden Ire dann.
 

Der Lautsprecher der Wanze, die Schuldig an Farfarellos Schulter geheftet hatte, war im Wohnzimmer aufgestellt. Um rum saßen die Hausbewohner und lauschten auf Tütengeraschel.

Ran schien eindeutig den Klang ausgemacht zu haben, als wenn Farf eine neue Rolle Toilettenpapier entwendet hat und dieses Klappern! Das war eindeutig die Minzebox! Das Klirren des Kühlschrankes und dieses leichte Schwappen... eindeutig, die Milch!

Farf war also der Dieb!
 

Nur... was wollte er damit?
 

Gespannt lauschte die versammelte Mannschaft auf Farfs Schritte, das Klacken der Kellertür, als er sie schloss und auf das Wiederhallen der Treppe. Nicht einmal hörte man den Iren reden, sogar sein Atem schien unglaublich leise.

Erneut schloss sich eine Tür, die zu Farfarellos kleinem Kellergemach. Es raschelte wieder etwas, als hätte jemand etwas aufgehoben oder weggelegt.
 

Plötzlich zuckten die Hausbewohner zusammen als Farfarellos Stimme aus dem Lautsprecher hallte:

„Wie geht es Cat heute?“

Ungläubig, fast schon geschockt schauten sie alle drein. Farfarello hatte da unten jemanden und sie wussten nichts davon! Nichts, rein gar nichts hatten sie bemerkt, nur, dass Lebensmittel fehlten... und dann so etwas! Doch als die Antwort auf Farfarellos Frage ertönte wussten sie auch wieso.
 

„Meow.“
 

Eine Katze!

Unten im Keller wohnte mit dem Iren zusammen ein Kätzchen, was gerade maunzte und freudig schnurrte als erneut Tüten raschelten und Boxen klapperten.
 

Fast schon im Unterbewusstsein schaltete Ran den Lautsprecher ab, blickte einmal wie vom Pferd auf den Fuß getreten in die Runde und mit entgleißten Gesichtzügen nuschelte er: „Eine Katze...?“
 

Ran erntete ungläubiges Nicken und ein leises Räuspern von Brad.

„Also, versorgt er dort... eine Katze.“, sagte der Schwarz und zuckte mit den Schultern, „Wo ist das weitere Problem?“
 

Rans Brauen hoben sich beide sofort, als würde er Bradley für vollkommen übergeschnappt erklären. Wo das Problem war? Da, da und dort auch! Überall, wenn er es so wollte!

Verdammt, eine Katze, er konnte doch nicht einfach da unten eine Katze beherbergen! Die Tiere brauchen doch Auslauf und richtiges Katzenfutter, nicht einfach nur Milch und Heringe und wenn das Klopapier das fehlende Katzenklo ersetzen sollte, na dann Prost Mahlzeit!

Ran schüttelte schnell den Kopf.

„Schuldig, kannst du ihn hoch beordern? Dann reden wir gleich mit ihm.“, wand sich der Rotschopf an den Deutschen, der daraufhin nickte und keine zwei Minuten später saß der Ire mit im Wohnzimmer.
 

„Was ist der Anlass?“, fragte er ausdruckslos und sah in die stirngekräuselten Gesichter seiner Mitbewohner. Kurz schweifte Rans Blick zu Brad, dann wieder zu Farfarello.
 

„Wir wissen dass du da unten eine Katze hast.“, sagte Ran, seufzte dabei leicht, „Und dass du deswegen die Vorräte genommen hast.“
 

Farf fixierte den Weiß kurz, neigte dann den Kopf.

„Ja, so ist es.“, zwischen den Fingern drehte der Ire eine lange Nadel, sah sich immer wieder die Spitze an, „Sie brauchte meine Hilfe.“
 

Rans Seufzen wurde eine Oktave tiefer, er strich sich eine rote Strähne hinter das Ohr und versuchte recht freundlich zu erklären: „Ja, das ist ja schön und gut, aber du kannst sie doch nicht nur mit Heringen und Milch füttern.“
 

Farfarellos Blick änderte sich keine Spur, nur die Augenbraue wanderte etwas höher.

„Nicht?“, erwiderte er und hörte dabei für einen Moment auf die Nadel zu drehen. „Sie hat mir gesagt, das reicht für sie.“
 

OK. OK..!

Jetzt erklärte Ran den Iren komplett für verrückt.

Hatte der tatsächlich gerade behauptet, dass diese Katze mit ihm... geredet hat? Hallo? Realität? Wie weit möchtest du dich noch von diesem Haus entfernen?

„Katzen können nicht reden, Farfarello.“, resignierte Ran und versuchte dabei nicht irgendwie genervt zu klingen.
 

Farf drehte die Nadel wieder, balancierte sie auf der Fingerspitze.

„Cat kann. Nicht gut, aber sie kann.“
 

Rans Augenlid zuckte gerade merklich.

Wegen diesen Leute würde er noch irgendwann in der Klapse landen, ohja.

Doch noch bevor sich der Rothaarige aufregen konnte, fiel Yohji ihm ins Wort: „Zeig sie uns einfach mal, Farfarello. Mal sehen ob sie auch mit uns redet.“

Rans empörter Seitenblick wurde von Yohji mit einem Zwinkern niedergeworfen. Der Playboy plante doch etwas!
 

Farfarello stand einfach auf, die Nadel weiter in der Hand drehend. Schuldig war der Erste der folgte, dann schlossen sich die anderen Traubenförmig an. Yohji tuschelte mit Ran, dass Farfarello sich da irgendetwas einbilden musste und man mit Konfrontation, die beste Heilung hatte, also wollte er ihn mit der Wahrheit bombardieren.

Katzen können nun einmal nicht reden.
 

Es war dunkel im Keller, doch Farfarello lief den Weg blind voraus. Seine Zimmertür klackte leise und das Licht flackerte kurz als es anging.

„Heiliges Ofenrohr!“, rief Schuldig, der als erster in das Zimmer getreten war und zog so die anderen wie das Licht die Motten an.
 

Man drängte sich in das kleine Zimmer und ungläubig beäugte man das, was sich da auf Farfarellos Bett breit gemacht hatte.
 

Maunzend erwiderte sie... es... das Ding die Blicke.
 

Da lag ein Mensch, eine Frau, groß, braun gebrannt aber mit Auswüchsen, die, die Schwarz und Weiß Mitglieder, erstmals abschreckten:

Da waren die langen Krallen an Händen und Füßen, die befellten Ohren und der lange Katzenschwanz.
 

Hatten sie hier Catwomen in Spee in ihrem Keller?
 

Farfarello stand ganz gelassen da, deutete auf die Katzenfrau.

„Das ist Cat.“, stellte er regungslos vor. Besagtes Miezekätzchen musterte die Fremden kurz, maunzte leise und schnurrte dann ein: „Hi!“

Dann war die Beachtung schon wieder auf Farfarello gelenkt, sie hob ihre Hand... Pfote, mit Krallen und so und deutete auf einen blutenden Schnitt.

„Farfarello muss schauen, geht alles wieder ab!“, maunzte das Kätzchen und Ran hätte bald wieder einen Aufstand veranstaltet, als das Klopapier von der Dame hinabrieselte.
 

Diesmal hatte Farf sich also nicht selbst damit verarztet, sondern ein blutendes Kätzchen.

Robin Hood, sozusagen.

Klaut Klopapier für Arme und Bedürftige.
 

© Dini

Tiefgekühlte Gefühle

Yues Wort: Lolli

Pairing: Schuldig x Ran

Widmung: Engelsdaemon_Yue, da ich dank ihrem Wort diesen wahnsinnig tollen Einfall hatte. |D Außerdem ist das ihr Wunschkapitel, also, have fun, Yue. <3
 

Ungeahnte Freiheiten, ja, diese Überschrift hätte Ran heute wohl dem Tag gegeben.

Es war Wochenende, der Haushalt war erledigt und niemand nervte ihn. Welch ungeahntes Glück.

Seit der Sache mit Cat war im Haus ein einiger Maßen normaler Zustand hergestellt worden. Farfarello mit seiner Katze fürs Leben, Omi und Ken, die dank Brads Entscheidung wieder ruhig schlafen konnten und Yohji, der seinem Personal-American mit zärtlichen Kuscheleinheiten Trost spenden konnte.

Heute würde sich auch der Rest entscheiden!

Es war der offizielle Prüfungstag –man hatte sich extra frei genommen- da klein Nagi heute seinen Freund anschleppen würde, unter den kritischen Blicken Brads und... ja, Schuldigs.

Vielleicht war es gerade das, was Ran so aufatmen ließ.

Der Deutsche hatte ihm seit den Urlaub einfach keine Ruhe mehr gelassen. OK, er gab es zu, es war doch auch recht verständlich, aber Ran war nun einmal ein gefühlschwankender Mensch und heute, ja heute, da würde all das Gefühl nur einer Person gehören:
 

Ihm selbst.
 

Was für herrliche Aussichten.
 

In seinem kleinen Zimmer verschanzt und eingeschlossen, mit einer Kanne Tee und einem schönen Buch wollte er den Tag heute hinter sich bringen. Er hatte viel vor, nebst lesen auch schlafen, aufräumen, Katana putzen, wieder schlafen, Kleiderschrank sortieren, schlafen und letztendlich bis spät in die Nacht lesen und dann schlafen.

Ja, so stellte Ran sich doch einmal einen gemütlichen Tag vor.

Er war schließlich wirklich genügsam!
 

Anfangen tat er mit den schweren Dingen des Tages: Seinen Koffer ausräumen!

Seit sie vom Urlaub zurückgekommen sind, hatte er noch gar keine Zeit gehabt, all das Gepäck aus den Taschen wieder wegzuräumen. Nicht dass er es gebraucht hätte, Skisachen in einer japanischen Großstadt waren doch nun wirklich etwas Fehl am Platz, aber er mochte nun einmal eine gewisse Ordnung.
 

Der große Raum des Koffers war schon wieder leer, als Ran sich an die Seitentaschen machte. Er ertastete etwas dünnes, aber langes und ohne Erinnerung, was das sein könnte zog er es aus der Tasche.

Klein, minimal, nur ein Hauch hätte man sagen können, aber Ran begann zu lächeln.

Da war er also...

Und als Ran sich zurücklehnte, das Souvenir zwischen den Händen wand und drehte, kehrte all die Erinnerung wieder zurück.
 

Sie waren gerade erst in der Skihütte angekommen und es wurde ausgeknobelt, wer welches Zimmer haben sollte.

Dass Brad und Yohji eines zusammen nahmen, war eh klar, doch Schuldig sah es partout nicht ein, Ran in ein Einzelzimmer zu lassen. Die waren für Farfarello und Nagi! Er würde mit seinem Kitten in einem Zimmer, in einem Bett schlafen, so sah das aus!
 

Ran hatte ihn nur abschätzend gemustert, die Tasche hochgenommen und im Gehen gesagt: „In einem Zimmer? - Vielleicht. In einem Bett? – Vergiss es. Eher schläfst du auf dem Bettvorleger.“

Schuldig hatte seine Tasche hinter Ran hergeschleift, brummte nur leise: „Ich weiß gar nicht was du hast, ehrlich! Aber OK, mach ich, wenn du unbedingt willst.“

Ran sah über die Schulter zu Schuldig, hob dabei eine Braue: „Glaub aber ja nicht, dass du dann ins Bett kriechen darfst.“

Schuldig hob grinsend zwei Finger: „Eher würde ich dich zu mir auf den Boden ziehen.“

Der Rothaarige hatte das mit einem Kopfschüttelt quittiert, nahm dann die Tür zu einem Zimmer und schaute rein. Breites Bett, hübsche Einrichtung und ein Bettvorleger. Na besser schien es nicht mehr zu werden!
 

Ohne ein Wort trat er ein und lud seine Tasche ab. Schuldig nahm sich die Zeit nicht einmal mehr und hüpfte gleich ein wenig auf dem Bett rum, sah lachend dabei zu Ran.

„Schau doch, es quietscht nicht. Wie für uns geschaffen, Kitten.“, grinste der Deutsche und wippte dabei anzüglich mit den Augenbrauen.

Ran schüttelte abermals den Kopf, deutete auf den kleinen Teppich vor dem Bett.

„Du schläfst da, falls du es vergessen haben solltest.“
 

Brummend rollte sich der Deutsche vom Bett, setzte sich auf den Vorleger.

„Der ist viel zu klein, Kitten!“
 

Ran zuckte nur müde mit den Schulter, gähnte leicht.

„Nicht mein Problem. Kannst ja auch auf das Sofa im Wohnzimmer gehen, mir egal. Ich geh jetzt duschen.“
 

Noch bevor der Deutsche etwas hätte erwidern können, war Ran mit Sack und Pack im Badezimmer verschwunden. Abgeschlossen und mit Tuch vor dem Schlüsselloch.

Er kannte Schuldig einfach zu gut.
 

Als er gut duftend und die Haare handtuchnass wieder in das Zimmer kam, war das Licht bereits gelöscht. Er rutschte ins Bett und sah auf der anderen Seite, über die Kante.

Dort lag, in einer Decke eingemummelt wie ein Rollmops, Schuldig und tat so, als würde er schlafen.
 

„Geh auf das Sofa, Schuldig.“, sagte Ran mit einem gewissen dunklen aber ruhigem Unterton. Das kleine Würmchen drehte sich zur Seite, sah Ran aus dem sicheren Kokon an.

„Nö!“
 

Der Rothaarige seufzte leise, stützte das Gesicht auf die Hand.

„Du holst dir den Tod, wenn du dort bleibst. Von den Rückenschmerzen ganz abgesehen und am Ende heulst du dich wieder bei mir aus.“
 

Schuldigs orangefarbene Mähne verschwand etwas mehr in der Decke, durch den dicken Stoff weg nuschelte er: „Kann dir doch egal sein.“
 

Ran rollte mit den Augen, warf ein Kissen zu ihm hinab.

„Geh auf das Sofa, Schuldig!“
 

Der Deutsche sah wider über den Rand hinaus, blinzelte Ran an.

„Ich will aber bei dir bleiben...“
 

Leise seufzend rollte Ran sich zur Seite.

Der konnte einen echt wahnsinnig machen!

Er rutschte rüber auf die andere Seite, das Gesicht nach oben und als würde er in leeren Raum sprechen, sagte er leise: „Komm halt hoch.“
 

Das ließ man sich doch nicht zweimal sagen und schon gar nicht ein Schuldig. Oh nein! Solche offenherzigen Einladungen gab es von seinem unterkühltem Kätzchen nicht oft, da musste man doch jede Gelegenheit nutzen!
 

Mit einem Satz war der Rollmops quietschfidel in das Bett gehüpft, robbte wurmartig näher an Ran und schwupps, hatte er die Arme um ihn geschlungen.

Der Rothaarige seufzte hörbar grottentief.
 

„Schuldig, Hände weg, sonst sind sie weg.“, und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, schob Ran den Deutschen von sich fort.

Mit einer Decke formte er eine dünne Wulst und legte sie in die Mitte des Bettes, deutet auf jeweils beide Hälften.

„Dein Bereich, mein Bereich.“, erklärte er wie einem Kindergartenkind, „Wenn du die Grenze mit Händen oder irgendwelchen sonstigen Körperteilen überschreitest, sind sie ab.“

Dann drehte er sich auf die andere Seite, wich somit Schuldigs Blick aus und grummelte leise.
 

„Und was ist mit Spielzeug? Peitschen, Dildos und...“
 

„Schuldig! Klappe! Schlaf, jetzt.“, brummte Ran und zog die Decke fester um sich, dennoch konnte man das leise Winseln Schuldigs nur allzu deutlich hören.
 

„Aber, Ran! Komm schon. Nur ein bisschen Kuscheln.“

„Nein.“

„Bitte.“

„Nein.“

„Ich bin auch wirklich artig.“

„Nein!“

„Du bist echt blöd, weißt du das?“, brummte der Deutsche und rollte sich schließlich auch zur Seite.
 

Ran lachte einmal kurz gehässig auf: „Und du denkst das stört mich? Och, armer Kleiner. Ein Lolli für den Dolli.“
 

Kurz war es still, dann fragte Schuldig: „Was hat das mit einem Lolli zu tun?“
 

Ran rollte nur mit den Augen, knautschte das Gesicht näher in das Kissen und murmelte: „Ich mag Lollis.“

Er merkte wie Schuldig etwas näher der Grenze kam und drüberschaute.
 

„Und warum sagst du das jetzt?“, flüsterte er leise und hielt sich gerade so zurück über die Grenze zu greifen.
 

Ran rollte abermals mit den Augen, schloss sie dann und seufzte in das Kissen: „Bring mir einen Lolli und du darfst vielleicht mit mir kuscheln, OK? Und jetzt schlaf.“

Der konnte vielleicht dumme Fragen stellen, tzz! Aber so hätte er wenigstens erst einmal Ruhe.
 

Von Schuldig kam nichts mehr, nur ein ganz leises und gebrummtes: „OK.“.

Dann schienen beide eingeschlafen zu sein.
 

Der nächste Morgen begann für Ran wie jeder andere auch:

Allein in einem großen Bett, warm und weich eingekuschelt, mit wenig Sonne im Blick.

Nur gab es da einen gewissen Faktor der diese vermeidliche Idylle zerstörte.
 

Er war allein.

So richtig.

Vollkommen allein, niemand im Bett, im Bad oder auf dem Bettvorleger.
 

Wo zur Hölle war Schuldig und was brütete dieses kranke Hirn jetzt schon wieder aus?

Noch vor neun Uhr aufstehen? Der Deutsche?

Ja, hatte er die letzte Zeit etwas verpasst, oder wie?
 

Brummend rollte Ran sich von einer auf die andere Seite, versuchte mit zusammengekniffenen Augen wieder zu schlafen, aber... es klappte nicht. Verdammt, wieso nicht?

Mit einem kräftigen Schlag warf er die Decke beiseite, tappte mit nackten Füßen erst im Zimmer, dann auf dem Flur und dann im ganzen Haus umher.

Kein Schuldig, nichts.

Ran war sich sicher, heut Abend würde der wieder ankommen, weil er sich irgendwie, irgendwo, irgendetwas getan hatte und wer durfte die Wehwehchen verarzten?

Genau, Ran!
 

In der Küche angelangt, nahm er Yohji den frisch gebrühten Kaffee aus der Hand. Als der Brünette Protest einlegen wollte, quittierte Ran das einem dunkeln Brummen.

„Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?“, scherzte Yohji und machte sich einen neuen Kaffee.

Ran nippte an dem heißen Getränk, ließ sich dann auf einen Stuhl fallen und murrte ein: „Nichts.“

Yohji lachte wieder, schüttete Zucker in die Tasse.

„Heißt dieses ‚Nichts’ zufällig Schuldig, hn?“

Ran funkelte ihn böse an, rümpfte die Nase leicht und nuschelte an den Porzellanrand: „Nein, der ist eh nicht da.“

Etwas verwundert setzte sich Yohji zu ihm, nippte ebenfalls an seinem Kaffee: „Wie nicht da? Hast du ihn erfolgreich rausgeekelt?“

Ran zuckte mit den Schultern, gähnte leicht und sah noch einmal auf die Uhr.

„Gestern war er noch da, jetzt ist er weg. Ich will nicht wissen, was sein krankes Hirn wieder ausbrütet.“, erwiderte der Rotschopf gelangweilt.

Yohji neigte den Kopf nach links und rechts, sah hinaus aus dem Fenster.

„Vielleicht wollte er Ski fahren gehen?“, grübelte er vor sich hin, „Aber allein ist doch doof, oder?“

In just diesem Moment ging die Tür auf, Ran wollte schon aufatmen, doch es war nur Brad der mit einer Zeitung in der Hand am morgendlichen Gespräch teil haben wollte.

„Es wäre Selbstmord, wenn er rausgegangen wäre.“, sagte der Amerikaner, während er sich neben Yohji setzte und der sich sogleich an die Schulter des Größeren anlehnte.

„Wieso?“, fragte Ran ausdruckslos, nahm einen Zug Kaffee und schüttelte den Kopf leicht.

Viel zu schwach.

Brad faltete indes die Zeitung aus, legte sie vor sich hin und antwortet darüber gelehnt: „Heute wird es ziemlich ekliges Wetter geben. Es fahren schon keine Lifte mehr. Also wenn Schuldig nicht hier ist, wird er sicher im Tal, in der Stadt sein und für die Nacht dort bleiben müssen.“

Ran zog die Stirn kraus. Keine gute Nachricht.

Er kannte doch Schuldig, dieses zu groß geratene Kind würde sich noch irgendwie in Gefahr bringen, das war ja wohl mal klar.

„Und die Seilbahn? Fährt die? Das restliche Stück bis hierher könnte er ja laufen.“, fragte Ran, den Blick ebenfalls auf die Zeitung gerichtet.

Alles englisch, peh.

Brad sah kurz hoch, richtete sich die Brille und sagte nach einer Schweigeminute: „Die wird in genau 24 Minuten und 13 Sekunden ausfallen.“
 

Klasse!

Das Gejammer von Schuldig war ja schon einmal vorprogrammiert.

Inständig hoffte Ran, dass der Deutsche nicht in der Stadt war, sondern einfach irgendwo draußen vor der Tür seinen Namen in den Schnee pinkelte.
 

„Aber ich erreiche Schuldig gedanklich auch nicht.“, gab Brad gerade zum Nachdenken, „Er muss weiter weg sein.“

Na gut, letzte Hoffnung zerstört.

Er sollte sich Ohropax kaufen.
 

Seufzend leerte Ran seine Kaffeetasse, schaute in den braunen Rest.

Obwohl es doch eigentlich nur Vorteile gab. Er hätte das Bett für sich, müsste sich nicht mit Schuldig rumstreiten und könnte sich einen schönen Abend machen.
 

Doch dieser Abend wurde zum Alptraum.
 

Ran konnte nicht schlafen! Es ging nicht, egal wie lang er still lag, völlig egal ob er noch etwas las oder Schäfchen zählte. Irgendwann waren die Viecher immer orangefarben gelockt mit gelbem Stirnband.

Zum verrückt werden!

Irgendwann, es war wohl so gegen 1 Uhr, hatte Ran sich in das Wohnzimmer vor den Kamin zurückgezogen, mit seinem Buch und wollte einfach warten.

Nur auf was wollte er hier fiebern?

Vielleicht auf eine Nachricht, oder bis er einschlief, oder dass Schuldig zurück kommen würde?

Er wusste es nicht genau, nur, dass ihn die Warterei verrückt machte. Vielleicht war es auch die Müdigkeit, doch er war abgespannt und gleichzeitig aufgekratzt, jedes kleine Geräusch ließ ihn zusammenzucken.

Diese Wanduhr erst... sie lachte ihn aus, mit jeder Minute die verstrich, spottete sie über ihn, wie dumm er doch war, zu warten. Wieso könnte er nicht schlafen?

Wegen Schuldig...?

Kam er sich denn nicht selbst so unglaublich lächerlich vor?

In einem Anfall von innerer Verzweiflung und Wut griff er sein Buch und wollte es dieser hässlich, dunkelbraunen Uhr um die Ohren hauen, da zuckte er wieder.
 

Hatte der Kamin geknackt oder war das tatsächlich...?

Doch halt, in der Tat, das war die Tür gewesen!

In Windeseile war Ran aufgesprungen, das Buch fiel aus seinen Händen und er schlitterte in seinen dicken Wollsocken über das Parket zum Flur.
 

Weiß und gleichzeitig triefendnass, die Haare mit Eisklumpen verklebt stand er da.

Schuldig.

Und dieses jämmerliche Gestalt ließ Ran für einen Augenblick erstarren.
 

Die Lippen, ganz blau von der Kälte, zitterten im Takt seiner übrigen Glieder, die Nase war ganz rot und die Hose durchgeweicht, an den Stiefeln klebte noch Schnee.

Schuldig hatte Ran erst nicht bemerkt, nur langsam, als die schweren Lider sich hoben, erblickte er den Weiß.

„Kätzchen...“, hauchte er leise, seiner eigenen Stimme kaum noch mächtig und das Zittern deutlich im Unterton.

„Ich... hab gewusst, dass... du gewartet... hast... Ich... hab dich... gespürt.“

Bei diesem Satz versuchte sich Schuldig ein Lächeln abzugewinnen, doch ging es in einer erneuten Zitterattacke unter.
 

Ran hastete mit zwei Schritten zu ihm, hielt ihn in den Armen und zog ihm dabei die eiskalte Mütze vom Kopf.

„Schuldig, du bist so ein Idiot.“, flüsterte er leise, hievte den Größeren etwas auf und wuschelte durch die eisverklumpten Haare des Größeren.

„Erst einmal raus aus diese Klamotten, hn? Du holst dir noch den Tod.“, sagte Ran auf einmal ungewohnt freundlich und begann Schuldigs Mantel aufzuknöpfen.
 

„Ich bin doch schon längst tot.“

Einen Moment verharrte Ran, schaute erst auf den schneeverklebten Mantel und wand den Blick dann hoch zu Schuldig.

„Was hast du gesagt?“, fragte Ran im Flüsterton und konnte Schuldigs Lächeln gerade nicht zuordnen.

„Wir sind beide schon so lang tot.“, wisperte der Deutsche leise, schlang dann beide Arme um Ran, „Das was mich lebendig hält, bist du.“
 

Ganz langsam senkte der Rothaarige den Blick, schlang beide Arme um Schuldigs Hals.

„Du bist ganz kalt, Schuldig.“, flüsterte er an sein Ohr und rieb mit einer Hand den Rücken des Größeren.

Schuldig nickte leicht, wand die Lippen an Rans Wange und hauchte mit noch kaltem Atem: „Das Selbe sage ich auch immer zu dir, Ran.“
 

Er schluckte, Ran schluckte schwer und drückte sich noch einmal etwas fester an den Deutschen, bevor er sich löste.

„Jetzt komm, Schuldig. Wir müssen dich wärmen.“

Als Ran wieder anfing den Mantel weiter aufzuknöpfen, fuhr sich Schuldig mit den behandschuhten Händen in die Tasche.

„Ich war heute, in der Stadt.“, begann er, als hätte Ran irgendetwas gefragt, „Weil du gestern gesagt hast, du kuschelst vielleicht mit mir... wenn ich dir einen Lolli gebe... und... ich hab einen gekauft, aber als ich wieder Heim wollte war die Seilbahn ausgefallen... und der Lift auch und...“

Er zog etwas aus der Tasche, hielt es Ran hin. Es war ein dicker, roter Lolli in Herzform mit langem Holzstiel.

„Und... dann bin ich gelaufen, von da bis hierher und... ich bin mal hingefallen und da ist der Stiel fast zerbrochen, ich hoffe das macht nichts, weil... das Herz ist ja noch ganz und... du kannst ihn ja noch essen und... und... kuschle heut mit mir... bitte.“
 

Ran sah den Lolli an, das rote Herz in Folie eingeschweißt und das Holz, was an einer Stelle geborsten und der Rest nur noch an einzelnen Fasern hing.

Er sah von dem Herz zu Schuldig und es war ihm so, als würde er mit ihm zittern müssen.
 

„Du bist so ein Idiot, Schuldig... so ein Idiot.“, wisperte Ran leise, als er die Arme wieder um ihn legte und sich an ihn drückte.

Und vor allem war er... sein Idiot.
 

Ran gab Schuldig einen kurzen Kuss auf die eiskalten Lippen, steckte den Lolli ein und befreite den Deutschen endlich aus dem Mantel.

Still duldete Schuldig es.

„Natürlich darfst du...“, murmelte Ran dann leise, als er den Größeren gerade aus dem Schal und dem Pullover pellte, doch Schuldig zitterte immer noch wie Espenlaub.

Und seltsamer Weise konnte Ran diesen Anblick nicht ertragen. Er konnte es nicht und er wusste nicht warum.

Vielleicht weil er insgeheim wusste, dass es seine Schuld war.
 

In einer schnellen Bewegung hatte Ran sich selbst den dicken, orangefarbenen Strickpulli ausgezogen und ihm über Schuldigs Kopf gestülpt. Er zog ihn tiefer, ohne das Schuldig mit den Armen durchgeschlüpft war.

„Ich mach dir einen Tee und hol eine Wärmfalsche, OK? Geh schon mal ins Bett.“, sagte Ran mit dem Blick abgewendet, da er bemerkt hatte wie verdutzt und gleichzeitig neugierig Schuldig seinen nackten Oberkörper gemustert hatte. Ran wand sich um, wollte zur Tür gehen, als Schuldig beide Arme von hinten um seinen Bauch schlang. Mit einem Ruck hievte der Deutsche, wenn auch wacklig, Ran auf seine Arme.

„Ich geh lieber gleich mit dir...“, wisperte er leise und tappte langsam und sehr unbeholfen die Treppen zu ihrem Zimmer hinauf.
 

Auf dem Bett befreite Ran Schuldig auch von allen anderen nassen Klamotten, von dem Pullover und sich selbst von jeder Hemmung.

Vor allem davon.
 

Ran erinnerte sich gut wie sie aufgewacht sind, wie schockiert und gleichzeitig zufrieden er mit sich selbst war.

Als Schuldig und er, ganz nackt, beieinander lagen. Er erinnerte sich, wie das Haar durch seine Finger geflossen ist, wie zärtlich er geküsst wurde und wie warm sich das alles angefühlt hatte.
 

So warm war es gewesen.

Ganz warm...
 

Bedächtig drehte Ran den noch nicht geöffneten Herzlolli zwischen den Fingern, strich über das Holz bis zur Bruchstelle. Mit einem leisen Seufzen erhob er sich, ging zu seinem Schreibtisch und suchte in den Schubladen, dann zog er etwas Klebeband hervor, wickelte es um das Holz und die gebrochene Stelle.

Den reparierten Lolli legte er auf seinen Nachttisch.
 

Heut Abend wird es wohl etwas Liebe geben.
 

© Dini

Leidenschaft hat nichts mit Feuer zu tun

Chiis Wort: Ventilator

Pairing: Pyro x Nagi, Schuldig x Ran, Brad x Yohji

Warnings: Sad (irgendwie xD)


 

Im Moment überlegte sich Schuldig ob er sich ein Blatt Papier nehmen, sich mit einer Rasierklinge citcut die Arme aufritzen und mit einem theatralischem Seufzer und seinem eigenem Blut ein Gedicht schreiben sollte.

Er hätte sich nur noch die Haare schwarz färben müssen und der Ohrwurm in seinem Kopf von „Bullet for my Valentine“ gesungen worden sein, er wäre perfekt als Emo durchgegangen.

Genau auf diesem gefühlsmäßige Tiefpunkt war nämlich seine Laune!

Sein Grund war schwarzhaarig, groß, ehemaliger Boxer und trug den gemeingefährlichen Spitzname „Oracle“. Richtig, Mister-du-bleibst-gefälligst-hier-und-schnüffelst-den-Typen-aus-sonst-setzt-es-was.

Denn darum ging es: Nagis Typi.
 

Hätte Schuldig gewusst, was er sich mit der Gleitgel Aktion eingebrockt hätte, er würde es nicht wiederholen.

Nicht nur dass die folgenden Wochen für ihn fast tödlich verlaufen wären, nein, jetzt musste er sich auch noch mit Brad, Nagi und diesem neuem Knaben an einen Tisch setzen und abhorchen, wie Nagis neues Schnuckipoo innerlich so tickt.

Als hätte er nichts besseres zu tun!

Allein und verlassen, sicherlich schon zitternd, da seiner sonstigen feucht, fröhlich, warmen Wärmequelle Schuldig beraubt, saß oben Ran in seinem Zimmer. Der würde doch noch krepieren, weil Schuldig jetzt nicht mit ihm rumschmuste! Das ging doch nicht!

Ein Tag ohne den Deutschen?

Das würde die Hölle für sein Kätzchen werden!
 

Er wollte Ran schon ein paar schmutzige Gedanken zukommen lassen, als er Stimmen in seinem Kopf hörte.

Stimmen, die nah dem Katzenhaus waren und eindeutig besorgt klangen. Die Stimme von Nagi, eindeutig und eine zweite, dunkler und rauere und wie sich das Bild in Schuldigs Kopf formte, schloss der Deutsche die Augen und horchte einen Moment wie Nagi seinem nervösen Freund Mut zuredete:
 

„Das wird schon werden!“, seufzte der junge Schwarz, als er seinem Gegenüber das T-Shirt richtete.

Der größere Schwarzhaarige sah unruhig erst auf das Haus in dem sich das Grauen befand –Nagis Erziehungsberechtigter- und eben jenen Grund, wieso er das Grauen auf sich nehmen wollte –Nagi-.

„Und ich muss wirklich? Ich mein, können wir nicht irgendwie anders...?“

Doch sofort schüttelte Nagi abwehrend den Kopf.

„Py, du weißt doch, dass es unsere einzigste Möglichkeit ist und ich pass schon auf, OK? Wenn Schuldig die Missgeburt sich einmischen will, nehme ich die Wohnung auseinander also mach dir keine Sorgen.“, sagte Nagi ungewohnt freundlich und gab ihm einen kurzen Kuss, bevor sie sich zur Tür wanden und er seinen Schlüssel zog.
 

Schuldig öffnete die Augen wieder, sah zu Brad, der auch gerade aus seinen Gedanken zu kommen schien und synchron sagten sie: „Sie sind da.“

Mit einem Nicken erhob sich Brad, Schuldig folgte ihm und aus dem unteren Flur vernahm man bereits das Klacken des Türschlosses, leises Gemurmel und Rascheln.
 

Brad blieb auf der Treppe wie angewurzelt stehen, Schuldig konnte nur auf den Zehnspitzen über die Schulter des Amerikaners schauen und musste sich ein Grinsen verkneifen.

Wie der Jäger und das Reh, auf dass er schießen will, sahen sich Brad und Nagis Freund an.

Jede Bewegung würde den anderen verraten...

Zu ihrem Glück schob sich Nagi zwischen die Beide, deutet erst auf Brad dann auf Pyro.

„Brad, das ist Phyllius, Py, das ist Brad.“, stellte er sich vor, deutete dann auf das Wohnzimmer: „Wollen wir nicht rein gehen?“

Brad knurrte nur leise, ging die letzten Stufen hinab und sah Pyro an. Der Blick von oben, der bei anderen sonst ziemlich bedrohlich wirkte, hatte bei dem Schwarzhaarigen keine Wirkung, da er fast genauso groß wie Brad selbst schien.

„Ehm, freut mich...“, versuchte Py mit einer dargebotenen Hand zu beginnen, doch Brad nahm sie nicht an, ging einfach an ihm vorbei zum Wohnzimmer und knurrte auf dem Weg: „Mich nicht.“
 

Als die Wohnzimmertür zufiel, sah Pyro nur mit einem geduckten Blick zu Nagi, dann auf den orangefarbenen Schopf vor sich.

„Tag, Schuldig.“, wurde er angegrinst und der Deutsche schüttelte die Hand des Schwarzhaarigen.

„Lass dich von Brad nicht einschüchtern, er tut zwar böse und ist es auch, aber gegen Nagi hat er doch keine Chance.“, plapperte Schuldig drauf los und grinste dem ratlos nickendem Pyro entgegen.

Der Deutsche folgte dem Amerikaner schließlich, Nagi zog dann auch Pyro in das Wohnzimmer. Drinnen setzten sie sich auf die Couch, Brad und Schuldig, die in den Sesseln saßen, gegenüber.
 

Ran hätte es gefreut, diese Stille, peinlich, unsozial und garantiert alles andere als erfreulich für Nagi und Pyro.

Brads vernichtende Blicke nicht zu vergessen und dass Schuldig grinste a la „ich weiß ja was, was du nicht weißt, aber ich sag’s nicht!“ besserte die Situation kein Stück.

Seufzend erhob Nagi das Wort: „Ich dachte ihr wolltet reden, also tut’s auch.“

Brad rückte sich zurecht, räusperte sich kurz und sah zu Schuldig. Dann wand er den Blick eiskalt und hart an Pyro: „Alter, Beruf und Absichten.“

Pyro sah, die Stirn krausgezogen, zu Nagi sagte dann vorsichtig: „24, Tätowierer und Piercer und... was für Absichten bitte?“

Da gebärde sich Brad schon, rollte mit den Augen. „War ja klar, ein Pädophilier ohne gesicherten Job!“

Pyro sank in der Couch etwas zusammen, sah hilfesuchend zu Nagi dann zu Brad.

„Pädophilier?“, nuschelte er, erntete einen scharfen Blick von Brad.

„Ja sicher, welcher 24 Jährige interessiert sich sonst für einen Minderjährigen?“

Pyro verzog eine Schnute, brummelte: „Als ob er wie 16 aussehen würde...“

Doch Brad war noch lange nicht am Ende mit seinem Latein, er schnaubte weiter: „Und dann auch noch einen so unsicheren Job. Brotlose Kunst! Eindeutig nicht der Richtige fü...“

Doch Nagi fiel ihm schon ins Wort: „Was für Absichten?“

Brads Miene wurde noch einen Tick dunkler, die Blicke des jüngsten und ältesten Schwarz trafen sich unter elektrischer Spannung.
 

„Die Absichten mit dir.“
 

Nagi atmete schwer aus, sah rüber zu Pyro, der sich sichtlich unwohl fühlte und auf seinen Lippenpiercings rumkaute. Er sah Brad nicht an, wich seinem Blick aus, als würde er von Mami oder Papi angemotzt werden und sagte nur leise als Antwort: „Was soll ich schon für Absichten haben? Ich will... nur mit ihm zusammen sein.“

Doch genau diese Antwort schien Brad überhaupt nicht zu schmecken, er sah leise schnaubend im Wohnzimmer umher.

„Sicherlich, diese Art von Zusammensein kann ich mir lebhaft vorstellen!“

Nagi und Pyro sahen zugleich auf, doch Schuldig schüttelte nur den Kopf als er Brads Gedankengänge aufschnappte. Das war doch reichlich paranoid.

Nagi schnaufte, brummte und schien sich schon sehr zusammen zureißen zu müssen. Sein Gemüt kochte schon fast, was man irgendwie auch im Zimmer deutlich spüren konnte.

Die Temperatur war merklich gestiegen, als hätte jemand die Heizung zu hoch gedreht.

„Was willst du ihm hier eigentlich unterstellen, Crawford? Dass er nur mit mir zusammen ist um mal zum Schuss zu kommen, oder was?“, raunte Nagi und erntete gleichzeitig einen erstaunten Blick von Brad und Pyro zugleich.

Und so wie es Schuldig aufschnappte, von Brad wohl, weil Nagi anscheinend immer mehr in diese ekelhafte Jugendsprache abrutschte und von Pyro, weil der sich nicht erklären konnte, wieso er seinen „Vater“ mit Crawford anredete.
 

Brad ergriff zuerst das Wort, er brummte dunkel: „Ja, was denkst du sonst was er von dir will? Eine Familie gründen? Ein Leben mit dir führen? Das ich nicht lache! Was der mit dir veranstaltet ist doch Kindesmisshandlung!“

Pyro rutschte immer mehr zusammen. Das Thema war ihm viel zu diskret und von Nagis Erziehungsberechtigten als gemeingefährlicher Perverser abgestempelt zu werden, war wohl auch nicht ganz positiv. Schuldig verkniff sich ein Lächeln bei Nagis Gedanken, Brad für diese Aussage umzubringen.

Langsam und qualvoll.

Doch noch mehr als Pyros Pein und Nagis Wut, spürte er sein eigenes Wohlbefinden: Gott verdammt war es hier warm!

Brad und Nagi schienen es auch zu spüren, doch unterdrückten sie es gekonnt, nur Schuldig bequemte sich hoch um die Heizung abzudrehen, doch siehe da! Sie war nicht einmal an!

Stirnrunzelnd und leise brummend schaltete Schuldig den Deckenventilator an, setzte sich dann wieder in den Sessel.
 

Nagi und Brad keiften sich noch immer gegenseitig an, Pyros Blick wanderte von Schuldig zum Ventilator und erst als der Größere einen leichten Schweißfilm auch bei Nagi entdeckte, bemerkte er, dass es warm sein musste.

Brad richtete sich die Krawatte, er sah zum Ventilator.

„Hast du die Heizung abgedreht?“, fragte er an Schuldig gerichtet und unterbrach so die Diskussion, auch Nagi zupfte sich am T-Shirt.

Schuldig allerdings zuckte nur mit den Schultern. „Die ist aus, war sie schon vorher. Muss wohl wieder an den Rohren liegen.“, brummte er leise.

Nagis und Pyros Blick trafen sich zur gleichen Zeit und der Jüngere schien irgendetwas sagen zu wollen, Schuldig konnte den Gedanke nicht mehr einfangen, doch noch bevor er oder Brad etwas hätten sagen können sagte Pyro etwas kleinlaut: „Ich denke nicht, dass es an den Rohren liegt.“

Ein ratloser Blickwechsel folgte und leise seufzend fügte der Schwarzhaarige hinzu: „Das macht die Aufregung bei mir, ich kann nichts dafür.“

Schuldig bemerkte wie Brad die Augen rollte und ein „Spinner“ dachte, doch da ergriff Nagi Pyros Hand, strich mit dem Daumen über den Handrücken und er sagte in einem wieder leisen und ruhigen Ton: „Ein weiterer Grund, wieso wir uns gesucht und gefunden haben, denn er ist... wie wir.“

Schuldig dämmerte bereits etwas, doch Brad wiegte sich noch in Ratlosigkeit. Nagi drängte seinen Freund ihnen zu zeigen, was er meine und zögerlich hob Pyro auch die Hand, streckte sie vor sich aus.

„Wir haben es erst spät bemerkt, aber... es hat nichts geschadet.“, ergänzte er und senkte die Lider etwas, schaute auf seine Hand und urplötzlich bildetet sich eine Art Feuerball zwischen seinen Fingern.
 

Brad und Schuldig wichen beide zurück, sahen sich mit einem Blick der zehn Brockhausbände sprach an, nur um das Feuer in Pyros Hand wieder anzustarren.

Nagi hielt Pys andere Hand weiter fest, drückte sie leicht und sagte mit gezuckten Schultern: „Er hat ebensolche zerstörende Kräfte wie ich.“

Brad schob die Brille zurecht, erhob sich und deutete mit zwei Fingern, dass Schuldig ihm folgen sollte. Nagi und Pyro blieben allein im Zimmer zurück.
 

Brad stand im Flur wie ein Fels in der Brandung, obwohl Schuldig bemerkte, dass innerlich ein Sturm fegte.

„Was hältst du von ihm?“, fragte der Schwarz Leader und meinte damit sicher nicht Schuldigs gute Menschenkenntnis, sondern eher sein Schnüffeltalent. Doch eben jene Spürnase hatte beschlossen sich geschickt aus dieser Affäre zu ziehen.

„Hör zu, Crawford, ich werde nicht in seinem Kopf rumschnüffeln, weil du selber zu gut weißt, wie es Menschen wie uns ergeht. Sieh dir das an, was vor dir war und schau dir Nagi an. Ich glaube er ist in Ordnung und nicht pervers, nur weil er auf einen 16 Jährigen steht, der weder so aussieht noch so handelt. Vielleicht solltest du... ihm eine Chance geben?“

Brad hob eine Braue, sah Schuldig mit einem „Nicht dein Ernst“ Blick an und bildete mit den Lippen bereits ein Wort, als zwei Köpfe aus der Küchentür lugten.

„Na?“, Yohji, der Omi hinter sich herzog, ging zu Brad und Schuldig, „Schon fertig?“

Schuldig schüttelte den Kopf, sah wieder zu Brad, dann zu Yohji zurück: „Wir beratschlagen gerade, was wir tun wollen. Sie sitzen noch im Wohnzimmer.“

Yohji hob die Brauen gespannt: „Wirklich? Den Knaben will ich mir auch mal anschauen.“ Noch ehe jemand hätte etwas sagen können, schaute Yohji durch den Türspalt ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa saßen Nagi und Pyro sich zugewendet, die Hände miteinander verschlugen und Nagi an den Größeren gelehnt.
 

Ein leiser Seufzer des Entzückens verließ Yohjis Kehle, als er sich wieder umwand: „Die sind ja herzallerliebst! Das Nagi auf so jemanden steht hätte ich zwar nicht gedacht, aber niedlich sehen die doch aus. Nagi scheint glücklich zu sein.“

Brad sah zur Seite, wich dem Blick des Weiß aus. Auch Schuldig ließ die Mundwinkel etwas sacken.

„Du magst ihn nicht, hm?“, fragte Yohji leise, ging dabei einen Schritt auf Brad zu. Der atmete tief ein, sah mit hochgezogenen Brauen zu Yohji: „Das ist doch wohl verständlich! Sieh ihn dir an. Mit einem 16 Jährigen! Das ist doch pervers.“

Omi im Hintergrund schüttelte leicht den Kopf, nuschelte vor sich hin: „Die haben doch noch gar nicht...“

Alle Köpfe ruckten zu ihm rum, Yohji schien am schockiertesten zu sein: „Die haben noch nicht miteinander...? Na holla, da hat er sich aber zusammen gerissen.“

Brad brummte nur leise ein: „Möchte auch sein.“ Woraufhin er aber einen Fingerzeig von Yohji bekam.

„Du hast dich auch nur ein paar Wochen zusammenreißen können, sei schön still!“, wurde er belehrt, doch Brad erwiderte die Arme verschränkt: „Das ist etwas vollkommen anderes.“

Yohji grinste, piekte in seine Seite.

„Ja und wieso? Weil Nagis Hintern noch knackiger als meiner ist und seine Hormone in seinem Alter nur so übersprudeln? Sicher, es ist etwas vollkommen anderes. Schließlich kennen Jugendliche keine Selbstbeherrschung, welch Wunder, dass Nagi da noch angezogen sitzt.“
 

Brad brummte vor sich hin, wies Yohji mit einem Handzeig, dass es Genug sei, doch der schien sich gerade erst zu rechtfertigen wollen: „Also geht es dir gar nicht darum, dass Nagi an den Falschen geraten könnte. Du willst nur deine Macht demonstrieren, oder was? Willst du ihn unglücklich machen?“

Aber Brad schien nicht auf die Diskussion eingehen zu wollen.

„Brad! Das kann doch nicht dein Ernst sein! Schau ihn dir doch an, wieso willst du unbedingt, dass er allein bleibt? Hast du angst er könnte hinter seine Fähigkeiten kommen und auch hinter das, was wir tun, oder wie?“

Schuldig antwortete an Brads Stelle, er nuschelte leise: „Er weiß es ja schon.“ Und als Yohji ratlos dreinblickte, fügte er hinzu: „Er hat ähnliche Fähigkeiten, das ist wie... gesucht und gefunden.“

Yohji hob beide Arme, gestikulierte wild bei seinen Sätzen: „Na das ist doch fabelhaft! Er kann uns unterstützen! Oder nicht? Brad, sag doch auch mal was dazu!“

Aber niemand sagte etwas, Brad wollte nicht, er hing seinen eigenen Gedanken an, bzw. den Gedanken, die Schuldig ihm und den Umstehenden gerade vermittelte.
 

Nagi saß auf Pyros Schoß, die Arme um den Größeren geschlungen, der über seinen Rücken strich.

„Nagi?“, fragte der Größere und wartete bis der Schwarz leise ein zustimmendes „Hm?“ gebrummt hatte: „Wieso hast du ihn mit ‚Crawford’ angeredet?“

Nagi löste den Kopf kurz, sah Pyro an.

„Das ist sein Nachname.“, gab er zur Antwort, nicht wissend, was Pyro mit der Frage bezwecken wollte.

Der aber strich über Nagis Wange, ließ die Hand dort ruhen. „Aber er ist doch so etwas wie... dein Vater.“

Nagi senkte die Lider, neigte den Kopf in die Hand.

„Ist er das?“

Der Größere nickte, seufzte dabei leise und strich weiter über den schmalen Rücken vor sich.

„Er hat dir nie gezeigt, was Liebe ist, hn?“
 

Es war wohl dieser Satz, der jeden Schlucken ließ, selbst Nagi. Der sie alle zu Stein verwandelte, mit einem Spotlight auf Brad und einem leisen, kaum hörbaren Echo:
 

Du hast alles falsch gemacht.
 

Nagi nickte vorsichtig, woraufhin Pyro ihn fest an sich drückte.

„Aber ich werde es dir zeigen, wenn er mich lässt... wenn du mich lässt.“
 

Das Bild verblasste, die Worte wurden schwammig und Schuldig holte alle zurück in die Realität. Die Augen gebannt auf Brad, was nun sein Urteil sein würde.

Ob er nach seiner Rolle als Vater, nach dem Theater als Richter sich nun auch als Henker aufspielen würde.

Leben und leben lassen?

Der Schwarz Leader wand den Kopf beiseite.

„Er kann uns unterstützen, er wird nützlich sein. Er kann hier bleiben, solang ich es will.“, sagte er in einem dunklen Ton und wand sich bereits zum Gehen ab.

„Das heißt nicht, dass ich ihn leiden kann.“

Und mit diesen Worten ging er die Treppe hoch. Yohji tapste mit einem Seufzen hinterher und man hörte nur dumpf, wie die beiden streitend in Brads Zimmer verschwanden.

Schuldig sah Omi einen Moment lang stumm an, der Jüngere nuschelte nur ein: „Ich sag’s ihnen.“ und verschwand dann im Wohnzimmer.
 

Grottentief seufzte Schuldig als er auf den Hacken kehrt machte und die Treppen hinauf stieg. Er entschloss sich nicht zu Ran zu gehen, da er die Kraft für einen weiteren Miesmuffel nicht hatte und jetzt nur noch ins Bett wollte.

Am Treppenabsatz aber, stand ihm besagter Rotschopf gegenüber, der Schuldig diesmal mit einem ganz anderem Blick ansah.

„Es liegt eine seltsame Stimmung auf dem Haus.“, bemerkte Ran, als er Schuldigs etwas geknickten Eindruck musterte. Der Deutsche nickte nur.

Ran nahm Schuldigs Hand, zog ihn die letzte Treppenstufe zu sich.

„Kommst du mit unter die Dusche?“, fragte der Weiß leise und ehe er sich versah schloss Schuldig ihn in die Arme.

„Ich pass auf dich auf, Ran.“, nuschelte er leise, „Ich pass auf, dass du dich immer an Liebe erinnerst.“

Ran nickte, strich durch die orangefarbene Mähne und seufzte leise an Schuldigs Ohr: „Ich weiß, das kannst du gut.“
 

©-Dini

Aufheizend, aufreizend

Naits Wort: Eisschrank

Pairing: Schuldig x Ran, Pyro x Nagi

Warnings: Lime(? xD)
 

All den wöchentlichen Plagen, den gescheiterten Versuchen, den Abweisungen, dem Verspotten, all dies zum Trotz war Schuldig heute... glücklich.

So verdammt glücklich, dass seine Blutbahnen Tango mit den Hormonen tanzten und seine Spermatozoen dazu laut Karaoke sangen.
 

Er hatte gepunktet und gewonnen! Nicht nur alle neune, das war ein glatter Strike gewesen und wenn er sich diesen Tag nicht dick und rot makern würde, wäre er doch ein Verleumder seiner eigenen Bemühungen.
 

Mit einem duseligen Lächeln lehnte sich Schuldig zurück und nippte an seinem heißen Kaffee.

Ja, der gestrige Abend war tatsächlich ein voller Erfolg gewesen.

Ganz davon abgesehen dass Ran sich freiwillig angeboten hatte, mit ihm duschen zu gehen und davon abgesehen, dass sie vollkommen nackt auch freudig rumgeplanscht hatten, davon abgesehen, dass Ran erregt war und dass Schuldig seinen Kopf zwischen zwei herrlich weißen Schenkeln gehabt hatte.

Ran war nicht verschont wurden!
 

Das duselige Grinsen wurde einen Tick breiter und er verschluckte sich fast am Kaffee, als er zurück dachte, wie Ran sich auf die Lippen gebissen hatte und tatsächlich, schwach, aber doch merklich, hatte lächeln müssen, als Schuldig aus eben jenen weißen Tiefen aufgetaucht war und dort an den so perfekten Innenschenkeln ein blutrotes Mal prangte.

Ohja, Ran war gebrandmarkt und gebissen und überhaupt und sowieso...

Schuldig seins!
 

Jetzt ganz offiziell! Wer sich in dieses Gebiet vorwagen sollte, war ein toter Mann!

Anpinkeln wäre vielleicht auch eine Möglichkeit gewesen, doch wollte er Ran ja auch noch anfassen können... Also war dieser Knutschfleck eindeutig der bessere Weg gewesen, auch wenn Schuldig leise resignieren musste.

Anderweitig hatte er nicht ran gedurft!
 

Immer wenn er mit Ran irgendwie intim geworden ist, sie nackt waren, sie kuschelten und sich mal küssten -was ja selten genug war- weiter ging der Weiß nie.

Schuldig war auch nur ein Mann und hatte gewisse Bedürfnisse, die Ran, bei auch noch so lieblichem entgegenrecken, bisher nicht gestillt hatte. Kein einzigstes Mal!

War das irgend ein Hinweiß?
 

Brummend nippte Schuldig wieder am Kaffe.

Er wollte doch nur mal ran... hinter Ran, auf Ran, oder Ran auf ihm, bis das Lattenrost kracht und dann eklig verschwitzt einschlafen.

Ja, ein schöner Gedanke.

Wenn sein Kätzchen mitspielen würde!
 

Brummend sah Schuldig von seinem Kaffee an sich hinab und resignierte mit einem Seufzer, dass er etwas Kaltes brauchte.

Er schob die Tasse von sich, sah sich im Raum um und erhob sich um langsam zum Kühlschrank zu schlurfen. Es schien aber eindeutig nichts geeignet um seine innere Hitze abzubrühen und so wanderte der Blick weiter zum Eisschrank.

Mit einem Ruck zog er die Tiefkühltruhe auf, setzte sich auf den Rand und nahm sich eine Packung tiefgefrorene Erbsen um sie auf seinen Schoß zu beten.
 

Er saß eine Weile so da, genoss die Kälte die an seinem Po aufstieg und drückte die Erbsen fester auf seine Möhre. Ein wenig ruckte er auf, als die Tür aufging und ein leicht verpeilter und anscheinend auch noch verschlafener Pyro in der Tür stand.

Schuldig hatte ja gar nicht gewusst, dass der die Nacht gleich hier geblieben war...

Ein Blickwechsel folgte, hochgezogene Augenbrauen, müdes Gähnen und ein eindeutiges „Wie sind hier unter Männern“-Nicken.
 

Pyro gähnte ein weiteres Mal, schlurfte am Küchentisch vorbei und nahm sich dabei die Kaffeetasse, ging weiter zum Eisschrank und platzierte sich neben Schuldig.

Mit dem freien Arm suchte er in der Truhe, griff sich eine Packung von Rans tiefgekühlten Meeresfrüchten und pflanzte sie auf seinen Schoß.

Die Schnuten gezogen, saßen die beiden Männer nun da, schauten gerade aus und kühlten ihre Schöße.
 

„Ran ist ein geiles Miststück.“, begann Schuldig und seufzte leise.

Pyro nippte am Kaffee, nuschelte an den Rand: „Nagi auch.“

Schuldig stützte den Kopf auf die Hand, brummte: „Aber er lässt mich einfach nicht ran...“

Pyro seufzte ebenfalls: „Ich kann nicht ran.“

Schuldig hob beide Brauen, sah jetzt doch mal rüber zu seinem Leidensgenosse.

„Wieso nicht?“

Der Schwarzhaarige seufzte hörbar, blickte in die Kaffeetasse: „Ich muss ja nur eine falsche Regung mit den Fingern machen und er lässt das Bett auseinander fallen, was würde wohl dann erst passieren, wenn ich da mal tiefergehend was mache? Stürzt dann das Haus zusammen?“

Schuldig nickte gefühlvoll, drehte die Erbsen auf seinem Schoß.

„Bei Ran ist es das genaue Gegenteil. Wenn der mal irgendeine Regung zeigt, muss ich vorher mindestens drei Stunden Arbeit geleistet haben.“

Zurücklehnend seufzte Pyro, wippte leicht mit den Beinen.

„Ich schneid eine Hälfte von deinem ab und geb’s meinen und umgedreht, dann dürft es passen.“, scherzte er und lächelte schief.
 

Doch so blöd, wie sich diese Idee zuerst anhörte, schien es für Schuldig gar nicht zu sein.

Wie vom Blitzt getroffen sprang er auf, die Erbsen plumpsten zu Boden.

„Das ist die Idee!“, rief er, drehte sich zu Pyro und wedelte mit dem Zeigefinger vor dessen Nase, „Der Einfall ist genial! Einfach da ein bisschen wegnehmen und da hinzufügen, perfekt!“

Pyro schien nicht ganz zu verstehen, er neigte den Kopf ratlos und fragte: „Ehm, und wie willst du das anstellen?“

Schuldig tippte sich an die Schläfe. „Das ist eine reine Frage des Köpfchens und des Timings.“, schmunzelte er und plante innerlich schon die heutige Nacht.

Pyro immer noch skeptisch hakte nach: „Erklär mal, Nagi hat zwar grob erzählt was du kannst, aber was du jetzt willst, weiß ich immer noch nicht.“

Schuldig hob die Erbsenpackung auf, warf sie zurück in die Kühltruhe.

„Nun, ich kann Gedanken und Gefühle weiterleiten, sprich, wenn das Timing passt, kann ich Nagis Überreaktion zu gewissen Teilen an Ran weitergeben und Rans teilweise Gleichgültigkeit wiederum an Nagi, dann müsste sich das ja theoretisch für unser beider Vorteil ausgleichen!“

Pyro guckte etwas dumm aus der Wäsche und der Kühltruhe, warf dann die Meeresfrüchte zurück und erhob sich, er gab Schuldig die Hand.

„Heut Abend, sonst nie.“

Schuldig schüttelte sie.

„Heut Abend.“
 

Dieser Abend sollte es werden. Dieser Abend sollte entscheiden. Dieser Abend war überlebensnotwendig!

Genau aus diesem Grund wurde von den beiden rücksichtsvollen, nicht egoistischen und nur auf das Wohl der Anderen bedachten Männer alles bis ins Detail geplant.

Die Zeit war der wohl wichtigste Faktor und um ungefähr den Plan einhalten zu können, entschieden sich die beiden gleich zu starten.

Mit einem Film!

Yohji und Brad waren nicht im Haus, Ken und Omi wurden gezwungen nicht mitschauen zu wollen, dass Cat und Farfarello ihren eigenen Spielchen nachhingen war ja nichts neues und so fanden sich am Abend nur vier Gestalten auf der Couch.

Nagi in Pyros Armen und Schuldig an Ran gelehnt.

In der ersten Hälfte des Filmes passierte wenig, man scherzte über die ach so herrlich kitschig fluffigen Dialoge, echauffierte sich über die schlechte Hintergrundsmusik aber es wurde still, als es zu den Liebesszenen kam.
 

Pyro zog Nagi noch etwas fester an sich, sah mit einem Seitenblick zu Schuldig der nur stumm nickte. Es wurde Zeit.

In stiller Hingabe begann Pyro an Nagis Ohr rumzuknabbern und kleine aber feine Schmutzigkeiten einzuhauchen. Nagi quittierte es mit einem seichten Lächeln, schlang den Arm um Pys Hals und kraulte seinen Nacken.

Gekonnt schaukelte der Ältere die Situation hoch, bis er schließlich, Nagi auf seinen Schoß und die Hände an nicht mehr sichtbaren Orten den Kuss bekam, den er wollte und mit dem ihm die Aufmerksamkeit der beiden Gegenübrigen sicher war.

Ran musterte beide aus den Augenwinkeln, ohne Empörung, eher mit Neugier, wo Pyros Hände unter dem Stoff noch so entlang wandern würden. Die Augenbrauen schnellten hoch, als jene besagten Hände vom Rücken hinabstrichen und in Nagis Jeans fuhren.
 

Schnell wand Ran den Blick ab, erst zum Fernseher, wo man sich immer noch Liebesschwüre gab und dann auf den orangefarbenen Schopf, der sich auf Rans Beine gebetet hat. Just diesen Moment sah Schuldig hoch zu Ran, der ein wenig ertappt aus der Wäsche schaute.

Mit einem seichten Lächeln stützte sich der Deutsche auf die Arme, lehnte sich hoch und gab Ran einen Kuss. Wie geplant erwiderte Ran ihn auch zögerlich, was Schuldig zum weitergehen anhielt.

Er setzte sich auf, lehnte sich über Ran und ließ ihn nicht mehr davon kommen. Ihre Mission fing an.

Pyro schaute nur noch einmal kurz rüber, resignierte es wäre Zeit zu gehen und schlang die Arme um Nagis Rücken und unter die Kniekehlen. Schwungvoll hob er das Fliegengewicht hoch, tappte mit ihm auf den Armen hinaus und schlug die Richtung Nagis Zimmer ein.
 

Ran bekam es nur nebenbei mit, viel zu sehr knabberte und biss Schuldig an ihn rum, um ihn den Verstand gänzlich zu nehmen.

Kaum dass Ran das erstemal herzhaft geseufzt hatte, den Kopf zurücklegte und die Arme um Schuldig schlang, da war es auch für die beiden Zeit ins Bettchen zu gehen.

Im Bruchteil einer Sekunde hatte Schuldig sie beide ins Schlafzimmer geswicht, legte Ran in die Kissen und sich drüber.

Ganz und gar diesem Spiel hingegeben, widmete sich Schuldig Rans Hals, dem freigelegten Bauch und den Oberschenkeln. Innerlich allerdings schlug Schuldigs Hirn ganz andere Wege ein, nämlich den zu Pyros Gedanken.
 

Die waren gerade völlig benebelt und eingenommen von einem Nagi, der sich halbnackt unter den Berührungen wand. Und holla! Wie der sich wand! Da bog sich nicht nur der Rücken, sondern auch die Bettbalken mit!

Schuldig erinnerte Pyro an die Abmachung, dass er Nagi beruhigen und Ran ein bisschen Emotion zukommen lassen würde.

Pyro erwiderte zögerlich, da Nagis Hände gerade den Weg in höchst erogene Zonen fanden und den Verstand des Älteren damit fast ausschaltete.
 

Schuldig war geübt darin zwei Dinge gleichzeitig zu tun und Anstrengung konnte man das ja nun auch nicht nennen, also zwickte er Nagis Gefühl ab und übertrug sie in geringem Maße auf Ran und...

Boom!

Die Bombe war geplatzt und Ran zuckte wie unter Strom. Da waren Gefühle, die er vergessen geglaubt und plötzlich aufkeimende Hormone, die er dachte mit seiner Jugend zusammen verloren zu haben, aber nein, es kam alles wieder und -Gott verdammt- fühlte es sich gut an!

Mit einer kurzen Abschweife zu Nagi und Pyro war auch Schuldig klar, dass sich dort nur noch Glieder und kein Holz mehr bog und seine Mission galt als erfüllt.

Jetzt würde er sich endlich voll und ganz Ran widmen können.
 

Ran, wendiger und zappeliger als sonst, bog sich Schuldig entgegen, als der sich erdreisstete, die letzten Kleidungsstücke vom Bett zu befördern.

Besser als ein Kitten war immer noch ein nacktes Kitten, weil man dass ganz besonders lieb haben konnte. Nichts desto trotz hatte selbst Schuldig nicht damit gerechnet, ein so liebesbedürftiges Ran aufzufinden!

Kaum dass auch Schuldigs Shorts vom Bett gesegelt war, die dünne aber schützende Decke sie beide verbarg, kam Rans wahres Gefühl auf.

Eine wahre Bombe an Emotion, die nun ihren Tribut forderten.

Rans Hände wollten diesmal partout nicht untätig bleiben, es gab schließlich schöne Stellen mit und an denen man spielen konnte und so begaben sich die geschickten Finger auf Wanderschaft. Die zweite Hand verfing sich in den langen Strähnen Schuldigs Haar, zog den Größeren näher um ihn mit Küssen nur so zu überschütten.

Nicht dass Schuldig untätig blieb, schließlich hatte er sich geschworen diese Situation auszukosten und genau das tat er.

Er fand einen Platz zwischen Rans langen Beinen, schlang beide Arme um den Leib unter sich und drückte sich fest an den Jüngeren, immer bedacht, jeden Seufzer, jedes Keuchen mit Küssen und Streicheleinheiten zu belohnen.
 

Er liebte das sachte Zittern Rans Bauchdecke, wenn die Finger über die Seiten des Jüngeren glitten, wenn er den Hals mit Küssen und Bissen malträtierte und ihre Unterleiber aneinander rieben. Die Hitze zwischen ihnen war diesmal gleichstark, Schuldig fühlte tatsächlich zum ersten Mal, dass Ran auch voll und ganz das wollte, was sie taten.

Schuldigs Zunge versenkte Rans Haut regelrecht als er über die bebende Brust des Jüngeren fuhr und der den Rücken zum Hohlkreuz wölbte und sich entgegenstreckte.

Rans Fingerspitzen fuhren Schuldigs Schultern entlang, die Wirbelsäule hinab und klammerte sich letztendlich an den strammen Po, als sie ihre Körper zusammenpressten als würden sie jeden Moment verschmelzen.

Keuchend vernahm Schuldig Rans stockenden Atem an seinem Ohr, wand den Kopf um einen erneuten Kuss zu erbeuten.

Als er sich sicher war, dass Ran keine Möglichkeit finden könnte, sich jetzt noch zu lösen, rollte er sich mit ihm herum. Mit einem Biss auf Rans Unterlippe hinderte der Größere ihn daran aufzusehen, drückte ihn nur noch fester auf sich.
 

Kurz löste Schuldig eine Hand, tastete fachmännisch in den kleinen Nachtschrank um die, für heute extra bereitgelegten, Utensilien hervorzuholen. Mit einem starken Griff und einem dominanten Kuss hinderte er Ran daran auch nur einen Hauch davon mitzubekommen, erst, als sich zwei von Schuldigs Fingern an dem Po des Jüngeren einfanden, bemerkte er, dass hier plötzlich Gleitmittel im Spiel war.

Erschrocken zuckte Ran, als sich jene Finger zwischen seine Bäckchen schoben und Schuldig ihn mit einem verstohlenem Lächeln ansah.

„Willst du... reiten?“, fragte der Deutsche, mit einem erregtem Zittern in der Stimme, blickte auf den Jüngeren, der auf Schuldigs Schoß vorgerutscht war, um den Fingern zu entkommen.

„...Was?“, keuchte Ran leise, sah weniger erregt, als erschrocken auf den Deutschen.

„Lieber Miss...ionar?“, seufzte Schuldig und beugte sich etwas hinauf um sich in Rans Hals festbeißen zu können, er schlang den freien Arm um die schmale Hüfte und drehte den Jüngeren wieder, beugte sich dabei über ihn. Die Finger tanzten die Oberschenkel entlang, verschwanden wieder in gewissen Tiefen, woraufhin Rans Körper geschockt zuckte. Er krampfte noch stärker, als die Finger eine gewisse Öffnung aufspürten und sie für den Hauptgang vorbereiten wollte.

„Komm schon, Kätzchen.“, flüsterte Schuldig leise, knabberte an Rans Ohr und ließ die Finger mit etwas mehr Druck arbeiten. Ran aber wich zurück, packte Schuldigs Arm und versuchte ihn mehr oder minder stark für seine Verhältnisse von sich zu drücken.

„Lass... das.“, keuchte er leise, rutschte auf dem Bett weiter hinter.

Schuldig brummte nur leise, zog Ran an der Hüfte wieder näher und drückte die Finger wieder zwischen die Bäckchen. Der Weiß gab ein erstickendes Geräusch von sich, packte Schuldigs Arm fester und zog ihn zwischen den Beinen hervor, rutschte nach Luft ringend etwas von dem Deutschen weg.
 

Schnaubend sah Schuldig Ran an. „Was?“, zischte er leise, richtete sich dabei auf, „Dass ich dich anfasse, dich lecke und du kommst, ja das darf ich... aber wenn ich auch mal Spaß haben will, wird’s nicht, oder was?“

Ran schluckte, zog dich Decke mehr über sich.

„Lass das einfach.“, brummte der Weiß, wenn auch kleinlaut.

Schuldig rollte mit den Augen, drehte sich von Ran weg. „Ist klar,“, murmelte er, „Hauptsache du hast deinen Spaß, hn? Da hab ich keinen Bock drauf, echt nicht, Ran.“

Schuldig setzte sich auf den Bettrand, schüttelte nur den Kopf und sah sich nach seinen Klamotten um. „Klar um dich zu befriedigen bin ich gut genug, aber Sex? Ist klar, Ran, ich hab schon verstanden wie du mich siehst. Jeder andere, nur nicht ich. Nur nicht ich!“, schnaubte Schuldig und bückte sich nach seiner Boxershorts.
 

Hinter sich hörte er nichts, nur ein leises Rascheln, als Ran die Decke fester um sich zog.

„Was willst du denn noch? Denkst du das ist so einfach für mich?“, sagte Ran leise, wenn auch mit gewisser Enttäuschung in der Stimme. Ob auf sich selbst oder Schuldig war nicht sicher.
 

Mit einem Augenrollen sah Schuldig zu Ran, keifte nun schon wirklich sauer: „Ja, Ran, genau das denke ich! Sex ist einfach, das kann jeder Idiot! Aber dir geht es nicht um die Sache an sich, sondern darum dass es mit mir ist.“
 

Ran schluckte leicht, wich Schuldigs Blick aus. Die Augenbrauen zog er zusammen, drückte die Decke an sich.

„Sicher, jeder Idiot! Nagi hat auch schon seit drei Monaten einen Freund und der hatte es nicht so Nötig wie du!“
 

Da musste Schuldig wirklich lachen. Als wäre er der Notgeilste hier! Er hatte doch nun wirklich schon lang genug gewartet!

„Im Gegensatz zu Nagi, bist du erwachsen, Ran.“, zischte er, rollte dabei mit den Augen, „Und falls du es vergessen haben solltest, Nagi ist Jungfrau.“
 

„Ich doch auch!“
 

Und ganz plötzlich, da machte es in Schuldigs Gehirn Klick.

Ran hatte es nie an Gefühl gefehlt, er war nur unwissend gewesen. Er hatte sich Schuldig nie verwehrt, sondern war einfach vor Unbekannten zurückgeschreckt.

Es ging nicht darum, dass er keinen Sex wollte sondern einfach dass er es jetzt noch nicht wollte.
 

Schuldig schluckte schwer, wand den starr gewordenen Blick wieder zu Ran, der sein halbes Gesicht in der Decke vergraben hatte und nicht aufsah.

„Ran, das... es tut mir Leid, ich... ich hatte keine Ahnung und ich hätte... ich hätte doch nie...“
 

Aber Ran wand die Worte mit einem Kopfschütteln ab: „Spar dir das. Es ist wohl besser, wenn du jetzt gehst.“
 

Schuldig biss sich auf die Unterlippe rutschte zurück ins Bett und streckte vorsichtig die Hand nach Ran aus. „Sag so was nicht, bitte. Es tut mir wirklich Leid.“

Als Ran nicht entgegenzukommen aber auch nichts dagegen zu tun schien, legte Schuldig die Hand auf Rans Schulter, ließ sie über den Nacken fahren und zog Ran in eine Umarmung.

„Ich hab es wirklich nicht gewusst, das... tut mir Leid, ich war zu egoistisch, bitte verzeih mir, Kätzchen.“
 

Ran nickte nur träge, legte die Arme um Schuldigs Nacken und drückte sich an den Größeren.

„Du machst mich zwar geil wie Schmidts Katze und ich will soviel mit dir ausprobieren, aber, Ran, deine Nähe ist mir viel wichtiger.“, flüsterte Schuldig in den roten Haarschopf, strich über den schmalen Rücken und drückte den Jüngeren ganz fest an sich.

Leise seufzend nickte Ran, schmiegte sich an die warme Brust vor sich.

„Wir lassen uns Zeit, soviel du willst, aber sei mir nicht böse, OK?“

Ran nickte, schloss die Augen und ließ sich den Nacken kraulen.
 

„Bleibst du auch ohne... hier?“, fragte er leise an Schuldigs Hals gemurmelt, zog den Deutschen hinab in die Kissen. Schuldig nickte lächelnd, lehnte sich auf Ran und schnuffelte sich wie ein Hund an dessen Hals.

„Da musst du nicht mal fragen.“

Nein, das musste er wirklich nicht.

Schuldig würde sicher nicht freiwillig allein nächtigen, nicht, solang es jemanden wie Ran gab.
 

Am nächsten Morgen schlug Schuldig, gut gelaunt und pfeifend, den Weg in die Küche ein. Tee für sich und Ran kochen.

Als er die Tür aufmachte, stockte er erst, musste dann aber leicht lachen.

„Bist du wieder nicht zum Schuss gekommen?“, fragte der Deutsche Pyro, der gerade über dem Eisschrank hing und einen Beutel mit Eiswürfeln füllte.

Grinsend sah der Schwarzhaarige zu Schuldig hinter.

„Das nicht... aber Nagis hübsches Hinterteil braucht ein bisschen Kühlung.“ Pyro richtete sich auf, schüttelte den Eisbeutel und ebenso breit grinsend wie Schuldig fügte er hinzu. „Selber schuld wer beim ersten Mal ‚fester’ ruft!“
 

Schuldig lachte, setzte dabei das Wasser auf: „Tja, Masochist wie er leibt und lebt.“

Pyro konnte nur nickend zustimmen, ging an dem Deutschen vorbei.

„Und wie lief es bei dir?“

Mit einem Lächeln sah Schuldig ihn aus den Augenwinkeln nach.

„Ich glaube, wir sind jetzt zusammen.“

Doch anstatt noch etwas zu sagen verließ Pyro den Raum leise lachend.
 

Ja besser hätte es doch nicht kommen können.
 

©-Dini

Ein Brad vorm Kopf haben

Hauptwort von Blue: Orgasmus

Andere Wortreferenzen: Gummischlauch, Luftpumpe, Torpfosten.

Pairing: Brad x Yohji
 

Es hieß immer beim Sex würde es nicht um den Orgasmus gehen. Nicht doch! Viel wichtiger war die zwischenmenschliche Beziehung, die beim Akt entstand. Viel wichtiger sei die Nähe, die man mit dem Partner hat.

Am wichtigsten ist doch immer noch, dass man merkt das man sich liebt!
 

Wer auch immer diesen Bockmist gesagt hatte, er würde von Yohji eine geknallt bekommen.
 

Von wegen! Yohji praktizierte seit Pyro als Nagis Freund „anerkannt“ war mit Brad eben jenes System.

Sex ohne Orgasmus, Sex ohne Ende... Also nicht, ständig sondern einfach; Keine Lust mehr und das war es.

Und ja, das nervte Yohji gewaltig!

Wem würde es schon gefallen scharf gemacht zu werden und mitten beim Kochen stellte man den Herd ab? Niemanden, ganz richtig!
 

Zu diesem Aspekt kam ja hinzu, dass man von Brads Seite aus nicht einmal das spürte, was der schlaue Mann, der oben Genanntes verfasst, als wichtig hinstellte.

Zwischen ihnen war die zwischenmenschliche Beziehung wie ausradiert, die Nähe war zwar da, aber in diesem Punkt hätte Yohji genauso gut einen Kühlschrank umarmen können und Liebe? Von Brad? Bitte wann und wo?
 

Resignierend seufzte Yohji in den Kaffee, mummelte sich zurück in die Sofakissen und warf das Buch „Der richtige Mann? Wie man ihn findet und behält!“ beiseite.

Alles Schwachsinn!
 

Brad war einfach wie ein trotziges Kind. Nur weil Nagi jetzt einen Freund hatte und Brad ihn nicht leiden konnte, schmollte er rum. Denn als etwas Anderes konnte Yohji das einfach nicht bezeichnen!

Wenn sich ein erwachsener Mann, der Älteste von ihnen, sich in seinem Arbeitszimmer verschanzt und jegliche Arbeit tut, die er finden kann, wenn er Gespräche meidet und selbst seinen Freund keine Beachtung schenkte, ja, das war für Yohji eine Trotzreaktion!
 

Yohji war nicht einmal mehr der Einzige der sich über Brad aufregte. Schuldig machte große Bögen um den Amerikaner, wenn er ihn in der Nähe wusste, denn kaum, dass der Deutsche auf die Bildfläche trat, hängte Brad ihm alles an, was man ihm anhängen konnte: Unordnung war immer Schuldigs Werk, wenn der Hit schlecht gelaufen war, war es wegen Schuldig und jegliche Streitigkeiten? Schuldig!

Ran regte sich ebenfalls auf, da seine geliebte Ordnung von Brad regelmäßig in Frage gestellt wurde und sich der Amerikaner sogar erdreistete selber Hand an zu legen und zu putzen.

Solch eine Frechheit aber auch!
 

Daraufhin hatte Ran Brad rausgeschickt, der sollte sich im Garten beschäftigen und dort etwas machen, wenn ihm die Computerarbeit zu dumm geworden sei.

Jap, genau dort war Brad immer noch und machte und werkelte und tat was das Zeug hielt. Erst hatte er die Luftpumpe entdeckt und beschlossen, dass Omi und Nagi doch mit dem Fahrrad zur Schule fahren sollten.

War ja nicht weit oder so!

Und die Fahrräder reparieren? Ja, das würde er schon hinbekommen!
 

Yohji brummelte, sah kurz zum Fenster raus, entdeckte Brad aber nicht.

Er fand diese ganze Aktion war einfach unter Brads Würde! Schlimm genug dass er keinen Anzug mehr zu Hause trug, schlimm genug, dass er sich beugte um Arbeiten zu verrichten und am Schlimmsten, dass er sich damit einfach nur lächerlich machte!

Ja, Gott verdammt, das war doch nicht der Bradley Crawford den Yohji liebte!

Sein Brad war kühl und ernst, der machte sich nicht schmutzig und bückte sich nicht für etwas.

Man hatte sich vor ihm zu bücken, verdammt!

Doch stattdessen war dieser Brad zu einem... ja, zu was, war er überhaupt mutiert? Zu einem normalen Vater? Normal?

Nein, mit diesem Gedanke wollte und konnte sich Yohji einfach nicht anfreunden.

Das konnte nicht so weiter gehen!

Am Ende wurde er noch hetero!
 

Schnaubend warf Yohji die Kissen beiseite, stapfte aus dem Wohnzimmer in den Flur um sich flink Schuhe und Jacke anzuziehen. Er riss die Tür auf, ging hinaus in den Garten und sah sich nach Brad um.

Der schien gerade Kens altes Tor zu reparieren, wollte den lockeren Holzbalken gerade festnageln als Yohji rief: „Brad!“ Der Schwarzhaarige drehte sich zu dem Brünetten, brummte ein: „Hn?“.

„Willst du nicht“, begann Yohji seufzend, ging näher zu Brad und schlang die Arme um sich selbst, „langsam wieder zu dir selbst kommen?“

Brad hob beide Brauen, ließ die Arme sinken.

„Inwiefern?“, erwiderte er formlos.

Yohji seufzte, umging einige matschige Pfützen.

„Du bist komisch in letzter Zeit.“, begann er, wurde aber prompt von Brad unterbrochen: „Yohji, dein Fuß...“

Doch da geschah es schon, dass der Brünette über den Gummischlauch stolperte, der sich um sein Bein geschlungen hatte. Er ruderte mit den Armen, fiel vor. Dank Brads Reflexen aber, fing der Schwarzhaarige ihn noch auf, bevor er in den Matsch klatschen konnte.

Sie taumelten zurück, gegen das morsche Holztor und plötzlich ging alles so schnell. Viel zu schnell.
 

Der Torpfosten brach und sauste nach unten. Yohji konnte nur mit weitaufgerissen Augen beobachten wie er Brad genau am Kopf traf. Ein dumpfes Geräusch, ein Klirren.

Die Brille zerbrach, die Splitter und das Gestell fielen in das dreckige Gras. Brad selbst sackte, Yohji noch halb im Arm, nach hinten weg und blieb liegen.

Der Brünette starrte vor sich hin, realisierte erst nicht, was gerade geschehen war doch dann packte ihn die nackte Panik.
 

Brad!
 

Yohji lehnte sich über den Amerikaner, stemmte den Torpfosten beiseite, der halb auf ihm lag. Er umfasste sein Gesicht mit den Händen, hob es leicht an und sah wie das Blut die Stirn hinabrann.

Panisch sah er sich um, die Luft schien auf einmal in seinem Gesicht zu beißen und seine Unterlippe zitterte unkontrolliert.

Brads Blut strömte über Yohjis Hände, färbte den Matsch rot ein.

„Hi... Hilfe...“, brachte er mit erstickter Stimme hervor, sah von Brad wieder in der Umgebung umher.

Das Küchenfenster stand offen, Ran müsste ihn hören!

„Aya... Aya!“, rief er, wand das Gesicht zum Fenster.

„Aya!“, brüllte er lauter, dann wurde seine Stimme durch sein eigenes unkontrolliertes Schlucken erstickt. Die Hände zitterten stärker, je mehr Blut darüber floss. Sein ganzer Körper schien plötzlich ganz schwach zu sein, zu schwach um Brad zu halten.
 

Um ihn bei sich zu halten.
 

Er biss sich auf die Unterlippe, lehnte sich über Brad und strich ihm die Strähnen aus der blutigen Stirn. Die Haare waren verklebt, vom Blut und Schlamm.

Das sonst so feine, perfekte und saubere Gesicht mit einem Schlag war es unrein, blutbefleckt die Brauen schmerzverzerrt.

Und die Gewissheit, dies war genauso sein Brad, der Leidende, die Gewissheit nichts tun zu können... es trieb Yohji die Tränen in die Augen.
 

„Halt durch... nur ein bisschen... nur ein bisschen...“, wisperte er erstickend, strich ihm über die Wange. Er fühlte etwas, etwas was er kannte, ein Gefühl, dass ihn panisch werden ließ. Ein Gefühl, dass all seine Sinne, seinen Verstand lähmte.

Hilflosigkeit, Verlustangst, etwas verlieren was man liebt...

„Nur ein bisschen...“

Er wollte es nicht schon wieder erleben.

Er wollte nicht schuld sein.
 

...Nicht schon wieder.
 

Ran riss das Fenster auf.

„Was ist?“, rief er in den Garten, lehnte sich dabei aus dem Rahmen.

Er sah sich um, erkannte von weitem Yohji, der über Brad gelehnt schien. Irgendetwas war faul an der Sache.

„Yohji?“, rief Ran ein weiteres Mal, erst dann sah der Brünette zu ihm.
 

„Einen Krankenwagen, schnell!“
 

Und Ran lief, rief den Notarzt. Die übrigen Bewohner bekamen nichts oder erst spät etwas mit. Niemand lief hinaus, sie standen nur da und warteten auf Hilfe.
 

Doch Yohji saß da.

Er saß allein bei Brad und hielt ihn in den Armen und er konnte nichts tun, nur zusehen, wie das Blut langsam hinabrann.

Zusehen wie Brad blass und blasser wurde.

Zusehen wie fremde Männer ihn in einen Wagen hievten, ihn versorgten.

Er konnte nur zusehen wie sie wegfuhren.
 

In diesem Moment hätte er sich gewünscht, nie etwas gesehen zu haben.

Und er hätte sich nur gewundert, so gewundert wie die Anderen.

Er hätte nur gestaunt, dumm vor sich her gestarrt, aber nie etwas gesehen.

Nichts, nie.
 

Ob er sich gefragt hätte, wieso Blut an seinen Fingern klebte?
 


 

„Sein Zustand ist stabil, er hat eine Gehirnerschütterung und eine Platzwunde, aber in ein paar Tagen wird es ihm schon besser gehen.“, erklärte der Arzt gerade der versammelten Weiß und Schwarz Truppe.

Yohji war schon auf und davon in Brads Krankenzimmer gestürzt und setzte sich auf das Bett zu seinem Freund.

Brad hatte einen Verband um den Kopf, die schwarzen Strähnen fielen unkoordiniert auf das Kissen. Die Lippen waren rau und nur schwach ging Atem über sie.

Wenn er noch bleicher gewesen wäre, hätte Yohji ihn für tot erklärt.
 

Die Anderen traten ebenfalls ein, die Schwestern schauten ein wenig entrüstet über soviel Besuch, doch keiner ließ sich verscheuchen.

Selbst Farfarello und Schuldig waren still, sie sahen auf das Bett in dem ihr sonst so starker Schwarz-Leader lag, der jetzt gebrechlich wirkte, verletzt und geschunden.

Es war ein Moment in dem so viele Gedanken durch den Raum gingen, soviel Reue, soviel Angst.
 

So viele Erinnerungen in jedem von ihnen.
 

Yohji hob langsam die Hand, strich über Brads Stirn und richtete die Strähnen. Dann ließ er die Finger an der Wange ruhen, streichelte mit dem Daumen über seine Haut.
 

Es war kein Blut mehr zu sehen und trotzdem klebte es an ihrer aller Hände.
 

Alle Gedanken verflogen als Brad den ersten tiefen Atemzug nahm, die starke Brust des Amerikaners hob sch schwerfällig aber wieder in der vollen Größe. Blinzelnd schlug er die Lider auf, wand leise seufzend den Kopf zu Yohji und sah sich dann um.

„Ihr tut ja fast so als sei etwas schlimmes passiert.“, brummte er in dem gewohnten tiefen Basston, die Stimme noch ganz rau, wie ungenutzt.
 

Die im Raum Stehenden schmunzelten, sahen einander an und nickten. Schuldig kratzte sich am Hinterkopf.

„Crawford, auf deine alten Tage wirst du ja noch richtig waghalsig.“, grinste er dem Schwarzhaarigen zu, lehnte sich ans Bettgestellt, „Hast uns einen ziemlichen Schrecken eingejagt.“

Brad schloss die Augen wieder, lehnte den Kopf an Yohjis Hand. Der Brünette lächelte stumm, lehnte sich über ihn und gab ihm einen Kuss auf die Lippen.

„Du solltest bei deinem Laptop bleiben, wirklich.“, seufzte er leise, als Brad den Arm um Yohjis Nacken schlang um ihn nicht mehr gehen zu lassen.

Der Amerikaner brummte zustimmend, beugte sich hoch und gab Yohji noch einen kurzen Kuss.

Ran lehnte den Kopf an Schuldigs Schulter, fügte hinzu: „Solche Arbeiten überlässt man besser Schuldig, der hat den härten Dickschädel.“

Es gab kurzes Gelächter, dann sah man nur, wie Brad Yohji zu einem längeren Kuss zwang.
 

„Wir sollten vielleicht besser gehen, die wollen wohl allein sein...“, witzelte Schuldig und schob mit beiden Händen Ran und Nagi vor sich her. Brad aber löste sich noch einmal kurz, sah etwas auf.

„Wo ist Phyllius?“, fragte er dunkel.

Es wurde wieder stiller, man sah sich an, dann seufzte Nagi leise, wand sich von Schuldig weg und trat vor das Bett.

„Hör zu, Crawford, ich will nicht dass du dich jetzt aufregst wegen ihm. Ihr solltet euch einfach aus de...“

Doch Brad hob die Hand leicht, winkte ab, allerdings mit einem freundlichem Ausdruck.

„Er ist mitgekommen, nicht wahr? Schick ihn rein.“, sagte Brad leise, wurde gerade von Yohji beredet, dem er aber einen Kuss zum Schweigen gab.

Nagi ging kurz vor die Tür, holte Pyro rein, der sichtlich verlegen vor dem Bett stand, sich hinter dem Ohr kratzte und etwas stammeln wollte.
 

„Es tut mir Leid.“

Damit unterbrach Brad ihn, reichte ihm die Hand.
 

Die Umstehenden staunten nicht schlecht, auch Pyro selbst sah auf die ihm dargebotene Hand mit einer ungläubigen Miene.

Zögerlich streckte er den Arm aus, ließ sich die Hand drücken und schütteln.

„Danke...“, murmelte Pyro leise, sah zu Nagi rüber der zustimmend nickte.
 

Als Brad die Hand wieder weggenommen hatte, zog er Yohji wieder näher an sich, winkte den anderen zu.

„Ihr könnt jetzt gehen.“ Man lachte wieder leise, nickte und damit waren die Weiß und Schwarz Mitglieder, inklusive Pyro entlassen und aus dem Raum geschickt.

Yohji selbst wurde von Brad auf das Bett gezogen, die Arme des Amerikaner schlangen sich um seinen Leib.

„Und was dich angeht...“, murmelte er, sah den Brünetten an und lächelte lasziv. Yohji tippte ihm an die Nase, lächelte zurück. „Dir bin ich noch etwas schuldig.“

Dann lehnte sich Brad vor, knabberte an Yohjis Hals und ließ die Hände an eindeutige Stellen wandern.

„Brad, doch nicht hier...“, seufzte Yohji leise, schlang die Arme um den Hals des Größeren und drückte sich näher.

„Du hast gesagt, du wünscht es dir mal an ungewöhnlichen Orten...“, brummte Brad, biss in den Hals Yohjis, der leise seufzte.

„Sehr ungewöhnlich...“

Brad nickte.

„So wie wir.“
 

Yohji kicherte leise, als Brad sich in plötzlich wieder gefundener Agilität über ihn lehnte und das T-Shirt hoch strich. Ihre Lippen fanden sich zu einem tiefen Kuss.
 

Ein ungewöhnlicher Ort.

So ungewöhnlich, wie sie selbst.
 

©-Dini



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Kommentare zu dieser Fanfic (23)
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Von: abgemeldet
2009-08-05T13:53:18+00:00 05.08.2009 15:53
echt der hammer..
mach weiter so
und mach es noch spannender-....
Von:  Juschka
2008-09-03T13:58:19+00:00 03.09.2008 15:58
Also eins muss ich ja schonmal von vorn herein sagen:
Wie zum Teufel kann man sich als Schlagwort Currywurst aussuchen?XDXD
Aber, wie du das bewältigt hast, is echt der Hammer.Das is so genial und originell.Da kann man sich einfach nur genau so wegkugeln, wie Schuldig.

Aber auch hier, für zwischen durch, gab es mal wieder einen kleinen Fehler:

>Schokopudding essen?“, und ein schmales Lächeln stahlt sich dabei auf seine Züge, „Dein Bauch ist die Schüssel und meine Zunge der Löffel.“<

Ja selbst, wenn ich mic nich so mit Weiß Kreuz beschäftige, ist das wirklich ein Ungewohntes Bild für Schuldig.
Bezieht man es aber auf deutsche Fangirls , ja dann schaut das schon ganz anders aus XD

^._.^

Von:  Juschka
2008-09-03T13:38:19+00:00 03.09.2008 15:38
Schwuchtel XDXD
Jaah das is auch eine Art etwas erwachsen zu klären..und die Auffassung ,wie man das Wörtchen Tunte verwenden kann,sehr elegant.^^
Und endlich konnte eich mal wieder deine tollen Umschreibungen lesen, wie "der Brünette".Yes!

Aber ich hab einen kleinen Rechtschreibfehler entdeckt:

>Und er hatte Brad angefahren, ihm die Meinung gegalgt und war dann schmollend <

Ansonsten ganz gut, ich hoffe nur ich kann noch richtig sehr lachen bei einem der nächsten Kapitel *grins*
Von: abgemeldet
2008-07-12T12:44:56+00:00 12.07.2008 14:44
Toll^^
Bitte mach weiter
Büdde
Von: abgemeldet
2008-05-03T13:24:37+00:00 03.05.2008 15:24
*muha*
Wie waghalsig. Brad ist nicht gemacht für Gartenarbeiten. Das war das erste, war mir einfiel, als Ran ihn rausgeschickt hat.
Und dann...
Nee, nee, nee... krachen Yohji und Brad in dieses Tor rein. >_<
Aua verdammt. Das muss doch weh getan haben. XD
Aber weißt du, was mir hier so richtig aufgefallen ist?
Das ist wie ne Soap. XDD
Im Fernsehn. Das... ist echt krass.
*lol*
Aber ein wenig dramatisch war es auch... so wie es sein muss und ich dachte echt, Brad verblutet wort, weil es ja unter dem Kopf immer roter wurde. Arghs~ Der arme Yohji.
Aber alles ist gut und alles ist fein und eh... was hab ich gelesen? Wir drfen Wunschparings anbringen. Omg~
Schlag mich, aber ich find SchuldigxFarf so toll.
Aber das würde wohl net ganz passen. *kopp kratz*
Also vom ganzen Verlauf her, weil Schuldig ja so unsterblich in Ran verknallt ist.
Und Farf in sein Kätzchen.
Aber ich habs einfach mal gesagt, wa? XDD
Na egal~
jedenfalls hoff ich, dass es hier vielleicht i-wann mal nen neues kap gibt, weil... ich fand alle so geil~
Selten sowas Tolles gelesen. XD

jenki
Von: abgemeldet
2008-05-03T13:13:14+00:00 03.05.2008 15:13
Wie geil~
Pyro und Schuldig kennen sich kaum und sind auf Anhieb Verbündete.
Das kommt ja mal geil. Vor allem, wenn man sich mal so vorstellt, wie sie beide in der Küche sitzen mit ihrem Kaffee und den Eispackungen, um ihre erregten Glieder abzukühlen.
Geile Scheiße~
ich hab mich köstlich amüsiert.
Vor allem, weil man hier ja auch mal charakterlich die Unterschiede gesehen hat, also mal richtig deutlich.
Nagi, bereit für neues und unersättlich und Ran, der kurz vorm Schuss den Schwanz einzieht.
Aber es war ja doch sehr romantisch.
Und die Idee an sich die Gefühle ein wenig hin und her zu schieben, war ja auch einfach mal genial.
Und vor allem... Schuschuuu~
Wie süß. >Ich glaub wir sind jetzt zusammen.< *muahahahaha*
Man sollte ihn knutschen dafür. Und Ran, obwohl ich an ja gar nicht so mag, aber hier ist er einfach nur trollig ey. XDD
Von: abgemeldet
2008-05-03T13:00:13+00:00 03.05.2008 15:00
Die Atmosphäre ist ja wirklich mal zum Greifen dicht.
Sowas... >_<
Anhand des Namens konnte man sich irgendwie schon denken, als Nagi von einer Fähigkeit sprach, dass es feuer sein müsste.
Hat mich ein wenig an Ace erinnert von One Piece. Der mit der Feuerfaust. XD
Also nützlich könnte der Kerl schon sein und im Endeffekt ist es ja sehr positiv, dass Brad ihn eigentlich nur wegen der Fähigkeit im haus wohnen lässt.
Herrje~
Noch so nen Typ mehr. XD
Dann sind sie ja jezze schon 10. 10 Schwuppen... entschuldige... 8 Schwuppen in einem Haus und Schwarz und Weiß zusammen.
Das ist schräg, aber geil.
Aber auch dieses Kap war eher bedrückend und nicht ganz so witzig. Schön... leicht melancholisch, aber schön~
Ich mag die Art wie du schreibst, auch wenn du manchmal Kommas vergisst, aber ich mag deinen Stil trotzdem. Du packst da soviel Ausdruck rein, sagst mir wenigen Worten viel. Das mag ich^^
Von: abgemeldet
2008-05-03T12:43:38+00:00 03.05.2008 14:43
Das war ja mal gar nicht lustig.
Das war ja richtig traurig...
Ouuuwwww~
*3*
Ich könnt Schuldig knutschen, wenn er so ist, so... aufopferungsbereit.
Da läuft der alleine den ganzen Weg vom Tal in die berge im übelsten Schnee, nur um Ran einen Lolli zu bringen.
T___________T
Das verkraftet mein herz gar nicht. *schnief*
Also sowas von romantisch und lieb und süß und... haaaa~ch
Da fehlen mir regelrecht die Worte.
Also das kap war ja wirklich mal nen voller Kontrast zu den anderen vorher, aber hallo~
Ich fands toll~
Mein Lieblingskap. Offziell, jawohl~ *nick*
Von: abgemeldet
2008-05-03T12:25:08+00:00 03.05.2008 14:25
Ach du...
>_<
Eine große Miezekatze~ Farfarello hat manchmal echt ein herz so groß wie nen Panzer ey. Ein Typ... schwer zu durchschauen und ich kenn wirklich viele Drakfics, wo man versucht ihn zu beschreiben und seine... Eigenarten.
Ich hab ihn ja persönlich noch nie als Psycho bezeichnet, weil ich irgendwie finde, dass die Art wie er denkt, eher der eines Künstlers gleicht, als der eines Psychos. *räusper*
Na jedenfalls versuchen haufenweise Leute ihn zu durchschauen... und du... machst das hier einfach mal auf diese lustige Art und Weise und triffst ihn wirklich verdammt gut.
*nick*
Also das fand ich echt beachtlich. Ich staun jetzt noch. ich kam nicht mal so oft zum lachen, weil ich staunen musste.
Aber da ichs zweimal gelesen hab, musste ich dann doch lachen, weils einfach zu sß war.
Und der Anfang war einfach nur schräg.
Ein verzweifelter Ran, der sich einfach mal Luft macht und seine Stressfaktoren aufzählt.
Ich mein... 8 Schwuppen in einem haushalt.
Da kann es nur einen geben, der versucht den Durchblick zu haben, aber naja... Ran scheitert da ja trotzdem dran. XDD
Die haben doch alle einen an der Klatsche, aber hallo~
XDD
Von: abgemeldet
2008-05-03T12:11:28+00:00 03.05.2008 14:11
Na das war doch mal Schuldig in Reinform.
Aber so ein Arschloch.
Aber deswegen mögen wir ihn alle ja so. *hüstel*
Oh man... Nagi macht schon ganz schön was mit. XDD Shit happens, wenn man sich jemanden im Internet sucht, mit dem man sich nicht so oft treffen kann und eben noch nicht die Erfahrung gemacht hat, die alle andere in diesem haus schon gemacht haben.
Ist ja irgendwo logisch, dass man dann gelöchert wird und Omi kennt hier ja echt mal keine Gnade.
Ich fand Nagis monologisches Fluchen zu köstlich. XDD
Aber Py fand ich auch net schlecht. Auch wenn der ja wirklich mal nur das eine im kopf zu haben scheint, wie es aussieht. XD
Voll enttäuscht, dass das Gleitgel net da war.
Voll geil ey. XDD
Hab ich mich weggehauen, aber das ist ja hier net unüblich. Meine bauchmuckis... die tun schon richtig weh vom lachen. XD


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