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trust is everything

can you trust me?
von

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a happy and a frightening moment

Also gut, wer kann euren Dackelblick schon stand halten? Und das auch noch x4!? Ich auf jeden Fall nicht, also: hier das nächste kap, nur für euch! Es ist eines meiner Lieblingskaps muss ich sagen (aber naja, eigentlich mag ich alle kaps ^^). Ich hoffe, euch gefällt es genauso wie mir.
 

@besa: wegen deiner Frage bei deinem kommi: lies einfach! ^^
 

serena-chan
 


 

10. Kapitel
 

~ a happy and a frightening moment ~
 

~ Usagis pov ~
 

„Da! Da vorne muss es sein!“ Aufgeregt hüpfte ich in meinem Sitz hin und her. Wir waren gleich nach dem Frühstück losgefahren und bis auf eine kurze Rast zum Mittag nach Osaka durchgefahren. Trotz der langen Fahrt war mir kein einziges mal langweilig. Ich erzählte Mamoru die ganze Zeit über Naru und mich, wie wir zusammen im Kindergarten waren, was wir in der Grundschule alles getrieben hatten und wie wir die Lehrer in der Mittelstufe fast zum Nervenzusammenbruch getrieben hatten, einfach alles. Ich wollte dass er sah, wie schön meine Kindheit gewesen war, dass mein Leben nicht nur aus schlechten Erinnerungen bestand. Als ich gerade bei der Geschichte angekommen war, wo Naru und ich uns einmal in ein Spukhaus getraut hatten und dann aber nicht mehr heraus gekommen waren, unterbrach er meinen unaufhaltsamen Redefluss, da er sich mehr auf die Straße konzentrieren musste wegen dem vielen Verkehr. Etwas reumütig blickte ich erst zu Mamoru, der mich jedoch verzeihungsheischend anlächelte. Auf der Straße war wirklich viel los, aber ich fand das nur langweilig. Stattdessen kuschelte ich mich in meinen Sitz und dachte nach über Naru, über mich, über Mamoru. Dann muss ich wohl eingeschlafen sein, der viel zu wenige Schlaf von letzter Nacht machte sich halt doch bemerkbar. Letzte Nacht... ich wurde wieder rot bei dem Gedanken daran. Ich öffnete meine Augen nun ganz. „Na, wach, Schlafmütze? Zu wenig geschlafen, oder was?“ Noch etwas verschlafen lugte ich zu ihm hinüber. „Haha! Das weißt du ganz genau. Wessen schuld war das denn?“ Er grinste mich an. „Öhm, weiß nicht? Ach, Usako, ich liebe dich auch, wenn du so mürrisch und unausgeschlafen bist!“ Allmählich erwachten meine Lebensgeister wieder und neugierig blickte ich aus dem Fenster. „Wo sind wir eigentlich?“ „Gleich in Osaka. Wir sind also gleich da.“
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Eine Viertel Stunde später war mein Aufgeregtheits-Pegel auf dem Höchststand. „Da! Da vorne muss es sein!“ Mamoru quittierte mein hin und her hüpfen nur mit einem Kopfschütteln. Dann kamen wir auch schon zum Stehen und ich konnte endlich aus dem Auto springen. Mamoru folgte mir unterdessen in einem etwas gemächlicherem Schritt zur Tür. Mein Herz klopfte wie wild, als ich die Klingel betätigte. Von drinnen drang ein lautes „Ich mach schon auf!“ zu uns, kurz bevor die Tür auch schon aufgerissen wurde. Ein lauter Aufschrei folgte. „BUNNY-CHAN!“ Voller Enthusiasmus umarmte Naru mich und ich erwiderte diese herzliche Begrüßung nur zu gerne. “Naru! Ich bin so froh, dass wir uns wiedersehen!“ Sie drückte mich noch fester. „Und ich erst! Ich hab so viel zu erzählen, zum Beispiel war da...“ „Hallo! Ich glaube, wir haben uns schon ein paar Mal in Tokyo gesehen.“ Naru ließ mich los. Mit weit offenen Augen und Mund starrte sie hinter mich. Ihr Mund klappte ein paar Mal auf und zu, als ob sie etwas sagen wollte, aber es kam nichts heraus. Mit einem Grinsen auf dem Gesicht stellte ich mich neben Mamoru und hakte mich bei ihm unter. „An Mamoru kannst du dich ja noch erinnern, Naru.“ „Mamo... Ma... M… Du und Mamoru?“ Narus Gesicht hätte man eigentlich für die Nachwelt fotografieren müssen, bei dem Anblick, der sich uns gerade bot. Ich strahlte sie an. „Jepp. Du hast doch gesagt, ich soll noch eine Begleitung mitbringen, und da ist es doch logisch, dass ich meinen Freund mitnehme, oder?“ Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber ihr Gesicht wurde noch... erstaunter, geschockter? Das traf es alles nicht wirklich. „Dein Fr... Freu... dein Freund? Mamoru? Dein Freund??“ Zur Antwort legte Mamoru seinen Arm besitzergreifend um mich und zog mich noch näher zu sich. Naru musste sich an die Hauswand abstützen. „Das muss ich erst mal verdauen. Du und Mamoru? Wie ist das denn passiert? Und da erzählst du mir nichts??“ Ich grinste sie an. „Wegen nichts auf der Welt wollte ich dein Gesicht von eben verpassen. Göttlich sag ich dir!“ Etwas mürrisch sah sie mich an. „Du hast aber eine Menge zu erzählen, Usagi! Und davor gedrückt wird nicht! Aber kommt erst mal rein.“
 

Wir traten ein. Aus einem Nebenzimmer trat Narus Mutter zu uns. „Hallo, Usagi. Wir haben uns aber lange nicht gesehen. Wie geht es dir denn?“ „Danke, mir geht es gut. Wie ich sehe, haben sie sich hier gut eingerichtet.“ Narus Mutter lächelte verlegen. „Naja, es ist immer mal noch was zu tun hier und da, aber das meiste haben wir schon geschafft. Möchtet ihr einen Tee?“ Wir nickten beide. Als wir ins Wohnzimmer eintraten, wurden wir von einer weiteren Stimme begrüßt. „Naru-chan, soll nun die Pflanze nun hier vor dem Fenster oder doch in die Ecke dort drüben? Man ist die schwer! Oh... hehe, hallo!“ Vor uns stand ein junger Mann, der etwa in unserem Alter zu sein schien. Seine dicke Brille verbarg fast völlig seine Augen, während sein braunes Haar in alle Richtungen abstand. Auch wenn er mit der Pflanze etwas schusselig wirkte, mochte ich ihn auf Anhieb. „Nun, lass doch endlich mal die Pflanze sein, Umino! Das kann auch bis morgen warten.“ Trotz Narus scheltenden Worten, verrieten sie ihre strahlenden Augen, als sie ihn ansah und dann zu ihm ging. „Bunny-chan, Mamoru? Das ist Umino. Umino? Das ist meine beste Freundin Bunny-chan und Mamoru.“ Umino schenkte mir ein strahlendes Lächeln, das jedoch blitzartig verschwand, als sein Blick auf Mamoru fiel. „Naru hat schon so viel von dir erzählt, Bunny-chan...“ Und zu Mamoru: „ICH bin Narus Freund, dass das klar ist!“ Besitzergreifend zog er Naru zu sich, fing sich dafür aber gleich eine Kopfnuss von Naru ein. „Holzkopf! Lass das gefälligst, wir sind doch nicht im Kindergarten!“
 

Ich musste lachen, bis ich meinerseits an einen Körper gezogen wurde. „Keine Angst, Umino! Naru ist zwar ein sehr hübsches Mädchen, aber ich hab mich schon anderweitig orientiert, und bin vollkommen zufrieden.“ Ich konnte Mamorus verschämtes Grinsen in seinen Worten hören. „Schwachkopf! Lass gefälligst diese Machospiele!“ Ich versuchte einen verärgerten Blick zu Mamoru, aber er war natürlich wirkungslos, sein verschämtes Grinsen war nun auf mich gerichtet. „Wieso denn? Es kann doch jeder wissen, dass du mit Haut und Haaren, mit Körper und Seele von nun an mir gehörst.“ Wieder mal lief mein Kopf krebsrot an. „Legst du es eigentlich auch auf eine Kopfnuss an so wie Umino?“ Schnell senkte er seinen Kopf und küsste mich leicht auf die Nase. Seine Stimme war nun zu einem rauchigem Flüstern gesenkt. „Ruhig Blut, meine Schöne. Dein Temperament kannst du mir heute Abend zeigen, wenn wir wieder allein sind.“ Gab es eigentlich eine Steigerung von krebsrot? Wenn nicht, ich hatte sie in diesem Augenblick erfunden, so wie sich mein Kopf wegen seinen Worten nun anfühlte.
 

„Äh... Naru, kannst du uns unser Zimmer zeigen? Dann können wir erst mal auspacken.“ Immer noch dieses schelmische Grinsen von Mamoru. „Ja, kannst du uns unser Zimmer zeigen, und unser Bett?“ Ich warf ihm, wie ich hoffte, einen bösen Blick zu, aber er achtete gar nicht auf mich, sondern sah mit einem zuckersüßen Lächeln zu Naru. „Ja klar, kommt mit!“ Wir gingen zu viert zurück in den Flur, wo immer noch unsere Koffer standen und stiegen dann eine Treppe ins Obergeschoss hoch. Naru zeigte auf eine der vielen Türen. „Hier ist schon mal ein Badezimmer, aber es gibt auch eins neben eurem Zimmer. Ihr müsst also nicht so weit laufen.“ Einige Türen weiter blieb sie stehen und öffnete ein Zimmer. „Das ist euer Zimmer, Bunny-chan. Ist zwar nicht sehr groß, aber dafür sehr gemütlich, wie ich finde.“ Wir traten in das Zimmer ein und stellten die Koffer erst mal neben das Bett, das den halben Raum ausfüllte. Die zwei großen Fenster gegenüber der Tür ließen das Sonnenlicht ein. Es sah wirklich alles sehr gemütlich aus. „Danke, Naru. Hier werden wir wirklich bestimmt sehr gut schlafen.“ Schnell blitzte ich zu Mamoru. „Und du hältst dich jetzt endlich mal mit deinen Kommentaren zurück!“ Es fehlte nur noch, dass er anfing zu pfeifen, so wie er mich mit seinem Unschuldsblick ansah, als könnte er kein Wässerchen trügen. Naru lachte. „Ich sehe schon, ihr beide habt euch nicht verändert! Ich sag nur: Männer! Immer das selbe mit ihnen.“ Ich lachte. „Das kannst du aber laut sagen! Wenn ich nur daran denke, als...“ Aber weiter kam ich nicht, da zwei männliche Stimmen lauthals zu protestieren begannen. „Aber Naru-chan! Ich dach...“ „Usako, das war doch nicht so gem...“ Die beiden hielten inne, da sie von unserem Lachen sowieso übertönt wurden. Naru fing sich zuerst wieder. „Eure Gesichter hättet ihr gerade sehen sollen!“ Umino grummelte tief getroffen etwas in seinen nicht vorhandenen Bart. „Ach Umino! Es war doch nicht so gemeint. Ach, Bunny, bevor ich’s vergesse: wir sind in einer Stunde mit meiner Kusine verabredet. Junggesellinnenabschied. Umino nimmt derweil Mamoru unter die Fittiche, würd ich vorschlagen.“
 

„Gut, dann würde ich sagen, lass uns in einer halben Stunde los gehen. Packt jetzt erstmal aus. Bis gleich!“ Und schon waren Naru und Umino wieder verschwunden. Ich blickte zu Mamoru hinüber. „Junggesellinnenabschied, ja? Hätte ich das vorher gewusst, wäre ich nicht mit dir hierher gefahren. Weißt du eigentlich, was alles bei so einem Jungessellenabschied passieren kann? Der Alkohol, die Lust, die vielen anderen, lüsternen Kerle um einen herum...“ Ich musste grinsen. War da wohl jemand eifersüchtig? „Angst, ich würde mit jemand anderen durchbrennen?“ Sein Gesicht war mir Antwort genug. Immer noch grinsend ging ich schnell zu ihm und küsste ihm beruhigend auf seine Nasenspitze. „Keine Sorge, Mamo-chan, du bist und bleibst der einzige für mich!“ Seine Arme umschlangen meine Körper und zogen mich noch näher zu sich. Sein Mund presste sich fest und verlangend auf meinen. Ich war etwas überrumpelt wegen seiner plötzlichen Wildheit, die meine Knie augenblicklich in Pudding verwandelten. Nach einer Ewigkeit wie mir schien ließ er von meinen Lippen ab, die immer noch leicht prickelten von seinem Kuss. „Das ist, damit du es nicht vergisst.“ Auch an ihm ist dieser Kuss nicht folgenlos vorbei gegangen, was mir das unregelmäßige Heben und Senken seiner Brust sagte. „Ich werde jetzt zu Umino gehen und dabei jede Sekunde in Gedanken bei dir sein.“ Mit diesen Worten verließ er unser Zimmer und ließ mich zurück.
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Eine halbe Stunde später klopfte es an unserer Tür und Naru steckte den Kopf hinein. „Können wir los?“ Ich lächelte ihr entgegen. „Ja, ich bin fast fertig.“ Mit einem letzten Blick in den Spiegel versicherte ich mich, dass mein Outfit perfekt war und verließ dann das Zimmer. Als wir das Haus verließen, erklärte mir Naru, wohin es zunächst gehen würde. „Zuerst treffen wir Himeko im Brautmodengeschäft für ihre letzte Anprobe. Es soll übermorgen ja schließlich keine böse Überraschung geben.“ Ein Brautmodengeschäft! Ich war noch nie in so einem Geschäft gewesen, hatte mir aber immer vorgestellt, wie es wäre, wenn ich mir mein Brautkleid aussuchen würde. Schneeweiß würde es sein mit feinen Verzierungen um das Dekolleté. Mein Haar würde ich hochstecken und mit zahllosen kleinen Blumen verzieren. Und Mamoru würde einen dunkellilafarbenen Smoking anhaben im klassischem Stil, einem König gleich. Alle unsere Freunde, Naru, Motoki und Rei würden bei uns sein und sich für uns freuen. Ja, so würde sie sein, meine Hochzeit.
 

Eine Hand wedelte vor meinem Gesicht herum. „Bunny-chan? Alles ok mit dir? Du hast so einen verträumten Blick.“ Ich blinzelte verwirrt. „Endlich aus deinem Traum aufgewacht? Muss ja sehr schön gewesen sein, so wie du gestrahlt hast. Jedenfalls sind wir endlich da.“ Ich blickte immer noch etwas verwirrt von ihr zu dem Laden vor uns und mein Herz begann schneller zu schlagen. So viele verschiedene Brautkleider! Ich konnte einfach nicht anders und Euphorie überfiel mich, als wir den Brautladen betraten. Aufgeregt betrachtete ich alles, bis mich eine Stimme wieder aus meinem Tagtraum riss, der sich bereits wieder angebahnt hatte. „Hallo, Naru! Pünktlich wie die Eisenbahn. Schön, dass ihr es geschafft habt.“
 

Ich blickte nach rechts. Vor einem riesigen Spiegel stand eine junge, hübsche Frau auf einem kleinen Podest und lächelte uns freudig entgegen. „Hi, Himeko! Klar doch! Und das ist Bunny-chan... äh, ich meine Usagi Tsukino.“ stellte Naru mich ihrer Kusine vor. Sie strahlte mich an. „Hallo, ich bin Himeko, Narus Kusine. Schön, dich kennen zu lernen.“ Gespannt blickte sie wieder zu Naru. „Hast du es ihr schon gesagt?“ Doch Naru druckste nur etwas herum. „Nein, ich hatte noch keine Zeit dazu. Ich dachte, du würdest es ihr lieber selber sagen wollen.“ Verwirrt blickte ich von einer zur anderen. Mir was sagen? Himeko stieg von dem kleinen Podest herunter und kam strahlend auf mich zu. „Usagi, ich hoffe du nimmst es mir nicht übel, aber wir haben einen Attentat auf dich vor.“ Mir schwante böses! War die Einladung vielleicht doch ein Versehen gewesen und wir dürften doch nicht an der Hochzeit teilnehmen? Ich schluckte den Klos hinunter, der sich in meiner Kehle gebildet hatte und ich hoffte, dass sich meine Stimme nicht all zu enttäuscht anhören würde. „Ja?“ „Gestern habe ich erfahren, dass eine meiner Brautjungfern ganz plötzlich erkrankt ist. Und da du sowieso glücklicherweise hier bist, kam mir die Idee, dass du...“ „Dass du die zweite Brautjungfer sein sollst!“ Beendete Naru ihren Satz. Ich musste mich verhört haben.
 

Hatten die beiden mich wirklich gerade gebeten, als Brautjungfer an der Hochzeit teilzunehmen? Nein, ich muss mich verhört haben, oder? Doch ihre strahlenden Gesichter sagten mir das Gegenteil. „Ihr... ihr wollt wirklich, dass ich... dass ich...?“ Ich erhielt nur ein grinsendes Kopfnicken als Antwort. Überglücklich umarmte ich abwechselnd Himeko und Naru. Ich durfte tatsächlich...! Ich als Brautjungfer! Ich konnte es immer noch nicht glauben. „Das ist auch der eigentliche Grund, weshalb wir uns hier getroffen haben. Damit du dein Kleid noch vor der Hochzeit anprobieren kannst, für eventuelle Änderungen.“ Himeko holte mich langsam aus dem Traumland zurück und wies in die Umkleidekabine hinter mir. „Darf ich bitten, Miss Tsukino?“ versuchte Naru einen ernsten Ton, aber ihr Grinsen verfehlte einfach die Wirkung. Ich trat in die geräumige Kabine, während hinter mir die Tür geschlossen wurde. „Wenn dir jemand helfen soll, sag bescheid!“ „Ja, danke, Naru!“
 

Zehn Minuten später blickte ich erstaunt in den Spiegel. Mir blickte eine völlige andere Person aus dem Spiegel entgegen. Sie wirkte so erwachsen, so erhaben, sie schien nichts mit mir gemein zu haben, und doch war ich es, die sich vor dem Spiegel einmal im Kreis drehte. „Und? Bist du fertig?“ Man konnte die Neugier aus Narus Stimme genau heraus hören. „Ja, ich komme.“ Langsam öffnete ich die Tür und trat aus der Kabine. Etwas unsicher blickte ich zu den beiden hinüber. Gefiel es ihnen nicht? War es vielleicht zu übertrieben? „Und? Nun sagt doch etwas!“ Unter ihren ungläubigen Blicken fühlte ich mich mehr als unwohl. „Ich sag nur eins: Wow!“ Narus Stimme klang schon fast ehrfürchtig. „Ich kann dir nur zustimmen, Naru. Wie aus einem Bilderbuch! Hast du nicht erzählt, dass sie mit ihrem Freund hier ist? Also, dann weiß ich schon, bei wem die nächste Hochzeit anstehen wird, wenn er dich in diesem Kleid sieht.“ Ich errötete. Nun gut, mir gefiel das Kleid auch mehr als gut, aber dass es so eine Wirkung haben würde? Ich trat zu dem großen Spiegel vor dem Podest und betrachtete mich noch einmal. Das in weiß gehaltene Kleid schmiegte sich oben eng an meinen Körper, während es unten in weiten Falten fiel. Der obere Saum war mit roten Rosen verziert, die im Rücken zu einer großen Schleife zusammen führten. Das Kleid war traumhaft! Und das sollte ich wirklich anziehen dürfen auf der Hochzeit? Ich konnte es kaum fassen. Eine Angestellte des Geschäfts trat an mich heran und zupfte hier und da an dem Kleid, um zu prüfen, ob es auch wirklich passte. Himeko blickte mich immer noch erstaunt an, als die Frau wieder von mir zurück trat. „Ich habe noch nie gesehen, dass so ein Kleid bei der ersten Anprobe nicht geänderte werden müsste! Es scheint, als wäre es für dich gemacht, Usagi! Und ich weiß auch schon, was wir mit deinen Haaren anstellen werden.“ Sie streckte sich einmal, als müsste sie ihre Anspannung lösen. „Aber das hat auch noch Zeit. Jetzt ist Party-time angesagt!“
 

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Wir saßen zu dritt in einer gemütlichen Bar und der Kellner stellte gerade unsere Getränke vor uns. Eigentlich hatte ich vorgehabt, mich mit einem Wasser zu begnügen, aber Himeko hatte meine Einwände einfach vom Tisch gefegt und uns allen einen Tequilla sunrise bestellt. Himeko nahm sich gleich einen großen Schluck, während ich erstmal vorsichtig an meinem Getränk nippte. Hm! Es schmeckte gar nicht mal so übel! Himeko lehnte sich zufrieden aufseufzend zurück. „Hach, ist das schön, mal ohne Männer weg zugehen!“ Naru lachte. „Genieß den Abend, das wird schließlich dein letzter ohne ’Mann-Anhängsel‘ sein!“ Himeko stimmte in ihr Lachen mit ein. „Ja, aber dafür hat so ein Eheleben auch so seine Vorteile!“ Schelmisch grinste sie zu mir herüber. „Also, Usagi, von Naru habe ich ja schon das meiste von dir gehört, schließlich spricht sie von nichts anderem als von dir, wenn das Thema Umino gerade mal Pause hat.“ Naru wollte gerade protestieren, als sie aber schon von ihrer Kusine unterbrochen wurde. „Ich dachte, Naru hätte erzählt, du könntest diesen Mamoru-Typen nicht ausstehen und ihr würdet immer und überall nur miteinander streiten, wenn ihr im selben Raum seid. Und jetzt seid ihr ein Paar? Wie habt ihr das denn geschafft?“ Jetzt ließ auch Naru ihr Schmollen sein und blickte mir voller Neugier an. „Äh, na ja, also...“ „Na los, Bunny-chan! Raus mit der Sprache! Das bist du mir schuldig, schon vergessen?“ Mit leicht gerötetem Gesicht berichtete ich ihnen, wie ich praktisch das achte Weltwunder zustande gebracht hatte.
 

„Naja, und dann sind wir nach Izou gefahren zu dem Landsitz seiner Eltern.“ Verträumt blickte Himeko zu mir. „Das ist ja so romantisch! Ich finde, das solltest du mal aufschreiben und eine Geschichte dazu verfassen. Er hat dich tatsächlich mit zu dem Haus seiner verstorbenen Eltern genommen? Weißt du eigentlich, was das bedeutet?“ Verwirrt blickte ich sie an. Was sollte das schon bedeuten? Dass er mich mit zu dem Haus seiner Eltern genommen hat? Narus Aufschrei erschreckte mich etwas. „AH! Du meinst...?“ Himeko nickte. „Ja! Das bedeutet, dass es ihm mehr als ernst mit dir ist, Usagi. Wenn er dir seine Vergangenheit, zumindest das, was von ihr übrig geblieben ist, zeigt, dann will er damit, dass du ihn so akzeptierst, wie er ist. Mit seiner Vergangenheit, seiner Gegenwart und seiner Zukunft, eben allem! Das macht niemand, der nur etwas für zwischendurch sucht!“ Mein Herz klopfte so laut, dass es die Musik übertönen müsste. „Meinst du wirklich?“ Sie grinste mich an. „Klar! Also, erzähle weiter, was ist dann passiert?“ Was dann passiert ist? Och, nicht viel, nur dass es keine drei Stunden gedauert hat, bis wir übereinander her gefallen sind. Ich errötete bei der Erinnerung daran und versuchte, meine Stimme so normal wie möglich zu halten. „Äh... nichts ist dann passiert. Ich habe Naru zurück gerufen und wir sind am nächsten Tag hierhin gefahren.“ Der ungläubige Blick der beiden machte meine Hoffnung, ich würde so durch kommen, zunichte. „Und? Darf man fragen, was zwischen dem Anruf und der Fahrt hierhin passiert ist?“ Ich konnte nichts dagegen tun, aber mein Kopf begann zu glühen. „Nichts ist passiert?“ piepste ich, aber es half natürlich nichts. „Ähm... also, das geht nur Mamo-chan und mich was an, ok?“ Himeko pochte auf den Tisch. „HA! Ich wusste es doch! War doch unvermeidbar bei der Romantik!“ Naru blickte mich fragend an. „Ihr habt also wirklich...?“ Ich brachte ein verlegenes Nicken zustande.
 

Kurzzeitig wurde Himeko wieder ernst. „Aber ihr habt doch verhütet, oder?“ Ich erstarrte. Verhütet? Es war alles so schnell gegangen, wir waren so in unserer Leidenschaft gebannt gewesen, dass keiner von uns sich darüber Gedanken gemacht hatte. Und nun? War es vielleicht schon zu spät? „Bunny?“ Naru riss mich wieder aus meinen Gedanken. „Haha! Natürlich! So verantwortungslos waren wir nun doch nicht gewesen!“ In meinen Ohren klang mein Lachen mehr als gekünstelt, aber ich hoffte, dass Naru und Himeko das überhört hatten. „Das ist gut, schließlich willst du doch nicht gleich schwanger werden, oder? Aber Schluss jetzt mit der Moralpredigt! Ich sage nur: Happy-Hour!“ Und schon bestellte sie den nächsten Cocktail für uns. Ich nippte mit eiskalten Händen nur leicht an meinem Cocktail, obwohl er seit dem letzten Mal seinen Geschmack verloren zu haben schien. Ich wollte wirklich noch nicht schwanger werden, ich war noch nicht bereit für ein Baby. Aber was, wenn ich es bereits war, was, wenn unsere Liebe bereits ihre ersten Früchte trug? Würde Mamoru zu mir stehen, mich nicht deswegen verlassen?
 

Ich musste mit ihm sprechen, sofort! Aber ich konnte doch nicht so einfach hier verschwinden! Würden sie mir einen plötzlichen Migräneanfall abkaufen? So ungern ich Himeko den Abend verderben wollte, aber ich musste zu Mamoru. Mittlerweile hatten sich ein paar junge Männer zu unserem Tisch gesellt, nachdem sie erfahren hatten, dass hier ein Junggesellinnenabschied gefeiert würde. Lachend nahm Himeko ihre letzten Küsse von anderen Männern entgegen, als ich endlich meinen Mut zusammen raffte. „Himeko? Tut mir wirklich leid, aber mir geht es plötzlich nicht so gut. War vielleicht doch alles ein bisschen zu stressig gewesen die letzten Tage alles. Wenn du mir nicht böse bist, würde ich lieber zurück gehen und mich hin legen, damit ich morgen dann wieder völlig fit bin.“ Besorgt sahen Himeko und auch Naru mich an. „Du siehst wirklich etwas blass aus, Usagi. Wirklich schade, aber wahrscheinlich ist es wirklich besser für dich. Ich will schließlich nicht, dass meine Brautjungfer am Tag meiner Hochzeit umkippt vor Erschöpfung.“ Dankbar blickte ich sie an. So schnell wie möglich, aber nicht so, dass es zu auffällig gewesen wäre, nahm ich meine Tasche und stand vom Tisch auf. „Hey, Schönheit! Du willst schon gehen? Aber der Abend fängt doch gerade erst an!“ Ich achtete kaum auf die Rufe der jungen Männer hinter mir und verließ hastig die Kneipe.
 

~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~
 

Zum Glück hatte Naru mir gezeigt, wo der Ersatzschlüssel lag, bevor wir gegangen waren, so dass ich niemanden wach klingeln musste. Leise schlüpfte ich ins Haus und ging auf Zehenspitzen die Treppe hoch zu unserem Zimmer. Ich hoffte, dass Mamoru noch wach war, doch es drang kein Licht durch die Türritze hindurch. Also würde ich doch bis morgen warten müssen, bis ich mit Mamoru reden konnte. Würde ich es überhaupt bis dahin aushalten können? Mamoru! Warum warst du jetzt nicht wach? Ich musste doch so dringend mit dir reden!
 

Leise öffnete ich die Tür und trat in unser Zimmer. Plötzlich ging eine kleine Lampe an und ich blinzelte noch etwas geblendet von der plötzlichen Helligkeit zu dem Bett. „Du bist schon zurück? War es nicht gut euer Junggesellinnenabschied?“ Kurzzeitig durchflutete mich Erleichterung, dass Mamoru doch noch wach war, dies wurde aber gleich wieder von meinen Ängsten verdrängt. „Doch. ich bin sogar zur Brautjungfer befördert worden.“ Freudig lächelte er mir entgegen. „Das ist doch schön! Ich freue mich für dich. Und warum machst du dann ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter?“
 

Aller Mut, alle Dringlichkeit, mit ihm zu reden, war auf einmal aus mir verschwunden. Ich wagte es nicht, ihm in die Augen zu sehen, und starrte stattdessen auf die kleine Lampe neben ihm. Rascheln im Bett und leise Tapsen mit nackten Füßen sagten mir, dass er sich mir näherte. Dann zog er mich zu sich und hob mein Gesicht zu seinem. „Usako. Was ist los?“ Ich kramte meinen Rest an Mut aus den hintersten Ecken zusammen und blickte ihn an. „Mamoru, in Izou als wir mitein... als wir... als wir uns geliebt haben... Wir haben nicht verhütet.“ Ja, wir hatten nicht nur miteinander geschlafen, wir hatten uns geliebt, wirklich geliebt, hemmungslos und voller Leidenschaft... und gedankenlos. „Ja. Ich weiß.“ Seine Stimme war voller Reue. „Und ich hoffe, dass du mir je verzeihen kannst, dass ich dich in diese Lage versetzt habe. Ich hätte mich besser unter Kontrolle halten sollen statt einfach so über dich her zufallen.“ Ich lehnte mich erschöpft an seine starke Brust. „Und was jetzt?“ Selbst mir entging das Zittern in meiner Stimme nicht. „Keine Angst, Usako. Egal was ist, ich werde immer bei dir sein und zu dir halten. Ich werde dich beschützen, dir Halt geben und dich lieben, für immer.“
 

Ich konnte praktisch das Rumpeln des Steines hören, das mir von meinem Herzen fiel. Mamoru würde mich also nicht allein lassen! Ich war so froh. „Und morgen früh gehen wir gleich in eine Apotheke.“ Etwas verwirrt blickte ich zu ihm hoch. „Um dir einen Schwangerschaftstest zu besorgen, du Dummerchen.“ „Meinst du denn, dass das jetzt schon nachweisbar ist?“ Er krauste seine Stirn, was ihn wie einen zerstreuten Professor aussehen ließ. „Keine Ahnung. Hab so was noch nie brauchen müssen.“ Er grinste. „Aber schaden kann es auf jeden Fall nicht. Wir können ja die Leute in der Apotheke danach fragen. Mach dir jetzt keinen Kopf mehr darüber, Usako. Vor morgen können wir sowieso nichts machen.“ Und somit zog er mich zum Bett hinüber.
 

Immer noch in Gedanken zog ich mich um und legte mich ins Bett, wo Mamoru meinen Platz schon anwärmte. Etwas beruhigt schmiegte ich mich an ihn. Seine regelmäßigen Herzschläge, die ich unter meiner Hand spüren konnte, und die Wärme seines Körpers gaben mir Vertrauen und Sicherheit, bis ich endlich einschlief.
 


 

Und? Wie fandet ihrs? Umino war doch wieder voll klasse, oder? Und Mamos Besitzansprüche erst!Aber man soll sich ja nicht selbst loben, gell? Das überlass ich ganz euch ^^!
 

serena-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MangaMaus85
2007-11-26T07:18:34+00:00 26.11.2007 08:18
Alter war das süß ^^

Mamoru und Umino waren einfach spektakulär *g*
Bin gespannt auf die Szene in der Apotheke und wie es überhaupt weiter geht mit unserem Pärchen. *g*

Lg, MangaMaus85
Von:  Yuna_Medium
2007-11-25T08:59:20+00:00 25.11.2007 09:59
ich schließe mich den komentaren meiner vorgänger an
es ist einfach totall süß und bin schon gespand wie es weiter geht ;)
hoffentlich kommt das nächste auch kapi auch wider etwas schneller on
Von:  sunshinekate1987
2007-11-25T00:53:02+00:00 25.11.2007 01:53
Aua^^
Mir tun meine bauchmuskeln jetzt noch weh vom lachen. Das war wieder so toll. Umino und Mamoru waren echt klasse, hat mich echt umgehauen vor lachen, musst mir die faust in den mund stecken um nicht das haus vor lachen aufzuwecken.
Bin ja gespannt wie es weiter geht, in der Apotheke und wenn Mamoru Bunny sieht, kann mir das gut vorstellen das ihm der Mund sperrangel weit aussteht. ^^
Ich probier das nochmal mit dem Dackelblick, vielleicht funkt das auch ein zweites mal:
*dichtreudoofanschau*
aber ein schwanz zum wedeln hab ich net *lol*
mach bald weiter.
Grüsse Kate
Von: abgemeldet
2007-11-24T22:55:13+00:00 24.11.2007 23:55
einfach süß. Ich muss Virgin recht geben das mit mamoru und Umino war echt nicht schlecht. Ich finde die einfach süß und einfach nur toll wie usagi sich freute und das sie andauernt rot wurde echt schön. R.E.S.P.K.T.
Sweety
Von:  Usagi0786
2007-11-24T21:28:37+00:00 24.11.2007 22:28
Isch schließe mich den dreien vor mir an, das Kappi war tooooll. Ich hoffe wir können alle schnell weiter lesen.
Und das mit der Verhütung stimmt wirkliche, alle poppen meist durch die Weltgeschichte und zum schluß haben sie die A****karte gezogen. Bin mal gespannt wie es im der Apotheke wird *breit grins*
So da ja sowieso schon alles von den anderen gesagt wurde.
LG Usagi0786
Von:  Delia
2007-11-24T18:53:15+00:00 24.11.2007 19:53
Aller guten dinge sind Drei ^^

Ich find das kap klasse Bin mal gepannt
wie es in der apoteke weiter geht ^^

Und was Mamo- Chan Sagt wenn er Bunny in dem kleid sieht

Bin mal gepannd wie das weiter geht endet bestimmt Fantastisch

Schreib schnell weiter
Ly aya-chan
Von:  Jessi19
2007-11-24T18:39:50+00:00 24.11.2007 19:39
kawaii

das kap ist super süss.
(gott ich danke für den Dackelblick)
auf die apothke bin ich auch mal gespannt.
wie werden sie in der story weiter verhüten???
und wer besorgt die sachen. wird sicher total witzig.
roter kopf und rum gestotter wäre normal.

Funktioniert der dackelblic noch immer???
ganztreudoofguck
Büdde stell schnell ein weiteres kap rein

Gruss jessi
Von: abgemeldet
2007-11-24T17:58:17+00:00 24.11.2007 18:58
Erste ^^

Also wirklich gut das Kapitel. Allerdings ob es das beste ist, will und kann ich noch nicht beurteilen ;)
Aber auf jeden Fall fand ich die Szene mit Umino und Mamoru echt nicht schlecht. Typisch männliches Wesen - immer und ständig am Revier markieren XD Aber an Uminos Stelle würde ich den gut aussehenden Mamoru auch als ernstzunehmenden Konkurenten ansehen...

Mirist aufgefallen, dass du die Erste bist die das Thema Verhütung mal richtig ausführlich behandelt. In allen anderen FF´s die ich gelesen habe hat sich erst einer ne Platte gemacht als es zu spät war *hähä*
Da bin ich echt mal gespannt ob im nächsten Kapitel eine Apothekenszene drine ist, wie beide mit knallrotem Kopf einen Schwangerschaftstest kaufen. XD
Und für Mamoru und Usagi: "Nein, nach einem Tag ist das noch nicht festzustellen" ;)

Also wieder dickes Lob und vielen Dank für das schnelle einstellen des Kapitels :*
(Dackelblick bringts eben doch)


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