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Animorphs

Die Rückkehr
von

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Rachel

„Die Invasion der Erde ist so gut wie komplettiert...“

Nicht nur Tobias wurde kreidebleich, als unser selbsternannter Gastgeber diese Worte aussprach.

Rasch trat ich zu Tobias hinüber und nahm eine seiner Hände.

Er zitterte – von uns allen traf ihn das wohl am härtesten, wenn man das so sagen konnte.

Er hatte am meisten für unsere Sache geopfert – und am meisten verloren, seinen Vater, den andalitischen Kriegsprinzen Elfangor nämlich, der von Visser Drei ermordet worden war.

Wir hatten versagt...

„Das ist nicht wahr!“

Marco war der erste von uns, der seine Sprache wiederfand.

„Das kann nicht sein! Hör mal, du Freak, meine Mutter ist eins von diesen Dingern, ich werde nicht zulassen, dass die gewinnen!“

Er trat auf Alan zu und versetzte ihm einen Kinnhaken, der ihn zu Boden gehen ließ.

„Marco!“

Jake griff nach seinem Arm, doch aus Marcos Haut sprießten bereits schwarze Fellbüschel und ehe einer von uns eingreifen konnte, nahm er die Gestalt seines Gorillas an.

„Marco, hör auf! Das ist nicht seine Schuld!“

Marco knurrte und sah sich suchend nach Alan um, doch ehe er ihn entdeckte, sprang ihm ein sandfarbener Blitz an die Kehle.

Der Gepard war ihn rückwärts um und Alans Kiefer schlossen sich halb um Marcos Hals.

Der Gorilla erstarrte.

<Hör zu, Junge, ich will dir nicht wehtun.>, sagte Alan, leise, <Du bist nicht der einzige, der Angehörige und Freunde verloren hat.>

<Runter von mir!>, fauchte Marco und schmetterte ihm seine Gorillafaust in die ungeschützte Seite.

Der Gepard wurde durch die Luft geschleudert, bis zu mir hin konnte ich das Splittern seiner Rippen hören. Reglos blieb er liegen, als er gegen die Wand prallte, doch mit zitternden Pfoten richtete er sich wieder auf.

Blut lief über sein wunderschönes Fell, und ich spürte, wie ich ihn zu bewundern begann.

Er war zweifellos ein Krieger... für welche Armee er wohl gekämpft haben mochte?

Und wer hatte ihm die Kraft des Morphens verliehen?

„Er bringt ihn um!“, wimmerte Cassie und wollte zu ihm stürzen, doch ich hielt sie fest.

„Nicht! Die beiden kommen allein klar!“

<Marco, hör mir zu!>

Noch einmal versuchte Elfangor, auf ihn einzureden.

<Ich weiß, wie du dich fühlst! Ich...>

<Sie wissen gar nichts!> Erneut ging Alan zu Boden und Marco packte ihn an der Kehle. <Meine Mutter ist Visser Eins! Meine Mutter ist für die Invasion der Erde verantwortlich! Ich habe sie schreien hören, und nicht nur sie, auch Tom und...>

Alan rammte ihm die Klauen in die Brust und Marco ließ ihn mit einem Aufjaulen fallen.

<So, du glaubst also, du hast gelitten?>, knirschte Alan, <Du kleiner tobsüchtiger Teenager glaubst, du weißt, was Verlust bedeutet? Ich habe meinen Sohn verloren! Er ist ein Controller, das ist so gut wie sicher, und ich habe nicht einmal sein Gesicht gesehen, ich war nicht da, um seine ersten Worte zu hören oder bei seinen ersten Schritten zuzusehen! Ich war nie für ihn da, vermutlich kennt er nicht einmal meinen Namen, weil ich nicht bei ihm sein durfte, wenn er mich gebracht hat, bei seiner Einschulung oder was auch immer! Seine Mutter erinnert sich nicht an mich und wird nie wieder mein Gesicht sehen können, weil sie inzwischen blind ist, mein Bruder wurde von den Yirks ermordet und Visser Drei hat meinen besten Freund zum Abendessen verspeist, weil er sich geopfert hat, um mir ein Leben auf der Erde zu ermöglichen! Du hast ja keine Ahnung, was Verlust bedeutet!>

Das saß.

Marco starrte ihn stumm an, und wir anderen ebenfalls.

Cassie begann erneut zu schluchzen und Alan nahm mit einem leisen Stöhnen wieder seine menschliche Gestalt an.

„Hör zu, Marco.“, sagte er leise und schloss die Augen, „Wenn du mich töten willst, dann tu es. Dass die Invasion der Erde gelungen ist, ist ganz allein meine Schuld, nicht eure und nicht die von irgendjemandem sonst. Ich war es, der die andalitische Flotte im Orbit geleitet hat, ich habe Aximili verboten, mich zu begleiten, und lediglich meinem Versagen ist es zuzuschreiben, dass die Yirks ihren Siegeszug fortsetzen können, also töte mich, wenn dir danach ist, mir ist es gleich...“

Eine Weile herrschte vollkommene Stille, dann begann Tobias so heftig zu zittern, dass ich ihn rasch umarmte.

Einen Augenblick lang hielt er still, doch dann befreite er sich aus meinem Griff und ging vorsichtig zu Alan hinüber, der mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte.

Als Tobias seine Schulter berührte, öffnete er die Augen, und mir wurde heiß und kalt, als ich die Leere sah, die sich darin ausgebreitet hatte.

„Hören Sie, Mr.“, murmelte Tobias, „Ich... Sie haben gesagt, dass Sie Ax befohlen haben, in die Kuppel zu-“

„Ax?“, wisperte Alan, „Aximili? Du kennst ihn?“

„Ich... ja, die Kuppel ist ins Meer gestürzt, er hat Rufe ausgesandt in Gedankensprache, so konnten wir ihn finden. Hören Sie-“

„Er lebt!“ Unglauben und eine winzige Spur Hoffnung erschien in seinen Augen. „Aximili lebt... wo ist er?“

„Ist er nicht hier?“

Cassie riss die Augen auf.

„Aber wenn er nicht hier ist... und wenn auf der Erde überall die Yirks...“

„Großer Gott!“

Alan sprang auf. „Folgt mir. Ich brauche eure Angaben!“
 

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<Elfangor! Elfangor hör mir wenigstens zu!>

<Nein!>

Wütend laufe ich vor Matius her, durch den Hangar.

Um mich herum besteigen Andaliten ihre Gleiter, einige schweben vor dem Hangartor und warten auf ihre Starterlaubnis.

Die jedoch erhalten sie nur von ihrem Kriegsprinzen, sobald dieser startbereit ist.

Von mir.

<Lass mich an deiner Stelle fliegen! Alle wissen, dass wir beide exzellente Flieger sind und das wir uns stets gegenseitig decken. Flieg in meiner Gestalt in meinem Gleiter, niemand wird den Unterschied bemerken, aber du kannst ungehindert die Armee führen!>

Seine Hauptaugen sehen mich flehentlich an.

<Bitte, Elfangor.>

Ich bleibe stehen.

<Und wenn du abgeschossen wirst? Das könnte ich mir niemals verzeihen.>

<Mit mir ist es das gleiche.>

Matius tritt zu mir und legt mir eine Hand auf die Schulter.

<Elfangor, bitte sei vernünftig. Du bist der Held der Flotte. Du darfst nicht sterben.>

<Ich lasse nicht zu, dass jemand an meiner Stelle in den Tod->

Meine Augenlider werden schwer und eine ungewöhnliche Starre ergreift Besitz von meinem Körper.

Matius zeigt ein schwaches Lächeln.

<Entschuldigt, mein Prinz, aber Eure Familie würde es mir niemals verzeihen, wenn Ihr an meiner Stelle sterben würdet.>

Rasch galoppiert er davon, und ehe sich die Starre löst, ist er schon in meinen Jäger verschwunden und schließt die Ladeluke.

<Elender Mistkerl!>

Er hat mich ausgetrickst... und mir bleibt nichts anderes übrig, als seine Stelle einzunehmen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-11-23T18:18:16+00:00 23.11.2007 19:18
*snief*
Elfangors Ansprache war verdammt traurig!
Aber wenn Tobis es jetzt noch nicht geschnallt hätte, würde ich an seinem Verstand zweifeln ;)
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