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Animorphs

Die Rückkehr
von

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Tobias

„Warte!“

Ich griff nach seinem Arm und nach dem letzten Strohhalm der Hoffnung, den seine Worte in mir zu Stande gebracht haben.

„Meine Mutter heißt Loren!“

Alan erstarrte.

„Loren, ich bin sechzehn, mein Vater war ein Mann namens Alan Fangor! Aximili ist mein Onkel!“

Langsam drehte er sich zu mir um.

„Was...?“, fragte er leise.

Ich ließ seinen Arm los.

„Meine Mutter heißt Loren.“, wiederholte ich, „Loren... Fangor, denke ich, aber der Ellimist hat ihre Erinnerungen gelöscht...“

„Loren.“, murmelte er, „Loren ist deine Mutter... ja, das weiß ich.“

Er trat von der Tür zurück und atmete tief durch.

„Hört zu. Ich weiß, ich schulde euch allen eine Erklärung, aber... aber nicht jetzt. Wir dürfen keine Zeit verlieren, bitte, kommt mit, ich brauche eure Hilfe...“

Bevor ich etwas erwidern konnte, trat Rachel neben mich und griff nach meiner Hand.

„Ich will die Erklärung hier und jetzt hören, sonst gehen wir nirgendwo hin, verstanden?“

Alan fuhr sich mit einer Hand übers Gesicht.

„Eine Erklärung.“, murmelte er, „Die habt ihr euch verdient, ja... aber ich weiß nicht, ob sie euch gefällt.“

Er sah uns alle der Reihe nach an.

Marco hob stumm die Schultern und ließ sich, nun wieder in seiner menschlichen Gestalt, auf einer Liege nieder. „Schießen Sie mal los.“

Alan grinste schwach.

„Also gut. Mein Name ist Elfangor-Sirinial-Shamtul, auf der Erde unter dem Pseudonym Alan Fangor und bei den Yirks als Die Bestie bekannt, 33 Sternzeiten alt, Sohn von Noorlin-Sirinial-Cooraf und Forlay-Esgarrouth-Maheen, verheiratet mit Loren Wentworth, Vater eines Sohnes, Großer Anführer der Andalitischen Flotte, Bruder von Aximili-Esgarrouth-Isthill, Aristh, der auf der Heimatwelt für tot erklärt wurde.“

Das alles rasselte er in einer Geschwindigkeit herunter, als habe er dies jedem einzelnen Vorgesetzen zu verkünden, auf den er traf (was vermutlich auch der Fall war).

Tatsächlich fiel nicht nur mir die Kinnlade hinunter, sondern auch der Rest tat es mir gleich.

„Wie ist das möglich? Und warum diese Gestalt...?“

Cassie fand als erstes die Sprache wieder.

„Und warum kannst du Schuhe mitmorphen?“, fragte Marco, was ihm eine Kopfnuss von Jake eintrug, „Und Jeans und- Au!“

Elfangor – mein Vater! – musste sich sichtlich ein Lachen verbeißen.

„Soviele Fragen auf einmal... also gut. Ich bin ein Nothlit. Mehr oder weniger. Ich besitze auch eine Andalitengestalt, immer nur für zwei Stunden allerdings, aber ich bevorzuge diese Gestalt... Ich sehe diese Gestalt halt als meine richtige Gestalt an. Und das mit der Kleidung... dafür braucht es nur genug Übung und Konzentration.“

„Du wurdest gefressen!“, platzte Cassie heraus, „Visser Drei hat... ich war dabei!“

Das Grinsen auf Elfangors Gesicht gefror.

„Ja, ich weiß.“, sagte er leise, „Und das tut mir sehr leid. Bitte, es gibt eine vernünftige Erklärung dafür, aber das ist eine lange Geschichte. Ich verspreche euch, ich erklär’s euch, aber erst müssen wir Aximili finden... wenn er noch auf der Erde ist, schwebt er vermutlich in Lebensgefahr.“

„Wer sagt uns, dass Sie kein Controller sind?“, knurrte Rachel.

Elfangor lächelte schwach.

„Unter anderen Umständen würde ich mich von euch drei Tage lang irgendwo einsperren lassen, aber leider bin ich der Kommandant einer Reihe von Andalitenschiffen und die hätten dagegen vermutlich etwas einzuwenden.“

„Kommandant von...?!“

Er hob mit einem hilflosen, schwachen Lächeln die Schultern.

„Offenbar war das Gesetz der Meinung, ich hätte irgendetwas so heldenhaftes getan, dass es eine erneute Beförderung rechtfertigen würde... aber ich werde daraus schon lange nicht mehr schlau. Lasst uns gehen, auf der Brücke gibt es Hologramme von eurer Welt, die-“

<Mein Herr!>

Der Ruf in Gedankensprache war so laut, dass wir alle ihn hörten.

<Mein Herr, das Klingenschiff ist im Anflug!>
 

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Es dauert keine zehn irdischen Minuten nach dem Abflug, da nehme ich eine unterschwellige dunkle Präsenz wahr.

Anfangs ist es nur ein Gefühl, das euch die Nackenhaare aufrichten lässt, das Prickeln einer düsteren Vorahnung.

Sehr bald wird es jedoch zur Gewissheit, als sich die Silhouette des Klingenschiffs vor dem einzigen Mond dieser Welt abzeichnet.

Das Klingenschiff...

Ich schließe die Augen für einen Augenblick, als einige Erinnerungen vor meinem inneren Auge auftauchen, die ich gern vergessen würde.

Verdammt, das Schiff nimmt Kurs auf das Kuppelschiff!

Aximili!

<Kapitän Nerefir, ein Klingenschiff im Anflug!>

Es kommt keine Antwort; ich bin aus der Reichweite ihrer Gedankensprache längst hinaus.

Hilflos muss ich mitansehen, wie Nerefir viel zu spät reagiert, die Kuppel, in der ich eine schlanke blaue Gestalt erkennen kann, abkoppelt und zu wenden versucht, doch es ist zu spät.

Der Visser feuert und löscht die Leben von einhundert jungen Andalitenkriegern per Knopfdruck aus.

Das an sich ist furchtbar, doch sämtliche meiner Augen sind auf die Kuppel gerichtet, die durch die Explosion ins Trudeln kommt und durch die Atmosphäre des blauen Planeten geschleudert wird.

<Aximili!>

In blinder Angst um ihn reiße ich den Steuerknüppel herum, folge der Kuppel so rasch ich kann auf die blaue Unendlichkeit hinzu, in der sie versunken ist, ohne zu bemerken, dass...

<Achtung, Al!>

Das Klingenschiff feuert erneut und Plasmablitze rasen auf mich zu, doch ehe sie mich erreichen, wirbelt ein zweiter Jäger zwischen uns.

Ich müsste schon blind sein, um meine eigene Maschine nicht zu erkennen.

<Nein! Matt!>

Die Wucht des Aufpralls reißt tiefe Scharten in die Seitenschilde.

Ich kann Matts Aufschrei hören, als unsere Jäger aufeinander krachen.

Funken sprühen, das schrille Kreischen von Metall auf Metall gellt in meinen Ohren.

Wir rasen beide auf die Nachtseite des blauen Planeten zu, der Boden kommt furchtbar schnell näher, und –



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