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Hidden Flowers - Loneliness of a Winter's Night

Nebenkapitel zur Hidden-Flowers-Trilogie (ino/shikamaru)
von

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Loneliness - Eight Years

Für all die, die unbedingt wissen wollen, wie es weitergeht... *lach* Und denen ich jetzt noch ein Kapitel zusätzlich aufbrumme. Das tut mir leid! Ich hoffe, ihr habt Spaß am Lesen und bleibt noch für den Epilog. Er ist fertig und muss nur hochgeladen werden - aber damit warte ich noch ein bisschen!^^ Liebe grüße, june
 

Loneliness - EightYears
 

Es war kalt draußen, eisig kalt.

Nicht zu vermeiden in der Jahreszeit, in welcher der Wind um die Häuser fegte, als wäre er eben erst entfesselt worden und hätte nicht schon den ganzen Herbst hinter sich. Unter dem Schleier dunkler Wolken war der Abendhimmel nicht mehr erkennbar, aber auch so hätte es nichts gegeben, das es wert gewesen wäre, es zu erkennen – es war schon seit Stunden dunkel. Dunkel und kalt.

So kalt, dass er es zähneknirschend vorzog, im Inneren der verrauchten, stickigen Bar zu bleiben, in die es ihn heute Abend wundersamerweise verschlagen hatte.

Nicht, dass der Rauch ihn störte, nein.

Es waren eher die vielen Menschen um ihn herum. Vom Nachbartisch aus tönte lautes Gelächter zu ihm herüber, und leise Musik dudelte im Hintergrund vor sich hin. Die Menschen waren entweder zu betrunken, um sie zur Kenntnis zu nehmen, oder zu beschäftigt, um genauer hinzuhören.

Shikamaru hasste solche Orte.

Laut, voll, lärmend, nach Bier und sonstigen Alkoholischen Getränken stinkend. Aber nach draußen konnte er nicht – gehen konnte er jetzt nicht, nachdem Ino ihn auf seinem Heimweg gestellt und mit in diese Kneipe geschleppt hatte. Wie sie es geschafft hatte, ihn mitzuschleppen, war ihm schleierhaft – wahrscheinlich war er einfach nur mitgegangen, damit sie aufhörte, endlos auf ihn einzureden. Warum sie ihn mitgenommen hatte – darauf hatte er genauso wenig eine Antwort wie auf seine erste Frage. Er sah sie sowieso nicht oft in der letzten Zeit... In den letzten Jahren.

Zeit...

So schnell vergänglich.

Wie lange war es her, dass seine Eltern auf einem Auftrag ums Leben gekommen waren?

Unwillig runzelte der hochgewachsene Shinobi die Stirn und versuchte wie immer, sämtliche Gedanken daran zu verbannen. Sein Gesicht verschloss sich, wenn möglich, noch mehr. War es nicht das Leben eines Shinobi, welches seine Eltern gewählt hatten? Waren es nicht die Regeln der Shinobi gewesen, nach denen sie gelebt und ihn erzogen hatten? Und nun waren sie auch den Tod der Shinobi gestorben, genau so, wie es sich gehörte. Sein Vater hatte oft gesagt, dass er sich nichts Schlimmeres würde vorstellen können als der langsame, schleichende Tod im Krankenbett. Er konnte stolz auf seine Eltern sein, das hatte man ihm oft genug gesagt. Er wusste es selbst.

Warum tat es dann so weh...

Weil es seine Schuld gewesen war. Deshalb. Es hatte einfach seine Schuld gewesen sein müssen. Erst sein katastrophaler erster Auftrag als Chuu-Nin, dann der Tod seines Lehrers... Und schliesslich seine Eltern.

Suchend, um dem ewigen Labyrinth zu entgehen, in welchem seine Gedanken sich in einer endlosen Spirale fortbewegten, ließ er seine Augen über die Köpfe der anwesenden Menschen schweifen. In dieser Kneipe versammelten sich an Tagen wie diesen die Shinobi, welche die Arbeit des Tages beendet hatten, die ihre Aufträge zu Ende gebracht hatten und nun ihre glückliche Heimkehr feierten. Vielleicht war es gerade heute so voll, weil die Menschen sich nach Gesellschaft sehnten... Männer und Frauen jeden Alters und jedweden Aussehens drängten sich um die Tische, einige mit fremden Zeichen auf den Stirnbändern und fremdartigen Uniformen, die meisten im warmen grün-schwarz der Konoha-Nin und dem passenden, wohlbekannten Stirnband. Lachend und scherzend saßen sie dort, unterhielten sich und tranken. Eine Stimme, irgendwie bekannt, wehte zu ihm herüber, und er wandte den Kopf noch weiter nach links. Anko-Sensei und Kakashi-Sensei saßen mit einigen anderen Special-Jou-Nin um einen Tisch, der silberhaarige Shinobi wie immer gedanklich abwesend – da wie immer lesend. Niemanden schien es zu stören, auch nicht die kurzhaarige, lautstarke Prüferin mit dem Faible für spektakuläre Auftritte, die hingebungsvoll die Schaschlickspieße ihrer Mahlzeit im Haar des Anderen arrangierte. Gai-Sensei und sein ehemaliger Schüler Lee veranstalteten eine Runde Armdrücken, bei dem einige andere Gäste zusahen und lautstark anfeuerten. In der frohen Runde fehlten nur noch Kurenai-Sensei und Asuma-Sensei... Aber Asuma-Sensei war tot. Shikamaru wandte den Kopf ab.

Er war tot, und niemand hatte das Schlimmer getroffen als Kurenai-Sensei... Was sie für den gemütlichen, kettenrauchenden Shinobi empfunden hatte, würde wohl niemand je so genau erfahren. Sie hatte sich anscheinend schnell wieder erholt, Ino hatte so etwas in der Art erzählt, aber sie war nie wieder die Selbe gewesen. Wahrscheinlich trauerte sie immernoch um ihn. So viele Menschen, die nach langer Zeit plötzlich allein zurückblieben...

Und da war es wieder: sie, die Zeit.

Wann war er eigentlich zum Jou-Nin aufgestiegen? Er konnte sich nicht genau erinnern, wann. Alles um ihn herum schien zu einem weißen, dichten Nebel zu verschwimmen, wenn er versuchte, sich daran zu erinnern, was er vor einigen Tagen getan hatte, dann nahm der Nebel zu und ertränkte ihn. Eine Woche, die einzelnen Tage darin, die Stunden und Minuten... Sogar die Sekunden verschwanden, ohne dass er sich daran erinnern konnte, was er getan hatte. Es fiel ihm bereits schwer genug, immer und immer wieder Luft zu holen. Er sollte einfach aufhören zu atmen, nicht weiter Luft holen, nichts mehr tun... So, wie er schon lange nichts mehr tat. Wann war er das letzte Mal im Auftrag der fünften Hokage mit einem Team unterwegs gewesen? Auch das war endlos lange her. Es ging nur noch auf Einzelmissionen, und er wusste warum. Denn wenn jeder, mit dem er unterwegs war, entweder starb oder aufwendig erst notoperiert werden musste, dann würde sich das auf die lange Dauer nicht auszahlen, dass er ein Ninja blieb. Lieber schickten sie ihn nur los, wenn sonst niemand da war, der die Aufgaben machen konnte, und dann mit Vorliebe allein, und das war ihm recht so. Aber der Stachel im Herzen blieb.

„Hey, Nara!“

Jemand sprach ihn an, ein Atem traf Shikamarus Gesicht – alkoholgeschwängert, aber der Mann stand fest auf beiden Beinen und wankte nicht.

„Wie geht’s dir?“

Bei der Nennung seines Familiennamens war Shikamaru zusammengezuckt, hatte sich umgesehen und seine Augen wurden wieder dunkler. Wer genau hingesehen hatte, hätte vielleicht gesehen, dass für einen Moment ein Licht aufgeleuchtet war... Ein Licht, welches sofort wieder erlosch. Jedes Mal, wenn man ihn so ansprach, glaubte er zu wissen, dass nicht er, sondern sein Vater gemeint worden war... Jedes Mal hatte er das Gefühl, dass er hinter ihm stand, dass er sich nur umzudrehen brauchte, um wieder in das lächelnde Gesicht seines Vaters zu blicken...

Der Shinobi, der Shikamaru schon seit dessen Kindheit kannte und der ein Freund seines Vaters gewesen war, stockte, als er den Ausdruck in seinen Augen sah.

„Danke, gut“, sagte Shikamaru tonlos und wandte sich ab. Es hätte nicht deutlicher sein können, dass er sich mit niemandem unterhalten wollte. Besorgt zuckte der Shinobi die Schultern. Shikatos Sohn sprach mit niemandem, arbeitete mit niemandem – lebte für niemanden. Wie sollte er in einer Welt, in der es darum ging, zu überleben, um geliebte Menschen zu beschützen, lange überleben, wenn man niemanden beschützen wollte? Lautlos seufzte er auf und ging zurück an seinen Tisch. Er konnte ihm auch nicht helfen, wenn er jegliche Hilfe ablehnte.

Shikamaru war sich bewusst, dass er unhöflich handelte.

Aber er wollte mit niemandem sprechen, niemanden sehen und hören, nicht mehr da sein müssen, einfach verschwinden...

Sein Blick ging durch das Glas des Fensters vor ihm hinaus auf die Straße. Es war dunkel, aber viele Laternen erhellten das graue Pflaster und tauchten die Straße in warmes, helles Licht. Es weckte eine Sehnsucht in ihm, die er zu unterdrücken gelernt hatte...

Die Sehnsucht nach Wärme.

Nach Leben, nach Liebe und nach Licht, die Sehnsucht nach anderen Menschen... Er war allein, trotz der Masse an Menschen um ihn herum, allein auf eigenen Wunsch hin. Denn wie konnte er mit Choji abhängen, wenn er ihm irgendwann den Tod bringen würde? Wie konnte er weiter mit Ino und ihm ein Team bilden, wie viele Shinobi es nun wieder taten, wenn der nächste Auftrag mit ihm ihnen das Leben nehmen würde?

Die Antwort war einfach: Er konnte es nicht.

Also unterließ er es. So einfach war es nun einmal: Mochte man etwas, durfte man es nicht gefährden.
 

Jeder verwirklichte Traum fordert eines Tages seinen Tribut, so wie jede Entscheidung ihren Preis hat. So ist das nun einmal: Alles im Leben will erkämpft sein, nichts, was man wirklich liebt, dauert ewig, wenn man es nicht hegt und pflegt und Opfer dafür bringt.
 

Auf der Straße schlenderte eine dunkelhaarige, durchtrainierte Frau entlang, Hand in Hand mit ihrer kleinen Tochter. Beider Augen blitzten glücklich. Plötzlich blieb sie stehen und zeigte zum Himmel, sagte etwas, was Shikamaru nicht verstehen konnte, weil er sich nicht die Mühe gab, von ihren Lippen abzulesen. Das kleine, ebenso dunkelhaarige Mädchen starrte mit staunendem Gesicht nach oben, den ersten fallenden Schneeflocken des Winters entgegen. Spät in diesem Jahr, aber nichts dämpfte die Schönheit des fallenden Schnees... Das Mädchen umarmte ihre Mutter innig, und die lachte und wirbelte sie herum.

Was tat er hier eigentlich? Er sollte einfach nach Hause gehen, die Fenster weit aufreißen und sich ins Bett legen, warten, bis es so kalt war, dass der Spiegel Eisblumen trug... Blumen... Die Kälte erreichte ihn schon lange nicht mehr. Er fühlte sich selbst kalt, leer und kalt... Was war der Winter denn schon dagegen.
 

Ein Busen schob sich in sein Sichtfeld, bedeckt von einem leichten, violetten Top mit weiten Ärmeln aus samtähnlichem Stoff. Violett, was sonst.

Shikamarus Augen wanderten langsam über die Person vor ihm: ein Jeansrock, dunkelblau und so knapp, dass er mehr von zwei langen, perfekten Beinen enthüllte als er verdeckte, schwarze, hochhackige Sandalen (keine Stiefel? Er hätte gewettet, dass sie jetzt Stiefel trug, wie die Mode es vorgab), platinfarbenes, offenes, schulterlanges Haar. Kurzes Haar... Daran würde er sich erst noch gewöhnen müssen.

Wie lange trug sie es nun schon so?

Schon länger, und trotzdem. Zwei Augen, so blau wie der Sommerhimmel, blitzten ihn an. Zumindest trug sie nicht bauchfrei, fuhr es ihm durch den Kopf, sonst hätte Ino auch einen Bikini tragen können.

„Was ist?“

Ihre Stimme war hell und übertönte die Hintergrundmusik und die Stimmen der Menschen mühelos – und war doch so leise. Es erstaunte ihn immernoch, dass sie, wenn sie nicht aus vollem Halse schrie, eine wundervolle Stimme hatte. Energisch stützte sie beide Hände in die Hüften, während er ihren auffordernden Blick ausdruckslos erwiderte.

„Was soll schon sein?“

„Himmel, Shikamaru!“

Sie warf beide Hände nach oben. Ihre Ärmel flogen. „Du bist in einer Kneipe! Du hast Feierabend, ich hab Tsunade-Sama gefragt. Also amüsier dich!“ Ihre Brauen zogen sich unheilverkündend zusammen. „Oder muss ich das Wort erst für dich definieren?“

Er schwieg.

„Hör wenigstens auf, dazusitzen wie ein Felsen und in die Gegend zu starren! Wie sieht das denn aus?“

Ein Mann drehte sich nach ihr um und sie winkte ihm zu, ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. Es versetzte ihm einen Stich. Dann zuckte er die Achseln.

„Und wenn ich nicht will?“

„Was willst du schon!“

Ino betrachtete ihn forschend, ihre blauen Augen bohrten sich in seine schwarzen. Dann beugte sie sich zu ihm herunter und stützte die Ellenbogen auf den Tisch, so dass er unfreiwilligerweise einen tieferen Einblick in ihr Dekolleté bekam als ihm lieb war. Ino merkte das nicht. Solche Dinge merkte sie nie. Es war manchmal erstaunlich, wie naiv eine Frau sein konnte... Gab doch alles dafür, schön zu sein, und das einzige, was sie damit erreichte, war, dass sie zusätzlich zu ihrer natürlichen Schönheit noch so viel Schöner wurde, dass kein Mann sich mehr an sie heran traute. Dass sie bereits vorher Männer hätte um den Verstand bringen können – das merkte sie natürlich nie. Ino näherte sich Shikamaru noch weiter, bis ihre Nasenspitzen vielleicht noch 15cm voneinander entfernt waren.

Shikamaru sah die zum Ertrinken tiefen Augen, die makellose, porzellanweiße Haut, und roch sie...

Ino roch nach Blumen.

Nach einem Sommertag auf einer Blumenwiese, nach einem Laden voll der exotischsten Pflanzen, nach vergangenen Zeiten... Nach Licht, nach Luft und Freiheit, Wärme und nach Liebe.

Shikamaru schrak zurück und zog sich so weit wie möglich auf seinem Stuhl von ihr zurück. Für einige Sekunden spiegelte sein Gesicht deutlich seine Gefühle und Gedanken wider, aber dann wurden sie wieder durch seine ausdruckslose Maske ersetzt, die er schon seit Jahren trug. Völlig aus dem Konzept gebracht durch seine Reaktion auf ihre Nähe versuchte Ino sich daran zu erinnern, was sie hatte sagen wollen – aber es war weg.

Hatte...

Hatte Shikamaru sie gerade küssen wollten?

Nein.

Das konnte nicht sein. Das war unmöglich... Aber warum...? Hastig richtete sie sich auf und strich sich ihr Haar hinter die Ohren. Sie hatte es abgeschnitten, vor einiger Zeit schon, als Sasuke und Sakura vor drei Jahren geheiratet hatten... Als wüsste Sakura, worum es ging, hatte sie ihre rosafarbenen Strähnen wieder wachsen lassen und Sasuke liebte ihr Haar. Sie konnte sich glücklich schätzen, eine Freundin wie Sakura zu haben, und Sasuke... Es war schon lange her, dass sie sich geschworen hatte, dem kleinen, einsamen Mädchen mit dem schönen Haar eine Freude zu machen und auf Sasuke zu verzichten. Allein, damit sie wieder lächeln würde... Also hatte sie ihn schon lange, lange aufgegeben. Sie konnte sich glücklich schätzen, Sakuras und seine Freundschaft gewonnen zu haben...

An Freunden mangelte es Ino nie. Und körperliche Nähe zu Shikamaru hatte sie noch nie irritiert – sie war mit ihm zusammen aufgewachsen. Sie hatte ihn jeden Tag gesehen, mit ihm gespielt, mit ihm gestritten...

Nur gerade eben war etwas passiert, dass sie sich nicht erklären konnte.

Mühsam versuchte sie, sich zusammenzureißen. „Möchtest du ein Bier? Es geht aufs Haus!“ Ohne auf seine Antwort zu warten, floh sie wieder hinter den Tresen zurück, ihr Gesicht heiß.

„Du sollst nicht mit den Kunden flirten!“, zischte die Chefin erbost. „Wie oft habe ich dir das schon gesagt – und du machst es immer wieder!“ Um ihr erhitztes Gesicht zu verstecken, verbarg sie sich hinter einem Vorhang aus blonden Haaren und nahm einen Krug aus dem Regal.

„Tu ich doch gar nicht!“

Sie bemerkte selbst, wie kindisch und trotzig ihre Stimme klang.

„Sie...“ Sie haben mir nichts zu sagen, hatte sie sagen wollen, Sie wissen doch gar nichts! Aber dann erinnerte sie sich, mit wem sie hier sprach, und warum - und schwieg. Wenn sie ihren Job behalten wollte, dann musste wie wohl oder übel weiter schweigen. Füllte weiter Bier in die Krüge, nahm Bestellungen auf und beobachtete hinter gesenkten Lidern hervor Shikamaru, der wieder allein an seinem Tisch saß und aus dem Fenster starrte, das Gesicht unbewegt.
 

Er blickte auch nicht auf, als die Chefin ihm das Bier brachte, es vor seine Nase schob und mit einem Nicken wieder verschwand. Der Geruch des Bieres – falls es diesen Namen überhaupt verdiente – stieg ihm in die Nase und er schloss die Augen. Das hier war mit Abstand das schlechteste Gesöff Konoha-Gakures... Gebraut vom verdächtigsten Etablissement des ganzen Dorfes. Warum trotzdem Shinobi hier ein und aus gingen, war ihm schleierhaft. Vielleicht weil man hier immer irgendjemanden traf... Und dann arbeitete Ino auch noch freiwillig hier.

Wieso bloß? Hatte sie keine Lust mehr, mit Blumen zu arbeiten?

Er konnte sich nicht vorstellen, dass Ino an so etwas jemals die Lust verlieren könnte. Wollte sie gegen ihre Eltern rebellieren? Er kannte niemanden, der mit 23 so etwas noch tun würde – außer Ino. Was in aller Welt konnte sie dazu bewogen haben, einen Job als Kellnerin in dieser Kneipe anzunehmen? Er war immer davon ausgegangen, dass sie eines Tages den Blumenladen ihrer Eltern übernehmen würde. Warum auch nicht... Ino ohne Blumen war unvorstellbar. Ihre gesamte Wohnung musste voll von ihnen sein. In Töpfen, Kübeln, Körben, Vasen... Ino liebte Blumen, und die Blumen liebten Ino.

Shikamaru zuckte die Schultern, verschob die Frage in seinem Gedächtnis in den Ordner „Unwichtig“, überlegte es sich noch einmal und verschob sie nach „Später“. Dann griff er nach dem Bierkrug und schüttete in einem Schwall das gesamte bittere Gesöff hinunter.

Es schmeckte – wie nicht anders zu erwarten – widerlich. Wären seine Gesichtsmuskeln nicht daran gewöhnt gewesen, sich durch nichts aus der Ruhe bringen zu lassen, hätte er das Gesicht zu einer Grimasse des Ekels verzogen – aber sie waren Bewegung nicht mehr gewöhnt und zuckten nur einmal recht schmerzhaft.
 

Ino, die ihn von hinter der Theke immer noch beobachtete, stellte fest, dass er im Vergleich zu früher nun ein regelrechter Eisklotz geworden war. Shikamaru hätte das sicherlich als Kompliment betrachtet, aber sie hatte nicht die Intention, ihn jemals hören zu lassen, was sie dachte. Früher hatte er wenigstens noch die ihm unliebsamen Dinge – so in etwa sie – mit einem genervten „Mühsam!“ kommentiert, aber seit dem Tod seiner Eltern durch abtrünnige Ninja während eines Auftrages war er noch ruhiger geworden, zurückgezogener und stiller. Er liess alles stumm über sich ergehen, zuerst die Bestattungszeremonie und die Zeremonie, in der die Namen seiner Eltern in den schwarzen Marmorstein eingemeißelt wurden, dann die Beileidsbekundungen, nun die Arbeit und alles andere. Er tat, was man ihm als Aufgabe gab, mechanisch und ohne es zu hinterfragen, schnell und effizient. Schon früher war er gut gewesen, keine Frage... Heute war er noch besser. Verbissen erledigte er alle seine Aufträge in einer Geschwindigkeit, die ihr manchmal Sorgen bereitete. Er kümmerte sich nicht mehr darum, was mit ihm selbst geschah, das war es... Als er sich noch darüber aufgeregt hatte, dass alles zu anstrengend war, war er ihr eindeutig lieber gewesen.

„Einen Martini, Ino, wie immer!“, rief eine weibliche Stimme, und Ino wandte sich der Frau an der Bar zu und lächelte. „Guten Abend, Yuzuriha“, sagte sie und griff bereits nach einem Glas. „Wie geht es dir?“ „Gut wie immer, danke“, antwortete die junge Frau, die ungefähr in Inos Alter war. „Und du? Viel zu tun?“ „Genau.“ Mit ihrem Getränk verabschiedete sie sich wieder, und Ino sah ihr lächelnd nach. Sie wusste, warum sie die Arbeit hier nicht so übel fand, wie sie sie vielleicht hätte finden können. Sie hatte damit begonnen, weil es hatte sein müssen, aber ihre anfänglichen Vorurteile hatten sich schon weitgehend wieder aufgelöst. Sie traf so viele Menschen hier, wie Yuzuriha von gerade, und sie würde es vermissen, wenn sie wieder im Blumenladen arbeiten würde... Aber auch Yuzuriha konnte nichts daran ändern, dass sie Blumen vermisste. Ohne Blumen konnte sie auf die Dauer nicht leben... Sie grinste, als sie sich an ein Gespräch mit Sakura erinnerte. „Dein zukünftiger Ehemann hat besser keine Pollenallergie“, hatte ihre beste Freundin gelacht und sich die Haare hinter die Ohren geschoben. „Nein, besser nicht!“ Sie hatte zugestimmt und den Rollstuhl weiter durch den Park geschoben. Sommer war die schönste Jahreszeit in Konoha. Obwohl auch Frühling und Herbst und Winter seinen Reiz und seine eigenen Pflanzen hatte...
 

Plötzlich fühlte sie sich beobachtet.

Schnell fuhr sie herum, wohl wissend, dass in ihrem Rücken Shikamaru saß – aber sie traf nicht auf dessen Augen, sondern auf die grauen Augen eines Fremden, der sie musterte. Für Sekunden hatte sie das Gefühl, dass er lediglich nach ihrem Schwachpunkt suchte, um ihr später, wenn sie die Bar verliess, aufzulauern, aber dann – so plötzlich, wie es gekommen war – war es vorbei, und der Mann winkte ihr freundlich lächelnd zu. Sie zwang sich zu lächeln und winkte zurück.

Sie wusste sehr gut, warum sie die Arbeit hier nicht mochte... Aber wenigstens war Hiro nicht mehr da, um sie herumzuzeigen wie eine Trophäe. Nachdem er es tatsächlich gewagt hatte, sie zu schlagen, hatte sie sich von ihm getrennt... Sie konnte selbst nicht so genau sagen, warum sie überhaupt so lange bei ihm geblieben war. Vielleicht war es wirklich, wie Sakura gesagt hatte, die Angst gewesen, allein zu sein. Aber wer konnte das schon mit Bestimmtheit sagen? Nun ja, eines wusste sie: Hiro war ein Mistkerl gewesen. Ohne es selbst zu bemerken, strich sie sich über ihren Oberarm. Die blauen Flecken, die sein fester, brutaler Griff hinterlassen hatte, waren beinahe wieder verschwunden... Aber sie schmerzten immer noch, als sei es gestern geschehen.

Sie gab es auf, darüber nachzudenken. Warum sollte sie Angst vor dem Alleinsein haben? Sie war nicht allein. Sie hatte Sakura und Yuzuriha und ihre Eltern und Tenten und Hinata und Choji und Kiba und dessen riesigen, furchteinflößenden Köter... Und Sakura hatte Sasuke und Tenten hatte Tarana, ihre kleine Tochter, und Hinata hatte Neji und Choji hatte sein Essen und Kiba seinen Akamaru... Und wenn sie sich nicht irrte, hatte er Yuzuriha gleich noch mit dazu. Und sie hatte...

Ein weiterer, schon leicht angetrunkener Gast rief nach einer weiteren Runde für alle, und Ino begann, die Schnapsgläser neu aufzufüllen. Es war noch nicht lange Abend, erst später würde es ausgelassener werden. Die Zeit, in der sie sich angetrunkene Männer würde vom Leibe halten müssen, war noch nicht gekommen.

Hiro hatte es nichts ausgemacht, wenn andere Männer sie betatschten.

Er hatte sie als sein Eigentum betrachtet, als seine persönliche Trophäe, und mit jedem Mann, der sie ebenfalls begehrte, wuchs sein Besitzerstolz. Nur, wenn sie mit Shikamaru sprach, war er regelmäßig wütend geworden. Aber anscheinend auch, wenn sie von Shikamaru sprach, so wie das letzte Mal anscheinend...

„Sieh mich an!“, hatte er gebrüllt.

„Sieh nur mich an! Starr nicht durch mich hindurch, verdammt noch mal!“

Was das mit Shikamaru zu tun gehabt hatte? Sie sollte nur ihn ansehen... Dabei hatte er sie nicht einmal angesehen, wenn er sie küsste. Als sie sich die Haare abgeschnitten hatte, allein, im Badezimmer, mit einer Schere, hatte er das mit keinem Wort zur Kenntnis genommen, und dabei war der Schnitt alles andere als perfekt gewesen. Sakura hatte ihn begradigen müssen. Shikamaru in dessen... Es war das einzige Mal gewesen, dass sie gesehen hatte, wie er wieder eine Regung zeigte. Das einzige und das letzte Mal. Obwohl – und gerade, als sie sich so nahe gewesen waren. Da hatte sein Gesicht etwas sagen wollen, aber es war so schnell vorbeigegangen, dass sie es nicht hatte lesen können. Ihre Wangen fühlten sich mit einem Mal wieder heiß an.

Seit wann fühlte es sich so an, in seiner Nähe zu sein?

Automatisch schwenkte ihr Blick zu dem dunkelhaarigen Shinobi und verlegen – warum? – weiter – und traf erneut auf den durchdringenden Blick des Fremden. Sofort erhellte sich dessen Blick, als er sah, dass sie ihn bemerkt hatte, und er winkte ihr erneut zu. Die Art, wie er seinen Arm bewegte, war Ino nicht unbekannt... Konnte es sein, dass es gar kein Fremder war, der dort saß? Stirnrunzelnd verbarg ihre Fragen dann unter ihrem strahlenden Lächeln. Mit einem einzigen, geübten Blick nahm sie ihn in ihr Gedächtnis auf uns verglich ihn dort mit allen ihr bekannten Personen, aber er schien auf niemanden zu passen. Er war nicht sonderlich hochgewachsen, vielleicht ein wenig kleiner als sie – Ino konnte es in Puncto Größe eben noch so mit Shikamaru aufnehmen – blond, graue, geheimnisvolle Augen, die blitzten, als hätte er heimlich über sie gelacht. Muskulös, Shinobi-Mäßig eben... Und einen beinahe verschlagenen Zug um den Mund. Sein Gesicht verzog sich zu einem Grinsen, welches Naruto Ehre gemacht hätte. Ino konnte nicht anders – sie grinste zurück. „Ino!“, knurrte die Chefin, und sie drehte sich um, sich der Blicke des Fremden in ihrem Rücken mehr als bewusst. „Ja, Chefin?“, flötete sie zuckersüß. „Wollen Sie es mir vermiesen, freundlich zu sein, oder haben sie nur Angst, dass ich ihnen all die gutaussehenden Männer wegschnappe?“ Die ältere, stämmige Frau schnappte empört nach Luft, aber Ino wandte ihr wieder den Rücken zu und sah gerade noch, wie der Fremde ihr zuzwinkerte. „Bravo“, formten seine Lippen. Sie schlug die Augen nieder und sah weg, und wie zufällig wanderte ihr Blick zu Shikamaru hinüber. Er starrte immer noch aus dem Fenster... Lautlos seufzte sie und beobachtete ihn vorsichtig, damit er es nicht bemerkte. Sie wusste selbst, wie empfindlich Shinobi auf Beobachter reagierten...

Wann würde er endlich damit aufhören, vor sich hinzubrüten? Seine Eltern waren seit acht Jahren tot. Er war jetzt 26 und lebte nicht – er vegetierte vor sich hin. Ein erfolgreiches Dahinvegetieren, das musste sie ihm lassen – sie kannte keinen anderen Shinobi, der es mit 17 bereits geschafft hatte, die Prüfung zum Jou-Nin mit Auszeichnung abzuschließen. Nun, mit 26, war er der Kopf des Beraterstabes der Hokage und musste nicht einmal mehr auf alltägliche Missionen gehen wie all die anderen Jou-Nin. Nur noch seine Spezialaufträge als Diplomat hatte er, und die erledigte er immer in Einzelarbeit. Ob er sich dessen bewusst war, wie sehr die kleinen Gen-Nin ihn bewunderten? Wie viel er für den reibungslosen Ablauf Konohas tat und das seine Aktionen als Botschafter in den verbündeten Ländern Konoha hoffentlich dauerhaft den Frieden gesichert hatte? Vermutlich nicht. Ino bezweifelte, dass er die Aufgaben mit sich selbst in einen Zusammenhang bringen konnte, so abwesend, wie er war. Ihr Blick wanderte über sein ausdrucksloses Gesicht. Wenn er doch wenigstens einmal lächeln würde – eigentlich war es ihr egal, ob er lächelte oder sie anbrüllte. Er sollte nur eine Regung zeigen. Nicht mehr diesen starren, eingefrorenen Blick, den er immer trug, mit dem er nichts und niemanden wahrzunehmen schien, nicht einmal sie.

Ihre Aufmerksamkeit wurde gefordert, als der blonde Fremde ihr winkte und sie aufforderte, zu ihr zu kommen. Ihre Schultern straffend, legte sie das Tuch beiseite, mit dem sie hantiert hatte, und ging zu ihm, um seine Bestellung aufzunehmen.

„Ein Bier, bitte“, sagte er, und seine Stimme klang samtweich und gleichzeitig glatt und kalt. „Ein Bier“, wiederholte Ino lächelnd, zückte Block und Stift und notierte. „Noch etwas dazu?“ „Oh, ich hätte da eine Bitte“, sagte er zwinkernd und hob seine Hand. Erstaunt sah Ino zu, wie er nach oben fasste und eine ihrer Haarsträhnen ergriff, sie sich vorsichtig um den Finger wickelte... Und sie daran nach unten zog.

„Triff dich gleich draußen mit mir“, hauchte er, als ihr Ohr so nah an seinen Lippen war, dass sie die Wärme seiner Haut spüren konnte. „Ich habe jemanden mitgebracht, den du unbedingt sehen willst.“

Seine grauen Augen musterten sie spöttisch. „Oder willst du jetzt einen Rückzieher machen, kleine Ino?“

Um sie herum war es plötzlich still geworden, eine unwirkliche Stille, die nur in ihrem Kopf und in ihrem Herzen existierte und dennoch ihr ganzes Sein auszufüllen schien. Sie konnte nur daran denken, dass... Was? Sie wusste es nicht. Sie wusste nicht, was sie denken oder sagen sollte, alles schien plötzlich den Atem anzuhalten...
 

Mit einem in ihrer Zwischenwelt unglaublich lautem Krachen, das in Wirklichkeit gar nicht besonders laut war und auch keinen der Anwesenden Menschen aufblicken liess, schob Shikamaru seinen Stuhl zurück. Ohne einen Blick oder ein Wort wandte er sich ab, ergriff seine Jacke und ging auf die Tür zu, ohne sich noch einmal umzusehen. Die Blicke der Umstehenden, die ihn bemerkt hatten, wandten sich ihm zu, er ignorierte sie gekonnt und zog die schwere Holztür auf. Ein Schwall Schneeflocken wirbelten ihm entgegen, durchsetzt mit kaltem Wind, wie eine Befreiung setzten sie sich auf seine warme Haut.

„Hey!“ Empört fand Ino ihre Stimme wieder. „Du kannst nicht einfach gehen, ohne zu bezahlen!“ Der Shinobi blieb in der Tür stehen. „Ich dachte, das Bier geht aufs Haus?“ Er liess den Türgriff los und kam wieder herein, schritt auf Ino zu, die ihn erstarrt erwartete, neben dem Tisch des Fremden. Sein Blick liess sie erschauern. Er ging durch sie hindurch, mitten durch sie hindurch und weiter, bis in die weite Ferne. Sie interessierte ihn nicht.

Die Erkenntnis schmerzte unglaublich.

Mehr als jeder Liebeskummer, den sie bei Sasukes Anblick verspüren konnte... Mehr als jede Wunde, die Hiro ihr zugefügt hatte... Mehr als jeder körperliche und seelische Schmerz, den sie je erlitten hatte. Ohne es zu wollen, fuhr ihre Hand hinauf zu ihrer linken Schulter, an der er sie kurz berührt hatte. Seine Hand schien wieder dort zu sein, an ihrer Wange und Sekunden an ihrer Schulter, bis sie nach unten gefallen war und er sich wieder unter Kontrolle gehabt hatte... Und dann war er zurückgewichen, als sei sie Gift.

„Bitte.“ Es dauerte, bis sie den Schein, den er ihr hinstreckte, klar erkennen konnte, aber sie machte keine Anstalten, ihn zu nehmen. Shikamaru zuckte die Schultern und legte ihn neben sie auf den Tisch. Dann verschwand er endgültig aus der Tür, mit einem Ausdruck der Einsamkeit, dem selben, den sie auch verspürte und der sie hätte weinen mögen lassen, hinaus in die kalte Schneenacht.
 

Die Kälte betäubte.

Schnee wirbelte um Shikamaru herum wie weiche Watte, wie kleine Nadeln setzten sie sich auf sein warmes Gesicht, stachen einmal zu und schmolzen sofort. Wie Tränen fielen sie in seine Haare, einzelne, wunderschöne Tränen des Himmels, Tränen, die er selbst nicht weinen konnte. Aber im Gegensatz zu sonst immer konnte die Kälte sein Herz heute nicht betäuben. Im Gegenteil, es schmerzte nur noch mehr. Er wollte am liebsten laufen, loslaufen, weit, weit weg, und niemals zurückblicken.

Wohin?

Egal.

Einfach nur weg von den Menschen, die ihn mitleidig ansahen, wenn sie glaubten, er bemerke es nicht, weg von all den Menschen Konohas, die ihn behandelten, als sei er noch einer der Ihrigen... Warum spielten sie dieses Theater? Er wusste, dass er schon lange nicht mehr dazugehörte. Er würde ihnen nur den Tod bringen.

Warum blieb er dann noch?

Sicherlich nicht, um irgendwen zu beschützen. Wäre dies sein Ziel gewesen, wäre er weggegangen. Warum sonst? Er konnte es nicht erklären. Vielleicht, weil das nagende, bohrende Gefühl schon immer dagewesen war... So wie jetzt auch wieder.

Er wollte zurückgehen, sie noch einmal ansehen, sich bei Ino entschuldigen, dass er sich so unhöflich benommen hatte. Sie hatte ihn nur aufmuntern wollen... Er wollte ihr erklären, warum er nicht in ihrer Nähe sein konnte, selbst wenn er es wollte. Wollte sie noch einmal berühren, ihre Wärme spüren so wie in der kurzen Sekunde, in der er ihre Wange und ihre Schulter berührt hatte, wollte sie festhalten und nie wieder loslassen...

Wütend und verzweifelt biss er die Zähne zusammen und ballte die Fäuste, sich der Kälte bewusst, die ihn betäubte und gleichzeitig nur noch mehr Schmerz verursachte.

Wie lange schon? Er wusste es nicht. Er hatte sie aufwachsen sehen, mit ihr gelernt, gekämpft und gestritten. Zugesehen, wie sie von einem kleinen Mädchen zu einer jungen Frau heranwuchs, die... in Sasuke Uchiha verliebt war. Und er war nicht dumm. Im Vergleich zu all den anderen Leuten konnte er sehen, dass es ihr ernst war damit – bitterernst. Ino mochte von den meisten als störrisch und extravagant und launisch angesehen werden – aber er wusste, wenn sie etwas liebte, dann mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Kurz schloss er die Augen und krallte seine Finger in den rechten Arm.

Sasuke...

Hatte dieser es jemals gewusst, was er in den Händen hielt? Welche Kostbarkeit? Wahrscheinlich nicht. Er hatte nicht einmal Sakura zu schätzen gewusst. Zunächst nicht. Dann doch, schliesslich, als es fast zu spät war. Er hatte Glück gehabt, ihm war eine zweite Chance geschenkt worden. Der Himmel war zu manchen gnädig. Zu Shikamaru war er es nie gewesen. Er hatte nicht einmal eine erste Chance gehabt.

Ino war gereift, mental wie psychisch. Sie war klüger – klüger? – älter, vernünftiger – schöner als je zuvor. Und irgendwann hatten sie sich voneinander entfernt, er konnte nicht einmal genau sagen, wann das geschehen war. Zumindest war es schon lange her. Seit dem war sie mit vielen Männern ausgegangen, und er tat, was er immer getan hatte – er sah zu. Vielleicht, weil er nicht wusste, was er sonst hätte tun können. Vielleicht, weil er wusste, dass sie ihn immer noch nur als den kleinen, gelangweilten Jungen betrachtete, den sie gezwungen hatte, mit ihr auf die Suche nach ihren geliebten, seltenen Blumen zu gehen. Vielleicht war es ihm selbst nicht klar gewesen... Aber wenn er sah, wie sie ungezwungen mit anderen Männern flirtete, dann verspürte er... Eifersucht? Vielleicht. Aber auf jeden Fall – bohrende Einsamkeit. Sie würde ihn niemals auf diese Art und Weise ansehen – und paradoxerweise war er froh darüber. Denn selbst wenn sie es täte, er würde ihr nicht die Wahrheit sagen. Er würde sie nicht in Gefahr bringen. Er würde sie nicht töten, so, wie er seine Eltern und seinen Lehrer und beinahe seine Freunde getötet hatte. Er würde nicht das Leben Inos aufs Spiel setzen, um nichts in der Welt.

Bebend holte er Atem, streckte das Gesicht dem fallenden Schnee entgegen und spürte die Kälte auf seiner heißen Stirn.

Es nützte nichts. Es half nie etwas.

Shikamaru öffnete die Augen, starrte eine Zeit lang in den schwarzen Nachthimmel und fasste einen Entschluß. Er würde sich wenigstens für sein Verhalten entschuldigen. Jetzt gleich. Irgendwie vielleicht. Oder besser morgen...

Unwissentlich richtete sich sein Schritt wieder zurück zu der Kneipe, die er gerade verlassen hatte.
 

Ein Teil von Ino war vollkommen ruhig.

Genau und detailliert analysierte sie Shikamarus Verhalten und die Reaktion, die dieses in ihr hervorgerufen hatte, und kam zu dem Schluss, während sie lächelnd drei Betrunkene abkassierte, die versuchten, ihr an die Wäsche zu gehen, dass seine Reaktion sie nicht irritieren konnte. Er war nun einmal Shikamaru, er war nun einmal so. Von jeher hatte er wenig gesprochen, wenig gesagt, sich nicht um das gekümmert, was sie sagte oder tat. Er hatte sein Leben gelebt und sie ihres. Und seit dem Tod... Ihre Lippen verzogen sich sarkastisch zu einem Grinsen. Seit der Ermordung seiner Eltern war er noch einmal so verschlossen, lebte zurückgezogen, hielt keinen Kontakt mehr zu niemandem. Nicht einmal zu seinen ehemaligen Besten Freunden. Naruto hatte es versucht. Kiba ebenfalls und Shino und Lee und sogar Neji – aber selbst Chouji hatte ihn nicht aus dem Schneckenhaus herauslocken können, in dem er sich versteckte. Shikamaru blieb ein Shinobi, ein Brillianter in jeder Hinsicht. Aber von dem Shikamaru, den sie gekannt hatte, war nichts mehr übrig.

Und der andere Teil von ihr war völlig aufgewühlt.

Warum war er nur so? Warum nur ihr gegenüber? Zu jedem war er immer nett und freundlich gewesen, sogar Temari gegenüber. Aber zu ihr war er abweisend und kalt, geradezu unfreundlich. Gut, sie konnte nicht behaupten, dass sie immer liebevoll mit ihm umgegangen war – aber trotzdem... Sie biss sich auf die Lippen. Immer war er nur genervt und kalt. Deshalb hatte sie ihn vielleicht ja gemieden, seit einigen Jahren. Erst wollte sie ihm beistehen, um den Verlust seiner Eltern so gut wie möglich zu verkraften. Aber er war nicht an Hilfe interessiert und war ihr immer wieder und wieder ausgewichen. Also hatte sie ihn seinem Schicksal überlassen und abgewartet.

Erst heute hatte sie ihn bei der Hokage getroffen, mehr zufällig als absichtlich – oder war er es immer gewesen, der ihr erfolgreich aus dem Weg gegangen war? Dass er es heute nicht tat, bewies ihr, wie müde er war, wie erschöpft und ausgelaugt. Irgend etwas in der Art, wie er ging und in seinen Augen flehte um Hilfe, und sie hatte dies nicht ignorieren können. Also hatte sie ihn mitgezerrt, hatte keinen Einwand gelten lassen und gehofft, dass er in der Bar vielleicht ein wenig aufleben könnte, ihm so auf irgendeine Art eine Reaktion zu entlocken – es kam jedoch keine. Sie konnte sich nicht erinnern, dass er jemals eine Reaktion auf etwas gezeigt hatte, was sie getan hatte, die nicht genervt und desinteressiert gewesen war. Es hatte sich nichts verändert – bis auf die Tatsache, dass nun überhaupt keine Reaktion mehr kam. Nun ja – außer die auf ihre völlig verschnittenen Haare hin vielleicht, aber das galt nicht. Nicht einmal dann, als sie begonnen hatte, mit anderen Männern auszugehen, hatte er etwas gesagt, obwohl er wusste, dass für sie nur ein Mann wichtig war. Dabei hatte sie sich so gewünscht, er würde irgendwie zeigen, dass sie ihm wichtig war, auf irgendeine noch so kleine Art und Weise. Vielleicht hätte er ja Sasuke in ihrem Herzen ersetzen können. Wer wusste schon, was geschehen wäre wenn...
 

Aber jetzt hatte sie es aufgegeben. Es war zu spät. Er war ihr durch die Hände geronnen wie Wasser, kühl und klar und unaufhaltsam. Ino schluckte und hätte angesichts der verpaßten Gelegenheiten weinen mögen...

Und dann straffte sie ihren Schultern und richtete sich wieder auf. Sie war schliesslich nicht hier, um nur hinter der Bar herumzustehen... Ihr Blick suchte den des Fremden und traf ihn. Er grinste ihr zu. „In 2 Minuten!“, formten seine Lippen. Ino hatte keine Schwierigkeiten, sie zu lesen. Asuma-Sensei war ein guter Lehrer gewesen. „Ein paar Meter links neben der Bar. Im Torbogen zum Hof!“ Sie nickte zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Der Mann grinste wieder, diesmal verschlagen. „Du musst ja ganz verrückt drauf sein!“ Ehe sie etwas Passendes erwidern konnte, hatte er die Kneipe verlassen. Zurück blieb lediglich das Geld für sein Bier – und der volle Krug. Er hatte nicht einen Schluck getrunken.
 

Ruhig starrte Ino die Tür an, die sich im Rücken des Fremden geschlossen hatte.

30 Sekunden...

Sie verbot sich, jetzt zu hastig zu werden. Sie war eine Kunoichi, sie war dazu ausgebildet, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben...Sie würde sich nicht von einem einzelnen Fremden Angst machen lassen.

1 Minute.

Doofer Shikamaru. Wenn das, was sie vorhatte, nicht klappte, dann war er es selber Schuld. Wenn es gelang...

1 Minute 15 Sekunden...

Dann würde er vielleicht wieder eine Gefühlsregung zeigen. Vielleicht. Hoffentlich...

1 Minute 30 Sekunden.

Plötzlich war Ino ihre eigene, antrainierte innere Uhr verhasst.

1 Minute 45 Sekunden

Was nützte es ihr, nie zu spät zu kommen, wenn sie doch in so entscheidenden Momenten wie diesem nur eine Spannung erzeugte, die sie nicht wollte? Sie hatte es immer praktisch gefunden – und es war ein ideales Werkzeug gewesen, um Shikamaru, den gelangweilten, gemütlichen Shikamaru, zu ärgern.

2 Minuten.
 

Mit einem einzigen vorsichtigen Blick nach Links und Rechts machte sie sich auf den Weg, durch die Masse der Menschen, ungesehen und schnell. Sie erreichte die Tür und verschwand hinaus in die kalte Winternacht. Die Laterne an der Straße tauchte die Umgebung in weiches Licht, und sie fand den Torbogen, den der Fremde gemeint hatte, ohne große Mühen. Dort stand er. Mit einem weiteren Fremden.

„Guten Abend!“, grüßte der zweite, liess seinen Blick abschätzig über sie schweifen und blieb an ihren Armen und den langen Ärmeln hängen. Schützend schlang sie ihre Arme um sich selbst. Noch konnte sie die Kälte ertragen. Sie war dazu ausgebildet. Aber die Art, wie er sie ansah, liess sie erschaudern. „Ich habe meinen Teil des Deals eingehalten“, sagte er blonde Fremde und seine grauen Augen blickten nicht mehr warm und freundlich drein, sondern kalt und stahlhart. „Halte deinen.“

„Ist bereits erledigt“, sagte Ino, und ihre Stimme zitterte kein bisschen. Es hatte eine Zeit gegeben, in der sie vor Angst zusammengebrochen wäre, hätte sie zwei solchen Menschen gegenüber gestanden...

Diese Zeit war vorbei.

Durchdringend musterte der Blonde sie. „Das will ich hoffen. Also dann...“

Ohne einen weiteren Gruß verschwand er hinaus in die Winternacht, und Ino war mit dem anderen Fremden allein.

„Ich hätte nie gedacht, dass du so jung bist“, sagte der Andere und seine Stimme klang genauso abschätzig wie sein Blick. „Na und?“ Inos Blick stand dem seinen in Stahlhärte nichts nach. Jeder, der sie kannte, hätte nun gestaunt: das war eine andere Ino. Eine, die gelernt hatte, gekämpft hatte, besiegt worden war und dennoch nicht aufgegeben hatte... Eine Kunoichi würdig der ANBU.

„Du schuldest mir etwas. Gib es mir.“

„Ich schulde dir etwas?“ Der Mann kniff die Augen zusammen. „Ich würde sagen, ein Deal geht nur über Gegenleistung. Was hast du mir zu bieten?“ „Wir hatten einen Preis vereinbart.“ „Mit dem ich nicht zufrieden bin.“ Der Mann zuckte die Achseln und trat einen Schritt näher – und packte sie mit beiden Händen an ihren Schultern, wirbelte sie herum und warf sie fest gegen die harte, kalte Steinmauer des Torbogens. Ohne die Möglichkeit zu reagieren, stöhnte Ino gequält auf und wollte sich wehren, aber ihr ausschlagendes Bein ging ins Nichts. Der Mann lachte rauh und legte den einen Arm quer über ihre Brust, so dass sie kaum atmen konnte. „Ich denke, ich würde auch mit dir zufrieden sein, Kleine“, hauchte er, und Ino wurde schlecht. „Ausnahmsweise. Und da ich mit meinen Preisen so runtergehe... Sind wir uns einig? Wie viel ist dir diese Information wert?“ Sie konnte seine schmierigen Finger an ihren Oberschenkeln spüren und er ekelte sie an. Sie hätte ihre Möglichkeiten gehabt, sich zu wehren – wenn man als einzige Frau bei einer Elitetruppe von Männern arbeitet, muss man sich irgendwie durchsetzen können. Aber in Gedanken ging sie durch, was sie diesem Mann sonst noch anbieten konnte, und kam zum Schluss, dass es herzlich wenig war. Ihr Etat war bereits vollkommen ausgeschöpft. Und es war ja nicht so, dass sie ihre Jungfräulichkeit verlor... Die Sache war es ihr wert. Absolut. Sie erschlaffte, und der Mann grinste ihr ins Gesicht. „Also sind wir uns einig. Stell dir einfach vor, ich wärme dich ein wenig... Und dann erzähle ich dir eine Geschichte. Du hörst besser genau zu, denn ich erzähle sie nur einmal...“

„Nein.“ Inos Stimme war klar und kalt. „Du erzählst sie jetzt. Dann kannst du machen, was immer du willst.“ „Ha!“ Der Mann lachte laut auf. „So Eine bist du, was? Na gut. Dann erzähle ich es jetzt.“ Seine Lippen berührten ihren Hals und sie musste sich anstrengen, nicht zurückzuzucken.

„Es war einmal vor gar nicht so langer Zeit...“
 

Die zwei dunklen Gestalten im Hofeingang waren Shikamaru wohl aufgefallen. Aber wer war so dumm und sehnte sich nach einem Schäferstündchen im Durchzug des eisigen Winterwindes in einer Hofeinfahrt neben einer der ältesten Kneipen Konohas? Niemand, den er kannte – und niemand, der ihn etwas anging. Sein lautloser Schritt knirschte kaum auf dem frischen Schnee, der die ganze Welt zu dämpfen schien – wahrscheinlich hatte das Paar, welches dort eng umschlungen stand, ihn deshalb nicht gehört. Dezent wollte er an ihnen vorbeigehen und so tun, als hätte er nichts gesehen – als ihm auf einmal ein Lichtreflex in die Augen fiel, der seine Aufmerksamkeit erweckte. Den er zu kennen glaubte, und er wusste auch, woher. Es war der Reflex, den Sonne auf goldblondem, langen Haar zurückließ, wenn sie auf sie herabschien und in den himmelblauen Augen blitzte...

Verdutzt blieb er stehen und verfluchte sich gleich darauf dafür. Und selbst wenn sie es war? Was ging es ihn an? Aber... Viele Frauen in Konoha hatten blonde Haare. Also...

Langsam nur gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit im Inneren des Torbogens, und er blinzelte, um den Vorgang der Adaption zu beschleunigen. Und dann, als wolle er helfen und zum endgültigen Untergang beitragen, trat der Vollmond hinter einer dicken Schneewolke hervor und beleuchtete die Szene, und Shikamaru sah Sie.

Ino.

In den Armen eines Fremden.

Wut schlug über ihm Zusammen wie eine Welle heißen Wassers, pulsierte durch seinen Körper und liess sein Blickfeld rot und weiß erscheinen. Nahm ihm die Luft und drohte, ihn zu ersticken, verdickte sein Blut, sodass er das Gefühl hatte, seine Gefäße würden platzen. Seine Augen zogen sich zu winzigen Schlitzen zusammen – er konnte nicht atmen, er konnte nicht mehr denken. Hätte er es gekonnt, wäre er gegangen. Er wollte Ino... Was wollte er? Sein Denken setzte aus. Vollkommen.

„Guten Abend“, sagte er gepresst, mit vor Wut heiserer Stimme.
 

Inos Kopf fuhr hoch.

Und zeigte ein solches Maß an Erschrecken und Angst, dass er nur noch wütender wurde. „Shikamaru!“ stammelte sie – aber er war zu wütend, um zu erkennen, dass er zum ersten Mal in seinem Leben eine sprachlose Ino erlebte. Ihr blondes, schönes Haar war wirr und hing ihr ins Gesicht, ihr Gesicht kreidebleich – natürlich, er hatte sie schliesslich in einer unangenehmen Lage überrascht. Mit einem Laut der Wut löste sich der Fremde von ihr. Sein Gesicht war gerötet und sein Atem ging stoßweise und Shikamaru hasste ihn mehr als alle Menschen die er je gehasst hatte. Wie konnte er es wagen...

Wütend starrte der Fremde den dunkelhaarigen Shinobi an.

„Was willst du? Siehst du nicht, dass wir beschäftigt sind? Verschwinde!“

Jedes andere Mal hätte er wahrscheinlich der Aufforderung Folge geleistet und wäre verschwunden. Aber heute war er zu müde, zu Tode erschöpft, zu verzweifelt, zu wütend – und ein Bier oder so hatte er auch schon intus. Ohne ein Wort zu sagen schlug er zu.

„Shikamaru!“, schrie Ino, vermutlich, weil er ihren Liebhaber angriff – aber da brauchte sie sich keine Sorgen zu machen, denn der Mistkerl duckte sich geschickt unter dem Angriff hindurch und wich aus. „Was soll das?“, fauchte er wieder. „Wie kannst du uns einfach so stören und dann angreifen? Bin ich nicht deutlich genug, wenn ich sage: Verschwinde von hier!“ Als Antwort knurrte Shikamaru nur wie ein verwundeter Wolf und griff erneut an. Fixierte den Fremden und gab ihm alles Leid, alle Angst, Einsamkeit, Trauer und Schuldgefühle zu tragen, die ihn selbst so lange begleitet hatten, suchte sich ein Ziel und – trat diesmal zu.

Mit aller Kraft, die er aufbieten konnte, trat er zu, fixierte genau den Solarplexus des Gegners und legte noch mehr Geschwindigkeit in den Tritt – er hatte nun einmal gute Lehrer gehabt. Wessen Jutsus nur auf Mittlere Distanz wirksam waren, der musste lernen, sich auf kurze Distanz hin gut zu verteidigen, hallte eine Stimme in seinen Gedanken wider... Wütend griff er an.
 

Und wurde geblockt.
 

Sein Gegner fing den Tritt mit einem einzelnen, ausgestreckten Arm ab und beugte sich ein wenig, um Shikamarus Fuß zu packen – und dann schleuderte er ihn herum, nutzte noch dessen eigenen Schwung vom Angriff, und Shikamaru wurde von seinem Standbein gerissen und mit der geballten Wucht zweier kampferprobter Männer – von denen einer er selbst gewesen war - zu Boden geworfen. Sein Kopf machte mit dem harten, kalten Stein Bekanntschaft, ohne dass er eine einzige Möglichkeit hatte, sich mit Händen oder Füßen abzufangen. Ino schrie auf, aber er verstand nicht, was sie sagte. In seinem Kopf explodierte ein Feuerwerk an Schmerzen, welches sich seine Wirbelsäule hinunter, in beide Richtungen in seine Schultern und sein gesamtes Rückgrat hinunter bis in seine Hüften zog und ihn kurzzeitig vollkommen lähmte. Der Schmerz nahm ihm die Luft, so wie ihm vorher die Wut die Luft abgeschnürt hatte, nur dass diese nun ebenso schnell verschwunden war wie sie aufgetaucht war. Aufstöhnend blieb er liegen und schloss die Augen, in der Hoffnung, dass die gelben und blauen Blitze, welche regelmäßig vor seinen Augen blitzten nicht auf die Gleichmäßigkeit der Schmerzimpulse hindeutete, denn ansonsten würde er noch viel vor sich haben. Agonie pulsierte durch seinen gesamten Körper...

Ein Schatten fiel auf ihn.

Die Gestalt des Fremden bildete sich als Silhouette vor der runden Kugel des Vollmondes ab, wie ein bizarres Schattenschnittbild vor Shikamarus Augen, die er nur unter Anstrengung offen halten konnte. „Das war dumm“, sagte der Mann kalt. „Niemand legt sich einfach so mit einem der Unsrigen an, hast du verstanden? Komm uns nicht noch einmal in die Quere, oder die Hikari werden dich ins Reich der Schatten befördern, ehe du deinen letzten Wunsch gedacht hast.“

Shikamaru wollte weder wissen wovon der Mann redete noch wer er war. Das einzige, was er wollte, war schlafen...

Noch immer pulsierte Schmerz glühend heiß durch seine Schläfen. Und dann trat der Mann ihm rücksichtslos zwischen die Rippen. Unter einer neuen Welle von Schmerzen krümmte er sich zusammen, presste die Lippen zusammen, bis sie nur noch ein blutleerer Strich waren und weigerte sich, dem Mann die Genugtuung zu verschaffen und vor Schmerz zu schreien. „Das wars“, sagte der Mann verächtlich und es dauerte eine Weile, bis Shikamaru klar wurde, dass er nicht mehr mit ihm, sondern mit Ino sprach. „So haben wir nicht gewettet, Kleine. Der Deal ist geplatzt. Die Hikari schätzen es nicht, hereingelegt zu werden. Du wirst von uns hören.“

„Aber!“, rief Ino in einem letzten verzweifelten Versuch, die Situation zu retten und den Frieden zu bewahren. „Ich wusste doch gar nicht, dass... ich meine, ich hatte keine Ahnung... Woher sollte ich denn wissen, dass er ausgerechnet hier vorbeikommen würde? Ihr habt doch den Treffpunkt ausgewählt!“

Der Mann antwortete nicht.

Schritte ertönten, gedämpft im fallenden Schnee, entfernten sich und wurden leiser, verschwanden schliesslich sogar ganz. Zum ersten Mal lag tiefe, wunderschöne Stille um Shikamaru herum. Zu einer Kugel zusammengerollt, blendete er alles aus: das Geräusch fallender Wassertropfen im Inneren des Bogens, die Frage nach ihrem Ziel, welches sie sich mit dem Treffen erhofft hatte, die Frage, wer dieser Mann gewesen war, was er mit ihr vorgehabt hatte und wer – im Namen sämtlicher verstorbener Hokage – diese Hikari waren. Er blendete alles aus ausser der Kälte des Windes, der durch den Torbogen pfiff, der Feuchtigkeit und Kälte des Bodens, auf dem er lag und der Stille der Winternacht.
 

„Scheiße“, flüsterte Ino und erneut dauerte es eine Weile, bis er realisierte, dass sie weinte. Er blickte nicht auf. Sie war es selbst schuld. Was brachte sie sich auch in die Lage, sich selbst für Informationen zu verkaufen... Sie musste frieren. Wer ging nur in einem violetten Top mit weiten Ärmeln in die Kälte des Winters hinaus?

„Geh rein“, hauchte er beinahe unhörbar. Seine Kraft war am Ende.

„Mach schon.“

Statt sich zu entfernen, näherte sich ihre Präsenz.

Plötzlich spürte er ihre Hände auf seinem Arm, als sie vorsichtig überprüfte, ob ein Knochen gebrochen war.

„Shikamaru“, sagte Ino, und es klang nicht wütend.

„Steh auf – oder setz dich wenigstens. Du wirst dir eine Lungenentzündung holen, wenn du weiter so liegenbleibst. Oder Schlimmeres.“

Im Gegenteil, ihre Stimme klang besorgt, und dieser absolut neue Ton liess ihn vorsichtig die Augen öffnen. Sie kniete neben ihm, ihre Lippen waren schon ganz blau und ihr Gesicht kalkweiß, ihre Hände kalt wie Eis. Vorsichtig half sie ihm dabei, sich aufzusetzen, während er versuchte, seinen Kopf so wenig wie möglich zu bewegen und sie gleichzeitig nicht anzusehen. Allein das Bewegen eines Fingers streckte Muskeln, die sich durch seinen Arm bis in den Oberarm zogen und in der Schulter weitergingen... Und es tat weh. Unglaublich weh.

„Alles in Ordnung?“, fragte Ino wieder in diesem Tonfall, in dem er sie bisher nur hatte sprechen hören, wenn sie mit Kindern auf der Krankenstation arbeitete. Ino und besorgt... Wo sie früher so oft gebrüllt und gekeift hatte.

Eine Ino, so viele Talente.

Entschlossen schüttelte er den Kopf und bereute Sekunden später die Entscheidung, so etwas getan zu haben.

Eine erneute Kakophonie von Schmerzen erhob sich hinter seiner Stirn, und er schloss die Augen, weil ihm vor ihnen schwarz wurde und er Ino deshalb sowieso nicht sehen konnte. Leicht stützte sie ihre Hände auf seine Schultern, als wolle sie ihn daran hindern, umzufallen, obwohl er mittlerweile an der Wand lehnte. Er liess die Augen geschlossen, um sie nicht ansehen zu müssen.

Ihre blauen Augen verfolgten ihn in die Dunkelheit hinter seinen Augenlidern.

„Warum hast du ihn angegriffen?“, fragte sie und ihre Hände drückten ein wenig zu fest auf seine Schultern. Shikamaru presste die Lippen zusammen um nicht zu schreien und antwortete nicht. Erschrocken bemerkte sie, dass die Berührung ihm Schmerzen zu bereiten schien und nahm ihre Hände weg, schlang sie stattdessen wieder um sich selbst... Es war einfach zu kalt. Und ihre Gefühle liessen sie zusätzlich zittern. Ihre Schultern bebten, und sie versuchte, es zu verstecken, in dem sie den Kopf nach vorn fallen liess.

Shikamaru hatte die Augen wieder geöffnet, und anklagend wie dunkle Kinderaugen starrten sie sie an.

„Ich wollte doch nur... Ich wollte doch nur Informationen von ihm, verstehst du? Er wusste etwas, was ich wissen wollte – und etwas, was Tsunade-Sama auch wichtig war. Wir dachten, wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe... Deshalb habe ich angefangen, in der Kneipe zu arbeiten. Ich habe auf die Kontaktperson gewartet. Verstehst du?“

Shikamaru antwortete nicht. Warum erzählte sie ihm das? Es ging ihn nichts an, das war eine Sache zwischen ihr und... und wem auch immer.

Es war ihm egal.

Sollte sie sich mit Männern treffen, wann wo und wie und warum sie wollte. Wenn die Hokage das absegnete – gut für sie. Wenn nicht, dann ging es ihn trotzdem nicht mehr an als vorher.

„Shikamaru...“

Wie sollte sie es ihm sagen? Wie? Es platzte verzweifelt aus ihr heraus, sie redete wie ein Wasserfall, damit er erfuhr, wonach sie in den letzten Monaten gesucht hatte und was heute zerronnen war wie Eis in einer warmen Hand.

„Er wusste, wer deine Eltern ermordet hat, Shikamaru!“
 

Blinzelnd starrte er sie an, als erwache er aus einem tiefen Traum und müsse sich zuerst in der Realität zurecht finden. Als habe er all das, was sie zuvor gesagt hatte, nicht wahrgenommen, aber als sei nun sein Stichwort gekommen, um ihr ab nun Aufmerksamkeit zu schenken.

„Die Leute gehörten zu einer Organisation namens Hikari, hinter denen Tsunade-Sama und Jiraiya-Sama schon lange hinterher sind. Sie bestehen aus den angesehensten Shinobi des Lichtlandes... Und sind der Meinung, dass alle Menschen, die nicht von dort sind, niedere Wesen sind, die es zu töten gilt. Deshalb beginnen sie langsam, ihre Kreuzzüge im Namen des Lichtes in die Richtung der fünf Kontinente zu bewegen... In unsere Richtung. Die Hokage hat schon lange versucht, die Anführer der Hikari ausfindig zu machen, damit sie einen Weg finden kann, sie unschädlich zu machen... Und gerade eben bot sich die Gelegenheit!“

Shikamaru hatte nichts von all dem gehört. Mit schwarzen Augen, so tief und dunkel wie die endlosen Ozeane, starrte er sie an und in seinem Gesicht stand etwas, das sie am allerwenigsten zu sehen erwartet hatte: Hoffnung.

Hoffnung auf Rache – Rache an den Menschen, die ihm seine Eltern genommen hatten. Hoffnung auf einen Neuanfang...

"Wer?"

Seine Stimme war heiser und fast nicht zu hören, seine Augen starrten sie fieberisch an. Er hoffte darauf zu erfahren, wer Schuld war, wer seine Eltern getötet hatte... Es war ein verzweifelter Versuch, die Schuld, die so schwer auf ihm lag, zu mindern, es war ein Funke Hoffnung in den Augen, die das Wort schon nicht mehr zu kennen schienen...

Ino hasste sich selbst in dem Moment mehr als alles andere.

Noch mehr als die Mörder seiner Eltern, noch mehr als die Akatsuki, noch mehr als Orochimaru und diejenigen, die ihre Freundin zu einem Leben in einem Rollstuhl verdammt hatten, sogar noch mehr als sie ebendiese Freundin gehasst hatte, weil sie ihr die Liebe ihres Lebens gestohlen hatte. Sie hatte es nie zugegeben, doch sie hatte Sakura gehasst... Aber das war vorbei. Und jetzt hasste sie nur noch sich selbst dafür, dass sie Shikamaru falsche Hoffnung gegeben hatte.

„Ich weiß nicht“, flüsterte sie, und Tränen liefen ihr das Gesicht hinab und tropften leise auf den Boden. „Du bist gekommen, bevor er es gesagt hat...“

Verzweifelt schlang sie die Arme noch fester um sich selbst, um sich vor Trauer und Enttäuschung zu schützen, die nun aus seinem Blick flossen, aber auch um die Kälte, die ihre Glieder langsam lähmte, auszuschliessen... Es gelang nicht. Sie sah zu, wie sich Hoffnung in Luft und Kälte auflöste...

Shikamaru fühlte sich noch leerer als je zuvor.

Er hatte sich gehen lassen. Es war seine Schuld gewesen, nicht Inos, er war dazwischen gegangen und hatte verhindert, dass sie wertvolle Informationen erhielt. Es war wieder seine Schuld und jetzt war der Informant samt der Information verschwunden.

Weil er eingegriffen hatte.

Aber, sagte eine leise Stimme in seinem Kopf.

Aber... Ino?

Hättest du das zulassen können? Hättest du einfach zusehen können – hättest du das gekonnt? Wie könntest du ihr dann je wieder ins Gesicht sehen?

Die Antwort war klar.

Sollte Konoha noch so oft unter den Angriffen dieser Hikari untergehen – es war ihm egal. Nicht für diesen Preis.

Nicht für Ino.

Unter Anstrengung schob er sich an der Wand in eine einigermaßen aufrechte Position und hob den Kopf. „Nicht noch mal“, presste er zwischen den Zähnen hervor.

„Mach das nicht noch einmal, hast du verstanden?“

Schockiert sah sie ihn an.

„Ich will es nicht wissen. Ich will es nicht. Sie sind tot, verstehst du? Sie sind tot!“

Mit jedem Satz wurde er lauter, bis er den letzten Satz beinahe schrie. Wie konnte er ihr sagen, dass es ihm egal war, wer seine Eltern getötet hatte? Sie würde es nicht verstehen. Das Einzige war: sie war noch am Leben. Und er würde nicht zulassen, dass sich das änderte, egal, wie oft er sie verletzten musste... Wie? Wie?

Entsetzt stellte Ino fest, dass ihm Tränen über die Wangen liefen. Sein Kopf hämmerte. Shikamaru konnte plötzlich die Leere um ihn greifen: Seine Eltern waren tot. Er begriff, dass er in den letzten Jahren die Wahrheit nicht hatte akzeptieren wollen. In seinem Innersten hatte er immer gehofft, dass sie eines Tages wieder vor der Haustür stehen würden, so wie immer. Seine Mutter und sein Vater, eine herrische, laute Frau und ihr ruhiger Ehemann, der Pantoffelheld des Dorfes... Aber sie waren liebevolle Eltern, ein Ehepaar, das aus Liebe geheiratet hatte und dessen Bindung bis zu letzt nicht an Stärke eingebüßt hatte. Sie waren seine Eltern gewesen, und sie würden es immer bleiben.

Und sie waren tot.

Schmerz fuhr durch seine Schultern hindurch, als er sich aufrichten wollte, und mit einer Mischung aus Stöhnen und Schluchzen sackte er wieder in sich zusammen und rieb sich mit den Handrücken über das Gesicht.

„Ich will es nicht wissen, okay? Denn nicht einmal das... Niemand... und Nichts... Wird sie je wieder zurückholen können.“

Er konnte nicht atmen.

Einsamkeit, der vertraute Begleiter. Seit so vielen Jahren schon.
 

Ino war erstarrt vor Kälte und Traurigkeit und Angst um ihn. „Ich rufe einen Arzt“, sagte sie bibbernd und machte Anstalten, aufzustehen. Sie konnte ihm nicht helfen, sie war überfordert... Als Medizinerin konnte sie sagen, dass es ihm körperlich gut ging, aber seelisch war er am Ende. Warum hatte das noch niemand zuvor bemerkt? Jemand - irgendwer - hätte ihn zu einem Psychologen schicken müssen. Wer hatte zugelassen, dass er in dieser Verfassung weiter seiner Arbeit nachging? Warum hatte sie das nicht früher bemerkt? Vielleicht weil er ihr aus dem Weg gegangen war... Trotzdem machte sie sich Vorwürfe. Sie hätte es sehen müssen... Sie hätte da sein müssen, ob er es wollte oder nicht...

Shikamaru hinderte sie nicht daran, was ihr nur noch mehr Grund zur Sorge gab. Er war leichenblass, vor Schmerz vermutlich gleichermaßen wie vor Kälte, und seine Augen starrten mit dem abwesenden Blick durch sie hindurch der ihr so bekannt war und ihr immer wieder das Herz brach.

Er hatte es nicht verstanden, dachte sie und die Tränen flossen wieder, er hatte nicht verstanden, dass ihr egal war, was mit ihr geschah, so lange er nur ein bisschen Glücklicher sein würde... Was konnte sie nun noch tun? Sie hatte ihm nicht helfen können, diese Mission war ein Fehlschlag gewesen.

Es war ihr egal, was die Hikari tun würden, wenn sie nach Konoha kamen...

Sie wollte Shikamaru helfen, so sehr, so sehr... Aber wie? Ihr Herz zog sich zusammen vor Traurigkeit und Liebe... Liebe zu ihm.

Aus einem verzweifelten Impuls heraus, den ihr Herz ihr vorgab, obwohl sie ihn nicht genau verstand, beugte sie sich vor und küsste ihn auf seine kalten Lippen.
 

Kalt waren ihre Lippen, und kalt war auch der Kuss, kalt und flüchtig wie die Sonne im Winter. Nasse Tropfen fielen auf sein Gesicht und schienen dort zu Schneekristallen zu erstarren.

Sie schlang ihre beiden Arme um seinen Oberkörper, legte ihren Kopf an seine Brust und drückte ihn an sich, so fest sie konnte, aus der verzweifelten Angst heraus, er würde sich auslösen, sobald sie ihn losließ... Wie er erstarrt dasaß, sah er so klein und verletzlich aus, dass sie ihn nur noch mehr liebte. „Bitte...“, flüsterte sie erstickt und ihre Tränen rollten in seine Jacke. „Bitte...“

Jahre schienen zu vergehen.

Er sollte nicht verschwinden, flehte Ino innerlich und drückte ihn noch fester an sich. Er reagierte nicht. Blieb kalt und Reglos, wie ein Stein in ihren Armen. Sie hatte das Gefühl, dass er sich gleich auflösen würde, und sie wusste nicht was sie tun würde ohne ihn.

„Shikamaru...“

Sie hauchte seinen Namen nur noch, ohne rechte Überzeugung. Er wollte nicht zurück. Er reagierte nicht mehr. Sie hatte ihn verloren... Noch eine Weile wollte sie ihn festhalten – aber sie zwang sich, ihn loszulassen, ihre Arme von ihm zu lösen.

Und in dem Moment spürte sie, wie Shikamaru seine Arme um sie legte, sie noch näher zu sich heranzog und sie so fest an sich drückte, dass ihr beinahe die Luft wegblieb. Er klammerte sich an sie, als wäre sie der letzte feste Punkt in seiner sich auflösenden Welt und vergrub sein kaltes Gesicht an ihrer Halsbeuge, roch ihre Haare, ihren Duft, spürte ihre Anwesenheit so deutlich wie nie zuvor.

Sie verstand die Worte nicht, die er flüsterte, aber den groben Zusammenhang und der Rest war egal. Ihre blonden Haare vermischten sich mit seinen dunkelbraunen Strähnen, während sie die Augen schloss und Shikamarus Wärme sie einhüllte wie eine angenehme, weiche Decke...

Und auf einmal war die Nacht nicht mehr ganz so kalt.

Nicht mehr ganz so windig, endlos und schwarz, nicht mehr ganz so furchteinflößend...

Die Winterkälte war plötzlich nicht mehr ganz so einsam.

Leise fiel der erste Schnee des Winters, lautlos in der Dunkelheit der geteilten Nacht.
 

I love you...



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Sehun
2008-07-29T21:08:37+00:00 29.07.2008 23:08
also...du hast es geschafft mich zum weinen
zu bringen..respekt...wie du shikamarus gefühle
beschriebst...ich kenne diese gefühle...leere..kälte..
einfach alles nur zu gut...denn seit längerem fühle
ich so...du hast das wirklich toll gemacht..
und eig mag ich ino ja nicht...weil sie mir zu zickig ist..
aba wenn man sie "genauer" kennt..ist sie ganz anders..
ich möchte dir ein dickes lob aussprechen..!!

glg deine akoni
Von: abgemeldet
2008-02-02T21:15:57+00:00 02.02.2008 22:15
...
unbeschreiblich...
auch ich habe habe geweint...
wie du gefühle beschreibst...ist echt der hammer...
ich glaube, und ich meine das jetzt ohne scheiß, du kannst das besser als so mancher berühmter autor...
ich freue mich auf den epilog!!^^
könntest du mir bitte eine ens schicken wenns dann soweit ist?

mao
Von: abgemeldet
2008-01-23T17:03:32+00:00 23.01.2008 18:03
Wow...
Ich bin hin und weg.
Da sist so ergreifend...
Ich hab geweint beim lesen. Ich liebve es wie du die Gefühle rüberbringst und deine Beschreibungen.

Von:  Sandi-chan
2008-01-16T18:58:08+00:00 16.01.2008 19:58
...wow...!

Ich muss das erstmal verdauen...!
Das war wirklich unbeschreiblich schön!
Ich fands echt unglaublich gut! Es ist erstklassig geschrieben!

Shikamaru...er ist wirklich total verschlossen und Ino versucht alles um ihm zu helfen *_* ich liebe es >.<!!!
Das ende...es hat mir sooo gut gefallen! Das sie ihn am Ende so umarmt hat aus Angst er könnte sich auflösen, verschwinde...!
Und wie er sie dann umarmt hat ...*_*!
Ich liebe es! Diese FF ist echt erstklassig!
Ich bin schon total gespannt wie das Endet...ich hoffe mal keiner von beiden Stirbt O_o! Ich hoffe es wird ein Happy end...beide haben es verdient, Ino mit ihrer gescheiterten Beziehung und dem was sie für Shikamaru empfindet und weil sie ihn liebt >.<!!! Und Shika...das muss man gar nicht dazu sagen, wenn mit dem was passiert ...-,-!

Bitte las mim hochladen vom epilog nicht soo viel Zeit ja XD?!
Ich bin schon total gespannt wies weiter geht >.<!!!

Sandi-chan <3
Von:  Miko-90
2008-01-16T12:16:29+00:00 16.01.2008 13:16
Schöööööne Fanfic!!! Ich liebe deine schreibweise. du bist echt gut
großes kompliment!!!!!
LG Miko-90
Von:  Lillys
2008-01-15T22:38:08+00:00 15.01.2008 23:38
ich bin endlich fertig mit lesen xD
und ich bin beeindruckt
wirklich interessant...alles was ino in dieser bar gemacht hatte, war zu spionieren...um dem nara zu helfen
ich hätte das jetzt wirklich nicht gedacht *staun*
ich liebe deinen schreibstil, der hat was *_*

freu mich auch schon auf den letzten teil
ich hoffe, der ist genauso lang ;)
Von:  -Anni-
2008-01-14T15:54:34+00:00 14.01.2008 16:54
Tolles Kappi ^^

lieb dieses pairing einfach ^^
wenns weiter geht sag doch bitte bescheid ^^
Ino_Yamanaka15


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