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Wenn das Leben einen neuen Sinn bekommt...

Atemu x Seto
von

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Unsere Geschichte

Wenn das Leben einen neuen Sinn bekommt...
 

Piep...piep...piep...piep...

Ich kann es nicht mehr hören!

Piep...piep..piep...

Das regelmäßige Geräusch der Maschine, die meinen Herzschlag überwacht...

Tropf...tropf...tropf...tropf...

Das Geräusch der unzähligen Blutkonserven und Medikamente, die unaufhörlich in meine Arme tropfen...

Tick...tick...tick...

Die Uhr über meinem Bett...

Tschilp...tschilp...tschilililp...tschilp...

Den nervigen Gesang der Vögel vor dem immer verschlossenen Fenster...

Dies alles ist Krankenhausalltag...mein Alltag...nun schon seit sieben Jahren...seit meinem dreizehnten Geburtstag...und seitdem hat mich niemand besucht.

Meine Eltern sind bei dem Unfall damals umgekommen, mein Bruder Ramses gibt mir die Schuld an allem.
 

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Es ist mein zehnter Geburtstag, mein großer Bruder Ramses hat mich nur einmal böse angefunkelt und ist dann gegangen – zu einem Freund oder so. Er mag mich nicht, ich weiß nicht, warum.

Meine Eltern wollen mit mir in den Zoo gehen, also beeile ich mich mit dem Anziehen. Die Geschenke gibt es erst später.

Ich hüpfe im Auto umher, voller Freude auf den Ausflug, vergesse sogar, mich anzuschnallen. Meine Eltern bemerken dies nicht, fahren los.

An einer Kreuzung fährt uns ein Auto entgegen, ein schönes rotes Cabrio. Staunen beobachte ich es, wünsche mir, selbst mal darin zu sitzen. (Jaja, Männer und Autos, das fängt schon im Kindesalter an.) Dann geht alles ganz schnell.

Ein lauter Knall, meine Mutter schreit...Ich merke nur noch, wie ich den Boden unter den Füßen verliere.

Irgendetwas reißt mich in die Luft, schleudert mich aus dem Auto. Plötzlich wird alles um mich herum schwarz.

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Die Krankenschwester weckt mich aus meinem Traum – ein Traum, der mich seit diesem Vorfall verfolgt. Immerwieder durchlebe ich den Autounfall. Doch inzwischen berührt es mich nichtmal mehr.

Und das macht mir Angst. Ich bin vollkommen abgestumpft, fühle überhaupt nichts mehr. Da ist nur noch diese Leere...in mir, um mich herum.

Das Einzige, was hier mal passiert, ist das Austauschen der Blutkonserven, das die Krankenschwester täglich vornimmt, und ein gelegentlicher Besuch eines Arztes. Sonst bekomme ich keinen Menschen zu Gesicht, liege einfach nur da und starre stumpf an die Zimmerdecke.

Ob das wohl mein ganzes Leben so weitergehen wird? Die Ärzte sagen zwar ständig, dass ich bald gehen kann, aber das tun sie schon seit Beginn der zehn Jahre.

Ein lautes Knurren reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Magen meldet sich mal wieder, verlangt nach Nahrung.Soll er doch Ruhe geben! Ich werde durch die Nadel ernährt, meinen Hunger und Durst stillt das nicht.

Doch auch an den trockenen Mund, die ausgedorrte Kehle und den vor Hungerkrämpfen schmerzenden Magen habe ich mich gewöhnt.Vielleicht ist es mir auch einfach egal, so wie alles andere auch. Es spielt ja eh keine Rolle. Nichts ist hier von Bedeutung.
 

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„Sie sind viel zu kaltherzig, Sie müssen lernen mit Menschen umzugehen!“, äffe ich die Stimme meiner Sozialarbeiterin nach, „Im Krankenhaus werden Sie sicher wertvolle Erfahrungen sammeln! Pah!!“

Da fährt man einmal zu schnell über eine Ampel und schon darf man sich vier Wochen mit irgendwelchen verkümmerten Krankenhauspatienten rumärgern!

Als ob ich mit meiner Firma nicht schon genug Probleme hätte!
 

Zimmer 112 hat die Rezeptionsdame gesagt. Ein gewisser Atemu...Wie war doch gleich sein Nachname? Atemu...Atemu...Hoshi! Genau, Atemu Hoshi. Soll zwei Jahre jünger sein als ich. Das kann ja heiter werden!

Murrend betrete ich das Zimmer, hier wird man ja kirre! Alles weis und kahl, eine stirile Hölle.

Er liegt im Bett und schläft.

In seiner Haut stecken überall Kanülen, die über Schläuche mit Beuteln mit Blut und Medizin verbunden sind. Dazu hängt er noch an einem Herzfrequenzgerät.

Echt ein bemitleidenswertes Dasein. Kein Vergleich zu meinem Leben! Meinem Ruf, meiner Villa, meinem Geld. Was hat der Kleine schon?

Ich gehe näher ran und setze mich neben dem Bett auf einen Stuhl.

Staunend betrachte ich mir den Jungen näher.

Sein Gesicht wirkt ausgezehrt und blass, und doch erscheint er mir wunderschön. Mein Herz macht einen Satz nach vorn und schlägt heftig gegen meinen Brustkorp.

Da schlägt er mit einem Mal die Augen auf und sieht mich neugierig an. Wie wunderschön seine Augen sind! Sie ziehen mich in ihren Bann, lösen meinen Geist von meinem Körper, führen mich in eine Traumwelt...

HALT!

Seto Kaiba, das reicht! Ich lasse mich doch nicht so aus der Fassunf bringen, besonders nicht von irgendwelchen Krankenhausleichen. Ich muss wohl zu wenig geschlafen haben!

„Hallo.“, murmele ich.
 

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„...“, mehr bekomme ich nicht zustande. Mein Mund ist zu trocken und ich habe zu lange nicht gesprochen. So sehe ich den Fremden nur hilflos an.

Endlich ist jemand da und ich kann nicht mit ihm sprechen!

Entschuldigend blicke ich in die Augen des Fremden – tiefblaue, hypnotisierende Augen – und lächle, wobei meine Unterlippe aufreißt und rotes Blut heraussickert.

„Trockene Lippen, wie?“, grinst er mich an. Ich nicke nur beschämt. Wie peinlich! Wieso muss mir sowas ausgerechnet in Gegenwart so eines Traumtypen passieren, mit dem ich eh nicht konkurrieren kann? Ich weiß zwar nicht, wie ich eigentlich aussehe, daran erinnere ich mich schlicht nicht, aber besonders hübsch bin ich sicher nicht, eher im Gegenteil. Mein Bruder hat sich oft wegen meines Äußeren über mich lustig gemacht. Das ist dem Typen da bestimmt noch nie untergekommen!

Doch...was tut er denn?

Einer seiner Arme legt sich um meine Schultern und hebt mich leicht an, der andere hält mir eine Flasche an die Lippen.

Wasser!!

Gierig trinke ich, stille meinen bestialischen Durst.

„Danke!“, keuche ich atemlos, während er mich vorsichtig wieder ins Kissen sinken lässt.

Gut aussehend und auch noch nett...oh weh.

„Schon gut! Ich heiße übrigens Seto. Ich bin die nächsten vier Wochen für dich zuständig. Also, wenn was ist, frag einfach.“, winkt er ab.

„Gut, mach ich!Ich bin übrigens-“

„Atemu, ich weiß.“

Seto klingt ziemlich abweisend. Ich weiß gar nicht, was ich von ihm halten soll! Naja, wenigstens bin ich jetzt nicht mehr so einsam.
 

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Endlich ist mein nerviger Krankenhausdienst vorbei. Aber... Ich denke, mein kleines Sternchen wird mir fehlen. (Anmerkung: Sternchen, weil Atemus Nachname übersetzt Stern heißt und die Japaner ihre Freunde mit dem verniedlichten Nachnamen ansprechen.)

Er ist mir sehr ans Herz gewachsen in den paar Wochen. Zu meinem Unmut musste ich feststellen, dass ich mich sogar in ihn verliebt hatte. Deshalb habe ich beschlossen, den Kontakt zu Atemu gänzlich abzubrechen. Eine solche Liebe ist einfach nicht normal und gut fürs Geschäft ist sie auch nicht gerade.

Besonders schwer fällt mir das Vergessen, da er mir so oft erzählt hat, wie einsam und eintönig esin seinem Leben zugeht. Doch so ist es sicher am besten. Wenn er wüsste, was ich für ihn empfinde, würde er mich sowieso niewiedersehen wollen. Meine Gefühle werde ich sicher in meinem Herzen bewahren, ebenso wie die Erinnerung an den einzigen Menschen, der mir jemals etwas bedeutet hat. (Anm.: Mokuba existiert hier nicht, der würde nur stören.)

Wie er wohl reagieren wird, wenn er merkt, dass ich nicht wiederkomme? Ob er mich hassen wird?

Unwillkürlich krampft sich meine Brust zusammen.

Atemu wird mich hassen.
 

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Den ganzen Tag über starre ich die Tür an, aber Seto kommt nicht. Ihm muss etwas zugestoßen sein! Ich muss doch irgendetwas tun können...
 

Seit fünf Tagen kommt Seto nicht mehr und der Wasserentzug macht mich fast wahnsinnig. Wie konnte ich es nur so lange ohne regelmäßiges Trinken aushalten? Ich kann kaum noch klar denken, so benebelt ist mein Verstand von dem quälendem Durst.

Seto, was ist nur mit dir passiert? Warum kommst du nicht? Bist du am Ende vielleicht sogar...tot?

Wie eine schreckliche Gewissheit nistet sich dieser Gedanke in meinem Kopf ein.

Seto ist tot...und kommt niewieder...und ich konnte ihm nicht sagen, was ich für ihn empfinde...ich werde ihn nie mehr wiedersehen...
 

Vier Jahre später, Atemu wird aus dem Krankenhaus entlassen...
 

Ziellos wandereich durch die Straßen. Ohne Plan, ohne Heim, ohne Geld. Allein. Umgeben von Fremden. In eisiger Kälte und nur notdürftig mit einem dunnen Hemdchen und einer abgewetzten alten Jeans bekleidet.Keinerlei Übung im Umgang mit anderen Menschen. Ohne Ausbildung.

Um der Kälte zu entfliehen gehe ich erstmal ins Einkaufszentrum. Überall glitzert und funkelt es. Es ist Weihnachten...Mein letztes Weihnachtsfest liegt schon 11 Jahre zurück. Diese ganzen leckeren Gerüche verstärken das Hungergefühl noch unnötig. Hätte ich doch nur Geld! Hier gibt es so vieles...Kaum zu glauben, wie weltfremd ich geworden bin. Ich komme mir mit meinen 21 Jahren irgendwie alt vor...

Was mein Bruder wohl gerade macht? Ob er mich bermisst? Wohl eher nicht.

Was soll denn jetzt nur aus mir werden? Tief in meinen Gedanken versunken renne ich glatt jemanden über den Haufen.

„Verzei-“, beginne ich, werde dann aber von meinem Opfer erstaunt unterbrochen.

„Atemu? Ototo-chan?“

„O- ?“

Kann das denn sein?

„Ramses?“, frage ich unsicher.

Er nickt und schließt mich stürmisch in die Arme.

„Oh, Ototo-chan, verzeih mir! Ich hätte für dich dasein müssen.Aber ich war es nicht! Ich war engstirnig und verbohrt, und als ich dann vernünftig wurde, wollte man mir nicht sagen, wo ich dich finden konnte. Es tut mir ja so leid! Seit wann bist du entlassen?“

„Seit heute...“

Langatmig erzähle ich Ramses meine Leidensgeschichte in allen Einzelheiten, lasse dabei auch Seto nicht weg.

„Was denn, Kaiba? Der ist quicklebendig! Und du bist wirklich in ihn...?“

In mir krampft sich alles zusammen. Fieberhaft suche ich nach einem Grund für sein Verhalten. Er hatte sicher einen Unfall. Ja, so muss es sein! Er hatte einen Unfall und hat sein Gedächtnis verloren! Aber er lebt!! Er ist nicht tot! Das ist ja so schön.

„Kannst du mich zu ihm bringen?“, bitte ich meinen Bruder.

Er mustert mich kritisch, bevor er antwortet: „Vorher solltest du etwas essen, du bist vollkommen abgemagert! Kein Wunder, wenn du zwölf Jahre nichts gegessen hast! Wenn man dich so sieht, hält man dich ja für magersüchtig!“

„Nein!“, rufe ich dazwischen, „Ich muss sofort zu ihm, bitte!!“ In mir flammen alte Gefühle wieder auf.

Kurz zögert er.

„Nagut, komm mit, ich fahr dich hin.“, bietet er mir freundlich an, führt mich zu seinem Wagen und fährt mich zu einem riesigen Wolkenkratzer.

„Hier arbeitet er.“

„Danke...“

Schnell schreibt mir Ramses noch seine Adresse und Telefonnummer auf, dann fährt er wieder davon.
 

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„Herr Kaiba? Ein gewisser Herr Hoshi wünscht Sie zu sprechen.“

Hoshi? Atemu hatte den gleichen Nachnamen...

„Hat er einen Termin?“, frage ich genervt. Ich werde nicht gerne an meine einzige große Liebe erinnert. Ich bereue es, damals eifach gegangen zu sein. Könnte ich die Zeit doch nur zurückdrehen!

„Ach, lassen sie ihn einfach rein!“

Gehorsam verlässt sie mein Büro und ein junger Mann kommt herein.

Meine Augen weiten sich vor Schreck.

„Sternchen...!!“
 

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Sternchen? Warum nennt er mich so?

Moment, er erinnert sich?!

Mir schießen Tränen in die Augen.

„Warum?“, quieke ich. Mehr bringe ich nicht hervor.

Er starrt mich nur an.

Ich kann mein Wimmern nicht unterdrücken, falle auf die Knie und verberge mein Gesicht in den Händen.

Ich höre, wie er aufspringt (Der sitzt noch hinter seinem Schreibtisch.), und spüre seine Hand auf meiner Schulter.

„Es...tut mir ja leid!“, flüstert er.

Ist das etwa alles,was er zu sagen hat?!

Einem plötzlichn Impuls folgend ramme ich ihm meine Faust mit voller Wucht mitten ins Gesicht. Ein lautes Knacken kündet von der Zersplitterung seiner Nase. Ungläubig starren wir beide auf meine Faust, sehen uns dann in die Augen. Ich schlucke.

„Ich...“ Verzweifelt suche ich nach einer Erklärung. Warum habe ich das getan?

„Ist schon gut.“, sagt er sanft. Seine Stimme klingt nun ganz anders. Irgendwie lustig, aber zum Lachen ist mir im Moment gar nicht zumute.

Was habe ich getan? Wie konnte ich nur?
 

Da nimmt er meine Hand, drückt sie sanft runter, legt seine Arme um mich und küsst mich. Es ist ein wunderbares Gefühl! Wie von selbst wandern meine Hände zu seinen Haaren und krallen sich darin fest. Zwischen uns entbrennt ein leidenschaftliches Zungenspiel, während das Blut aus seiner Nase langsam auf meine Wange tropft. Es ist, als würde die Zeit stillstehen. Es gibt nur noch mich und Seto, der Rest der Welt ist unwichtig.

Da unterbricht uns plötzlich mein lautes Magenknurren. Beschämt senke ich den Blick und wende mich ab.

Musste das ausgerechnet jetzt passieren?
 

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Ich kann mir das Lachen nicht verkneifen. (Wie das wohl klingt?) Ja, genau so kenne ich mein Sternchen. So und nicht anders.

„Na, hungrig?“, trietze ich ihn etwas. Es tut mir aber sofort leid, als er sich abwendet. Schnell greife ich nach seinem Handgelenk und ziehe ihn in meine Arme. Nanu? Sein Gesicht ist ja voller Blut!

Vorsichtig taste ich nach den schmerzenden Überresten meiner Nase. Verdammt, ich blute!

„Es tut mir leid!“, wimmert er, auf meine Nase stierend.

Ich setze mein liebstes Lächeln auf (Hat der sowas überhaupt?), wische ihm das Blut aus dem Gesicht und beruhige ihn: „Ich hab es doch nicht anders verdient!“

„Aber trotzdem...“

Ich will nicht, dass er sich meinetwegen schlecht fühlt!

„Lass uns doch was essen gehen.“, biete ich an.

„Und deine Nase?“, fragt er empört.

Grummelnd sage ich zu, ihn zum Arzt zu begleiten. Na das kann ja heiter werden.
 

Wie ich mir schon dachte, Operation plus zwei Tage Krankenhaus. Atemu hat einen sauberen Splitterbruch hingelegt. Eine 9,5 auf der Richterskala.

Ist doch zum Kotzen!

Hinzu kommt noch, dass sich Atemu hier ganz und gar nicht wohlfühlt. Er ist total aphatisch, reagiert kaum auf meine Fragen und einen seltsam glasigen Blick.

Obwohl...verübeln kann ich’s ihm nicht. Er hat schließlich mehr als sein halbes Leben in diesem stirilen Alptraum verbracht und wurde gestern erst daraus entlassen. Da muss man ja ne Krise kriegen.

Trotzdem muss ich mir eingestehen, dass mir sein zunehmendes Klammern gefällt. Wie er sich schweigsam in meine Sachen krallt, so als fürchte er, dass im nächsten Augenblick ein Arzt hereinkommt und ihm eröffnet, dass er hierbleiben muss, gibt mir das Gefühl, gebraucht zu werden. Es ist so schön, ihm so nahe zu sein, mit ihm zu kuscheln und zu schmusen.

Wenn ich nachts aufwache, höre ich ihn wimmern, traue mich aber nicht, ihn zu wecken. Morgen können wir wieder gehen, dann führe ich ihn erstmal schick aus und nehme danach ein entspannendes Bad mit meinem Sternchen.

Leicht zitternd und weinend klammert er sich an mich. Ob er einen Alptraum hat?

Liebevoll streiche ich ihm über die Wange, hauche ihm einen Kuss auf und und kuschel mich näher an ihn. Wie weich er ist...

Plötzlich schlägt er seine Augen auf und sieht mich verängstigt an.

„Was hast du denn?“, frage ich sanft, während ich ihm über den Rücken streichel.

„Seto?“ Seine Stimme klingt hoch und dünn.

Beruhigend nehme ich sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn kurz. Irgendwas bringt ihn ziemlich aus der Ruhe...

„Wir...wir müssen hier sofort weg!“, fiept er atmelos.

„Was, aber warum denn?“

„Etwas Schlimmes wird passieren, ich weiß es!“

„Du hast bestimmt nur schlecht geschlafen.“, versuche ich ihn zu beruhigen.

„Nein!“

Er springt auf und packt mich am Arm. Wie ein Irrer zerrt er an mir.

„Jetzt komm schon, schnell!“, drängt er.

Murrend gebe ich nach und folge ihm aus dem Krankenhaus, bis hin zum Parkplatz. Frierend drehe ich mich nochmal zum Krankenhaus um – da geht es in einer riesigen Explosion auf. Eine Welle heißer Luft schlägt mir entgegen.

Aber...woher konnte Atemu das wissen? Er wird die Explosion ja wohl kaum selbst verursacht haben! Wieviele Menschen da wohl gestorben sind?

Kann er etwa hellsehen?

Unsinn, Seto!! Das ist alles nur Lug und Trug! Erstunken und erlogen! Oder?

„Atemu?“, frage ich leise, „woher wusstest du das?“

Atemu sieht mich nur verwirrt an.

„Hast du es denn nicht gefühlt? Es lag so deutlich in der Luft...“

Er wird immer leiser, ist am Ende kaum noch zu hören.

„Bin ich...abnormal?“

Ist er das? Im Moment kommt es mir glatt so vor.

Pflichtschuldig antworte ich aber: „Nein, natürlich nicht!“

Er scheint mir anzusehen, dass ich genau das Gegenteil meine, senkt jedoch nur den Blick.

Aufmunternd lege ich ihm eine Hand in den Nacken, streichel ihn ein wenig.

„Hey, ich verdanke dir mein Leben!“

„...“, schweigt er mich an.

Irgendwie muss er doch aufzumuntern sein. „Lass uns nach Hause gehen, es ist kalt.“

Ohne weiter zu fragen hebe ich ihn hoch und trage ihn zu meiner Villa, die übrigens ein ganzes Stück weit weg liegt. Als er diese sieht, weiten sich seine Augen.

„Was für ein Schloss!“, flüstert er kaum hörbar. Er staunt echt nicht schlecht. Wenn er ein Schloss will, soll er auch eines haben, also raune ich ihm ins Ohr: „Und du bist sein Prinz!“

Die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten.

„Prinz...“

Und schwupps versinkt er in seiner eigenen kleinen Welt, die Augen halb geschlossen und ein träumerisches Lächeln auf den Lippen. Wovon jemand wohl träumt, der sein Leben lang nichts hatte?

Ich kann nicht anders als ihn zärtlich zu küssen.
 

~*~
 

Nie hätte ich gedacht, dass ich so für jemanden empfinden kann. Was ich heute Nacht empfunden habe ging über normales Verlangen weit hinaus.

Nun liegen wir hier eng umschlungen. Atemu ist nach unserem wilden Abenteuer erschöpft eingeschlafen und ich liege noch wach und streiche ihm ein wenig über sein glänzend blondes Haar.

Ich fühle mich so erfüllt, so glücklich. Wo früher nur Leere und Kälte waren ist jetzt Atemu. Atemu ist warm und weich...und er ist hier, bei mir...und geht nicht weg...nein, niemals.

Einer plötzlichen Regung folgend kuschel ich mich näher an ihn, will seine Nähe einfach nur genießen, seinen Herzschlag spüren. Durchflutet von einer Woge des Glücks schlafe schließlich auch ich ein.
 

Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft er noch. Unwillkürlich muss ich lächeln. Wie konnte ich nur so lange ohne dieses Glock leben? Ohne Atemu, seine süßen Kulleraugen, seine kleine Stubsnase und überhaupt alles andere an ihm?

Wie lange ist es schon her, seit ich das letzte Mal gut gelaunt erwacht bin? Kam es überhaupt schonmal vor?

Ob es ihm genauso geht? Ob ich ihn mal fragen soll?

Er hat mich in so kurzer Zeit so sehr verändert... Fast schon beängstigend.

Solange er noch schläft überlege ich, was ich ihm zum Frühstück machen kann. Er ist bestimmt gerne Süßes...Marmelade oder Honig...

„Hmm...keine Marmelade!“, murmelt er im Schlaf.

Es ist wie gestern...irgendwie unheimlich. Ich sollte ihm aber lieber nichts davon sagen, er würde sich nur wieder sorgen.

Also keine Marmelade...dann Honig? Ob er den mag? Kurz warte ich auf eine Reaktion seinerseits, aber es kommt keine. Eigentlich schade.

Naja, das lässt bestimmt nicht lange auf sich warten.

Verschmitzt lächelnd schleiche ich mich in die Kücheund mache Frühstück. Für mich reicht ein Kaffee, mehr nehme ich morgens nicht zu mir. Und für Atemu...mal sehen...

Eine gute halbe Stunde später schleiche ich mit einem Tablet beladen wieder zurück ins Schlafzimmer.

Nach ewigem Hin und Her habe ich schließlich für Atemu ein paar Schokokekse, zwei große Stücke Marmorkuchen, eine Tasse süßen Früchtetee und Weintrauben zusammengesucht. Es wird höchste Zeit, dass er etwas auf die Rippen kriegt! So ein dünner Knochen, wie er ist, kann er jede Kalorie gebrauchen.

Es ist schwer zubeschreiben, wie ein Mensch aussieht, wenn er zwölf Jahre nichts mehr gegessen hat. Man kann jede seiner Rippen deutlich sehen, teilweise scheint sogar der Darm schon durch. Er wiegt bestimmt nicht mehr als 20 kg! Wie sein Kreislauf das nur durchhält?
 

Ein lautes Magenknurren reißt mich aus meinen Gedanken. Mein Schatz hat also Hunger.. Kein Wunder.

Auffordern halte ich ihm eine Traube an die Lippen, geduldig wartend, bis er seinen Mund endlich öffnet und die kernlose Frucht hineinlässt. Anstalten, sie zu essen, macht er allerdings keine.

„Hoshi-chan?“, frage ich leise.

„Hm?“, kommt es verschlafen von ihm. Er öffnet gerade erst seine Augen.

„Sag bloß, du hast das Essen verlernt!“, grinse ich ihn an, „Immer schön kauen!“

Nachdem er mich eine Weile feindselig angestarrt hat, kommt er meinem Rat zögerlich nach. Er scheint tatsächlich verlernt zu haben, wie man isst...

Etwas verlegen, weil ich ihn damit aufgezogen habe, stecke ich ihm eine weitere in den Mund. Nach fünf Minuten hat er den Bogen entgültig raus und macht sich gierig über den Kuchen und die Kekse her.

Mein Herz macht vor Freude glatt einen Sprung. Mein Sternchen isst! Mein Sternchen wird bald vollkommen gesund sein.

Bald...
 

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„Jetzt beeil dich mal!“, brüllt Seto wütend rauf, „Wie lange willst du noch im Bad bleiben?!“

Soll er doch ohne mich gehen! Ich hasse diese öden Geschäftsessen. Überhaupt hasse ich alle Geschäftsleute, mittlerweile sogar Seto. Ja, richtig gehört! Seto ist herzlos und grausam. Er ruiniert wissentlich anderer Menschen Leben ohne mit der Wimper zu zucken. Er geht sogar über Leichen! Ich werde diese Beziehung beenden, bevor es auch für mich zu spät ist. Nicht, dass er mir jemals etwas angetan hätte, im Gegenteil, er ist sehr gut zu mir, aber wie lange wird das noch so bleiben? In Momenten wie diesem habe ich Angst vor ihm. Ich sollte ihn lieber verlassen...Aber ich habe Angst, ihm gegenüber zu treten...Angst, dass er ausrastet...Angst, dass ich schwach werde und es nicht über mich bringe...

„Jetzt komm endlich!“

Nun hämmert er gegen die Tür. Seine Ungeduld ist nicht zu überhören.

„Geh ohne mich, ich fühle mich nicht gut...“, lüge ich und setze mich auf den Toilettendeckel, die Beine angewinkelt und die Arme darumgeschlungen.

„Und das sagst du mir JETZT?!“

Wütend stapft er davon, geht nun alleine. Ich höre, wie die Tür heftig zuknallt.

Mein Entschluss ist gefasst.

Jetzt schnell! Hastig verlasse ich das Bad, packe meine wenigen Sachen und rufe meinen Bruder an. Dieser holt mich auch sofort ab.

Das war’s dann wohl; das war die große Liebe...eine zweimonatige Beziehung...wenn das das höchste der Gefühle war, dann kann ich im Leben wohl nichtmehr viel erwarten. Habe überhaupt jemals etwas erwartet?

Eine einsame Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange.

Ich liebe Seto...

Ihn zu verlassen tut weh...so weh...
 

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Müde und abgespannt mache ich mich auf den Heimweg. Diese Geschäftsessen sind furchtbar nervenaufreibend. Ein müdes Lächeln ziert meine Lippen.

Wenn ich zuhause bin, kuschel ich mich ganz fest an meinen Schatz, wir trinken eine heiße Tasse Tee und machen uns einen entspannten Abend. In seinen Armen ist die Welt in Ordnung, meine Welt.

Ich gehe gerade an einem Blumenladen vorbei, da meldet sich mein schlechtes Gewissen. Atemu geht es nicht gut, ich hätte bei ihm bleiben sollen.

Schnell verscheinde ich im Blumenladen, kaufe Atemu einen Strauß seiner heißgeliebten weißen Rosen. Darüber wird er sich sicherlich freuen.

Voller Erwartung betrete ich meine Villa, muss jedoch feststellen, dass es im ganzen Haus bereits dunkel ist.

Atemu schläft bestimmt schon...

Auf Zehenspitzen schleiche ich ins Schlafzimmer, krabbel ins Bett und taste nach meinem Süßen. Doch das Bett ist leer. Verdutzt halte ich inne. Wo kann er denn nur sein? Vielleicht im Bad? Vielleicht ist er ja zusammengebrochen?

Ich knipse das Licht an, sehe mich im Zimmer um. Niemand da. Ein Brief auf dem Schreibtisch zieht meine Aufmerksamkeit auf sich. Der lag doch vorhin noch nicht da? Neugierig lese ich ihn.
 

°Es tut mir leid, Seto.

Ich werde nicht wiederkommen.

Ich liebe dich.

Leb wohl.°
 

Der Brief entgleitet meinen Fingern, fällt zu Boden, ich gleich hinterher.

Ich kann das nicht glauben! Er hat mich verlassen, einfach so! Ohne Erklärung.

Mein Sternchen...ich brauche dich doch! Ich muss ihn finden, ihn zurückholen! Aber wo soll ich suchen?

Die Kraft verlässt meinen Körper, ich zittere am ganzen Laib.

Mein Sternchen ist weg...weg...weg!!!

Meine Sicht verschleiert sich, heiße Tränen benässen mein Gesicht. Ich habe ihn verloren...es ist aus...

NEIN! Ich muss mich jetzt zusammenreißen! Ich werde ihn finden, ganz gleich, was ich dafür tun muss. Ich brauche Atemu. Er ist der helle Lichtschein in meinem Leben, die Sonne meines Daseins. Ich werde ihn nicht gehen lassen!
 

~*~
 

Ich habe versagt – ein Jahr lang habe ich nach meinem Liebsten gesucht, ohne Erfolg. Mit ihm habe ich den Sinn meines Lebens verloren. Darum habe ich mich entschlossen zu gehen.

Ungerührt blicke ich in den Abgrund unter mir. Zwischen den Schaulustigen entdecke ich ein Fernsehteam. Ist sicher die Story des Jahres – ‚Liebeskranker Firmenchef stürzt sich mit gebrochenem Herzen vom Dach der KC’.

Sollen sie doch, wenn’s ihnen Spaß macht. Mir ist jetzt alles egal.

Doch...was ist das? Da unten steht doch jemand mit einer auffälligen Frisur und sieht zu mir hoch.

„Sternchen...“, murmele ich. Tränen rinnen über meine Wangen. Ich habe zuvor nie geweint, im letzten Jahr dagegen fast täglich...

Aber da ist er...sieht zu mir hoch...ein Pünktchen in der Menge...mein Pünktchen...

Wie hypnotisiert beuge ich mich weiter nach vorne, bis ich den Halt verliere und falle, nur noch von dem Gedanken besessen, so schnell wie möglich bei ihm zu sein.

Ich falle immer schneller, direkt auf ihn zu, kann mittlerweile sogar seinen entsetzten Gesichtsausdruck erkennen. Entsetzt, aber auch sehnsüchtig.

Haltsuchend strecke ich meine Arme nach ihm aus. Um ihn herum sind bereits alle zurückgetreten, doch er ist noch da.

Sein Entsetzen wandelt sich in Angst.

Mehr bekomme ich nicht mit, um mich herum wird alles schwarz.
 

Langsam erlange ich mein Bewusstsein zurück, stehe schwerfällig auf, bis sich endlich auch meine Sicht klärt. Ich sehe Atemu, er kniet vor...vor mir? Wie kann das sein? Da liege ich, in einer Blutlache, seltsam verrenkt. Atemu weint...mein Liebling weint um mich, sieht so entsetzlich verzweifelt aus. Bestimmt gibt er sich die Schult an meinem Tod.

Es tut mir weh, ihn so zu sehen.

Ich will ihn trösten, strecke meine Arme nach ihm aus. Doch alles, was ich sehe, sind zwei blassweiße, durchsichtige Geisterarme.

Stimmt ja, ich bin tot...also logischerweise ein Geist. (Unheimlich, wie gelassen der das nimmt! o.O)

Hoffentlich kann ich ihn noch berühren!

Vorsichtig lege ich eine Hand auf seine Wange, sie ist warm uns weich, wenngleich auch von Tränen feucht. Er scheint meine Berührung wahrzunehmen, sieht erschrocken auf. Und was ich in seinen Augen lese gefällt mir gar nicht! Er ist hektisch, nervös und total verstört, hat augenscheinlich nächtelang nicht mehr geschlafen. Und das Leuchten ist verschwunden, der Lebenswille scheint ihn verlassen zu haben.

Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihm etwas zustößt! Schnell werfe ich mich vor ihm auf die Knie, schlinge meine Arme fest um ihn. Er soll spüren, dass ich noch hier bin, dass ich ihn nicht verlasse.

Entgeistert tastet er nach mir, aber was ist das? Seine Finger gleiten einfach durch mich hindurch. Wieso kann er mich nicht berühren, wo ich ihn doch berühren kann?

Er zittert.

„S-seto?“ Seine Stimme ist kaum mehr als ein leises Krächzen, ein warmer Hauch. Ganz dicht lege ich meine Lippen an sein Ohr, antworte ihm sanft: „Ich bin hier!“

Aber er hört mich nicht, fühlt nur den warmen Atem auf der Ohrmuschel. Es jagt ihm einen Schauer über den Rücken.

„Seto...“, wiederholt er nocheinmal, diesmal etwas kräftiger. Vorsichtig lege ich meine Lippen auf seine, warte auf seine Reaktion. Er scheint verstanden zu haben, geht auf meinen Kuss ein.

Wir sind wieder vereint, von nun an kann uns nichts mehr trennen.
 

~*~
 

Drei Tage ist es gut gegangen, jetzt wird Atemu von Tag zu Tag emotionaler. Ihn plagen Schuldgefühle und Liebeskummer. Er weint ständig, ruft nach mir, wirft dann plötzlich mit irgendwelchen Dingen um sich, so als hoffe er, mich damit zu treffen, mich zu sehen. Nachts spricht er im Schlaf, und was er sagt gefällt mir überhaupt nicht.

Er hält sich für verrückt, glaubt, sich meine Gegenwart nur einzubilden, redet sogar von Selbstmord.

Sein Bruder, bei dem er wohnt, hat davon noch nichts mitbekommen, da er den ganzen Tag arbeiten muss. Ich muss Atemu irgendwie klarmachen, dass ichwirklich hier bin.

Während ich noch überlege, decke ich ihn erstmal wieder richtig zu, schließlich sind es heute Nacht -7°C und ich will nicht, dass er krank wird. Es ist schon seltsam...Ich kann Dinge berühren, die Dinge mich aber nicht, ich kann durch Wände gehen, mich aber gleichzeitig an sie lehnen...Aber was mich am härtesten trifft,ist, dass, wenn ich Atemu umarme, er nach mir greift, mich aber nicht zu fassen kriegt. Er kann mich weder hören noch anfassen...

Da fällt mein Blick auf den Schreibtisch. Aber natürlich!! Gedanklich schlage ich mir die Hand an die Stirn. Schnell bin ich am Schreibtisch, nehme mir ein Blatt und einen Stift und warte, bis er aufwacht.
 

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...~++Traumsequenz Anfang++~...
 

Seto...er sieht mich an...blaue Augen, sie kommen näher, immer näher...Sie rauschen an mir vorbei...ganz langsam...ein Knall...Blut...alles wird rot...blutrot...seidiger roter Nebel umhüllt mich, seltsam schön...jetzt bin ich alleine...alleine in...wo bin ich?

Es ist schwarz...überall leuchten Sterne, goldene Sterne...und noch etwas...ein goldener Dolch liegt in meiner Hand...Wo kommt der her? Egal...er funkelt so hübsch im Licht der vielen Sterne.

Ich streiche mir das Haar vom Ohr weg, hebe den Dolch und setze ihn knapp hinter meinem etwas zu groß geratenen Ohr an. Ein kurzer Schnitt, der Dolch fällt ins Nichts, lautlos.

Meine Sicht verschwimmt, eine wohlige Müdigkeit umfängt mich.

Ich fühle mich wohl, beobachte das Blut...rote Bänder, die sich anmutig durch die Sterne schlängeln.

Hier ist alles so wunderschön...zeitlos...unendlich...

Ich schließe die Augen, mein Körper wird schwer...da sehe ich sie wieder...zwei leuchtend blaue Augen...so schöne und vertraute blaue Augen...Alles wird schwarz...ich bin glücklich.
 

...~++Traumsequenz Ende++~...
 


 


 

________________________________________________________________________________

Keine Sorge, hier ist noch lange nicht Schluss. Im Gegenteil, es hat doch gerade erst angefangen^.-

Schluss ist erst, wenn da oben 100% steht.

Davor könnt ihr euch immerzu auf eine Überraschung nach der anderen gefasst machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  jyorie
2013-08-05T19:12:03+00:00 05.08.2013 21:12
Hey ^_^

Die Idee ist süß, das seto auch mal sozialisierst machen muss und wie er sich dabei in atemu verliebt.

Etwas schade fand ich das er einfach so gegangen ist. Auch die nachfolgenden Ereignisse scheinen etwas unwirklich. Das der Bruder keinen Kontakt hat und ihn nach erneutem treffen einfach so absetzt und wieder fährt. Und das Atem und seto scheinbar nicht kommunizieren und dann soetwas wie ein Selbstmord passiert.


CuCu Jyorie

Von:  silver_bullet
2010-08-02T23:12:33+00:00 03.08.2010 01:12
wow
das is wirklich arg....am anfang kann man sich ur gut in yami hineinversetzten...richtig erschreckend o.o

ein bisschen störend wfand ich die anmerkungen zwischendurch...die haben mich immer wieder rausgerissen XP

aber alles in einem eine tolle gesichte is wirklich schön *__*
freu mich schon aufs nächste kapi^^
Von: abgemeldet
2008-06-13T21:01:24+00:00 13.06.2008 23:01
hey,
die ff ist wirklich super.Schreib doch bitte weiter,ja? Würde mich freuen.
Von:  Yami-Bastat
2008-01-20T12:56:38+00:00 20.01.2008 13:56
Hammer!^^
Das ist super geschrieben... ich weiß gar nicht richtig, was ich sagen soll...
Auf jedenfall ist es schrecklich traurig unnd man fühlt richtig mit.
Mir ist zum Heulen zu mute.*sich die Tränen aus den Augen reibt*
Es ist wirklich toll und das soll was heißen, da ich so Geschichten eigentlich aus dem Weg gehe und auf so was leicht alergisch reagiere.

L.G. von Yami-Bastat

P.S: Könntest du mir bescheid sagen, wenns weiter geht?
Von:  Saint
2008-01-18T20:17:44+00:00 18.01.2008 21:17
Hey das ff ist wirklich gut und ich bin mal gespannt wie sich das ganze Entwickelt. Einige Punkte hätte man vertiefen können trotzdem spitze. Also schreib schnell weiter.
Von:  Kassia
2008-01-17T12:26:18+00:00 17.01.2008 13:26
Okay, ich habe die Story jetzt durch und lass dir auch gleich mal einen Kommentar da.

Die Geschichte an sich ist recht interessant. Es sind viele unerwartete Wendungen drin und eine fast durchgängig traurige Grundstimmung, die gut zu der Thematik (Krankenhaus, Tod, unerfüllte Liebe, Selbstmord und Reue) gepasst hat. Ebenso fand ich realistisch, dass die Beziehung nach der stürmischen und übereilten Anfangsphase in die Brüche gegangen ist. Sie hätten vielleicht erst mal mehr Zeit damit verbringen sollen, den anderen besser kennen zu lernen anstatt sich sofort in eine Beziehung zu stürzen und auch noch von vornherein zusammen zu leben. Auch Atemus „hellseherische Gabe“ ist eine gute Idee und macht neugierig, was es denn damit auf sich hat. Übrigens fand ich hierbei gut, dass Seto das mit einer gewissen Skepsis betrachtet hat, auch wenn er diese vor Atemu zu verbergen versucht hat.

Auch gut war, dass Seto sich erst einmal von Atemu zurückgezogen hat und diese „Krankenhausromanze“ zu verdrängen versuchte, weil sie eigentlich nicht in sein Lebenskonzept passte. Überhaupt war der Absatz lustig, in dem er seine Sozialbearbeiterin nachäfft, weil er keine Lust auf Sozialarbeit hat (wobei ich mich ja doch frage, warum er eine Sozialarbeiterin hat. Irgendwas muss er dafür ja angestellt haben).

Soweit das Positive. Zu bemängeln hätte ich allerdings folgendes:
Atemus Bruder kommt mir bisher etwas überflüssig vor. Erst wird am Anfang betont, dass er Atemu scheinbar nicht leiden kann, weil er ihn für den Tod ihrer Eltern verantwortlich macht und dann aber auch noch aus Gründen, die Atemu selbst nicht kennt, dann besucht er ihn jahrelang nicht und als sie sich plötzlich auf der Straße wieder treffen, ist er ganz herzlich und alles vergeben und vergessen. Irgendwie hast du den Konflikt zwischen den Brüdern damit ziemlich übergangen.

Dann noch Logiksachen:
<Den nervigen Gesang der Vögel vor dem immer verschlossenen Fenster...

Bei verschlossenen Fenstern dürfte Atemu die Vögel eigentlich kaum hören, zumal die sich ja auch nicht ununterbrochen vor seinem Fenster aufhalten. Oder aber die Scheibe ist relativ dünn und nicht besonders schalldämmend, was für ein Krankenhaus aber reichlich traurig wäre, wenn auch nicht unmöglich.

<Man kann jede seiner Rippen deutlich sehen, teilweise scheint sogar der Darm schon durch. Er wiegt bestimmt nicht mehr als 20 kg!

Du schilderst hier Atemus Gesundheitszustand als sehr, sehr bedenklich. Warum wurde er dann aber aus dem Krankenhaus entlassen? Bei so einem Untergewicht hätte er eigentlich zumindest in eine Rehabilitierungsmaßnahme gehört, in der er erst einmal aufgepäppelt wird. Keinesfalls aber hätte er mit Kaiba Matrazensport betreiben dürfen, besonders keinen so „wilden“, wie du ihn beschrieben hast.

Auch habe ich Probleme damit, das zeitlich alles einzuordnen. Ich liste mal die Zeiten auf, die du im Laufe der FF angegeben hast:

<Dies alles ist Krankenhausalltag...mein Alltag...nun schon seit sieben <Jahren...seit meinem dreizehnten Geburtstag...und seitdem hat mich <niemand besucht.

Okay, demnach wäre er zu diesem Zeitpunkt also 20 Jahre.

<Es ist mein zehnter Geburtstag…Meine Eltern wollen mit mir in den Zoo <gehen...die Geschenke gibt es erst später.

D.h. also, dass er zu seinem Geburtstag, an dem seine Eltern starben und er ins Krankenhaus kam, 10 Jahre alt war. Passt schon mal nicht mit dem vorherigen, wo gesagt wurde, dass er seit seinem 13. Geburtstag im Krankenhaus liegt. Gehe ich jetzt jedenfalls davon aus, dass er 10. Jahre alt bei seinem Unfall war, dann ist er jetzt 17.

<…aber das tun sie schon seit Beginn der zehn Jahre.

Hier sind es ebenfalls wieder zehn.

<Vier Jahre später, Atemu wird aus dem Krankenhaus entlassen...

Nach Adam Riese wäre er also laut der 20. Jahre von oben jetzt 24 Jahre alt; wenn ich von den ebenfalls erwähnten 17 Jahren ausgehe, dann ist er jetzt 21. Okay, hier schreibst du

<Ich komme mir mit meinen 21 Jahren irgendwie alt vor...

Das heißt dann also, dass die eingangs erwähnten 13 Jahre nicht passen, und er mit 10. und nicht mit 13. Jahren seinen Unfall hatte, sehe ich das richtig?

<Mein letztes Weihnachtsfest liegt schon 11 Jahre zurück.
<Kein Wunder, wenn du zwölf Jahre nichts gegessen hast!

Hm, okay, dass mit den 11 Jahren passt (21-11=10), aber wie kommt Seto denn jetzt auf 12?
Na gut, genug gerechnet. Zum Abschluss noch zwei stilistische Sachen:

<Eine einsame Träne bahnt sich ihren Weg über meine Wange.
Das ist eine ganz beliebte Formulierung unter FF-Autoren, nur leider auch völlig Klischee. Du solltest vielleicht versuchen, solche Sätze zu vermeiden und z.B. zu schreiben „Tränen bahnten sich…“, also Plural, statt Singular, zumal i.d.R. ohnehin nicht nur eine Träne vergießt, sondern aus beiden Augen Tränen fließen. Ich muss aber zugeben, dass diese Klischeefallen leicht zu erwischen sind.

Die andere Sache ist folgende: Deine Kommasetzung ist sehr gut und an bestimmten Stellen wirkt es auch sehr gelungen, wenn man Satzteile nur mit Kommata statt Bindewörtern (und, oder…) verbindet. Allerdings geht der Effekt bei dir dadurch verloren, dass du grundsätzlich fast nur Kommata benutzt. Es würde den Text aber auflockern, wenn du hin und wieder mal öfter „und“ benutzen würdest, um Satzverbindungen herzustellen.

Ich hoffe, dass ich dir jetzt nicht zu viel kritisiert habe, aber im Grunde sind es gar nicht so viele negative Punkte, die mir aufgefallen sind. Es wirkt nur so lang, weil ich meine Kritik auch erklären wollte und die Sache mit dem richtigen Alter erst hier ausklamüsert habe.

lg
Selena
Von: abgemeldet
2008-01-13T14:14:29+00:00 13.01.2008 15:14
Hey.
Erst mal ein gaaanz großes lob.
die ff ist echt super, aba auch irre
traurig. Klasse ist, dass du immer
wieder aus den verschiedenen
positionen schreibst und so die gefühle
zum ausdruck brinst.
was mich interessieren würde: Gibt es ne
fortsetzung oder ist die ff beendet?
ICh hoffe du schreibst weiter, sonst ist
es so ein offenes ende.
See you
setoteachan


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