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Die Vergangenheit kommt wieder

Shuichi Akai's Life
von

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Wie alles begann

Warum?

Oft schon habe ich mir eine Frage gestellt, welche mit diesem oder einem anderen Fragewort begann. In der Öffentlichkeit sieht es oft danach aus, dass ich ein stillschweigender Mensch bin, aber bei näherer Betrachtung kriegen viele Angst, Angst, wenn sie meine 'giftgrünen' Augen zu sehen bekommen. Mir ist das egal, sollen die Menschen doch denken, was sie wollen, ich bin ich und das wird auch immer so bleiben. Keiner kann mich ändern, auch wenn sie es oft versuchen, bisher hat es noch nie geklappt. Ich rauche doch immer noch, trotz der vielen Versuche der Menschen.

Warum lebe ich?

Diese Frage habe ich mir immer wieder gestellt. Ich suchte nach einer Antwort, aber diese gab es möglicherweise nicht, egal wie oft ich sie versuchte zu finden. Es schien mir immer plausibel, dass Rache mein Ziel, meine Antwort auf diese Frage war. Seit langer Zeit nur wollte ich Rache. Schon als ich jung war, kamen mir diese Gedanken nur gelegen. Und warum? Da kann ich mich bei meiner Familie bedanken, wenn ich diese Menschen noch als solche bezeichnen kann. Nie waren sie für mich da, aber ich beschwerte mich nicht und jetzt weiß ich auch, dass es das Beste war. Kein Wunder, dass mich meine Eltern einfach so abschoben, aber ich ließ mich schon nicht vom Leben unterkriegen. Ich war damals eine Kämpfernatur und so kam es auch, dass ich wieder in den Schoss der Familie zurück kehren wollte. Damals machte es mir nichts aus, heute, im Nachhinein könnte man es für einen Fehler halten, aber auch dieser Fehler gehörte zu meiner Vergangenheit dazu. Alle Menschen machen irgendwann in ihrem Leben einen Fehler, damit muss gerechnet werden, ansonsten sind sie keine Menschen sondern nur leblose Puppen. Ich lebe, ich lebe immer noch, schon oft sah es nicht gut für mich aus. Ich wurde mehrfach angeschossen, musste im Krankenhaus ums Leben kämpfen und hatte es auch immer wieder geschafft.

„Du bist ein zähes Kerlchen“, hatte Jodie immer gesagt und damit hatte sie auch Recht. Ich bin hart im nehmen und lass mich nie unterkriegen, weil dies ein Zeichen von Schwäche gewesen wäre. Schwäche? Nein ich bin stark, ich bin nicht schwach, doch das sieht nur so aus...keiner, doch es gab nur eine Person, die mehr wusste, aber alle anderen wussten nie, wie es in mir vorging und wie es innerlich bei mir aussah.

Warum wurde ich geboren?

Ich weiß es nicht, nein, ich wusste es lange Zeit über nicht. Früher dachte ich fast immer an diese Frage, aber mit der Zeit verdrängte ich sie aus meinen Erinnerungen. Daran zu denken war ungewöhnlich, aber es gab doch Zeiten wo ich es tat. Der Auslöser dafür war meistens ein großer Verlust in meinem Leben, auch wenn mir klar war, dass Verluste dazu gehörten. Ich wollte auch nicht mehr Leben und in diesen Momenten wünschte ich mir, nie geboren zu sein, vielleicht wäre dann alles anders gewesen. Ja, lange Zeit malte ich mir aus, was passieren würde, wenn es mich nicht geben würde. Würde überhaupt jemand wegen mir trauern? Ich glaube kaum, ich stellte mir einfach nur für diese Menschen ein schönes Leben vor, ein Leben, wo alle Glück verspüren konnten, ein Leben ohne mich. Doch schon bald quälten mich Albträume. Ich konnte ihren Tod nicht verhindern, aber was noch viel Schlimmer war, ich musste feststellen, dass auch wenn ich nicht da wäre, diesen Personen ein ähnliches Schicksal widerfahren würde. Keiner konnte es ändern. Es war das Schicksal. Wie sehr ich dieses Wort hasste, das Schicksal. Es ist nur dafür da, damit Menschen leiden und sich quälen, es sorgt für alle schlechten Ereignisse im Leben. Das Schicksal ist einfach nur schlecht. Ich kann ihm keine positive Bedeutung entgegenbringen, auch wenn ich es wollte.

Warum wurde ich geboren? Schuld daran trägt das Schicksal, ich selber habe es mir nicht ausgesucht, doch manchmal bin ich froh darüber, dass ich lebe. Mit meinem Leben konnte ich nun das tun, wofür ich bestimmt war, ich bekam meine Rache.

Warum sollte es einen Sinn im Leben geben?

Hatte das Leben überhaupt einen Sinn gehabt? Diese und auch andere Fragen konnten einem zum gründlichen nachdenken bringen, aber mich nicht, zumindest war es selten der Fall. Ich musste nicht gründlich über alles nachdenken, ich kannte die Antwort bereits. Der Sinn des Lebens, man wird geboren, um wieder zu sterben, das fiel mir immer dazu ein. Einen weiteren Sinn sah ich nicht, doch dann wurde ich eines besseren belehrt. Der Sinn des Lebens ist für mich Rache. Es war die Rache an bestimmten Menschen, Menschen die anderen nur schaden wollte. Aber was mache ich jetzt? Ich hatte meine Rache, was ist nun der Sinn meines Lebens? Ist es wirklich so einfach auf seinen Tod zu warten? Sie hätte mich sicher zusammen gestutzt und versucht mich von etwas Anderem zu überzeugen.

„Glücklich zu werden“, das wäre ihre Antwort auf die Frage gewesen, aber reicht das? Und was macht jemand, dessen Glück weg ist und nicht wieder kehrt? Einfach weiter leben und versuchen jemals wieder glücklich zu werden? Eigentlich wäre es ja möglich gewesen, aber es fühlte sich nicht mehr so gut an. Immer weiter leben, bis man sein Glück findet, was für eine utopische Vorstellung, dachte ich immer. Der Sinn des Lebens? Darauf scheint es keine richtige Antwort zu geben, egal wie lange man nach einer suchte.

Wie hatte das alles angefangen?

Gute Frage, wie war das damals? Ich wusste sehr lange nichts mit mir anzufangen, damals war ich noch sehr jung gewesen.

Welchen Berufswunsch hast du?

Das wurde ich damals von meinen Lehrern oft gefragt. Damals hatte ich noch keine Vorstellungen davon gehabt. Ich wusste nicht, was ich werden wollte, es gab so viele Berufe und ich hatte nicht den kleinsten Schimmer, was aus mir werden sollte. Auch wenn es nur Vorstellungen waren, ich hatte sie nie. Vielleicht Pilot? Diese Vorstellung war schon damals für mich daneben gewesen, zumal fast jeder Pilot werden wollte und nicht so enden wollte wie die Anderen. Außerdem war ein solcher Berufswunsch nicht zu verwirklichen. Ich nahm mir nur Ziele vor, die ich auch verwirklichen konnte. In den Jahren danach fing ich an, mich für Kampfsportarten zu interessieren, ich machte Karate, Kendo und Aikido, sicherlich auch noch vieles mehr, aber so viel gebracht hatte es mir nicht. Diese Kampfsportarten spornten mich an und ich trainierte immer härter. Der Beste, das wollte ich sein, ich hatte es verdient gehabt und tat alles dafür..bis zu jenem Tag.
 

Ich war nicht gerade jung und mein größtes Hobby war die Schießerei gewesen. Zufällig entdeckte ich eine der vielen Schießhallen in Japan und ich verspürte da auch den Drang einmal mit zu machen. Schon in kurzer Zeit war ich Recht gut und konnte in fast jedes Ziel treffen. Als diese Hürde erstmals geschafft war, machte ich endlich den lang ersehnten Waffenschein. Dort begegnete ich ihnen, zwei mysteriöse Gestalten.

„He Junge, du bist gut, hast du nicht Lust, bei uns mitzumachen?“, fragte mich der eine Mann. Er war komplett in schwarz gekleidet und ich wusste nicht, was ich davon zu halten hatte. Die langen Haare seines Partners schreckten mich schon etwas ab, aber ich wollte nicht, dass die zwei etwas davon mit bekamen.

„Um was geht es bei euch?“, wollte ich wissen.

„Ach komm lass ihn, der ist doch nur ein kleiner Grünschnabel“, sprach der andere Mann. Scheinbar hatte er mehr zu sagen, als der andere, der mich ansprach. Ohne mir eine Antwort zu hinterlassen, verschwanden die Beiden wieder in der Dunkelheit aus der sie auftauchten.

„Merkwürdige Gestalten“, murmelte ich und machte mich auf den Weg nach Hause. Dort aber gab es keine heile Welt mehr, meine Familie regte sich zu sehr über meinen Waffenschein auf und wollten diese nicht im Haus haben. Bis heute kann ich sie nicht verstehen, es wäre doch viel sicherer, aber im Nachhinein entdeckte ich erst dann neue Möglichkeiten. Weil ich auf meine neue Waffe nicht mehr verzichten wollte, fand meine Familie, dass ich auf eigenen Beinen stehen sollte und warfen mich aus dem Haus. Ich war alleine und hatte niemanden. Ich weiß nicht, was schlimmer war, dass ich vollkommen alleine war und auf mich gestellt oder dass es mir nichts ausmachte. Jedenfalls finde ich, war es die richtige Entscheidung,, nicht wieder nach Hause zurück zukehren, wer weiß, was meine Familie gerade macht und ob sie an mich denken oder ob ich schon in Vergessenheit geriet. Damals war es mir egal, ich beschloss in die Staaten zu fahren und dort ein Neues Leben anzufangen, dort angekommen wusste ich aber immer noch nichts mit mir anzufangen. Mein Weg, vielleicht sogar mein Gespür führte mich zum FBI und dessen Übungsplatz. Was ich da sah, ließ mein Herz etwas höher schlagen. Ich hätte es mir nie zu träumen gewagt, aber ich musste die Gelegenheit einfach am Schopfe packen. Noch am gleichen Tag, ging ich in das Gebäude und suchte jemanden. Von einem Bewerbungsschreiben hatte ich nichts gewusst, aber sicherlich hätte ich es sowieso nicht gemacht. Ich hatte Glück und großes Durchsetzungsvermögen.

„...wenn Sie mich nicht nehmen, schließe ich mich den Männern, ganz in schwarz gekleidet, an...“, waren meine Worte. Ja ich drohte ihnen und vielleicht war es sogar Erpressung gewesen, doch ich wollte an mein Ziel kommen und mir war es egal wie. Diese kleine Drohung von mir hatte mir ziemlich weiter geholfen, da gleich der Chef eingeschaltet wurde. Zuerst wurde ich befragt was ich überhaupt mit diesen Männern zu schaffen hatte.

„Und?“, wollte ich wissen. Es war immer noch ungewiss gewesen, ob ich bald ein neuer Mitarbeiter werde oder nicht.

„Direkt mitarbeiten geht nicht“, fing mein Gegenüber an. Sein Name war James Black und er gehörte zu der älteren Generation, das merkte ich sofort, auch wenn er sich die Jahre etwas blonder gefärbt hatte. Sicherlich nur um etwas jünger auszusehen.

„Warum nicht?“, empört sprang ich von meinem Stuhl auf und musterte ihn mit weit aufgerissenen Augen. Ich wusste einfach nicht warum ich warten sollte, lag es an seinem Alter das er so langsam war?

„Nur mit der Ruhe“, bat Black mich. Er wirkte leicht erschrocken und hatte mit meiner Reaktion nicht gerechnet. „Ich kann Sie nicht gleich als Mitarbeiter nehmen. Wie alle anderen werden Sie erst drei Jahre lang das Ausbildungslager besuchen und dann können wir sie nehmen“, erklärte James mir. Ich war überrascht. Das Ausbildungslager dauerte so lange und bei meinem Glück würde ich erst mit 26 Jahren für das FBI arbeiten können, zumindest, wenn ich nicht mittendrin alles abbreche.

„Was sagen Sie dazu?“, fragte mein Gegenüber nach, weil ich nicht antwortete. Er grinste, er grinste mich an und ich versuchte es zu interpretieren. Scheinbar gab es viele Neulinge hier, die aufgrund dieser drei Jahre absagten oder es versuchten und scheiterten.

„Ich mache es“, nickte ich. In diesem Moment wollte ich nichts Sehnlicheres und beschloss diese drei Jahre durch zuhalten. Augen zu und durch.

„Dann füllen Sie noch den Zettel aus“, bat James. Auf dem Zettel war alles mögliche gefragt gewesen, aber mir war bewusst, dass sie meine Daten für die Akten brauchten und auch dann, wenn mir etwas passieren würde.

„Warum nehmen Sie mich eigentlich?“, wollte ich wissen. Ich war zuerst ohne Bewerbung rein gekommen, wurde abgelehnt, aber nun bin ich dabei.

„Sie sind ein guter Schütze und solche Männer brauchen wir“, entgegnete James.

„Und was hat es mit den Männern in schwarz zu tun?“, fragte ich wieder. Damals habe ich wirklich oft und viel geredet, aber mit der Zeit verblasste es nur noch.

„Diese Männer...nun ja...“, sichtlich runzelte James seine Stirn und man konnte seine Falten sehen. Ich konnte mir schon denken, dass er es scheinbar nicht sagen wollte, aber ich hackte nach und ließ einfach nicht mehr locker.

„Die Männer in schwarz...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shini_Holmes
2008-07-09T12:25:42+00:00 09.07.2008 14:25
Diese Fragen, die du zwischendurch gestellt hast, waren klasse! Erst die Frage und direkt danach die Antwort von Shuichi selber...
Ich finde das erste Kapitel einfach nur toll!^^
Du arbeitest Shuichis Gedankenwelt logisch aus. Ich meine, du machst keine Bemerkungen, die Shuichi nicht machen würde...die kühle Seite und auch die stechend "giftgrünen" Augen, die due erwähnt hast, kommen so gut raus^^
Auch den Teil in der Schießhalle mit Gin und Vodka war klasse geschildert... Ohne zu erwähnen, wie die beiden hießen, wusste der Leser trotzdem, dass sie es waren!
Der letzte Teil mit James hat mich sehr neugierig gemacht^^ Ich hab mich gefragt, was er ihm jetzt über die Organisation erzählen wird. Ich will unbeding´t weiter lesen, um Durchblick über Shuichis Vergangenheit zu bekommen ^_^

ganz liebe Grüße...^^
Von: abgemeldet
2008-02-17T08:46:38+00:00 17.02.2008 09:46
Also...
Ich find das mal wieder super toll geschrieben!
Nur fand ich es plötzlich etwas verwirrent, als du in der Ich-Form angefangen hast. Doch im Laufe des Kapis habe ich das dann auch mal verstanden. Naja, ich find das gut, das du mal etwas Licht in die VErgangenheit von unserem Akai bringst. Ich hoffe, das du schnell wieterschreibst!

deine treue Leserin Ai!


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