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My Ryu, my Shu - Texte zweier Brüder

von

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It’s me, Ryuichi Sakuma

Buchshooting, Part 1

Bild 1
 

Ryuichi war unterdessen am ersten Shootingort innerhalb der prächtigen Halle angelangt. Zwischen zwei voll aufgeblühten Kirschbäumen hing eine Hängematte in die er sich so setzte, dass er nicht runter flog. Dabei winkelte er beide Beine an. Das linke stand hierbei vor dem Rechten und gab somit den Blick auf die raffinierte Hose frei. Sein rechter Arm ruhte auf seinem rechten Knie, die linke Hand hing locker über den Rand der Hängematte und striff dabei den hinter Ryuichi sitzenden Kumagoro. Den Kopf leicht nach hinten gelegt, konnte man sein klares Gesicht im Profil sehen. Gepaart mit einem zärtlichen Lachen und einem sehnsüchtigen Blick in den Himmel, wurde so posierend das erste Foto geschossen.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 2
 

Da kein zweiter Versuch dafür nötig war, entfernte sich Ryuichi von der Hängematte, wechselte zur Wiese und legte sich dort auf seinen Rücken. Seine Flügel wurden so um seinen Oberkörper gelegt, dass sie minimal den Bauch bedeckten, aber trotzdem nicht am Körper klebten. Die Haare drapierte man so um den Kopf des Grünhaarigen, dass sie mit der oberen Kante der Flügel abschlossen. Ein Mitarbeiter, der auf einem Gestell über ihm lag, hielt über Ryuichis Kopf einen großen Kumagoro. Dabei hielt er eine Pfote Kumagoros so, dass sie Ryuichis Kinn seitlich anhob. Ryuichis Hände berührten im Gleichklang den Kopf der Großausgabe seines Stoffhasen. Verhaltend und fragend sah er in die Knopfaugen seines Plüschtieres. Man hatte beide zudem so positioniert, dass es schien, als ob sie sich gleich küssen würden, aber doch nie dazu kamen. Eine Windmaschine verteilte zudem über die gesamte Szenerie weiße Federn und blaue Rosenblätter. Ein einzelner künstlicher Sonnestrahl tauchte die ganze Pose in ein romantisches Licht. Auch dieses Bild klappte gleich beim ersten Versuch.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 3
 

Wie aus einem Traum erwachend begab sich Ryuichi zu einem der beiden Kirschbäume des Ausgangsbildes, die Matte hatte man inzwischen entfernt. An dessen Stamm ruhte nun ein großer Kumagoro, vor den sich Ryuichi mit überkreuzten Beinen legte. Seinen Kopf bettete er auf den Bauch des Hasen, berührte Kumagoros rechte Pfote sowie die linke und presste am Ende beide vor seine eigene Brust. Erneut zupfte ihm ein Assistent die Haare zu Recht, damit sie zum Gesamtbild passten. Zusätzlich strahlten die Lichtleute seine Flügel so an, dass sie schimmerten und nicht matt wirkten. Darüber unbemerkt döste Ryuichi leicht ein, wirkte natürlich schlafend und lieferte dem Fotografen sein gewünschtes Motiv, seinen schlafenden Engel.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 4
 

Lange aber blieb der schlafende Engel kein Engel, denn Ryuichi musste in die Garderobe sein Outfit wechseln und mit dem nun folgenden war er sicher kein Himmelswesen mehr, ganz im Gegenteil. Auf diesen Part freute sich zudem besonders der weibliche Teil der Mitarbeiter, denn in diesen Sachen sah er einfach zu gut aus und machte deutlich, dass selbst er jederzeit auf sexy umschalten konnte. Wenig später kam Ryuichi mit besagtem Outfit in den Raum und trug es mit einem solchen stolz, dass einige der Mitarbeiter im Geiste erst mal in aller feinster Manier in Ohnmacht flogen. Sein Outfit bestand aus einer engen schwarzen Hotpants sowie einem ärmellosen schwarzen Netzhemd, welches ebenfalls eng anlag. Des Weiteren trug er an beiden Fußgelenken leichte Kettchen. Diese fanden sich auch an den Handgelenken wieder. Außerdem schmückte sein Hals ein schwarzes Lederhalsband. An den Oberarmen befanden sich zusätzlich pro Arm noch jeweils 2 Lederschnallen von denen je eine Kette zum Halsband abging.
 

Aufgeregt begab sich Ryuichi nun zu dem Kirschbaum unter dem er vorhin schon mal geschlafen hatte. Er freute sich bereits auf das Bild, denn allzu viele gab es in der Form von ihm nicht. Genüsslich setzte er sich unter den Sakurabaum, atmete noch einmal tief durch und begann sich in Pose zu setzen. Das rechte Bein ließ er voll ausgestreckt während er das linke angewinkelt zu sich ran zog. Dies wiederum drehte er so, dass es seitlich zu sehen war. Im gleichen Atemzug drehte er seinen Oberkörper ebenfalls etwas seitlich zwecks Sichtbarkeit der Fußkettchen. Mit dem rechten Arm stütze er sich neben seinem Oberkörper ab. Den linken Arm hingegen streckte er so aus, dass er scheinbar auf seinem Po lag. Dadurch konnte man die Ketten an seinem Oberkörper ebenfalls gut sehen. In der Hand hielt er außerdem eine blaue Rose. So in Pose gesetzt, passte sein zerstrubbeltes Haar natürlich zum Gesamteindruck, verdeckte zudem das rechte Auge und ließ Ryuichi den Betrachter mit dem linken Auge fixieren. In genau jenem freien Seelenspiegel lag Erotik und Sinnlichkeit pur, gepaart mit einem entsprechenden Lächeln und beleuchtet durch das richtige Licht, klappte selbst dieses Bild sofort.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 5
 

Der nächste Maskengang folgte und damit ein weiterer Wandel seines Wesens. Einmal sollte er sich vom unschuldigen Himmelsboten über den verruchten Schlingel zum kindlichen Erwachsenen entwickeln. Kichernd kehrte er zu seinem Arbeitsort zurück. Kichernd, da ihm das Outfit von allen am Besten gefiel. In dem Falle trug er eine knielange Hose im Armelook und passend dazu ein blaues Shirt. Des Weiteren befand sich um seine Hüfte ein Duellgürtel samt Deckbox mit Deck, Regelbuch und Duellplane. Sein Kopf zierte eine wunderhübsche Kumagoromütze. Besonders die hatte er in sein Herz geschlossen und würde sie sicher nicht mehr los lassen. Im Gegenteil, er durfte sie mit nach Hause nehmen und deswegen wollte er auch, dass dieses Foto besonders gut wurde.
 

Inzwischen hatten Mitarbeiter die für das Bild nötigen Utensilien bereitgestellt. Sie bestanden aus: Kumagorobällen, weiteren Kumagoros und Kumagoroluftballons, die von mehreren Mitarbeitern während der Entstehung gehalten wurden. Seinen Orignalkumagoro hielt Ryuichi bereits in den Händen. Er war nicht mehr der Schönste, aber Ryuichi hatte darauf bestanden ihn dabei zu haben. Innerhalb weniger Sekunden befand er sich auf der Blumenwiese und alles wurde aufgebaut. In die rechte Hand drückte man ihm die Luftballons. Links neben seinen Füßen wurden die zwei Kumagorobälle sowie ein weiterer Hase platziert. Rechts neben seinen Füßen fanden außerdem zwei weitere Kumagoros Platz. Der Rest lag nun an Ryuichi. Den rechten Arm streckte er ganz aus, knickte lediglich im Ellenbogenbereicht etwas ein. Seinen linken Arm winkelte er ganz an, um Kumagoro an sich pressen zu können. Schüchtern stellte er ein Bein leicht vor das andere. Mit einem von Unschuld überzogen Gesicht und glänzenden Augen, gleich denen eines Kindes unter seinem ersten Weihnachtsbaum, sah er dabei in die Kamera. Hinzu kam ein leicht ängstlicher Ausdruck darin, der durch einen Biss auf die Unterlippe verstärkt wurde. Ein weiteres Foto war geboren.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 6
 

Diesmal musste Ryuichi lediglich den Ort wechseln. Strahlend, da er ja immer noch die Mütze aufhatte, begab er sich vor eine blühende Hecke. Deren Blüten waren am Vortag gerade erst aufgegangen und dadurch noch sehr frisch. Sie glänzten förmlich im Licht der Sonne, die in diesem Moment praktischerweise durch das Dach schien. Ryuichi stellt sich vor besagte Hecke. Dort drückte er Kumagoro fest an sich und hielt in der linken Hand zwei blaue Rosen, der Stoffhase passend dazu in seinen Pfoten ebenfalls eine. Vorsichtig drehte er sich etwas zur Seite und blickte scheinbar an der Kamera vorbei. Staunend betrachtete er etwas dass der Betrachter nicht sehen konnte. Um diesen Eindruck zu verstärken, hatte der Grünhaarige außerdem seinen Mund leicht geöffnet, fast so als würde ihm jederzeit ein leises „oh“ entweichen. Auf seinen Wangen lag zusätzlich ein leichter Rotschimmer, als könne er es gar nicht fassen, dass ausgerechnet ihm diese Rosen gelten sollten. Weitere einzelne Rosenblätter flogen zusätzlich durch das Bild, als der Fotograf abdrückte und diesen Moment für immer festhielt.
 

Buchshooting, Part 1

Bild 7
 

Für das nächste Bild brauchte Ryuichi gar nicht erst zu wechseln, denn es sollte das dritte in dem Outfit werden und zudem am selben Ort geknipst. Diesmal drehte sich Ryuichi mit voller Vorderfront zum Betrachter. Kumagoro wurde ihm aus den Händen genommen und neben seinen linken Fuß gesetzt. Dieser blickte ebenfalls in die Kamera. Ryuichi hatte dabei sein rechtes Bein leicht angehoben, beide Arme zudem angewinkelt und vor seiner Brust gefaltet. Große zitternde Augen blickten in die Kamera und zeigten unfassbare Freude sowie Überraschung. Dies wiederum wirkte in Verbindung mit dem leichten Rotschimmer und dem stillen Lächeln wie ein wahres Feuerwerk versteckter Eigenschaften. Fast schien es so, als würde er aus dem Bild springen, um den Betrachter für die Erfüllung des Wunsches (welcher auch immer) zu Boden zu knuddeln.
 

Sonstige Bilder

Bild 8-10
 

2x während Probe in Kabine

1x bei Überprüfung
 

Singlebilder

Bild 11-13
 

Innenseite “To in the night”

Außenseite “To in the night”

Cover “To in the night”
 

Singlebilder

Bild 14-16
 

Cover “Missing a star”

Innenseite “Missing a star”

Außenseite “Missing a star”
 

Singlebilder

Bild 17-19
 

Cover “If you sing”

Innenseite “If you sing”

Außenseite “If you sing”
 

Buchshooting, Part 2

Bild 20
 

Aufgeregt wuselten die Mitarbeiter durch die Halle, stellten hier und dort etwas auf, prüften die Beleuchtung oder aber taten einfach was sie zu tun hatten. Heute galt es die letzten Fotos für den Bildband über Ryuichi Sakuma zu schießen ehe die Arbeit der Layouter, Texter und sonstiger Leute begann. Während in der Halle also alles in heller Aufregung war, wurde Ryuichi in der Maske fertig gemacht. Zu beginn stand eine Großaufnahme seines Gesichtes an. Deswegen wurde besonders sein Gesicht beachtet sowie der zusehende Teil der Schulter und der Hände. Fertig gestylt ging es auch schon nach draußen, das heißt, wirklich fertig war er noch nicht. In der Halle angekommen hockte er sich hin und bekam übergroße Flügel umgeschnallt. Diese drapierte man dabei so, dass sich der Rechte über den kompletten Hintergrund schob und der Linke so über den Vordergrund, dass man nur ein Stück seiner linken Schulter sah. Der für das Bild nötige Ausschnitt wurde zudem so gewählt, dass man von den Händen nicht viel sah, fast gar nichts eigentlich. „Jetzt bitte den Kopf seitlich drehen, den Blick auf einen unbestimmten Punkt fixieren und die Augen dabei zur Hälfte schließen Danke!“ Getreu der Anweisung, setzte Ryuichi die Details um und durfte gleich danach wechseln.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 21
 

Die Techniker hängten eine lilane riesige Scheibe an einer freien Wand des Studios auf, klebten darauf ein entsprechend großes Herz und verzierten es zusätzlich mit diversen Schriftzügen. Schnell noch etwas ausgeleuchtet, konnte Ryuichi bereits erscheinen und das tat er auch. Allerdings, sein Aufzug, der war nun wirklich ungewöhnlich. Wieso? Nun, er hatte einen Ganzkörperkatzenanzug an, war selbstverständlich entsprechend geschminkt worden und hielt zu dem einen Fischstrauß in den Händen. Richtig gehört, so als würden andere einen normalen Strauß tragen, hatte er in seinem Fische drin. So ganz geheuer war ihm die Sache zwar nicht, aber Auftrag hieß Auftrag, da musste er eben durch. Aufgeregt trottete er zu der Wand und hockte sich vor diese, parkte die Hinterpfoten so, dass er seitlich hockte, stellte sich überhaupt seitlich auf. Den Blumenstrauß streckte er dabei nach vorn und sah den „Empfänger“ mit verhalten verliebten Augen an, fast so als würde er sich nicht trauen zu fragen. Diesmal ließ man ihm einen Moment, ehe das Foto an sich erstellt wurde.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 22
 

Rasch wurde die Wand beiseite geschoben und eine neue mit Wolken hinter ihm aufgebaut. Außerdem schwebte etwa in Kopfhöhe ein bunter Schmetterling, den man an der Wand festgemacht hatte, aber so, dass die Stange auf dem Bild nicht zu sehen war. Ryuichi indes grübelte bereits wie er das Foto umsetzen sollte, da er ja nun mal keine Katze war und es deswegen schwierig werden könnte. Eigentlich sollte er so sitzen, besser liegen wie eine Katze, hatte sich aber für eine andere Methode entschieden. Er legte sich leicht auf die Seite, sodass seine Hände nebeneinander lagen, die Beine ebenfalls, sein Katzenschweif lag dabei locker vor ihm und seine Ohren spitzten sich. Gänzlich erstaunt, als würde er einen Schmetterling zum ersten Mal sehen, betrachtete er das Flugobjekt vor ihm und wagte sich mit seiner Nase soweit vor, dass er ihn fast berührte. Ein minimaler Rotschimmer offenbarte sich auf seinen Wangen und der Fotograf hatte was er wollte.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 23
 

Dieser trat auch wenig später auf ihn zu. „Herr Sakuma? Beim nächsten Bild bitte nicht extrem böse gucken. Ein bisschen bis mehr ja, aber nicht zu sehr. Nicht das meine Linse noch Angst bekommt.“ Ryuichi kicherte nur und pattete den Fotografen. „Keine Sorge, ich krieg das schon auf die Reihe. Knips du einfach nur weiter.“ Giggelnd ergab er sich der Gaderobenchefin, die auftauchte, kaum das der Fotograf weg war und ließ sich in ein rotes Designershirt stecken sowie ein weiteres Weißes drüber. Ersteres war selbstverständlich im Bereich der Ärmel länger, damit die Sache auch wirklich Sinn machte. Jedenfalls wurden ihm noch kurz die Haare ein bisschen zerwuselt und los ging’s. Ryuichi hatte sich diesmal vor eine grüne Wand mit grünen Kreisen zu stellen, mit dem Rücken zur Kamera, seitlich zugleich und die Arme so anzuwinkeln, dass sie seinen Blick unterstützten. Langsam drehte der Grünhaarige seinen Kopf ebenfalls zur Seite und setzte jenen bitterernsten Blick auf, den die Fans so sehr fürchteten. Allerdings, diesmal eine Spur schärfer, da er mit diesem Blick fast schon gemein gefährlich wirkte. Der Fotograf musste hinter seiner Kamera schlucken. Da hatte er den berühmten Entertainer nun schon gebeten nicht ganz so zu übertreiben und die Wirkung seiner Augen war trotzdem umwerfend.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 24
 

Beim nächsten Bild wurde es allerdings eher die gesamte Situation bilden. Hier von träumten allerdings viele Mitarbeiter, denn so mancher würde Ryuichi gern in der Form geliefert bekommen. Nun, für den Moment aber musste erstmal alles aufgebaut werden. Mitarbeiter schleppten eine riesige herzförmige Pralinenschachtel herbei, in die Ryuichi gleich mal steigen durfte. Die Schachtel an sich stand dabei auf einem Tisch, der mit einem blauen Tuch abgedeckt wurde. Davor lagen ein gelbes Geschenkband und noch nicht gegessene Bonbons. Hinter ihm stand ein prächtiger Strauß roter Rosen, welcher sich wunderbar von der weißen Zimmerwand abhob. „Herr Sakuma, sie heben jetzt bitte mit ihrem rechten Arm den Deckel hoch und halten ihn so, dass er einen Teil ihres Kopfes bedeckt. Außerdem legen sie bitte den linken Zeigefinger an ihren Mundwinkel. Der dazu passende Blick ist ihnen selbst überlassen.“ Gehorsam nahm Ryuichi die ihm angewiesene Pose ein, stellte seine Augen auf Chibi und übergroß, blinzelte ein paar Mal verdutzt und entfernte den Finger am Mundwinkel etwas, um sein erstaunen zu verdeutlichen. Das Bild schrie nun förmlich nach der Frage, ob es denn wirklich richtig sei, das er in der Schachtel hockte? Nun, die Mitarbeiter antworteten insgeheim mit einem mehr als klaren ja! Ryuichi selbst war doch süßer wie das Zeug, was eigentlich in eine solche Pralinenschachtel gehörte.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 25-30
 

Ebenso wie die Kulisse aufgebaut worden war, wurde sie wieder abgebaut und Platz für die nächste geschaffen. Gut, streng genommen bestand die nur aus einer riesigen weißen Wand, die durch rote Sternchen farblich aufgepeppt wurde. Vor eben jenem Objekt stand Ryuichi nun im weißen Designershirt, demselben von eben, nur ohne das Rote drunter und einer schwarzen Hose. In seinem Armen ruhte ein lebendiges weißes Tigerbaby, das sich vertrauensvoll an ihn schmiegte. Das junge Tier gehörte einer Firma, die nur Filmtiere trainierte und sie für Filme, Shootings oder ähnliche Dinge auslieh. Der Pfleger des Tieres war selbstverständlich ebenfalls mit anwesend, um den kleinen Knirps zu beruhigen, wenn er unruhig wurde. So vorsichtig aber wie man ihn hier behandelte, hatte er keinen Grund dazu. Ryuichi hob seine Arme mit dem weißen Fellbündel an, sodass dieser mit dem Kopf in seiner Halsbeuge ruhte. Sein eigener Kopf schmiegte sich an den Fell besetzen des Tieres. Rasch noch zur Seite gesehen und das erste Bild war im Kasten. Wenig später ein weiteres, in dem beide in die Kamera sahen, eines in dem sie sich ansahen und eines in dem Ryuichi die Nase des Tieres küsste und ein letztes indem er ihm über seinen Kopf hob. Kaum, dass diese Fotostrecke ihr Ende fand, wanderte der Tiger zurück in die Arme seines Pflegers, der nach einer kurzen Pause wieder mit ihm verschwand. Die beiden hatten heute noch einen weiteren Termin zu erledigen, in dem Falle den Dreh eines kurzen Werbespots.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 31
 

Während der Pfleger also seiner Arbeit nachging, bereitete sich Ryuichi selbst auf seine nächste Aufgabe vor. Sein Designershirt wurde zu einem Designerhemd, aber nicht einfach so, nein, am Ende hätte er es genauso gut weglassen könnte. Das gute Stück wurde nämlich so angelegt, dass es ihm rechts fast von der Schulter rutschte und es links nur durch seine Hand gehalten wurde. Außerdem war es bis zum Bauchnabel runter offen und wurde ab dort lediglich durch ein rotes Band gehalten. Die Haare des Sängers standen nun erst recht ab, sodass man meinen sollte er hätte sich gerauft. Dies wiederum passte überhaupt nicht zu der roten Rose im Mund und seinem angewinkelten Arm, dessen rechte Hand mit ihren Fingern den Betrachter lockend näher heran winkte. Um ihn herum schwebten lauter rote Rosen, die mittels Windapparat in Bewegung gehalten wurden. Außerdem strahlte man seine Brust noch extra an, legte Glanz auf die Haupthaare, tat überhaupt alles damit die Situation so anziehend wirkte wie sie sollte. Ryuichi schmiss sich also in Pose, kitzelte heraus was herausgekitzelt werden sollte, veränderte seinen Pose noch etwas und hatte es mit dem passenden verführerischen Blick schließlich drauf.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 32
 

Am Eingang der Halle erwartete man ihn bereits, zog ihn raus und packte ihn ins nächste Outfit, ebenfalls eines der eher gewöhnungsbedürftigen. In seinem Falle bestand es aus zwei langen roten Stoffbahnen, die mittels Schnüre zusammen gehalten wurden und besonderes im Hüftbereich dich angesiedelt waren. Auf diese Weise wurde der Stoff dort etwas gerafft und zeigte nichts was nicht gesehen werden wollte. Hinzu kamen ellenbogenlange rote Stoffstumpen, eine passende Mütze und einmal mehr Flügel, diesmal jedoch im schönsten blauschwarz. Ungefragt scheuchte man ihn wieder nach draußen, wo ihn bereits eine mit weißen Blumen bestückte Fläche erwartete, ebenso weitere Assistenten. Diesmal würde Ryuichi keine Anweisungen erhalten, sondern sollte man schön selber machen. Am Bestimmungsort angekommen, legte sich Ryuichi hin, klemmte den rechten Arm unter seinen Kopf, sodass man nur noch die Finger und ein Stück Stumpen sah, winkelte den linken ab und parkte seine Beine so, dass das linke Bein über den rechten lag und die lockeren Schnüre den Blick auf seine Beine freigaben. Seine Haare zupfte man ihm zu dem so zu Recht, dass sie vor seinem Gesicht lagen und die Flügel so, dass sie fast schon senkrecht abstanden und im Bild später nur zur Hälfte zu sehen sein würden. Nachdenklich bis traurig wanderte Ryuichis Blick gen Boden, gemischt mit unbestimmtem Wissen, Sehnsucht und verstecktem Verlangen zugleich. Nachdem er ein paar Sekunden so gelegen hatte, wurde das Foto geschossen. Wirklich Ruhezeit ließ man ihm dabei aber nicht, da der Fotograf bereits wieder drängte, die Praktikanten eine neue „Kulisse“ aufbauten und Ryuichi gewechselt Chamäleon zu spielen hatte.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 33
 

„Jungs, ihr wisst das dieses Bild etwas kompliziert ist, also strengt euch gefälligst an. Es soll schließlich alles echt wirken, so gut wie jedenfalls.“ Die Praktikanten seufzten nur und erledigten ihren Aufgabenteil. Gemeinsam hievten sie einen großen Pappkarton auf ein größeres Gestell, in dem ein Loch eingelassen war, damit Ryuichi sich zu Recht setzen konnte. Drumherum legten sie Parket aus und vervollständigten die Sache mit jeweils zwei weißen Zimmerwänden sowie dem Schriftzug „Homeless?!“ auf der Vorderkante des Pappobjektes. Kaum, dass sie damit fertig waren, trat Ryuichi bereits wieder ein, bekleidet mit einer schlichten weißen Hose, einem ebenso so schlichten Shirt und ockerfarbenen Nekoohren sowie einem dazugehörigen buschigen Schweif. Seine Haare ruhten relativ manierlich, abgesehen von einem wohldrapierten Stitz. Sein Gesicht hatte man zu dem so geschminkt, dass der alsbald folgende kindliche Ausdruck erst recht im wahrsten Sinne des Wortes Eisberge zum Schmelzen bringen würde. Summend schritt er zur Schachtel, stieg in diese rein und hockte sich so hin, dass seine Finger auf der Seite mit dem Spruch zu sehen waren, sein Mund verdeckt wurde und man nur seine riesigen Augen sah sowie seine Nase. Zudem hingen die Ohren beiseite und der Schweif wurde so angeordnet, dass er scheinbar hinter der Spitze des linken Ohres ruhte. Von seinen Sachen sah man nun nicht mehr viel, was jedoch nicht weiter schlimm war. Bei diesem Bild wurde sowieso mehr wert auf sein Gesicht und die Pose insgesamt gelegt. Nun, wo Ryuichi saß wie er sollte, konnte er sich auf seinen Blick konzentrieren. Ein paar mal geblinzelt, das kindliche Ich hervor gekramt und schwups, der heimatlose junge „Kater“ war für immer in die Kamera gebannt.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 34
 

Lange sollte er aber kein junger Kater bleiben, denn die Kulisse wurde bereits wieder abgebaut und eine neue zu Recht geschoben. Nachdem Ryuichi endlich verschwunden war, konnte man die Wand mit den Glasscherben hervor ziehen und das riesige gläserne Ei davor platzieren. Dessen Zustand zeigte sich allerdings als erbärmlich, eingerissene Kanten, scharfe Spitzen und fast abbrechende Stücke schreckten ab. Die Bruchstücke auf der Wand dahinter flogen so, dass sie zum Ei gehörten, glaubhaft absprangen und dabei zugleich ein „geordnetes“ Chaos verbreiteten. Die Halle wurde weitest gehend abgedunkelt, lediglich das kaputte Ei in unterschiedlichen Blautönen angestrahlt. Wie aus dem Nichts saß Ryuichi auf einmal in diesem kaputten Ei, einmal mehr ganz in weiß gekleidet und mit Flügeln bepackt, deren Gewicht nicht gerade ohne war. Die Federn des Hauptflügels standen dabei fast schon star ab und bildeten eine scharfe Kante zu den Bruchstücken, ganz im Gegenteil zum hinteren Flügel, der fast schon wegknickte. Der Kopf des Sängers ruhte bedingt durch seine Haltung scheinbar auf einer scharfen Kante des Ei’s, seine Haare wehten im Wind und seine Augen schwammen in Tränen. Seine gesamte gebückte Körperhaltung verdeutlichte, dass dieser „Engel“ über seine Geburt überhaupt nicht glücklich war und liebend gern in seinem Ei geblieben wäre. Diese Chance aber ließ man ihm nicht, der Hauptflügel zitterte, Ryuichis Kauerhaltung verstärkte sich und der Fotograf vergaß darüber fast abzudrücken.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 35
 

Aber nur fast, da die Zeit drängte und der geplante Zeitraum für das Shooting ziemlich eng wurde Sie konnten sich jetzt keinerlei Verzögerung mehr erlauben, jedenfalls nicht ohne Probleme zu kriegen oder zu explodieren. Ryuichi blieb bei all dem Chaos still, ging ruhig rein und wieder raus, stellte sich in einem weiteren Outfit vor eine mit Wolken versetzte Wand, die den Himmel andeuten sollte. Die Schuluniform, welche er nun trug, schmiegte sich eng an seinen Körper, die Haare fielen nach hinten und die schmalen Flügel wurden diesmal lediglich mittels Beleuchtung angedeutet. Der Betrachter sollte selbst entscheiden können, ob er denn nun welche trug oder nicht. Die Augen geschlossen, die Nase zum Schnuppern in die Luft gestreckt und die Arme nach hinten ausgebreitet, war ein weiteres Foto geboren.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 36
 

Nebel stieg von unten her auf und umschmeichelte den nackten Körper, der vor einem dunklen Himmel hockte. Auf diesem zeichneten sich nur ein paar wenige Wolken ab, die allerdings fast untergingen. Ein einzelner, besonders heller Lichtstrahl fiel auf die grünhaarige Gestalt, deren filigrane aufgespannte Flügel unter dem Gewicht des Lichtes zu brechen schienen. Einzelne Nebelschwaden krochen zögerlich an der schmalen Gestalt nach oben und strichen über sein gesenktes Haupt. Sekunde um Sekund verstrich, alles schien den Atem anzuhalten und lediglich ein kurzes Aufblitzen unterbrach die Atmosphäre. Niemand, aber wirklich niemand wagte es ein Wort zu sagen, da diesem Bild die Ehre zuteil werden sollte die letzte Seite des Bildbandes zu schmücken. Deswegen war es hier besonders wichtig den Moment ausklingen zu lassen und die Session notfalls zu verlängern.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 37
 

Irgendwann aber musste selbst diese ruhige Stimmung unterbrochen werden, das letzte Foto für heute stand an. „So Leute, das ist jetzt das letzte Bild für heute. Deswegen bitte ich euch: Strengt euch ein letztes Mal an, gebt euer Bestes und genießt danach euren Feierabend.“ Leichter Applaus brauste auf, alles machte sich an die Arbeit und konnte es kaum noch abwarten. Einmal mehr wurde eine Himmelswand angefahren, diesmal in sanften Abendtönen und der Pfleger stand ebenfalls bereits, diesmal mit einer Taube. Ryuichi indes stand bereits vor jener Wand, gekleidet in einer simplen Schuluniform, um die linke Hand ein Tuch gebunden und den rechten Arm ausgestreckt. Nachdem er seine Finger abgespreizt hatte, setzte der Pfleger das Täubchen auf das Handgelenk des Grünhaarigen und trat aus dem Bild. Dieser drückte seinen linken Arm nun so an sich, dass man nur noch den Unterarm sah und das Tuch, welches locker vor seiner unteren Körperhälfte flatterte. Sich selbst leicht seitlich gedreht, sah Ryuichi verträumt zur Taube, die ihre Flügel öffnete und selbst den Kopf so streckte, dass sie die Blickrichtung ihres Halters weiter führte. Nach ein paar Sekunden allerdings schloss sie ihre Flügel bereits wieder, wurde vom Pfleger zurückgeholt und in die Schule zurück gebracht. „Danke Leute für eure Mühe. Wir sehen uns dann die Woche wieder. Schönen Feierabend noch.“ Nach und nach löste sich die Meute auf bis niemand mehr in der Halle war und auch Ryuichi den Weg nach Hause fand.
 

Buchshooting, Part 2

Bild 38-50
 

verschiedene Privatfotos (zu Hause, unterwegs, im Urlaub etc.)
 

By Jemo Kohiri



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