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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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Looking back and moving forward

Es war dunkel und ruhig um sie herum, sie träumte nichts. Es war als würde sie schweben, in einem Zustand aus vollkommenem innerem Gleichgewicht. Sie dachte an nichts, sie war nur von Schwarz umgeben, einem tiefen, unergründlichen Schwarz, in dem sie sich regelrecht wohl fühlte. Als sie jedoch jemand leicht an der Schulter rüttelte, fuhr Seika aus ihrem tiefen Schlaf auf. Sie sah, noch etwas benebelt durch das schnelle Aufwachen, nur Kisames blitzende Zähne, weil er sie angrinste. Er hatte sich eine Minute Zeit genommen, die fest schlummernde junge Frau zu betrachten. Es war aber auch kein Wunder, nachdem sie vorhin so erschöpft gewesen war.
 

„Hey, Deine Schicht beginnt. Außerdem revoltiert Dein Magen ganz schön“, meinte er amüsiert, während Seika leicht verlegen bemerkte, dass sie nun wirklich Hunger hatte und ihr Bauch die entsprechenden Geräusche von sich gab. Sie wusste zwar nicht, wie viel sie geschlafen hatte, doch es ging ihr schon um einiges besser, auch wenn sie immer noch müde war. Sie streckte sich kurz, um ihren Kreislauf in Schwung zu bringen, damit sie nicht umkippte, wenn sie aufstand.
 

„Danke“, flüsterte die junge Frau, und lächelte Kisame sachte an. Der Haimann blinzelte. Ihr Gesicht sah im Mondlicht aus, als wäre es aus Silber gegossen worden, perfekt und unschuldig schön. Ihre erschöpften goldenen Augen, die trotz der ganzen Anstrengung strahlten, bildeten einen exotischen Kontrast. Doch der Blauhäutige besann sich schnell. Er wollte auch endlich schlafen.
 

„Da oben ist es recht gemütlich“, meinte er mit einem Fingerzeig auf seinen vorherigen Aussichtspunkt. Es war eine breite, am Baumstamm abzweigende Astgabel, die eine leichte Einhöhlung aufwies, sodass man etwas versteckt war, aber sonst alles gut sehen konnte. Es war ein alter Apfelbaum, also war das Abendessen auch nicht weit. Seika nickte ihm dankbar zu und erhob sich schließlich. Kisame wiederum ließ sich ohne viel nachzudenken auf ihren vorherigen Ruheplatz plumpsen und kaum hatte die junge Frau sich versehen, da schnarchte er auch schon leise.
 

Den Kopf schüttelnd und mit einem Schmunzeln auf den Lippen, welches aber bald wieder verschwand, machte sich Seika zu dem angewiesenen Ort auf. Mit ein paar kleinen lautlosen Sprüngen auf niedrigere Äste erreichte sie die Mulde, die wirklich recht einladend aussah. Seika hoffte, sie würde nicht sofort wieder einschlafen, weil ihr Körper doch noch schwach war, wie sie feststellte. Als sie sich vorsichtig hinsetzte, wurde sie mit einem atemberaubenden Blick auf eine in silberne Töne getauchte Landschaft belohnt. Ein ebenfalls aus dem imaginären Edelmetall bestehender Apfel hing ihr beinahe ins Gesicht. So ließ es sich doch gleich besser aushalten! In ihrer Tasche an ihrem Hüftgürtel hatte sie noch ein paar Reisbällchen. Dann gab es eben eine süße Mahlzeit, wie sie bemerkte, als sie in das saftige, reife Fruchtfleisch biss.
 

Nach einiger Zeit seufzte sie leise auf. Seika war sich plötzlich sicher, dass sie nicht einschlafen würde, weil die Ruhe ihr Zeit gab, über vieles nachzudenken, es drängte sich ihr regelrecht auf, weil die Stille die Stimmen in ihrem Kopf noch lauter wirken ließen. Deidara und Tobi waren bestimmt schon in der Basis in Tsuchi no Kuni angekommen, ihnen hier wiederum lag der schwierigste Teil der Reise noch bevor, nämlich das Territorium von Oto no Kuni. Doch das war nicht ihre Sorge. Ihr war schon von Anfang an klar gewesen, dass ihr die unklaren Verhältnisse mit Deidara Kopfzerbrechen bereiten würden. Hätte sie sich doch nur mit ihm ausgesprochen. Es musste ihm doch mittlerweile auch einleuchten, dass sie ihn sehr gern hatte, darüber hinaus jedoch keine Gefühle für ihn hegte. Er war attraktiv, das war nicht zu verleugnen und er sorgte sich um sie, aber… Ja, was? Was waren Gründe, die wirklich etwas ausmachten?
 

Oh, da fielen Seika doch ein Paar ein. Er war jähzornig, bockig, eitel, egozentrisch, großmäulig, eifersüchtig… Eifersüchtig auf wen, bitte, dachte Seika mürrisch. Er hatte keinen Grund und das hätte sie ihm direkt sagen müssen. Sie hatte es ihm gesagt, doch er hatte mit kindlicher Sturheit darauf reagiert. Sie hätte ihn einsperren müssen und es in ihn hinein prügeln sollen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es tat ihr doch weh, sich mit ihm streiten zu müssen. Sie gab es aber offen zu, dass sie sich in der rauen Welt der Akatsuki nämlich recht geborgen fühlte, fast vom ersten Tag an. Die Missionen, die zu erledigen waren, waren hart und sehr gefährlich, ja, und die Mitglieder waren ziemlich seltsame Gestalten. Selbst ernannte Götter, Massenmörder, Barbiepuppen, Einäugige, Mischwesen und Papierfetischisten und mithin die mächtigsten Shinobi des Kontinents. Und hier wurde einem die Wahrheit immer direkt aufgetischt. Es ging nicht immer nur um das größere Wohl der Anderen und trotzdem war jeder für sich wichtig und autonom. Die Missionen waren wirklich nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen konnte, doch dieser Nervenkitzel hielt einem am Leben, weil einem so bewiesen wurde, dass man gebraucht wurde und dass man auch für fähig gehalten wurde, diese schwierigen Aufgaben zu bewerkstelligen. So war diese Reise zwar brutalst riskant, doch der Einsatz von Kopf und Körperkraft war für Seika trotz der tiefen Erschöpfung eine wohlige Genugtuung, genau so, wenn sie exzessiv trainierte und nachher wie tot ins Bett fiel.
 

Auch wenn es mehr oder weniger große Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten zwischen den Mitgliedern gab, wollte Seika diese Zeit nicht mehr missen. In Konohagakure wäre sie mit ihren Fähigkeiten nur im Krankenhaus versauert, weil sie durch ihre lange Abwesenheit, in der sie mit ihrem Sensei bis zu dessen Tod in den Bergen von Kaze no Kuni, weit weg von Sunagakure, verbracht hatte, kein Anrecht auf eine Stelle in Konohas ANBU Eliteeinheiten gehabt hätte, was für die junge Frau vielleicht die einzige wahre Vorstellung von einem ausgefüllten Leben in dieser Stadt gewesen wäre. Sie war nicht mal als richtiger Konohagenin anerkannt worden, weil sie eines Tages als Kleinkind vor den Toren Konohas einzig und allein mit einem Zettel, auf dem ihr Geburtsland und ihr Name gestanden hatte, gefunden worden war, weshalb sie auch nie ein Hitai-ate erhalten hatte. So hatte ihr Sensei es ihr erzählt. Etwas Seltsames hatte sie mit diesem, schon damals sehr betagten Mann verbunden, dessen Name sie, so seltsam es auch klingen mochte, nicht einmal gewusst hatte. Doch er hatte dieselbe Fähigkeit wie sie gehabt, die er ebenfalls nicht durch irgendwelche Blutsverwandtschaften, sondern für sich selber bei seiner Geburt erlangt hatte und deshalb hatte sie ihm auch vertraut. Vielleicht, so hatte Seika es sich immer gedacht, war er ein entfernter Verwandter von ihr gewesen, weil er so viel über sie gewusst hatte und weil er wie sie auch ursprünglich aus Kaminari no Kuni kam. Warum hätte er sich sonst ihrer annehmen sollten, als sie für alle überraschend mit acht Jahren die Akademie abgeschlossen hatte und nicht als Konohagenin angenommen werden sollte? Von ihm hatte sie jedenfalls sehr viel von dem gelernt, was sie nun konnte und dafür war sie ihm aus tiefstem Herzen dankbar, auch wenn Konoha sie nach der langen Isolation mit distanzierter Freundlichkeit wieder empfangen hatte und sie an dem hatte zweifeln lassen, was ihr Sensei manchmal als die böse Wahrheit erklärt hatte.
 

Ob sie wirklich schon für tot erklärt worden war? Seika war sich darüber fast sicher, denn das war das Einfachste, wie man mit ihrem Verschwinden damit hätte umgehen können. Viele Menschen hatten sie über die Jahre hinweg vergessen und kümmerten sich sicher nicht um den Verlust einer sowieso kaum bekannten Kunoichi, auch wenn diese ein großes Talent gewesen sein mochte, weil sie ja nie wirklich ein Bürger von Konohagakure gewesen war. Die junge Frau war jedenfalls froh, dass sie sich so schnell entschlossen hatte, den Akatsuki beizutreten, bei denen sie nun einen wichtigen Platz eingenommen hatte, obwohl auch der erste Eindruck der Organisation nicht wirklich einladend gewesen war. Zuerst der schwere Kampf gegen die vier Mitglieder Zetsu, Tobi, Kisame und Deidara, dann Itachis Folter mit dem Tsukiyomi. Doch wie sie mit der Zeit herausgefunden hatte, waren alle Mitglieder mehr oder weniger menschlich. Pain war ein respektierter Anführer, Konan seine trostlose Begleiterin, Tobi war der Inbegriff für das Kind im Manne, Deidaras überaus 'menschlichen' Charakter hatte sie schon zu Genüge beschrieben, Kisame war der personifizierte Sarkasmus und Itachi… Nun, auch er hatte Gefühle…
 

Erst jetzt dachte die Brünette wieder an den Uchiha. Sie sah ihn nirgends, also würde sie nachher nach ihm suchen müssen, wenn der Wechsel der Nachtwache kam. Doch im Moment waren ein weiterer Apfel und die schöne Aussicht ihre einzige Beschäftigung, der sie sich einigermaßen sorgenfrei hingab.
 

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Irgendwann nach nicht genau zu bestimmender Zeit beschloss Seika, dass sie ihren Teil der Wache zu genüge absolviert hatte und nun der Nächste dran war. Das war Itachi. Jener Uchiha hatte sich, anders als Kisame und sie zuvor, irgendwo hin zurückgezogen, wo er von diesem Aussichtspunkt aus nicht sichtbar war, was die Brünette nicht verwunderte. Seika seufzte und stand langsam von ihrem doch sehr gemütlichen Platz auf. Aber die Aussicht auf ein paar weitere Stunden Schlaf war doch auch ziemlich verlockend, weshalb sie sich letztendlich doch bewegte.
 

Die junge Frau sprang also von dem Baum herab und landete sanft im Gras. Sie konzentrierte sich ein wenig, um Itachis Chakra ausfindig zu machen. Das, was ihre feinen Sinne aufnahmen, kam etwas tiefer aus dem Wald. Das war nicht überraschend, wenn man bedachte, dass sich der Uchiha meistens alleine aufhielt.
 

Seika genoss die Geräusche und den Geruch des Waldes sehr. Der harzige, würzige Duft, die leisen Laute von umher huschenden Tieren, das Knacksen von alten Ästen, das Rauschen der Blätter in der leichten Brise und die flüsternde Stimme, die der Wind zu haben schien, wenn er durch die Baumkronen fuhr, das alles wirkte beruhigend auf die junge Frau. Der Wald schien trotz der nächtlichen Ruhe vor Leben zu pulsieren, außerdem schienen die Tiere trotz ihrer fremden Aura nicht geflohen zu sein.
 

Und da war er, kaum sichtbar versteckt zwischen einer Gruppe von Bäumen, die jegliches Licht versperrten. Er saß mit dem Rücken gegen einen Baumstamm, die Beine aufgestellt, die Arme auf seinen Knien liegend und sein Kopf war nach unten geneigt, sodass man sein Gesicht nicht sehen konnte.
 

Seika war ein wenig unsicher über das, was sie nun tun sollte. Sollte sie leise nach ihm rufen, um ihn darauf aufmerksam zu machen, dass er nun dran war? Nein, er würde denken, es wäre etwas Unerwartetes passiert. Sie musste ihn wecken, wie Kisame sie wach gerüttelt hatte. Der Haimann und der Uchiha waren langjährige Partner, wahrscheinlich lief der Wachenwechsel immer so ab.
 

Sie ging noch ein paar Schritte vor und ließ sich dann an seiner Seite auf ihre Knie nieder. Sie streckte ihre Hand aus und berührte dann sanft seine Schulter.
 

„Itachi?“, wisperte sie und seine Augen öffneten sich sofort. Sein Sharingan war aktiviert. Er war völlig entspannt, als hätte er nicht geschlafen und ihr Kommen bereits gespürt. Sein Blick ließ Seika erschaudern. Warum hatte er sich nicht geregt, wenn er gewusst hatte, dass sie kam, um ihn für die die nächste Wachschicht zu wecken? Als er seinen Kopf zu ihr drehte, spürte sie den Hauch seines warmen Atems in dieser kühlen Nacht. Für einige Momente passierte nichts. Doch dann erhob der Schwarzhaarige sich lautlos und streckte sich leicht, während seine Augen die Gegend erkundeten.
 

„Nutze die nächsten Stunden gut. Wir werden früh wieder aufbrechen“, sagte er leise und samten, sodass Seika beinahe seufzen musste, da dieser Ton in seiner Stimme Dinge in ihrem Inneren bewirkte, die einfach nicht recht waren. Warum hatte dieser verschlossene, kühle, geheimnisvolle Mann so eine Wirkung auf sie? Die junge Frau gab als Antwort nur ein einfaches 'Mhm' und wollte sich schon hinsetzen.
 

„Nein, geh zu Kisame“, sagte er zu ihr, sodass sie ihn irritiert anblickte. Seine Augen waren wieder auf sie gerichtet und hatten einen bestimmenden Ausdruck. Seika verstand nicht, warum er hier geschlafen hatte und sie es nicht tun sollte. Sie wusste keinen Grund dafür, wollte aber Erstens nicht darüber nachdenken und Zweitens schon gar nicht mit Itachi darüber diskutieren, nicht zu dieser späten Stunde, weil sie wieder ziemlich müde war. Deshalb kam die junge Frau auch wieder träge auf die Beine und folgte Itachi nach, der zu der Stelle zurück ging, wo zuvor Kisame und Seika die Wache gehalten hatten. Auch der Uchiha wählte denselben Platz, um seine Schicht dort zu verbringen, wie die Beiden vor ihm. Seika schritt langsam dorthin, wo die hochgewachsene Gestalt des Haimannes schief gegen einen Baum lehnte und er Gefahr lief, jeden Moment zur Seite zu rutschen und mit dem Kopf auf dem Boden aufzuschlagen. Seika schmunzelte deswegen leicht. Wenigstens hatte er auch aufgehört zu schnarchen.
 

Ein paar Meter weiter befand sich ein Teppich aus trockenem Moos vor einer Ansammlung von niedrigen Büschen. Seika ging in die Hocke, testete mit ihrer Hand, ob die Unterlage nicht schon zu Staub zerbröselt war und legte sich dann seitlich hin, als sie sicher gegangen war, dass sie ein schönes, nicht ganz so hartes Nachtlager gefunden hatte. Als sie auch ihren Kopf niederlegte, schützten sie ihre Haare vor dem doch schwach pieksendem Moos. Mit leicht angezogenen Beinen hatte sie letztendlich eine doch recht bequeme Position gefunden. Als die junge Frau ein letztes Mal aufsah, traf sie auf scharlachrote Augen, die sie die ganze Zeit über beobachtet hatten. Mit der Erinnerung an das dazugehörige Gesicht und den im Mondlicht silbern schimmernden langen Haaren, driftete sie in ihren wohlverdienten restlichen Schlaf.
 

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Seika erwachte, weil etwas ihre Nase kitzelte und sie deshalb beinahe niesen musste. Sie runzelte die Stirn und öffnete langsam ihre Augen. Es war noch sehr dämmrig draußen, also war die Sonne nicht mal aufgegangen, aber sie hatte ja gehört, dass sie früh ihren Weg fortsetzen wollten. Seikas weiterhin schläfrige Gedanken konnten nicht zuordnen, was da vor ihrem Gesicht hin und her zuckte und sie immer wieder an der Nase, ihren Wangen und ihrer Stirn kitzelte. Erst als plötzlich etwas Blaues in ihrem Sehfeld auftauchte, schreckte sie mit einem Mal auf. Durch ihre ruckartige Bewegung drängte sie ihren selbst ernannten Wecker einen Schritt nach hinten. Es war kein anderer als Kisame, der lachend eine lange schwarze Feder in der Hand hielt.
 

„Morgen, Kleine! Ich hoffe, ich hab Dich nicht zu sehr erschreckt“, sagte der Blauhäutige mit bester Laune. Seikas verkrampfte Haltung entspannte sich wieder mit einem tiefen Seufzer aus ihrer Kehle. Dass er sie nicht hatte anders wecken können… Obwohl sie jetzt wirklich wieder bei vollem Bewusstsein war.
 

„Es ist schlecht, wenn Du einem Medic-Nin einen Herzinfarkt bescheren willst, soviel sei gesagt… Brechen wir schon auf?“, fragte sie leise, während sie sich mit den Händen über das Gesicht fuhr, um sich den restlichen Schlaf aus den Augen zu reiben und um schnell wieder komplett fit zu werden.
 

„Mhm, ja. Itachi wollte uns noch ne halbe Stunde ruhen lassen, aber ich will endlich wieder ein gescheites Bett haben!“, sagte Kisame mit wehleidiger Stimme und hielt sich theatralisch mit den Augen rollend den Rücken. Eigentlich wollte Seika ihm sagen, dass es kein Wunder war, wenn ihm sein Kreuz weh tat, wenn er dauernd sein mächtiges Schwert auf seinem Rücken herum trug, doch etwas anderes erhaschte ihre ungeteilte Aufmerksamkeit. Itachi, der sie alle erbarmungslos zur Eile angetrieben hatte, hatte noch etwas warten wollen? Die Frage war, weshalb. Er und Kisame waren doch bereits wach gewesen, wenn sie darüber gesprochen hatten, nur sie hatte noch tief geschlafen. Das hieß also, er hatte sie extra nicht wecken wollen? Seika war für einen Moment sprachlos. Kisame deutete ihren Gesichtsausdruck wohl anders.
 

„Ich muss schon sagen, Kleine, wenn Du schläfst, siehst Du echt süß aus, gar nicht so, als wärst Du ne verdammt harte Kunoichi!“, sprach er mit einem breiten Grinsen. Seikas Augen weiteten sich, als ihre Gedanken schon wieder von der erneuten Aussage des Haimannes abgelenkt wurden. Was war das gerade? Schlief sie noch und träumte etwa? Nein, Kisame hatte das wirklich gerade gesagt! Er hatte sie schamlos beobachtet, während sie nichts ahnend geschlafen hatte!
 

„Pass auf, oder ich zeig Dir gleich, wie hart ich bin!“, sagte sie säuerlich und stand stöhnend auf. Heimlich stimme sie Kisame zu, dass ein richtiges Bett wirklich eine tolle Sache wäre. Der harte Boden hatte sie trotz des moosigen Untergrunds total versteift und sie spürte jeden ihrer Knochen. Der Haimann hob abwehrend seine Hände, um die aufkommende schlechte Laune der jungen Frau zu besänftigen, während Seika mit verzogenen Lippen und einem Blick an sich herunter kontrollierte, wie sie eigentlich aussah. Es war, wie befürchtet. Sie war voller Erde, Blätter, Moos und Staub. Auch in ihren Haaren hatten sich ein paar Pflanzenteile verheddert. Doch sie klopfte sich nur flüchtig ab und kämmte ihre Haare mit ihren Fingern leicht durch. Wenn sie weiterhin so schnell reisen würden, dann würde sie der Gegenwind sowieso so gut wie sauber fegen. Außerdem würden sich ihre Haare auch wieder vollkommen verknoten...
 

„Seid ihr bereit?“, fragte Itachi plötzlich. Er war hinter einem Baum hervor gekommen. Als Seika ihn ansah, hatte sie ein seltsames, wohliges Gefühl in ihrem Bauch. Doch sie nickte und setzte sich ihren Strohhut auf den Kopf. Ihr restliches, spärliches Gepäck hatte sie bereits rasch zusammen gepackt. Kisame war natürlich ebenfalls fertig. Es war, als hätte er Hummeln in seinem Hintern.
 

„Kann losgehen! Was gibt's schöneres, als eine Reise mit meinem alten Partner und einer hübschen jungen Frau?“, sagte er feixend, wofür er von Itachi sein typisches 'Hn' erntete, sowie einen 'Du-kriegst-gleich-einen-Tritt-in-den-Hintern'-Blick von Seika, die dem Uchiha sofort folgte, als dieser absprang und somit die zweite Etappe ihres Weges nach Kaminari no Kuni einleitete.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-10-22T14:29:43+00:00 22.10.2008 16:29
huhu :)

Na, deine 400 Kommis schaffst du doch noch locker^^

Ach, wieder so eine Situation, die mir ja extrem unangenehm wäre... im Schlaf beobachtet zu werden... anscheinend macht das Kisame und Itachi Spaß^^ Sonst hätte Itachi sie ja nicht gebeten bei Kisame zu schlafen, er wollte nur einen guten Ausblick auf sie haben xD
Und das fand ich süß, dass er sie extra etwas länger schlafen lässt :D

bb, mietze
Von: abgemeldet
2008-08-26T14:46:40+00:00 26.08.2008 16:46
ohhh...wie süß!
Itachi lässt sie noch schlafen x3
find ich ja kawaii!
das ganze kapi war mal wieder echt super!
wie immer halt ne ;)
*Melonenstücke geb*
hihi
lg
deine blacki
Von:  PinkLady18
2008-07-15T13:56:40+00:00 15.07.2008 15:56
Sehr schön, allein schon der Anblick und die Stimmung, als Seika auf dem Ast sitzt und Wache hält, das hat mir besonders gefallen. Ihre Vergangeheit ist auf jeden Fall ziemlich düster...
Ach ja und die Stelle, an der Seika die einzelnen Akatsukimitglieder beschreibt gefällt mir auch sehr, damit hast du Recht, jeder von ihnen ist mehr als nur einer von vielen...sehr schön beschrieben!
Und Itachi ist ja niedlich, ich meine, er zeigt es natürlich nicht aber dass er sie länger hat schlafen lassen wollen, das ist schon süß^^
Tja und zu Kisame muss ich wohl nicht mehr sagen...den hast du perfekt getroffen^^
Von:  Jhix
2008-05-16T14:38:37+00:00 16.05.2008 16:38
Ich finde deine Geschichte echt cool. Ich konnte nicht von ihr ablassen bis ich sie komplett gelesen hatte. Sie ist einfach toll. Schickst du mir bitte eine ens wenn es weiter geht?
Bye Ashura01
Von: abgemeldet
2008-05-16T12:16:42+00:00 16.05.2008 14:16
Heya!
Ich finde es absolut cool, dass Seika und Kisame sich näher kommen...aber nur, wenn es auf freundschaftlicher Ebene basiert. Ich finde, dass ein "Massenmörder" und eine "Barbiepuppe" genügen, den "Einäugigen" nicht zu vergessen... Huh, Applaus, dass es dir gelungen ist, diese Bezeichnungen einzubauen, ohne sie allzu lächerlich klingen zu lassen ^_~

Und Konan ist die trostlose Bgeleiterin, huh? Hast du da wirklich trostlos gemeint? Ich finde, dass treu auch ziemlich gut gepasst hat - aber so, wie du sie immer beschreibst, passt es natürlich auch gut >_<

Whoa, dass du erwähnt hast, dass Seika sogar darüber nachdenkt, wie sie Itachi aufwecken soll ist süß x3
An dieser Passage hat mir der Schluss am besten gefallen...da legt man sich doch freiwillig schlafen, ne? Ö.Ö

Yay, das Aufwecken ist so was von Kisames Art xD
Also ich an Seikas Stelle würde nicht so ruhig reagieren, Samehada am Rücken oder nicht!
Aber ehrlich, ich hätte nichts dagegen, ein Kompliment von Kisame zu bekommen...wenn schon mal eins kommt, dann sollte sie es auch würdigen >_<

Huh, eine kleine Frage noch: Heißt es jetzt "Kaminari" oder "Kiminari"?


lg, Flyy~
Von:  InaBau
2008-05-15T17:34:33+00:00 15.05.2008 19:34
Wenigstens hatten die drei eine schöne Aussicht bei der Nachtwache, und sie blieben ungestört. Das ist schön. Aber das Kisame auch noch Seika süss findet, setzt dem Ganzen ja die Krone auf. Ob er sich auch noch in sie verliebt? Aber ich glaube, sie passt am besten zu Itachi.
Von: abgemeldet
2008-05-15T17:17:48+00:00 15.05.2008 19:17
Klasse.
Seikas Gefühle sind vollkommen nachvollziehbar und ihre Gedankengänge gut strukturiert.
Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen.
Es ist wirklich ein schönes Kapitel geworden, dass wieder Tiefe in die Gefühle bringt.
Deine Rechtschreibung ist auch hervorragend.
Super!

PS: Erste


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