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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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After awakening

Bei den Akatsuki kehrte in der Basis nach den unerwarteten Ereignissen in Kaze no Kuni bald wieder Ruhe ein und die täglichen Missionen liefen schnell wieder an, obwohl sie so vorsichtig wie noch nie agieren mussten, da nun die Augen des ganzen Kontinents auf ihnen lagen. Natürlich war der Kampf in den Bergen des Windlandes nicht unbemerkt geblieben und die Nachriichten darüber hatten sich schnell verbreitet. Die Geschehnisse hatten auch schnell auf die Akatsuki zurück geführt werden können, einerseits wegen des noch lange nachbrennenden Amaterasu, andererseits wegen der Aussagen der Shinobi aus Konoha, die nur ein paar Tage davor auf die Mitglieder der Organisation getroffen waren. Dies warf einen schlechten Schatten auf sie, und auch der Zorn des Kazekage lag auf ihnen. Geheime Nachforschungen hatten ergeben, dass es das Oberhaupt von Sunagakure höchst persönlich gewesen war, der den Dämon heraufbeschworen und jenseits der Berge versiegelt hatte, natürlich nicht in der Absicht, einen neuen Jinchuuriki zu erschaffen, sondern sich mit einer noch nicht ausgefeilten Technik das Monster und somit seine Kraft im Kampf gegen drohende Mächte gefügig zu machen. Doch die Akatsuki hatten durch die richtigen Informationen und das richtige Timing die Bedrohung für sich selber erkannt und nun war die Kreatur zerstört. Das Vorhaben des Kazekage war deshalb gescheitert, weil die Macht des Dämons nicht kontrolliert werden konnte und damit war die fürchterliche Waffe des Oberhauptes von Kaze no Kuni für immer verloren.
 

Pain war mit dem Erfolg der Mission und mit dem Einsatz von jedem Einzelnen sehr zufrieden, da nun eine ernstzunehmende Gefahr für die Organisation gebannt worden war, jedoch gefiel es ihm gar nicht, dass ein Mitglied dadurch vollkommen außer Gefecht gesetzt worden war und zwar ausgerechnet Seika. Er suchte zwar nicht direkt einen Schuldigen für diesen Unfall, doch jeder glaubte zu wissen, dass Pain ebenfalls eine richtige Vermutung hatte, der Stimmung zufolge, die immer beim Abendessen in fast vollständiger Runde vorherrschte, welche einfach nicht verborgen werden konnte. Es war regelrecht eisig, wenn sie zusammen saßen und sich an dem Platz, auf dem Seika sonst immer saß, eine gähnende Leere auftat. Auf Seikas Stuhl folgte rechts nach zwei weiteren der von Itachi, wobei an Seikas linker Seite Deidara saß. Immer, wenn sein Blick nach rechts zu Seikas Teil der Tischplatte wanderte, hatte er automatisch den Uchiha in seinem Blickfeld und es brachte ihn immer wieder neu zur Weißglut, wenn er dessen unbeteiligten Gesichtsausdruck sah. Aber der Blonde musste sich zusammenreißen, denn schon einmal war er von Pain zurechtgewiesen worden, damit er sich beherrschte. Deidaras Ausbruch hatte ihrem Anführer jedenfalls nur noch mehr bestätigt, dass Itachi etwas mit Seika Zustand zu tun hatte.
 

Genau aus diesem Grunde war der Uchiha auch nicht oft in der Basis, weil Pain ihn mit vielen Missionen fern hielt, damit unter den Mitgliedern kein Mord und Totschlag ausbrach. Auch Tobi und Kisame waren viel unterwegs, denn es gab nach wie vor eine Menge zu tun. Die Einzigen, die fast immer da waren, waren Furiko und Deidara, die sich eigentlich die ganze Zeit um Seika kümmerten und all das taten, was sie mit ihrem geringen medizinischen Wissen für die Brünette tun konnten. Die meiste Zeit waren die beiden Blonden bei ihr und wenn der Blauhäutige und der Maskierte ebenfalls gerade in der Basis verweilten, dann waren auch sie zugegen. Nur einer kam nie. Das war Itachi.
 

Wenn also der schrecklich besorgte und beinahe schon leicht hysterische Tobi, der ruhelose und dadurch wieder unerträglich launische Kisame und der selbst für ihn selber ungewöhnlich kalte und distanzierte Itachi und somit der Auslöser aller Spannungen nicht in der Basis waren, war es fast wohltuend ruhig in dem Gebäude, in dem sonst so ein reges Treiben herrschte.
 

Es waren nun schon ganze zehn Tage nach ihrer Rückkehr aus Kaze no Kuni vergangen und die Stille war mittlerweile schon fast bedrückend, weil sich die Zeit so zäh wie Kaugummi dahin zog und nicht vergehen wollte. Doch die Ruhe wurde plötzlich von schnellen, leichten Schritten durchbrochen, die einen Korridor entlang liefen. Es waren ungewohnte Geräusche, denn keiner der Akatsuki hatte in letzter Zeit das Bedürfnis gehabt, zu rennen, denn die Ruhe war natürlich auch zweckmäßig.
 

Es war Furiko, die rasch mit einem bestimmten Ziel den Gang entlang eilte. Sie war aufgeregt, weil sie eine wichtige Nachricht zu überbringen hatte. Kurz zögerte sie und eine leichte verlegene Röte überzog ihr Gesicht, doch dann lief sie weiter. Sie musste die Neuigkeit schnell weitergeben.
 

„Deidara-san?“, fragte sie durch die geschlossene Tür, während sie anklopfte, nachdem sie beim Zimmer ihres blonden Partners angekommen war. Sie wusste, dass er dort drinnen war, weil sie sein Chakra deutlich spürte.
 

„Hm, was ist, yeah?“, fragte er etwas brummig, denn er war heute nicht gerade in bester Laune, während er in seinem bequemen Sessel saß und seinen Kopf faul auf seine Hand stützte. Er konnte sich zwar nicht erklären, warum das so war, doch er konnte nichts dafür. Er hatte schlecht geschlafen und war danach mit leichten Kopfschmerzen aufgewacht. Wenn Furiko sich unterhalten wollte, dann sollte sie sich das für später aufheben, weil er dafür nicht in Stimmung war. Er hatte die letzte Zeit viel zusammen mit der blonden Kunoichi verbracht, doch hatten sie sich nie viel unterhalten, weil sie immer darauf geachtet hatten, leise zu sein. Jetzt aber wunderte er sich schon ein bisschen, dass die junge Frau hierher an sein Zimmer kam und anscheinend etwas von ihm wollte. Das hatte sie sich zuvor nämlich noch nie getraut.
 

„Deidara-san, ich will nicht stören, aber komm bitte schnell mit! Seika-san ist aufgewacht!“, sagte sie mit kaum unterdrückbarer Freude und dies veranlasste den Blonden, dass er beinahe aus seiner lässig, da sitzenden Position flog und mit geweiteten Augen die Tür fixierte, hinter der Furiko stand und sprach. Ungläubig saß er mit weit vor gelehntem Oberkörper da, bis er erst nach weiteren Sekunden der Stille in Bewegung kam. Er sprang auf und öffnete ruckartig die Tür. Vor ihm befand sich Furiko, die durch die ruppige Reaktion ein wenig erschrocken war, aber auch freudig lächelte.
 

„Yeah, ist das wahr?“, fragte er erwartungsvoll und als die Blonde eifrig nickte, da war er schon los gelaufen, dicht gefolgt von der Kunoichi. Sie rannten schnell den Korridor entlang, bis sie zu dem Teil des Ganges kamen, in dem Seikas Zimmer lag. Vor ihrer Tür blieb Deidara plötzlich stehen, weil er sich in seiner Euphorie besann. Er konnte schlecht hereinplatzen und sich so laut und peinlich nach Tobis Art aufführen, wegen der Erleichterung und Freude, dass Seika nun endlich wieder bei Bewusstsein war, obwohl er wirklich furchtbar froh war, dass sie wieder aus ihrem komaartigen Zustand aufgewacht war. Außerdem hieß das nicht, dass sie wieder vollkommen genesen war, im Gegenteil, ihrer schweren Verletzungen heilten nur schwer, das hatten sie deutlich gemerkt, weil sie regelmäßig ihre Verbände gewechselt hatten. Die Brünette hatte nun ganze zehn Tage am Stück durch geschlafen, ohne einmal zu erwachen. Das allein hatte ihnen schon zu denken gegeben, doch weil sie nichts tun konnten, hatten sie darauf vertraut, dass alles von selber gut gehen würde. Und nun war ihr Zustand wohl wirklich wieder einigermaßen stabil, sodass sie aufgewacht war.
 

Deidara fasste nach dem Türgriff und öffnete langsam die Tür. Er kannte Seikas Zimmer nun schon fast in und auswendig. Er war jeden Tag mindestens für ein paar Stunden hier gewesen, um an ihrem Bett zu wachen. Wenn außer ihm niemand anderes da gewesen war, der hätte mithören können, weil ihm dies dann doch etwas peinlich gewesen wäre, nur dann hatte er Seika erzählt, was an diesem Tag alles passiert war, auch wenn sie ihn überhaupt nicht gehört hatte. Für ihn hatte es jedenfalls irgendwie beruhigend gewirkt, dass sie einfach da und am Leben war. Ansonsten hatte er wohl noch nie so viel nachgedacht wie in den vergangenen Tagen. Es war nicht seine Art, viel zu denken, jedoch kamen die Gedankengänge immer von ganz alleine. Doch auch das war nun nicht mehr relevant. Er erblickte Seika, die immer so blass gewesen war, die nun mit offenen Augen und wieder etwas mehr Gesichtsfarbe in ihrem Bett lag und an die Decke starrte. Für einen Augenblick sah er etwas wie Enttäuschung und Schmerz in ihren Zügen, doch es war so schnell wieder verschwunden, dass er sich dachte, es musste wohl Einbildung gewesen sein, etwas, das er von sich selber auf die junge Frau projiziert hatte, weil er geglaubt hatte, Furiko hätte sich geirrt und Seika würde immer noch reg- und leblos in ihrem Bett liegen, wenn er herein kam. Und das sie Schmerzen spürte, war sicherlich auch nicht verwunderlich.
 

Seika bemerkte sofort, als ihre Tür aufging und sie drehte ihren Kopf leicht in die Richtung hinüber. Deidara sah, wie ihre goldenen Augen vor Schwäche matt waren, doch sie lächelte leicht, als sie den Blonden erkannte.
 

„Deidara...“, sagte sie mit rauer und schwacher Stimme, weil sie für eine so lange Zeit nicht gesprochen hatte. Ihr Lächeln erleichterte den Blonden endgültig. Er trat vollends in das Zimmer ein und hinter ihm tat Furiko dasselbe. Sie war dabei gewesen, als Seika sich leicht geräkelt hatte, weil sie kurz davor gewesen war, zu erwachen. Ohne lange zu zögern hatte sie schnell Deidara gerufen, damit auch er dazu kam, um die Brünette nicht alleine vollständig aufwachen zu lassen, um ihr dadurch zu zeigen, dass sie immer bei ihr gewesen waren. Auch Furiko bekam von Seika ein Lächeln geschenkt, welches sogar noch etwas herzlicher war. Die brünette junge Frau bewegte sich etwas, doch dann stöhnte sie auf und ließ es gleich wieder sein.
 

„Du darfst Dich nicht allzu sehr bewegen!“, sagte Furiko vorsorglich und ging zu Seikas Bett. Sie bedeutete Deidara, dass er mitkommen sollte. Sie wollte die Brünette etwas aufrichten, damit sie leichter sprechen konnte und damit sie auch besser würde schlucken können, wenn sie ihr später etwas Richtiges zu Essen bringen würden. Die ganzen Tage über hatten sie sie nur mit in Wasser aufgelösten Nahrungspillen gefüttert, weil sie Angst gehabt hatten, sie würde eventuell an fester Nahrung ersticken. Also griff Deidara sie mit Vorsicht unter ihren Schultern, weil sie dort auch leicht verletzt war und hob sie leicht hoch. Furiko schüttelte ihre Kissen auf und legte noch ein weiteres unter Seikas Rücken und Nacken, sodass sie sich nun in einer flach sitzenden Position befand.
 

„Wie... Wie lange war ich weg?“, fragte die Brünette leicht verwirrt nach. Sie spürte selber, dass ihr Zeitgefühl komplett durcheinander war. Außerdem war ihr ganzer Körper nur ein einziges dumpfes Kribbeln, weil sie sich wohl ziemlich lange nicht bewegt hatte und auch ziemlich schwer verletzt war.
 

„Du warst zehn Tage ohnmächtig, yeah“, antwortete ihr Deidara. Zu seiner Verwunderung kicherte Seika daraufhin sanft. Zehn Tage, das war ihr persönlicher Rekord. Sie wunderte sich nicht über ihre lange Auszeit, nein, ganz im Gegenteil. Es war eine Eigenart ihres Körpers. Durch die perfekte Ausbildung als Medic-Nin und vollkommene Chakrakontrolle konnte ihr Körper die Fähigkeiten des heilenden Jutsus wegen dem jahrelangen Training auch in gewissem Maße eigenständig nutzen. Alle zellulären Stoffwechselprozesse wurden so weit wie möglich auf das Nötigste heruntergefahren, dafür arbeitete das Chakra in seinen Bahnen umso mehr, um selbstständig die Regeneration und Heilung der Wunden voranzutreiben. Furiko war von ihrem Lachen irritiert.
 

„Das war keine leichte Zeit! Du hattest Fieberkrämpfe und Schüttelfrost. Wir dachten, Du würdest diese eine Nacht nicht überstehen und wir konnten nur hilflos zusehen...“, sagte sie und wenn Seika die Kraft gehabt hätte, abzuwinken, dann hätte sie es getan. So lächelte sie nur etwas mehr.
 

„Das war die natürliche Abwehrreaktion meines Körpers. So beunruhigend ist das gar nicht“, antwortete sie nur und versuchte, das wenige Chakra, welches sie im Moment besaß, dazu zu nutzen, um zu überprüfen, wo und wie schlimm es sie eigentlich überall erwischt hatte. Das Ergebnis davon war ernüchternd. Ihr Bein hatte es sehr schwer getroffen. Die Selbstheilungskraft ihres Körpers hatte damit gekämpft, dass sich in ihrer Wunde keine Infektion ausbreitete, denn sie war unter dem Verband, den sie ihr angelegt hatten, immer noch offen und nässte. Ihre Schulter war stark geprellt, sie hatte viele Schrammen und ihr Kopf hatte wohl einen ziemlich harten Schlag abbekommen. Doch das alles war nicht so schlimm wie ihr Bein und wenn sie daran bleibende Schäden erleiden würde, dann würde sie es in Zukunft nicht leicht haben... Das Lächeln verschwand von ihren Lippen und ihr Blick wurde leicht abwesend.
 

„Hoffentlich kann ich mein Chakra schnell wieder regenerieren...“, sagte sie leise. Zwar waren die Worte eher an sie selber gerichtet, doch die anderen Beiden hörten es. Es lag ein leicht sorgenvoller Ton darin, doch jedes Anzeichen davon war so wage, dass es wahr sein konnte, aber auch nicht. Sie sah wieder auf und blickte in die Gesichter ihrer bekannten Kameraden.
 

„Habt ihr mir Schmerzmittel gegeben?“, fragte sie nach, weil sie leichte Taubheit in ihren Gliedern fühlte und ihr Kopf auch irgendwie leicht war. Furiko sah Deidara an und dieser nickte.
 

„Also... Ja, das haben wir, yeah. Wir haben das Präparat aus Deinem Korb genommen“, erklärte der Blonde. Seika hatte in ihrem Badezimmer einen Korb voller Medikamente, die sie wohl selber hergestellt hatte, die alle in gut beschrifteten Fläschchen und Döschen aufbewahrt worden waren, damit man schnell fand, was man suchte und wodurch ihre beiden selbst ernannten Krankenpfleger leicht das Benötigte gefunden hatten. Seika nickte und war ein wenig beruhigt. Sie kannte sie Wirkung dieses Mittels und machte sich deshalb weiter keine Gedanken über die Auswirkungen.
 

„Wo sind denn die Anderen?“, fragte sie nach, weil sie sich doch wunderte, dass Tobi nicht der Erste gewesen war, denn sie hier an ihrem Bett gesehen hatte. Die Antwort auf ihre Frage kam sehr schnell.
 

„Ach, die sind alle auf Mission! Es gibt hier doch immer was zu tun!“, sagte Furiko sogleich und Deidara war dankbar dafür, dass Seika nun die Blonde ansah, anstatt ihn, weil sie sonst die ungezügelte Wut in seinem Gesicht gesehen hätte. Er wusste nicht, an welche Dinge sich Seika eigentlich noch erinnerte, er erinnerte sich jedenfalls an viel zu viele. Doch Seika sah nicht danach aus, als würde sie sich den Kopf zerbrechen und das war auch gut so. Vielleicht hatte der Schlag, die die mittlerweile geheilte Platzwunde auf ihren Kopf verursacht hatte, ihre Erinnerungen etwas durcheinander gebracht...
 

Seika nickte daraufhin nur und sie redeten noch ein wenig über belanglose Dinge, die nichtsdestotrotz die leichte Unsicherheit, die im Moment herrschte, ausdrückten. Die Anwesenheit der Beiden tat der Brünetten jedenfalls allemal gut, doch sie wurde durch das Reden und die vielen Sinneseindrücke schnell müde. Der Wachzustand entkräftete sie doch mehr, als sie gedacht hätte. Nun, nach zehn Tagen Ohnmacht war das auch nicht sonderlich verwunderlich, weil sie wirklich alles andere als fit war. Dass sie geschwächt war, konnten ihr die Anderen auch deutlich ansehen, deshalb ließen sie Seika nach einer Weile auch alleine, damit sie sich ausruhen und schlafen konnte. Furiko sagte, sie würde später mit dem Abendessen vorbei kommen und auch Deidara sicherte ihr seine Gesellschaft zu. Dann verließen sie das Zimmer und zogen die Tür hinter sich zu, sodass Seika in Ruhe schlafen und sich weiter erholen konnte.
 

Für einige Minuten lag Seika einfach nur so da, den Blick in weite Ferne gerückt. Ihr Gesicht war eine steinerne Maske, blass, erschöpft und zerkratzt. Doch schon in der nächsten Sekunde verzerrten sich ihre Züge zu einer verbitterten Grimasse und dann alles brach in sich zusammen, ihre Haltung und Willenskraft, ihre positiven Gedanken, ihre Freude, am Leben zu sein. Nach langer Zeit bildeten sich wieder Tränen in ihren goldenen Augen, die vor Enttäuschung und Verzweiflung ganz hell waren. Sie schluchzte auf, obwohl sie dies verhindern wollte, wenn sie schon ihre Tränen nicht zurückhalten konnte. Sie hatte es vor den Anderen nicht zugeben wollten, wie miserabel es ihr in Wirklichkeit ging. Es waren keine körperlichen Schmerzen, denn diese wurden von dem Medikament unterdrückt, aber es waren die seelischen Verletzungen, die ebenfalls beinahe eine auf ihrer ganzen Haut fühlbare Pein hervorriefen und die nicht mit irgendwelchen Mitteln behandelt werden konnten. Sie hatte das letzte bisschen Beherrschung aufbringen müssen, um nicht vor Furiko und vor allem nicht vor Deidara so zusammen zu brechen, weil sie nicht die Kraft gehabt hätte, mit ihm zu streiten. Sie wollte nicht auch noch einen weiteren Menschen sehen, der sich von ihr distanzierte, sie würde daran zerbrechen, wenn noch jemand ihr den Rücken kehren würde, dem sie sich so anvertraut und geöffnet hatte.
 

Ja, sie hatte vor langer Zeit das letzte Mal geweint, doch wegen derselben Person. Aber diesmal ging es um viel mehr. War es wirklich nur Sex gewesen? Waren es wirklich nur Nächte ohne Bedeutung gewesen, Stunden, in denen sie einander so nahe gewesen waren? Minuten von innigen Küssen, Sekunden von leidenschaftlichen Berührungen, war das alles ohne bleibende Erinnerung? Nein, es war keine Liebe, nicht einmal von Seikas Seite, doch waren die gemeinsamen Momente Itachi so viel weniger wert? Als sie ihre Augen schloss, um den Tränenfluss zu stoppen, sah sie sein Gesicht vor sich, zusammen mit seinem blanken Ausdruck, der überhaupt nichts verriet, denn er damals in seinen Zügen getragen hatte, kurz bevor Seika verschüttet worden war. Keine Sorge, kein Mitgefühl, keinen Schrecken, nein nicht einmal Verachtung. Wenn dies in seiner Mimik gewesen wäre, dann hätte sie es verstanden. Es war ihm egal, ob sie starb, gut, oder sie war ein Zeitvertreib für die abendlichen Stunden, damit würde sie wohl zu Recht kommen. Aber nicht mit dieser vollkommenen Leere und dem Fehlen jeglicher Emotion. Nicht nach dem Kuss, den sie vor den Augen aller Anderer ausgetauscht hatten und der ihre Beziehung offen gezeigt hatte. Sie hätte sonst gedacht, dass er sich nicht hatte überwinden können, sie zu retten und dadurch vor den Anderen zu zeigen, dass er... vielleicht doch...
 

Erneut schluchzte Seika auf und die unerwartete, ruckartige Bewegung verursachte Schmerzen in ihrem ganzen Körper, sodass sie leise und gequält aufstöhnte. Sie hatte plötzlich nicht einmal mehr die Kraft zu weinen. An den schwarzhaarigen Mann zu denken, machte sie völlig fertig, weshalb sie bald einschlief, ja beinahe in ihre Ohnmacht zurückglitt, noch während die Tränen ihre Wangen hinab liefen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  PinkLady18
2008-07-31T11:19:00+00:00 31.07.2008 13:19
Ach Seika....das ist so traurig....
ich finde, du hast das chap total toll rübergebracht, die Eindrücke, die Seika direkt nach dem Aufwachen hatte, ihre Überprüfung ihrer Verletzungen, Deidaras Gefühle und seine Freude über ihr Aufwachen, Furikos begeisterte und doch zurückhaltende Erleichterung, all das und am besten natürlich die maßlose Enttäuschung, Verletzung, Trauer, weil Itachi sie so angesehen und ihr nicht geholfen hat. Sie spürt körperlich keine Schmerzen aber die seelischen dafür umso mehr, auch das finde ich sehr eindrucksvoll geschildert. Ein wahrhaft trübes Kapitel aber voller Emotionen, ich fand es sehr gut.^^
glg PinkLady18
Von: abgemeldet
2008-07-04T09:52:08+00:00 04.07.2008 11:52
Q.Q
Sry dass ich so spät schreibe war aber krank...und nun bin ich da....
Das war so....ergreifend.....Q.Q
Warum hat Itachi ihr net geholfen? Ich will seine entschuldigung hööören!
*auf den Boden stampf
Und Seika soll gefälligst nicht weinen.
Und Furiko lernt man iwie auch besser kennen....mit jedem Pitel mehr ^^ ICh glaub ich kann sie leiden xP
Von: abgemeldet
2008-07-02T22:10:10+00:00 03.07.2008 00:10
*schnüff*... das ist ja wirklich herzerreißend, wie Seika am Ende daliegt und weint... hab ja gehofft die ganze Sache löst sich in diesem Kapitel auf, aber neiiinn... jetzt bin ich noch neugieriger als zuvor
also wirklich, du hälst die Spannung sehr gut aufrecht, wenn du das große Geheimnis noch nicht lüftest :D
immer weiter so schön und gut schreiben, damit ich mich immer freuen kann, wenn ich auf dieses seite gehe^^

bb, mietze
Von:  Jhix
2008-07-02T09:05:36+00:00 02.07.2008 11:05
War wieder ein super Kapitel. Hat mir echt gut gefallen.
Mir tut nur Seika leid. Blöder Itachi.
Bis zum nächsten Kapitel.
Bye Ashura01
Von:  Delta
2008-07-02T08:16:14+00:00 02.07.2008 10:16
Wieder ein sehr gutes Kapitel. Das Ende ist ja Herzzereißend wie ihre Gefühle sie so überrennen. Ich find das sehr gut beschrieben, man kann richtig mit ihr mitfühlen. Aber eins versteh ich nicht, Sie hat sehr starke Gefühle für Itachi und ist von seiner Reaktion entäuscht ist das nicht eine Art von verliebt sein?

lg delta
Von: abgemeldet
2008-07-02T07:54:16+00:00 02.07.2008 09:54
Heya!
Da bin ich mal wieder!

Also war dieses Monster tatsächlich eine Art Waffe? Find ich gut, dass du das noch geklärt hast, obwohl es schon gar nicht mehr zum Kapitel selbst beiträgt. ^_^
Ja, ich kann mir vorstellen, dass Pein zufrieden damit ist, dsas die Mission erfolgreich gelaufen ist! *grr*
Aber ich frage mich schon...wenn er unbedingt wollte, dass Itachi und Seika eine Beziehung aufbauen, wie denkt er dann über die kürzlichen Ereignisse? Ich wette, das hat ihm einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht '-'

Wow...es ist sooo *deut* süß, dass Deidara Seika alles erzählt, obwohl er weiß, dass sie ihn nicht versteht >_<
Wobei, wenn man mit komatösen Personen spricht, weiß man ja nie, wie viel sie wirklich mitbekommen ô_o
Ich bin gespannt.

Seika weint...? Das ist echt deprimierend. Ich hab dir ja schon mal geschrieben, dass ich Itachis Reaktion nicht so schlimm finde, weil er von Anfang an festgesetzt hat, dass es nur die Nachtstunden verändert...aber dass Seika sich das tatsächlich so zu Herzen nimmt...
My my, dass sie sich echt so sehr in Itachi verliebt hat, obwohl sie selbst sagt, dass es keine Liebe ist... Das hat mich echt runtergezogen.
ó_ò

Ich hoffe, es geht bald weiter :)

lg, Flyy~
Von:  -exterminate-
2008-07-01T22:05:25+00:00 02.07.2008 00:05
Huui, neues Kapitel :D
Ich find, dass es sehr gelungen ist, besonders das Ende, als Seika an Itachi denkt.
Ich hoffe, dass die ganze Sache bald aufgeklärt wird - sonst werd ich noch verrückt x))
Ich will wissen, warum Itachi ihr nicht geholfen hat...aah xD
Kann das nächste Kapitel kaum erwarten!

liebste Grüßelchen,
die Biggi :D
#46


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