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Deepest Gold

Who are you, holy flame?
von

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Where the searching beginns

„Ich- Ich gehe zu Pain!“, rief Tobi erschrocken aus, als sie auf der Suche nach Seika draußen angekommen waren, und lief wie von einer Tarantel gestochen wieder zurück ins Gebäude, um ihrem Anführer sofort darüber Bescheid zu sagen, was passiert war. Obwohl niemand daran denken wollte, war es wahrscheinlich bereits viel zu spät. Doch umso fieberhafter waren ihre Reaktionen.
 

Kisame, Deidara, Furiko und Itachi suchten hektisch das Gelände ab und obwohl sie alle dringend nach Seika Ausschau halten mussten, wurden sie immer abgelenkt, und zwar von dem Uchiha. Denn das Bild, das er ihnen bot, war etwas, was sie noch nie gesehen hatten. Der Schwarzhaarige war berühmt und berüchtigt für seine ausgestrahlte Eiseskälte, der er jedem zu spüren gab. Wie sonst war es erklärbar, dass er seinen ganzen Clan ausrotten und seinen besten Freund töten konnte, um das Mangekyou Sharingans zu erhalten, ohne irgendwelche Anzeichen der Reue zu zeigen? Er war der Meister der verstecken Emotionen, seine Mimik war jederzeit so sehr kontrolliert, dass kein Zucken durch seine Züge ging, egal war passierte, als wäre sein Gesicht wahrhaftig eine Maske. Er konnte sogar so schauen, sodass sein Gesicht vollkommen blank war. Nein, keine Langweile, Gleichgültigkeit, Abwesenheit, Ärger oder Amüsement. Man sah ihm nichts an, nichts. Wenn man glauben würde, so etwas war nicht möglich, so bewies er das Gegenteil.
 

Doch in diesem Moment schien dies alles auf dem Kopf zu stehen. Itachi zitterte, kaum merklich, aber es war so. Seine Lippen waren nur noch ein dünner blasser Strich, so sehr hatte er sie aufeinander gepresst, während er mit seinem Sharingan die Umgebung absuchte. Doch auch er blieb ohne Erfolg. Seika war wie vom Erdboden verschluckt! Aber natürlich konnte sie nicht einfach so verschwunden sein. Die Akatsuki waren beinahe hilflos. Sie hatten ihr Chakra absichtlich unterdrückt, um niemandem aufzufallen und um nicht verfolgt werden zu können. Doch anscheinend hatte man sie doch gefunden. Und was lag auf Grund der derzeitigen Situation näher als an eine bestimmte Organisation zu denken? Ja, jeglicher Verdacht lag einzig und allein auf den Osoroshisa.
 

Das Areal um das Haus, welches sich unter dem Schutz des Genjutsu befand, war größer, als sie gedacht hatten. Seika hätte sich hier überall aufhalten können. Wenn sie im Gras gesessen hatte, dann würde man diese Stelle nicht wieder finden, auch wenn ihnen das nicht wirklich weiter helfen würde. Deidara erstarrte und hob verteidigend die Arme. Sie konnten in Gefahr sein, während sie hier so kopflos herum liefen und nach der Brünetten Kunoichi suchten. Ihre Gegner mussten verdammt geschickt vorgegangen sein, denn Kisame konnte es sich nicht vorstellen, dass sie Seika so einfach hatten überwältigen können, ohne dass den Anderen, die doch nur ein paar Meter entfernt im Haus gesessen waren, absolut gar nicht mitbekommen hatten. Es war zum Haare raufen und Deidara und Kisame empfanden nichts weniger als Furcht, vor allem wenn sie daran dachten, dass die Osoroshisa dahinter standen. Sie kannten nun die Ziele dieser Männer. Würden sie wahr machen, was sie schon angekündigt hatten, dass sie Seika zu einer ihrer... Werkzeuge machen, um ihr Ziel zu verwirklichen? Bei dem Gedanken wanderte ihr Blick zu Itachi, der plötzlich stehen geblieben war. Seine Hände waren zu festen Fäusten geballt.
 

„Oh Kami... Schnell!“, schrie Furiko auf einmal und die Männer sahen alle zu ihr. Sie kniete ein einiger Entfernung im Gras und hielt etwas in ihrer Hand. Bereits aus dieser Distanz konnten sie sehen, wie ihre Augen groß waren und ihr Gesicht vor der plötzlichen Blässe schimmerte. Alle sprinteten los, doch der Uchiha war als erster bei der Blonden, die ebenfalls zitterte, jedoch ziemlich stark. Er riss ihr das, was sie in der Hand gehalten hatte, grob aus den Fingern. Erst jetzt sahen die anderen zwei Akatsuki, um was es sich handelte. Es war ein Blatt Papier. Itachi starrte es so intensiv an, sodass es gleich in schwarzen Flammen aufgehen würde, dachte Kisame bei sich, während Deidara neben Furiko ins Gras sank, sie an den Schultern fasste und leicht schüttelte, weil sie plötzlich wie in Trance schien. Sie durfte jetzt bloß nicht ohnmächtig werden!
 

Auf einmal hörten sie Schritte näher kommen. Kisame drehte sich um und sah, wie Pain mit Tobi zu ihnen herüber lief. Als sie bei ihnen waren und Pain dazu ansetzte, eine Frage zu stellen, war das Knistern von zerknüllendem Papier zu hören und alle wandten sich der Geräuschquelle zu. Itachi hatte seine Faust fest um den Brief geschlossen. Plötzlich atmete er schwer. Das Sharingan in seinen roten Augen brannte gefährlich. Da nahm ihm Pain den Brief ab, entfaltete ihn wieder und begann zu lesen.
 

»Kôto Seika ist in unserer Gewalt. Ihre Freilassung erfolgt nur durch den Tausch mit Himura Furiko. Findet uns. Außer Furiko dürfen nur Uchiha Itachi, Hoshigaki Kisame und Deidara dabei sein. Wird sonst noch jemand anwesend sein, wird Seika sterben. Gezeichnet, Osoroshisa« Dies war der Inhalt der Nachricht, die Pain für alle vernehmbar an die Anderen verkündet hatte.
 

„Glauben die denn, wir sind vollkommen bescheuert? Die werden doch niemals einen Tausch zulassen! Wenn wir mit Furiko kommen, werden sie sie auch gefangen nehmen und dann zusammen mit Seika wieder abhauen!“, rief Kisame zutiefst besorgt und wütend, dem das Ganze gar nicht gefiel. Er war sich sicher, dass es sich bei diesem Vorschlag eindeutig um einen Hinterhalt handelte, denn Osoroshisa und fair in einem Satz zu nennen war ein absoluter Widerspruch.
 

„Aber sie sind doch selber dumm, wenn sie zulassen, dass wir Furiko zu Dritt begleiten! Die schlagen wir doch zu Brei, yeah!“, sagte Deidara energisch darauf. Die Osoroshisa unterschätzten sie gewaltig.
 

„Das... ist doch bestimmt Absicht! Habt ihr vergessen, dass sie Rache an Itachi-san wollen? Außerdem will sich Fujita bestimmt... an Deidara-sempai rächen, weil er ihn so verletzt hat. Und Fujita ist doch auch einer der sieben Schwertkämpfer wie du, Kisame-san, nicht war?“, sagte Furiko langsam, als sie sich wieder von ersten Schock erholt hatte. Ihre Worte machten viel Sinn.
 

„Klar, Fujita hat bestimmt auch noch eingebildet, ne alte Rechnung mit mir offen zu haben. Und wegen Itachi liegt es doch nahe, dass sie Seika entführt haben. Aber woher sollen wir wissen, dass sie ihr in der Zwischenzeit nichts antun?“, sagte der Haimann und bei dem Gedanken wurde er beinahe ängstlich. Sie hatten die Brünette sicher bewusstlos geschlagen. So konnte sie doch alles Mögliche mit ihr anstellen... Es war, als hätte Itachi Kisames Gedanken gelesen, denn er knurrte plötzlich tief.
 

„Dafür werden sie alle sterben, alle.“, raunte er leise, aber hörbar und der Zorn, der in seiner Stimme mitschwang, ließ die Akatsuki erzittern. Das Sharingan leuchtete blutrot, obwohl seine Augen so sehr verengt waren, dass seine Iris kaum mehr zu sehen war. Jeder glaubte ihm zweifellos aufs Wort. Sie hatten Seika entführt, die Person, mit der der Uchiha ein intimes Verhältnis hatte, die Person, der Itachi sich wohl bisher am Meisten anvertraut hatte. Es war wahrscheinlich nicht möglich, dass der Schwarzhaarige lieben konnte, doch wenn es jemanden gab, für die er annähernd ähnliche Gefühle hegte, dann war dies eindeutig Seika. Und nun hatten die Osoroshisa gewagt, sie ihm wegzunehmen. Der Uchiha mordete nie sinnlos, er war nicht süchtig nach Blut und Angstschreien, obwohl viele das von ihm dachten. Doch nun würde er sich rächen und seine Rache würde fürchterlich sein. Das Eigentum von Itachi zu beschmutzen und möglicherweise zu Verletzten war das Letzte, was man in seinem Leben tat.
 

Doch Itachi war nicht nur zornig, nein, er hatte auch Angst. Ja, zum ersten Mal in seinem Leben verspürte er wirkliche Angst. Damals, als er mit angesehen hatte, wie Seika von der Steinlawine verschüttet worden war, da hatte er noch nicht richtig verstanden, was dieses beklemmende Gefühl gewesen war, welches Sekunden später, als es schon zu spät gewesen war, eingesetzt hatte und ihm beinahe die Luft abgeschnürt hatte. Er wollte es nicht zugeben, doch nun erkannte er, dass es so gewesen war. Was war, wenn sie wirklich das tun würden, was sie ihr Ziel nannten? Konnten sie Seikas Willen immer noch brechen, auch wenn Keppan nun tot war, durch Itachis eigene Hand? Würden sie sie dann vergewaltigen, um ihr Kekkei Genkai für ihre Zwecke zu benutzen? Oh nein, sie sollten sie nur einmal anfassen und sie würden dafür tausend Mal länger in der Hölle schmoren. Denn Seika gehörte ihm, kein anderer Mann sollte sie je berühren, als er!
 

Itachi wollte sich auf der Stelle aufmachen. Je länger sie warteten, desto schlimmer konnte es kommen. Sie durften keine Zeit verlieren, um Seika zu retten. Er musste diese Frau beschützen, diesmal von Anfang an. Doch Pain erkannte den determinierten Ausdruck im Gesicht des Uchihas und hob die Hand.
 

„Gib mir Zeit bis Mittag, Itachi. Ich werde meine Mittelsmänner aussenden, damit sie die Osoroshisa aufspüren. Dann werdet ihr aufbrechen, eher nicht.“, befahl ihr Anführer und sie wussten alle, das er Recht hatte. Wenn sie nun Kopflos aufbrechen würden, dann würden sie die Organisation sicher nicht aufspüren können, denn sie konnten überall und nirgendwo sein. Außerdem brauchten sie dringend einen Plan, denn sie konnten Furiko doch nicht wirklich gegen Seika tauschen. Sie blickten zu Itachi und sahen, dass er sich Pains Urteil beugte, auch wenn ihm das sichtlich nicht gefiel.
 

„Wir holen unsere Kleine da schon wieder unbeschadet raus.“, sagte Kisame und sie sahen zu ihrer Verwunderung, wie Itachi dem Haimann zu nickte. Wenn Deidara je noch einen Zweifel an der Beziehung zwischen dem Schwarzhaarigen und der Brünetten gehegt hätte, dann hätte sich dieser in diesem Moment in Luft aufgelöst. Leicht besorgt wandte er sich zu Furiko um, die immer noch im Gras hockte.
 

„Geht’s?“, fragte er und die Blonde bejahte, sodass er ihr aufhalf und sie gemeinsam zurück ins Haus gingen, um die Lage zu besprechen. Itachi war der Letzte, der herein kam. Er blieb noch länger stehen und betrachtete den Flecken Erde, an dem sie den Brief gefunden hatten. Zwei Büschel Gras waren dort herausgerissen worden. Es musste das Letzte gewesen sein, an dem Seika sich noch hatte fest klammen können…
 

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Es war dunkel, feucht und unangenehm kühl. Das einzelne, regelmäßige Tropfen von Wasser war so leise, aber doch so laut, als ob es einem die Ohren durchbohren wollte. Das Geräusch hallte vielfach wieder, sodass es keinen Augenblick gab, in dem es vollkommen ruhig war. Nicht das kleinste Licht erhellte die Umgebung. Es war ein muffiger Gestank in der Luft, doch wenn man länger hier war, dann nahm man ihn schon gar nicht mehr wahr. Verdeckt von dem penetranten Geräusch der Wassertropfen war jedoch noch etwas Anderes zu hören. Es war der schwere Atem einer Person. Vor ihrem Mund bildeten sich weiße Dunstwolken, als sie die Luft aus ihren Lungen aushauchte. Sie war in diesem Moment gerade kurz davor, ihr Bewusstsein wieder zu erlangen.
 

Doch im selber Augenblick, als wäre ihr Erwachen bemerkt worden, erklangen Schritte in dem widerhallenden Gemäuer. Außerdem gesellten sich leise Stimmen dazu, doch die Worte, die sie sprachen, waren aber unverständlich, weil sie durch ihr Echo vollkommen verwischt wurden.
 

Die Person wimmerte leise. Ihre Haare waren von ihrem eigenen Blut verklebt und hingen ihr ins Gesicht, wo sie sie unangenehm kitzelten, doch es gab keine Möglichkeit, diesen Störfaktor zu beseitigen. Ihre Hände waren mit Chakrafesseln hinter ihrem Rücken zusammengebunden, sodass sie sich kaum regen konnte. Aber auch ihre Füße waren an den Gelenken aneinander gekettet. Ihre Position war mehr als unbequem, doch dagegen konnte sie nichts tun.
 

Wer war sie eigentlich? Wo war sie? Was machte sie hier überhaupt? Sie war viel zu benommen, um sich auf sich selber konzentrieren zu können, außerdem waren da diese höllischen Kopfschmerzen, die alles Andere ausblendeten. War es wirklich möglich, dass sich ein Kopf so aufgedunsen und gleichzeitig so leer anfühlen konnte, als herrschte in ihm ein Vakuum, das die Schädeldecke jeden Moment implodieren lassen würde? Langsam öffnete sie die Augen, was ebenfalls nicht ohne Schwierigkeiten ging, denn ihre Lider waren wie zugeklebt und so dauerte es seine Zeit, bis sie den nötigen Willen und die Kraft gesammelt hatte, um ihre Augen auf zu zwingen. Nicht, dass es etwas geholfen hätte, denn nach wie vor war es Dunkel um sie herum. Für einige Sekunden dachte sie, sie wäre blind geworden, weil sie nichts sah, doch das Schwarz unterschied sich schon ein wenig vom vorherigen Zustand. Doch tanzten vor ihrem Blickfeld auf einmal blasse Sterne herum und ihr wurde dabei fast schwindelig.
 

Langsam beschlichen sie wage Erinnerungen an das, was geschehen war. Sie hatte vor kurzem einen Schlag auf den Hinterkopf bekommen, einen ziemlich brutalen. Irgendwoher schloss sie daraus und aus den quälenden Schmerzen in ihrem Kopf, dass sie eine Gehirnerschütterung haben musste. Wie sie darauf kam, war ihr nicht ganz klar. Doch da waren plötzlich diese Stimmen, die immer näher kamen, die ihre winzige wiedererlangte Aufmerksamkeit auf sich zogen. Die Personen, die sprachen, hatten wohl ein kleines Licht dabei, denn es wurde langsam ein wenig heller.
 

„Sieh mal einer an. Endlich ist sie wach. Hat glatt drei Tage durch geschlafen.“, redete jemand und der Klang dieser Stimme legte einen Schalter in ihrem Kopf um, der alle Erinnerungen an die letzten Tage wieder aktivierte.
 

Sie war Seika. Jemand hatte sie niedergeschlagen, als sie in der Nacht draußen vor dem Versteck gesessen hatten, vollkommen ahnungslos und für den Moment ganz unbeschwert. Sie war ein Medic-Nin, also erkannte sie mit Leichtigkeit die Symptome für eine Gehirnerschütterung, die wie wahrlich davon getragen hatte. Jemand hatte sich an sie heran geschlichen und hatte sie dann außer Gefecht gesetzt. Und dieser jemand war sicher ein Mitglied der Osoroshisa gewesen.
 

Warum hatte Furiko nicht gespürt, dass jemand in ihre Nähe gekommen war? Die Blonde hatte die Fähigkeit, Präsenzen auch ohne ausgestrahltes Chakra zu spüren, doch diesmal hatte sie nichts wahrgenommen. Und sie war nun also schon drei Tage hier? Mit einem Anflug von Panik überprüfte sie schnell ihren Körper. Mit einer starken Erleichterung, die ihr Herz rasen ließ, erkannte sie, dass sie niemand berührt hatte, jedenfalls nicht auf ‚diese’ Weise. Ehrlich gesagt, war sie darüber verwundert, wenn sie daran dachte, welche Motive die Osoroshisa hatten.
 

„Seht nur, das Püppchen macht sich schlimme Gedanken!“, sagte eine weitere Stimme, die Seika bereits entfernt bekannt war. Hinter ihrem Fluss an Fragen, der ihr Gehirn plötzlich durchströmte, erkannte sie auf einmal, in was für einer Situation sie wirklich steckte. Sie war eine Gefangene der Osoroshisa, zusammen gebunden, in einem dunklen Keller und sie konnte sich keinen Zentimeter rühren. Dies war eine alles andere als sorgenfreie Lage. Die junge Frau erschauderte und das durch die leichte Panik hervorgerufene Adrenalin ließ ihren Puls nach oben schnellen. Trotz der bereits erkannten Ausweglosigkeit wehrte sich die Brünette gegen ihre Fesseln.
 

„Na, na, das wird dir nichts nützen. Du brauchst gar nicht versuchen, dich zu befreien.“, sagte Joshu amüsiert, der beobachtete, wie sich die junge Frau leicht wand. Gegen diese Chakrafesseln konnte sie tun, was sie wollte, sie würde sie nicht brechen können. Da sah Seika auf und blickte dem Mann direkt ins Gesicht. Ihre goldenen Augen funkelten im schwachen Lichtschein.
 

„Bilde dir bloß nichts ein!“, sagte sie. Ihre Stimme war zwar rau und kratzig, doch wütend und bestimmt. Der Anführer der Osoroshisa verzog unzufrieden sein Gesicht. Das gefiel Seika sogar. Leider wusste er etwas nicht, was Seika einen deutlichen Vorteil in ihrer Situation verschaffte, auch wenn sie sich kaum bewegen konnte. Sie blickte den vier vor ihr stehenden Männern zornig entgegen, indem sie jedem einzelnen einen Moment widmete, Joshu, Tekketsu, Fujita und Akiyama.
 

„Hm, Itachis kleines Spielzeug wird kratzbürstig… Aber nicht mehr lange. Wenn wir ihn vor deinen Augen abschlachten, wirst du keine so großen Töne mehr spucken.“, sprach Tekketsu voller Hohn und Seikas Augen weiteten sich. Was hatten sie vor? Wollten sie sie als Lockmittel benutzen, damit die Anderen kamen, um sie zu befreien? Hatten sie vor, Itachi zu töten?
 

„Glaubt ihr, ihr könntet Itachi wirklich besiegen? Glaubt ihr, er und die Anderen sind so dumm? Sie werden nicht auf eure kranken-“, begann Seika energisch, doch dann ertönte ein Klatschen und sie verstummte, denn Joshu hatte ihr eine runter gehauen und ihr Kopf begann so schlimm zu dröhnen und zu pochen, dass sie fühlte, wie die Ohnmacht sie zu übernehmen drohte. Doch dies durfte nicht geschehen. Sie durfte nicht noch einmal das Bewusstsein verlieren, wer wusste, was die Osoroshisa dann mit ihr anstellen würden… Ein weiterer Kick traf ihr Schienbein, ein anderer bohrte sich in ihre Rippen, sodass Seika vor Schmerzen aufstöhnte.
 

„Sei brav, dann bekommst du nachher vielleicht etwas zu essen. Weißt du, wir haben einen Brief hinterlassen. Wir wollen Furiko gegen dich tauschen, angeblich. Und wenn die Akatsuki unseren Anweisungen nicht folgen, wirst du sterben, ganz einfach. Ach ja, willst du wissen, wie wir euch gefunden haben? An Furiko haftete immer noch ein harmloser Bann, denn wir ihr einmal auferlegt haben. So konnten wir eure Position ganz einfach ausfindig machen.“, erklärte Joshu grinsend und er und die Anderen drehten sich um und gingen. Seika wollte nach ihnen rufen, denn trotz ihrer Kopfschmerzen waren wieder hunderte Fragen da, die auf eine Antwort warteten. Wie hatten sie sie überhaupt ausfindig machen können, ohne dass die Akatsuki sie gespürt hatten? Waren sie wirklich die, die die Basis angegriffen hatten? Warum hatte sie sich bis jetzt nicht an ihr vergriffen, wenn sie doch so danach strebten? Oder waren sie so sadistisch und warteten, bis sie wieder bei vollem Bewusstsein war? Oder hatten sie auch einen Medic-Nin, der ihnen gesagt hatte, dass es nicht die richtige Zeit war? Aber auch andere Dinge quälten sie, und sie waren noch schlimmer als die körperlichen Schmerzen. Dies war ein Hinterhalt, um sich der beiden jungen Frauen zu bemächtigen! Außerdem war klar, dass sie nicht vor hatten, Seika zu töten, sondern Itachi. Die Brünette begann zu zittern. Sie hatte nie Angst vor dem Tod gehabt, weil da nie etwas gewesen war, wofür sie hatte wirklich leben wollen. Doch dies gab es jetzt, eine ganz bestimmte Person. Und egal, wer von ihnen sterben würde, es würde den Anderen in ein tiefes Loch stürzen lassen, nie wieder fähig, heraus zu kommen. Dies war schlimmer als der Tod, eindeutig und sie wollte nicht, dass einer von ihnen das durchleben musste.
 

Seika senkte ihren Kopf. Sie musste etwas tun, nur was? Sie konnte sich nicht rühren, geschweige denn die Anderen warnen. Sie wusste ja nicht mal, wo genau sie sich befand. Die Osoroshisa wollten aber gefunden werden, soviel stand fest. Doch sie würden es den Akatsuki nicht leicht machen, das war sicher. Mit einem Mal tat Furiko Seika Leid. Schon wieder wurde sie mit ihrer grausamen Vergangenheit konfrontiert, doch diesmal mussten Andere darunter leiden.
 

Im Moment konnte Seika nur darauf hoffen, dass die anderen Akatsuki ruhig blieben, alles überdachten und nicht impulsiv los rannten, um sie zu befreien. Ein bitteres Lächeln entstand auf ihren trockenen Lippen, als sie an Deidara, Tobi und Kisame dachte. Die drei Chaoten von Akatsuki. Sie hatte sie nie wirklich bei Deidara entschuldigt. Sie kamen so ganz gut miteinander klar, nach vielen Schwierigkeiten, doch so richtig ausgesprochen hatten sie sich noch nicht. Viele Möglichkeiten dazu hatte es aber auch nicht gegeben, denn es hatte auf beiden Seite immer etwas gegeben, was sie vom sprechen abgehalten hatte. Und auch Kisame hätte sie danken müssen, weil er mit seinen Späßen oft schon Situationen entschärft hatte, die sonst in die Luft gegangen wären. Aber vor allem Tobi hatte sie noch nie wirklich gesagt, wie froh sie war, ihn zu haben. Der Maskierte war immer da, wenn sie jemanden zum reden gebraucht hatte. Dies war zwar in der letzten Zeit immer weniger geworden, weil Tobi oft mit Kisame auf Missionen gewesen war, doch man sah es ihm immer an, dass er sich Gedanken um Seikas Wohl machte. Eigentlich ging es ihr bei den Akatsuki so gut, wie noch nie in ihrem Leben. Sie hatte wirkliche Freunde gefunden und nun auch den Mann, der ihr so viel im Leben bedeutete.
 

All diese Gedanken zogen sie herunter, so sehr, dass ihr plötzlich danach zu Mute war, die Tränen fallen zu lassen, die in ihr aufstiegen. Sie dachte, Einsamkeit wäre schmerzlich, doch es tat plötzlich noch mehr weh, als sie daran dachte, was ihr Verschwinden und die Sorge darüber den Anderen antun würde. Das wollte sie nicht, sie wollte die Menschen, die sie am meisten mochte, nicht verletzen. Und dabei war es gar nicht ihre Schuld. Es war die Schuld dieser verdammten Osoroshisa. Vier von ihnen waren vor ihr gestanden, das hieß, dass Fujita wieder genesen war. Sie verfolgten Furiko und quälten sie mit der Erinnerung an die Dinge, die sie mit ihr tun wollten. Und nun quälten sie Seika und damit die Menschen, die ihr Nahe waren. Und dafür hasste die junge Frau diese Kerle, die sich anmaßten, zu tun, was ihnen gefiel. Menschen waren Wesen mit freiem Willen und nichts und niemand hatte das Recht, ihnen dieses Privileg zu nehmen, schon gar nicht eine Bande von machtsüchtigen, verabscheuungswürdigen Bastarden! Die Erinnerung an ihre Gesichter ließ den Zorn nur so in Seika aufwallen, dass sie die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und sie über ihre Wimpern schwappten und in dicken Tropfen ihre Wangen herunter liefen. Nein, sie würde sich nicht klein kriegen lassen, niemals.
 

Als sich plötzlich wieder leise Schritte näherten, sah Seika determiniert mit im Dunkeln blitzenden Augen auf und sie hatte einen Entschluss gefasst. Solle dieser jemand nur kommen. Die Osoroshisa sollten nicht denken, dass sie die Kontrolle über die Situation hatten…
 

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War das Wohnzimmer davor noch sauber aufgeräumt gewesen, dann glich es jetzt einem Schlachtfeld, auf dem jedoch kein Kampf stattgefunden hatte. Auf dem Boden und jeder noch so kleinen Ablagemöglichkeit lagen Schriftrollen verteilt, Karten waren ausgebreitet und Bücher aufgeschlagen. Eine hektische Stimmung lag in der Luft. Pain kommunizierte lautlos mit seinen Mittelsmännern, Itachi saß über einer Landkarte gebeugt, während er in seinen Händen mit Notizen vollgeschriebene Blätter hielt. Furiko hockte am Fenster und versuchte nervös sich an weitere Details aus ihrer Vergangenheit zu erinnern, die Itachi helfen konnten, dass er das Versteck der Osoroshisa ausfindig machen konnte. Deidara beschäftigte sich mit seinen Tonfiguren, weil es im Moment nichts gab, was er tun konnte und ihn das in den Wahnsinn trieb. Auch Tobi konnte sich kaum noch ruhig halten, weil es für ihn im Moment keine Aufgabe gab. Das schlimmste für ihn aber war, dass er bei der Rettung von Seika nicht dabei sein durfte. Er wusste, dass er es nicht riskieren konnte, mitzukommen, auch wenn die Anderen ihn dazu ermutigen würden. Sollte er durch Zufall irgendwie entdeckt werden, so was das Seikas Todesurteil. Wenn so etwas passieren würde, könnte sich der Maskierte das niemals verzeihen. Doch er war durch eine Sache wiederum etwas beruhigt. Es war Itachis determinierter Blick, der ihm sagte, dass die brünette junge Frau bestimmt sicher zurückkehren würde… Plötzlich kam Kisame hinein und ein lautes Scheppern ertönte, das alle von ihren derzeitigen Aktivitäten ablenkte.
 

„Das war alles, was ich im Keller finden konnte.“, meinte der Haimann und deutete auf den ansehnlichen Haufen von Kunai, Shuriken und Katanas in allen möglichen Längen, die er vor sich auf den Boden geworfen hatte. Des Weiteren hielt er unter seinem Arme eine Kiste mit Explosionszetteln.
 

„Hey, das reicht alle mal, um diesen Bastarden eine gehörige Abreibung zu verpassen, yeah!“, reif Deidara aus und schnappte sich ein Set von Kunai, um nachzuprüfen, wie scharf sie waren. Die Klinge schnitt glatt durch den unverarbeiteten Ton, den er in der Hand hatte und der Blonde nickte zufrieden.
 

„Da fällt mir was ein, Itachi-san! In der Nähe waren alte Gleise! Ich glaube, dort wurde früher Kohle abgebaut!“, sagte Furiko plötzlich mit aufgeregter Stimme, was den Uchiha wieder zu seiner eigentlichen Beschäftigung brachte. Seine Augen fuhren über die Karte vor ihm und er stand auf einmal ruckartig auf seinen Beinen. Hatte er etwa einen Ort entdeckt, der auf Furikos Beschreibungen des Verstecks der Osoroshisa passen würde? Alle sahen ihn gespannt an. Niemand konnte erraten, was er dachte, als er sich herab beugte, nach einem Stift griff und einen dicken Kreis um eine bestimmte Stelle zeichnete. Dann faltete er die Karte zusammen und gab sie Pain.
 

„Lasst das überprüfen, Pain-sama. Sobald Ihr eine Bestätigung habt, brechen wir auf.“, sagte er und an seinem bestimmten, aber abwesenden Ton und an seiner angespannten Haltung war jedem klar geworden, dass der Schwarzhaarige nun die Leitung der Situation übernommen hatte. Ja, er würde Seika befreien und zu sich zurückholen, und wenn es das Letzte war, was er in seinem verdammten Leben tun würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  PinkLady18
2008-11-26T21:55:12+00:00 26.11.2008 22:55
Die arme Seika...ich kann mir ihre "Umgebung" sehr gut vorstellen, Respekt an deine Beschreibungskünste für ein richtig fieses, dunkles, aussichtsloses Verließ...
Was Seika dort erkannt hat, dass sie für Itachi leben will, dass keiner von beiden den Tod des anderen verkraften würde...war sehr schön beschrieben und vor allem waren ihre Gedankengänge sehr strukturiert miteinander verknüpft. Wie sie langsam zu sich kommt, wie ihre Fragen zurückkommen und wie sie an ihre Freunde denkt. Ich fand es sehr eindringlich und es hat nochmal klar gemacht, wie viel Itachi ihr bedeutet.
Und ich muss schon sagen, die Akatsuki sind sehr durchorganisiert, sie oder eher Itachi haben Seikas Aufenthaltsort ja nun ziemlich schnell gefunden...
Zu Itachi muss ich sagen, dass ich begeistert bin, wie authentisch er immer noch ist, so sehr verwickelt in eine Beziehung die ganz sicher auf Liebe basiert und trotzdem kein bisschen unrealistisch. Er ist so ECHT, du machst das wirklich super gut.
Der Perspektivwechsel in diesem Kapitel ist mir besonders aufgefallen aber er war gut zu lesen, nicht zu schnell oder konfus, vor allem hat man so auch noch einmal die einzelnen Standpunkte der anderen gelesen.
Ich bin sicher, du hast dir eine Menge interessante Dinge einfallen lassen, wie sie Seika denn nun retten werden, bin sehr gespannt!
ggglg Pinklady18
Von:  -exterminate-
2008-09-01T17:46:58+00:00 01.09.2008 19:46
Da sind ja alle in heller Aufregung im provisorischen HQ :D
Ich hoffe doch, dass sie Seika retten können;
Ach das sollte eigentlich klappen, wenn Ita-kun das Vorhaben leitet, denn man merkt ja, dass er Seika um jeden Preis retten will.

Dann wirds wohl im nächsten Kapi richtig spannend, wie?
:-s
Ich freu mich drauf es zu lesen. ;)
lg,
Die Biggi
#46
Von: abgemeldet
2008-09-01T16:22:21+00:00 01.09.2008 18:22
huhu^^

na, da tut sich doch was bei den akatsukis... spannung, wo das auge hinblickt^^
sehr schön beschrieben, wie itachis kalte fassade bröckelt, weil er angst um seika hat... ich weiß nicht, wie du das schaffst, dass der nicht ooc rüberkommt, ich find das alles sehr authentisch.

ich frage mich jetzt nur, was mit seika passiert... die gegner gehen ja nicht gerade sanft mit ihr um, wenn sie sie schon halb tot prügeln. ich denke aber mal nicht, dass es zu einer vergewaltigung kommt, fänd ich nun wieder zu krass, da steht mir eine "rettung-in-letzter-sekunde"- version eher zu^^

jaja, mal wieder ein schönes kapi mit vielen gefühlsregungen und besonders itachi gefällt mir, da man ihm doch seine angespanntheit ansieht... oh, das wird noch schön, da kann man noch viel an emotionen rausholen^^

bis dahin kann ich nur warten, wie es wohl weitergehen wird. (und yeah, diesmal hab ich mal das mit am längste kommi xD)

bb, mietze
Von:  InaBau
2008-09-01T15:33:15+00:00 01.09.2008 17:33
Seika blickt also einer unbekannten Person entgegen und will kämpfen. Ich hoffe, sie hält durch! Furiko hingegen gibt vielleicht den entscheidenden Tipp. Itachi wird automatisch zum Anführer der Situation. Er will Seika um jeden Preis zurück holen, und wenn er dabei drauf geht. Er liebt sie so sehr, dass ihm egal ist was mit ihm passiert. Hoffentlich kann Seika sich ihrer Angreifer erwehren!
Von: abgemeldet
2008-09-01T12:45:12+00:00 01.09.2008 14:45
Hm...
Auch wenn sie es nicht wissen denke ich dass das zwischen Seika und Itachi etwas ähnliches wie Liebe ist. Und diese Blöden Entführer werden noch ihre Blaues Wunder erleben... Die sollen bloß ihre Finger von Seika lassen...
schreib bitte schnell weiter
glg, bye
kittykatty
Von:  Nabiri
2008-09-01T10:23:49+00:00 01.09.2008 12:23
Wow jetzt wirds ja total spannend!
Ist wieder mal ein supi Kappi und ich bin ja mal gespannt, wie es weiter geht ^^
Ich hoffe du schreibst schnell weiter
Lg yami



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