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Bittersweet II

They Only Came Out At Night
von

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Alliance

„Phoebe! Oh Gott, nein!“

Piper ließ sich neben ihr auf die Knie sinken.

„Leo! Leo, tu doch was!“

„Ja, sofort...“ Immer noch etwas wacklig auf den Beinen, doch in für jemanden, der einen doppelten Vampirangriff überstanden hatte, erstaunlich guter Verfassung, folgte ihr Leo, heilte erst Coles Verletzungen, der einen Schädelbruch und diverse Rippenbrüche, gefolgt von unzähligen Prellungen, Kratzern und Blutergüssen vorweisen konnte, und widmete sich dann Phoebe.

„Verdammt...“ Er drehte sich zu Paige um. „Bring Cole ins Haus, leg ein Messer bereit und mach Wasser heiß, und räum den Küchentisch frei.“

Paige verschwand trotz Coles Protest folgsam.

„Was hast du vor, Schatz?“, fragte Piper argwöhnisch.

„Etwas, das ich verdammt lange nicht mehr gemacht habe, das aber auf jeden Fall ihr Baby retten wird. Nimm meine Hand.“
 

Im Haus wartete Paige auf sie, neben Cole, der sich nicht abwimmeln lassen wollte, und argwöhnisch beobachtete, wie Leo Phoebe auf dem Küchentisch ablegte.

„Was hast du vor...?“

„Kaiserschnitt.“, lautete die knappe Antwort, die bei Cole einen beinahe hysterischen Anfall auslöste.

„WAS?! HAST DU SIE NOCH ALLE?! AUF DEM KÜCHENTISCH?! AN PHOEBE?! Wenn du ein Problem mit mir hast, dann komm nach draußen und wir regeln das wie Männer, lass das nicht an meiner Frau und meinem Kind aus!“

Leo warf ihm einen eisigen Blick zu. „Hör zu, du Möchtegerncasanova. Sie wurde infiziert. Von diesem wahnsinnigen Vampirweib. Binnen 24 Stunden ist sie ein Vampir, wenn sie das Gegengift nicht bekommt. Und selbst dann wird ihr Kind es ganz sicher sein, wenn es nicht zur Welt kommt, bevor der Virus ihren gesamten Körper durchströmt und es infiziert. Und wenn wir das Gegengift nicht mehr rechtzeitig fertig bekommen, müssen wir auf jeden Fall das Kind retten. Piper, bitte bring Cole nach oben und sorg dafür, dass er auch oben bleibt, damit er nicht stört. Paige, dich und deine Heilkräfte brauche ich hier, damit sie nicht verblutet. Ich kann nicht alles gleichzeitig.“
 

„Sie wird kein Vampir.“

Cole ging auf dem Dachboden auf und ab.

„Nein, nicht Phoebe. Niemals Phoebe. Bestimmt nicht. Nicht so.“

Unwillkürlich ballte er eine Hand zur Faust.

„Nein, nicht Phoebe.“, wiederholte er.

Piper sah ihn besorgt an.

„Cole...“, murmelte sie, „Leo weiß, wovon er spricht... und er weiß auch, was er tut... er wird Phoebe schon wieder hinkriegen, und dann brauen wir das Gegenmittel und sie kriegt es... mach dir keine Sorgen...“

„Keine Sorgen?!“ Cole drehte sich so ruckartig zu ihr um, sodass Piper zusammenzuckte.

„Meine Frau kriegt gerade von einem psychisch labilen Arzt einen Kaiserschnitt verpasst, der vor einer halben Stunde von zwei Vampiren in die Mangel genommen worden ist und der das letzte Mal einen Kaiserschnitt an einer Gummipuppe während des Studiums geübt hat! Und geheilt wird sie von jemandem, der die Grenzen seiner Fähigkeiten nicht kennt, weil er sie auch bisher erst einmal ausprobiert hat! Und zwar an mir! Und das ist über ein Jahr her! Das ist nicht sehr beruhigend, weißt du!“

„Entschuldigt...?“ Paige klopfte vorsichtig an den Türrahmen. „Leo ist fertig...“
 

„Oh, sie ist so süß!“

Paige konnte nicht umhin, das kleine Mädchen zu knuddeln.

„Wie wollt ihr sie denn nennen?“

„Patricia, nach eurer Mutter.“, murmelte Cole, der den Blick nicht von seiner kleinen Tochter wenden konnte, die mit großen blauen Augen zu ihm aufsah.

„Wie süß!“, wiederholte Paige und nahm Cole die Kleine ab, um sie in ihr Bettchen nach oben in das Zimmer von Phoebe und Cole zu bringen.

„Ja, du hast eine hübsche Tochter.“, sagte Leo mit einem schwachen Lächeln, „Seltsam, sollte man bei dem Vater gar nicht erwarten...“

„Halt die Klappe.“, murmelte Cole, „Was ist mit Phoebe?“

„Sie muss das Elixier so schnell wie möglich erhalten... Piper, bitte kümmer du dich darum.“

Leo wandte sich Cole nun ganz zu. „Und mit dir würde ich gern reden. Komm mit ins Wohnzimmer.“

Im Wohnzimmer angekommen, nahm Leo auf dem Sofa Platz und bedeutete Cole, sich gegenüber hinzusetzen.

„Wer ist sie?“, fragte er dann leise, als Cole ihm gegenüber Platz genommen hatte.

„Wer?“, fragte Cole, obwohl er natürlich wusste, wer gemeint war.

„Die Frau, die Phoebe verletzt hat.“, antwortete Leo ruhig, „Sie sieht dir sehr ähnlich. Ist sie deine Schwester?“

Cole seufzte leise. „Nein, sie... sie ist meine Mutter.“
 

„Du hast gesagt, es lockt nur eine an!“, knurrte Elizabeth, „Nur seine Frau!“

„Paige war schneller, als wir gedacht haben, das stimmt, aber das ist kein Grund zur Sorge. Du wurdest auch so gesättigt, oder nicht? Und das Mädchen wird eine von uns.“

„Das Mädchen interessiert mich nicht! Bring Coleridge zu mir.“

„Belthazor ist tot und allein ist er machtlos, Coleridge ist-“

„Ich gebe hier die Befehle!“, fauchte die Vampirin, „Und ich sage, bring ihn zu mir! Ich will, dass mein Sohn an meiner Seite ist, wenn wir unser Werk vollenden.“

„Du hast genug andere Söhne, warum denn ausgerechnet ihn...? Er ist schwach, er ist ein Mensch, er hat versucht dich zu töten, er ist mit einer der Mächtigen Drei verheiratet und hat mit ihr sogar ein Kind gezeugt!“

„Ein Kind?“

Nachdenklich schritt Elizabeth im Gewölbe auf und ab.

„Von meinem Sohn und einer der Mächtigen Drei? Oh, das ist ja umso besser! Gut, dann hol ihn her, und bring das Kind mit. Und vorher möchte ich, dass du etwas für mich besorgst...“

Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Was denn? Etwas wichtiges?“

„In der Tat, ja. Du findest es in einer Kirche in der Nähe, Und schick einen Boten zu Elyàzor... sag ihm, ich biete ihm eine Allianz an.“
 

„Deine Mutter.“

Leo blieb der Mund offen stehen, und Paige und Piper ging es ähnlich.

„Diese... Harpyie ist deine Mutter?!“, fragte Piper dann.

„Aber ihr Helfer hätte dich fast umgebracht! Und Phoebe wird ihretwegen zum Vampir! Vielleicht.“, setzte Paige rasch hinzu.

Cole nickte leicht. „Und sie hat meinen Vater auf dem Gewissen, seit ich vier bin, und an die tausend Unschuldige, so wie Leos Freunde...“

„Hmh.“, murmelte Piper, „Und sie will dich umbringen...?“

„Nein, das... das glaube ich nicht. Sie hat mich wahrscheinlich gar nicht erkannt.“, antwortete Cole mit einem bitteren Lächeln.

Paige legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. „Das muss... hart für dich sein... ich meine, das... tut mir leid...“

„Ist schon gut.“, murmelte Cole, „Hast du Phoebe schon das Gegengift gegeben, Piper...?“

Piper nickte leicht. „Ja. Es geht ihr sicher bald besser, mach dir keine Sorgen.“

„Hmh.“, murmelte Cole, lehnte sich für einen Augenblick zurück und schloss die Augen.

Im selben Moment fuhr Leo zusammen und verengte die Augen zu schmalen Schlitzen.

„Ich... entschuldigt mich für einen Augenblick.“

Mit diesen Worten verschwand er und Paige und Piper tauschten einen besorgten Blick.

„Ist es wegen einem seiner Schützlinge...?“, fragte Paige leise, doch Piper hob nur die Schultern.

„Seit dem Angriff auf Liza ist er sehr vorsichtig geworden, überzeugt sich immer sofort vom Wohl seiner Schützlinge, wenn einer von ihnen ruft...“

„Hmh.“ Cole öffnete die Augen wieder – gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie die Fensterscheiben des Wohnzimmers zerbarsten und sich ein Regen aus klirrenden Scherben über Paige ergoss, die sich mit einem Schrei aus der Schusslinie orbte.

„Leo!“ Piper wirbelte herum und Cole stellte sich schützend vor sie, doch einer der Vampire versetzte ihm ohne weiteres einen heftigen Schlag ins Gesucht, der ihn rückwärts durch den Türbogen auf die Treppe schleuderte.

Für ein paar Sekunden wurde ihm schwarz vor Augen, als er mit dem Kopf gegen die Kante einer Treppenstufe schlug, und er schmeckte Blut, doch ein Aufschrei von Piper brachte ihn rasch wieder zu Bewusstsein.

Als er allerdings so rasch wie es ihm möglich war ins Wohnzimmer zurückkehrte, wurde ihm rasch klar, dass sie keine Chance hatten.

Mindestens sechs Gestalten mit langen, schwarzen Mänteln hatten sich hier Paiges und Pipers angenommen, die sich verzweifelt wehrten, doch ihre Kräfte schlugen kaum an, und die Vampire kreisten sie bereits ohne jegliche Hast ein.

„Stopp!“

Cole verengte die Augen zu schmalen Schlitzen, als die Vampire tatsächlich innehielten.

Zwei weitere Gestalten näherten sich durch die Überreste des Fensters, ebenso wie die anderen gekleidet in schwarze Umhänge.

Die vordere war ein Mann mittleren Alters, vielleicht Anfang bis Mitte Dreißig, mit schwarzem Haar und hellgrauen Augen, bei dessen Anblick Cole ein Schauder über den Rücken lief. Er kannte diesen Mann – es handelte sich um Alexis O’Brian, der Sohn des Mannes, der seine Mutter in ihren derzeitigen Zustand versetzt hatte, und er war in der Unterwelt gleichermaßen verachtet und gefürchtet. Und die hintere...

„Das ist unmöglich!“ Coles Stimme war heiser vor Entsetzen, und im selben Augenblick wusste er, dass es leider doch viel zu möglich war...

Eisige grüne Augen reflektierten das Licht, als Jeremyah einen Mundwinkel zu einem spöttischen Lächeln hob.

„Guten Abend, Bruder... und gute Nacht.“

Ein zweiter Schlag traf Cole ins Gesicht, schleuderte ihn zurück auf die Treppe, und bevor er das Bewusstsein verlor, hörte er, wie Patricia oben zu schreien anfing.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KathyColin
2011-12-15T20:58:33+00:00 15.12.2011 21:58
Hi,

ich bin zwar erst wieder seid kurzem auf dem Charmed Trip... Aber ich bin nicht umhingekommen deine FF zu lesen.
Wow... Deine FF ist der Wahnsinn. Ich kann es nicht anders beschreiben.
mal abgesehen, dass dein Schreibstil flüssig ist und ich die FF in einem Rutsch durchgelesen habe, ist sie von der handlung und dem Erzählstil packend. Aber wirklich aus dem Häuschen war ich, weil du die Charaktere so originalgetreu getroffen hast. Man konnte sich Cole und Phoebe vor Augen halten. Vor mir ist ein regelrechter Film abgelaufen.
Einfach nur Top, nicht nur, dass ich hocherfreut meine so gute FF über mein Lieblingspaaring zu lesen, sondern auch, dass die Storie zu Ihnen so packen spannend und gut durchdacht zu sein scheint und vorallem, dass es danach aussieht, dass es ein Happy End gibt.
Zudem erfährt man mehr über Cole Vergangenheit, was mich sehr freut...

Abschließend bleibt mir nur zusagen, dass ich selten eine so gute packende spannende FF gelesen habe und ich mich sehr freuen würde, wenn du diese FF weiterführen würdest.

Liebe Grüße

Kathy


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