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Dreaming about you

von

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Später am Abend saß Horohoro wieder an der Veranda zum Garten. Es war bereits dunkel und er konnte von seinem Sitzplatz aus wunderbar einige Sterne sehen. Der Mond schimmerte durch die nahegelegenen Bäume während ein sanfter Wind durch die Blätter rauschte.

Ein sehr idyllischer Abend und der Ainu hätte sich kaum wohler fühlen können. Genüsslich streckte er sich und betrachtete weiter lächelnd die Sterne.

 

Plötzlich hörte er nicht weit von ihm eine Stimme. Jemand flüsterte und wenn er es richtig hörte, war das … war das nicht Rens Stimme? Er lehnte sich ein bisschen zurück und blickte den dunklen Gang entlang. Sehen konnte er niemanden aber nun schien die Stimme lauter geworden zu sein.

„Nun red‘ schon!“ – Ja das war eindeutig Rens Stimme. Aber mit wem unterhielt er sich da?

„Ich weiß nicht was du meinst~“, hörte er Hao antworten, gefolgt von einem genervten Laut von Ren.

„Ich hab jetzt keinen Bock auf deine Spielchen! Also, dir haben sie doch erzählt wo sie waren und warum da so ein Geheimnis rum gemacht wird. Also erzähl schon!“

Nun war der Ainu wirklich gespannt ob Hao einfach so plaudern würde. Immerhin hatte er vorhin auch versprechen müssen nichts zu sagen…aber ob er sich daran hielt?

Zudem klang es irgendwie so, als würde Ren ihn häufiger im Nachhinein auf solche Dinge ansprechen und es auch gewohnt sein Antworten zu bekommen.

Irgendwie würde das sogar passen, es gab ja sicher noch andere Dinge die Anna ihm nicht unbedingt erzählen wollte…oder vielleicht auch irgendwelche Geheimnisse von Yo, die dieser Hao in brüderlichem Vertrauen anvertraut hatte?!

Horohoro hätte sich so sehr in seine Verschwörungstheorien vertieft, dass er nur knapp bemerkte, wie Hao bereits antwortete.

„Hm und warum sollte ich dir das erzählen? Ich mein, ich musste Yo gerade hoch und heilig versprechen, es für mich zu behalten…“, mit betont verspielte Stimme antwortete er und man konnte fast schon hören, wie er dabei grinste.

„Was bekomme ich denn dafür es dir zu verraten~?“

Er konnte hören wie Ren leicht genervt seufzte.

„Hao…Ernsthaft?“

Ein leises Kichern gab dieser als Antwort.

„Klar mein ich das ernst~“

Erneut konnte man Ren seufzen hören, jedoch weniger genervt sondern eher nachgebend.

„Du bist echt unverbesserlich!“

 

Langsam fragte sich Horo echt, was hier vor sich ging. Eine seltsame Vorahnung machte sich in seinen Gedanken breit, aber ... das konnte doch nicht … das durfte einfach nicht…!

Die Stimmen waren inzwischen verstummt, aber er hatte auch keine Schritte gehört die sich entfernt hätten.

Schwer schluckte er ehe er sich etwas weiter zurück lehnte und so den gesamten Gang entlang sehen konnte. Und da sah er die beiden. Eng umschlungen und es war nicht schwer zu erraten warum sie nicht mehr redeten.

Erschrocken weiteten sich seine Augen. Im ersten Moment konnte er den Blick nicht abwenden – so sehr ihm dieser Anblick auch missfiel.

Warum tat Ren sowas? Seit wann? Was war dann dieses ganze „Ich liebe Yo so sehr“-Gelaber?

Was sollte das Ganze?!

Energisch schüttelte er den Kopf und konnte so den Blick auch endlich wieder abwenden. Im gleichen Moment wurde ihm unsagbar schlecht. Er lehnte sich vornüber und konnte sich gerade so zusammen reißen.

Das war einfach zu viel für ihn.

Ein paar mal musste Horohoro tief durchatmen um sich wieder zu fangen, konnte aber immer noch keinen klaren Gedanken fassen.

Was…was sollte er jetzt tun?

Doch noch ehe er sich weitere Gedanken machen konnte, hörte er wieder Rens leise Stimme.

„Warte, ich glaube da ist jemand…“

Fuck, war er echt so laut gewesen?

„Ach, und wenn schon! wen interessiert‘s~“

Horo fiel auf, dass Hao sich bei weitem weniger Mühe gab zu flüstern…war das vorhin auch schon so?

„Mich interessiert es, das weißt du ganz genau!“, flüsterte Ren nun leicht wütend. Daraufhin waren Schritte zu hören, die sich näherten.

Oh nein! Was sollte Horo machen, wenn er ihn hier sitzen sah?! So tun als ob er nichts mitbekommen hätte? Pff, das könnte er nie!

Er sprang kurzerhand auf und sprintete durch den Garten um die nächste Hausecke. Seine Gedanken kreisten immer noch und er hatte keine Ahnung was eine richtige Reaktion gewesen wäre. Da war Wegrennen noch das Vernünftigste, wie er fand.

Er war zum Vordereingang gelaufen und setzte sich dort kurzerhand ins Gras und lehnte sich mit dem Rücken an die Hauswand.

Sein Blick wanderte wieder zum Himmel, wirklich bewundern konnte er diesen nun jedoch nicht mehr.

Er konnte einfach nicht begreifen, wieso Ren sich so verhielt. Wenn er Yo wirklich liebte, wie konnte er dann stattdessen mit Hao-

„Horo…“

Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen. Ren hatte ihn wohl doch noch davonlaufen sehen…

Er stand nun vor ihm und sah zu ihm herab. Seinen Blick konnte Horo nicht abschätzen, aber Ren sah weder wütend noch verärgert aus.

Horohoro seufzte und senkte den Blick. Was sollte er jetzt tun? Was sollte er zu Ren sagen?

„Horo …“, fing Ren erneut an und ließ sich dabei vor ihm ins Gras sinken, „Bitte, erzähl Yo nichts davon!“

Der Ainu hob seinen Blick wieder und konnte nun sehen wie bittend – ja fast schon flehend Ren ihn ansah. Was ihn aber am meisten überraschte, war dass sich auch Angst ihn seinen Augen widerspiegelte.

Aber, konnte er so etwas vor Yo verheimlichen?

Obwohl andererseits, gab es da ja auch etwas, dass er Ren nicht erzählen durfte. Und eigentlich, ja eigentlich war es wenn dann Rens Aufgabe Yo davon zu erzählen und nicht seine eigene.

So nickte er schließlich.

Seiner Stimme traute er im Moment nicht – zu sehr steckte noch die Übelkeit von eben in ihm.

Ren atmete erleichtert auf.

„Danke!“

Horohoro hatte den Blick wieder gesenkt. Irgendwo hoffte er jetzt wieder seine Ruhe zu haben und erstmal in Ruhe alles verarbeiten zu können. Aber Ren blieb und machte auch nicht den Eindruck als wöllte er ihn alleine lassen. Er sagte jedoch auch nichts weiter.

Was sollte das nun wieder?! Arg, er begriff langsam gar nichts mehr!

Okay, versuchen wir noch mal alles zu ordnen. Ren ist (angeblich) in Yo verliebt. Hat aber in Wirklichkeit (heimlich) eine Beziehung/Affaire/was auch immer zu Hao.

Yo indes will nichts von Ren und ist mit Anna glücklich. Also. Warum zu Hölle das ganze Drama? Warum war Ren nicht einfach stattdessen mit Hao zusammen??

Nicht dass Horo sich das wünschen würde…aber es gäbe durchaus mehr Sinn.

 

Als er den Blick wieder etwas hob, sah der Chinese ihn abschätzend an.

Er schloss noch einmal kurz die Augen und seufzte. Das hieß wohl, dass Ren reden wollte.

„Warum…?“, fragte Horo schließlich.

Ren sah nur etwas überrascht auf. „Was meinst du? Also, was genau.“

Hm, gute Frage…alles?

„Naja…“, setzte er an. Warum musste es Ren ihm auch zusätzlich schwer machen?!

„Warum sagst du, dass du Yo liebst, obwohl du mit Hao so eine Beziehung hast?“

Der Chinse sah nun leicht genervt aus.

„Ich habe keine ‚Beziehung‘ mit ihm. Eher…eine Art Verhältnis, wobei das auch schon zu viel gesagt ist.“

Einen Moment kehrte wieder Stille ein. Ren schien genau darüber nach zu denken, wie er auf diese Frage antworten sollte.

„Es…hat keinen direkten Grund. Es hat sich einfach so ergeben.“, er drehte sich wieder Horo zu ehe er weitersprach: „Halt mir jetzt bloß keine Moralpredigt! Ich weiß selbst wie scheiße mein Verhalten ist…“

Horo ließ sich die Antwort noch einmal durch den Kopf gehen. Es machte das Ganze nicht besser oder verständlicher, aber er würde das wohl so hinnehmen müssen.

„Keine Sorge, von Moralpredigten halte ich eh nicht so viel!“, meinte er schließlich und schaffte es sogar leicht zu lächeln. Langsam ordneten sich die Gedanken in seinem Kopf wieder. Und das erste, worüber er sich sicher war, war dass er Ren im Moment am aller Wenigsten das Gefühl geben wollte, abgewiesen zu werden.

„Mich hat das grade nur ziemlich…geschockt.“, gab er schließlich zu, „Ganz ehrlich, damit hätte ich nie gerechnet!“

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Ren Gesicht. Jedoch kein fröhliches Lächeln sondern eher leicht verzweifelt. „Ich auch nicht, glaub mir!“

Das bestätigte den Ainu nur in seiner aufkeimenden Vermutung. Ren war da regenrecht nur rein geschlittert und wusste sich schlicht nicht daraus zu befreien. Oder vielleicht hatte er sich auch schon so weit damit abgefunden, dass er fast nicht mehr wollte, dass sich irgendetwas ändert?

Aber war es wirklich Horohoros Aufgabe, den Chinesen da raus zu holen? So gerne er ihm auch helfen wollte, er war sich nicht sicher, ob er es konnte…

„Willst du gar nicht mehr dazu wissen…?“

Überrascht sah der Ainu auf. Er hatte gar nicht bemerkt wie er schon wieder in Gedanken versunken war.

Er begegnete Rens fragenden Blick. Nein nicht nur fragend…viel mehr sah der Chinese sogar enttäuscht aus…?

Der Ainu schloss erneut kurz die Augen. Wollte er mehr darüber hören? Nein, wenn er ehrlich zu sich war wollte er das nicht. Es war nicht so, als würde es ihn nicht interessieren, aber … es würde ihm selbst einfach mehr weh tun als alles andere.

Aber das war im Moment nicht wichtig. Ren wollte darüber reden. Sicher war es für ihn schwer genug gewesen lange Zeit niemanden zum Reden zu haben. Es war vielleicht nicht Horos Aufgabe, Ren weiter zu helfen oder dergleichen, aber er hatte versprochen ihm zu zu hören und für ihn da zu sein. Und das würde er auch halten.

So setzte er wieder ein Lächeln auf.

„Ich wollte dir nur nicht zu nahe treten oder zu neugierig sein, keine Sorge!“, er klopfte kurz mit der Hand neben sich auf den Boden, als Zeichen dass der Chinese sich zu ihm setzten könnte, „Erzähl mir ruhig alles, was du erzählen möchtest. Ich hör dir gerne zu.“

Ren erwiderte das Lächeln und nickte, ehe er sich neben Horo setzte und zu erzählen begann.



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