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Blood On My Hands

Itachi x Kisame
von

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Ein schmerzhafter Abschied

Kisame sah Itachi durch die Pfützen laufen. Er wäre ihm am liebsten gefolgt, doch wenn er das jetzt getan hätte, hätte es ihn zerrissen. Er wusste nicht, ob er seine Drohung ihm gegenüber wahr gemacht hätte. Seine Pflicht wäre es gewesen, es gleich zu tun, doch er konnte es nicht. Fluchend schlug er eine Faust gegen die Mauer links von ihm, wobei der Regen von seiner Hand spritzte. Ich kann das nicht! Ich kann ihn nicht…
 

Itachi konnte im Regenschleier die Mauer des Uchiha-Anwesens erkennen und rannte auf das Tor zu. Kaum, dass er es passiert hatte, packte ihn jemand am Ellenbogen, zerrte ihn unsanft um die Ecke und drückte ihn gegen die Mauer. Erschrocken versuchte Itachi die Gestalt im nassen Schleier zu erkennen.

„So also sehen nächtliche Ausflüge für den Uchiha-Sprössling aus!“, spottete der Mann.

Itachi versuchte immer noch ihn zu erkennen und antwortete nicht darauf. Die Stimme klang vertraut aber sie klang auch so verzerrt, dass er diesen Gedanken gleich wieder verwarf. Langsam konnte er erkennen, dass der Mann eine Maske trug. Offensichtlich die Maske eines hochrangigen Anbu. Aber er sah auch, dass der Rest der Gestalt ungepflegt erschien. Sollte er etwa dieser Bettler sein, der in der Nähe des Restaurants gehockt hatte? Was will der?

„Das sah ja alles ungeheuer interessant aus…“

Itachis Verzweiflung wandelte sich in Wut, in deren Rage er sich befreite und ins Haus flüchtete.

Der Mann hinter der Maske schaute ihm belustigt nach. „Das wird dem Hausherren ja gar nicht gefallen…“
 

Itachi rannte die Treppen hinauf und schaffte es tatsächlich noch darauf zu achten, möglichst keinen Laut von sich zu geben. Er schloss seine Zimmertür hinter sich und rang, mit dem Rücken an die Tür gelehnt, nach Atem. Er war triefnass und seine Kleider tropften unaufhörlich. Seine Haare klebten an ihm, als wäre Honig darin und verschleierten seinen Blick. Er fror und er spürte wie heiße Tränen über seine eiskalten Wangen liefen. Er schloss die Augen und wieder verfing sich eine nasse Strähne an seinen Wimpern. Unter ihm hatte sich bereits eine Lache Wasser gebildet, als er endlich den ersten Schritt in das an sein Zimmer angrenzende Bad tat. Zitternd trat er über die Schwelle und vor das Waschbecken. Doch er wagte es nicht in den Spiegel zu sehen. Er war wütend auf sich selbst. Wie konnte er nur so entscheiden? Sein Atem raste. Ob vor Angst oder vor Wut vermochte er nicht zu sagen. Er wusste es nicht. Von seinen Haarspitzen tropfte es unaufhörlich als wäre er stundenlang durch den Regen gerannt, dabei waren es doch nur fünf Minuten. Fünf Minuten in denen der Regen wie eine harte Dusche auf ihn niedergeschlagen war. Fünf Minuten in denen er Angst hatte, Kisame würde ihm folgen und seine Drohung sofort wahr machen. Seine Hände verkrampften sich um den Rand des Waschbeckens. Jetzt erst drang die Kälte wirklich tief in seinen Körper und ließ ihn noch mehr zittern als zuvor. Endlich hob er den Kopf und wagte einen scheuen Blick in den Spiegel. Was hab ich getan… Ich hab gerade mein Todesurteil unterschrieben… Was ist nur los mit mir, dass ich sowas mache?

Seine Hände begannen zu schmerzen, aber er ignorierte es. So lange, bis seine Arme anfingen weh zu tun und er diesen Schmerz auch nicht mehr loswurde nachdem er das Waschbecken losgelassen hatte. Er stand vor dem Spiegel und schaute sich kritisch an, versuchte dabei seine Hände wieder zu bewegen, doch es gelang ihm nicht. Seine Hände und Arme waren völlig verkrampft. Er schaute nur in den Spiegel und sah die Tränen, die noch immer an seinen Wangen herunterliefen. Er hatte sich selbst noch nie weinen sehen und jetzt hätte er die Tränen am liebsten weggewischt, wenn seine Hände ihm nur gehorcht hätten. „Verdammt…“
 

Ein Blick in den Himmel sagte Kisame, dass es diese Nacht nicht mehr aufhören würde zu regnen. Und er sagte ihm auch, dass er diese Nacht garantiert bereuen würde. Er setzte sich in Bewegung und bemerkte nicht, wohin ihn seine Schritte führten, bis er vor Itachis Haus stand. Er schaute hinauf, wo Itachis Zimmer sein sollte. Kein Licht war zu sehen, was Kisame auch nicht erwartet hatte. Er zog jetzt auch die Dunkelheit vor. Nach solchen Situationen zog er immer Dunkelheit vor. Genauso zog er es vor allein zu sein, aber jetzt war dafür keine Zeit. Er hatte es angedroht und seine Priorität war schon immer gewesen, Drohungen schnell wahr zu machen.

Widerwillig setzte er den Fuß auf das Gelände und schlich sich zu dem Baum vor Itachis Fenster. Mit flinken Bewegungen hockte er auch schon auf dem großen Ast und fischte ein paar kleine Steinchen aus den Taschen, die er vorher eingesammelt hatte. Immerhin lagen auf dem Anwesen genug davon herum. Er zögerte erst, doch dann warf er sie gegen Itachis Fenster.
 

Itachi schniefte kurz, dann hörte er es. Ein leises Klappern an seinem Fenster. Er tat einen Schritt zurück und schaute durch sein Zimmer zu der Scheibe. Wieder klapperte es. Er ging weiter in sein Zimmer hinein, sodass er seitlich aus dem Fenster sehen konnte. Und dann sah er ihn. Ein klatschnasser Kisame hockte auf dem Ast und warf Steinchen an sein Fenster. Itachi schluckte schwer. Jetzt… Ich hatte gehofft er überlegt es sich noch…

Itachi setzte sich nur schwer wieder in Bewegung. Seine Hände fingen an ihm wieder zu gehorchen als er mit viel Kraftaufwand seine Rechte hob, um das Fenster zu öffnen. Es tat ihm immer noch alles weh dabei. Er ging mehrere Schritte zurück und warf einen gesenkten Blick nach draußen.

Kisame war mit einem Satz im Fensterrahmen und funkelte ihn an. Itachi traute sich nicht, sich seinem Blick zu stellen. Kisame seufzte und schaute nur für Sekunden zur Seite. „Wie hast du dir das gedacht?“

Er erhielt keine Antwort, nur ein regloses Schweigen.

„Dass ich dich damit einfach so davon kommen lasse? Wie stellst du dir das vor?“, fauchte Kisame und zwängte sich durch den Rahmen ins Zimmer.

Wieder war die Antwort Schweigen. Kisame stapfte auf Itachi zu und packte ihn an den Schultern. Itachi vermied es weiterhin ihn anzusehen.

„Was sollte das? Es ging doch eben gar nicht um mich! Von wegen, du willst nicht, dass ich erwischt werde! Was für ein Schwachsinn, ich kann ganz gut alleine auf mich aufpassen. Bevor ich dich kannte, ging das ja wohl auch!“, zischte Kisame ihn wütend an. Er wusste, dass er geliefert wäre, wenn er hier laut würde.

Langsam machte es ihn wütend, dass keine Reaktion kam. Auch jetzt kam nichts. Seine Hand fuhr zu Itachis Kinn und zerrte seinen Kopf zu sich herum, sodass ein tränennasses Gesicht gezwungen war, ihn anzusehen. „Was hast du dazu sagen? Ich höre!“

Itachi blinzelte weil die Tränen in seinen Augen brannten. Er schluckte nochmal schwer, brachte aber keinen Ton heraus.

Kisame knurrte und zog seine Hand so ruppig wieder weg, dass Itachis Kopf zur Seite ruckte. Ein paar nasse Strähnen folgten seinem Kopf und blieben an seiner Wange kleben. Und dann sah Kisame es. Eine einzelne Träne kullerte dick an Itachis Wange herunter und verschwand in einer Haarsträhne.

„Verdammt nochmal, hör auf zu weinen!“, fluchte Kisame und drehte sich einmal um sich selbst, nur um dann wieder zu dem schweigsamen Itachi zu schauen.

„Wenn ich mich recht erinnere, dann machst du doch gerade deine Ausbildung zum Anbu?! Seit wann heulen Anbu?!“ Kisame schaute wütend auf ihn herab.

Jetzt erst bewegte Itachi seinen Kopf, doch er schaute ihn nicht an. „Warum bist du jetzt hier?“, fragte er leise, sodass Kisame ihn fast nicht verstand.

„Das fragst du mich doch nicht allen Ernstes… Warum bin ich hier? Weil ich dich seit wir das Restaurant verlassen habe überhaupt nicht mehr verstehe! Ich will wissen, was los ist, dass du so einen Mist hier abziehst!“ Kisame hatte ernsthaft Mühe, sich zurückzuhalten. Er hätte ihn am liebsten angeschrien, so wütend war er auf Itachi.

„Ich hab doch gesagt, ich will nicht, dass du erwischt wirst.“, antwortete Itachi.

„Das glaube ich dir nicht! Du hast Angst! Das ist alles! Angst vor deinem Vater, Angst vor irgendwelchen Konsequenzen! Hast du auch Angst vor mir?!“

Kisame griff nach Itachis Arm und drückte ihn dort, sodass es Itachi schon wehtat. Aber er sagte nichts. Er sagte deshalb nichts, weil Kisame verdammt nochmal Recht hatte.

„Was ist? So ist es doch!“

Kisame war überrascht als Itachi ihn plötzlich mit festem Blick ansah. „Ja, ich habe Angst! Nicht vor dir sondern vor dem was passieren wird, wenn mein Vater davon erfährt! Und das wird er, da bin ich mir sicher! Dann lässt er dich verhaften und wer weiß, was er mit mir anstellen wird! Du hast dich hier mit der Polizei von Konoha angelegt! Du wusstest worauf du dich einlässt! Du wusstest, dass ich der Sohn des Polizeichefs bin! Warum dann? Warum machst du sowas?“ Wieder traten Tränen in Itachis Augen.

Kisames Herz sackte ihm in die Hosen als er ihn so sah. „Wieso fragst du immer nach dem Warum? Kannst du nicht einfach akzeptieren, dass es so ist?“, fragte er.

„Ich kann… aber mir geht es wirklich nur darum, dass wir nicht auffliegen. Ich weiß nicht, was dann passiert und davor habe ich Angst. Nur davor! Aber du willst es ja nicht verstehen!“

Kisame fing an leise vor sich hin zu fluchen und bohrte seinen Blick kurz darauf wieder in Itachis Augen. „Du willst also Distanz?!“

Keine Antwort.

„Bitte! Nur zu! Das kannst du haben! Bin mal gespannt wie lange du das aushalten willst!“, fauchte Kisame und ging zum Fenster. Wohl eher, wie lange ich das wohl aushalten werde…

Er seufzte und setzte einen Fuß auf das Fensterbrett. Doch Itachi hielt ihn nicht zurück, wie er eigentlich erwartet hatte. Er schaute noch einmal zurück, aber aus dem tränennassen Gesicht des Uchiha-Sohnes war keine Reaktion irgendeiner Art zu lesen. Mit gesenktem Blick schlüpfte Kisame aus dem Fenster und auf den Ast davor. Er wagte noch einen Blick, doch Itachis leere Augen zwangen ihn, das Gelände zu verlassen.
 

Itachi stand reglos da und sah zu, wie Kisame im Dunkeln verschwand. Du musst… aber… Ich will dass du gehst, aber ich will es doch nicht. Verdammt, geh nicht! Doch geh, sonst erwischt man dich heute noch! Du musst verschwinden! … Was rede ich, dass weiß er alleine… Er atmete tief ein und ging zurück ins Bad.

Eigentlich hatte er sich mit einer Dusche wieder aufwärmen wollen, doch als er sein Spiegelbild erneut sah und wie verquollen seine Augen jetzt waren, wurde er nur noch wütender auf sich selbst. Mit einem Satz stand er vor dem Spiegel und schlug mit voller Kraft seine rechte Faust auf sein Abbild. Er spürte, wie die scharfen Splitter sich in seine Hand bohrten, doch er nahm sie nicht weg. Er sah sein Blut an seiner Hand und an den Spiegel-Stücken herunter rinnen. Aber er nahm den Schmerz nicht wahr. Sein Atem begann zu rasen, dann riss er seine Hand vom Spiegel weg. „Verdammt!“, schrie er wütend.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  x_Uka_Ageha_x
2011-04-28T20:29:24+00:00 28.04.2011 22:29
drama drama drama...
jetzt ist es ganz aus oder wie...
wann voll der liebe herr vater kommt und seinen sohn windelweich prügelt?
hach wieder ein tolles kapitel...bin voll und ganz begeistert.. :)
Von:  EustassCaptainKid
2009-08-28T18:03:21+00:00 28.08.2009 20:03
hey ich hatte die hoffnung schon fast aufgegeben ^^
aba es geht doch weiter *erleichtert ist*
mal sehen wie lang es dauert bis der typ das ganze itachis vater steckt
also entweder verhaftet der dann seinen eigenen sohn und kisame muss den retter spielen, oder kisame wird gejagt, gefangen und itachi befreit ihn
bin gespannt wies kommt ^^
freu mich aufs nächste kappi


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