Toms Gedanken
Lucius und Severus sahen sich an.
„Komm Tom“ Severus legte ihm eine Hand auf die Schulter.
„Im Moment können wir nichts für Harry tun. Lass und in den Salon gehen und bei einem Glas Feuerwhiskey überlegen, wie wir dem Jungen am besten erklären warum er hier ist.“
Tom nickte, sah er doch, dass er hier eh nicht viel tun könnte.
So stand er auf und verließ mit den beiden Männern das Zimmer.
Doch trotz des Alkohols, von dem die Drei so einiges konsumierten, wurde es kein schöner Abend. Sev und Luc waren einfach nur geschafft und müde und Tom war mit seinen Gedanken die ganze Zeit bei Harry.
In den Korridoren brannte schon lange keine Kerze mehr, als die Turmuhr Mitternacht schlug.
In Riddle Manor hatten sich bereits alle schlafen gelegt.
Doch einer der Bewohner konnte einfach keinen schlaf finden.
Zu viele Sorgen schwirrten ihm im Kopf herum.
Tom seufzte und stand schließlich doch auf.
Es brachte ja eh nicht sich im Bett herumzuwälzen, wo er doch wusste, dass er eh nicht einschlafen konnte.
Er ging in das kleine Wohnzimmer, das an sein Schlafzimmer angrenzte, setzte sich dort in den Sessel und ließ mit einem Wink seiner Hand den Kamin entfachen.
Ein weitere Wink und vor ihm auf dem kleinen Tisch stand eine Flasche Feuerwhiskey und ein Glas.
Als er sich den ersten Schluck genehmigte musste er lächeln.
In letzter Zeit trank er das Zeug wirklich oft.
Um genau zu sein, seit dieser Sache im Ministerium im letztem Sommer.
Es war eigentlich alles glatt gelaufen.
Sie konnten Sirius aus Dumbeldores Fängen befreien, was auch der eigentliche Grund gewesen war, warum Tom das ganze so eingefädelt hatte.
Sirius galt jetzt als tot und konnte ungestört seine Aufträge erledigen, ohne das er Gefahr lief aufzufliegen. Denn nicht nur Snape war ein Spion für Tom, nein auch Sirius war auf seine Seite gewechselt.
Nachdem Sirius also durch den Schleier gefallen war und Harry wütend Bellatrix hinterher lief. . .
Ab da nahm der Plan eine ungeahnte Richtung.
Tom hatte nicht damit gerechnet, dass Harry so schnell hinter Bella her sein würde.
Er tauchte im Ministerium auf um nachzusehen ob alles geklappt hatte und um Sirius dann aus der anderen Dimension zu holen, die sich hinter dem Schleier verbarg.
Doch als er ankam erblickte er Bella die am Boden lag, Harry mit seinem Zauberstab über ihr.
Und das was Harry dann damals zu ihm sagte, dass versetzte ihm einen stich ins Herz.
Ja, er hatte sich schon lange in den jungen Potter verliebt.
Seit dem er wieder zurückgekehrt war.
Harry hatte ihn auf dem Friedhof beeindruckt.
Wie er sich gestellt hatte, bereit zu kämpfen.
Doch er konnte damals nicht auf ihn zugehen und mit ihm reden, ihm erklären was los war.
Der Schein musste noch gewahrt werden. Noch waren nicht alle seine Leute in Sicherheit gewesen. Doch letzten Sommer war es dann soweit gewesen. Er hatte alle in Sicherheit gebracht und konnte nun mit Harry reden. Doch als er es tun wollte hatte der Junge plötzlich auf was ganz anderes geantwortet.
Und Tom erkannte auch gleich den Grund dafür, dass Harry etwas anderes verstand als er sagte. Dumbeldore hatte den Jungen verhext. Mit einem dreckigen Grinsen stand er hinter Harry und verzauberte ihn. Als Tom dann keine Möglichkeit mehr sah mit Harry reden zu können verschwand er, kehrte kurz zum Schleier um Sirius zu holen und apparierte dann zurück nach Riddle Manor.
Seit diesem Tag dachte er immer wieder an die Worte die Harry im entgegen geschleudert hatte. „Du wirst nie wissen was Liebe ist! “ immer wieder hallte dieser Satz in seinem Kopf.
Dabei wusste er es ganz genau! Und Tom hatte sich fest vorgenommen Harry zu beweisen, dass er es wusste. Doch erst einmal musste er an Harry rankommen.
Er musste ihm die Wahrheit sagen. Auch wenn er wusste, dass er Harry damit aus seiner gesamten Welt riss, Harry musste die wahre Vergangenheit wissen und durfte nicht weiterhin an das Lügenmärchen Dumbeldores glauben.
Und wenn er das verstanden hatte, dann würde Tom ihm seine Gefühle erklären können.
Erst dann würde Tom ihm sagen, dass er ihn liebt.
