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Piratenblut / Familienbande

Dein Schicksal ist die See
von

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Marinekind

„[..] Denn meine Barke ist mein Reichtum, denn mein Gesetz ist mein Begehr, mein Gott der Wind, mein Recht die Freiheit, mein einzig Vaterland das Meer […]“ – Richard Dehmel, Der Pirat
 

Die Karibik, dass waren viele kleine, zum Teil noch nicht entdeckte Insel. Reiche Einwanderer, oder auch Besetzer aus Europa, Engländer, Spanier, Franzosen und wie sie alle heißen mochten. Schätze und Rum, unendlich viel Rum. Piraterie, Handel, Schlachten und unerbitterte Kämpfe. Aber vorallem, vor alle dem war die Karibik tiefes unendlich weites himmelblaues Meer. Sie war Freiheit, mein Zuhause. Dort wuchs ich auf einer kleinen Insel auf den Islas del Rosario, südwestlich von Cartagena de Indias auf. In dem kleinen Dorf namens „Ilusión“, welch treffliche Bezeichnung, wie ich selbst finde. Als zweites Kind eines Marineoffiziers wurde ich zu Disziplin und stetiger Haltung zu jeder Zeit erzogen. Respekt vor jedem, egal welchen niederen Rang er auch besaß. Doch nun finde ich mich unter einem Haufen Piraten wieder, einer Meute zivilisationsfremder Verbrecher, ohne jeden Anstand, jede Würde oder Stolz, auf einem Schiff voll beladen mit Kanonen, Schießpulver und Schwertern. Sie waren nichts weiter als ein Haufen dreckiger Taugenichtse und doch waren sie der Schrecken der Royal Navy. So oft waren sie schon in die Enge getrieben worden, doch nie gefasst. Nach zehn Jahren an Bord, nach zehn Jahren unter ihnen, war ich nun ein Teil von ihnen geworden. Ein Teil „ihrer Familie“, wie sie es nannten und führte ein so „gottesfeindliches Leben“, wie mein Vater immer sagte. Ein Leben, das ich niemals führen wollte und dem ich doch letztendlich nicht widerstehen konnte. Wurde ich doch von dem disziplinierten, der Krone ewig treuen Kind eines Marineoffiziers zu einem Verbrecher, einem Gesetzlosen, einem Verräter von Gottes´ Gesetz, einem „elenden Hund“, wie mein großer Bruder Piraten immer nannte. Nach zehn langen Jahren der Suche nach einer Antwort, die ich vielleicht niemals finden werde und die mich, wenn ich sie finde, wahrscheinlich töten würde, weil sie zu schmerzhaft ist um sie ertragen zu können. Nach zehn langen Jahren der Gesetzlosigkeit, zehn langen Jahren der Suche, zehn langen, verdammt langend Jahren des Kampfes und der Entbehrungen war ich nicht mehr, nicht einmal in irgendeiner Weise mehr das Kind eines Marineoffiziers, ein Diener der Krone.

Ich starre wieder auf das endlos weite Meer hinaus mit den Gedanken an meine so verworrene und schmerzvolle Vergangenheit. Kühler Wind fährt mir durch das mit einem Band zusammengebundene schulterlange braunen Haaren, das ich mit einem Tuch nach hinten unter dem alten Lederhut gebunden habe. Der salzige Geschmack des Meeres legt sich in meinen Mund und ich fühle mich wieder frei. So, wie jeden Morgen, wenn ich mich an die schwarze Reling der „Black Pearl“, des wunderschönsten Schiffes der ganzen Welt stelle und auf meine Heimat, das Meer, schaue. Das schwarze Holz ist von den vielen Schlachten die wir geschlagen haben gezeichnet, schwer gezeichnet. Mit meiner rechten Hand fahre ich über die Kerben in der schwarzen Reling, taste jede langsam ab und auch wenn es mir weh tut, wie die alte Lady leidet, so muss ich doch lächeln. Ich muss an jede Schlacht denken in die sie uns geführt hat, an alle Inseln und Ziele und an das Zuhause, das sie uns gibt. Für einen Außenstehenden ist es schwer zu verstehen, wie sehr man ein Schiff lieben kann, wie sehr man sich mit ihm verbunden fühlt. Doch wer auch nur einen Monat, ein Jahr auf einem Schiff segelt, auf der Black Pearl segelt, der wird verstehen, wie wunderbar dieses Gefühl ist. Dieses Gefühl der Freiheit. Dieses Gefühl der Geborgenheit.

„John!“, ruft mir eine heitere Männerstimme zu und ich weiß sofort wer es ist, ohne mich auch nur umdrehen zu müssen. Ebenso weiß ich, dass er wankenden Schrittes, mit zurückgelehntem Oberkörper, ausgebreiteten Armen und einem Lächeln auf seinen Lippen auf mich zugewankt kommt, „Bist du auch so erfreut wie ich?“ Und wie ich es schon ahnte, legt er seine beringte und sonnengebräunte Hand auf meine Schulter. „Aye Captain“, sage ich lächelnd, obwohl ich weiß, dass er sich wieder Ärger einhandeln wird, wie jedes Mal wenn wir dort ankern, „Wer ist das nicht?“ Mit einer fließenden Bewegung drehe ich mich um, um meinem, gut einen Kopf größeren, Captain anzuschauen. Seine braunen, schwarz umrandeten Augen blitzen unter seinem Lederhut und seinen zum Teil zu Rasterlocken gewordenem Haar aus seinem gebräunten Gesicht heraus. „Hmm…vielleicht bist du es ja“, entgegnet er und seine Augen verziehen sich zu Schlitzen, während er belehrend mit dem linken Zeigefinger vor meinem Gesicht rumfuchtelt, „Denn er, der er nicht erfreut ist dort hinzufahren, würde ja nie zu geben das er nicht erfreut ist dort hinzufahren, da alle andern ja erfreut sind und der der nicht erfreut ist ja nicht die Freude derer, die sich freuen dort hin zu fahren, auf das zerstören wollen würde auf das er sich nicht freut, aber sich die anderen freuen. Ist es nicht so?“
 

>Oh Captain, du hast zu viel Freizeit<
 

Ich lächle ihn an, „Genau!“ Ein verwirrter Blick meines Gegenübers trifft mich. „Was?“ „Nichts Johnny….- boy“, grinst er zugleich und seine Goldzähne blitzen in der Sonne auf, als er seinen Arm um meine Schulter legt und mich ein wenig über das Deck zieht, „Weißt du…Johnny…alter Kumpel…Wie du ja weißt laufen wir bald in Tortuga ein…schönes Städtchen…viele Frauen…“ „Captain, ich kenne Tortuga“, löse ich mich aus seinem Griff und schaue ihm in seine dunkelbraunen Augen, welche, wie ich verständnisvoller Weise bemerken muss, eine unglaubliche Anziehungskraft auf Frauen auswirken, „Was ist los?“ „Warum denkst du immer, dass ich etwas von dir will, wenn ich nett zu dir bin?“, fragt er vorwurfsvoll und mit Unschuldsmiene, „Sei doch nicht immer so navy-ich!“ Navy-ich! Welch ein Hohn! Dieses Wort hatte er selbst für mich erfunden, verhalte ich mich doch manchmal wie ein Anhänger der Navy! Unverschämtheit! Bin ich doch mehr Pirat als einige Mitglieder seiner Crew, vielleicht sogar mehr Pirat als er! Aber ich werde mich von ihm nicht provozieren lassen! „Was willst du Jack?“, hake ich unvermittelt nach, schaue ihm starr in diese tiefbraunen Augen, in denen man so leicht versinken kann und muss mich konzentrieren ihrem Bann nicht zu erliegen. Er winkelt seine Arme an und hebt sie, während er sich in einer fließenden Bewegung umdreht und über seine Schulter auf mich schaut, „Weißt du John, du als First Mate…“, er macht einige Schritte auf das Ruder zu, „Musst deinem Captain ja immer zur Seite stehen“ „Wie viel?“, erkundige ich mich leicht stöhnend, obwohl es mir hätte klar sein müssen, dass er wieder Geld von mir braucht. Ist es denn nicht immer so? „Wieso denkst du ich will Geld von dir?“, entgegnet er und dreht sich wieder um, eine Hand auf das Ruder legend. Ich folge ihm und schaue ihn an, „Weil du mich immer um Geld bittest, bevor wir in Tortuga einlaufen?“ „Stimmt schon, ABER….“, er streckt wieder seinen Zeigefinger aus und lehnt sich leicht mit seinem Oberkörper nach vorne, „Was ich eigentlich brauche sind Informationen“ „Und?“, frage ich ihn auffordernd. „Na ja, da kommst du ins Spiel! Du besorgst mir die Informationen die ich brauche“, erklärt er grinsend. „Und warum kann der große Jack Sparrow“, fange ich an, werde jedoch von ihm unterbrochen, „Captain Jack Sparrow, Captain!“ „Ja ja, Wieso kann der große CAPTAIN Jack Sparrow sich diese Informationen nicht alleine besorgen?“ „Weil der nette John Every gute Kontakte hat und diese um einiges hilfreicher sein werden, als diese des Captains, savvy?“, entgegnet er und richtet sich wieder auf. „Navy?“, erkundige ich mich kurz und wenig überrascht. „Aye“, gibt er kurz zurück und setzt ein zufriedenes Lächeln auf. „Jack, du weißt ich hab nichts mehr mit diesen Leuten zu tun“, gebe ich ihm zu bedenken, aber es scheint ihm egal zu sein. „Ich will ein paar Informationen bezüglich eines alten Freundes von mir“, fährt er unverändert vor, „Die Navy wird wohl einige Unterlagen über seinen Verbleib haben…vorausgesetzt sie ist so ordentlich wie immer behauptet wird“ „Wer?“, frage ich schließlich und schaute Jack an. Auf seinem Gesicht macht sich ein breites Grinsen breit und seine Augen leuchten auf, „James Norrington“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-07-01T15:49:19+00:00 01.07.2008 17:49
„Denn er, der er nicht erfreut ist dort hinzufahren, würde ja nie zu geben das er nicht erfreut ist dort hinzufahren, da alle andern ja erfreut sind und der der nicht erfreut ist ja nicht die Freude derer, die sich freuen dort hin zu fahren, auf das zerstören wollen würde auf das er sich nicht freut, aber sich die anderen freuen. Ist es nicht so?“

musste jetzt sein... XD also der satz ist mal echt überzeugend, sehr realistisch XD voll geil. hey! ist vielleicht doch ganz gut, dass du alles noch mal überarbeitest: es kann ja nur besser werden! *zuversichtlich ist* =)
Von:  Henry_Morgan
2008-05-22T14:14:07+00:00 22.05.2008 16:14
Hey Angel,

und wieder muss ich dich vertrösten, denn die Antwort wirst du lesen müssen ;)
Von: abgemeldet
2008-05-22T13:35:43+00:00 22.05.2008 15:35
Du hast zwar immer noch nicht gelüftet, wer John's Bruder ist, aber ich hab eine Ahnung, okay, ich hatte die Ahnung von Anfang an, aber egal...
Jetzt noch eine Frage, lebt James überhaupt noch?? Ich meine, er wurde doch nicht getötet oder? Das hab ich nämlich noch nicht so ganz begriffen...
Zumindest war das Kappi mal wieder erste Sahne, ich freu mich auf das nächste...
#LG Angel


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