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Piratenblut / Familienbande

Dein Schicksal ist die See
von

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Piratenblut

Wir fahren in Tortuga ein und die Crew ist kaum noch zu halten. Zwar ist es Mitten in der Nacht, aber keiner von ihnen konnte schlafen, nicht einmal Mr Gibbs. In der Dunkelheit der Nacht sticht Tortuga mit seinen hell erleuchteten Kneipen und Häusern heraus. Tausende von Leuten tummeln sich in den überfüllten und stinkenden Gassen, wie Fliegen die um das Licht fliegen. Ich denke nur mit Unwohlsein an Tortuga. Zwar ist es ein großer Teil meines Lebens und ich bin hier öfter als auf irgendeiner anderen Insel, jedoch fürchte ich mich jedes Mal, wenn ich einen Fuß auf ihren Boden setze. Tortuga ist der Ort an dem ich meine Vergangenheit begraben habe und mich für meinen Weg entschieden habe. Eine Woche nach dem ich den Brief über den Verlust meines Bruders und meines Vaters erhalten und meine Mutter gestorben war, an meinem Geburtstag, da hörte ich auf das Kind eines Marineoffiziers zu sein und wurde Pirat. An meinem fünfzehnten Geburtstag.

Ich betrete hinter Jack den Kai auf dem wieder einmal ein Haufen von Leuten wartet, denen Jack irgendetwas schuldet. Und wie jedes Mal schafft es Jack sich aus der Misere zu retten und marschiert los in Richtung „Betrunkener Admiral“, einer meist überfüllten Kneipen. Wie nicht anders zu erwarten ist die Kneipe mehr als überfüllt und es stinkt nach Alkohol, Schweiß und Erbrochenem. Jack kämpft sich durch die Masse in der schwach erleuchteten Kneipen, vorbei an Prügeleien, Paaren die ihren Beschäftigungen ohne jeden Scham nachgehen und einigen seiner „Freunden“, denen er wie schon den Leuten auf dem Kai etwas schuldet. Schließlich erreichen wir einen kleinen Tisch in der Ecke eines Raumes und mit einem kurzen Befehl, „Sicher uns mal den Tisch!“ verschwindet Jack wieder in Richtung Bar. Stöhnend setze ich mich an den Tisch und beobachte das Schauspiel was sich mir darbietet. Es ist laut, sehr laut. Leute wollen das Fiedelgespiele und die Prügeleien übertönen, brüllen Parolen, sprechen Lobe aus und stimmen schiefe Lieder an. Ich erinnere mich gut an den ersten Tag als ich hier eintraf. Es war für mich schier unverständlich, wie Leute sich hier wohl fühlen konnten. Tortuga war für mich ein der Zivilisation so fremder Ort, so dreckig und unmoralisch, dass er für mich erst wie die Hölle auf Erden vorkam. Aber war man erst einmal eine Zeit hier, so erkannte man die „tiefere Bedeutung“ dieses Ortes. Tortuga ist der einzige Ort auf der Welt an dem man, fernab von allen Regeln, Moralvorstellungen und Ansehen, sein konnte wie man war. Tortuga war der einzige Ort an dem jeder willkommen war. Hier war es egal ob man Pirat, Bettler, Tischler oder Soldat war. Hier war man einer von vielen und wurde nicht in Klassen eingeteilt, hier war man etwas wert.
 

>Das Paradies auf Erden<
 

„Hier John“, Jack setzt sich und schiebt mir einen Becher Rum über den Tisch. „Danke“, gebe ich kurz zurück und lächele glücklich in mich hinein. Hatte sich doch mein ungutes Gefühl bei der Ankunft in ein Gefühl des Glückes und des Willkommenseins verwandelt. „Du denkst an die Informationen?“, kommt es von Jack, der mich über seinen Becherrand anschaut. „Ja“, stöhne ich genervt.
 

>Denkt er, er kann mir nicht vertrauen?<
 

Er lächelt glücklich. „Schön wieder hier zu sein, findest du nicht auch?“ „Ja…endlich wieder daheim“, antworte ich ihm und schaue wieder durch die Kneipe. „Johnny…“, kommt es von Jack und ich schaue wieder zu ihm. „Ja?“, erkundige ich mich und nehme einen Schluck von dem braunen Gebräu in meinem Becher. Ein brennendes Gefühl macht sich in meinem Hals breit, bevor eine wohlige Wärme meinen Magen ausfüllt und ich mich wieder unglaublich wohl fühle. „Was hast du eigentlich vor deiner Zeit als Pirat gemacht?“, fragt Jack und trinkt ebenfalls aus seinem Becher. „Warum?“, entgegne ich ihm, nicht wirklich willig ihm über meine Vergangenheit zu erzählen. Sohn eines Marineoffiziers kommt nicht so gut. „Ich bin dein Captain, du bist mein First Mate…wir kennen uns zehn Jahre“, erklärt Jack grinsend, „Erzähl!“ „Erzähl du doch, was hast du vor deiner Zeit als Pirat gemacht, CAPTAIN Jack Sparrow?“, frage ich und schaue ihn durchdringend an, während ich einen Schluck aus meinem Becher nehme. „Ich…“, fängt er zögernd an und doch dann ganz entschlossen und trocken, „war Captain der Handelsmarine“ Ich verschlucke mich abrupt und huste. „Was?“, entfährt es mir und ich starre ihn geschockt an. Ja ich starre. Ich starre auf den Piraten vor mir, der, wie ich jetzt erst bemerke im Kerzenschein unglaublich anziehend wirkt. „Jeder macht mal Fehler“, gibt er kleinlaut zurück und nippt an seinem Becher, den Blick auf den Tisch gerichtet.
 

>Jack vertraut mir. Sonst würde er mir nicht anvertrauen das er bei der Handelsmarine war….oder er legt mich rein<
 

„Jack…“, fange ich an und atme tief, „Bevor ich Pirat wurde…da…habe ich mich um meine Mutter gekümmert. Sie war schwer krank und mein Vater und mein Bruder…die“ Er schaut mich neugierig an und ich atme noch einmal tief, „Mein Vater war Marineoffizier“ Jack formt den Mund zu einem O und dann lacht er laut auf, „Kein Wunder das du so navy-ich bist“ Ich schaue ihn verwirrt an und fühle einen gewissen Schmerz, eine gewisse Kränkung. „Hör auf!“, fahre ich ihn an und schlage mit der Hand auf den Tisch, obwohl es in dem Lärm gar nicht zuhören ist. „Schon gut“, sagt Jack lächelnd, „Du kannst ja nichts für deinen Vater“ „Mein Vater war ein ehrenwerter Mann und er hat Respekt verdient…von jedem!“, zicke ich sauer und stehe auf. „Johnny…reg dich ab“, entgegnet Jack und lehnt sich in seinem Stuhl zurück, „Ich bin Pirat, ich kann keinen Respekt vor Marineoffizieren haben. Das musst du verstehen. Aber das ist ja jetzt kein Grund abzuhauen. Setz dich hin, ich geb dir noch nen Rum aus und dann sieht die Welt schon gleich ganz anders aus, savvy?“ Widerwillig und wütend setze ich mich wieder.
 

>Du respektloser elender Hund!<

„Lass uns wieder zu unserem eigentlichen Grund für unser Eintreffen hier kommen“, fängt Jack an und ich werde wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geworfen. „Was willst du mit diesem James Norrington. Er ist tot und daran lässt sich nichts ändern“, entgegne ich angesäuert. „Ich war auch tot“, wirft Jack stolz grinsend ein. „Du warst nicht tot, du warst verdammt“, korrigiere ich ihn stöhnend. „Na und! Ich habs trotzdem geschafft!“, zickt er beleidigt und nimmt einen Schluck aus seinem Becher. „Er ist tot!“, sage ich wieder. „Woher willst du das wissen? Warst du dabei? Weißt du wie er gestorben ist?“, entgegnet Jack. „Nein“, gebe ich kleinlaut zurück und muss mir eingestehen, dass ich darüber wirklich nichts weiß, „Wie ist er denn gestorben?“ „Erstochen, von einem Crewmitglied der Flying Dutchman“, antwort Jack grinsend und leert seinen Becher, „Sein Leichnam wurde mit den Andern über Bord geworfen“ Ich verspüre eine plötzliche Übelkeit und eine unglaubliche Wut, meine Fingernägel bohren sich in die Innenseite meiner Hand. „Er war ein guter Kämpfer und ein sehr guter Stratege. Im Grunde war er ein guter Pirat, wenn er gewollt hätte…“, er legt nachdenkend den rechten Zeigefinger an die Lippe, „Leider hat er einen großen Fehler gemacht“ Er schaut mich auffordernd an und seufzend frage ich:„Welchen?“ „James Norrington hat sich in die nette Miss Swann, jetzige Mrs Turner verliebt. Hübsches Ding, gute Kämpferin, leider ein wenig todbringend.“ „Hat da der nette Captain Sparrow ein kleines Geheimnis?“, erkundige ich mich grinsend, um meine unendlich große Wut zu verbergen. „Was?“, fragt er ertappt und ich lächele nur still in mich hinein. Ein weiterer Kommentar wäre mehr als überflüssig.

Nach einiger Zeit Stille fragt Jack und es scheint als hätte er die ganze Zeit darauf gewartet diese Frage zu stellen:„Wie kommt ein Sohn eines Marineoffiziers dazu Pirat zu werden?“ „Piratenblut“, gebe ich kurz zurück. „Piratenblut?“, erkundigt sich Jack. „Ich werde jetzt meinen Informanten aufsuchen, wenn Ihr nichts dagegen habt Captain der Handelsmarine“, verabschiede ich mich knapp und lasse einen grinsenden Piraten zurück. „Piratenblut, sehr interessant“, höre ich noch Sparrow zu sich selbst sagen, als ich mich durch die überfüllte Kneipe auf die ebenfalls überfüllten Straße dränge.
 

>Ja, Piratenblut<



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-05-27T18:19:04+00:00 27.05.2008 20:19
höhö^^

ich mag diesen anflug von sarkasmus in dem kapitel!!! *BIG SMILE* find ich geil wie die miteinander reden!!! XD mach weiter so!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! :)
Von: abgemeldet
2008-05-24T10:20:37+00:00 24.05.2008 12:20
Mmmh, irgendwie gehts nicht so recht weiter, wenn du mich fragst...
Ich sitze hier auf glühenden Kohlen! Was ist denn nun mit James und John oder Serenety oder wie auch immer sie heißt?
Naja, ich freue mich (wie immer) auf das neue Kappi...
#LG Angel


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