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... dann bin ich es auch.

von

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Spekulationen!

© by RosaLies
 


 

Kurz zuvor, im Büro der Hokage
 

Wie bitte? Was soll das heißen, sie sind verschwunden?“

Die schrille Stimme der Fünften hallte durch das geräumige Büro im zweiten Stock und ließ die Überbringer der unangenehmen Nachricht einen alarmierten Schritt zurückweichen.

„Ich würde sagen, es sieht ganz so aus, als hätte sich Sakura überraschenderweise Eurem Befehl widersetzt, Hokage-sama.“, stellte Kakashi trocken fest und sah, wie Sai neben ihm grummelnd den Kopf schüttelte.

„Wir hätten sie rund um die Uhr beobachten lassen sollen …“, offenbarte der Schwarzhaarige seine Meinung, woraufhin das abfällige Schnauben von Gaaras Schwester kurzweilig den Raum erfüllte.

„Wir wären trotzdem nicht in der Lage gewesen Sakura aufzuhalten …“, warf Temari genervt ein, legte stöhnend ihren Kopf in den Nacken und wurde von einer unaufmerksamen Tsunade dabei beobachtet, „Ich kann einfach nicht glauben, dass sie Kichiro dieser Gefahr aussetzt.“
 

„Dann sind wir der gleichen Ansicht …“, seufzte die Hokage schließlich gedämpft, ließ sich in ihren Sessel fallen und tippte mit den Fingern immer wieder gedankenverloren auf das dunkle Holz ihres Schreibtisches, „Ich kenne Sakura. Und ich muss gestehen, dass ich durchaus damit gerechnet habe, dass sie ohne meine Erlaubnis das Dorf verlassen und nach Sasuke suchen würde, aber die Tatsache, dass sie, allem Anschein nach, Kichiro mitgenommen hat, lässt mich an dieser Theorie zweifeln …“

„Wollen Sie damit sagen, dass …?“, hakte Sai nach und musterte das besorgte Gesicht seines Oberhauptes mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Richtig. Ich glaube nicht, dass Sakura das Dorf aus freien Stücken verlassen hat!“, bestätigte Tsunade die Vermutung des Schwarzhaarigen und weckte damit Kakashis bisweilen kaum vorhandenes Interesse.
 

„Hokage-sama, bei allem nötigen Respekt, aber wir haben das Uchiha Anwesen genaustens inspiziert und nichts lässt annehmen, dass Sakura und Kichiro entführt worden sind.“, pflichtete ihr der Hatake bei und warf Tsunade über das Flirtparadies hinweg einen durchdringenden Blick zu, „Pakkun war nicht in der Lage den Geruch einer unbekannten Person wahrzunehmen und hat mir versichert, dass kein fremder Shinobi das Anwesen betreten hat.“

„Vielen Dank für diesen instruktiven Bericht, Kakashi …“, brummte die Blondine offensichtlich verstimmt und lehnte sich gemächlich in ihrem Sessel zurück, „Mir ist dieses Faktum durchaus bekannt und wird mich dennoch nicht von meiner Befürchtung abbringen können. Allerdings bin ich erneut auf Pakkuns Hilfe angewiesen und bitte dich Shizune unverzüglich unten im Keller aufzusuchen …“
 

Mit einem irritierten Blinzeln ließ der Grauhaarige seine Lektüre in die Hosentasche gleiten, vollführte eine äußerst dürftige Verbeugung und war kurz darauf, unter den ahnungslosen Blicken von Sai und Temari, aus dem Büro verschwunden.

Das leise Klicken der Flügeltür veranlasste die Hokage zu einem unmissverständlichen Räuspern und lenkte die gewünschte Aufmerksamkeit der zwei anwesenden Shinobis wieder auf sich.

„Also weiter im Text …“, setzte sie an und erhob sich aus dem gepolsterten Sessel, „Wo sind Tomasu und Kaede?“

„Sie warten vor der Tür, Hokage-sama.“, antwortete Temari seufzend und erntete einen fragenden Blick der Fünften.

„Ist den beiden in der letzten Nacht irgendwas aufgefallen?“

„Nein.“, kam es sogleich kopfschüttelnd von Shikamarus Frau, „Kaede erzählte mir, sie hätte Kichiro und Sakura gestern Abend gegen halb acht eine gute Nacht gewünscht und sich danach mit Tomasu zurückgezogen. Sie wirkte völlig aufgewühlt, als sie heute Morgen vor meiner Tür stand und meinte, sie hätte die Betten der zwei leer vorgefunden.“
 

„Verstehe …“, sprach Tsunade resigniert und schloss flüchtig die Lider, „Es ist wohl das Beste, wenn sie jemand nach Hause bringt. Temari? Würdest du …?“

„Kein Problem …“

Nach einem kaum merklichen Nicken verließ die Angesprochene nun ebenfalls das große Büro und sorgte dafür, dass der grüblerische Blick ihres Oberhauptes aus dem Fenster driftete, während Sais Augenmerk auf dem Gesicht der Fünften lag und es forschend studierte.
 

„Hokage-sama?“, begann er schließlich zögernd und beobachtete wie die Genannte ihm ihr besorgtes Antlitz zuwandte, „Was geht hier vor sich …?“

Der Schwarzhaarige registrierte, wie die Medic-Nin geräuschvoll ausatmete und sich ihre Lippen gerade zu einer Antwort formen wollten, als plötzlich hinter ihm die Flügeltür krachend aufflog und ein vernarbter braunhaariger Mann gehetzt das Büro betrat.

„Tsunade-hime? Ist es wahr, dass jemand unbemerkt in den Aktenkeller des Hauptgebäudes eingedrungen ist?“, knurrte der Fremde wütend und ballte seine Hand in einer drohenden Geste zur Faust, während zwei weitere ältere Personen in langen Gewänder den Raum betraten und der Fünften einen strengen Blick zuwarfen.

„Beruhige dich, Danzou …“, sprach die faltige Dame an den Braunhaarigen gewandt und beobachtete zufrieden, wie der Angesprochene seine aggressive Haltung augenblicklich fallen ließ, „Ich bin sicher Tsunade-hime kann uns darlegen, wie es zu diesem überaus fatalen Fehler kommen konnte.“

Nach den überheblichen Worten der Frau sah sich die Hokage plötzlich den anmaßenden Gesichtern der drei Ältesten gegenüber und verdrehte unauffällig die Augen, bevor sie hinter ihrem Schreibtisch Stellung bezog und beharrlich die Arme verschränkte.
 

„Nun, Tsunade-hime?“, warf der letzte im Bunde schließlich ein und besah die Blondine durch seine kleinen Brillengläser mit einem abwartenden Blick, „Ich denke Koharu, Danzou und ich wünschen eine Erklärung, was diesen äußerst unerfreulichen Vorfall angeht …“

„Gewiss doch, Homura …“, begann die Fünfte gespielt höflich und stemmte eine Hand in ihre wohlproportionierte Hüfte, während Sai die drei Neuzugänge abschätzend musterte und misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ, „Sobald ich mehr Informationen habe als Ihr, bin ich gerne dazu bereit Euch zu einem kleinen Plauderstündchen in meine Räumlichkeiten einzuladen.“
 

„Soll das etwa heißen Ihr habt, bezüglich des Täters, noch keinerlei Anhaltspunkte?“, tobte Danzou sichtlich gereizt und ließ seine Faust einmal durch die Luft sausen, ehe er Homuras besänftigende Hand auf seiner Schulter spürte und murrend den Griff um seinen Gehstock verstärkte.

„Exakt.“, antwortete die Hokage mit einem gekünstelten Lächeln auf dem Gesicht, entlockte dem vernarbten Mann somit ein unheilvolles Grollen und beobachtete wie Koharu galant vor ihren Schreitisch trat

„Tsunade-hime, ich hoffe Ihr seid Euch über den Ernst der Lage im Klaren. Sollte eine vertrauliche Akte des Dorfes den Weg in falsche Hände gefunden haben, wird das Konoha-Gakure, gegenüber den anderen großen Ninja-Mächten, womöglich verwundbar machen …“

„Das ist mir durchaus bewusst, meine Liebe …“, entgegnete die Angesprochene und erwiderte den bohrenden Blick der grauhaarigen Dame nicht minder intensiv, „Allerdings scheint, angesichts unserer Buchführung, keine der geheimen Akten aus dem Keller entwendet worden zu sein …“
 

„Es ist vollkommen irrelevant ob etwas gestohlen wurde, oder nicht …“, brauste Danzou sogleich auf und richtete seinen Zeigefinger anklagend auf Tsunade, „Es war Eure Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass die vertraulichen Dokumente des Dorfes unter Ausschluss der Öffentlichkeit bleiben. Es gibt, außer Euch, Shizune und uns Ältesten, nur eine weitere Personen die uneingeschränkten Zugang zu diesen Archiven hat und die ist, meinen Informationen nach, heute Nacht spurlos verschwunden …“

„Was?“, kam es synchron von Homura und Koharu, die von den neusten Ereignissen offenbar noch nicht unterrichtet worden waren.
 

„Ich denke ich bin über meine Pflichten als Hokage bestens informiert. Danke, Danzou …“, sprach die Fünfte zerknirscht und registrierte wie Kakashi und Shizune, unbemerkt von den drei älteren Herrschaften, das Büro betraten.

„Ist das wahr, Tsunade-hime? Sakura-san ist verschwunden?“, hackte der Brillenträger bestürzt nach und auch Koharu verlieh ihrer Erschütterung mit einem Seufzer Ausdruck.

„Äußerst kurios …“, sinnierte der vernarbte Mann daraufhin feixend und rieb sich mit dem Zeigefinger verschwörerisch das raue, von Bartstoppeln übersäte Kinn, „Eine offensichtlich geschickte Person dringt in den Aktenkeller des meist bewachten Gebäudes von Konoha-Gakure ein und am nächsten Morgen fehlt zufälligerweise jede Spur von unserem talentiertesten weiblichen ANBU-Mitglied?“
 

Sai wollte, auf Grund dieser haarsträubenden Sticheleien, gerade wütend seine Meinung kundtun, als Tsunade ihm das Wort abschnitt und mit einem giftigen Blick auf Danzou den Schreibtisch vor sich erbeben ließ.

„Ich werde keine weiteren Anschuldigungen dieser Art dulden! Sakura ist eine gewissenhafte, solidarische und aufrichtige Konoichi dieses Dorfes und genießt mein vollstes Vertrauen. Ich hoffe ich habe mich klar genug ausgedrückt?“, fuhr das Oberhaupt den Braunhaarigen an und registrierte schnaubend wie dieser flüchtig die Lippen schürzte und mit keinem seiner steinharten Gesichtszüge um Verzeihung bat.
 

„Hokage-sama?“, räusperte sich Kakashi schließlich nach kurzem Schweigen, lenkte somit das Interesse aller Anwesenden auf sich und wurde von der Angesprochenen mit einer knappen Bewegung gebeten vorzutreten.

„Und? Hat Pakkun den Geruch eines unbekannten Shinobis wahrnehmen können?“, fragte Tsunade erwartungsvoll und strich sich eine lange blonde Haarsträhne hinter das rechte Ohr, ehe der Hatake flüchtig den Kopf schüttelte und sein Oberhaupt mit einem unergründlichen Blick besah. Ein mutloses Stöhnen war die einzige Reaktion der Hokage, bevor sie sich in ihren gepolsterten Sessel fallen ließ und begann ihre Schläfen einer willkommenen Massage zu unterziehen.

„Wie ist das möglich? Der Eindringlich muss doch seinen Geruch hinterlassen haben …“, meldete sich Sai zu Wort und beobachtete wie Kakashi und Shizune betrübte Blicke austauschten, ehe der Grauhaarige resigniert das nicht verborgene Auge schloss und jegliche Emotionen unter seiner Maske verborgen blieben.
 

„Das hat er auch …“, antwortete der Hatake zaghaft und wurde kurz darauf von allen Anwesenden verständnislos gemustert.

Lediglich Shizune hielt ihr Haupt gesenkt und schien den dunklen Parkettboden des Büros genaustens zu inspizieren, während Tsunade das Verhalten ihrer Assistentin mit einem skeptischen Gesichtsausdruck beobachtete und sich ahnungslos an Kakashi wandte.

„Was soll das bedeuten? Du sagtest doch, in dem Aktenkeller ließe sich kein fremder Geruch finden.“, kam es irritiert von der Fünften und auch Sai war gespannt auf die Erklärung des Grauhaarigen.

„Das stimmt …“, begann dieser schließlich seufzend und wirkte plötzlich alles andere als gelassen, „Denn der Geruch, den Pakkun wahrgenommen hat, war ihm keinesfalls fremd …“

Einen kurzen Moment lang herrschte verworrenes Schweigen, ehe Tsunade sich Halt suchen an den Rand des Schreibtisches klammerte und ihre Fingernägel über den dunkeln Lack kratzten.

„Wer …?“, fragte sie schließlich mit belegter Stimme und hielt, zusammen mit allen anderen im Raum, unbewusst die Luft an.
 

„Uchiha Sasuke …“
 

„Was?“, platzte es ungläubig aus Sai heraus, während Tsunade sich unbeachtet aus ihrem Sessel erhob und an die große Glasfront des Büros trat, „Aber das ist nicht möglich … Sasuke ist verschwunden …“

„Und dennoch war er letzte Nacht zweifellos in Konoha-Gakure. Sein Geruch lag, laut Pakkun, unverkennbar in den Kellerräumen dieses Gebäudes …“, versicherte Kakashi dem zerstreuten Schwarzhaarigen und registrierte wie Danzou unerwartet energisch und zorngerötet mit der flachen Hand auf den Schreibtisch der Hokage schlug.
 

„Tze … Uchiha …“, würgte er verächtlich hervor und bemerkte, wie sich das Oberhaupt des Dorfes mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck zu ihm umdrehte, „Denen konnte man noch nie trauen! Und vor allem Uchiha Sasuke scheint sich nicht im Geringsten um die Ideale und Werte seines Heimatdorfes zu scheren! Dieser vermaledeite Clan wird noch der Untergang des Feuerreichs sein …“

Sai hatte bei diesen geschmacklosen Worten die vor Wut zitternden Hände zu Fäusten geballt und ließ sie unentdeckt in die Taschen seiner Hose gleiten, als er Tsunades warnendes Räuspern vernahm und bemerkte wie Koharu die Aufmerksamkeit ihres Oberhauptes forderte.
 

„Ich denke Danzous Vorwürfe sind nicht ganz unbegründet. Wir haben Uchiha Sasuke damals gezwungenermaßen wieder aufnehmen müssen. Er stellte durch sein Bluterbe eine zu große Gefahr für Konoha-Gakure dar und ich befürchte wir haben diese Bedrohung, wie bereits vor über zwanzig Jahren, erneut unterschätzt …“
 

„Sasuke ist nicht Itachi …“, warf der Hatake kühl ein, registrierte, wie die ältere Dame ihre stechenden Augen auf ihn richtete und noch bevor sie etwas sagen konnte, von Danzou unterbrochen wurde.

„Sie sind Brüder! In ihren Adern fließt dasselbe uralte Blut ihrer machthungrigen Vorfahren! Auch wenn Itachi gegenüber seinem Heimatdorf wesentlich mehr Loyalität besaß, als Sasuke es jemals von sich behaupten kann …“, grunzte der Braunhaarige zornig und wurde von Kakashi mit einem verärgerten Blick bedacht.
 

„Ich kenne Sasuke bereits seit seinem zwölften Lebensjahr und- …“

„Dann solltet Ihr doch, bezüglich seines Verrates und dem Abkommen mit Orochimaru, bestens informiert sein, nicht wahr?“

„Er war zu der Zeit nicht mehr als ein verletzter Junge, der die Ermordung seiner ganzen Familie durch seinen großen Bruder erstaunlicherweise nicht verkraften konnte …“, brummte der Hatake sarkastisch und wurde durch das laute Räuspern der Hokage dazu gezwungen sein freies Auge von Danzous eingemeißelten Gesichtszügen zu nehmen.
 

„Tsunade-hime?“, beteiligte sich nun auch Homura an der Konversation und wartete geduldig bis die Angesprochene ihm ihr Gesicht zuwandte, „Ich denke wir können es uns nicht länger erlauben die Augen vor dieser aufkommenden Gefahr zu verschließen.“

„Natürlich nicht …“, stimmte ihm Koharu entschlossen zu, „Wir müssen unverzüglich handeln und Uchiha Sasuke als Nuke-Nin …“

„Nein!“, unterbrach die Hokage barsch den Vorschlag der Älteren und sorgte für unangenehmes Schweigen, „Ich werde nichts dergleichen veranlassen, bis geklärt ist, warum Uchiha Sasuke gestern Nacht in Konoha war und er, wovon wir jetzt ausgehen müssen, Sakura und Kichiro mitgenommen hat.“
 

„Das ist doch ungeheuerlich …“, schimpfte Danzou keine zwei Sekunden später und schlug mit dem Ende des Gehstocks wütend auf die Holzdielen vor seinen Füßen, „Dieser Mann ist ein Verräter unseres Landes und hat kein Recht auf Begnadigung! Ein Uchiha interessiert sich nur für eine Sache! Und zwar sich selbst! Das war schon immer so! Und es hat einst ihren Untergang herbeigeführt! Das der Uchiha-Clan heute noch existiert ist mehr ein Wunder als eine Wonne!“
 

„Ich werde meine Entscheidung nicht ändern …“, sprach Tsunade plötzlich streng und blickte dem Braunhaarigen unnachgiebig in sein vernarbtes Gesicht, woraufhin dieser ein leises Zischen ausstieß, sich formlos umwandte und unter den Blicken der Anwesenden schweigend das Büro verließ.

„Ich hoffe inständig das Eurer Entschluss nicht unser aller Ende heraufbeschworen hat, Tsunade-hime.“, klagte Homura hörbar unzufrieden und wurde, zusammen mit einer ebenso kritischen Koharu, von Shizune aus den Räumlichkeiten der Hokage geführt.
 

Erst nachdem die Flügeltür hinter den älteren Herrschaften und der Assistentin ins Schloss gefallen war, löste sich die Blondine von ihrer angespannten Haltung und plumpste mit einem verzweifelten Stöhnen zurück in ihren großen Sessel.
 

„Verdammt …“, fluchte sie ungehalten, stützte ihre Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und strich sich mit den Fingerspitzen nachdenklich durch das anmutige Gesicht, „Ich habe das Gefühl mir entgleitet alles! Irgendwas passiert da draußen gerade und ich bin völlig ahnungslos! Warum war Sasuke letzte Nacht hier? Und warum sind Sakura und Kichiro verschwunden? Das alles geschieht doch nicht ohne Grund! Irgendwas ist mir entgangen! Wenn ich nur wüsste was …“

Ohne auf die wilden Spekulationen der Hokage einzugehen, näherte sich Kakashi kurzerhand einem kleinen Schränkchen, griff nach der, darin verborgenen Sakeflasche und drei Bechern und stellte sie klirrend vor Tsunade auf den Schreibtisch.
 

„Das sollte meine Gehirnaktivitäten kurzzeitig steigern …“, schmunzelte die Blondine, während Kakashi die Gefäße mit dem duftenden Reiswein füllte, Sai einen unmissverständlichen Blick zuwarf und zufrieden bemerkte, wie sich der Schwarzhaarige gehorsam auf einen der Sessel neben ihm fallen ließ.

„Hokage-sama! Ich versichere Ihnen, Sasuke würde Sakura und Kichiro niemals in Gefahr bringen …“, beteuerte der Schwarzhaarige unruhig, ehe der erste Sake den Weg in seine Kehle fand und dafür sorgte das er unangenehm das Gesicht verzog.

„Ich weiß!“, grummelte die Angesprochene, vollführte eine wegwerfende Handbewegung und leerte zusammen mit Kakashi bereits den zweiten Becher, „Also warum schafft er die beiden aus dem Dorf? Weil sie hier, seiner Meinung nach, nicht sicher sind!?“
 

„Warum sollte Konoha-Gakure nicht sicher sein …?“, fragte der Hatake irritiert und schenkte den drei Anwesenden aufmerksam nach.

„Genau das ist der Knackpunkt. Sasuke weiß offensichtlich mehr als wir …“, sinnierte die Hokage und zog grüblerisch die Augenbrauen zusammen, während sie bereits den vierten Becher Sake leerte.

„Aber wir sind seine Freunde. Warum hat er sich nicht einfach gezeigt und uns aufgeklärt?“, kam es schulterzuckend von Sai, bevor er nur widerwillig den nächsten Schluck Reiswein zu sich nahm und vergebens versuchte seine brennende Kehle zu ignorieren.

„Vielleicht wurde sein Vertrauen in uns durch irgendwas erschüttert?“, mutmaßte Kakashi und beobachtete wie die Augen der Hokage unerwartet aufblitzten.
 

„Oder durch irgendwen …“, warf sie ein und hielt dem Grauhaarigen auffordernd ihr leeres Trinkgefäß unter die Nase, „Da bleibt nur noch die Frage, was Sasuke in den Archiven gesucht hat.“

„Egal was es war …“, seufzte der Hatake und füllte Sais Becher unter dem leidigen Blick seines Besitzers wieder auf, „Er hat es nicht gefunden. Laut Shizune und dem Klemmbrett mit der Buchhaltung sind alle Unterlagen an dem für sie vorgesehenen Platz …“

„Und wenn er nur einen kurzen Blick in eine der Akten geworfen hat und dann verschwunden ist?“, schlug der Schwarzhaarige vor und nippte widerstrebend an seinem Reiswein.
 

„Dann bleibt immer noch offen, welches dieser geheimen Dokumente Uchiha Sasukes Aufmerksamkeit erregt hat …“, stellte Tsunade fest und ließ die alkoholhaltige Flüssigkeit in ihrem Becher ein paar Mal kreisen, „Das mag absurd klingen, aber es wäre wesentlich einfacher für uns, wenn er etwas gestohlen hätte.“

Die beiden Shinobis stimmten ihr mit einem unergründlichen Laut zu und gönnten sich freundlos einen weiteren Schluck Sake, ehe Kakashi die vorübergehende Stille durchbrach und einen Blick auf die Flügeltür warf.

„Die Ältesten wirkten nicht sehr erfreut über Euren Entschluss …“, erinnerte sich der Grauhaarige ärgerlich und vernahm das genervte Stöhnen seines Oberhauptes.

„Gewiss nicht. Sonst hätte ich mir den heutigen Tag im Kalender anstreichen müssen …“, scherzte Tsunade und bekam die heilende Wirkung des Alkohols scheinbar langsam zu spüren, „Sie sind bis jetzt auf jeder von mir erlassenen Verfügung rumgetrampelt und werfen mir seit Anbeginn meiner Amtszeit mehr Steine in den Weg als mein Ruf es vermochte.“

Ein amüsiertes Lachen erfüllte die ungewöhnliche Runde, ehe Tsunade den Reiswein ihre trockene Kehle hinab stürzte und den geleerten Becher scheppernd vor sich abstellte.
 

„Shizune?!“, schrie sie plötzlich ungeduldig und lauschte auf die Ankunft ihrer treuen Assistentin. Wie immer dauerte es nicht lange, bis die kleinen eiligen Tippelschritte der Schwarzhaarigen auf dem Teppich im Flur erklangen und das unerträgliche Knarren der aufschwingenden Flügeltür die Stille förmlich zerriss.

„Ihr habt gerufen, Tsunade-sama?“, fragte Shizune schnaufend und lugte schwankend über den riesigen Papierstapel in ihren Händen hinweg.

„In der Tat. Ich wünsche, dass Hyuuga Nejis Team auf der Stelle zurück delegiert wird …“, befahl die Fünfte schroff, verkreuzte ihre Finger ineinander und lehnte sich unter dem überraschten Blick der Assistentin in ihrem Sessel zurück.

„Ihr wollt, dass sie die Suche nach Uchiha-san abbrechen?“, hackte Shizune zweifelnd nach und auch der Hatake und Sai schienen auf Grund dieses Beschlusses ähnlich verblüfft.

„Und zwar unverzüglich …“, bestätigte Tsunade ihre Worte, woraufhin die Schwarzhaarige schließlich zaghaft nickte und nach einer knappen Verbeugung aus dem Büro verschwunden war.
 

„Haltet Ihr das wirklich für klug, Hokage-sama?“, kritisierte Kakashi kurz darauf auch schon ihre Anordnung und zog missbilligend die Augenbrauen zusammen, „Ich denke wir sollten uns jetzt umso mehr darauf konzentrieren Sasuke, Sakura und Kichiro zu finden …“

„Da bin ich anderer Ansicht …“, sprach die Blondine betont ruhig, „Sasuke hat uns in der letzten Nacht zweifellos einen kleinen Besuch abgestattet und ist ohne große Anstrengung in den, von mir persönlich versiegelten Aktenkeller des Hauptgebäudes eingebrochen. Folglich denke ich, dass ihm weder ein Bein noch genügend Chakra gefehlt hat um die Wachen zu übergehen und uns mit seinem unbestreitbaren Talent zu beeindrucken. Demnach ist Sasuke wohl in bester körperlicher Verfassung und, entgegen unserer Befürchtungen, vor vier Tagen nicht in einen blutigen Kampf verwickelt worden.“
 

„Und anlässlich dieses Umstandes geht Ihr davon aus, dass Sakura und Kichiro bei Sasuke vorerst in Sicherheit sind, richtig?“, hackte der Grauhaarige nach und wirkte, auf Grund der vielen Schlussfolgerungen beeindruckt.
 

„Richtig …“
 

„Und mit der Gewissheit, dass Sasuke gestern Nacht etwas gesucht, aber nicht gefunden hat, könnt Ihr davon ausgehen, dass er einen zweiten Versuch startet und die Fahndung nach der uns unbekannten Akte wieder aufnimmt, richtig?“, mutmaßte Sai erregt und schien dem Feuer der aufreibenden Ermittlungen und dem Sake inzwischen restlos ausgeliefert.
 

„Wieder richtig …“
 

„Und auf Grund dieser vielen Fakten, habt ihr die sofortige Rückkehr von Naruto, Shikamaru und Neji angeordnet, weil sie, im Falle einer weiteren kriminellen Aktivität von Sasuke, die einzigen mit Bizeps bepackten Männer sind die unseren Langfinger aufhalten könnten, richtig?“, meldete sich wieder der Alkohol in Kakashi zu Wort und ließ den Shinobi unter seiner Maske beschwippst grinsen.
 

„Falsch …“, kam es überraschenderweise glucksend von Tsunade, ehe sie ihren beiden Gästen zuprostete und sich den nächsten Becher Reiswein gönnte, „Ich vertraue nicht auf ihre Muskeln, sondern appelliere im Falle eines so genannten Falles an Nejis krankhaften Rivalitätsdrang, Shikamarus niederschmetternde Taktlosigkeit und Narutos abartig große Herzensgüte.“
 


 

Zur selben Zeit, in Ame-Gakure
 

Ein leises Seufzen hallte durch das geräumige Zimmer, während Sakura ihre traurigen Augen niederschlug und dem schwarzhaarigen Mann stärkend eine Hand auf die Schulter legte.

„Ich weiß, dass du das vermutlich nicht hören willst …“, flüsterte sie betrübt und presste ihre weichen Lippen tröstend auf Sasukes Oberarm, „Aber … es tut mir ehrlich leid.“

Der Uchiha atmete nach diesen Worten geräuschvoll aus und ließ seinen Blick weiterhin über die verregnete Landschaft gleiten, während die Medic-Nin sich zaghaft von ihm löste und neben den Clanerben an die offen stehende Balkontür trat.
 

„Denkst du … wir hätten vielleicht mit Tsunade darüber reden sollen?“, fragte sie plötzlich leise und sah aus dem Augenwinkel, dass Sasuke ihr einen kurzen ungläubigen Blick zuwarf, „Ich meine, vielleicht wollte sie dir das alles gar nicht verschweigen …“

„Sei nicht naiv, Sakura …“, brummte der ANBU wenig später verstimmt und wandte der Rosahaarigen sein genervtes Antlitz zu.

„Aber warum sollte- …“

Noch bevor die Medic-Nin ihren Satz beenden konnte, erfüllte ein leises Klopfen den Raum und ließ die Anwesenden augenblicklich verstummen. Instinktiv fixierten beide die Flügeltür auf der anderen Seite des Raumes und beobachteten wenig später, wie diese knartschend aufschwang, ehe eine, in einen Akatsukimantel gehüllte, maskierte Person elegant das Zimmer betrat.
 

„Ah! Sakura-san! Welch Glanz in meiner Hütte …“, sprach der Fremde hörbar entzückt und breitete in einer einladenden Geste seine Arme aus, „Mein Name ist Uchiha Madara und ich bin höchst erfreut Euch persönlich in meinem bescheidenen Dorf willkommen heißen zu können.“

Die Rosahaarige blieb nach dieser unerwarteten Begrüßung stumm und beobachtete argwöhnisch wie der hochgewachsene Mann näher kam und sie einer eingehenden Musterung unterzog, ehe ihre giftgrünen Augen sich fragend auf Sasuke richteten.

Doch noch bevor ihr der Schwarzhaarige mit einem knappen Nicken signalisieren konnte, dass keine Gefahr von Madara ausging, hatte dieser bereits wieder sein fröhliches Stimmorgan erhoben.
 

„Ich bin verblüfft, meine Liebe …“, gestand er heiter und fixierte Sakura mit seinem leuchtenden Sharingan, „Ihr seid noch viel schöner, als die Erzählungen die Euch vorauseilen …“

„Und seid Ihr auch so skrupellos wie die Verbrecher die Eure Organisation beherbergt?“, fragte die Angesprochene daraufhin blasiert und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.

Für einen kurzen Moment legte sich eine unangenehme Stille über die Anwesenden, ehe plötzlich Madaras leises Kichern durch den Raum schwebte und die Rosahaarige innerlich vor Wut erzittern ließ.
 

„Ich verstehe …“, kam es plötzlich amüsiert von dem Akatsuki, ehe er wie ein Raubtier einen Halbkreis um die Medic-Nin zog und seinen Blick ungeniert über ihren Körper gleiten ließ, „Ihr misstraut mir. Das ist wirklich äußerst bedauerlich. Dürfte ich den Grund für Eure Zweifel mir gegenüber erfahren?“

„Ich befürchte Männer, die rücksichtslose Organisationen gründen und sich hinter einer Maske verstecken, wirkten auf mich noch nie sehr vertrauenswürdig …“, antwortete Sakura bissig, ehe sich ihr Gesichtsausdruck bei Madaras folgendem Lachen verdunkelte und er erstmals das Wort an den desinteressiert wirkenden Schwarzhaarigen richtete.
 

„Ich gratuliere dir, Sasuke …“, gluckste er vergnügt und schenkte dem Genannten ein anerkennendes Nicken, „Sie ist wahrlich perfekt. Geradezu prädestiniert dafür die Frau eines Uchihas zu sein und dessen Kinder zu gebären …“

Der Angesprochene ließ daraufhin lediglich die Hände in die Taschen seiner Hose gleiten und bereitete sich innerlich seufzend auf den zickigen Kommentar seiner Frau vor.

Dieser folgte auch prompt.
 

„Was wird das? Ein Empfehlungsschreiben für die Brutkastenbranche?“, fauchte Sakura wie auf Kommando und brachte die beiden anwesenden Männer auf Grund ihrer Worte unfreiwillig zum Schmunzeln.

„Und Humor hat sie auch noch …“, fügte der Akatsuki kichernd hinzu, während die Uchiha ihn mit einem bitterbösen Blick besah und sich kurzerhand eine lange blassrosa Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Ich bin sogar in der Lage zu kommunizieren, sofern man mich nicht übergeht.“, kam es angriffslustig von der Medic-Nin, ehe Madara ihr offensichtlich erheitert seine ganze Aufmerksamkeit schenkte und sich bis auf wenige Zentimeter zu ihr hinunterbeugte.
 

„Wo habe ich nur meine Manieren gelassen? Ich bitte höflichst um Verzeihung, Sakura-san …“, sprach der Maskierte leicht spöttisch und schien seine Entschuldigung nicht wirklich ernst zu meinen, „Ihr müsst wissen, dass die Frauen des Uchiha-Clans zu meiner Zeit lediglich gesprochen haben, wenn sie von einem Mann dazu aufgefordert wurden …“

„Und vielleicht solltet Ihr wissen, dass es ratsam wäre, Euch ein Lexikon aus diesem Jahrhundert zuzulegen und das Wort Emanzipation nachzuschlagen.“, konterte die Rosahaarige und schenkte ihrem Gegenüber ein kühles Lächeln.

Ein weiterer amüsierter Laut verließ die Kehle des Akatsukis, ehe er sein Sharingan kurz über Sasukes gleichgültigen Gesichtsausdruck schweifen ließ und sich wenig später vor der jungen Konoichi zu voller Größe aufbaute.
 

„Ich muss gestehen, dass es bis heute keine einzige Frau auch nur in Erwägung gezogen hat mich belehren zu wollen.“, kicherte er leise und betrachtete Sakura mit unverhohlener Neugier.

„Das könnte daran liegen, dass es gewiss nicht viele Frauen gibt, die es in Erwägung ziehen würden freiwillig in Eurer Nähe zu sein …“

„Ich sehe schon. Lediglich Euer Sarkasmus vermag mit Eurer Schönheit zu konkurrieren …“, witzelte der Maskierte und trat unter dem wachsamen Blick von Sakura an ihr vorbei auf das Bett zu. Sie registrierte leicht erschrocken, wie das Interesse des Akatsukis auf den schlafenden Kichiro fiel und wollte bereits an ihre Waffentasche greifen, als Sasuke blitzschnell ihr Handgelenk umschlang und sie entschlossen von ihrem Vorhaben abhielt.
 

„Keine Sorge …“, sprach Madara auf Grund dieser, ihm nicht entgangenen Reaktion der Konoichi und verweilte mit seinem freien Auge weiterhin auf den entspannten Gesichtszügen des Dreijährigen, „Ich habe nicht vor ihm zu schaden. Er ist die Zukunft meines Clans. Gewissermaßen ein Teil meiner Familie …“

„Einer Familie die Euch wegen Eurer krankhaften Machtgier vor fast hundert Jahren verbannt hat?“, fuhr die Rosahaarige den Akatsuki an und versuchte sich vergeblich aus dem harten Griff des Schwarzhaarigen zu befreien, „Ihr erwartet doch nicht wirklich von mir, dass ich Euch den verletzten und gebrochenen Mann abkaufe, oder? Ihr scheint Eure abnorm vielen Lebensjahre nämlich erstaunlich gut überstanden zu haben. Welcher bedauernswerte Uchiha ist Euch zum Opfer gefallen und musste seinen Körper für Euch hergeben, huh?“
 

„Ich muss mich korrigieren …“, gestand der Akatsuki nach diesen offensichtlichen Anschuldigungen plötzlich bitter lachend und richtete sein blutrotes Sharingan auf die talentierte Medic-Nin, „Euer Scharfsinn kommt Eurer Schönheit ebenfalls sehr nahe.“

Die Angesprochene erwiderte daraufhin nichts und bemerkte nur am Rande, wie Sasuke sie losließ, ehe er einen abschätzenden Blick auf Madara warf und sah, dass dieser reuevolle sein Haupt senkte.
 

„Es stimmt! Ich habe vieles getan, worauf ich nicht stolz bin … und Ihr habt Recht! Dies ist nicht mein richtiger Körper …“, die Konoichi beobachtete wie er die Hände auf seinem Brustkorb platzierte und ihr einen durchdringenden Blick schenkte, „Vor ungefähr 30 Jahren, wurde ein damals 13 jähriger Uchiha auf einer Mission schwer verletzt. Eine Höhle war über ihm eingestürzt und zerquetschte die rechte Seite seines Körpers. Sein Name war- …“

„Uchiha Obito …“, unterbrach Sakura ihr Gegenüber bestürzt und wandte das hübsche Gesicht dem Schwarzhaarigen zu. Sasuke schien ebenfalls wie versteinert und atmete geräuschvoll aus, ehe er bei den folgenden Worten des Akatsukis seine desinteressierte Haltung zurückerlangte.
 

„Ich dachte mir bereits, dass euch diese tragische Geschichte bekannt ist …“, seufzte Madara und machte es sich unter den aufmerksamen Blicken seiner Gäste in einem der großen Ohrensessel bequem, „Uchiha Obito war, wie ihr wisst, das einstige Teammitglied eures alten Senseis Hatake Kakashi, der sein Sharingan kurz vor Obitos Tod von diesem geschenkt bekam. Das erklärt natürlich auch, warum ich nur eines besitze. Er war kaum noch am Leben, als ich ihn von den Felsbrocken befreite und- …“

„Ihr habt ihn umgebracht …“, kam es plötzlich anklagend von der Konoichi, während sie sich zwischen ihren schlafenden Sohn und den sitzenden Madara stellte, „Ihr habt ihm durch ein verbotenes Jutsu die Seele aus dem Leib gerissen und Euch wie ein Parasit dort eingenistet.“

Ihr missbilligender Ton verriet dem Akatsuki was sie von diesem Vergehen hielt, woraufhin er sogleich verstummte und die junge Medic-Nin nachdenklich zu betrachten schien.
 

„Wie gesagt …“, setzte der ältere Uchiha schließlich an und platzierte seine Arme auf den gepolsterten Lehnen des Sessels, „Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe …“

Er ließ seinen Blick über die dunkle Akte auf dem nahe gelegenen Tisch gleiten und für einen kurzen Moment glaubte Sakura zu sehen, wie ein merkwürdiges Glühen in das Auge des maskierten Mannes trat, ehe er leicht den Kopf hob und sein Sharingan auf Sasuke richtete.

„Wie ich sehe bist du meinem Rat gefolgt!“, sprach er an den Schwarzhaarigen gewandt, während er sich aus der bequemen Sitzmöglichkeit erhob und seine Gäste mit einem intensiven Blick besah, „Wir sollten dieses Gespräch vertagen. Ich wünsche Euch einen angenehmen Aufenthalt Sakura-san und hoffe, dass ihr bald lernt mir mehr Vertrauen entgegenzubringen. Es ist gewiss nicht mein Wunsch Euch oder Eurem Sohn zu schaden. Im Gegenteil …“

„Hn.“, presste die Angesprochene abfällig zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und beobachtete, wie sich das leuchtende Auge des Maskierten auf ihren Mann richtete.
 

„Ich werde mein Wort halten und deine Entscheidung akzeptieren, Sasuke. Egal wie sie aussehen mag …“, versicherte Madara ihm, ehe er sich nach einer höflichen Verbeugung umdrehte und begleitet von dem lauten Knarren der dunklen Flügeltür den Raum verließ.

Sakura atmete daraufhin erleichtert durch und spürte wie sich die angespannten Muskeln ihres Körpers augenblicklich lockerten, ehe sie dem Clanerben einen besorgten Blick zuwarf und leise seufzend die Lider schloss.
 

„Sasuke …?“, begann die hübsche Konoichi schließlich leise und sah wie der Angesprochene ihr sogleich sein Antlitz zuwandte, „Bitte sag mir, dass du nicht ernsthaft darüber nachdenkst … die Ältesten …?“

Doch noch bevor die Medic-Nin ihren Satz beenden konnte, hatten seine dunklen Augen den Schwarzhaarigen bereits verraten und schnürten ihr förmlich die Kehle zu, während Sasuke seufzend auf sie zukam, einen Arm um die Taille der jungen Frau schlang und seine Lippen entschuldigend auf ihre Stirn presste.

„Es tut mir leid …“, raunte er ihr zu und vergrub seine freie Hand in den langen blassrosa Haaren der ANBU, ehe sich seine weichen Lippen für einen flüchtigen Moment auf die ihren legten, „Es tut mir so leid. Aber ich kann nicht anders. Es sind meine Eltern, Sakura! Und jetzt auch Itachi! Sie haben mir nie die Wahrheit gesagt und zugelassen, dass ich meinen eigenen Bruder töte … obwohl er … mich immer nur beschützen wollte …“
 

Die Uchiha registrierte wie schwer es ihm fiel dies alles auszusprechen und schlang tröstend die Arme um den Oberkörper ihres Mannes, ehe sie ihre Wange an den dunklen Stoff seines Pullovers schmiegte und resigniert die Augen schloss.

Eine ganze Weile standen sie so da, bis Sakura plötzlich spürte wie ihr Gegenüber scheinbar überrascht den Kopf hob und seine Umarmung kaum merklich lockerte. Ein leises Schmatzen drang an ihre Ohren und veranlasste die junge Konoichi dazu irritiert die Stirn zu runzeln, ehe sie begriff und ruckartig herumfuhr.

Sie sah wie die müden Lider des dreijährigen Kindes flackerten und noch bevor Kichiro diese aufschlagen konnte, standen seine Eltern neben ihm am Bett und beobachteten schmunzelnd, wie sich ihr Sohn mit seinen kleinen Händchen den Schlaf aus den Augen rieb.

„Guten Morgen, Süßer …“, flüsterte die Uchiha liebevoll und ließ sich neben dem Jungen auf die Matratze sinken, ehe dieser ein unverständliches Murmeln ausstieß und nach einem Küsschen von seiner Mutter schwerfällig die Lider hob.

„Hnhg …“, gähnte er leise und streckte sich flüchtig, ehe er gegen das trübe Licht im Zimmer blinzelte und schließlich in die vertrauten grünen Augen seiner Mutter sah.
 

„Mama …?“
 

Die verschlafenen schwarzen Pupillen ruhten kurz auf den sanften Gesichtzügen der lächelnden Frau, ehe sie irritiert durch den fremden Raum huschten und überrascht an einer bekannten Person hängen blieben.
 

„Papa!?“
 

In weniger als fünf Sekunden hatte sich der jüngste Uchiha etwas ungeschickt aus den Decken befreit und war seinem grinsenden Vater, mit Hilfe der praktischen Federung des Bettes, direkt in die Arme gesprungen.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete Sakura wie Kichiro dem Schwarzhaarigen völlig aus dem Häuschen und ohne Luft zu schnappen erklärte, das er definitiv zu viel arbeite und erzählte ihm stolz, dass er die Unaufmerksamkeit seiner Mutter beim gestrigen Badetag schamlos ausgenutzt – und sie wie ein echter Ninja überwältigt hatte, nur um schließlich die alles entscheidende Frage zu stellen.
 

„Papa? Wo sind wir?“
 

Die neugierigen Augen des Dreijährigen inspizierten das Zimmer für sein Alter schon fast zu genau und legten sich schließlich wissbegierig auf das Gesicht seines Vaters.

Sasuke tauschte mit seiner Frau einen unsicheren Blick aus, ehe diese sich seufzend erhob und neben den Clanerben trat um somit Kichiros Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Weißt du Spatz …“, setzte sie an und suchte fieberhaft nach einer akzeptablen Erklärung, „Papa muss doch in letzter Zeit ganz viel arbeiten … und da habe ich gedacht, dass wir zwei ihn besuchen … solange er … hier … arbeitet …“
 

Sakura konnte genau sehen, wie Sasuke ihr kurz darauf einen schiefen Blick zuwarf und rollte unauffällig mit den Augen, während ihr Sohn sich mit dieser Antwort scheinbar zufrieden gab und fröhlich weiter brabbelte.

„Wie lange musst du noch hier sein, Papa?“, fragte der Dreijährige interessiert und hatte seine kleinen Finger mittlerweile in die ANBU-Weste des Angesprochenen gekrallt.

„Das weiß ich noch nicht, Kichiro …“, seufzte Sasuke und schien mit der Ausrede seiner Frau äußerst unzufrieden.

„Und wann kommst du dann nach Hause?“

„Das kann ich dir auch nicht sagen, aber … wir werden für längere Zeit hier bleiben …“, begann der Schwarzhaarige zaghaft und warf einen kurzen Seitenblick auf Sakuras missbilligendes Gesicht, „Und du hast sogar dein eigenes Zimmer und- …“
 

„Aber Naruto wollte mit mir und Souta ein Baumhaus bauen … und sonst bauen sie das Baumhaus ohne mich …“, meckerte der jüngste Uchiha leicht eingeschnappt und wandte sein Hilfe suchendes Gesicht seiner Mutter zu.

„Das machen sie bestimmt nicht, Süßer …“, versicherte ihm die Rosahaarige und zwang sich zu einem Lächeln. Jedoch schien sie nicht sehr überzeugend gewesen zu sein und beobachtete stattdessen, wie Kichiro schmollend die Unterlippe vorschob und seinen Eltern trotzig entgegenblickte.

„Ich will aber nicht hier bleiben! Ich will das Baumhaus …“
 

„Kichiro, es reicht …“, erklang plötzlich die harte Stimme von Sasuke und ließ seinen Sohn zusammenzucken, ehe sich kleine glitzernde Tränen in den Augenwinkeln des Kindes bildeten und dieser ängstlich den Kopf senkte.

„Ich … will … nicht … hier bleiben …“, schluchzte der Kleine und vermied es konsequent seinem Vater in die Augen zu sehen, während sein verunsicherter Blick erneut zu Sakura huschte, „Mama! Ich will … nach Hause …“
 

Kichiro! Was habe ich vorhin gesagt …?“
 

Der warnende Ton des Uchihas ließ den Jungen nur noch lauter schniefen und veranlasste die hübsche Konoichi dazu Sasuke einen tadelnden Blick zuzuwerfen, während sie sah wie ihr Sohn wimmernd die Arme nach ihr ausstreckte und sie seiner stillen Bitte sofort nachkam.

Fast unwirsch entriss sie dem Clanerben das Kind und brachte unmissverständlich einen guten Meter Abstand zwischen Vater und Sohn.

Scht …“, machte sie tröstend und spürte wie Kichiro sein feuchtes Gesicht augenblicklich an ihrer Brust verbarg, ehe sie ihm zärtlich eine Hand auf den Hinterkopf legte und ihn liebevoll hin und her wiegte.
 

„Hör auf so streng zu sein …“, zischte sie Sasuke zu und registrierte zähneknirschend, dass dieser lediglich missbilligend schnaubte.

„Hör du auf so naiv zu sein.“, konterte er angesäuert und fuhr sich flüchtig durch die pechschwarzen Haare, „Es bringt nichts, wenn wir ihn anlügen und sagen, dass wir nach Konoha-Gakure zurück- …“

„Wenn du nicht gleich die Klappe hältst …“, fauchte die Konoichi drohend, ließ ihren Satz absichtlich unbeendet und trat mit einem entzürnten Gesichtsausdruck an ihrem Mann vorbei in eines der zwei angrenzenden Zimmer.

„Sakura, ich wollte nicht- …“, rief Sasuke ihr nach, ehe er seufzend registrierte, wie die Tür des Kinderzimmers mit einem lauten Scheppern ins Schloss fiel. Er verdrehte kurz die Augen und rieb mit den Fingern über seinen verspannten Nacken, bevor er die große Balkontür schloss und nachdenklich dabei zusah, wie das schwache Sonnenlicht am weit entfernten Horizont unaufhaltsam zwischen der nächsten Gewitterfront verschwand.
 


 

Am späten Nachmittag in einem Cafe in Konoha-Gakure
 

Das Klingeln eines hellen Glöckchens erklang, als zwei Kundinnen das gemütliche Cafe betraten, sich schwatzend an die geschmackvolle Theke setzten und bei dem freundlichen Kellner sogleich eine Bestellung aufgaben.

Der junge Mann nickte verstehend, lächelte ein umwerfendes Lächeln und machte sich unverzüglich daran den Wunsch der zwei schnatternden Frauen zu erfüllen, während TenTen am Tisch vor dem Fenster gerade missmutig die Tasse ihres Milchkaffees abstellte und einen betrübten Blick in die Runde warf.

Ihr gegenüber saßen Ino, Sai und Temari und bewunderten schweigend das Muster der kleinen aufwändig gefalteten Servietten, während eine traurige Hinata und ein offensichtlich frustrierter Kiba in regelmäßigen Abständen kleine Seufzer ausstießen und es scheinbar bevorzugten ihren Kaffee anzustarren anstatt ihn zu trinken.

Lediglich das Kratzen von Choujis Kuchengabel zerstörte diese erschütternde Szene der vermeintlichen Trauergemeinde und ließ Ino alle paar Sekunden die Augen verdrehen.
 

„Könnte ich noch ein Stück Sahnetorte bekommen?“, rief der Akimichi plötzlich laut, fixierte den Kellner mit einem fragenden Blick und sorgte dafür, dass seine Tischnachbarn erschrocken zusammenzuckten.

„Du hattest doch schon drei verdammte Stücke, Chouji!“, brummte Kiba leise und zog mäkelnd seine Augenbrauen in die Höhe.

„Lass mich! Ich esse doch nur aus Frust weil Sakura verschwunden ist!“, begründete der Angesprochene sein Verhalten und grinste fröhlich, als ihm eine Angestellte kopfschüttelnd den vierten Teller vor die Nase schob.

„Unglaublich! Du nutzt ihr Verschwinden aus, um vier Stücke Sahnetorte rechtfertigen zu können?“, fragte Temari murmelnd und stützte ihre Ellenbogen seufzend auf dem dunklen Holz des Tisches ab.

„Natürlich nicht!“, kam es stöhnend von Chouji, während er sich die Gabel auf äußerst pikierte Art und Weise in den Mund schob, „Aber die Sahnetorte ist nur alle paar Wochen im Angebot! Da muss man doch zuschlagen …“
 

„Zuschlagen würde ich jetzt auch gern …“, zischelte Ino vor sich hin, lehnte sich auf der gepolsterten Sitzbank zurück und registrierte, wie Sai automatisch einen Arm um ihre Schultern schlang.

„Ich hoffe nur Naruto-kun und die anderen sind bald zurück …“, kam es leise von Hinata, woraufhin alle Anwesenden flüchtig nickten und einen betrübten Gruppenseufzer ausstießen.

„Ich verstehe das alles nicht. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn …“, warf TenTen plötzlich verzweifelt ein und durchbrach die kurzweilige Stille, „Warum steigt Sasuke in den Aktenkeller ein und schafft Sakura und Kichiro aus dem Dorf?“

„Wenn wir das wüssten, wären wir nicht hier …“, brummte Shikamarus Frau und schlürfte an ihrem Latte Macchiato, ehe ein weiteres Mal die Türklingel durch das Cafe hallte und jemand an den Tisch der Freunde trat.

„Entschuldigt die Störung, Leute! Sai?“

Der Schwarzhaarige sah auf und blickte Tsunades hochgewachsenem Laufburschen stirnrunzelnd entgegen.

„Masao? Was ist los …?“

„Du sollst unverzüglich im Büro der Hokage erscheinen …“, erklärte der Angesprochene und kratzte sich verlegen am Kopf, während Sai flüchtig nickte, Ino einen kurzen Kuss auf die Schläfe drückte und sich wenig später aus der Sitzbank erhob.

„Wir sehen uns nachher …“

Mit einer knappen Handbewegung verabschiedete er sich von seinen Freunden, registrierte, wie diese ihm neugierig hinterher sahen und folgte Masao schweigend aus dem Cafe.
 

Es dauerte nicht lange bis das große Gebäude der Fünften vor ihnen erschien und Sai die ersten Stufen zum Eingang hinauf spazierte. Er nahm gerade die Treppe die in den zweiten Stock führte, als ihm drei äußerst starke und bekannte Chakren entgegenschlugen und er realisierte wer zusammen mit Tsunade auf ihn wartete.

Wenige Sekunden später erreichte er die prunkvoll verzierte Flügeltür zum Büro der Hokage und wollte gerade anklopfen, als eine wütende Stimme aus dem Inneren des Raumes an seine Ohren drang.
 

„Wie konntet Ihr das zulassen?“

Neji.

„Was hätte ich tun sollen? Sie anketten?“

„Das wäre zumindest ansatzweise intelligent gewesen …“

Shikamaru.

„Ich weiß das mir ein Fehler unterlaufen ist, verdammt!“

„Ein Fehler? Ein Fehler war es, als du betrunken auf dem diesjährigen Frühlingsfest angetanzt bist! Das hier ist eine Katastrophe …“

Naruto.
 

Dann waren sie also bereits zurück und wussten über die Vorkommnisse der letzten Nacht bescheid. Ein leises Seufzen entfuhr dem Schwarzhaarigen, ehe sich seine Finger um die Türklinke schlangen und das schwere Holz mit einem Knarren aufschwingen ließen.
 

Im nächsten Moment wurde die hitzige Diskussion der Anwesenden unterbrochen und vier Augenpaare beobachteten gespannt wie Sai formlos den Raum betrat.

„Na klasse …“, brummte Neji, woraufhin Naruto nicht minder genervt die Augen verdrehte und sich lässig mit dem Rücken gegen die Fensterfront lehnte, „Noch ein Unfähiger …“

„Feuert auf jemand anderen, verstanden?“, murrte der Schwarzhaarige und trat mit zielstrebigen Schritten neben Shikamaru an den Schreibtisch, „Man schießt nicht auf Zivilisten.“

„Idioten trifft es besser …“, schnaubte der Uzumaki und verschränkte überlegen die Arme vor der Brust.

„Naruto, beruhige dich …“, ermahnte die Hokage den Blondschopf und sah wie dieser lediglich respektlos mit der Zunge schnalzte, „Wir hätten es nicht verhindern können und- …“

„Ihr nicht …“, warf Shikamaru ein und ließ sich ungalant in einen der Sessel fallen, „Aber wir schon …“
 

Eine bedrückende Stille legte sich über die Anwesenden, während Tsunade ein paar Mal tief durchatmete und sich kurz darauf vorsichtig räusperte.

„Hört zu …“, begann sie zaghaft und suchte in den Gesichtern ihrer besten ANBUs nach einem Fünkchen Vernunft, „Ich kann durchaus nachvollziehen das ihr wütend seid …“, das unheilvolle Grollen der drei Angesprochenen überging sie geflissentlich, „… aber es hat keinen Sinn nach Sakura, Sasuke und Kichiro zu suchen, wenn sie offensichtlich nicht gefunden werden wollen.“
 

„Und was sollen wir deiner Meinung nach dann machen? Däumchen drehen?“, kam es spöttisch von Naruto, ehe Shikamaru ihn ablöste und der Fünften einen ernsten Blick zuwarf.

„Wenn Sasuke in den Aktenkeller einbricht und danach Sakura und Kichiro aus dem Dorf schafft, macht er das sicherlich nicht ohne Grund …“

„Richtig. Vielleicht braucht er unsere Hilfe. Wir müssen herausfinden was- …“, kam es säuerlich von dem Blondschopf, bevor ihn eine zornige Stimme schroff unterbrach.

„Nein!“, keifte Tsunade und schlug mit einer Hand auf ihren ächzenden Schreibtisch, „Ihr werdet im Dorf bleiben! Das ist ein Befehl! Und solltet ihr euch dieser Anordnung widersetzen, werdet ihr für den Rest eures Lebens lausige D-Rank Missionen übernehmen! Ist das klar?“

„Aber- …“, begann Neji verärgert, wurde jedoch von einem Blick seines Oberhauptes unverzüglich zum Schweigen gebracht und registrierte wie Naruto dem Hinterkopf der blonden Frau eine unfreundliche Grimasse schnitt.
 

„Sakura und Kichiro sind bei Sasuke offenbar in Sicherheit. Aber wir haben nicht die leiseste Ahnung, was da draußen vor sich geht und genau deshalb brauche ich meine fähigsten Shinobis hier …“, predigte die Fünfte und besah ihre Untergebenen mit einem durchdringenden Blick, „Wir gehen davon aus, dass der gestrige Besuch nicht Sasukes letzter sein wird. Demzufolge müsst ihr unter allen Umständen in Konoha-Gakure bleiben. Ist das jetzt endlich angekommen?“
 

Ein unverständliches Murmeln erfüllte das geräumige Büro und ließ Tsunade erleichtert aufseufzen, ehe sie sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht wischte und ihre Augen auf den Schwarzhaarigen richtete.

„Sai?“, setzte sie an und bat den Angesprochenen somit um Aufmerksamkeit, „Ich werde dir das Kommando über die Wachen anvertrauen. Sorge dafür, dass jedes Tor tagsüber von mindesten drei und nachts von mindesten vier Jounin bewacht wird. Neji und die anderen kümmern sich ausschließlich um die Bewachung der Archive und des Uchiha Anwesens. Sollte Sasuke tatsächlich zurückkommen, wird er uns nicht noch einmal durch die Lappen gehen …“
 


 

Am Abend, in Ame-Gakure
 

Ein sanftes melodisches Summen schwebte durch das kleine Kinderzimmer und sorgte dafür, dass sich Kichiros Lider langsam schlossen, während er der leisen Stimme seiner Mutter ins Land der Träume folgte und sich unbewusst näher an ihre Brust schmiegte.

Sakura betrachtete währenddessen sein entspanntes Gesicht und fuhr ihm geistesabwesend durch das rabenschwarze Haar, ehe die gleichmäßige Atmung des Kindes sie schließlich schmunzeln ließ und ihr signalisierte das er endlich eingeschlafen war.

Möglichst geräuschlos löste sie sich von ihrem Sohn und erhob sich langsam aus dem Bett, bevor sie ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte und die weiche Bettdecke bis über seine Schultern zog.

Ein Blick aus dem dunklen Fenster ließ sie erahnen, dass sicherlich einige Stunden vergangen waren, seit sie Kichiro beruhigt hatte und ihm, entgegen Sasukes Meinung, versicherte, dass sie bald wieder nach Konoha-Gakure zurückkehren würden.

Seufzend schüttelte sie nach dieser Erinnerung den Kopf und wandte sich zaghaft um.

Sie hatte das Kinderzimmer seit der Auseinandersetzung mit Sasuke nicht verlassen und auch er hatte nicht versucht mit ihr zu reden, geschweige denn ein Lebenszeichen von sich gegeben.

Mit einem leisen Knarren schob sie das helle Holz der Tür beiseite und verharrte sogleich stillschweigend im Rahmen, als ihre Augen den Schwarzhaarigen erblickten und ihn besorgt musterten.

Sasuke saß auf dem Fußende des Bettes mit dem Rücken zu ihr und hatte sein Gesicht stumm in seinen Händen vergraben, während seine Ellenbogen auf den Oberschenkeln lagen und seinem gekrümmten Körper den einzigen Halt zu geben schienen. Die Rosahaarige schloss bei diesem schmerzlichen Anblick kurz die Augen und atmete tief durch, ehe sie mit leisen Schritten auf den Clanerben zuging und sich hinter ihm fast lautlos auf die Matratze sinken ließ. Erst jetzt fiel ihr Blick auf die aufgeschlagene Akte neben Sasuke und sie überflog ein weiteres Mal den Befehl an Itachi. Die Unterschriften der Ältesten und des Sandaime stachen mit blauer Tinte mehr hervor als alles andere und hatten das Schicksal ihres Mannes einst auf so grauenvolle Art und Weise besiegelt.

Konnte sie es ihm überhaupt verübeln, wenn er die Ältesten dafür büßen lassen wollte?

Konnte sie ihm seine Rache verwehren, wenn einzig und allein diese Unterschriften schuld an seinem jahrelangen Leid waren?

Sasuke hatte Itachi getötet. Er hatte seinen großen Bruder, den letzten lebenden Verwandten, getötet, weil die Existenz dieser Unterschriften von Konoha-Gakure geheim gehalten wurde.

Ein genervtes Stöhnen entfuhr ihrer Kehle, bevor sie nach dem Unheil bringenden Dokument tastete und es mit einer kurzen Bewegung vom Bett segeln ließ.

Sakura registrierte wie der Schwarzhaarige, auf Grund der raschelnden Papiere, irritiert den Kopf hob und spürte wie er sich augenblicklich entspannte, als sie ihre Hände wenig später auf seinen harten Schultern platzierte und ihr heilendes Chakra aktivierte.
 

„Kichiro …?“, sprach er nach einigen Sekunden des Schweigens und konzentrierte sich innerlich seufzend auf die wohltuenden Berührungen der Medic-Nin.

„Er ist eingeschlafen …“, antwortete Sakura und strich mit ihrer leuchtend grünen Hand das Rückrad des Clanerben hinauf.

„Ich wollte nicht so grob- …“

„Ich weiß …“, unterbrach ihn die hübsche Konoichi, deaktivierte ihr Chakra und fuhr mit ihrem Zeigefinger gedankenversunken über die festen Schulterblätter des attraktiven Mannes, „Es ist alles in Ordnung. Ich habe mit Kichiro geredet und ihm erklärt, dass du ein wenig … gestresst bist. Und damit habe ich scheinbar kein bisschen übertrieben. Du fühlst dich an wie ein Felsbrocken …“
 

„Und das ist nicht sehr angenehm, glaub mir …“, versicherte ihr Sasuke stöhnend, ließ sich plötzlich ohne Vorwarnung nach hinten fallen und begrub die erschrockene Medic-Nin fast gänzlich unter seinem Rücken.

„Du fühlst dich nicht nur so an … du wiegst auch noch so viel …“, japste Sakura und wollte ihm schon keuchend in die Seite kneifen, als der Clanerbe im nächsten Moment blitzschnell über ihr hockte und seine Lippen leidenschaftlich die ihren fanden.
 

Ein erschrockener Seufzer entfuhr der Uchiha, während sie spürte wie Sasuke ihr zärtlich in die Unterlippe biss und mit einer Hand verlangend in ihre Haare griff.

„Du- …“

„Sakura, bitte …“

„Was denn …?“

„Wenn du jetzt anfängst zu reden, bring ich mich um …“

„Großes Ehrenwort?“

„…“

„Sasu- …“

„…“

„Sasuke!“

„Sei ruhig …“

„So redet man nicht mit seiner Frau.“

„Ich kann mich nicht daran erinnern meiner Frau irgendeine Art von verbaler Konversation erlaubt zu haben …“

„Der war nicht witzig …“

„Das war kein Scherz …“

„Du däm- …“

„…“

„… -licher Vollidiot!“

„Was hältst du von Sex?“

„Völlig überbewertet …“

„Hör auf mich zu quälen …“

„Dann nimm den Spruch von eben zurück, du Komiker!“

„Welchen?“

„Du weißt- …“

„…“

„Hör verdammt noch mal auf damit!“

„Womit?“

„Mich ständig- …“

„…“

„Ich hasse dich, ganz ehrlich …“, murmelte Sakura schließlich genervt und hörte wie der Clanerben ein raues Lachen ausstieß, ehe er sich erneut zu ihr hinunter beugte und begann sanfte Küssen auf ihrem blassen Hals zu verteilen. Sie spürte wie seine großen kalten Hände unter ihr Shirt wanderten und es ihr wenig später über den Kopf zogen, ehe seine Lippen über die weiche Haut ihres Brustansatzes strichen und der jungen Frau ein wohliges Seufzen entlockten.

„Bist du sicher, dass das was du gerade empfindest wirklich Hass ist?“, fragte Sasuke schelmisch grinsend und beobachtete zufrieden, wie sich eine leichte Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete, während er den Saum ihrer dunklen Hose hinunterzog und seine Küsse dem neu gewonnen Territorium vollste Aufmerksamkeit schenkten.

„Halt einfach die Klappe, Sasuke …“, meckerte die Angesprochene und verdrehte kurz die Augen, als ein weiteres leises Lachen den Raum erfüllte und pechschwarze vor Vergnügen tanzende Pupillen über ihrem Gesicht erschienen.

„Doch nicht mehr so redefreudig, was?“

„Noch ein dummer Spruch und ich bin schneller aus diesem Bett raus als du das Wort Sex überhaupt denken kannst, Schatz!“

„Das bezweifle ich. Im Moment ist dieses Wort in grell blinkenden Leuchtbuchstaben auch in dem kleinsten Winkel meines Gehirns präsent …“

„Interessante Denkweise …“

„Ich hatte seit fast zwei Wochen keinen Sex, Sakura …“

„Und um dich daran zu erinnern hat dein Gehirn freundlicherweise die vielen blinkenden Hinweisschilder aufgestellt, ja?“

„Hn.“

„Dein Gehirn ist wirklich äußerst fürsorglich.“

„Was man von meiner Frau nicht behaupten kann …“

„Na schön …“, begann Sakura grinsend, zog dem Clanerben seinen Pullover über den Kopf und pfefferte ihn auf einen nahe gelegenen Sessel, „Du willst also Sex …?“

„Nein, ich hab nur Spaß gemacht …“

„Oh! Dann habe ich dich wohl falsch verstanden …“, schmunzelte die Uchiha und wollte sich mit einem zuckersüßen Lächeln auf dem Gesicht gerade abwenden, als sich zwei große Hände auf ihr Becken legten und sie mit einem unwirschen Ruck wieder direkt unter Sasuke platzierten.
 

„Du könntest ruhig ein wenig sanfter- …“
 

Noch bevor sie weiter sprechen konnte, hatte der Schwarzhaarige seine Lippen ungeduldig auf ihre gepresst und öffnete nebenbei ihren BH, während die Finger der hübschen Konoichi in seine rabenschwarzen Haare wanderten und sie sich nicht minder leidenschaftlich an seinen durchtrainierten Körper presste. Sakura stöhnte leise als seine Hände ihre Brüste umfassten und zog ihn für einen weiteren Kuss zu sich hinunter, ehe sie mit ihren Beinen die Hüfte des Clanerben umschlang und an dem Bund seiner Hose zupfte.

„Da hat es aber jemand eilig …“

„Jetzt halt endlich die Klappe, Sasuke!“
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (57)
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Von: abgemeldet
2009-06-30T11:22:49+00:00 30.06.2009 13:22
herrlich (:

Oh man .
Nochmal vorab : Dickes "Tur mir leid"
Ich bin einfach immer im Zeitstress
oder will sofort weiterlesen.


Ich finde deine story /immernoch/ sehr toll (:
Alles kommt so unerwartet und das macht das ganze Spannend.

Dadurch dass man immer wieder Einblicke von Verschiedenen Personen
bekommt, hat man einen besseren Überblick.

Die Kapitellänge ist toll (:

Ich lese immernoch gerne, und so muss das ja sein.
Jetzt komme ich (leider schon) zum vorab letzten Kapitel.
Und dann muss die kleine Schokokeksin warten :(
:D


glg
schokokeks aka. ff-lover (:
Von:  Tinary
2009-05-09T09:56:07+00:00 09.05.2009 11:56
Wow, dein Schreibstil ist wirklich sehr gut. Total fesselnd und dennoch locker. Vorallem die Mischung aus dramatischer Spannung, Romantik und Humor macht die Fanfic zu etwas ganz besonderem :)
Die Art der Beziehung die Sakura und Sasuke haben ist einfach einmalig und genial beschrieben. Ich bin echt gespannt wie sich das ganze weiterentwickelt und was letzendlich aus Konoha wird bzw. ob Sasuke auf Madaras Seite bleibt oder nicht.

Schreib schnell weiter :) ich freue mich schon total

lg
Tin
Von:  blackangel94
2009-05-01T20:53:56+00:00 01.05.2009 22:53
hey
Srysrysrysry aba ich hatte wirklich mega Stress in letzter Zeit
deshalb konnte ich mich nt melden
Die letzten 2 Kappis waren der Hamma
Ich bin sprachlos
Ich liebe Sasu webnn so ist *schwaerm*
Oh Gott i-wie konnte keiner mich ueberzeugen von diesen madara
frag mich nt warum xDD
mach weiter so
freu mich schon aufs nxt Kappi
gggggglg
deine ba
Von:  Mademoisellee
2009-04-27T16:13:14+00:00 27.04.2009 18:13
Einfach nur WOW. Ich bin sprachlos!
Ich hab mir jetzt beide Geschichten durchgelesen und sie sind der HAMMER!!!
MACH WEITER!!

FREU MICH AUFS NÄCHSTE KAPITEL UND vllt über ein ENS
danke

bisouxx
mademoisellee
Von:  Mademoisellee
2009-04-27T16:11:07+00:00 27.04.2009 18:11
Einfach nur WOW. Ich bin sprachlos!
Ich hab mir jetzt beide Geschichten durchgelesen und sie sind der HAMMER!!!
MACH WEITER!!

FREU MICH AUFS NÄCHSTE KAPITEL UND vllt über ein ENS
danke

bisouxx
mademoisellee
Von: abgemeldet
2009-04-17T09:42:46+00:00 17.04.2009 11:42
Hey^^

Also sorry, dass mein Kommi sooooooo unendlich spät kommt, aber mein Computer war kaputt und naja... -.-

Also wie immer ein mega sau-geniales Kapitel, indem ja doch ziemlich vil passiert ist. Bin ja mal gespannt, wie sich die ganze Situation si entwickeln wird. Ob die Leute aus Konoha bald den Grund für Sasukes Verschwinden und dem seiner Familie herausfinden werden und wie sie darauf dann reagieren. o.O
Bin echt gespannt.
Bin total glücklich, dass die Familie Uchiha jetzt wieder vereint ist >.<

Zum Schreibstil muss ich ja mittlerweile nichts mehr sagen, der ist und bleibt umwerfend und fantastisch.^^

Was wir auch noch super gefallen hat, sind die Dialoge, die du immer sehr witzig gestaltest. Echt zum Schießen xDDD

Bin echt mal total gespannt, wies weitergeht!!
'
Mach weiter so!!!

lg
Von:  DeGuddi
2009-04-15T11:31:37+00:00 15.04.2009 13:31
das kappi hab ich jetzt wieder gelesen! ich fands doppelt so klasse wie beim ersten mal!
aber ich finde kichiro braucht jetzt langsam ein geschwisterchen ^^!
Von: abgemeldet
2009-04-02T22:16:12+00:00 03.04.2009 00:16
Sakura ist eine Empfehlung für die Brutkastenbranche? *lol*
Fand das Gespräch wirklich lustig XD

Bin weiterhin gespannt wie du die Story fortsetzt, immerhin sind Sasuke und Family nun bei Maidara während Konoha und Co keine Ahnung haben was zu tun ist... Ich denke, dass ist alles eine super belastende Situation, gerade für Sasuke... der kann einem Leid tun. Vorallem wie du in der Endszene geschrieben hast, wie er da am Bett saß, so in sich gekehrt - da tat er mir auch leid... aber danach hatte er ja wieder einen freudigen Ausgleich mit Sakura XD Das war übrigens auch ein geiler Dialog *g*

Also denk dran, auch wenn ich nicht oft online bin, ich verfolge die Story und glaube an dich - du wirst die story perfekt weiterleiten und das heißt für uns alle: Viel Spannung, Spaß und Schokolade XD Deine Story ist quasi wie ein Überraschungs-Ei - nur besser *lob*

ba ba Franky_chan
Von: abgemeldet
2009-03-28T21:33:43+00:00 28.03.2009 22:33
tolle storry's echt WOW soo lange und soo gut beschrieben das könnte man zu einem buch machen


WOW

ghg nadine

ps bitte eine ENS beim nächste kappi
Von:  GoldenBird
2009-03-28T18:38:52+00:00 28.03.2009 19:38
Mir ist grad noch aufgefallen, dass du bei der Charakterbeschreibung immer noch ´Sakura Haruno` stehn hast anstatt ´Uchiha`.
Das kannst du ja noch ändern, wenn du willst....

*ich warte .... immer noch* :D

LG
Hidan-Bitch


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