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Reaching for the Stars

von

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"Nicht auszudenken, was aus dem Institut mit so einem Talent in ihren Händen hätte werden können"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 30/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Der Sprung in Brads Talent hat auch bei Michael einen kleinen Nebeneffekt…

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@Kralle: Ah, du hast die richtige Verbindung geknüpft. Immerhin ist das Geschehen um Aya sowohl in CD als auch in RftS/FH ein Dreh- und Angelpunkt gewesen. Aber wenn du dir die Formulierung genau anschaust, wirst du merken, dass auf jeden Fall ein wichtiger Punkt diesmal anders ist. ^^ Was das zu bedeuten, wird aber noch nicht verraten ^^
 

@Razielle: Stimmt, Schuldig wird bei seinem ersten Auftritt schon für ein bisschen Wirbel sorgen. Die Frage ist nur, ob so ein Verhalten wirklich gesund ist in einer Institution wie Rosenkreuz – oder seinem Fall, im Heim. ^^
 

@Jemma: *lach* Ein bisschen Tempowechsel muss eben auch mal sein. Und dieses Kapitel ist dafür wieder ruhiger ^.~ Freut mich, dass dir das letzte Kapitel anscheinend gut gefallen hat. Ich weiß selbst, dass in RftS nicht sehr viel passiert, weil ich lieber die langsame Entwicklung der Geschichte verfolge. Im Prinzip könnte ich die zugrunde liegende Handlung komprimieren, aber mir würde es leid tun, mich so schnell von Brad und Michael verabschieden zu müssen…
 

Teil 30 „Nicht auszudenken, was aus dem Institut mit so einem Talent in ihren Händen hätte werden können“
 

Brad war offensichtlich fertig und eine subtile Veränderung ging in ihm vor. Michael sah, wie der Junge verwirrt blinzelte, war in der nächsten Sekunde auch schon bei ihm. Er fing ihn auf, bevor Brads Knie den Boden berühren konnten.

Beunruhigt schickte er sein Talent durch den Jungen, atmete erleichtert auf, als Brad gleich darauf wieder zu sich kam. Einen Moment lang geschah gar nichts, als Brad sich zu orientieren versuchte, dann flog ein Lächeln über dessen Gesicht, das mehr offene Begeisterung in sich trug, als Brad normalerweise in Gegenwart von jemand anderem als Michael zeigen würde.

„Hast du das gesehen?“ Eine Hand legte sich an seine Wange, was Michael ebenfalls lächeln ließ. „Es war perfekt. Als würde man einen Dominostein antippen und damit eine Kettenreaktion auslösen.“

Er stellte Brad auf die Beine, der das kaum zu registrieren schien.

„Du musst dich vor der Organisation dort in Acht nehmen, aber Japan ist bestimmt interessant. Nimmst du mich später einmal mit?“ Brad hätte sicher noch weiter gesprochen, wenn er nicht unterbrochen worden wäre.

„Du solltest jetzt wieder schlafen gehen, Brad.“

Michael nickte Herrn Franken zu und sah dabei, dass die meisten Instruktoren sich ein Lächeln verkneifen mussten. Kein Wunder, so hatten sie den sonst so beherrschten Brad bestimmt noch nicht erlebt. Nur Frau Kernens Gesicht war eine einzige kalte Maske.

„Na los, mein Kleiner.“ Eine schnelle Rückfrage bei seinem Vater hatte Michael bereits verraten, dass die Besprechung vorläufig aufgelöst war.

Brad sah beinahe enttäuscht aus, was ihn wunderte, bis ihm dessen nächste Aussage klar machte, dass die Enttäuschung nichts mit der Aussicht zu tun hatte, jetzt ins Bett zu müssen.

„Die Bilder verschwinden.“ Brad runzelte die Stirn. „Ich werde mehr üben müssen. Das ist neu.“ Der Junge zweifelte keine Sekunde daran, die Schwierigkeiten bald überwinden zu können. Michael tat es auch nicht.

Gemeinsam verließen sie den Raum und erst draußen fiel ihm wirklich auf, dass Brad barfuß war. „Du legst es wohl darauf an, krank zu werden, hm?“ Aber trotz dieser Worte hatte er nichts gegen die Gelegenheit, Brad auf den Arm zu nehmen, der sich sofort an ihn schmiegte.

Aus irgendeinem Grund musste er wieder daran denken, wie Stephan Brad geküsst hatte. Und dieses Mal fand er nicht viel Belustigung in sich.

Brads Umarmung verstärkte sich. „Ich mag es lieber, wenn du mich küsst“, wurde dann gegen seinen Hals gesprochen.

>Das will ich doch hoffen…< Er antwortete, bevor er es zurückhalten konnte.

Wenig später lagen sie beide im Bett und Brads Finger hatten sich in sein Schlafanzugoberteil gekrallt. Darauf war der Junge schon lange nicht mehr zurückgefallen.

„An was von deiner Vision erinnerst du dich noch?“, fragte Michael leise.

„Ich weiß noch, was passieren wird, so wie ich es erzählt habe. Aber die Bilder dazu sind so gut wie verschwunden. Und die Details…“ Finger spielten mit blonden Haarsträhnen, unbewusst, während Brad nachdachte. „Es war so viel auf einmal. Anders als sonst. Wird es jetzt immer so sein?“

„Das müssen wir abwarten. Aber dein Talent scheint den erwarteten Sprung gemacht zu haben.“

„Das wäre praktisch.“

Michael lachte. „Ja, bestimmt.“ Dann zog er Brad ganz an sich heran, bis sie Stirn an Stirn dalagen. Er war neugierig und hoffte, noch etwas von der Vision zu finden.

Brads Schilde schlossen sich um ihn und es wurde vollkommen still. Er folgte Bildern, die wie bunte Glasscherben glitzerten und Namen streiften ihn, einem sanften Lufthauch gleich. Die Farben lösten sich in Pastelltöne auf, verblassten mehr und mehr, bevor Michael danach greifen konnte. Kurz erhaschte er einen Blick auf sich selbst, Jahre von heute entfernt.

Plötzlich legte sich eine Hand auf seine Schulter und um ihn herum fiel Dunkelheit wie Vorhänge herunter. Ein Raum bildete sich, in dem sie zwei ganz allein waren.

Michael schluckte, drehte sich sehr langsam zu dem älteren Mann um. Und erkannte das Lächeln wieder, das Brad Frau Kernen gegenüber aufgesetzt hatte.

>Du bist eine Weile nicht hier gewesen.< Die braunen Augen musterten ihn amüsiert.

Er konnte jetzt mehr von Brad in den Zügen des Anderen erkennen, aber gleichzeitig war ihm der Mann vollkommen unvertraut. >Die Vision muss einige von Brads Schilden beschädigt haben<, sprach er seine Vermutung aus. War das hier Brad?

>Ganz so ist es nicht…< Das Lächeln wurde feiner, als der Mann eine Hand hob. Die schwarze Farbe schälte sich von den Wänden ab und Michael musste aufpassen, dass ihm nicht die Kinnlade herunterfiel. Das war… unglaublich. Als Telepath wusste er um die Manifestationen auf der mentalen Ebene, aber hatte dieses Hilfsmittel nie nötig gehabt. Trotzdem erkannte er sofort, was diese diamantenen Wälle zu bedeuten hatten. Perfekter Symbolismus für perfekte Schilde.

Michael wurde beinahe geblendet durch die bunten Funken, die über Facetten spielten. Und dann war da immer noch die Mauer aus Obsidian, die er dahinter nur noch erahnen konnte.

>Sie haben sich verändert…<

>Angepasst. Wie es das Talent erforderlich macht. Ich gebe zu, dass selbst ich ein wenig von dem Ergebnis überrascht war.<

Michael verstand die Worte, doch sie verwirrten ihn. >Warum kann ich noch Brads Gedanken lesen?< Durch diese Schilde hindurch sollte es unmöglich sein.

>Das ist einfach zu beantworten. Kontrolle.< Nun verschwand auch der Rest der längst transparenten Wände und Michael fiel auf die neuen Strukturen zu. Automatisch streckte er eine Hand aus, um sich abzufangen, doch kaum dass er mit dem Wall in Kontakt kam, zerfiel die Struktur dort in winzige Kristalle, die ihn passieren ließen und hinter ihm wieder zu einem makellosen Verbund wurden.

Michael tat einen tiefen Atemzug, war in der gleichen Sekunde zurück in dem Raum.

>Ich verstehe.< Und er wünschte sich, ebenfalls solche Schilde zu besitzen. Er schloss die Augen, die er hier eigentlich gar nicht benötigte, aber der gewünschte Effekt trat ein. >Was war mit dem Opfer gemeint?<, fragte Michael dann abrupt.

>Warum sollte ich dir das sagen? Sobald du zurückkehrst, wirst du es wieder vergessen haben.<

Was natürlich stimmte. Frustriert sah er den Mann wieder an, trat auf ihn zu. Und küsste ihn. Michael wusste, dass er sich selbst betrog und Brad in Wirklichkeit immer noch kaum mehr als ein Kind war. Aber er würde sich kaum mit Gewissensbissen herumschlagen müssen.

Belustigung durchdrang ihn, nicht seine eigene. >Ich bin nicht derjenige, den du suchst.< Aber sein Kuss wurde sanft erwidert, bevor Michael fühlte, wie er von einer unwiderstehlichen Strömung ergriffen wurde. Und dann konnte er sich nicht länger halten.
 

Michael war schweißdurchtränkt und atmete schwer, als er vollständig in seinen Körper zurückkehrte. Nicht sehr überraschend hatte er sich irgendwann wieder auf Brad gerollt, aber diesmal beschwerte sich der Jüngere nicht. Brads linke Hand war zwischen ihnen gefangen, drückte heiß gegen seine Brust. Ihm war so warm und der Schlafanzug klebte an ihm. Er brauchte eine Dusche. Michael wurde endgültig wach und zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. Eine _kalte_ Dusche.

Brad rührte sich nicht, nur die Finger, die in seinem Nacken ruhten, strichen durch die verschwitzten feinen Härchen dort, langsam und gleichmäßig. Sein Seufzer stieß gegen den Hals des Jungen und durch Brad lief ein Schauder, der Michael nicht entgehen konnte. Es war dumm, so liegen zu bleiben, aber er tat es trotzdem. Für eine ganze Weile noch.
 

Brad schlief noch, als er am nächsten Morgen das Zimmer verließ und er hatte nicht vor, ihn zu wecken. Den entgehenden Unterricht würde der Junge ohne Probleme nachholen können, jetzt war es wichtiger, dass er sich richtig erholte.

Draußen auf dem Flur traf er auf Herrn Schumann, der Michael mit einem Lächeln begrüßte.

„Wie geht es Brad?“, wurde er dann gefragt.

„Er ist erschöpft. Nicht nur die Vision hat ihn viel Energie gekostet.“

Der Ältere hob eine Augenbraue, die Aufforderung weiterzusprechen. Gemeinsam gingen sie in Richtung Speisesaal, während er nach den richtigen Worten suchte.

„Seine Schilde haben sich verändert. Wenn das ein Hinweis auf sein Talent ist, muss es einen ziemlichen Sprung gemacht haben.“

„Noch bessere Schilde? Es sollte kaum möglich sein. Und wenn er sie tatsächlich braucht, können wir froh sein, ihn gefunden zu haben. Nicht auszudenken, was aus dem Institut mit so einem Talent in ihren Händen hätte werden können.“

Kühle Belustigung trat in eisblaue Augen. „Wir hätten vielleicht echte Konkurrenz bekommen.“

Herr Schumann lachte, wurde aber schnell wieder ernst. Er nutzte die Gelegenheit, um das Thema zu wechseln. „Was ist aus diesem Benjamin geworden?“ Er kannte den Jungen nicht näher, es war dabei geblieben, dass er nur Fortgeschrittene unterrichtete.

„Er war kurz nachdem ihr gegangen seid isoliert worden. Brads Vorhersage ist dann auf den Punkt genau eingetroffen.“

„Dann wird der Rest wohl auch stimmen…“ Nicht, dass Michael ernsthaft daran gezweifelt hatte.

„Das ist anzunehmen.“ Schweigen schloss sich an und sie hatten ihr Ziel fast erreicht, als Stephan Michaels Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Der Tracer näherte sich ihnen mit gesenktem Blick und er konnte sich den Grund dafür denken. Dafür hätte es der roten Ohren gar nicht bedurft. „Was ist, Stephan?“

„Herr Schneider, Herr Schumann. Von Brad sind noch ein paar Sachen in unserem Schlafsaal. Auch seine Brille.“

„Du kannst sie nach dem Frühstück vorbeibringen.“

„Jawohl, Herr Schneider.“ Und damit war der Junge verschwunden, ohne ihm ein einziges Mal in die Augen gesehen zu haben.

„Ein Freund von Brad?“

„Ja.“

„Das ist gut. Vielleicht wird er dadurch etwas-“

„Normaler?“ Michael konnte das ironische Lächeln nicht verbergen.

Herr Schumann schüttelte geschlagen den Kopf. „Du hast Recht, das wird wohl nie geschehen.“
 

„Du wirst die Aufgabe übertragen bekommen.“ Es stand völlig außer Zweifel, worüber Herr Franken sprach.

Michaels Miene blieb blank, als er den Kopf in Bestätigung neigte, wonach er wieder versuchte, alle drei Triumviratsmitglieder gleichzeitig im Auge zu behalten. Hinter seiner ungerührten Fassade rasten allerdings seine Gedanken. Diese schnelle Entscheidung konnte nur bedeuten, dass Brads Worte etwas sehr Wichtiges bedeutet hatten – und zwar auch für Eszett. Seine Pläne sahen nämlich vor, diesmal den Kern ihrer Niederlassung allein um Mitglieder von Rosenkreuz herum aufzubauen, anders als es bisher gehalten worden war, wo Talente nur zur Unterstützung herangezogen wurden. Welchen Anreiz hatte Eszett, nicht nur soviel potenziellen Einfluss aufzugeben, sondern das auch noch über Nacht?

Kein Wort davon drang über seine Lippen und er wusste, dass seine Überlegungen vor ihr sicher waren. Brads Schilde umgaben ihn zwar nicht mehr, aber die mentale Nähe des Jungen beeinflusste Michaels eigene Schilde. Es war ein Gefühl, als wäre endlich etwas an die richtige Stelle gerutscht, das sich vorher verkantet hatte. Das zusammen mit der Gewissheit, nun endgültig in Sicherheit zu sein, weil es da etwas gab, wofür sie _ihn_ brauchten und nicht nur irgendeinen exzellenten Telepathen, machte ihn endlich von ihr frei.

„Vielen Dank für Ihr Vertrauen.“

Graue Augen blitzten ihn kalt an, aber Michael spürte keine Angst. Er hob sogar das Kinn ein wenig und erwiderte ihren Blick geradeheraus.

„Wir werden später über die wichtigsten Punkte sprechen. Im Moment interessiert mich mehr, ob du von Brad weitere Details erfahren hast.“ Herr Franken ergriff wieder das Wort und unterbrach so die sich aufbauende Spannung.

„Bedauerlicherweise nicht. Er muss erst lernen mit mehr Informationen umzugehen.“

Der Precog nickte, als ob er nichts anderes erwartet hatte.

„Es gibt da auch etwas, das _ich_ gerne wissen möchte.“ Frau Kernens Stimme war von Säure durchtränkt. Aber dahinter lag ein Hauch von… Unsicherheit? Eisblaue Augen weiteten sich, als ihm das bewusst wurde. Sie bemerkte seine Reaktion, ignorierte sie aber.

„So wie Brad es formuliert hat, klang es, als hätte er meinen Tod schon bei anderer Gelegenheit vorhergesehen. Ist das so?“

„Nein, aber er hat gesehen, wie ich ihm sein Zeugnis überreiche.“ Es tat gut, das zu sagen und Michael lächelte beinahe. Implikationen, Implikationen. Sie konnten dir verraten, dass du bereits mit einem Bein im Grab stehst, aber nicht, wie das zu verhindern war. Aus diesem Grund war es auch nicht seine Pflicht gewesen, diese Vision zu melden. Im Gegenteil, damit, sie für sich zu behalten, hatte er sogar gutes Urteilsvermögen bewiesen. Denn von nun an würde Frau Kernen jede ihrer Entscheidungen hinterfragen und sich damit selbst lähmen. Was für ein Pech, dass er gezwungen war, ihre direkte Frage eben zu beantworten. Wirklich…

Sein Vater sah ihn überrascht an, sofort verstehend. Und über Herrn Frankens Gesicht huschte flüchtig Unglauben. Ihre Miene hingegen war versteinert.

Er war nicht wirklich überrascht, als ohne weitere Vorwarnung ein telepathischer Vorstoß von ihr erfolgte. Sie musste sich vergewissern, ob er die Wahrheit sagte, auch wenn Michael hier niemals lügen würde.

Herr Franken hatte gleichzeitig einen Arm ausgestreckt, um sie zurückzuhalten, aber die Geste kam zu spät.
 

~TBC~
 

Es ist nicht wirklich ein Cliffhanger *grins* Immerhin habe ich euch vorher schon die benötigte Info gegeben, warum Michael sich nicht fürchtet ^^

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Allmacht
2008-12-28T14:08:49+00:00 28.12.2008 15:08
Dieses Kapitel war die hervorragende Fortsetzung des letzten.
Obwohl du sagst, dass diese Geschichte langsamer voranschreitet, macht mir das überhaupt nichts aus. So kommen viel mehr Details dazu. *freu*
Frau Kernen war für mich wieder einmal zum Lachen. Irgendwie kann sie einem schon leid tun, denn sie weiß, dass sie nirgendwo mehr hin kann.
Meine Frage jedoch ist auch: Michael ohne Brad in Japan? *heul*
lg
Von:  Kralle
2008-12-28T11:22:07+00:00 28.12.2008 12:22
so ... erstmal alles gute zum geburtstag^^

schneider geht ohne brad nach japan?

mfg

Kralle


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