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Reaching for the Stars

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"Ich will doch hoffen, dass du nicht Herrn Crawford geküsst hast"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 257/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Und jetzt kommen wir zu Schuldigs Seite der Geschichte um den Unfall von Rans Mutter, was zunächst einmal einen Sprung zurück in der Zeit bedeutet. Zum Herbst ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Teil 257 "Ich will doch hoffen, dass du nicht Herrn Crawford geküsst hast"
 

"Das kann doch nicht dein Ernst sein, Schuldig…"

Die Stimme wand sich in seinen Kopf, wie nervige kleine Würmer, die sich in ihn hineinbohrten. Und sie waren ausgesprochen hartnäckig. Als noch hinzukam, dass ihn jemand hinten am Gürtel packte und regelrecht aus dem Bett heraushob, wurde er endgültig wach. Nachdem er es schließlich geschafft hatte, seine Augen aufzubekommen, begegnete er dem unamüsierten Blick von Anders.

"Du warst gestern in einem Club, nicht wahr?" Der Precog formulierte es zwar als Frage, war sich seiner Antwort aber bereits sicher. Und verzog daher kaum das Gesicht, als Schuldig nickte.

"Ich habe aber nur ein Glas getrunken, wie abgemacht, wenn der nächste Tag ein Arbeitstag ist."

Die grauen Augen verengten sich. "Das will ich für dich hoffen. Ansonsten bekommst du die nächste Woche Hausarrest." Ein kaltes Lächeln folgte. "Ganz abgesehen davon erwartet dich heute ein langer Tag, den du ohne Kater zweifellos besser überstehst." Ohne ihn loszulassen, setzte sich Anders in Bewegung und bugsierte ihn ins Bad, wo er vor der Dusche endlich heruntergelassen wurde. "Beeil dich, wir müssen gleich ins Büro. Und gewöhn dir an, nicht in deinen Sachen zu schlafen", wurde er dann noch ermahnt und anschließend allein gelassen.

Für einen Moment blieb er noch sitzen und sinnierte über Anders Drohung. Hausarrest mochte im ersten Moment nicht so schlimm klingen, doch der Ältere hatte sich in seiner Zeit als Komiteemitglied einige sadistische Spielchen abgeschaut. Hausarrest würde wahrscheinlich bedeuten, dass er seine Zeit gefesselt in einem leeren Kellerraum verbringen konnte, damit ihm die Zeit ja schön lang werden würde. Mit einem Kopfschütteln kam er auf die Beine und begann sich mühsam aus seinen Sachen zu schälen, die regelrecht an ihm zu kleben schienen. In diesem Punkt zumindest hatte Anders Recht. Aber manchmal war er einfach zu müde, um sich mit dem Ausziehen aufzuhalten und so war er auch letzte Nacht wie er war einfach auf sein Bett gefallen. Mit einem innerlichen Schulterzucken hakte er das Thema vorläufig ab und genoss kurz darauf das heiße Wasser, das auf ihn herunterprasselte. Seine Muskeln dankten es ihm ebenfalls, trotzdem ließ er sich nicht zu viel Zeit. Denn sonst konnte er sich sein Frühstück abschminken. Anders war es natürlich wichtig, dass sie pünktlich beim Koala aufschlugen. Den Bodyguard für den Alten zu mimen, war in der Regel ein ruhiger Job. Der Typ ließ zwar gerne den Boss raushängen, hielt sich ihnen gegenüber aber in der Regel zurück. Umso angenehmer war es zu beobachten, wie sich die anderen vor ihm wanden. Ein Grinsen flog über sein Gesicht, dann stellte er die Dusche ab und griff nach einem Handtuch, um sich rasch abzutrocknen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er keine Sachen zum Wechseln da hatte, weswegen er sich das Handtuch als nächstes um die Taille schlang und in sein Zimmer zurückspazierte.

Wenig später fand er sich in frischen Klamotten in der Küche ein, wo Anders und Dennis saßen. Von Farfarello war allerdings keine Spur zu sehen.

Dennis bemerkte seinen suchenden Blick und deutete mit den Daumen nach unten. "Er trainiert bereits. Keine Ahnung, wann er aufgestanden ist, aber als ich runterkam, hatte er bereits gegessen."

Anders trennte sich für einen Moment von den Unterlagen, die er gerade las, zweifellos schon in Vorbereitung auf die Arbeit, hielt ihn mit einem scharfen Blick gefangen. "Du solltest dir mal ein Beispiel an ihm nehmen."

Abwehrend hob er beide Hände, begab sich zur Kaffeemaschine. Ein Vorteil des späteren Aufstehens war, dass irgendjemand immer schon den Kaffee aufgesetzt hatte. "Danke, aber den Messern bleib ich lieber fern."

Anders' Blick brannte sich jetzt in seinen Rücken. "Nicht auf Dauer, das wirst du nicht." Eine kurze Pause und jetzt klang der Ältere belustigt. "Aber ich gestehe dir zu, dass du es nicht so weit treiben musst wie er."

Er fühlte sich plötzlich besser und als er sich umdrehte, war Anders' Aufmerksamkeit tatsächlich zu Dennis weitergewandert. "Gib mir Bescheid, falls er sein Training vernachlässigen sollte. Ich habe besseres zu tun, als ständig auf ihn aufzupassen."

"Natürlich, Chef. Ich muss schließlich auch in Form bleiben." Der Telekinet wandte sich ihm zu. "Wie wäre es mit einer Runde heute Abend, bevor wir los müssen?"

Schuldig zuckte mit den Schultern, während er sich Milch in die Tasse goss. "Können wir gerne machen." Hauptsache, er musste nicht mit Farf trainieren. Oder mit Anders. Mit einem innerlichen Schauer erinnerte er sich an eine Session, die ganz anders gelaufen war als geplant. Eigentlich hatte er damals gehofft, dem Älteren mal eins auf die Nase geben zu können, aber gegen das Talent des Precogs hatten ihm seine üblichen Tricks nicht viel geholfen. Bei Dennis hatte er da mehr Chancen.

Ein paar Schlucke später setzte er sich und begann sich ein Brötchen zu schmieren. "Was steht heute Abend eigentlich an?"

Dennis grinste, als Anders ihm nicht antwortete. "Du hast mal wieder nicht zugehört, was?"

Und Anders hatte ihn schon vor einer Weile gewarnt, dass dieser sich nicht wiederholen würde. Sollte Schuldig aufgrund mangelnder Informationen Mist bauen, würde er schon sehen, was passiert. Bisher war er zum Glück nicht in die Verlegenheit geraten und so gerne er sonst Risiken einging, mit Anders war nicht zu spaßen. Doch aller Respekt sorgte noch nicht dafür, dass er sich jedes langweilige Gelaber anhörte. Grüne Augen warfen einen bitterbösen Blick in Richtung ihres Anführers, dann wurden sie auf Dennis gerichtet. "Sagst du es mir oder nicht?", weigerte er sich, dessen Frage zu beantworten.

Der Telekinet überlegte einen Moment, zuckte dann mit den Schultern. "Warum nicht. Dann hast du mehr was von der Vorfreude."

Die Worte sowie der schadenfrohe Blick versprachen nichts Gutes. Leider würde es nichts helfen, sich die Ohren zuzuhalten, also biss er einfach nur die Zähne zusammen – nachdem er rasch sein Brötchen dazwischen geschoben hatte, natürlich – und harrte der Dinge, die da kommen würden.

"Es ist eine dieser Abendveranstaltungen, bei denen sich ein paar wichtige Leute treffen und einen netten Abend miteinander verbringen. Familie eingeschlossen."

Schuldig verdrehte die Augen. So etwas liebte er doch. Anders hatte ihm verboten, bei solchen Veranstaltungen in den Köpfen der Leute herumzupfuschen. Und sie einfach nur zu belauschen brachte in etwa so viel Spaß, wie eine Schlaftablette zu schlucken. Die stolzen Väter hatten nichts besseres zu tun, als sich über Geschäfte, Geschäfte und vielleicht noch die neueste teure Errungengeschaft zu unterhalten, während sich die Hausfrauen… nun ja, über den Haushalt ausließen. Und ihre Kinder. Bleh. Genau diese Gören wuselten natürlich durch die Menge und wurden von allen behandelt, als wären sie die Krönung der Schöpfung. Die hätten keinen Tag in Schuldigs Leben vor Rosenkreuz überstanden. Und auf der Schule wahrscheinlich auch nicht.

"Was haben sie dieses Mal für einen Anlass gefunden?", erkundigte er sich gedehnt.

Der Ältere versuchte sich sichtlich an etwas zu erinnern, gab es aber schnell wieder auf. "Dieses komische Fest mit den drei Zahlen, das sich auf das Alter von Kindern bezieht. Daher ist es ja auch als Familienveranstaltung geplant."

Er spürte regelrecht, wie ihm seine Miene entglitt. Nicht genug, dass sie die Kiddies mitschleppten, die würden auch noch im Mittelpunkt stehen.

Dennis lachte über seinen Gesichtsausdruck. "So schlimm wird es schon nicht werden."

"Nee, schlimmer. Ich weiß gar nicht, worüber du dich so sehr freust, schließlich bist du auch dabei."

Dennis winkte ab. "Im Gegensatz zu dir finde ich es interessant, die Leute zu beobachten und einfach dazuzulernen. Ich muss nicht mit ihnen spielen."

>Langweiler<, sandte er an ihn, streckte ihm gleichzeitig die Zunge raus. Etwas, das der Telekinet ihn bereuen ließ, als dieser ihn mittels seines Talents kräftig in selbige zwickte.

Ohne dass er es verhindern konnte, traten ihm die Tränen in die Augen, dazu war der Schmerz zu unerwartet gekommen.

Dennis hob einen warnenden Finger. "Erinnere dich an deine Manieren." Mehr nicht.

Und Anders griff natürlich nicht ein, schließlich hatte Dennis als Ranghöherer jedes Recht dazu, Schuldig zu disziplinieren, nicht wahr? Grimmig konzentrierte er sich wieder auf sein Frühstück. Sich jetzt auf einen Streit einzulassen, wäre einfach nur dumm gewesen. Ihr Teamleader gestattete keine Kabbeleien, wenn sie dadurch unpünktlich sein würden. Nun, bei anderen Gelegenheiten war er dagegen großzügiger. Und die Gelegenheit war ihm bereits angeboten worden, nicht wahr? Schuldig begann dem heutigen Training mit mehr Interessse entgegenzusehen.
 

Der Tag des Koalas hatte aus einer Konferenz nach der anderen bestanden, was Schuldig viel Freizeit gegeben hatte – oder wenigstens die Freiheit von der Person des älteren Japaners. Denn auch wenn er nicht in die Konferenzräume hineindurfte, hatte er natürlich auch nicht einfach gehen dürfen. Weswegen es jetzt noch einen Grund mehr gab, sich auf das Training zu freuen. Grüne Augen musterten sein Gegenüber, während seine Hände sich unbewusst wiederholt zu Fäusten ballten und wieder entspannten. Dennis hatte in ein schwarzes Muskelshirt und bequeme Trainungshosen gewechselt, lieferte einen ganz anderen Anblick als in seinem Anzug. Und wie Schuldig auch war der Telekinet barfuß. Auf jeden Fall erlaubte ihm der Aufzug zu beurteilen, dass der Andere sein Training eindeutig nicht vernachlässigt hatte.

Dennis erwiderte seine Musterung unbekümmert, neigte schließlich belustigt den Kopf. "Zu viel Energie übrig, was?"

Er folgte dem Blick des Älteren und merkte jetzt erst, dass er auf seinen Fußballen wippte. Natürlich stoppte er es nicht, das wäre nur ein Eingeständnis von Schwäche gewesen. "Willst du etwa behaupten, dass es dir anders geht?", konterte er stattdessen.

Ein Auflachen antwortete ihm. "Nein, nicht wirklich." Und dann verschwand die Belustigung abrupt, als sich der Telekinet konzentrierte. "Bereit?"

"Schon die ganze Zeit", weiteten sich seine Mundwinkel.

"Hm, vergiss aber nicht, dass du deine telepathischen Tricks stecken lassen kannst. Ansonsten setzte ich auch mein Talent ein und du kannst gleich aufgeben."

Ein grimmiger Funken trat in die grünen Augen, doch Schuldig konnte nicht umhin zuzugeben, dass Dennis in diesem Punkt Recht hatte. Also nickte er nur knapp und startete dann unvermittelt seinen ersten Angriff.

Dennis war ganz und gar nicht überrascht. Als hätte der seine Bewegung vorausgeahnt, klatschte seine Faust in die Handfläche des Älteren und die Energie wurde abgelenkt, so dass er an Dennis vorbeirauschte. Gleichzeitig war da ein Fuß in seiner Kniekehle und er knickte ein, fand sich gleich darauf am Boden wieder.

Von dieser Entwicklung zugegeben etwas überwältigt, zwinkerte er die Funken weg, die vor seinen Augen tanzten. Dann aber nahm er die Hand wahr, die ihm helfend hingehalten wurde und schluckte seinen Stolz herunter, ergriff sie.

Es brachte ihm ein beinahe anerkennendes Nicken ein, als sie sich kurz darauf wieder gegenüber standen, dann starteten sie auch schon in die zweite Runde. Die dauerte dieses Mal etwas länger, aber wieder war es am Ende Schuldig, der in die Matte biss, wortwörtlich. Es spornte ihn nur an, er hatte noch nie gerne verloren. Also versuchte er es wieder und wieder, bis ihm das T-Shirt am Oberkörper klebte, so durchgeschwitzt war er.

"Komm Schuldig", lockte Dennis, aber es war kein Spott, der Ältere atmete ebenso schwer wie er selbst. Sie tauschten ein Grinsen aus, bevor er der Einladung folgte und er wusste nicht, ob es Erschöpfung war, die Dennis einen Fehler begehen ließ, jedenfalls nutzte er den Moment der fehlenden Balance aus und endlich, endlich brachte er den Älteren zu Fall, ohne dass der sich im letzten Moment abfangen konnte. Da war es beinahe egal, dass Schuldig ihm unmittelbar folgte. Und keine Kraft mehr hatte, sich wieder zu erheben.

Dennis machte ebenfalls keine Anstalten, aufzustehen, breitete nur die Arme aus, als wären es Flügel, stieß ein atemloses Lachen aus. "Himmel, bin ich k.o…"

Ihm ging es auch nicht besser, doch er beschloss, das nicht laut zu äußern. Schuldig schloss für einen Moment die Augen, spürte dem Pochen seines Blutes nach. In seinen Ohren, seinen Gliedmaßen und… seine Augen flogen wieder auf. Nun, das war etwas unerwartet. Seine Mundwinkel zuckten nach oben, während er gleichzeitig die Beine etwas anzog, um eine gewisse Beule in seiner Hose zu verbergen.

Dennis sah die Bewegung aus den Augenwinkeln und wandte den Kopf zu ihm. Und schien ihn sofort zu durchschauen. Der Telekinet lächelte eine eindeutige Einladung, anscheinend hatte das Adrenalin bei dem Älteren zur gleichen Reaktion geführt.

Schuldig musste nicht lange überlegen, er kannte Dennis inzwischen lange genug, um zu wissen, dass der sich nichts darauf einbilden würde. Also rollte er sich auf die Seite und gleich darauf auf den Älteren. Ihnen beiden fielen die Augen zu, als ihre Erektionen miteinander in Kontakt kamen und Schuldig atmete etwas zu laut aus.

Dennis Hand landete darauf an seinem Hinterkopf und Finger woben sich in orangefarbene Strähnen. Schuldig folgte dem Zug bereitwillig, doch kurz bevor sich ihre Lippen berührten, stoppte er und grüne Augen verengten sich. Ihm war nämlich gerade eingefallen, dass der Ältere zusammen mit einem gewissen Instruktor auf Rosenkreuz gewesen war. "Eins noch… Ich will doch hoffen, dass du nicht Herrn Crawford geküsst hast."

Dennis war sichtlich verblüfft, doch dann trat ein seltsamer Funken in die blauen Augen. "Brad? Nein, das habe ich bestimmt nicht."

Er hatte das dumme Gefühl, dass irgendetwas unausgesprochen blieb, doch ehe er nachhaken konnte, schloss Dennis die Distanz zwischen ihnen und küsste ihn hart, hob gleichzeitig das Becken. Und ja, das beendete weitere Diskussionen.
 

~TBC~
 

Hm, Dennis lässt tatsächlich etwas unausgesprochen *grins*

cya, cu ^-^



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