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Wolfsherzen

von

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Vollmondschmerz 19

Titel: Wolfsherzen/ Vollmondschmerz

Teil: 19

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Ercole öffnete die Augen. Er hatte Kopfschmerzen, die aber eher von außerhalb kamen als von innen.

Seine Hand tastete nach der schmerzenden Stelle und er zuckte zusammen, als er die Beule berührte. Wie hatte er sich die schon wieder zugezogen? Er schloss kurz die Augen und versuchte sich zu erinnern, was vorgefallen war. Nur langsam kam die Erinnerung zurück. Genau, Kobe war geflohen und er hatte ihn verfolgt. Dann kam dieser Wolf und der Tiger, die dann miteinander gekämpft hatten.

Er stöhnte gequält. Genau, dieser Tiger der an Ratans Stelle aufgetaucht war. Was für ihn noch immer unmöglich war. Egal wie man es dreht und wendete es war einfach nicht möglich das sich Menschen in Tiere verwandelten.

Er hörte die Tür und öffnete abermals die Augen. In der Tür stand der Mann, der für seine Verwirrung verantwortlich war. Dicht gefolgt von Kobe, dem die ganze Aufregung zu verdanken war.

Ercole richtete sich auf und musterte den Rotblonden aufmerksam. Vor allem den Verband um seinen Hals. Genau der Teil des Körpers in den der Tiger sich verbissen hatte.

Unwillig schüttelte er den Kopf und stöhnte als ein kurzer aber stechender Schmerz zu spüren war.

„Wie ich sehe bist du wach, das ist gut.“ Ratan kam zu ihm und wollte sich an seine Bettkante setzten.

Unbewusst zuckte Ercole zurück. Das fiel ihm aber erst auf, als Ratan etwas traurig lächelte und sich stattdessen auf einen Sessel setzte. Kobe blieb hinter ihm stehen.

Nach der letzten Nacht, war dieses Bild für ihn irgendwie befremdlich. Ercole hatte das Gefühl als würde hinter dieser Aufstellung etwas stecken. Sie sahen aus wie Vater und Sohn oder nein, eher wie Herr und Diener.

„Scheinbar erinnerst du dich an letzte Nacht.“ Ratan verzog das Gesicht. „Das ist schlecht.“

„Warum?“ Nur vorsichtig stellte er diese Frage.

Ratan zuckte nur beiläufig mit den Schultern. Bei den nächsten Worten wankte sein Lächeln kein bisschen. „Weil wir dich nun umbringen müssen.“

Ercole zuckte abermals vor ihnen zurück und im nächsten Moment rieb sich Ratan auch schon den Hinterkopf. Dabei sah er grinsend zu Kobe hoch, dem er den Schlag zu verdanken hatte.

„Lass die Scherze.“ Kobes Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, doch die Rüge darin war leicht zu bemerken.

„Schon gut.“ Der Tiger drehte sich wieder zu Ercole um. „Wie Kobe schon sagte, war das ein Scherz. Selbst wenn wir wollten, dürften wir es nicht. Nicht mehr.“

Bildete er sich das ein oder hatte Ratans Stimme wirklich einen bedauernden Unterton? Na das waren ja tolle Aussichten. Wollte der Inder ihn wirklich töten, wegen etwas, das er nicht einmal glauben wollte?

Kobe sah auf dessen Hand. Langsam kam er näher und setzte sich an dessen Bettkante.

Bei ihm hatte Ercole keine Angst. Obwohl er ganz sicher der Wolf gewesen war, fühlte er sich von ihm nicht bedroht. Wahrscheinlich weil er bei ihm immer wusste woran er war. Bei Ratan hatte er da seine Probleme. Er war sehr schwer einzuschätzen.

Der Rotblonde hob seine bandagierte Hand hoch und begann geübt den Verband zu lösen.

Ach ja die Wunde hatte er schon total vergessen. „Wem verdanke ich die eigentlich?“

Ratan schüttelte nachdenklich den Kopf. „Glaub mir, wenn wir das wüssten, dann wäre uns schon wohler.“

Ercole sah den Anderen irritiert an. Weswegen klang er denn so besorgt? Er wollte doch nur wissen wem er diese Wunde zuzuschreiben hatte. Es würde schon keine Konsequenzen nach sich ziehen. Doch sowohl Ratan als auch Kobe, der nachdenklich die Wunde musterte, schienen dem mehr Bedeutung zuzumessen als er selbst.

Kobe sah nun Ratan an und zuckte ratlos die Schultern.

„Also auch nicht.“ Der Blonde verschränkte die Arme vor der Brust. „Jetzt haben wir ein Problem.“

Kobe machte sich wieder daran die Hand zu verbinden.

„Was ist los? Es ist nur ein Biss.“ Ercole sah Ratan ein wenig verwirrt an. Das würde schon verheilen außer einer von ihnen hatte Tollwut was er doch nicht annahm.

„Nur ein Biss. Das ist gut.“ Ratan lächelte ihn nachsichtig an.

„Ratan, er weiß es doch nicht.“ Kobe sah den Tiger an. Seine Stimme war noch immer leise und hatte Ähnlichkeit mit einem Krächzen, doch man konnte sie schon besser verstehen als zuvor.

„Ich weiß. Leider hat er keine Ahnung.“

„Hey, ich bin auch noch da.“ Ercole mochte es nicht, wenn man über seinen Kopf hinweg

über ihn sprach.

Ratan seufzte. „Dann muss es wohl sein. Hör zu Ercole es gibt etwas was du wissen musst. Kobe und ich, wir beide sind Wertiere. Das hört sich vielleicht unglaubwürdig an, doch es ist die reine Wahrheit.“

Hatte er deswegen bei ihrem ersten Treffen diese ganzen Andeutungen bezüglich Kobe fallen lassen? Nein, Moment. Ercole verbot sich diesen Gedanken weiterzuverfolgen. Fakt war doch das die Wertiere nur in Geschichten existierten. Geschichten die dazu dienten, Kindern Angst zu machen. Solche Geschichten wurden nicht wahr und die Wesen darin existierten nicht. Genau das war alles nur Einbildung.

Kobe, der ihn die ganze Zeit beobachtete hatte, schüttelte den Kopf. „Er glaubt dir nicht.“

„Ich würde mir auch nicht glauben, an seiner Stelle.“ Ratan seufzte tief.

„Es stimmt aber, wenn du willst verwandle ich mich gleich hier auf der Stelle.“

Ercole schüttelte hastig den Kopf. Solange er es nicht sah, konnte es auch nicht existieren. Das war reinstes Kleinkinderdenken, doch im Moment flüchtete er sich in diese Vorstellung. „Wieso erzählst du mir das eigentlich?“

Wenn es sie wirklich gab, dann sollten sie es doch eigentlich geheim halten. Immerhin war ihr Image nicht gerade das Beste.

„Wir haben dich gebissen.“ Der Inder sagte das so, als würde das alles erklären.

„Ja?“ War er eigentlich der Einzige, der nicht andauernd an diesen verdammten Biss dachte? Irrte er sich oder redete der Andere die ganze Zeit um ein bestimmtest Thema herum. Sie wollten ihm etwas sagen, das spürte er schon seit sie den Raum betreten hatten, doch Ratan wollte es scheinbar nicht aussprechen.

Kobe stand auf und verließ seine Seite. Vor Ratan ging er in die Hocke. Seine Arme legte er auf Ratans Knie. Mitfühlend sah er zu ihm hoch. „Nur weil du es nicht aussprichst, wird es nicht vergehen.“

„Das weiß ich doch.“ Er hielt kurz inne, bevor er seinen Blick hob und wieder zu Ercole sah.

„Du bist nun einer von uns Ercole. Du bist ein Werwesen. Durch den Biss wurdest du zu einem von uns.“

Okay, das war für seinen Geschmack nun doch etwas zu schnell. Ungläubig sah er ihn an.

Kobe schüttelte nur resigniert den Kopf.

„Du scherzt.“ Das war ganz bestimmt ein Scherz. Wie gesagt diese Wesen existierten nicht. Wie konnte er also etwas werden, das es nicht gab? Das war unmöglich.

„Ich wünschte es. Doch leider führt kein Weg daran vorbei. Entweder wir fressen unsere Beute oder wir infizieren sie mit unserem Fluch.“

Kobe und auch er selbst sahen ihn an. Kobe eher verwundert und er selbst ungläubig. Die Ernsthaftigkeit mit der Ratan das sagte zeigte ihm, das jedes Wort so gemeint war.

Kobe richtete sich wieder auf. „Geh. Ich werde mit ihm reden.“

Damit trat er einen Schritt zurück um ihm Platz zum aufstehen zu geben.

Ratan nickte zustimmend. „Vielleicht ist das wirklich besser. Ihr habt eine gemeinsame Basis.“

Damit stand er auf und verließ den Raum.

Ercole sah ihm nachdenklich an. So kannte er den Anderen gar nicht. Diese Sache nahm ihn wohl mehr mit, als man annehmen sollte.

Apropos er war doch eigentlich der Betroffene hier. Er sollte zu so einem Wesen werden? Auf keinen Fall.
 

Kobe sah ihm stumm nach. Das machte ihm wohl wirklich zu schaffen. Doch er hatte hier auch ein kleines Problem.

Es stimmte, das er selbst den Piraten wohl eher verstehen würde. Er war zwar ein Mischling, doch er wusste wie es war, wenn man aus seinem menschlichen Leben plötzlich herausgerissen wurde und etwas gänzlich anderes wurde. Bei ihm war es ja nichts anderes gewesen. Anders als bei normalen Werwölfen hatte seine Verwandlung erst im Alter von sechs Jahren begonnen. Das bedeutete das er wusste wie Ercole sich nun fühlte. Wenn er es akzeptierte, wonach er nicht gerade aussah.

Er nahm in dem Sessel Platz, den Ratan gerade erst verlassen hatte. „Ich weiß was in dir vorgeht. Nun zumindest ansatzweise.“

Das Sprechen schmerzte noch immer, doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Er musste ihm einfach erklären was nun passierte.

„Ach wirklich? Eigentlich bin ich ganz entspannt. Immerhin kann ich nichts werden das nicht existiert.“

So Ercole war noch in der Phase wo man alles verleugnete. Auch gut.

Kobe ging zu ihm und packte ihn am Kragen. So zog er ihn nahe zu seinem Gesicht. „Von mir aus verleugne es ruhig. Doch sobald Vollmond ist wirst du das nicht mehr können. Dein Körper wird Veränderungen durchmachen und sie werden schmerzen. Deine Knochen und Muskeln werden sich verschieben und Formen annehmen die sie zuvor nicht hatten, für die sie nicht gemacht wurden. Du wirst unglaubliche Schmerzen haben und dann wird es plötzlich vorbei sein. Deine Sinne werden Dinge wahrnehmen, die du vorher nicht einmal kanntest. Nie gekannte Stärke wird deinen Körper durchfließen und du wirst dich so frei fühlen wie nie zuvor in deinem Leben. Du wirst ein Wesen sein, das stärker ist als alle anderen.“

Auch wenn seine Stimme bei den ersten Worten bedrohlich geklungen hatte, legte sich gegen Ende ein leichtes Lächeln auf Kobes Lippen. Bei den letzten Worten musste er sich allerdings zwingen sie zu auszusprechen. Das war wohl etwas zuviel gewesen. Doch an Ercoles Reaktion konnte er erkennen, das es seinen Zweck nicht verfehlt hatte.

Dieser sah ihn nun ungläubig an, doch langsam zeigte sich Verstehen in seinem Gesicht. Ebenso wie nun auch Angst in seinen Blick trat.

Das war gut, er hatte ihm Angst machen wollen, damit er den Ernst der Lage erkannte. Keiner von ihnen scherzte. Weder Ratan noch er und das sollte er begreifen. Doch Kobe wusste auch das er nun Zeit brauchte um das alles zu verdauen.

Mit einem sanften Lächeln ließ er ihn los. „Ich werde nun gehen.“

Er wollte seinen Worten gerade Taten folgen lassen, als er plötzlich eine Hand um sein Handgelenk spürte. Überrascht sah er zu Ercole.

Dieser sah ihn nicht an, lockerte seinen Griff aber nicht. „Bitte bleib.“

Es war unerwartet, doch nicht ungewöhnlich. Wahrscheinlich würde er auch nicht alleine bleiben wollen.

Aus diesem Grund nickte Kobe nur und setzte sich auf die Bettkante. Schweigend wartete er bis Ercole wieder das Wort ergriff oder seine Hand losließ. Was eben früher eintreffen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-11-09T21:09:54+00:00 09.11.2008 22:09
sooo schön, mal eine ganz andere Facette von Ercole....hach...
so und jetzt lese ich das nächste Kapitel...*freu*...hatte gestern keinen Strom...:(

GlG
Von:  Thetis
2008-11-08T21:03:08+00:00 08.11.2008 22:03
zwei klapitel an einem tag *o*
womit haben wir das verdient *freus*
leider is es nur wieder ein plauder kapittel. aber das muss ja auch mal sein ^^
sonst würde irgendwo der zusammenhang fehlen ^^
ich hoffe du findest morgen auch noch zeit und lust ein neues kapitel on zu stellen ^^
Von:  Toastviech
2008-11-08T21:01:18+00:00 08.11.2008 22:01
Wow!
Zum ersten Mal erlebe ich Ercole durcheinander und schutzbedürftig.
mmm da er so auf Ratan reagiert, glaub ich das Kobe derjenige ist der Ercole gebissen hat.
Mal sehn ob das stimmt.

ach danke für die ENS zu "orient Dream". Für deine guten ff warte ich gerne lange, denn ich weiß das sie gut werden.


lg Toastviech
Von:  midoriyuki
2008-11-08T18:45:33+00:00 08.11.2008 19:45
*anstrahl*
Ich liebe dieses Kapitel*_*
Das ist total toll, dass Ercole so durch den Wind ist und awwww*_*
Hach ja freu mich schon wie verrückt wies weitergehtx3



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