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Wolfsherzen

von

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Tigeraugen 2

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Tigeraugen

Teil: 2

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall.
 

Sein Kopf schmerzte. Stöhnend legte sich Nika eine Hand auf die Stirn. Was war bloß in dem Wein gewesen? Sonst vertrug er deutlich mehr als er gestern zu sich genommen hatte. Die Gerüchte das französischer Wein doch deutlich schwerer war als alle Anderen stimmte wohl doch.

Langsam arbeitete Nika sich unter der Bettdecke hervor. Jede Bewegung schickte neue Schmerzwellen durch seinen Kopf. Wenigstens ersparte er sich bei seinem Lebenswandel das Tageslicht. Das er Aufstehen musste stand außer Frage. Immerhin waren seine Großeltern da und auch beim Rest der Familie sollte er Punkte sammeln. Vielleicht brauchte er sie ja irgendwann einmal?

Begleitet von unwilligen Geräuschen arbeitete er sich zu seinem Waschtisch vor. Dort öffnete Nika eine kleine Metallkiste und holte eine Phiole hervor. Man konnte ihm nicht vorwerfen, das er für solche Fälle unvorbereitet war. Seine ältere Schwester Talim hatte da so einige Mittel dagegen, bei Gelegenheit sollte er sie wohl wieder darum bitten.

Nika füllte einen Becher mit Wasser und schüttete das Pulver hinein. Es war immer besser mehr davon zu nehmen.

In einem Zug trank er es, nun hieß es nur mehr warten bis die Wirkung einsetzte. Nika ließ sich auf einen Sessel neben dem Waschtisch sinken. Dabei fiel sein Blick auf sein Spiegelbild. Wie er dieses Gesicht doch hasste. Es war das perfekte Abbild seines Vaters, nur um etliche Jahre jünger. Aus einem Gesicht mit durchaus feinen Zügen, blickten ihm zwei hellblaue Augen entgegen. Jedoch hatten fehlten diesen der amüsierte Ausdruck der ständig in ihren Gegenstücken zu sehen war. Dazu noch die rotblonden Haare, die er sich zu allem Überfluss auch noch mit dieser Missgeburt teilte. Wie oft hatte Nika schon versucht das zu ändern. Doch egal wie lang oder kurz er sie wachsen ließ oder in welche Farbe er sie färbte es war doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Rest blieb gleich.

Warum konnte er nicht das Aussehen seiner Mutter haben? Nika war sich sicher das ihm schwarze Haare und eisblaue Augen sicher auch stehen würden. Doch nein, damit hatten sie nur ihre Töchter beschenkt. Tagtäglich musste er sich deswegen mit einem Gesicht konfrontieren, das er verabscheute.

Probeweise blickte Nika ernst in den Spiegel. Seine Mine verhärtete sich und in seine Augen trat ein kühler Blick. Oh ja, er sah aus wie sein Vater.

Mit einem genervten Laut wand er sich von seinem Spiegelbild ab. Gerade aus diesem Grund mied er Spiegel normalerweise, doch das konnte man hier ja nicht wissen.

Nika zog sich an und verließ sein Zimmer. Am Gang traf er Eryx und grüßte ihn mit einem Nicken. Auch ihn kannte er schon von einigen Anlässen in Griechenland, doch hatte er nie viel mit ihm zu tun gehabt. Immerhin trennten sie dreißig Jahre, da gab es schon gewisse Kluften.

„Morgen.“ Eryx nickte zwar auch, fügte aber noch diesen mündlichen Gruß hinzu. Auch er wirkte unausgeschlafen, was ein unterdrücktes Gähnen von ihm nur unterstrich.

Dann eben etwas Smalltalk, es konnte ja nicht schaden. „Anstrengende Nacht gehabt?“

Eryx nickte bei Nikas Frage. „Ja. Das ist wohl der einzige Nachteil bei solchen Festen. Sie enden immer viel zu spät.“

Darauf hatte sich seine Frage nicht bezogen, doch Nika nahm diese Antwort hin. „Deine Ausdauer lässt nach Eryx. Früher hast du deutlich länger durchgehalten. Wenn ich da so zurückdenke…“

Nika ließ diesen Satz absichtlich offen. Sein Großcousin würde schon wissen worauf er anspielte. Vor einigen Jahren hatten sie noch so manches Fest zusammen beendet. Nein, sie hatten nicht viel miteinander zu reden, doch wenn man schon Familienmitglieder traf konnte man sich ja mit diesen beschäftigen.

Der Weißhaarige zuckte nur mit den Schultern. „Das ist schon lange her. Caron ist nicht so der Wolf für festliche Anlässe.“

Diesen Eindruck hatte er auch auf Nika gemacht. Doch er würde sich nie von seinem Partner in irgendeiner Art einschränken lassen. Das Eryx das machte war dessen Angelegenheit, doch er fand das man so nur wertvolle Gelegenheiten verschwendete. „Ist er der Grund warum du hier bist?“

Eryx schnaubte nur. „Der Grund dafür ist das meine Mutter mich hier ausgesetzt hat. Doch inzwischen, ja er ist der Grund.“

Nika nickte stumm. So war es also gewesen, es war nie gänzlich erklärt worden warum Eryx nun hier war. Mit der Kindererziehung hatte diese Familie wohl so ihre Probleme. Entweder liefen ihre Kinder weg oder sie hassten ihre Eltern oder sie wurden abgeschoben. Da musste ernsthaft etwas überdacht werden.

„Übrigens alles Gute zu deiner Volljährigkeit.“

„Das war vor drei Jahren.“ Eryx sah ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue an. Man hörte den amüsierten Unterton in seiner Stimme.

„Ich weiß. Leider war ich verhindert.“ Nika zuckte nur mit den Schultern. In Wahrheit hatte er es vergessen, da es ihn nichts anging. Ebenso wenig wie es ihn interessierte, doch hier sollte er so etwas wie Höflichkeit zeigen.

Der Jüngere öffnete die Tür zum Esszimmer und trat ein. Zielstrebig ging er auf einen Platz zu.

Nika folgte ihm, blieb aber kurz in der Tür stehen. Ach, seit wann war sein Vater denn ein Frühaufsteher? Erstaunlich was so ein Bastard alles bewirken konnte.

Er wand seinen Blick von seinem Vater und Kobe ab und nahm lächelnd neben einer Werwölfin Platz. Wenn er sich nicht irrte, dann war es eine von Horus Schwestern. Gut, dann sollte er mit den gesellschaftlichen Pflichten eines solchen Treffens beginnen.
 

„Mein Kopf tut weh.“ Marissa stöhnte und drehte sich auf die Seite.

„Das war vorauszusehen. Wolltest du dich nicht etwas einschränken?“ Ratans Mitleid hielt sich deutlich in Grenzen. Er saß mit angezogenen Beinen auf dem Bett. Seine Arme hatte er um die Knie gelegt.

Marissa gab ihm einen leichten Klaps gegen die Hüfte. „Du könntest mich ruhig etwas bemitleiden.“

„Warum?“ Ratan war leicht sauer. Sie hatte ihm versprochen sich mit dem Alkohol einzuschränken. Zumindest wenn sie nicht unter sich waren. Was sie auf der Insel oder mit seiner Mannschaft für Trinkgelage veranstalte störte ihn nicht. Nur das hier war Kobes Familie, da konnte man schon einen guten Eindruck hinterlassen. Es war zwar nicht das erste Mal das sie hier waren, doch war das noch lange kein Grund sich gehen zu lassen.

„Scheinbar muss ich deinen Bruder doch mitnehmen.“

„Untersteh dich.“ Sie funkelte ihn wütend an.

„Außerdem könnte mir dann ja zufällig etwas rausrutschen.“ Marissa lächelte hinterhältig.

„Dann müsste ich dich leider fressen und deinen Bruder auch. Das willst du doch sicher nicht oder?“ Den Kopf leicht schief legend erwiderte er ihr Lächeln. Das konnte er auch.

Darauf kam nur ein Murren von der Gestalt neben ihm. Sie schwieg noch einige Zeit, bevor wieder etwas von ihr kam. „Ratan?“

„Hm?“ Oh Gott, er ahnte was nun kam. Dieses Thema folgte immer nach so einem Gespräch. Schön langsam sollte er es wissen und nicht mehr ansprechen.

„Wann machst du es?“

Er wusste ganz genau was sie meinte, doch wollte er sich noch etwas Zeit erkaufen. Deswegen stellte er sich einmal unwissend. „Was soll ich machen?“

„Mich beißen.“ Marissa richtete ihren Oberkörper auf und sah ihn an.

Der Tiger seufzte. Er hatte es ja geahnt. „Du kennst die Antwort.“

„Aber sie gefällt mir nicht. Ratan ich 26 Jahre alt, ich bin eine alte Frau, wie lange soll ich denn noch warten?“ Aufgebracht sah sie ihn an.

Eigentlich wollte er sie gar nicht beißen. Wenn Ercole etwas intelligenter gewesen wäre, dann hätte er die Sache besser eingeteilt. So hätte sie nie etwas von der Verwandlung erfahren. Aber nein, sein Schüler hielt ja nichts von einer guten Zeiteinteilung.

Eine Hand erschien vor seinem Gesicht. „Mach es jetzt.“

Marissas Stimme hatte einen entschiedenen Klang und auch in ihren Augen konnte man diese Entschlossenheit erkennen.

Dafür musste Ratan sie nicht einmal ansehen, dieses Gespräch führten sie schon zu oft seit drei Jahren. Unwillig schob er ihre Hand zur Seite und stand auf. „Ich werde dich nicht beißen. Nicht jetzt. Wenn Ercole seine Ausbildung beendet, werde ich mein Versprechen einlösen. Das weißt du.“

Ihre Faust schlug wütend auf die Matratze. „Wenn es nach dir geht, ist er ja nie damit fertig!“

Ratan unterließ es etwas darauf zu antworten. Sie hatte ja recht. Seit drei Jahren hielt er sie mit diesem Versprechen hin und zog auch Ercoles Ausbildung in die Länge. Das trug ihm von ihrer Seite und Ercoles natürlich Ärger ein. Doch er wusste nicht einmal ob er sie beißen konnte. Sie war wie seine Tochter, er trug die Verantwortung für sie. Schon weil er ihrem Bruder versprochen hatte, das ihr nichts Schlimmes passieren würde wenn sie mit ihm reiste.

Ercole war ein Unfall gewesen, doch dies hier würde bewusst geschehen. Das konnte er nicht verantworten.

„Morgen.“ Die Tür öffnete sich und Jamie trat ein.

Na das war wenigstens eines seiner selbsterwählten Kinder das keine Probleme machte. Zumindest verlangte er nichts von ihm, das er nicht erfüllen wollte. „Morgen.“

„Jamie, genau der Mann den ich brauche.“ Marissa stand auf und drehte ihm den Rücken zu. Mit einer geübten Bewegung hob sie die Haare hoch und entblößte ihren Nacken.

„Kannst du einmal?“ Damit deutete sie auf die Knöpfe auf dem Rücken ihres Kleides.

Jamie grinste fröhlich. „Ein Mädchen entkleiden? Aber gerne doch.“

Er ging zu ihr und begann die Knöpfe des Kleides zu öffnen.

„Was führt dich her Jamie?“ Ratan glaubte nicht das Jamie ohne Grund gekommen war. Dafür kannte er ihn schon zu gut.

„Kann ich dich nicht einfach sehen ohne einen Grund zu haben?“ Jamie schüttelte den Kopf.

„Nein, natürlich will ich etwas von dir. Wenn ihr abreist, kann ich dann mitfahren?“

„Das wird noch etwas dauern. Ich will Kobe nicht unbedingt gleich von seinem Vater trennen. Dafür sehen sie sich zu selten.“ Außerdem hatte ihn Kobe darum gebeten und auch Aleka, wenn auch voneinander unabhängig.

Der Weißblonde zuckte nur mit den Schultern und half Marissa aus dem Kleid vom Vorabend. „Das spielt keine Rolle, ich habe es nicht eilig.“

„Wo willst du hin?“ Dann konnte er wenigstens schon die Route planen, etwas anderes außer warten konnte er hier auch sonst kaum machen.

„Afrika. Horus Verwandte haben mir gestern erzählt das dort Werleoparden gesichtet wurden. Dem will ich nachgehen.“

„Ach, dann gehst du unter die Forscher? Glaubst du nicht, dass du da einem Phantom nachjagst?“ Ratan sah den Jüngeren zweifelnd an. Es gab keine Werleoparden mehr. Schon seit einem Jahrhundert hatte man keinen Leoparden mehr gesehen. Dabei war nichts passiert. Von heute auf morgen hatten sie beschlossen nur mehr zurückgezogen zu leben ohne Kontakt mit anderen Rassen zu pflegen. Bei Einzelgängern wie Diesen war eine so einstimmige Entscheidung doch etwas seltsames. Doch da man sie wirklich nicht mehr sah, musste man wohl annehmen das sie ausgestorben waren. Denn auch wenn man abgeschieden lebte, musste man Zeichen von ihnen finden.

„Ich habe Macht, ich habe Geld und ich habe Langeweile. Die perfekten Vorraussetzungen für so ein Unternehmen nicht?“ Jamie grinste frech und bürstete Marissa mit einem Kamm, den sie ihm kurzerhand in die Hand gedrückt hatte, durchs Haar.

„Ja, bei dir trifft das zu.“ Ratan lächelte leicht. Jamie hielt nichts von den Vergnügungen der anderen Adligen. Feste sah er als Gelegenheit nicht als Ablenkung. Glücksspiele, Schlägereien, sexuelle Eskapaden, das alles war Jamie zwar nicht fremd, fesselte seine Aufmerksamkeit aber nicht für lange Zeit. Er bevorzugte eher so etwas wie das, wo er seinen Verstand einsetzen musste. Was wahrscheinlich auch der Grund für seine ganzen Intrigen war. Bei ihnen musste er sich anstrengen und geschickt agieren, außerdem brachten sie ihm etwas und amüsierten ihn.

Der Jüngere band Marissas Haar mit einer Schleife zusammen. „Zufrieden?“

„Perfekt.“ Lächelnd wand sie sich zu Jamie um.

„Du gibst eine ganz gute Zofe ab. Interesse an dem Job?“

Jamie lachte leise. „Da muss ich leider ablehnen, da ich andere Verpflichtungen habe. Aber vielleicht komme ich ja einmal darauf zurück.“

Dabei zwinkerte er ihr zu.

Sie grinste und drehte sich im Kreis. Während Jamies und Ratans Gespräch hatte sie ihr Kleid gewechselt und die Morgentoilette erledigt. „Wie sehe ich aus?“

Erwartungsvoll sah sie Ratan bei dieser Frage an.

Ratan seufzte und lächelte. Er ging zu ihr und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Bezaubernd wie immer mein Liebling.“

„Hey, verführst du hier meine Schwester?“ Jamie sah der Szene grinsend zu.

Zu ihm sehend schenkte Ratan ihm ein hinterhältiges Lächeln. „Immer doch.“

Jamie schüttelte nur den Kopf. „Was für ein verdorbener Vater du doch bist.“

„Nicht schlimmer als der Sohn.“

„Von wem ich das wohl habe?“ Der Wolf verschränkte die Arme vor der Brust und ging zur Tür.

„Ich habe Hunger.“ Marissas Einwand lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf sie.

„Na dann. Du hast die Prinzessin gehört Jamie.“

„Natürlich. Wenn ich bitten darf.“ Damit öffnete der Angesprochene die Tür.

Ja, das war durchaus ein Morgen an den er sich gewöhnen konnte. Wer brauchte schon eigene Kinder, wenn man eine solche Rasselbande am Hals hatte. Doch keinen von ihnen würde er hergeben. Nicht mal unter Zwang.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Toastviech
2009-03-17T20:25:33+00:00 17.03.2009 21:25
JA ja die lieben Kinderlein.
nervig, meist fordernd, aber unersetzlich^^
Ratan gibt einen tollen Papa ab, find ich jedenfalls.

lg Toasty
Von: abgemeldet
2009-03-16T21:12:38+00:00 16.03.2009 22:12
Hehe, Ratan und seine (Wahl)Kinder sind ja auch genial!...xD...kann ihn aber irgendwie verstehen, dass er sie nicht beißen will...na ja, vielleicht kriegt er das ja noch geregelt...^^
GlG
Von:  Avrora
2009-03-16T17:25:36+00:00 16.03.2009 18:25
nun bei den kinderlein wirds ihm sicha netz so schnel langweilig^^


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