Zum Inhalt der Seite

Wolfsherzen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nachtgeflüster 36

Titel: Wolfsherzen Spezial/ Nachtgeflüster

Teil: 36

Autor: Satnel

Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy
 

„gesprochene Worte“

‚Gedanken’
 

Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben, so ist das reiner Zufall
 

Jamie klopfte mit den Fingerknöcheln leicht gegen den Türrahmen. „Und Kinder? Habt ihr euch nun ausgetobt?“

Er kam nicht umhin bei seiner Wortwahl zu lächeln, obwohl das Innere des Raumes eher zum Heulen war.

„Ich habe gewonnen.“ Lächelnd ging Cyrie an ihm vorbei in den Raum. Dort besah er sich zuerst Sunil und dann Erec.

„Aber bei ihren Dickschädeln werden sie es überleben.“

„Au!“ Erec schob Cyries Hand weg, die scheinbar etwas zu fest zugegriffen hatte.

„Nicht meckern, du bist selbst Schuld daran.“ Bei diesem Kommentar schlug ihm Cyrie mit der Faust auf den Kopf.

Jamie seufzte und besah sich ihr Schlachtfeld. Draußen hatte es sich eigentlich gar nicht so schlimm angehört. Doch hier war einiges zu Bruch gegangen. Wenigstens hatte es sich gelohnt. Erec und Sunil wirkten viel entspannter, diese Dinge hatten ihr Leben einem guten Zweck geopfert.

Sunil hingegen besah sich seine aufgeschürfte Hand und leckte nach einem kurzen Schulterzucken darüber. Einige Katzeninstinkte ließen sich wohl nicht so leicht ablegen.

Hinter ihn tretend, sah der Wolf auf die Hand. „Ist das die einzige Wunde?“

Wohl kaum, bei Erec kam man nie so leicht davon.

„Bis auf ein paar blaue Flecke, ja.“

Wow, Erec hatte sich zurückgehalten. Er war nach ihrem ersten Treffen nicht so glimpflich davongekommen. Nein, er war für Tage nicht aus dem Bett gekommen, wenn auch nicht nur wegen der Verletzungen. Jamie seufzte und sah sich um. „Na da dürfte wohl ein Großputz fällig sein und den werde sicher nicht ich machen.“

Nein, denn er war nicht schuld daran. Das durften die beiden Streithähne machen. Dabei konnten sie dann auch noch den letzten Rest an Aggression abbauen, der sich bei ihnen angestaut hatte. Es wurde wirklich Zeit, das sie hier wegkamen. „Auf jeden Fall werden wir Kyrin dazu überreden müssen sich zu verwandeln. In seiner tierischen Form kann er auf keinen Fall mitkommen.“

„Jamie…“ Cyrie hob leicht einen Zeigefinger.

Doch dieser überging den Einwand des Schakals. „So sehr es auch dem Image dient einen Panther bei sich zu haben, so ist er doch ziemlich imposant. Niemand wird uns abnehmen das er ein normales Tier ist.“

„Jamie.“ Nun klang die Stimme des Schakals doch etwas drängender.

„Ich sehe nicht ein, das wir ihn überhaupt mitnehmen müssen.“ Erec sah Jamie durchdringend an.

Sunil wand ihm knurrend den Kopf zu.

„Kinder.“ Der Wolf klatschte in die Hände.

„Das hatten wir doch gerade oder? Wir werden ihn mitnehmen, das ist beschlossen. Außerdem wird er das Halsband tragen. Bist du nun zufrieden?“ Das müsste sogar Erec beruhigen. Mit Silber um den Hals, war der Panther so gut wie ruhig gestellt.

Der Bär grummelte nur etwas, sagte aber nichts mehr.

Jamie lächelte bei diesem kleinen Sieg. „Damit wäre auch das geklärt. Dann müssen wir ihn nur noch dazu bringen sich zu verwandeln. Es ist mir sowieso schleierhaft, wie er soviel Kraft aufbringen kann.“

Cyrie holte tief Luft, bevor er zu einem weiteren Versuch ansetzte. Diesmal deutlich lauter als die Male zuvor. „Jamie, hörst du mir jetzt bitte einmal zu?“

Dieser hob die Hand und legte sie auf sein Ohr. „Du musst nicht schreien, ich höre dich auch so.“

„Scheinbar nicht.“ Der Kleinere lächelte unschuldig.

„So interessant ich eure Pläne auch finde, es gibt da einen Hacken. Kyrin wird sich nicht verwandeln.“

„Das werden wir noch sehen. Das Halsband wird ihn schon dazu bringen etwas kooperativer zu sein.“ Der Bär knurrte leise und schlug mit einer Faust in seine flache Hand.

Cyrie schenkte ihm ein Lächeln, das man sonst nur uneinsichtigen Kindern zeigte. „Dann wirst du ihn töten.“

Jamie glaubte nicht, das dies Erec viel ausmachen würde, nur hatte er kein Interesse daran. Trotzdem irritierte ihn die Aussage des Schakals. So viel Silber wie das Halsband enthielt, würde ihn nicht vergiften oder töten. Höchstens seine Haut reizen und etwas abschürfen, doch dem konnte man entgegenwirken. „Warum Cyrie?“

Wenn dieser etwas wusste, sollte er es ihm erklären.

„Das Halsband ist für einen Menschen angefertigt und nicht für einen Leoparden. Richtig?“

Jamie nickte bei Cyries Frage. Natürlich, für dessen tierische Gestalt gab es die Fesseln. Nur waren diese bei menschlichen Händen so gut wie nutzlos aufgrund ihrer Größe.

„Nun, da ist das Problem. Er wird ersticken. Kyrin kann sich nicht verwandeln.“

„Quatsch.“ Erec machte eine wegwerfende Handbewegung.

„Da hat er dich angelogen.“

Sunil wirkte auch etwas unsicher. „Das ist unvorstellbar. Wir haben diese beiden Gestalten von Geburt an.“

Auch Jamie fand das etwas unglaubwürdig, doch irgendetwas stimmte hier nicht. Es war unwahrscheinlich, das ein derart stolzer Mann wie Kyrin eine Schwäche so einfach offenbarte. Zwar wusste er selbst wie freundlich und wissbegierig Cyrie war, doch der Panther wusste das dieser zu ihm gehörte. Selbst wenn er dem Schakal etwas im Vertrauen erzählte, konnte er sich nie sicher sein das dieser es nicht ihm erzählte. Einem Feind verriet man nicht seine Unzulänglichkeiten. „Hat er dir das erzählt?“

„Nein.“

Wie er es sich gedacht hatte. Doch Jamie glaubte nicht das Cyrie falsch lag. In diesen Dingen hatte der Kleinere eine erstaunliche Auffassungsgabe. Wahrscheinlich war das für einen Forscher auch eine Notwendigkeit. Wie er selbst, musste Cyrie die Menschen ihm gegenüber deuten, sogar besser als er, da die Ureinwohner unberechenbar waren.

„Woher willst du das dann wissen?“ Sunil sah den Schakal nun fragend an.

„Er hat zwischen den Zeilen gelesen nicht?“ Jamie sah den Kleineren lächelnd an.

Cyrie nickte. „Ja, so in etwa. Die Leoparden leben hier im Urwald und wenn wir ehrlich sind, dann ist eine menschliche Gestalt hier äußerst unpraktisch. Sunil ist das beste Beispiel. Mit seiner tierischen Gestalt stellt hier nichts ein Problem für ihn dar.“

Sunil nickte, trotzdem wirkte er noch etwas skeptisch. „Das ist wahr, doch beweist das noch lange nichts.“

Jamie lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Cyrie war auch noch lange nicht fertig. Das war gerade einmal die Einführung.

„Ich weiß, doch er zeigt ein ausgesprochen reges Interesse an meiner menschlichen Gestalt und worin sie sich unterscheidet. Einmal hat er mich sogar ganz gezielt danach gefragt wie ich das mache. Ich würde sogar darauf wetten, das er es heimlich übt.“

Okay das war nun etwas das den Wolf alarmierte. Cyrie mochte darin vielleicht keine Gefahr sehen, doch er schon. Als Mensch war es ihm ein leichtes die Ketten abzustreifen.

Jamie schnipste mit den Fingern. „Erec.“

„Ich gehe schon.“ Damit verließ der Bär das Zimmer.

Sunil sah ihm verwundert nach, bevor sich sein Blick auf Jamie richtete.

„Nur eine Vorsichtsmaßnahme.“ Er lächelte den Mischling leicht an, vielleicht konnte er so die Situation etwas entschärfen.

„Dann sollten wir ihm beibringen wie man sich verwandelt.“

„Schon klar.“ Cyrie lächelte leicht.

„Ich werde diese Aufgabe übernehmen. Dann gibt es wenigstens Ergebnisse.“ Er seufzte und folgte Erec.
 

„Glaubst du wirklich, das er noch immer versucht zu fliehen?“ Irgendwie kam Sunil das nach seinen Erzählungen ziemlich unwahrscheinlich vor. Warum sollte man zu einer Familie zurückkehren, die einen nicht akzeptierte?

„Warum nicht? Wir sind seine Gegner, noch hat er keinen Grund bei uns zu bleiben.“

Sunil bückte sich und begann einige Holzstücke aufzuheben. Es wäre wohl wirklich besser gewesen, wenn er und Erec sich zurückgehalten hätten. Viele Möbel gab es hier wirklich nicht mehr. Allerdings konnte er nicht leugnen das es ihm nun etwas besser ging. Er fühlte sich viel entspannter, wenn man von seinen Verletzungen absah. „Aber er hat auch keinen Grund zu seinem Stamm zurückzukehren. Dort akzeptieren sie ihn doch nicht.“

„Seine Familie.“ Jamie zuckte mit den Schultern.

„Auch wenn man ihn nicht mag oder akzeptiert, er ist mit ihnen aufgewachsen. Sie waren sein ganzes Leben um ihn, er ist sie gewohnt. Bei ihnen weiß er wie er sich verhalten muss. Gewohnheit ist ein sehr mächtiger Faktor.“

„Das könnte ich nicht.“ Sunil schüttelte den Kopf.

„Ich kann nicht bei Leuten leben, die mich nicht so annehmen wie ich bin. Es ist ein Zeichen von Schwäche, wenn man sich ändert nur um Anderen zu gefallen.“

Der Wolf schüttelte ebenfalls den Kopf. „Du bist jung und in dieser Hinsicht wohl auch noch etwas naiv. Es ist das Natürlichste auf der Welt sich für denjenigen den man liebt zu verändern. Immerhin will man diesem Mann oder dieser Frau gefallen und sich immer von seiner besten Seite zeigen.“

Das konnte er ja noch durchgehen lassen. Er wollte doch auch das Jamie ihn nur von seiner besten Seite kannte.

Bei diesem Gedanken stockte er. Moment, das gehörte hier nicht dazu, das gehörte nirgendwo dazu. Schließlich wollte er sich von ihnen abgrenzen. „Das kann ich ja noch akzeptieren. Doch das ist nicht die Art von ‚gefallen’ die ich meine.“

„Ich weiß, doch diese Weise, die du meinst ist eine Art Instinkt. Als Wertier solltest du wissen, das man sich diesen Instinkten nur schwer entziehen kann.“

Sunil schnaubte nur abwertend. „Natürlich, das ist eine gute Ausrede um seine Schwäche zu rechtfertigen.“

Jamie erwiderte diese Spitze nur mit einem Lächeln. „Wieso Ausrede? Es ist so. Warum schließen sich Tiere zu Herden zusammen? Um eine gewisse Art von Schutz zu haben. Jäger hingegen um bessere Ergebnisse bei der Jagd zu erzielen. Das ist Instinkt, wir hingegen haben ein Problem.“

Bei dieser Bemerkung tippte sich der Wolf mit dem Zeigefinger gegen den Kopf. „Wir denken komplexer. Im Gegensatz zu den Tieren kennen wir die Einsamkeit, wir wollen Liebe, Sicherheit und Menschen um uns die uns verstehen. Deswegen versuchen wir verzweifelt Anschluss zu finden, manchmal sogar um jeden Preis. Vielleicht ist es Schwäche, doch ich verstehe diese Leute. Die Welt besteht aus Jägern und Gejagten. Einzelgänger können nur als Jäger überleben, doch der Großteil der Leute sind Beutetiere.“

Sunil sah auf und legte die aufgesammelten Holzstücke zur Seite. „Und du? Was bist du?“

„Ich?“ Jamie lächelte leichtfertig und zuckte mit dem Schultern.

„Ich bin ein sehr gewitzter und einzelgängerischer Jäger.“

„Dann bist du wohl sehr einsam nicht?“ Ohne das er es registrierte, näherte sich Sunil dem Wolf.

Bei dieser Vermutung grinste Jamie. „Ich bin nicht einsam. Es gibt eine Menge Leute, die sich meine Freunde nennen dürfen und genauso viele meine Liebhaber. Du siehst ich bin nicht alleine.“

„Nein. Du hast viele Leute um dich, doch wie viele davon sind wirklich in deiner Nähe. Wieviele ziehen keinen Nutzen aus deiner Anwesenheit?“ So wie Sunil es bis jetzt mitbekam gab es keine Beziehung, die rein auf nehmen basierte. Es musste auch immer etwas gegeben werden.

Jamie schüttelte den Kopf und lachte kurz. „Du missverstehst da etwas Sunil. Ich kriege etwas von den Leuten und gebe nur selten etwas. Zwar helfe ich ihnen, doch das was ich dafür bekomme ist ungleich wertvoller.“

Sunil blieb vor Jamie stehen und blickte ihm in die Augen. So ganz sicher war der Wolf sich seiner Sache auch nicht mehr. „Gut, du hilfst ihnen. Und wie viele würden noch an deiner Seite stehen, wenn du ihnen nicht hilfst? Wenn du sie nicht bezahlst? Wenn du sie nicht erpresst? Wenn sie keine Angst vor dir hätten? Kannst du mir das sagen? Ich glaube diese Zahl wäre sehr klein.“

Jamie trat einen Schritt zurück um Abstand zwischen sie zu bringen. Sein Lächeln war verschwunden, doch trotzdem erwiderte er noch seinen Blick. „Genug.“

„Ich kann ja einmal raten. Erec, weil er dich wirklich mag, vielleicht auch mein Cousin, den du so liebst. Obwohl nein, wegen ihm bist du ja hier. Wahrscheinlich wäre er bei einer Ablehnung auch nicht mehr gut auf dich zu sprechen. Vielleicht hättest du auch diesen Ratan an deiner Seite obwohl ich ihn nicht kenne.“ Sunil war wütend und diesmal war es nicht einmal die Erwähnung des Tigers, die das bewirkte. Er wusste nicht einmal mehr warum er dieses Thema angeschnitten hatte. Irgendetwas regte ihn auf, doch er konnte nicht sagen ob es Jamies Sichtweise oder etwas anderes war. Vielleicht war es auch nur der Umstand das er nichts von ihm wusste oder der Welt in der er lebte. War es das? Wollte er mehr über Jamie wissen und ärgerte sich nun über seine Unwissenheit? Doch das war Blödsinn, immerhin wollte er ja Abstand zwischen sie und ihn bringen.

Sunil wand sich von Jamie ab und ging zur Tür. „Weißt du Jamie, du bist ein Idiot. Wenn du dich ein wenig mehr angestrengt hättest, dann wäre ich derjenige der an deiner Seite stehen würde.“

Damit warf er die Tür hinter sich zu. Warum hatte er das gesagt? Das konnte doch nicht wahr sein.

Sunil barg das Gesicht in seinen Händen. Abstand, das verstand man sicher nicht unter Abstand. Er wollte ja gar nicht das sich Jamie um ihn bemühte, das würde den Abschied nur noch schwerer machen. Allerdings wollte er mehr über ihn erfahren, er wollte das Jamie über ihn nachdachte. Und nicht nur darüber wie er ihn am schnellsten heim schaffen konnte.

Gott, er war so verwirrt und Schuld daran war nur dieser Wolf.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Toastviech
2009-08-09T16:49:14+00:00 09.08.2009 18:49
Hi, du^^

Ich war im Urlaub und konnte leider nicht so schnell weiter lesen und kommis schreiben wie ich wollte. Deshalb folg alles einwenig verspätet.

Das kapi war verheißungsvoll. Das Ende zeigte dies eindeutig.
Eins ist eindeutig klar, da kommt noch was.
Sunil zeigt Rückgrad und Schlagfertigkeit gegenüber Jamie. Dies können nur sehr wenige.

lg Toasty
Von:  Avrora
2009-07-23T20:05:38+00:00 23.07.2009 22:05
ui des hat sich ja ganz nach ner liebeserklärung von seiten des kleinen angehört^^
Von:  evejean
2009-07-23T05:01:12+00:00 23.07.2009 07:01
oh endl. gehts weiter^^
sunil is bis über beide ohren verliebt und merkt es net mal ,süß.
das der panther sich irgendwann wandeln kann das bezweifel ich nicht, bei seinen ehrgeiz.
bin sehr gespannt auf die nä. kapitel


Zurück