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Saint Hopes

Die Schule voller Vampire
von

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Ankunft

Ein riesiges, altes Schloss lag vor mir. Es wölbte sich dem Himmel entgegen und schien fast die Wolken zu berühren. Mit seinen vielen Erkern und Türmen und seiner uralten Fassade sah es ziemlich unheimlich aus. Ich traute mich fast nicht hinein zu gehen. Aber was blieb mir anderes übrig? Dies sollte schließlich meine neue Schule sein. Das Saint Hopes Internat. Sie wurde auf der ganzen Welt hoch angesehen und nur Super-Genies gingen hier her. Mein Notendurchschnitt war zwar unheimlich gut, aber ich fragte mich trotzdem ob ich hier zurecht kam. Denn die Erwartungen waren hier viel höher als auf anderen Schulen. Ich hoffte nur, dass alles glatt lief.

Langsam stieg ich aus dem Auto und spannte sofort meinen Regenschirm auf. Der Regen prasselte unaufhörlich auf ihn herab. Ich seufzte. Meine neue Schule musste ja auch in London liegen. Hier was doch Dauerregen. Aber was solls. Damit musste ich mich nun abfinden.

Bevor ich mich zum riesigen Eingangstor begab, kurbelte meine Mutter ihre Fensterscheibe runter um sich wohl noch einmal von mir zu verabschieden. Das hatte sie in den letzten Wochen schon hunderte von Malen gemacht. Es war mir schon klar, dass es ihr nicht Recht war, dass ich auf ein Internat ging. Seit mein Vater vor 10 Jahren gestorben war, blieb nur ich in ihrem Leben. Sie hing furchtbar an mir. Das verstand ich ja. Mir war schließlich auch nicht wohl dabei. Zum ersten Mal war ich länger von Zuhause weg. Ich durfte nur in den Ferien nach Hause. Aber ich würde das schon schaffen. Ich musste einfach. Das erzwungene Lächeln meiner Mutter half mir nicht gerade dabei Mut zu fassen.

„Versprich mir, dass du auf dich aufpasst!“, sagte sie mit großer Sorge.

„Keine Sorge Mum! Ich werde mich schon zurecht finden“, versuchte ich sie zu beruhigen, jedoch mit wenig Erfolg. Ihr Gesichtsausdruck blieb besorgt.

„OK. Aber versprich mir, mir ganz oft zu schreiben, ja?“

„Natürlich Mum!“

Ich lächelte sie lieb an und trat dann einen Schritt zurück um ihr zu signalisieren, dass sie fahren konnte. Sie kurbelte auch gleich das Fenster hoch und fuhr langsam los. Ich winkte ihr noch zu und drehte mich dann zu der riesigen Schule um. Mein Magen kribbelte aufgeregt und am liebsten wäre ich jetzt einfach weg gerannt, aber das konnte ich natürlich nicht machen. Also ging ich auf das riesige Eingangstor zu.

Als ich direkt davor stand, öffnete sich die Tür automatisch. Das erstaunte mich wirklich. In so einem alten Schloss erwartete man nicht solche Elektronik. Aber wahrscheinlich war es nötig damit man das Tor überhaupt öffnen konnte. So groß wie es war, wiegte es bestimmt eine Tonne.

Mutig schritt ich nun in die riesige Vorhalle. Ich war wirklich überwältigt. Es sah aus wie in einem königlichem Palast. Goldene Kronleuchter hingen von den Decken, an den Wänden hingen wunderschöne Gemälde und direkt vor mir erstreckte sich eine riesige Treppe zu einer nächsten Etage. Trotz diesen Dingen waren die Wände immer noch aus Stein und so verlor es seinen gruseligen Touch nicht. Ich starrte Minutenlang dieses wunderschöne Gebilde an und konnte mich nicht rühren. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Und hier sollte ich wirklich zur Schule gehen? Es wirkte eher wie eine Schule für Kinder aus reichem Hause. Ich hoffte, dass das nicht stimmte. Denn sonst passte ich hier garantiert nicht her.

Jetzt sollte ich aber mal gucken wo ich die Anmeldung fand. Ich trat ein paar Schritte nach vorne. Da vor mir nur die riesige Treppe lag, schaute ich mich erst einmal nach rechts und links um. Rechts von mir lag ein riesiger Gang, der ich weiß nicht wohin führte. Links lag eine Tür mit dem Wort „Secretariat“. Also nach links! Ich ging schnurstracks zur Tür und klopfte vorsichtig an. Es dauerte ein paar Sekunden bis jemand antwortete.

„Ja bitte?“

Ich öffnete die Tür und trat herein. Das Sekretariat war ziemlich schlicht eingerichtet. Die Farben hielten sich in gelb und orange. Den meisten Platz im Raum nahm der riesige Schreibtisch ein. Hinter ihm auf einem Drehstuhl saß eine etwas dickere Frau. Sie lächelte mich lieb an und ich hatte sofort das Gefühl, dass sie eine Art Mensch war, die sehr nett und kinderlieb war. Auch mit einem Lächeln ging ich direkt vor den Schreibtisch.

„Mein Name ist Melanie Wagner. Ich bin die neue Schülerin, die hier her gewechselt hat“, sagte ich freundlich.

Die Frau lächelte mich weiterhin an und kramte in einer ihrer Schubladen herum bis sie fündig wurde und eine Akte heraus zog. „Ja, hier haben wir deine Akte auch schon.“ Sie öffnete die Akte und holte 2 Zettel heraus. Den ersten Zettel legte vor mir auf den Tisch. Oben links war ein Bild von mir und auf dem Rest waren meine Personalien.

„Du musst hier unterschreiben, damit du bestätigst, dass du auch hier bist.“ Sie deutete ganz unten auf das Blatt, wo eine Linie war. Sie reichte mir danach noch einen Stift und unterschrieb schnell. Dann legte sie das Blatt wieder in die Akte. Als nächstes gab sie mir das zweite Blatt. Ich sah drauf. Es war mein neuer Stundenplan.
 

Monday

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Tuesday

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Wednesday

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Thursday

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Friday

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Damit konnte man doch ganz zufrieden sein. Er war zwar ziemlich voll gestopft, aber noch ganz annehmbar.

Ich bedankte mich höflich bei bei der netten Sekretärin, wobei sie mich darauf aufmerksam machte, dass auf der Rückseite des Stundenplans alle Räume drauf standen und auch mein Zimmer. Ich bedankte mich ein zweites Mal und ging wieder zurück in die Eingangshalle.

Jetzt musste ich nur noch mein neues Zimmer finden. Ich schaute mir die Nummer an. Das half mir auf den ersten Blick überhaupt nichts. Also blieb mir nichts anderes übrig als mich einfach mal ein bisschen umzusehen.

Suche nach dem Zimmer

Diese Schule hatte definitiv viele Gänge!

Ich lief durch unzählige Gänge und fand mein Zimmer absolut nicht.

Ausserdem waren die Gänge wie leer gefegt. Ich fand niemanden. So konnte ich natürlich auch nicht nach dem Weg fragen.

Ich seufzte. Mir blieb wirklich nichts anderes übrig als einfach weiter zu gehen und weiter zu suchen.

Mein Weg führte mich durch ellenlange Gänge, hinauf auf die einzelnen Türme und wieder hinunter. So langsam fing ich an zu verzweifeln.

Doch dann hörte ich leises reden. Sofort lauschte ich aufgeregt und hoffte endlich jemanden gefunden zu haben, der mir helfen konnte.

Ich beschleunigte meinen Gang und ging in die Richtung, aus der ich die Stimmen hörte.

Es dauerte nicht lang bis ich in einer großen Halle ankam. Sie war genauso schön wie die Eingangshalle, aber diesmal staunte ich nicht so lange über diese Schönheit, denn mich interessierte viel mehr welche Personen zu den Stimmen gehörten.

Ich sah mich in der Halle um und erblickte schon bald eine Gruppe von Leuten. Mein Atem blieb mir weg. Dort standen wohl die gut aussehensten Menschen überhaupt.

Die Gruppe bestand aus 5 Jugendlichen. 2 Jungen und 3 Mädchen. Sie schienen ungefähr alle in meiner Altersklasse zu sein. Doch ihre Schönheit unterschied sie erheblich von allen anderen in meinem Alter, die ich je gesehen hatte.

Jetzt hatte ich keine Ahnung mehr was ich machen sollte.

Die Gruppe hatte mich inzwischen auch bemerkt und starrte mich an. Die meisten Blicke waren misstrauisch und schienen mir nicht sehr freundlicher Natur zu sein. Doch man merkte auch Interesse und Neugierde.

Sekundenlang blieb diese Situation bestehen und sie wurde mir immer unangenehmer. Aber ich konnte mich auch nicht dazu bewegen irgendetwas zu tun. Ich überlegte schon wie ich diese verdammte Stille durchbrechen sollte, doch das brauchte ich anscheinend nicht mehr, denn ein Junge aus der Gruppe hatte sich auf den Weg zu mir gemacht.

Seine Bewegungen waren geschmeidig und man könnte meinen er würde über den Boden gleiten. Er blickte mich mit seinen durchdringenden blauen Augen an, wobei ich nur eines seiner Augen ganz sehen konnte, das andere wurde durch seine schulterlangen blonden Haare bedeckt.

Erst kurz vor mir blieb er stehen. „Hallo!“, meinte er lächelnd.

Ich versuchte mich zusammen zu reißen, brachte aber nur ein leises hallo zustande.

Der Junge musste lachen. „Du brauchst nicht so schüchtern zu sein! Hier tut dir niemand was. Du bis neu hier was?“ Er musterte mich von oben bis unten.

Ich nickte. So langsam kehrte auch meine Sprache wieder. „Ja... mein Name ist Melanie Wagner.“

„Ah!“, sagte der Junge sofort als wäre ihm alles klar. „Du bist die neue Schülerin aus Deutschland!“

Ich nickte wieder. Anscheinend hatte man mich bereits angekündigt.

„Ja ich bin gerade erst angekommen und finde mich hier absolut nicht zurecht. Ich suche schon seit einer Ewigkeit mein Zimmer, kann es aber nicht finden.“ Ich hoffte inständig, dass er mir helfen konnte. Allein würde ich mein Zimmer niemals finden.

„Na es ist hier drinnen ja auch sehr verwirrend! Möchtest du, dass ich dir den Weg zeige?“

„Oh ja, das wäre sehr nett.“ Endlich würde ich mein Zimmer finden.

Der Junge lächelte mich freundlich an. „Dann zeig mir mal deine Zimmer Nummer.“ ich zeigte ihm die Rückseite meines Stundenplans. „Ah! Das ist kein Problem. Das ist gar nicht weit von hier.“

Er setzte sich sofort in Bewegung und ich folgte ihm. Wir gingen den Gang zurück aus dem ich gekommen war. Als ich direkt neben ihm stand, reichte er mir meinen Stundenplan wieder. Ich nahm ihn wieder an mich, faltete ihn und steckte ihn in die Hosentasche meiner Jeans.

Als wir schon ein ganzes Stück gegangen waren, blieb der Junge plötzlich stehen. Verwirrt sah ich ihn an.

Er drehte sich zu mir um und sah mich entschuldigend an. Was war denn nun los?

„Mir ist aufgefallen, dass ich mich ja noch gar nicht vorgestellt habe!“ Ach so! Ich dachte jetzt schon, er wüsste auch nicht mehr wo wir lang müssten.

„Ach das ist doch nicht so schlimm!“, beschwichtigte ich ihn. Er jedoch schien das sehr ernst zu nehmen.

„Normalerweise würde ich so etwas nie vergessen! So etwas gehört nun mal zum Benehmen dazu!“ Er schien ja wirklich sehr auf Höflichkeit erpicht zu sein.

Plötzlich kniete der Junge sich vor mir hin, nahm meine rechte Hand und küsste den Rücken dieser sanft.

Ich war vollkommen verdattert und lief auch sofort rot an. Was sollte das denn jetzt? In was für einem Jahrhundert waren wir denn hier?

Er blickte wieder hoch zu mir und lächelte mich mit einem strahlenden Lächeln an. „Mein Name ist Wolfram von Betzel!“

Ich konnte darauf nichts sagen. So etwas war ich ja nun gar nicht gewohnt. Die meisten Jungen stellten sich eigentlich gar nicht vor. Hier schien es ja komplett das Gegenteil zu sein.

Der Junge namens Wolfram stand nun wieder auf und setzte seine Führung zu meinem neuen Zimmer fort. Ich brauchte ein paar Sekunden um meine Beine wieder in Bewegung zu setzten. Doch dann ging ich ihm hinterher um ihn wieder einzuholen.

Wir gingen noch ungefähr eine Minute schweigend nebeneinander her bis er wieder anhielt.

„So! Hier ist dein Zimmer!“ Er lächelte mich an. Dieses Lächeln lies meine Beine wackelig werden. So etwas war mir noch nie passiert. Die meisten Jungen ließen mich eigentlich vollkommen kalt. Doch dieser hier faszinierte mich schon allein durch seine Ausstrahlung.

„Dann muss ich auch schon wieder. Ich denke mal wir sehen uns demnächst sicherlich wieder.“ Damit drehte er sich um und ging wieder zurück aus der Richtung, aus der wir gekommen waren.

Ich sah ihm noch eine Weile nach, schüttelte dann jedoch den Kopf um mir einzureden, dass ein Junge doch nicht so etwas mit mir machen konnte.

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus. Dann öffnete ich langsam die Tür zu meinem neuen Zimmer.

Neue Freunde

Innen drin sah es ziemlich nett aus.

Es standen 2 Betten, einmal rechts und einmal links, im Zimmer. Auf dem einem Bett lagen allerlei Sachen verstreut wie zum Beispiel Bücher oder Schreibutensilien. Ich schien mir also mein Zimmer teilen zu müssen. Damit hatte ich kein Problem. Natürlich musste ich mich mit meiner neuen Zimmergenossin einigermaßen verstehen (ich glaubte ja nicht, dass es ein Zimmergenosse ist). Ansonsten könnte es schon unangenehm werden. Aber im Normalfall verstand ich mich mit anderen eigentlich sehr gut. Ich hatte also wirklich keine Bedenken deshalb.

Langsam ging in ein paar Schritte in das Zimmer hinein und schloss dann die Tür hinter mir. Da das rechte Bett anscheinend besetzt war, setzte ich mich einfach mal aufs linke.

Jetzt bemerkte ich auch, dass am Fußende des Bettes, das zur Tür hin lag, meine Koffer standen. Am Flugzeug hatte man mir gesagt, dass sie direkt zur Schule geliefert werden würden. Ich war richtig erleichtert, dass das auch geklappt hatte. Ohne meine Sachen war ich in der Regel ziemlich aufgeschmissen. Schließlich waren das meine gesamte Kleidung und Schulutensilien.

Allerdings stand in der Broschüre der Schule, dass es eine Schuluniform gab. Meine normale Kleidung würde ich eh nur am Wochenende tragen können. Aber ich freute mich schon auf die Schuluniform. Ich wollte schon immer so etwas tragen. Doch leider gar es Schuluniformen in Deutschland gar nicht oder zumindest nur sehr sehr selten. Aber nun konnte ich endlich eine tragen.

Doch wann bekam ich die eigentlich? Tja... mir blieb nichts anderes übrig als zu warten. Vielleicht wusste meine Zimmergenossin ja wo ich sie her bekam.

Wie aufs Stichwort konnte ich plötzlich Stimmen draußen auf dem Flur hören und wenige Sekunden später öffnete sich die Tür. Rein kamen ein Mädchen in ungefähr meinem Alter und ein Junge, der auch ungefähr in meinem Alter zu sein schien. Das Mädchen hatte braune lange Haare und trug einen Kapuzen-Pullover. Sie lächelte sofort als sie mich sah. „Oh hallo! Du bist bestimmt Melanie oder?“

Ich erwiederte ihr Lächeln und nickte.

Das Mädchen schien sich ziemlich zu freuen und setzte sich sofort neben mich. Sie schien von ziemlich freundlicher Natur zu sein. Wir würden uns also bestimmt gut verstehen.

Nun kam auch der Junge ganz rein und schloss hinter sich die Tür. Er setzte sich auf das andere Bett direkt gegenüber von mir. Auch er lächelte. Er hatte blond gefärbte Haare und trug ein hellblaues Hemd. Sein Gesicht war von Sommersprossen übersät.

Das Mädchen machte sich als erstes daran sich vorzustellen. „Also ich bin Becky Sherwood. Und das da drüben ist Steven Cromwell.“ Ich blickte zu dem Jungen, der mich jetzt noch mal breit angrinste.

Das Mädchen namens Becky sprach dann sofort weiter. „Willst du schon mal irgendetwas wissen?“

Hier war meine Chance nach den Schuluniformen zu fragen. „Ja, ich würde ehrlich gesagt gerne wissen wo ich meine Schuluniform her bekomme.“

Becky lächelte mich an. „Die ist bereits hier! Sie hängt im Schrank. Willst du sie gleich mal sehen.“ Ich nickte aufgeregt. Becky stand auf und ging zum Schrank, der hinter der Tür stand. Man konnte ihn wohl anscheinend auch nur öffnen, wenn die Tür zu war.

Sie öffnete die Schranktür und holte eine schwarze Uniform heraus. Sie bestand aus einem weißen Hemd, darüber eine schwarze Weste und darüber noch ein schwarzes Jackett und einen schwarzen Rock. Dazu gab es noch eine weiße Schleife.

Mein Gott sah die toll aus! Ich verliebte mich sofort in diese Uniform.

Begeistert stand auch ich auf und ging zu ihr hin. „Oh die ist ja toll!“, sagte ich mit aller Begeisterung, die ich hatte. Ich nahm ihr die Uniform ab und betrachtete sie noch stärker. Das Material war schön und vom nahen sah sie noch besser aus.

„Im Schrank sind noch schwarze Strümpfe und braune Schuhe dazu. Die sind vorgeschrieben“, informierte Becky mich noch.

Dann schaltete sich Steven zum ersten Mal ein. „Du scheinst Uniformen ja sehr zu mögen.“

Aus seiner Stimme war zu vernehmen, dass er sie wohl nicht so gut leiden konnte.

„Ja. Ich wollte schon immer mal eine Uniform haben. Bei uns in Deutschland gibt es so etwas ja nicht.“

Die beiden sahen mich nun interessiert an. „Echt nicht?“, fragte Becky. „Nein. Es gibt nur ganz selten mal eine Schule, die eine hat. Deshalb freue ich mich ja so darauf.“, antwortete ich ihm ehrlich und lächelte.

Meine Laune hatte sich gleich um einiges gesteigert. Ich war so glücklich diese Uniform endlich in echter Natur gesehen zu haben und ich konnte es kaum erwarten sie morgen an meinem ersten Schultag anziehen zu dürfen.

„Gut, dann gehe ich mal wieder zurück auf mein Zimmer!“, sagte Steven plötzlich und stand auf. Er ging zur Tür, schloss die Schranktür, sah noch mal zu uns zurück und winkte uns zu. „Tschau bis morgen im Unterricht.“ Dann ging er raus und schloss die Tür wieder hinter sich.

Ich lächelte. Inzwischen hatte ich wirklich das Gefühl, dass hier alles gut werden würde und ich keine Probleme bekommen würde.

Die Schuluniform hing ich nun wieder in den Schrank und schloss ihn danach wieder. Ich sah zu Becky hinüber, die auf ihren Wecker schaute. „Es ist ja auch schon Zeit sich fürs Bett fertig zu machen!“, sagte sie überrascht.

War denn wirklich schon so viel Zeit vergangen? Ich guckte auf meine Armbanduhr. Es war gerade mal 20 Uhr! „Findest du nicht es ist etwas früh fürs Bett?“ Ich konnte mir wahrlich nicht vorstellen jetzt schon ins Bett zu gehen.

Sie sah mich lächelnd an. „Oh ja! Wir haben feste Regeln. Wenn wir bis 21 Uhr nicht im Bett sind gibt es großen Ärger und glaub mir den willst du nicht bekommen.“ Sie ging zu mir. „Wir müssen noch ins Bad gehen und es dauert ein bisschen bis wir da sind, deshalb sollte man sich schon rechtzeitig fertig machen.“

Naja wenn das so vorgeschrieben war, konnte man natürlich nichts dagegen machen. Aber ich fragte mich wirklich warum es diese strenge Regelung gab. Ich fand es vollkommen unnütz.

Auf jeden Fall machten Becky und ich uns auf den Weg zu dem Gemeinschaftsbad der Mädchen. Dort war es wirklich ziemlich voll. Anscheinend wollten alle rechtzeitig fertig werden.

Becky stellte mir allerhand Leute vor, aber im Grunde genommen konnte ich mir nur 3 Namen merken. Nämlich von denen, die sich mehr mit uns unterhielten. Sie hießen Ellen, Janine und Taja. Die 3 schienen mit Becky wohl irgendeine Clique zu sein und wie es aussah, nahmen sie mich wohl bereitwillig darin auf. Ich war so froh darüber gleich so viele Freunde zu finden.

Wir putzten uns unsere Zähne, wuschen unser Gesicht, zogen uns unsere Schlafanzüge an und unterhielten uns ein bisschen. Dann machten Becky und ich uns wieder auf den Weg in unser Zimmer. Wir schlüpften in unser Bett, deckten uns ordentlich zu und versuchten zu schlafen.

Ich war noch ziemlich aufgeregt wegen der neuen Umgebung und brauchte eine ganze Weile um einschlafen zu können, zumal ich auch nicht müde war.

Becky jedoch schlief schon ein paar Minuten später. Sie atmete gleichmäßig ein und aus und schlief vollkommen ruhig.

Für meinen ersten Tag hier war das ganze gar nicht mal so schlecht. Ich hatte gleich neue Freunde und fühlte mich pudelwohl. Ich war schon gespannt was der nächste Tag, mein erster Schultag, für Überraschungen mit sich bringen würde.

Erster Unterrichtstag

Ein lautes Klingeln riss mich aus meinen tiefen Schlaf. Verwirrt blickte ich mich um. In den ersten Paar Sekunden hatte ich keine Ahnung wo ich war und fragte mich was mit meinem Zimmer passiert war. Doch dann fiel mir ein, dass ich ja jetzt auf dem Saint Hopes Internat war.

Aber woher kam dieses nervige Klingeln. Ich sah neben mir und erblickte Becky, die sich gerade im Bett aufsetzte. Sie gähnte und drückte einen Knopf auf ihren Wecker.

Oh man! Dann war es ja schon Zeit zum aufstehen. Das war mir definitiv zu früh. Die letzten Tage hatte ich sowieso nur wenig Schlaf bekommen. Grund dafür war die ganze Aufregung auf meine neue Schule und die Reise hierher. Ich kann nämlich nicht in Flugzeugen oder Autos schlafen. Das konnte ich noch nie.

Becky schien einigermaßen bereits wach zu sein. Sie stand auf, streckte sich einmal und ging zum Schrank.

Ganz langsam setzte ich mich nun auf und rieb mir die Augen. Es war definitiv noch zu früh für mich!

„Morgen!“, sagte Becky und kramte ihre Klamotten heraus. „Na los aufstehen! Wir wollen doch nicht zu spät kommen.

Murrend stand ich auf und ging auch zum Schrank hin. Becky lachte nur. Sie schien einer dieser Menschen zu sein, die morgens immer gute Laune hatten. Also ich gehörte definitiv nicht dazu! Meine Laune war morgens noch ziemlich bescheiden. Aber im Grunde genommen brauchte ich auch nicht sehr lange um meine gute Laune zu finden.

Ich holte nun auch meine Sachen aus dem Schrank und dann machten wir uns gemeinsam auf zum Bad, wo wir uns erst einmal umzogen und die Zähne putzten.

Dann ging es wieder zurück zu unserem Zimmer. Dort packten wir erst einmal unsere Sachen für den Schultag. Das hieß eine Federmappe, ein Englischbuch, ein Mathematikbuch, einen Taschenrechner, ein Geographiebuch und einen dicken Weltatlas. Für so wenig Sachen war meine Tasche dann allerdings ziemlich schwer. Der Weltatlas machte ganz schon etwas an Gewicht aus. Beckys Tasche schien auch ziemlich schwer zu sein nach ihrem Gesichtsausdruck zu urteilen.

Gemeinsam gingen wir nun zum Unterricht. Zum Glück hatte sie in den ersten beiden Stunden auch Englisch und so musste ich nicht allein nach dem Klassenraum suchen. Allerdings waren die Klassenräume auch in einem separaten Gebäude. So lange hätte meine Suche also auch nicht gedauert, aber trotzdem war es gut überhaupt nicht danach suchen zu müssen.

Unsere Plätze im Klassenraum waren so ziemlich in der Mitte. Mit uns hatte noch Taja Unterricht, eines der Mädchen aus Beckys Clique. Soviel ich mitbekommen hatte war sie ursprünglich Japanerin. Man sah ihr aber natürlich deutlich ihre asiatische Herkunft an. So etwas war natürlich nicht zu leugnen.

Aber ich konnte sagen, dass Taja wirklich ein freundliches Mädchen war. Sie hatte schwarzes gewelltes Haar mit roten Strähnen und ich meine quitschrot.

Ich schaute auf meine Uhr. Es war bereits 5 Minuten nach 8. Fragend sah ich zu Taja. „Kommen die Lehrer hier nicht immer total pünktlich? Ich meine das gelesen zu haben.“

Taja lächelte. „Im Normalfall schon, aber ich nehme an das Mr McField noch auf den Rektor wartet, weil er dich als neue Schülerin noch bekannt machen will“, antwortete sie mir.

Ich schaute sie genervt an. „Oh nein! Muss das denn sein? Ich hab mich doch gut rein gefunden. Ich will nicht vorgestellt werden.“ So etwas wollte ich wirklich nicht. Das war doch ziemlich peinlich!

Taja lachte. „Tut mir ja Leid für dich, aber der Rektor besteht auf so was. Aber keine Angst! Er wird es nicht zu peinlich machen. Er ist ziemlich nett.“

Na wenigstens etwas! Aber trotzdem gefiel es mir kein bisschen. Nun musste ich aber da durch.

Wie aufs Stichwort ging kurz darauf die Tür auf und zwei Männer herein.

Ich wusste, dass der hintere Mann der Rektor war, denn ich hatte ihn schon mal auf einem Bild gesehen. Er hatte schwarzes Haar mit bereits grauen Ansätzen, einen kleinen Bart und er trug einen Anzug. Dabei lächelte er die ganze Zeit. Er schien wirklich sehr nett zu sein. Auf mich wirkte er auf jeden Fall sehr sympathisch.

Die beiden Männer stellten sich vor die Klasse und sahen erwartungsvoll zu den Schülern. Sie warteten wohl bis es leise wurde. Es dauerte auch nicht lange bis es ruhig wurde. Dann erhob der Direktor das Wort: „Also erst mal einen guten Morgen meine lieben Schüler.“ Sofort antworteten die Schüler auch im Chor. Natürlich machte ich auch mit. „Guten Morgen Schuldirektor Elvburry.“

Der Direktor lächelte. Ihm schien es zu gefallen, dass alle so höflich mit ihm umgingen.

„Also wie sicherlich schon einige von euch bemerkt haben, haben wir eine neue Schülerin an unserer Schule. Sie kommt aus Deutschland zu uns und ich möchte, dass ihr sie so freundlich wie jeden anderen hier behandelt.“ Jetzt lächelte er speziell mich an und ich ahnte schon was jetzt passieren würde. „Kommst du bitte mal nach vorne Melanie!“ Ich hab es gewusst.

Seufzend stand ich auf und ging nach vorne zum Schuldirektor. Als ich bei ihm ankam legte er seine Hände auf meine Schultern und drehte mich zur Klasse um. „Also das ist Melanie Wagner. Seid schön lieb zu ihr. Wir haben schließlich nicht so viele Schüler aus Deutschland hier.“ Es gab also noch mehr Schüler aus Deutschland hier? Das fand ich schon einmal toll. Vielleicht konnte man sich ja mal mit denen unterhalten.

Der Direktor nahm nun seine Hände von meinen Schultern. „Gut dann kannst du dich jetzt wieder hinsetzen Melanie.“ Juhu! Endlich! Und ich musste sogar nichts sagen. Das war doch ganz gut gelaufen. Wenigstens hatte ich mich zum totalen Deppen vor der Klasse gemacht. Erleichtert setzte ich mich wieder auf meinen Platz und sah kurz rüber zu Becky, die mich angrinste mit einem Blick der sagte Ich-hab-es-dir-doch-gesagt-dass-er-ganz-nett-ist. Ja sie hatte Recht gehabt. Er war unheimlich nett gewesen. Er hatte wohl geahnt, dass ich nichts sagen wollte. Aber ich denke auch mal das kennt er, dass Schüler im generellen keine Lust dazu hatten.

„Gut dann wäre das erledigt. Aber ich habe trotzdem noch etwas anzusagen“, sagte er ruhig, aber bestimmt. Der Rest der Schüler schien ziemlich verwirrt darüber und sahen den Direktor erwartungsvoll an.

„Heute müsst ihr leider auf die Hilfe der Spezialklasse verzichten.“ Sofort erntete er von der Klasse enttäuschte Ausrufe.

Jetzt war ich ziemlich verwirrt. Was für eine Spezialklasse? Und was für eine Hilfe? Ich verstand gar nichts mehr. Ich sah Hilfe suchend zu Becky rüber. Sie bemerkte meinen verwirrten Gesichtsausdruck und deutete mir zu warten. Wahrscheinlich wollte sie es mir erklären, wenn es nicht so auffallen würde. Also musste ich wohl oder übel warten.

Der Schuldirektor hatte so eine Antwort wohl erwartet und lächelte entschuldigend. „Tut mir ja Leid, aber sie haben heute zu tun. Morgen werdet ihr wieder das Vergnügen haben mit ihnen arbeiten zu dürfen.“

Nach diesen Worten ging er in Richtung Tür und verließ den Klassenraum.

Jetzt hatte unser Englischlehrer wieder das Kommando. Unsere erste Aufgabe lautete unsere Bücher aufzuschlagen. Wir sollten uns mit einem Gedicht auseinander setzen.

Solche Aufgaben konnte ich eigentlich nicht so gerne leiden, aber wenigstens durften wir Gruppen bilden. Ich bildete mit Becky und Taja eine Gruppe. Wir redeten schnell über das Gedicht und waren auch als allererste fertig.

Becky schaute mich dann lächelnd an. „Willst du jetzt wissen was die Spezialklasse ist?“

Ich nickte aufgeregt den Kopf. Diese Spezialklasse schien ja irgendetwas besonderes zu sein, wenn alle so enttäuscht waren. Ich brannte schon darauf zu erfahren was das genau war.

Die Spezialklasse

Kapitel 5

Die Spezialklasse
 

„Die Spezialklasse besteht aus 5 Schülern. Sie sind die klügsten Schüler hier. Auch wenn wir hier alle schon unheimlich klug sind, ist diese Spezialklasse noch klüger. Deshalb helfen sie den Lehrern auch im Unterricht. Sie helfen Schülern bei Aufgaben, helfen den Lehrern bei der Unterrichtsgestaltung und korrigieren die Lehrer auch ab und zu. Das ist eigentlich der richtige Wahnsinn. Aber warum wir eigentlich alle so enttäuscht sind ist, weil die alle unheimlich gut aussehen. Ohne Ausnahme sind die 5 alle richtige Schönheiten und werden hier von allen angehimmelt. Aber sie sind aber auch gut aussehend, nicht wahr Taja?“

Taja nickte nur. „Und wie!“

Ich hörte gespannt zu. Davon hatte ich ja noch nie gehört. Eine Spezialklasse. Das hörte sich doch ziemlich interessant. Aber warte mal! 5 gut aussehende Schüler? Hatte ich die nicht schon gesehen? Waren das nicht bestimmt die, die ich gestern bei meiner Ankunft getroffen hatte? Und einer hatte mich doch zu meinem Zimmer begleitet. Wie hieß er noch?... Ach ja! Wolfram!

„Ich glaub ich hab die schon gestern gesehen“, sagte ich lächelnd.

Becky schaute mich überrascht an. „Wirklich? Wo denn?“

„Ähm ich hatte gestern mein Zimmer nicht gefunden und bin irgendwann in einer großen Halle angekommen. Da waren ich sie. Und dann war einer von ihnen so nett und hat mich zu meinem Zimmer geführt. Ich meine er hieß Wolfram“, erklärte ich.

Die Beiden schaute mich fassungslos an. „Wolfram hat dich zu deinem Zimmer geführt? Du glückliche! Wir kriegen niemals die Chance mit einen von ihnen allein zu sein. Meistens trifft man sie nur in den Klassen und wenn sie mal außerhalb eines Klassenraums sind dann auch nur in ihrer Gruppe“, sagte Taja aufgeregt.

Wow da hatte ich ein echtes Highlight erlebt und wusste es noch nicht einmal.

Taja redete die ganze Zeit weiter darüber was für ein Glück ich doch hatte allein mit Wolfram gewesen zu sein.

Nach einer Weile fiel mir auf das Becky ganz still geworden war. Ich blickte aus den Augenwinkeln zu ihr herüber. Sie schaute mich die ganze Zeit an. Das wäre ja eigentlich gar nicht schlimm gewesen aber sie schaute mich mit einen unheimlichen Blick an. Er war voller Hass. Woher kam das denn auf einmal?

Als sie merkte, dass ich sie auch ansah, wechselte sie ihren Gesichtsausdruck sofort zu freundlich und lächelte mich an wie sie es vorher auch getan hatte.

Was sollte das denn eben? Warum war Beckys Gesichtsausdruck voller Hass gegen mich? Vor allem aber warum gegen mich? Wir kannten uns doch erstens kaum und zweitens war sie doch vorher immer freundlich zu mir gewesen. Ich verstand das überhaupt nicht. Hatte es vielleicht etwas mit diesem Wolfram zu tun? Schließlich hatte sie mich erst so angesehen nachdem ich das mit Wolfram erzählt hatte. Aber das ergab für mich eben soviel wenig Sinn.

Der Lehrer beendete die Gruppenarbeit und wir mussten wieder auf unsere Plätze zurück rutschen. Der Unterricht ging damit weiter.

Ich sah rüber zu Becky. Sie schaute wieder ganz normal nach vorne zur Tafel und hörte wohl dem Lehrer zu.

Was war eben nur los gewesen? Ich war immer noch ziemlich verwirrt. Aber ich sollte mich wohl lieber auf den Unterricht konzentrieren. Also sah ich nach vorn und hörte dem Lehrer zu.

Der Unterricht ging für mich schnell herum und dann musste ich los um das Klassenzimmer für Mathematik zu finden. Ich hatte nicht unbedingt viel Zeit über Beckys komisches Verhalten nachzudenken. Es dauerte auch nicht lange bis ich den Raum fand.

Als ich ihn betrat fiel mir gleich ein bekanntes Gesicht auf. Der Junge, der damals mit Becky ins Zimmer gekommen war. Steven.

Als er mich sah, lächelte er sofort und winkte mich zu sich ran. Ich ging lächelnd zu ihm hin.

„Hi!“, sagte er mit einem Grinsen im Gesicht. „Hi!“, antwortete ich mit demselben Grinsen.

„Du kannst dich gern neben mich setzen, wenn du möchtest“, bot er mir freundlich an. „Das mach ich doch gern“, antwortete ich glücklich. „Ich kenne hier ja sonst niemanden.“

Froh über das Angebot setzte ich mich auf den freien Platz neben Steven. Der schien sich wahnsinnig darüber zu freuen. Etwas zu sehr, wenn es nach mir ging. Er schien ja großes Interesse an mir zu haben. Das gefiel mir überhaupt nicht. Ich wusste überhaupt nicht wie ich mit so einer Situation umzugehen hatte. Aber am besten tat ich erst einmal so als ob nichts wäre.

„Ach ja! Das hier neben mir ist Adrian. Er ist Beckys fester Freund“, informierte Steven mich und zeigte auf den anderen Platz neben sich.

Ich schaute rüber zu dem Platz. Dort saß ein Junge an einem Laptop. Er hatte blondes kurzes Haar und hatte vor sich einen Laptop auf dem er herum tippte.

Kurz nachdem er merkte, dass ich und Steven zu ihm rüber sahen, hörte er auf zu tippen und erwiederte unsere Blicke. Er lächelte fröhlich und begrüßte mich. „Hallo! Ich bin Adrian!“

Ich erwiederte das Lächeln und stellte mich natürlich auch vor. „Hi! Ich bin Melanie!“

Adrian schien ziemlich nett zu sein. Außerdem ziemlich computerverrückt. Denn während des ganzen Unterrichts durfte er seinen Laptop anbehalten und damit im Unterricht helfen.

Währen des Unterrichts erklärte mir Steven auch, dass er für das Schulcomputersystem verantwortlich war. Das war echt beeindruckend. Becky hatte echt einen coolen Freund.

Der Unterricht zog sich echt in die Länge. Ich war nicht gerade begeistert von Mathematik. Ganz im Gegensatz zu Steven und Adrian. Den Beiden schien der Unterricht sichtlich Spaß zu machen.

Als auch Mathematik endlich zu ende war, machte ich mich auf zum Geografie-Unterricht. Diesen hatte ich wieder mit Taja zusammen. Geografie mochte ich zwar eigentlich nicht so gerne, aber mit Taja machte es doch einigermaßen Spaß. Sie hatte viel Humor übrig und brachte alle immer wieder zum Lachen.

Dann war auch endlich dieser Unterricht zu ende und damit war mein Schultag auch ende. Endlich frei. Damit hatte ich meinen ersten Schultag doch schon gar nicht mal so schlecht überstanden. Es wartete jedoch noch eine große Überraschung auf mich.

Da Taja noch etwas mit dem Lehrer zu besprechen hatte, ging ich schon mal in die Richtung, in der die Cafeteria liegen sollte. Natürlich hatte Taja mir vorher gesagt in welche Richtung ich gehen sollte. Da der Lehrer uns 10 Minuten früher hatte gehen lassen, war der Gang, durch den ich gehen musste komplett leer gefegt. Mich störte das nicht weiter. Diese Stille war eigentlich ganz angenehm.

Ich schlenderte einfach nur den Weg entlang und sah schon bald, dass eine größere Halle vor mir lag. Taja sagte mir, dass die Cafeteria gleich geradeaus lag. Da war sie ja echt nicht zu verfehlen.

Als ich zum Durchgang zur Halle ankam, blieb ich abrupt stehen. Etwas ein kleines Stückchen weiter weg in der Halle, hatte meine Aufmerksamkeit erregt. Zwei Personen. Bei genauerer Betrachtung konnte ich auch erkennen wer es war. Es waren Becky und Wolfram!

Was machten die denn hier? Es war doch eigentlich noch Unterricht. Eine noch bessere Frage aber war: WAS ZUM TEUFEL TATEN DIE BEIDEN DA KÜSSEND? Ich dachte Becky hatte einen Freund. Wieso küsste sie dann aber Wolfram? Sie betrog ihn doch nicht etwa?

Davon war ich vollkommen geschockt. Ich presste mich nah an die Wand, so dass die Beiden mich wohl hoffentlich nicht bemerken würden.

Vorsichtig sah ich die Beiden weiterhin an. Die hörten ja gar nicht mehr auf damit! Oh man! Mein erster Tag hier und schon wurde ich in so etwas verwickelt. Was sollte ich denn jetzt machen verdammt noch mal!

Waldspaziergang

Kapitel 6

Waldspaziegang
 

Langsam schritt ich den Gang zur Cafeteria entlang. Ich hatte gewartet bis Wolfram und Becky aufgehört hatten sich zu küssen und dann auch in die Richtung der Cafeteria gegangen waren. Natürlich hatte ich danach noch gewartet, damit sie einen großen Vorsprung hatten. Ich wollte ihnen schließlich nicht über den Weg laufen.

Noch immer schwirrte mir die ganze Sache im Kopf herum. Was sollte das? Wenn Becky einen Freund hatte warum küsste sie dann Wolfram? Natürlich wusste ich natürlich nicht wie Beckys und Adrians Beziehung lief, aber trotzdem.

Ich hatte noch nie viel von Affären gehalten. Wenn eine Beziehung nicht funktioniert sollte man sie beenden. Ganz einfach!

Natürlich hatte ich da gut reden. Ich hatte noch nie eine Beziehung und hatte natürlich noch mit niemanden Schluss gemacht. Vielleicht war das ja gar nicht so leicht. Aber was solls! Ich musste es einfach aus meinem Kopf bekommen. Ich war schließlich noch keine so gute Freundin, dass ich Becky einfach darauf ansprechen konnte. Also vergessen, vergessen, VERGESSEN!

Jetzt kam ich an der Cafeteria an. Ich sah mich um. Sie war ziemlich groß und pompös eingerichtet. Im Gegensatz zum restlichen teil des Schlosses, war hier kein gruseliger Touch mehr. Es sah aus wie in Speisesaal eines echten Königs. Die Farben hielten sich in Rot und Gelb. Rechts war eine große Theke mit allen möglichem Essen. Im Rest des Raumes standen runde Tische an denen sich bereits einige Schüler gesetzt hatten.

An einem der Tische saß bereits Becky. Als sie mich entdeckte, winkte sie mir freudig zu.

Ich setzte ein Lächeln auf und hoffte, dass es nicht zu sehr gekünstelt aussah. Aber als ich mich zu ihr hinsetzte, erwiederte sie mein Lächeln freundlich. Sie schien wohl nichts zu merken.

„Na wie war die erste Hälfte deines ersten Schultages?“, fragte sie interessiert. Ich fragte mich wirklich wie man so nett und doch so hinterhältig sein kann und seinen Freund betrügt.

„Also ging alles ziemlich gut. Ich bin überrascht wie freundlich alle sind. Das kenne ich von meiner alten Schule gar nicht.“

„Ist ja auch eher wie eine Privatschule hier. Auf öffentlichen Schulen ist die Kriminalität halt immer etwas höher. Ausserdem lernen die Schüler hier alle freiwillig.“

„Ja das stimmt allerdings. Ich denke hier wird es mir noch ziemlich gut gefallen.“ Natürlich nur solange ich vergaß, was ich vor ein paar Minuten gesehen hatte.

Verdammt! Jetzt dachte ich schon wieder daran. Ich seufzte innerlich. Es würde wohl wirklich noch eine ganze zeit dauern bis ich normal mit Becky umgehen konnte. Das würde mir hoffentlich leichter fallen, wenn dieser Wolfram nicht in der Nähe war.

„Und auf was hast du Hunger heute?“, fragte Becky mich plötzlich und riss mich aus meinen Gedanken.

Ich überlegte. Zu Hause beschränkten sich meine Mittagessen auf Nudeln, Lasagne, Pommes und Reisgerichte. Ein Feinschmecker war ich ja nicht gerade. Aber ich hatte ja auch keine Ahnung was hier angeboten wurde.

„Naja kommt drauf an was man hier so bekommt.“

„Also eigentlich vieles. Man kann sich auch alles selbst zusammen stellen. Wollen wir mal zur Theke gehen?“

Damit war ich doch gleich einverstanden. Ich nickte aufgeregt und stand sofort auf. Erst jetzt merkte ich, dass ich ziemlichen Hunger hatte. Durch die ganze Aufregung hatte ich meinen Magen gar nicht bemerkt.

Zusammen ging ich also mit Becky zur Theke und konnte nur staunen. Es gab wirklich fast alles. Aus bestimmt an die hundert Angebote, konnte man sich alles zusammen stellen. Ich konnte mcih nur ganz schwer entscheiden. Es war so viel. Aber am Ende konnte ich mir doch ein himmlisch riechendes Essen zusammen stellen, genauso wie Becky.

Fröhlich ging ich zurück zu unserem Tisch und fing sofort an zu Essen. Es schmeckte köstlich! Sogar besser als zu Hause. Ich konnte mich echt gut an mein neues zu Hause gewöhnen.

Nach einer Weile kam auch Taja zu uns und beteiligte sich am Essen. Dann dauerte es auch nicht lange bis Steven und Adrian zu uns kamen und sich auch etwas aßen. Die restlichen Mädchen stießen nicht zu uns. Sie hatten in der Mittagspause noch Unterricht. Aber sie hatten allerdings danach keinen Unterricht mehr und konnten dann essen.

Nach dem Essen hatte ich endlich frei und konnte machen was ich wollte. Die einzigsten die außer mir jetzt keinen Unterricht mehr hatten waren Janine und Ellen. Sie hatten vor in die nahe gelegene Stadt shoppen zu gehen. Da ich allerdings keine neuen Kleider brauchte und ansonsten vom shoppen nicht viel hielt, wollte ich nicht mitkommen.

Da mir nichts besseres einfiel, ging ich ein bisschen im Wald, der um die Schule herum lag, spazieren. Ich fand es schon immer toll in so einer Gegend spazieren zu gehen. Es wirkte immer so unheimlich. Ich gruselte mich ja immer ziemlich gerne. Deshalb hatte ich auch wenig Angst. Natürlich konnte man seine Angst nicht komplett abstreifen, aber es gab doch wenig vor dem ich mich gruselte.

Der Weg auf dem ich nun lang schlenderte ging immer geradeaus und machte bis jetzt noch keine Kurve. Die Bäume standen alle ziemlich dicht aneinander und ließen kaum Licht durch. Nur über dem Weg konnte man ganz klar in den Himmel sehen. Aber da der Himmel sowieso bedeckt war, war es ziemlich dunkel. Das machte den Wald noch viel gruseliger. Mich überlief ein Schauer. Wie schön!

Aber Moment mal! Irgendetwas stimmte hier nicht! Es war so ruhig. Nicht mal Vogelgesang war zu hören. Auch der Wind schien gestoppt zu haben, denn ich hörte auch kein Rauschen der Blätter mehr.

Ich blieb stehen und sah mich. Das war jetzt etwas zu gruselig. So konnte schließlich auch ein Horrorfilm laufen. Mädchen läuft allein durch den Wald und wird von Massenmörder abgestochen.

Jetzt bekam ich noch mehr Angst. Manchmal ging meine Fantasie echt mit mir durch. Also ganz ruhig. Ich atmete tief ein und wieder aus. Warum sollte ausgerechnet mir hier ein Mörder über den Weg laufen. Das war doch schwachsinnig. Ich versuchte mir diese Idee aus zureden, aber so ganz gelang mir das nicht. Es war immer noch unheimlich.

Langsam überlegte ich ernsthaft ob ich nicht wieder umkehren sollte. Vielleicht war das ja besser.

Ich blieb stehen und drehte mich langsam um. Gerade als ich wieder los gehen wollte, hörte ich ein Knacken. Hektisch huschten meine Augen hin und her, aber ich konnte nichts entdecken.

Vielleicht war es ja auch nur ein Vogel gewesen. Aber dann hätte man doch eigentlich Vogelgesang hören müssen oder?

Ich traute mich nicht auch nur einen Schritt weiter zu gehen. Wie erstarrt stand ich nun da und bewegte mich keinen Millimeter.

Noch ein Knacken. Ich versuchte ausfindig zu machen aus welcher Richtung das Geräusch kam. Ich sah nach rechts und dann wieder nach links... da war was.

Im dunklen Dickicht der Bäume strahlten 2 glühende Augen hervor.

Vor Angst konnte ich mich immer noch nicht bewegen. Das war schlimmer als jeder Horrorfilm. Davor hatte jeder Angst.

Ganz langsam kam das Augenpaar näher... und näher... näher...

Dann trat das Wesen, dem sie gehörten auf den Waldweg.

Braunes zerzaustes Fell, eine riesige Schnauze mit riesigen gefletschten Zähnen und gelb leuchtenden Augen.

Ein riesig großer Wolf.

Rettung in letzter Sekunde

Kapitel 7

Rettung in letzter Sekunde
 

Starr vor Angst starrte ich den riesigen Wolf vor mir an.

Seit wann gab es hier Wölfe? Gut ich war zwar zum ersten mal hier, aber so etwas muss einem doch gesagt werden.

Aber seit wann werden Wölfe so groß? Das Vieh war bestimmt 2 ½ Meter groß. Ich hatte noch nie von einer Wolfsart gehört die so groß wird. Ausserdem sah er nicht normal aus. Seine Hinterbeine sahen irgendwie länger aus und ich wettete, dass er damit hervorragend springen könnte, ähnlich wie ein Hase.

Oh man was dachte ich jetzt schon wieder? Ich sollte mir lieber überlegen wie ich hier weg kam. Mit diesen gefletschten Zähnen hatte der Wolf garantiert Hunger. Und das er nun anfing zu knurren verstärkte meine Vermutung nur.

Ganz langsam löste ich mich aus meiner Starre und setzte einen Fuß nach hinten. Nun eigentlich war das ja genau die falsche Richtung. Aber was sollte ich denn machen? Den richtigen Weg versperrte schließlich der Wolf und ich sollte mich wohl lieber erst einmal weiter von ihm entfernen bevor ich daran denken konnte wieder in Richtung Schule zu laufe. Sonst erwischte er mich wohl möglich.

Der Wolf fixierte mich mit seinen gelb glühenden Augen. Das machte mir noch mehr Angst. Er schien sich vollkommen auf die Jagd nach mir zu konzentrieren.

Ich setzte auch meinen anderen Fuß vorsichtig nach hinten. Wenn ich nur langsam blieb, hatte er vielleicht kein Interesse an mir. Weiter setzte ich langsam Fuß nach Fuß ach hinten ohne mich um zu drehen. Doch das war leider ein Fehler. Ich sah keineswegs wo ich hin lief und stolperte demnach auch über einen Stein.

Unsanft landete ich auf meinem Hintern starrte angst erfüllt zu dem Wolf. Dieser schien das auch gleich als Einladung zu nehmen mich an zu greifen. Er setzte zu einem großen Sprung an und war dann direkt über mir.

Angst erfüllt verschränkte ich die Arme vor meinem Gesicht und kniff die Augen zusammen. Ich erwartete die großen Zähne in meinem Fleisch zu spüren, wie er versuchen würde mich zu zerreißen und dann genüsslich verspeisen würde. Doch nichts dergleichen kam.

Ich hörte nur plötzlich ein winseln und ein lautes Krachen. Ganz langsam öffnete ich die Augen und nahm meine Arme herunter.

Verwundert starrte ich auf den Jungen der nun vor mir stand. Er stand mit dem Rücken zu mir und so konnte ich sein Gesicht nicht erkennen. Er trug einen langen schwarzen Mantel und hatte eine Kapuze aufgesetzt.

Verwirrt sah ich mich um und suchte nach dem Wolf. Ein paar Meter weiter weg lag er. Auf dem Boden. Er sah knurrend zu dem Fremden vor mir. Der Baum hinter ihm hatte eine riesig große Delle.

Wie war das denn passiert? War er etwa dagegen geprallt? Wie das denn? Hatte der Fremde mich etwa vor diesem Wolf gerettet? Das war zwar nahe liegend, aber wie hatte er das geschafft. Dieser Wolf war sogar größer als er. Kein Mensch könnte gegen ihn bestehen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Was war hier los?

Plötzlich ging der Fremde ein paar Schritte vorwärts auf den Wolf zu. Der Wolf knurrte weiter, drückte sich allerdings immer mehr auf den Boden. Es sah aus... als ob der Wolf eigentlich mehr Angst hatte von ihm und das Knurren nur eine natürliche Reaktion war.

Der Fremde bleib stehen. Immer noch hatte er eine gewisse Distanz zu dem Wolf. Dann fing er an in einer seltsamen Sprache zu dem Wolf zu sprechen. Zumindest glaubte ich das er es war. Ohne sein Gesicht zu sehen war es schwer das zu beurteilen, jedoch kamen die Worte aus seiner Richtung. Der Wolf spitzte die Ohren und schien ihm zu zu hören. Dann lief er plötzlich mit einem wahnsinnigem Tempo davon.

Ich schaute dem Wolf verwirrt nach. Was war nun los? Hatte der Wolf das etwa verstanden?

Ich sah wieder zu meinem Retter. Dieser drehte sich zu mir um. Nun konnte ich endlich sein Gesicht sehen. Es war bleich und rote Augen sahen mich misstrauisch an. Unter der Kapuze kamen braune Haarspitzen zum Vorschein. Er schien nicht älter als ich zu sein. Aber der Hauptunterschied zwischen uns war, dass er wunderschön war. Sein Gesicht war makellos, rein und glatt. Einfach wunderschön. Seine Haut wirkte allerdings auch ziemlich blass. Ja beinahe weiß. Aber das lies ihn nich schöner aussehen. Es stand ihm ausgezeichnet.

Langsam kam er näher auf mich zu und kniete sich direkt vor mir hin.

„Geht es dir gut?“ Seine Stimme war dunkel und ziemlich erwachsen. Sie klang wie die Stimme eines Engels in meinen Ohren.

Aus irgendeinem Grund wurde mir ziemlich warm und ich war mir sicher, dass ich jetzt rot im Gesicht war.

„Ähm... ja, ja mir geht’s gut.“

Mein Retter lächelte mich an und mir lief ein Schauer über den Rücken. Was war denn nur los mit mir? Der brachte mich ja vollkommen außer Fassung. Dabei kannte ich ihn ja noch nicht einmal.

„Gut. Ich sollte dich dann besser wieder zurück zur Schule bringen.“ Der Fremde stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und lies mich von ihm hochziehen. Dann ging er los in die richtung aus der ich gekommen war und ich lief schnell hinterher um neben ihm herzulaufen.

Verwirrt sah ich ihn an.

„Woher wissen sie denn, dass ich zu der Schule hier in der Nähe gehe?“

Er lächelte, sah mich aber nicht an. Er achtete präzise auf den Weg, den wir liefen.

„Ich gehe auch dort hin. Wir haben uns sogar schon mal dort gesehen.“

Jetzt war ich noch mehr verwirrt. Ging er etwa in einen von meinen Kursen? Ich konnte mich beim besten Willen nicht an ihn erinnern.

Er bemerkte anscheinend mein verwirrtes Gesicht, denn er fing leise an zu Lachen.

„Du erinnerst doch wohl nicht was? Na du wirst es ja noch sehen.“

Mit nichts mehr hätte er mich noch mehr verwirren können. Ich hatte keine Ahnung wer er war und er sprach weiterhin in Rätseln. Ich seufzte innerlich. Was sollte ich denn nun machen?

Die ganze Zeit über gingen wir schweigend neben einander her. Ich schaute immer wieder verstohlen zu ihm herüber, aber er würdigte mich keines Blickes. Dafür lächelte er allerdings die ganze Zeit. Er kam mir echt seltsam vor. Aber ich traute mich auch irgendwie nicht ihn etwas zu fragen. Ach manchmal war ich echt zu doof.

Aber warum wollte ich ihn überhaupt etwas fragen? Konnte mir doch eigentlich egal sein, oder?

Langsam kam die Schule wieder in Sicht. Ich war erleichtert endlich wieder sicher zu sein.

Wir kamen der Schule immer näher und es dauerte auch nicht lange bis wir vor dem Eingang standen. Ich blickte zu dem Fremden. Diesmal sah er mich an.

„So da wären wir. Sicher angekommen!“

„Ähm ja. Vielen Dank. Ich hab mich ja auch noch gar nicht für meine Rettung vorhin vor dem riesigen Wolf bedankt. Vielen vielen Dank, dass ihr mir das leben gerettet habt.“ Ich lächelte ihn lieb an.

„Ach was ist keine Ursache. Aber ich muss dir sagen, dass es nicht ratsam ist einen dunkeln Wald allein zu betreten.“

Ich lächelte verlegen.

„Ja ich weiß und in Zukunft werde ich es auch garantiert nicht mehr tun.“

„Sehr gut! Dann geh mal jetzt schön rein und bleib da am besten. Ich muss wieder los, also bis dann!“

Er musste wieder los? Wollte er etwa wieder in den Wald hinein? Ich durfte da nicht allein hinein, aber er? Na gut er konnte den Wolf verscheuchen, wie auch immer er das getan hatte. Vielleicht war er ja oft darin und kannte sich gut aus... aber trotzdem war es unfair.

Ich hatte allerdings keine Chance mehr weiter darüber nachzudenken. Denn plötzlich beugte sich der Fremde vor und küsste mich auf die Wange. Ich nahm die Farbe einer Tomate an und konnte mich nicht rühren vor erstaunen.

Als er mir wieder in die Augen sah, grinste er.

„Mein Name ist Warren. Es ist mir eine Ehre dich kennen zu lernen.“ Nach diesem Satz, drehte er sich um und lief zurück in den Wald.

Ich blieb perplex immer noch vor der Tür meiner neuen verwirrenden Schule stehen.

Warren Craven

Kapitel 8

Warren Craven
 

Verwirrt saß ich in meinem Zimmer und sah an die Wand. Ich erinnerte mich nicht mehr wirklich daran wie ich überhaupt hier her gekommen war.

Erst jetzt wurde mir erst richtig bewusst was überhaupt passiert war. Ich wurde fast von einem riesigem Wolf umgebracht.

Mein Atem beschleunigte sich etwas und leise kullerten mir die Tränen über die Wangen. Ich war gerade mal so mit dem Leben davon gekommen.

Nach einigen Minuten hatte ich mich wieder unter Kontrolle und meine Gedanken schweiften zu meinem Retter.

Er war wunderschön gewesen. So etwas hatte ich noch niemals gedacht, besonders nicht von einem Jungen. Es war schon seltsam. Der Junge war doch an sich seltsam gewesen.

Warren...

Ich sagte diesen Namen in meinem Kopf immer wieder langsam auf. Der Klang seines Namens lies mich vor Aufregung zittern und ich bekam eine Gänsehaut.

Mein Gott! Was war nur los mit mir? Keine Junge hatte es bis jetzt geschafft mich so zu verwirren.

Ich schob alle Gedanken an diesen Warren beiseite und überlegte was ich jetzt machen sollte. Beiläufig sah ich dabei auf die Uhr. Es war bereits 18 Uhr! Abendessenszeit!

Schnell stand ich auf und rannte zur Cafeteria. Die anderen hatten mich vorher schon gewarnt, dass wenn man nicht zu bestimmten Uhrzeiten da war, die Cafeteria geschlossen war.

So schnell ich konnte suchte ich den Weg. Einige male lief ich allerdings in einen falschen Gang und merkte dies leider auch erst nach einer Weile. Ich kannte mich natürlich immer noch nicht so gut aus, aber schon bald fand ich den richtigen Gang. Der ellenlange Gang zur Cafeteria.

Bei der Tür angekommen, verschnaufte ich erst einige Sekunden bis ich endlich hinein ging.

Suchend sah ich mich um. Nach einer Weile erblickte ich meine Freunde an einem Tisch sitzen. Schnell ging ich zu ihnen und setzte mich. Becky sah mich besorgt an.

„Alles in Ordnung? Wir haben uns schon Sorgen gemacht, dass du gar nicht mehr kommst.“

Ich atmete tief ein, denn ich war immer noch etwas aus der Puste vom rennen.

„Naja ich hab nicht auf die Uhr gesehen und ich musste erst mal etwas verdauen“

„Was denn?“, wollte Janine wissen. Sie beugte sich etwas näher zu mir rüber um besser mit hören zu können. Sie schien sehr neugierig zu sein. Ich hoffte nur, dass sie nicht der typische Klatschtantentyp war. So etwas konnte ich ganz und gar nicht leiden.

Ihre blonden Haare fielen ihr bei ihrem Vorhaben unweigerlich ins Gesicht. Naja sie waren mehr blond gefärbt, denn ihr Haaransatz war braun. Ich hatte keine Ahnung ob das Absicht war oder nicht. Ihre Augen hatte sie immer mehr etwas zusammengekniffen, was mir jetzt erst so richtig aufgefallen war. Aber ich bewunderte sie wirklich um ihre haut. Von nahem konnte ich jetzt erkennen, dass sie wirklich rein war. Keine Pickel oder sonstiges. Wie machte sie das nur?

„Naja...“, find ich an. Wie sollte ich das jetzt genau erklären?

Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Hinter mir stand der Schulleiter und lächelte mich an.

Was machte er denn jetzt hier? So weit ich das gesehen hatte, essen Lehrer nicht hier. Also blieb nur noch die Möglichkeit, dass irgendjemand etwas ausgefressen hatte.

„Gute Abend!“ Seine Stimme klang freundlich und nichts lies etwas darauf schließen, dass irgendjemand etwas angestellt hatte. Was aber sollte ihn sonst hier her locken?

Immer noch überrascht sah ich ihn an und auch die anderen schienen ihn nicht erwartet zu haben.

„Guten Abend Herr Rektor“, begrüßten wir ihn alle höflich. Direktor Elvburry lächelte jeden einmal an und wandte sich dann an mich.

„Melanie würdest du bitte mal mit mir kommen?“ Ich erschrak. Hatte ich etwa was angestellt? Soweit ich wusste ja nicht. Er schien meinen panischen Gesichtsausdruck zu bemerken und fuhr schnell fort.

„Ich muss noch mal was mit dir besprechen. Keine Angst du hast nichts angestellt.“

Damit war ich erst einmal erleichtert. Also bekam ich keinen Ärger.

Ich nickte und stand auf.

Der Rektor ging voraus und ich folgte ihm. In dem Büro des Direktors war ich ja noch nie gewesen. Auch in meiner alten Schule hatte ich dort nie hingemusst. Gott sei Dank!

Ich folgte ihm nun also durch die langen Gänge der Schule. Die Wände in diesem teil des Schlosses schienen kahler zu sein. Kein Bild war hier und ich sah nur ein einzelnes Fenster auf dem ganzen Weg. Ob das etwas bestimmtes zu bedeuten hatte, wusste ich nicht, aber es kam mir dadurch etwas ungemütlicher vor. Im Normalfall sollte der Rektor doch freundlich wirken. Wenn man nun allerdings auf dem Weg dorthin sich nicht wohl fühlte, traute man sich gleich nicht mehr zu ihm.

Aber naja mich interessierte es eigentlich wenig, solange ich nicht öfters da hin musste.

Nun kamen wir beim Büro an. Innen drin sah es allerdings auch nicht viel angenehmer aus. Die Wände waren immer noch kahl, bis auf ein einzelnes Bild was rechts an der Wand hing. Auf dem Portrait war ein Mann zu sehen, der dem Rektor ziemlich ähnlich sah, nur älter. Der Mann hatte ganz weiße Haare, viele Falten im Gesicht und seine Nase schien etwas größer zu sein. Ausserdem guckte er ziemlich finster drein. Seine Augen waren mehr Schlitze, die einen an funkelten. Das hob die Stimmung der Atmosphäre nicht gerade.

Wen man direkt hinein trat, schaute man auf einen großen Holzschreibtisch auf dem allerhand Papiere zerstreut waren. Der Direktor schien kein sehr ordentlicher Mensch zu sein. Links von mir befand sich nichts weiter als eine Tür. Ich nahm an, dass dort wahrscheinlich das Schlafzimmer des Rektors lag. Er musste schließlich auch irgendwo schlafen. Rechts hing wie schon gesagt das Bild und daneben stand ein Schrank mit Büchern und Akten.

Elvburry setzte sich nun hinter seinen Schreibtisch und deutete mir mit einer Handgeste an mich ihm gegenüber zu setzen. Ich nahm seine Einladung gerne an und setzte mich.

„Also Melanie, ich hab über dein kleines Abenteuer im Wald gehört.“

Ich schaute ihn überrascht an. Woher wusste er denn davon?

„Warren hat mir alles darüber erzählt und es tut mir wirklich Leid, dass dir so etwas widerfahren ist. Normalerweise kommt so etwas nicht vor“, beantwortete er mir meine ungestellte Frage sofort.

„Naja es war schon ziemlich seltsam.“

Das war ja eigentlich noch Untertrieben. Von einem riesigen Wolf angegriffen zu werden, gehörte zu den Ereignissen, die man eigentlich eher in Büchern las.

„Wie schon gesagt es ist nicht normal. Aber keine Angst nochmal wird das nicht passieren. Allerdings habe ich eine Bitte an dich.“

Sein Gesicht wurde plötzlich ziemlich ernst und ich muss sagen nun wirkte er nicht mehr freundlich und nett, sondern eher einschüchternd. Seine Gesicht wirkte härter und nun konnte man auch die leichten Falten sehen, die vorher gar nicht so sehr aufgefallen waren, aber wohl doch definitiv da gewesen sein mussten.

„Ich muss dich bitten keinem von den anderen von diesem Ereignis zu erzählen. Es ist sehr wichtig, dass keiner weiß, dass in unserem Wald Wölfe leben. Viele würden panische Angst bekommen und vielleicht sogar von der Schule gehen. Ich versichere dir, dass sie keine Gefahr mehr sind, wir haben sie ziemlich gut unter Kontrolle.“

Nun das leuchtete ein, denn so etwas würde dem Ruf der Schule schaden. Natürlich machte der Rektor sich da Sorgen.

„OK ich erzähle niemandem etwas.“

Nun lächelte der Rektor wieder und all der Ernst war wie weggeblasen.

„Das ist schön! Dann kannst du jetzt wieder zurück gehen. Ich denke mal deine Freunde sind bereits wieder in ihre Zimmer verschwunden und du kannst dich auch gleich dorthin bewegen.“

Ich bedankte mich für diesen Rat, stand auf und begab mich dann auf den Weg in mein Zimmer. Diesmal fand ich den Weg sogar ziemlich schnell. Gott sei dank war ich gut darin mir Wege zu merken.

Im Zimmer angekommen wurde ich sofort von Becky begrüßt, deren Laune immer noch ziemlich gut war.

„Also was wollte der Rektor? Los! Sag schon!“

Ich lies mich auf mein Bett plumpsen und seufzte erst einmal.

„Nichts besonderes. Nur noch etwas formelles, weil ich ja neu bin.“

Ich hoffte wirklich, dass sie sich mit dieser Antwort zufrieden geben würde und nicht noch weiter nach hakte. Gott sei Dank tat sie das aus auch. Es war wohl nicht interessant genug um es herauszufinden. Während wir uns beide nun unsere Schlafanzüge anzogen, konnte ich wieder nachdenken. Mir erschien gleich das Bild des riesigen Wolfes vor meinem inneren Auge und es jagte mir immer noch einen Schauer über den Rücken. Ich versuchte vergebens zu ergründen was das ganze für einen Sinn ergeben sollte. Aber irgendwie ergab es keinen. Ein unnatürlich großer Wolf greift mich an, ich werde von einem Schüler aus der Spezialklasse gerettet und am Ende soll ich niemanden etwas davon erzählen.

„Hey warte mal!“, sagte Becky plötzlich und sah mich neugierig an. „Du wolltest doch vorhin noch etwas erzählen bevor der Direktor kam.“

Oh oh! Jetzt musste ich mir schnell etwas einfallen lassen. Da fiel mir ein, ich sollte doch wahrscheinlich nur nichts von dem Wolf erzählen. Ich konnte doch trotzdem von Warren erzählen.

„Ähm... ja weißt du... ich bin im Wald spazieren gegangen und bin da auf Warren Craven gestoßen.“

Ich hoffte nur, dass jetzt nicht zu viele Fragen kommen würden. Ich hatte keine Ahnung wie ich auf sie antworten sollte.

Beckys Augen fingen jedoch regelrecht an zu leuchten.

„Oh du hast Warren getroffen? Du Glückspilz! Er ist ja so höflich und gutaussehend! Was habt ihr zusammen gemacht?“

Sie war in ihrem Redeschwall gar nicht zu bremsen. Das konnte ja noch heiter werden.

„Ähm er hat mich nur zurück zur Schule gebracht, weil ich mich etwas verlaufen hatte. Wirklich nichts aufregendes“, beschwichtigte ich sie, aber ich ahnte jetzt shcon, dass die Fragen nicht so schnell versiegen würden.

„Und über was habt ihr geredet?“

„Ähm über eigentlich gar nichts. Er hat nicht viel geredet.“

Das entsprach wenigstens der Wahrheit. Wir hatten schließlich über wirklich nichts geredet. Er hatte mich nur zurückgebracht.“

Mit dieser Antwort gab Becky sich dann auch einigermaßen zufrieden und sie redete mich über irgendein anderes Thema voll, bei dem ich aber kaum zuhörte. Ich hing eher wieder meinen eigenen Gedanken nach.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2008-09-15T11:39:04+00:00 15.09.2008 13:39
erst mal danke für die Werbung ^^
bis jetzt find ich es hammer
wie gut du alles beschreiben kannst das find ich voll
toll *.*
ich hab jetzt nur keine zeit weiter zulesen aber
ich laufe der Woche werde ich es bestimmt
noch weiter
lesenen ..
*__~


Von: abgemeldet
2008-09-06T12:07:40+00:00 06.09.2008 14:07
Also als kleinen Tipp kann ich dir jetzt schon Mal geben, dass du die Kapitel vielleicht ein wenig länger gestalten könntest. Ist immer recht schade, wenn du so kurz sind.

>Natürlich wusste ich natürlich nicht <
- Hier hast du eine Wiederholung, ich würde auf jedenfall eines der "natürlich" streichen, wenn nicht sogar beide.
Allgemein hast du in diesen Absatz sehr oft "natürlich" benutzt, ich würde es anders formulieren.
Wenn nämlich alles so "natürlich" wäre, bräuchte man sich ja keine Gedanken darum machen.

>Jetzt kam ich an der Cafeteria an.<
Den Satz würde ich komplett streichen, klingt fast als würde das TomTom sagen v.v

>Sie war ziemlich groß und pompös eingerichtet<
- Sowas, habe ich Mal gelernt, sind tote Methapern. Woran erkennt der Protagonist, dass es ziemlich groß und pompös eingerichtet ist, anhand welcher Gegenstände, oder Möbeln macht er das aus?
Klar, man kann nicht alles beschreiben, aber gerade sowas, was ja wohl auch öfters in der Geschichte vorkommt, oder wichtig ist, muss natürlich beschrieben werden, damit der Leser sich dies bildlich vorstellt.

>fragte sie interessiert. Ich fragte mich <
- Wortwiederholung ^.~

>eine Privatschule hier. Auf öffentlichen Schulen ist die Kriminalität halt immer etwas höher. <
- Welche Studie beweist das, woher weiß Becky das, gibt es dafür Beispiele, aus Dokus, Zeitungen, oder andere Medien, die dies beweisen.
Gerade bei solchen Behauptungen muss man auch wirklich einen Beweis dafür haben, sonst wirkt es wie dazwischen geworfen

>„Und auf was hast du Hunger heute?“,<
- ...heute Hunger...

>Aus bestimmt an die hundert Angebote...<
- *g* Jetzt kommt mir meine Ausbildung zu gute ^.~
Ich denke man muss nicht sagen, dass dies, für einen tag, fast vollkommen unmöglich ist, vom Aufwand her, den Preisen und dem Platz, über 100 verschiedene Einzelgerichte bereit zu stellen oder? Es seidenn es wäre ein Supermarkt bei dem man die Sachen kauft und selbst kocht, oder warm macht

>sich auch etwas aßen.<
- Entweder: ...auch etwas aßen
Oder: ...sich auch etwas nahmen

Insgesamt hättest du den Wald etwas mehr beschreiben können, da fehlen mir die Beschreibungen der Umgebung. Allerdings ist die Spannung durch die kürzeren Sätze gut gesetzt, so wirkt das ganze schon besser als wären es ellenlange Sätze mit zich Kommas, so wie dieser jetzt hier ^.~

Allgemein betrachtet und im Vergleich der restlichen Kapitel gefiel mir das 5 besser. Aber hey, das ist ja normal, man kann ja nicht alle Kapitel gleich mögen.

Von: abgemeldet
2008-08-31T21:22:04+00:00 31.08.2008 23:22
So, kommen wir zu Kapitel 5
*Block zückt*
*Stift nimmt*

Anhand der Überschrift dürfen wir also wohl hoffen, dass wir endlich mehr über die Spezialklasse erfahren werden?
Find ich gut, denn die FF brauch etwas, weswegen die Leser drann bleiben, etwas spannendes, oder außergewöhnliches.

>Deshalb helfen sie den Lehrern auch im Unterricht<
- Heißt das etwa, die stehen im Unterricht dabei? Denn so klingt das und dann müssten es doch rein theoretisch mehr wie 5 Schüler sein. Ich würde es vielleicht so formulieren, dass die Spezialklassen bei der Vorbereitung des Unterrichtes helfen.
Obwohl ich diese Tatsache an sich schon sehr komisch finde, denn so eine Schule müsste doch eigentlich auch überdurchschnittlich gute Lehrer haben.

*lol*
Die sehen alle unglaublich gut aus? Na das klingt eigentlich nach Mary Sue, aber Mal gucken wie du das umsetzt.

>Er war voller Hass<
- Hui, Rivalität?
Da scheint sich die Becky wohl in den Wolfram verliebt zu haben und ist eifersüchtig?

Also an dieser Stelle muss ich ja wohl Mal sagen, dass das Gespräch ziemlich gut dahin passt, es ist wirklich ein typisches Pausengespräch. Gut getroffen also ^.^
Auch wenn ich es nicht so mit dieser Perspektive habe und auch nicht so für solche Geschichten bin, finde ich es schade, dass du so wenig Leser hast. Scheint nämlich ein recht großes Projekt zu werden.

>Also sah ich nach vorn und hörte dem Lehrer zu.
Der Unterricht ging für mich schnell herum...<
- An dieser Stelle würde ich einen Absatz machen, damit man sieht, dass da wieder eine Zeitverschiebung war.

Meiner Meinung nach geht der Unterricht etwas zu schnell zuende, das ganze wirkt dadurch sehr hektisch. Du könntest die Stunden vielleicht etwas mehr, aber natürlich interessant, beschreiben.Vielleicht, wie sich die anderen Schüler so verhalten, wenn da etwas Besonderes ist, oder die Lehrer, oder auch einfach nur den Stoff. Hat irgendwer Schwierigkeiten damit, passen alle Schüler auf, gibt es einen Klassenlcown, nen Streber, oder sonst irgendwas, was einen die Aufmerksamkeit vom Unterricht nimmt?

>Es wartete jedoch noch eine große Überraschung auf mich.<
-Sowas ist gut, damit der Leser drann bleibt ^.~

Den letzten Absatz finde ich gut, da du zum einen nicht sofort geschrieben hast, wer da steht und was die da machen und, dass da ganz offensichtlich eine Verschwörung vorliegt.
Mensch, Lob, das ist Mal ein typisches Ende, was viele Leser ärgert, denn ab da möchte man weiter lesen ^.~
Von: abgemeldet
2008-08-07T18:53:35+00:00 07.08.2008 20:53
So, dann fasse ich die 4 Kapitel Mal in einen Kommentar zusammen, fang natürlich beim ersten an.

An sich finde ich die Aufmachung der Geschichte, wenn man drauf klickt, recht gut. Du hast Bilder zu den Charakteren, sogar zu der Schuluniform und sogar ein Cover. Die Zusammenfassung ist kurz, aber Präzise, völlig ausreichend.

Kapitel 1:
- Als erstes fiel mir da sofort der Stundenplan ins Auge. Dass du einen entworfen hast ist wirklich gut, ich würde ihn auch englisch lassen, aber von der Form her, so wie er da steht, wirkt es störend. Man müsste dass ein wenig anders anordnen, damit es optisch ansprechender wird. Eine andere Gliederung würde da helfen.
- ein kleiner Rechtschreibfehler, sollte wohl heißen: ...war doch Dauerregen...
- Ich würde die Mutter auch ein wenig Beschreiben, ihr Äußeres vor allem.
- An manchen Stellen hast du zu viele kurze Sätze hintereinander. Längere Sätze sind schöner zu lesen und das ganze wirkt dann nicht so abgehackt
- Am Tor würde ich auch erst Mal verweilen und dieses genauer Beschreiben. Mit kam da nämlich gleich der Gedanke, ob da irgendwas besonderes ist, was die Geschichte der Schule erahnen ließe. Zum Beispiel ein besonderer Knauf in Form eines Tieres, oder Muster in dem Tor, andere Besonderheiten? Vielleicht fabelwesen? Alte Schriften? Werwölfe oder Vampire?
- Bevor ich es vergesse, das ganze spielt ja im Schloss. Ich würde daher das Internat noch ein wenig ausgiebiger beschreiben, sowohl von außen als auch von innen. Gerade innen kannst du anhand kleiner Gegenstände den Stil und das Alter des Schlosses wunderbar zur Geltung bringen.
Auf Wunsch kann ich dir gerne eine kleine Kostprobe schreiben wie ich das meine
- Dann hast du im gleichen Kapitel auch irgendwo eine Wortwiederholung "hingen"
- Mit den Beschreiben und Hinweise setzen kannst du die Gemälde genauso gut dafür nutzen. Beschreibe die Person die sie sieht etwas genauer, damit sie lebendig wirken. Sind es frühere Grafen, oder gar Fürsten?
- "Touch" klingt zu modern
- Wie sieht eigentlich die Hauptprotagonistin aus? Klar, es gibt ein Bild, aber der Leser macht sich selbst ein Bild im Kopf, durch die Beschreibung ihres Äußeres
- Akte hast du ein wenig zu oft erwähnt, benutze andere Wörter wie Papiere, Dokumente,...
- gut ist, dass sie sich umsehen muss, so hat man gleich mehrere Optionen für eine folgende Handlugn offen. Es wäre langweilig das Zimmer direkt so zu finden. Gute Idee

An sich ist die Geschichte gar nicht Mal schlecht geschrieben, sie lässt sich wirklich gut lesen und flüssig, es gibt kaum Hänger.
Aber im ersten Kapitel kommt es darauf an den Leser mit irgendwas zu fesseln. Spannung zum Beispiel. Gleich vom ersten Kapitel an muss man gefesselt sein, sonst liest man nicht weiter. Bei deiner Geschichte könnte man sehr schön die Andeutungen machen, dass mit der Schule etwas nicht stimmt. Hinweise zu etwas mystischen, vielleicht auch einen Vampirkult. Hab ja oben bereits geschrieben wo man wie vielleicht was vertiefen könnte um solch einen Eindruck zu vermitteln.

Kapitel 2:
- Ein Mal hast du das Wort "Gänge" sehr oft erwähnt. Auch hier kann man andere Wörter benutzten, wie z.B. Korridor, Flur, Flügel,...
- Irgendwo habe ich Mal gehört, dass man Zahlen inklusive 12 ausschreibt. Weiß nicht ob es stimmt,aber auf jedenfall lässt es sich so besser lesen und passt optisch auch besser
- Misstrauisch, sowas ist eine tote Metapher. Wieso sind sie misstrauisch, woran erkennt der Protagonist dies? Beschreibe ihre Mimik, haben sie hochgezogenen Augenbrauen? Oder ihre Geste, haben sie die Arme verschränkt?
Wenn du die Gefühle der anderen durch die Körperhaltung oder auch Mimik erklärst, wirkt dies auch lebendiger.
Genau das gleiche trifft auch auf Situation zu. Warum ist es da so bedrückend?
- Besonders gut finde ich in diesem Kapitel, dass du den Jungen beschrieben hast und gleich auch näher auf ihn eingegangen bist. Hier fiel mir noch eine witzige Redewendung an, weil die Protagonistin sich ja zu fürchten scheint. Er könnte ja sagen in etwa wie: Keine Sorge, hier beißt niemand. Nur manchmal.
- Es ist leichter für den Leser wenn du die wörtliche Rede und auch Gedanken immer an Anfang einer Zeile hast. Spricht die gleiche Person dann weiter, nachdem etwas erklärt wurde, kann der Satz auch gleich hinten drangehangen werden.
- Auch sehr gut gefallen hatte mir die Begrüßung des Jungen.

Kapitel 3:
- der erste Satz stört mich gleich, der klingt irgendwie nicht so schön
- Wenn die Hauptprotagonistin schon die anderen Sachen auf dem Bett erwähnt, könnte sie diese auch genauer ansehen. Gibt es irgendwas Besonderes? Mystische Bücher? Okkulte Gegenstände? Altes Kreuz? Knoblauch?
- Und ganz wichtig, Klammern niemals in eine Geschichte setzten. *schauer* Da könnte ich persönlich immer wegrennen wenn ich sowas sehe
- zwei Mal "ziemlich" in 2 Sätzen. Wortwiederholung, klingt nicht gut
- Die Frage der Becky finde ich doch sehr seltsam. Würde man in Echt auch so fragen?
- "Sie bestand aus einem weißen Hemd, darüber eine schwarze Weste und darüber..." Hier hast du zwei Mal "darüber" benutzt und so klingt es wie eine Aufzählung
- Gut finde ich hier, dass sich die Hauptprotagonistin über diese Regel wundert

Kapitel 4:
- Du beschreibst die Personen inzwischen zwar, aber noch etwas oberflächlich, meist nur die Haare und vielleicht die Kleidung. Versuche Vergleiche zu finden, hebe besondere Merkmale hervor, z.B. eine große Nase
- Gut finde ich hier, dass du endlich Mal mit etwas mehr Spannung ankommst und die Speziealklasse erwähnst. Aber wäre es nicht besser, wenn irgendwas dazwischen kommt wenn Becky erklären will?

Liebe Grüße
Phoenix
Von: abgemeldet
2008-06-26T11:32:02+00:00 26.06.2008 13:32
ich bin gespannt was noch so passieren wird ^__^
mir gefällt die art wie du schreibst! :D


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