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Eternity

von

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Hilfe

Es war eine verdammt lange Woche gewesen, stellte Severus fest, als er sich endlich, um etwa halb neun, in seinen Sessel am Kamin fallen lassen konnte. Eigentlich hatte er über das Wochenende gar nicht hier sein wollen, doch dummerweise war Luc etwas dazwischen gekommen, so dass sie ihr Wochenende verschieben mussten, auch, wenn sie es nicht wollten.

Nicht zu vergessen, dass da ein Geruch war, der dafür sorgte, dass sich ihm alle Haare sträubten. Er wusste nicht, woher er kam. Nur, dass er dringend etwas gegen die Überdeckung mit Eiter machten wollte, um es so zu riechen, wie es zu sein hatte. Das war ein eindeutiges Zeichen, doch das half nichts, wenn er nicht wusste, um wen es sich handelte.
 

Ein Klopfen riss ihn aus diesen Gedanken. „Was?“, fragte er entnervt.
 

„Nur ich, Onkel...“
 

Severus seufzte und bedeckte kurz mit einer Hand die Augen. „Was gibt es?“, fragte er dann ganz ruhig.
 

„Onkel Sev, ich wollte mit dir über Potter reden.“
 

„Über... wen bitte?!“, fragte Severus verdattert. Er musste hastig nach dem Glas greifen, um es nicht fallen zu lassen. Potter? Was zum Henker bedeutete das?
 

„Über Potter, Onkel.“
 

„Was zum Henker hast du mit ihm zu schaffen? Hat er dir was getan oder wie?“
 

„Was? Nein, sicher nicht. Dazu wäre er wohl kaum mehr in der Lage.“
 

„Bisher hat er es noch jedes Mal geschafft“, erinnerte Severus den Blonden nur. „Egal, wie mickrig er von außen wirkt.“
 

„Sev, ich denke, er ist krank.“
 

„Was?!“, die Gedanken des Tränkemeisters rasten. Eigentlich konnte er sich das gar nicht vorstellen. „Wenn er krank wäre, würde er sich bei Poppy befinden.“
 

„Er... er ist heiß. Sev, ich stehe drei Mal die Woche neben ihm und er ist heiß. Er hat Fieber, auch, wenn er nicht danach aussieht, aber ich denke, er benutzt Zauber, um es zu verstecken und ich hab ihn bei keinem, bei gar keinem Essen mehr gesehen. Ich weiß von Dobby, dass der ihm immer was bringt. Aber er scheint kaum zu essen und außerdem sagten die anderen Hauselfen, dass seine Uniformhemden angeblich Spuren von einem Reinigungszauber haben und manchmal noch Reste von Blut zu sehen wären! Ich weiß nicht, warum er nicht da ist, also auf der Krankenstation, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er genau da hingehören würde!“
 

Severus sah auf. „Bist du dir sicher?“
 

„Ich wäre nicht hier, wenn ich es nicht wäre. Ich meine, Potter hat letztes Jahr wirklich viel mitgemacht und ich wollte mich einfach zurückhalten. Aber inzwischen mach ich mir Sorgen und Weasley ist auch ständig erschöpft. Und... da ist noch was.“
 

„Was?“, fragte Severus. Er verstand nicht, warum, aber er hatte mit dem Bedürfnis zu kämpfen, sich den Bengel zu krallen und ihn zu Poppy zu schleifen.
 

„Ich... ich denke, dass er kaum noch was sieht“, meinte Draco dann. „Immer soll ich die Trankzutaten holen und mehr als einmal hab ich gesehen, wie er Sachen abgetastet hat, bevor er sie geschnitten hat und er ist immer nur mit Ron unterwegs. Und wenn nicht, schleicht er immer nur an den Wänden entlang!“
 

Severus hob die Augenbraue. Er dachte nach, während er an seinem Kelch nippte. Ja, Potter hatte sich in der einen Woche, die er wieder in der Schule war, anders verhalten. Das ließ sich schlecht leugnen. Er hatte ihn nicht einmal außerhalb der Sperrstunde draußen erwischt und auch im Unterricht hatte der Bengel ihm keine Probleme gemacht. Er war richtig erträglich geworden, solang er ihn nur aus der Ferne sehen musste.
 

„Was interessiert es dich?“, fragte er schließlich.
 

Draco zuckte mit den Schultern. „Es war Spaß, sich mit Potter zu messen“, gab er dann zu. „Sich mit ihm zu streiten. Aber seit Neuestem schluckt er nur noch alles. Aber da war noch was.. in der ersten Tränkestunde.“
 

„Ich bin ganz Ohr.“
 

Draco atmete tief durch und berichtete dem Anderen von Weasleys seltsamen Verhalten, der Drohung und der Tatsache, dass beide Jungs offensichtlich nichts mehr mit Miss Neunmalklug zu tun haben wollten.
 

Was Severus noch weitere Falten auf die Stirn zauberte. So, wie die Tatsache, dass Draco das alles bemerkt hatte, wo er Potter doch eigentlich nicht ausstehen konnte. Nur – wenn Weasley Bescheid wusste, was war dann der Grund dafür, dass er den dummen Bengel nicht an den Haaren zu Poppy schleifte? Obwohl...
 

Kurz schloss Severus die Augen. Er hatte erst am Vortag eine Sitzung mit dem Direktor gehabt, wo der sich über Potter ausgelassen hatte, dass der Bengel unerträglich würde, dass er sich vielleicht geirrt haben musste und Longbottom Tom vernichten könne. Er hätte fast laut aufgelacht. Aber was, wenn es zusammenhing? Was Poppy wusste, wusste auch Dumbledore, das war unvermeidbar. Was, wenn der Junge etwas hatte, an etwas litt, dass der Alte nicht erfahren durfte?!
 

„Weißt du, ob Weasley sich an den Trankzutaten bedient?“, fragte er dann. „Ob er mehr nimmt, als er soll oder andere Sachen?“
 

Draco nickte. „Tut er, vor allem Flubberwürmer und so was.“
 

„Zutaten für schmerstillende und heilende Tränke“, stellte er fest. Ja, hinter der Sache schien mehr zu stecken, als er anfangs gedacht hätte. Was, wenn Potter endlich gemerkt hatte, dass beide Seiten dieses lächerlichen Krieges einfach nur auf Macht und Geld aus waren? Natürlich würde das dazu führen, dass er verzweifelt versuchen würde, sich von beiden Parteien fern zu halten.
 

Draco nickte und sah den Geliebten seines Vaters lange an. Er mochte Sev lieber, als seine eigene Mutter. Na ja, was auch immer Mutter bedeuten mochte. Die Frau hatte ihn geboren, mehr aber auch nicht. „Was wirst du tun?“
 

„Morgen früh die Fette Lady schocken, indem ich in Gryffindor auftauche, vielleicht“, meinte er nur. „Oder sonst etwas. Aber ja, ich werde ein Auge auf Potter haben – mal wieder. Zufrieden?“
 

„Danke, Onkel Sev.“
 

Der Dunkelhaarige lächelte nur etwas und strich durch Dracos Haare. „Schon gut, Kleiner“, meinte er nur. „Mach dass du verschwindest und überlass mich meinem Suff.“
 

„Erstens, ich bin nicht klein und zweitens, du kannst gar nicht besoffen werden“, stellte der Blonde trocken fest, doch dann umarmte er den Anderen und verschwand, ließ einen nachdenklichen Tränkemeister zurück.
 

Severus strich am Rande seines Kelches entlang. Draco hatte ihn nachdenklich gemacht, mehr, als er gedacht hätte. Was, wenn es stimmte? Wenn Potter wirklich krank war? Angeblich war Potter der Einzige, der Voldemort Einhalt gebieten konnte und vermutlich auch Dumbledore. Das war dem Jungen und der magischen Gemeinschaft sechzehn Jahre lang eingeredet worden, mit großem Erfolg. Aber für diese Erwartungen schien das magische Potential des Jungen zu... normal, kaum über einem Durchschnittswert. Das hatte der Grünäugige oft genug bewiesen.
 

Nun, beschloss er, er würde den Jungen weiter im Auge behalten und vielleicht am nächsten Abend, so der Junge nicht zum Essen kam, bei ihm vorbei sehen. Ja, das war gut, so konnte er es machen. Und dabei konnte er sich gleich Weasley krallen und ihm Strafarbeiten bis zum Ende des Schuljahres geben, für unerträglichen Leichtsinn und Diebstahl.
 


 

Albus starrte wütend auf den kleinen Zettel, den dieses undankbare Stück Dreck ihm hatte zustellen lassen. Von einer Schuleule, da seine Weiße ja tot war. Oh ja, er wusste Bescheid. Er wusste alles, er hatte diese Dinge schließlich als Erziehungsmaßnahmen angeordnet. Doch er war sauer, dass sie nicht gefruchtet hatten, statt den Bengel zu brechen, schienen sie ihn gestärkt zu haben!
 

Dabei hatte er Potter den Held sein lassen, eine Position, die eigentlich nur ihm zukam! Er hatte die Verehrung nicht unterbunden. Nein, er hatte dem Jungen das geben wollen, um ihn unter Druck zu setzen, auch weiter zu kämpfen und als der Bengel gegen Ende des vierten Jahres angefangen hatte, zickig zu werden, hatte er ihn im fünften bestraft. Mit dem Tod des einzigen Menschen, der ihn hatte beschützen können und dem Brief, der den Dursleys das auch mitgeteilt hatte.
 

Sie hatten sich vorbildlich verhalten. Potter war wieder in den Schrank gewandert und hatte Sklavenarbeit verrichten müssen, ohne viel zu Essen zu bekommen. Und immer noch nicht kam er zurückgekrochen! Im Gegenteil! Da hatte dieser dreiste, schmierige kleine Kerl den Nerv, ihm zu sagen, dass nichts ihn dazu bekommen würde, in sein Büro zu kommen, um sich weiter unter Drogen setzen zu lassen. Er wisse, dass seine Zitronenbonbons und sein Tee alles, nur nicht harmlos wären! Er schäumte, warf den Zettel in den Kamin.
 

Aber bitte, Potter hatte gewählt. Dann würde er den Bengel eben ganz loswerden!
 

Longbottom würde sicher mehr als dankbar sein, wenn er an Potters Stelle zum Held werden würde! Der Bengel lechzte ja nach etwas Aufmerksamkeit! Gut, er hatte keine großen, magischen Talente, aber das ließ sich verstecken. Solche Dinge konnte man ausgleichen und Potters Magie hatte er ja auch zum großen Teil gebunden. Der Bengel besaß noch gerade genug, damit er funktionierte.
 

Dumbledore lächelte eisig, ging zu einem Schrank und holte eine Phiole hervor, die eine glasige Flüssigkgeit enthielt. Ein Hauself würde sie dem Bengel unterjubeln und ihn so zu einem Squib machen! Ja, das war genial! Und dann konnten die Dursleys verfahren, wie es ihnen gerade beliebte. Potter würde das ohne seine schützende Hand nicht lange überleben und er wäre ein Problem los. Außerdem würde an ihn als Vormund das gesamte Pottervermögen fallen, da der Bengel eh kein Testament hatte und er dafür gesorgt hatte, dass er auch nicht vor dem neunzehnten Lebensjahr als mündig erklärt werden würde. Nicht, solang er das eigentliche Testament von Black und seinen Eltern von ihm fern halten konnte, was aber ein Kinderspiel war, dank der Dummheit des Bastards.
 

Potter war zu dumm, um sich für solche Dinge zu interessieren. Darum hatte er seiner Enkelin auch erlaubt, aufzuhören Freundschaft spielen zu müssen, es war schlicht unnötig. Hermine sollte sich auf die wesentlichen Dinge konzentrieren, um einmal seinen Platz einnehmen zu können, statt sich mit solchen Versagern herumschlagen zu müssen! Sie war eine Nachkommin Merlins, so, wie er selbst. Sie würde sicher nicht als Gebärmaschine für einen rothaarigen Weasley dienen!
 

Oh nein, so wenig, wie er von seinem Squibsohn, der Schande seiner Familie erwartete, so viel erwartete er von seiner hochbegabten Enkelin. Oh ja, sie war sein Trumpf im Ärmel.
 

Mit diesem Gedanken wandte er sich wieder Potter zu. Ja, die Lösung war gut, er würde den verbliebenen Rest von dessen Magie einfach bannen und dann weiter sehen. Gut, dass die Potters kein magisches Blut mehr in sich trugen, sonst wäre es schwerer geworden. Hätten sie immer noch Elfengene, würden die Banne sich schon in den Ferien gelöst haben und der Bengel wäre entschieden zu mächtig geworden.
 

Nicht auszudenken, wenn er einen Gefährten finden würde, der ihn verteidigen konnte und die Vormundschaft bekäme! Aber das war ja nicht der Fall. Er hatte Snape das Blut des Bengels überprüfen lassen, bevor er ihn zu den Dursleys gebracht hatte. Keine Spur magischen Blutes...
 


 

„Harry?“, fragte Ron besorgt. „Harry? Komm schon, es ist Zehn! Du kannst doch gar nicht... Harry!“ Nein, der Grünäugige bewegte sich nicht. Seine Atmung schien seltsam flach und angestrengt. Und er glühte noch mehr, als die ersten Tage. Da war gar nichts besser geworden, stellte Ron panisch fest und er wusste, er war der Sache nicht mehr gewachsen. Er brauchte jemanden, der ihm half, er war kein Heiler oder sonst was!
 

„Ich bin so tot“, murmelte er, als er schließlich aufstand und loslief, aus dem leeren Turm heraus. Es war Samstag und die, die nicht noch schliefen, waren draußen, um die letzten angenehmen Tage zu genießen oder in der Bücherei, um zu lernen. Vorteil: Niemand würde merken, WEN er gleich hierher holen würde...
 

Ron wünschte, er könnte Harry irgendwo hin bringen, wo niemand ihn würde finden können. Irgendwo hin, wo der von dem ganzen Theater um den Krieg und seine Person Ruhe finden könnte. Aber er war nicht dumm, er wusste, das war so gut wie unmöglich, so, wie Harry im Moment beieinander war und so, wie er überwacht wurde. Das Bild in ihrem Schlafzimmer nervte inzwischen auch Ron und er deckte es jeden Tag aufs Neue zu.
 

Er lief schnell und doch kam ihm der Weg unendlich lang vor. Ausgerechnet Snape musste er um etwas bitten, ausgerechnet den! Aber er hatte keine Wahl, das wusste er. Poppy stand außer Frage, der Alte... schien es zu genießen, seinen besten Freund leiden zu sehen. Er war es ja auch gewesen, der ihn im vierten Schuljahr so gegen Harry aufgehetzt hatte! Etwas, für das er sich am liebsten inzwischen selbst schlagen würde.
 

Er merkte nicht, wie Draco ihm neugierig und überrascht in die Kerker folgte. Erst, als Ron vor der Tränkeklassenzimmertür stehen blieb, machte er sich bemerkbar. „Es ist Wochenende, Wiesel“, stellte er fest. „Was bitte macht dich Glauben, dass ein Lehrer, wenn er frei hat, Zeit hier verbringen würde?“
 

Ron schrak zusammen und starrte auf den Blonden: „Was willst du, Frettchen?“, schoss er zurück. „Ich hab so schon genug Probleme!“
 

„Professor Snape ist auf seinen Quartieren“, erklärte Draco ruhig. „Einen Gang weiter und rechts runter, das Gemälde vom griechischen Götterolymp.“
 

Ron starrte den Anderen an: „Warum hilfst du mir? Warum bist du so... nett?!“
 

Draco zuckte mit den Schultern. „Im Gegensatz zum Rest der Schule bin ich nicht blind, Wiesel“ gab er zurück. „Es muss um Potter gehen, das heißt, es geht ihm noch schlechter, als gestern. Was? Noch mal: Ich bin nicht blind! Ich habe ihn schwanken sehen und ich arbeite neben ihm. Ich hab das Fieber bemerkt. Wenn ausgerechnet DU freiwillig zu Snape gehst, kann das nur heißen, dass du endlich eingesehen hast, dass du vermutlich Hilfe brauchst.“
 

Ron war baff, vollkommen. So sehr, dass er sich von dem Anderen mitzerren ließ bis hin zu besagtem Bild, wo Draco klopfte und als ein scharfes ‚Was’ ertönte, ihn in den dahinter liegenden Raum stieß. „Nun, Wiesel, raus damit, was hat Potter dieses Mal getan?“, fragte er dann.
 

Severus starrte die beiden Schüler an, doch dann hörte er Dracos Frage und stockte. An der Geschichte des Blonden schien wirklich so einiges dran gewesen zu sein, dabei hatte er den gesamten Morgen damit zugebracht, sich mehr oder minder erfolgreich einzureden, dass das sicher nur ein Zufall gewesen war. „Nun, Weasley?“, fragte er äußerlich absolut ruhig.
 

„Nicht.. nicht vor Malfoy!“
 

Draco verdrehte die Augen: „Ich weiß, dass Potter krank ist“, gab er ruhig zurück. „Also stell dich nicht so an!“
 

Ron starrte auf den Blonden, doch da Snape ihn nicht wegschickte, hatte er wohl keine andere Wahl. Aber viel wichtiger: Er hatte sicher auch nicht unbegrenzt Zeit - Das Frettchen konnte er immer noch später bedrohen, da es auch beim ersten Mal geholfen zu haben schien. „Es... es geht ihm immer schlechter“, gab Ron zu. „Sein Fieber ist die Woche über immer stärker geworden. Seine Wunden schließen sich nicht“, gab er zu.
 

„Wunden?“, hakte Severus nach, der nun aufstand und an seinen Schrank ging, ihn öffnete und die vielen kleinen Phiolen darin überblickte.
 

Ron druckste eine Weile herum. „Sir, können Sie nicht bitte einfach mitkommen?“
 

„Warum gehen Sie nicht auf die Krankenstation?“
 

„Harry... er hat mir eigentlich verboten mit irgendwem über ihn zu sprechen. Aber vor allem nicht mit Madame Pomfrey, er hat... Angst vor Dumbledore, der hat ihm das alles eingebrockt...“
 

Severus starrte auf den Jungen, bevor er seinen Schrank inspizierte und eine ganze Reihe Phiolen mitnahm. Dann wandte er sich an Draco: „Geh bitte nach Malfoy Manor. Mein Kamin ist offen. Aber vergiss nicht, ihn dann wieder vom Netz zu nehmen.“
 

„Was?! Warum?“
 

„Weil ich bei der Sache ein schlechtes Gefühl habe. Draco und wenn du nicht zum Gefangenen des Direktors werden willst, empfehle ich dir, einfach nur zu tun, was ich dir sage.“
 

Der Blonde nickte und verschwand, während Severus den Rotschopf packte und ihn mit sich zum Gryffindorturm zerrte. „Nun, Weasley?“, fragte er, während er mit einem allgemein gültigen Lehrerpasswort die Tür zum Turm öffnete und sich zu dem Zimmer der beiden führen ließ. „Ist da noch was, das ich wissen sollte?“
 

Ron nickte nur.
 

„Und was?“, fragte der Tränkemeister genervt.
 

„Harry, er...“
 

„Er was!“
 

„Hat... magisches Blut, er... ist zu einem Elf geworden“, gab Ron zurück, als die Zimmertür sich schloss. Das Gemälde war immer noch abgedeckt und mit Zaubern versiegelt, sicher zum Frust des Alten.
 

Severus’ Augen verengten sich zu Schlitzen, doch dann trat er zu dem Bett mit dem kaum sichtbaren Hügel in der Decke.
 

„Potter!“ knurrte er barsch, doch keine Reaktion. Dafür aber stieg ihm wieder dieser Geruch in die Nase. Nein! Nein, das...das konnte nicht sein! Das musste ein Irrtum sein! Das durfte nicht stimmen! Hastig riss er die Decke herab und starrte auf den schmalen, zitternden Körper. Er musste tief durchatmen, um sich zu beruhigen, bevor er langsam seine Hand ausstreckte und Harrys Haare berührte. Und obwohl sie nicht so aussahen, waren sie nass. Eine magische Rüstung.
 

Doch das spielte keine Rolle. Er spürte das Prickeln an seinem gesamten Körper, es ging sein Rückrad entlang und nur die Tatsache, dass er sich rechtzeitig auf die Lippen biss, verhinderte, dass er etwas Falsches sagte oder tat. Stattdessen konzentrierte er sich, spürte, wie seine auf die Magie des Jungen reagierte und die Zauber einer nach dem anderen verschwanden.
 

Die kurzen, wirren Haare wurden lang und glatt, weiße und blaue Strähnen zogen sich durch sie. Das Gesicht wirkte nun eingefallen und fast schon bedrohlich bleich. Und da war die Tatsache, dass das Oberteil vor Blut und Eiter nur so triefte.
 

„Darf ich erfahren, warum Sie nicht schon eher jemanden um Hilfe gebeten haben?“, fragte Severus tödlich ruhig, während er den viel zu dünnen Körper vorsichtig drehte und Harry einen Trank einflößte, ihn dann zum Schlucken animierte. Er hatte hier kaum die richtigen Dinge, um den Grünäugigen zu behandeln. Er konnte nicht mehr tun, als den Kreislauf zu stabilisieren und er war froh, Draco schon weggeschickt zu haben.
 

Rons Augen weiteten sich entsetzt, als er die linke Hand seines Freundes sah, sie war bläulich violett und mehr als ein Finger stand vollkommen falsch ab. „Ich.. ich.. ich hab nicht gewusst, wie... schlimm es wirklich ist“, druckste er. „Harry, er... er hat es... mir nicht gesagt!“
 

„Er muss von hier weg“, gab Severus leise zurück. Er wusste, er konnte Harry nicht hier lassen. Hier würden ihm schreckliche Dinge geschehen, denn wenn der Direktor schon daran Schuld hatte - was würde dann noch folgen?!
 

„Aber... aber wie?!“
 

Auffällig sanft strich Severus durch die verklebten Haare. „Und du musst auch weg. Dumbledore wird zwei und zwei zusammenzählen und wissen, dass du ihm geholfen hast.“
 

„Aber...!“
 

„Willst du bleiben?!“, fragte Severus kühl. „Hier, wo alle dich anspucken werden? Wenn du überhaupt hier bleiben kannst und sie dich nicht irgendwo anders hinbringen? Nach Azkaban, um ein Beispiel zu nennen?“
 

„Aber wo...?!“
 

„Pack deine und seine Sachen“, befahl Severus ruhig. „Aber nur das Wichtigste. Ich suche einen Weg, um ihn raus zu bringen, ohne, dass jemand ihn sieht.“
 

Ron runzelte die Stirn, ging dann zu Harrys Schrank und holte den Mantel von dessen Vater raus und gab ihn dem Tränkemeister. „Es... ist der Tarnmantel seines Vaters“, erklärte der Rotschopf leise. „Darin wird ihn niemand sehen. Er ist ziemlich klein und sollte immer noch ganz darunter passen.“
 

Überrascht hob Severus die Augenbraue, nahm das wertvolle Stück in Empfang. „Das erklärt so einiges“, stellte er nur fest, während er Harry einen weiteren Trank einflößte.
 

Erst dann stand er auf und zog, zu Rons Entsetzen, seinen Zauberstab: „Expecto Patronum!“

Aus dem Stab schossen silberne Fäden, die sich langsam zu einem wunderschönen Panther zusammenschlossen. Verdattert starrte Ron den Patronus seines Lehrers an. Damit hatte er im Leben nicht gerechnet.
 

Severus hingegen ging vor dem silbrigen Wesen in die Hocke und sah es nur an, während er ihm so seine Botschaft übertrug. Er war Tränkemeister, aber mit dem, was er allein schon an Harry roch, würde er vollkommen überfordert sein. Sein Panther würde Lucius finden und ihn zurück nach Malfoy Manor beordern, mit dem Befehl einen absolut vertraulichen, guten Heiler mitzubringen, der sich mit magischen Wesen auskannte. Er ließ den Anderen auch wissen, dass es um ihren Gefährten ging, dann verschwand das Tier vor seinen Augen.
 

„Sir...?“
 

Severus wandte sich um, immer noch äußerlich ganz ruhig. „Was?“
 

„Ich... hätte alles Wichtige gepackt“, gab er zurück und hielt nicht mehr als einen Koffer, den seinen, und eine Tasche in die Höhe, die aussah, als würde sie gleich auseinander fallen.
 

Severus nickte nur und wickelte Harry vorsichtig in den Umhang ein, hob ihn dann hoch und deutete Ron voraus zu gehen, wenig überrascht, dass der eine Art Geheimgang öffnete, der sie drei erstmal bis nahe zur Halle brachte, wo der Rotschopf einen weiteren Hebel betätigte, der einen Pfeiler zur Seite zu bewegen schien. Dann entfaltete er ein leeres Blatt und schien konzentriert darauf zu starren, bevor er weiter ging und wenigstens ein Mal schien er zu wissen, was er tat, denn sie kamen, ohne gesehen zu werden, nach draußen, wo der Tränkemeister äußerlich ruhig in Richtung Hogsmaede lief.
 

Innerlich war er aufgewühlt, wie noch nie. Er trug den wirklich sterbenskranken Jungen eng an sich gedrückt, wie um sich zu vergewissern, dass er noch da war, denn vom Gewicht her merkte man es kaum. Oh, er würde Rache nehmen, schreckliche Rache!



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Bessere_Haelfte
2008-07-26T10:26:29+00:00 26.07.2008 12:26
wow!

dann muss harrys oartner sev seiN! davon geh ich mal aus!
ich bin mal gespannt was snape tun wird!

und was sdie malfoys sagen werden!

Und voralem was passiert mit ron?
Von:  ai-lila
2008-07-02T08:03:48+00:00 02.07.2008 10:03
Hi~~

Harry hat ZWEI Partner??? ^///^ Oh, ich und meine ferkelige Phantasie.^^°
Aber bis dahin, muss der Junge erst mal wieder gesund werden.
Was sicher ´ne Weile dauern wird.
HaHa~ was Draco wohl sagen wird, wenn er das erfährt.
Harry Potter... der zweite Gefährte von seinem Vater. *lach*
Okay~ Luc dürfte auch ganz gut durch den Wind sein. ^^

Freue mich auf alle Fälle aufs nächste Kapi.
lg deine ai
Von:  AngelHB
2008-07-01T20:04:00+00:00 01.07.2008 22:04
Hi!

Wieder ein super geiles Kap. Bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird. Hoffe du schreibst schnell weiter.

LG Angel
Von:  Kari09
2008-07-01T19:30:08+00:00 01.07.2008 21:30
..wow....
also.. ich bin wirklich sprachlos..
erstmal, das dumbles so abartig geworden is un sogar drogen verabreicht
dann das sev un luc geliebte sin
un dann dass des ne geile drierbeziehung wird... wow!
also die ff klingt super un wird immer besser! ich freu mich auf die fortsetzung!
LG Kari
Von:  xuxu713
2008-07-01T16:07:56+00:00 01.07.2008 18:07
WOW ... Dreierbeziehung. Das Oairing ist absolut Spitze.
Na endlich. Hary wird geholfen werden. Bleibtzu hoffen dass es noch rechtzeitig ist.

Oh Ja, Severus Rache kann ich mir schon sehr gut ausmalen, doch wird auch Lucius nicht unbedingt der zurückhaltende Part sein. Und Harry will bestimmt auch Rache.
Da muss man ja schon fast Angst um Dumbledore und seine Enkelin haben ... Schade eigentlich das ich sie nicht habe.

Was wird wohl aus Ron?
Und was ist mit Voldemort?
Von:  miaga
2008-07-01T15:32:49+00:00 01.07.2008 17:32
deine lieblinge nicht war. entweder als zweier paar oder dreier paar.
finde immer ertaunlicherweise das es besser wird.

Von: abgemeldet
2008-07-01T14:17:11+00:00 01.07.2008 16:17
Boar,...ich hab gewusst, wer Harry's Gefährten sind...xDDDD...
*mich selbst pat*
Ich bin so froh, dass Sev endlich von Harry's Zustand erfahren hat und ihm etwas geholfen hat...
Und zum Glück sind sie alle weg von Dumbli...*freuz*...
Ich bin schon gespannt, was Luc zu allem sagt!^^
Ich hoffe Harry wird schnell wieder gesund!^^
Schreib bitte schnell weiter!^^
glg!
bloody
Von:  Lilith_chan
2008-07-01T14:05:43+00:00 01.07.2008 16:05
tolles kapitel!
ray hat gleich 2 gefährte, das ist wirklich eine überraschung!
ab ich das richtig verstanden, der alte und tom sind böse? freu mich schon auf die fortsetzung und vor allem auf die rektion der alten wenn er merkt das ray weg ist
Von:  sann
2008-07-01T13:13:02+00:00 01.07.2008 15:13
tolles kapi
gott sei dank bringen sie harry in sicherheit
schreib schnell weiter
Von:  mathi
2008-07-01T12:26:29+00:00 01.07.2008 14:26
hi^^
ich hasse dumbledore!!
der alte sack hat doch nicht mal alle kessel im schrank....
hoffe du schreibst schnell weiter
bin schon gesagt was lucius sagt
mathi


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