Zum Inhalt der Seite

Seine einzige Tochter

Rose/Scorpius - One Shot Sammlung
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

November 2021 (1)

Tadaaa :] - Oneshot Nummer 8:
 

Der Regen prasselt laut an die Decke der Großen Halle. Ich stöhne laut auf, als ich mich in meinem roten Quidditchtrikot neben Roxy auf den Frühstückstisch fallen lasse. Und die sieht auch nicht begeisterter aus.
 

„Warum muss unser erstes, verdammtes Quidditchspiel ausgerechnet im verdammten November sein?“, raune ich ihr wütend zu.
 

„Weil das verdammte Schicksal uns hasst.“, murmelt sie frustriert und stochert auf ihrem Pfannkuchen herum.
 

Ich werfe den Hufflepuffs vom Tisch nebenan einen verzweifelten Blick zu – das Hufflepuff-Ravenclaw Spiel fand Anfang Oktober, bei blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein statt. Momentan frisst mich fast der Neid.
 

„Wow, es schüttet wie aus Eimern!“, sagt James, der gerade neben uns auftaucht. Seine Stimme zittert merkwürdigerweise ein bisschen.
 

„Wahnsinnig gut beobachtet, James!“, faucht Roxanne ihn an.
 

„Ach kommt schon… Ein bisschen Regen wird uns doch wohl nicht aufhalten, oder?“, fragt er verunsichert.
 

Der Blick, den Roxy ihm zuwirft, lässt ihn verstummen. Roxanne war seit ein paar Wochen nicht mehr besonders gut auf ihn zu sprechen.

James schweigt, setzt sich hin und beginnt wortlos, Rühreier in sich hineinzustopfen.
 

Ich frag mich, wo Alice solange bleibt.
 

Und wie auf Kommando steht sie auf einmal vor uns und klettert auf die Bank auf der anderen Seite des Tisches. Sie sagt nichts, sieht uns aber mit einem ziemlich merkwürdigen Blick an.
 

„Was?“, frage ich.
 

„Ich sags nur ungern… Aber wir sind geliefert.“
 

„Was meinst du, wir sind geliefert? Jetzt macht doch nicht so einen Aufstand wegen dem Regen, das ist doch – …“, setzt James nervös an.
 

„Nein, ich meins Ernst… Victoria Simons hat sich heulend im Badezimmer eingesperrt, und Lily versucht sie seit fast einer halben Stunde herauszubekommen.“, erzählt sie.
 

James verschluckt sich fast an seinem Kürbissaft.
 

„Was?! Warum?“, hustet er.
 

„Warum wohl? Die Kleine hat Angst, es in den Sand zu setzen – darum! Schau dich doch mal um: Hugo hat sein Essen nicht einmal angerührt –…“, zischt Roxanne und deutet auf Hugo.
 

Ich halte Ausschau nach Hugo, der – was für ihn alles andere als gewöhnlich ist – alleine am Ende des Tisches sitzt und ins Leere starrt. Normalerweise ist mein Bruder beim Frühstück nicht zu stoppen, aber heute sieht er aus, als würde er sich jeden Moment übergeben. Der Kerl hat eindeutig Dads Nerven geerbt.
 

„ … und Lily schläft seit einer halben Woche schlecht. Die drei haben heute ihr erstes Spiel, und sind komplett von der Rolle. Vielleicht sind das jetzt Neuigkeiten für dich, Potter, aber Quidditch soll Spaß machen!“, schimpft sie weiter.
 

„Okay, ich weiß, ich hab in den letzten Wochen ein bisschen übertrieben…“, setzt James an.
 

Alice schnaubt ein wenig sarkastisch. „Nein, wie kommst du darauf, James?“
 

James ignoriert ihren Kommentar. „… aber ich wollte natürlich, dass euch das Training Spaß macht.“
 

„Spaß, Potter? Sieh dir mal Rose an: Sogar die ist so blass wie der Kopflose Nick! Sieht das etwa nach Spaß aus?“, fährt ihn Roxanne an.
 

Alice wirft mir einen verschmitzten Blick zu. Ich funkle sie bloß an. Es ist ziemlich eindeutig, dass sie am liebsten etwas erwidern würde – sie weiß genauso gut wie ich, dass es nicht am Erfolgsdruck liegt, dass mir diese verdammten Schmetterlinge im Bauch bereitet…
 

Kurz wage ich einen verstohlenen Blick in Richtung Slytherintisch. Scorpius sitzt direkt neben Al, ebenfalls in seinem grünen Trikot.
 

Wisst ihr, es ist ja wirklich nicht so, als ob mir das gefallen würde.
 

Also… Was ich sehe, gefällt mir schon außerordentlich… Aber dass mir das, was ich sehe, gefällt - die Tatsache gefällt mir nicht...Wenn ihr mir irgendwie folgen könnt.
 

Roxanne, die in dem Moment klirrend den Löffel in ihre Cornflakes Schüssel schmeißt und wütend aufsteht, reißt mich aus meinen Gedanken.
 

„Wo willst du hin?“, fragt James leicht hysterisch.
 

„Zu Victoria. Ihr sagen, dass sie sich von so einem Dummkopf, wie du es bist, nicht einschüchtern lassen soll.“, gibt sie bissig zurück und stapft davon.
 

„Warte!“, ruft er, hüpft auf und stürmt ihr hinterher. Seine Rühreier lässt er zurück.
 

Und das macht mir beinahe Sorgen. Wenn James Potter seine Rühreier im Stich lässt, ist der Kerl schwerwiegend emotional bewegt. Er tut mir ja fast Leid…
 

Fast.
 

Kopfschüttelt sehe ich ihm hinterher.
 

Dumm nur, dass er ausgerechnet am Slytherintisch vorbeirennt, und mein Blick schon wieder an Scorpius hängenbleibt, der James ebenfalls halb verwirrt, halb amüsiert nachsieht.
 

Und dann dreht er sich in meine Richtung.

Ein flüchtiges Grinsen huscht über sein Gesicht, bevor ich mich mit hochrotem Kopf wieder meinem Frühstück zuwende.
 

Seht ihr? So geht das jetzt schon seit ein paar Wochen! Und ich hab echt absolut keine Ahnung, wie man mit so was umgeht, verdammt noch mal…
 

Ich bin nicht der Typ Mädchen für so einen Quatsch.
 

Ich bin der Typ Mädchen, das Regenwürmer isst, bloß um das letzte Stück von Grandma´s Kuchen zu bekommen (Okay, ich war 12… Aber ich bin mir fast sicher, Lucy hat in dem Alter bereits über ihre erste Diät nachgedacht…)
 

Ich bin diejenige, die ständig Al´s Sachen geklaut hat, weil sie einfach viel bequemer waren als diese dämlichen Kleider, in die Mum mich beinahe "reinhexen" musste.
 

Und ich bin die Art von Mädchen, deren erste große Liebe Darren Martins war – der zwar aussieht, als wäre er wesentlich öfter als nur einmal von einem Klatscher getroffen worden, dafür aber der beste Sucher ist, den die Chudley Cannons je hatten.
 

Aber, bei Merlin, … mit so was kann ich einfach nicht umgehen.
 

Ich hab, nachdem ich das Hogsmeadewochenede ja mehr oder weniger mit Scorpius verbracht habe, eine ganze geschlagene Woche damit vergeudet, zu versuchen, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich mich nicht – und auch nicht nur im Geringsten – in Albus´ blondes Frettchen verliebt hab.

Und glaubt mir – unter normalen Umständen weiß ich, wie man sich selbst etwas vorspielt.
 

Nur diesmal war das Ganze hoffnungslos.
 

Und seitdem zieht mich Alice - die mich vermutlich besser kennt als ich mich selbst, und deshalb natürlich sofort bemerkt hat, dass ich in Al´s und Scorpius´ Gegenwart leicht daneben bin (und auch ziemlich schnell den Schluss gezogen hat, dass das nicht an meinem Cousin liegt) – jedes Mal, wenn ich vor Nervosität eine kleine bis mittlere Katastrophe auslöse, dermaßen auf, als gäbe es kein Morgen.
 

Wenn zum Beispiel nach besagtem Hogsmeadewochenende, als er mir unerwarteterweise seine Quidditchzeitschrift in den Gemeinschaftsraum bringt, laut Alice meine Weasleyröte danach wirklich alles hergibt, was sie zu bieten hat (wenn ihr versteht, was ich meine…).
 

Oder wenn ich, nur weil er einmal beim Mittagessen direkt an uns vorbei geht, meine Unterhaltung mit Alice unabsichtlich mitten im Satz abbreche und stattdessen seine Rückseite anstarre.
 

Oder wenn ich den verdammten Kerker beinahe in die Luft jage, weil ich in Zaubertränke immer seltener zuhöre, sondern öfter darüber nachdenke, ob diese Blicke, die er mir immer wieder zuwirft, auf Interesse seinerseits, oder eher auf meine Einbildung zurückzuführen sind.
 

Oder ich meine Tasse Tee umwerfe, weil Al und er vor dem ersten Quidditchspiel des Jahres plötzlich und wie aus dem Nichts heraus vor dem Gryffindortisch stehen.
 

Also so wie jetzt zum Beispiel.
 

„Sagt mal, was ist eigentlich los mit euch Gryffindors? Seid ihr alle komplett übergeschnappt? Das ist doch bloß ein Quidditchspiel!“, meint Al völlig verdattert, während Alice sich vor unterdrücktem Lachen beinahe an ihrem Brötchen verschluckt.
 

„Wir Gryffindors sind auf euch Potters im Moment nicht so besonders gut zu sprechen.“, knurre ich wütend, während ich – ohne die beiden anzusehen – mit ein paar Servietten versuche, den Tee wegzuwischen. „An deiner Stelle würde ich verschwinden, außer du würdest gerne verhext werden. Und glaub mir – ich würds tun. Alleine wegen der Tatsache, dass du mit James blutsverwandt bist.“
 

Al lacht. „Okay… Scorp, ich glaub´ die haben heute schlechte Laune. Hauen wir ab. Ich freu mich aufs Spiel, Ladies!“
 

Ich ziehe meinen Zauberstab, um Al irgendeinen Fluch um die Ohren zu schießen, aber als sich Scorpius noch einmal umdreht, um „Alles Gute, Weasley“ zu sagen, lasse ich ihn beinahe fallen.
 

„Weißt du, Rose… Auch wenn James vielleicht gerade ein wahnsinnig schlechtes Gewissen hat… Wenn du heute beim Spiel den Schnatz nur deshalb nicht fängst, weil du dich wegen gewissen Spielern aus der Slytherinmannschaft nicht konzentrieren kannst, bringt er dich trotzdem um.“, meint Alice und blinzelt mich unschuldig an.
 

„Ach, halt doch die Klappe, Alice!“
 

*
 

Der Regen ist ohne Dach über den Kopf um einiges unerträglicher als im Trockenen.

Eigentlich bin ich ja nicht so besonders zimperlich, aber nach geschlagenen fünfeinhalb Stunden im Nassen, gehen mir die Regenwolken wirklich schon wahnsinnig auf die Nerven. Und bis jetzt ist kein Ende in Sicht.
 

Nachdem Roxanne Victoria in die Umkleidekabine geschleift hat, ist James mal eine geschätzte Viertel Stunde bloß wie ein Hund mit eingezogenem Schwanz durch den Raum gelatscht. Erst kurz vor dem Anpfiff hat er sich durchgerungen, etwas zu sagen.
 

„Okay, Leute… Es tut mir echt wahnsinnig Leid. Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll… Ich war so versessen auf den Pokal, dass ich wohl ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen bin.“
 

Roxanne schnaubte verächtlich.
 

„Okay. Ein bisschen sehr vielleicht. Die Sache ist die… Ich hab euch jetzt über zwei Monate trainieren sehen. Und auch wenn ichs nie gesagt habe: Ihr seid verdammt gut! Wir haben wirklich Chancen auf den Pokal, obwohl wir so ´ne junge Mannschaft sind. Das Spiel schafft ihr mit Links!“, platzte er heraus.
 

Wir fielen aus allen Wolken. Bis wir registriert hatten, was er gerade gesagt hatte, war es Zeit, aufs Spielfeld zu gehen.
 

Und ganz ehrlich – wir waren den Slytherins wirklich haushoch überlegen!
 

… Bis einer dieser bescheuerten Slytherintreiber Roxanne den Klatscher aus nächster Nähe auf den Arm gedonnert hat (und die jetzt mit wahnsinnigen Schmerzen irgendwo unter den Zuschauern sitzt), und James daraufhin den Treiber verprügelt hat. James sitzt jetzt zur Strafe ebenfalls auf der Tribüne.
 

Ich weiß nicht, wem ich derzeit lieber eine scheuern würde – den verdammten Slytherintreiber, wegen dem einer unser Treiber ausgefallen ist; oder James, der sich selbst auf die Ersatzbank geschickt hat, und wegen dem wir jetzt komplett ohne Treiber dastehen.
 

Alice, Victoria und Lily sind als Jägerinnen zwar klasse, sind aber total chancenlos, weil sie nur mehr mit den Klatschern beschäftigt sind. Die Jäger der Slytherins haben freie Bahn.
 

Es steht 220 zu 90.
 

Ich könnte heulen. Ehrlich. Und ich glaub, dem Rest geht’s genauso.
 

Der Schnatz wäre die einzige Chance, aber mittlerweile will ich bloß noch, dass dieses Trauerspiel hier ein Ende nimmt. Soll Scorpius das dumme Ding fangen.
 

Das einzige Problem daran … Der Schnatz ist nirgends zu entdecken.
 

Ich lehne mich seufzend nach vor, bis ich mit der Stirn den Besenstiel berühre.
 

„Alles klar?“, fragt eine bekannte Stimme neben mir.
 

Scorpius.
 

Ich atme einmal tief durch, bevor ich antworte. „Mir ist egal wie bescheuert ich aussehe, vielen Dank.“, brumme ich kaum hörbar, ohne den Kopf zu heben.
 

Scorpius sagt nichts. Ich wette er grinst bloß.
 

Nein. Nicht dreh den Kopf zu ihm hin.
 

Nein.
 

Tu´s nicht!
 

...
 

Zu spät.
 

Natürlich grinst der Kerl sein typisches Malfoygrinsen. Ich schlucke und richte mich wieder auf.
 

„Komm schon, Weasley… Ich hab genauso keine Lust mehr auf das hier, wie du. Du brauchst mich nicht so vorwurfsvoll anzusehen“
 

Ich schlucke ein weiteres Mal. „Ich seh´ dich nicht vorwurfsvoll an, es ist nur - …“, setze ich an.
 

„Es ist nur was?“, fragt er mich.
 

Bin ich jetzt eigentlich komplett bescheuert? Ich weiß ja selbst nicht mal, auf was ich hinaus will.
 

Ich weiß nur, dass ich genug von dieser… dieser… Achterbahnfahrt hab´, die mein Magen jedes Mal veranstaltet, wenn der Typ mit mir redet. Und wenn ich wenigstens wissen würde, ob das Theater auf Gegenseitigkeit beruht, wäre mein Leben um einiges leichter.
 

Aber ich kann doch nicht mitten während einem Quidditchspiel…
 

… oder kann ich?
 

Bevor ich ernsthaft anfange, darüber nachzudenken, schüttle ich den Kopf und murmle, „Vergiss es…“.
 

Scorpius sieht mich verlegen an. „Weißt du, Weasley, die Sache ist die -…“
 

Und plötzlich blitzt an uns etwas Goldenes vorbei.
 

Der Schnatz.
 

Scorpius und ich sehen uns für einen kurzen Moment an.
 

Und dann stürmen wir gleichzeitig los.
 

„Und ich glaube… JA! Die Sucher Weasley und Malfoy haben anscheinend den Schnatz entdeckt!“
 

Scorpius und ich verfolgen den Schnatz durchs gesamte Stadion. Der Wind peitscht mir die Tropfen ins Gesicht, ich werde aber nicht langsamer.
 

Nein, verdammt. Ich hab zwei Monate für dieses bescheuerte Spiel trainiert. Ich lass mir von niemanden – und wenn es Scorpius ist – diesen verdammten Schnatz vor der Nase wegschnappen.
 

Scorpius und ich sind gleich schnell, kurz hinter dem Schnatz.
 

Plötzlich taucht der Ball tiefer, bis er einen knappen Meter über dem Boden herumschwebt. Wir beide fliegen hinterher – wir beide strecken die Hand aus, um danach zu greifen.
 

„Weasley, pass auf!“, ruft Scorpius auf einmal und reißt mich vom Besen.
 


 

Ich hab keine Ahnung, was gerade passiert ist.
 

Bloß liege ich auf einmal auf dem – vom, wie ich anmerken möchte, Regen komplett durchnässten - Boden. Und Scorpius liegt auf mir.
 

Warum in aller Welt liegt der Kerl auf mir?
 

„Malfoy, willst du uns umbringen?“, frage ich.
 

„Willst du dich umbringen?“, fragt er zurück und deutet mit dem Kopf in Richtung Stadionwand, die, wie ich sehe, als ich mich mehr schlecht als recht ein wenig drehe, bloß ein paar Meter von uns entfernt ist.
 

„Ooops.“, murmle ich.
 

Scorpius sieht mich an, als wäre ich komplett übergeschnappt. Dann lacht er. „Du spielst gerne auf Risiko, nicht wahr?“, fragt er grinsend.
 

Das mag jetzt vielleicht dämlich klingen – aber ich mach mir ernsthaft Sorgen darüber, dass er meinen Herzschlag spürt. Der ist nämlich gerade schneller als meine Grandma´ bei einer Celestina Warbeck Autogrammstunde.
 

„Naja…“, beginne ich, „… wenn es sein muss, dann schon.“
 

Dann schweigen wir und sehen uns bloß an.
 

Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaub, das ist einer der Momente, in denen den Protagonisten einer Kitschromanze nichts anderes übrig bleibt, als sich zu küssen.
 

Als ich im Augenwinkel sehe, dass sowohl die Gryffindor -, als auch die Slytherinmannschaft landen, und außerdem James, Roxanne und Neville auf das Feld rennen, sage ich:

„Weißt du… Wie gerne ich hier auch mit dir herumliege – könntest du vielleicht von mir runtergehen?“
 

Sein Grinsen wird nur breiter. „Wieso? Ich finds ganz bequem…“
 

Und plötzlich fällt mir auf, dass neben dem mittlerweile fast vertrauten Gefühl in meiner Magengegend da auch noch ein Flattern in meiner Hand ist. Mein Mund klappt vor Überraschung auf.
 

„Miss Weasley, Mister Malfoy, ist Ihnen etwas passiert?“, ruft Neville.
 

Keiner von uns beiden antwortet ihm, aber auf meinem Gesicht macht sich auf einmal auch ein ziemlich weites Grinsen breit.
 

„Was ist?“, fragt Scorpius ein wenig irritiert.
 

Noch breiter grinsend halte ich ihm den Schnatz vors Gesicht.
 

Scorpius stutzt. Dann rappelt er sich langsam auf und sieht mich unverwandt an.
 

„Merlin, Rose… Geht es dir gut?“, schreit James, der uns in dem Moment als erster erreicht.
 

Ich stehe triumphierend auf und zeige ihm den kleinen, goldenen Ball in meiner Hand. James starrt mich wie vom Donner gerührt an. Dann beginnt er zu jubeln.
 

„Oh mein Gott, Rose – ich liebe dich!“, schreit er, hebt mich auf und wirbelt mich durch die Luft. Ich lache und umarme ihn.

Und dann ist das gesamte Gryffindorteam um uns. Ich erhasche einen Blick auf Victoria Simons, die vor Freude Tränen lacht, und dumpf höre ich die Stimme von Lysander Scamander, die das Endergebnis 240 zu 220 verkündet.
 

Ich könnte die Welt umarmen!
 

*
 

Die Stimmung in unserer Umkleidekabine ist unbeschreiblich – wir sind alle komplett aus dem Häuschen.
 

„Leute, ihr ward alle der Wahnsinn, aber ich nehme an, es ist in Ordnung, wenn ich Rosie zur Heldin des Monats erkläre, oder?“, fragt James strahlend.
 

„Das war genial, Schwesterherz!“, sagt Hugo aufgeregt.
 

„Danke, Hugh.“, antworte ich und umarme ihn.
 

„Hey, deshalb brauchst du mich zu ersticken!“, protestiert mein nerviger, kleiner Bruder.
 

Die anderen lachen bloß.
 

Alice steht auf und wringt das Wasser aus ihren Haaren. „Also ich weiß ja nicht, wies euch geht… Aber ich hab keine Lust, mich jetzt umzuziehen, nur damit ich nachher doppelt soviel nasse Klamotten hab, wie jetzt.“, sagt sie. Dann nimmt sie ihren Besen und dreht sich zu mir. „Kommst du mit?“
 

Mein Besen!
 

„Oh verdammt!“, fluche ich. Die anderen sehen mich.
 

„Hat irgendjemand von euch meinen Besen mit genommen?“
 

Jeder schüttelt den Kopf. Ich seufze.
 

„Geht schon mal vor… ich hab ihn draußen liegen lassen.“
 

Während die anderen durch den Regen zurück zum Schloss rennen, mach ich mich also auf die Suche nach meinem Feuerblitz.

In Gedanken bin ich wegen dem Spiel immer noch auf Wolke Sieben, deshalb renne ich beinahe in einen der Slytherins, der plötzlich vor mir steht.
 

Und das muss natürlich ausgerechnet Scorpius sein. Mein Herz spielt Ping Pong.
 

„Hier.“, sagt er atemlos und hält mir meinen Feuerblitz hin.
 

„Danke…“, antworte ich.
 

„Gratuliere, Weasley.“

Ich antworte ihm nicht, sondern starre ihn stumm an und beiße unsicher auf meiner Lippe.
 

Ich frage mich, wie er trotz triefender Haare, die ihm ins Gesicht hängen, und trotz schlammbespritzter Kleidung so gut aussehen kann. Außerdem steht er einen Tick zu nahe bei mir. Meine Hände, die den Feuerblitz umklammern, beginnen leicht zu zittern. Ich weiß zwar, dass das größtenteils an der Kälte liegt, aber Scorpius trägt nicht unbedingt seinen Teil zur Besserung der Situation bei.
 

„Wie machst du das bloß…“, wispere ich leise, mehr zu mir selbst als zu ihm. Aber er hört es trotzdem.
 

„Wie mache ich was, … Weasley?“, fragt Scorpius nach.
 

„Rose… Es heißt Rose.“, gebe ich zurück, um der Frage aus dem Weg zu gehen.
 

Er lächelt.
 

Nein, Scorpius Malfoy grinst nicht – er lächelt.
 

Und plötzlich beugt er sich zu mir herunter und küsst mich.
 

Oh. Mein. Gott.
 

Sagt mir bitte, dass das kein Traum ist.
 

Okay, die weichen Knie fühlen sich eindeutig zu echt an, um ein Traum zu sein.
 

Nach viel zu kurzer Zeit löst sich Scorpius sich wieder von mir.
 

„Du bist ziemlich hübsch, Rose Weasley. Hat dir das schon mal jemand gesagt?“, sagt er langsam.
 

Angesicht der Tatsache, dass ich wohl im Moment eher aussehe, als ob ich in den See gefallen wäre, kommen mir Zweifel, ob er das wirklich ernst meint.
 

Nichtsdestotrotz ziehe ich ihn wieder zu mir her und küsse ihn. Scorpius legt seine Hände auf meine Hüften, und ich versuche zumindest, in nächster Zeit nicht in Ohnmacht zu fallen.
 

Ich glaube, wenn das auch nur irgendjemand – insbesondere mein Dad – mitbekommt, kann Onkel Charlie mich als Drachenfutter verwenden.
 

Aber ehrlich gesagt ist mir das momentan ziemlich egal…
 


 

A/N: Bild ich mir das nur ein oder ist das Ende bei den Oneshots hier jedes Mal das gleiche? o.O Ich hoff euch hats trotzdem gefallen :P
 

Und am wichtigsten: 50 Kommentare und 57 Favos?!?! Ich glaub, mich hauts aus den Socken! Ich mag euch, hab ich das schon gesagt? ^^ D.A.N.K.E.
 

Cheers!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  klothhilde
2010-02-08T21:36:09+00:00 08.02.2010 22:36
Dieser OS gehört auf jeden Fall auch zu meinen Lieblingen!
Rose ist einfach total sympatisch! Du hast sie wirklich super hinbekommen!
Und deinen Schreibstil kann ich auch nur immer wieder loben! Besonders mag ich diese witzigen Kleininigkeiten, die du immer einfließen lässt, beispielsweise die Sache mit dem Regenwurm, oder mit Molly und der Celestina Warbeck Autogrammstunde;)
lg Anna
Von: abgemeldet
2009-10-23T18:57:42+00:00 23.10.2009 20:57
Hi
Das ist wohl eines meiner lieblingsstücke von dir
Die szene war genial
und der spruch von Rose in der situation war super
Mach weiter so
bye abgemeldet
Von:  Suzame
2009-10-21T12:08:51+00:00 21.10.2009 14:08
Das kapitel ist der Hammer.
Erst die Aufregung ums Spiel & dann dieses tolle Ende^^
So schön^^ Untersteh dich also wirklich andere enden zu wählen ;)

Von: abgemeldet
2009-09-29T17:57:19+00:00 29.09.2009 19:57
So,

das Kapitel ist jetzt auch schon wieder zuende... TT____TT Es hat mir mal wieder super gut gefallen und es war so~ schön!!!
Einer der lsutigsten Sätze, fand ich, war der hier:
"Also… Was ich sehe, gefällt mir schon außerordentlich… Aber dass mir das, was ich sehe, gefällt - die Tatsache gefällt mir nicht...Wenn ihr mir irgendwie folgen könnt."
Er ist so schön ... verwirrend! xDDD

Ach ja, ich weiß, dass es wahrscheinlich nur Zufall war, aber ich war irgendwie voll happy, als ich das gelesen hab: "In Gedanken bin ich wegen dem Spiel immer noch auf Wolke Sieben..."
Du weißt warum ...? Hihihii! >//<

Wie immer echt ein tolles Kapitel, es ist so schade, dass sowas immer so schnell zuende gelesen ist! xD
Ich hoffe inständig, dass du noch was schaffst, bis du wegfliegst...
Danke für deine ENS!
LiebeGrüße,
deine LynniE.
Von:  Dahlie
2009-08-31T14:37:49+00:00 31.08.2009 16:37
Herrlich herrlich herrlich!
*schacht*
ich liiiieeebe deine Rosie!
*vor begeisterung im dreieck springt*
sie hat etwas frisches, leicht jungenhaftes und doch kommt es mir vor als wäre sie mir ein bisschen ähnlich!
Wo kann ich dir nicht sagen, aber fest steht : Ich liebe sie!
*~*d
Manchmal hatte ich in den vorherigen OS´s das Gefühl, das Scorpius nicht so... na ja Slytherin-like ist, aber dieses Mal hat er mir wirklich 100 % gefallen!

Es war Power mit drin, ein toller James, sowieso ein tolles Team und ein wirklich sexy bad boy!
R E S P E K T !
Deine Sorge, es könnte vielleicht langweilig werden ist unbegründet! wirklich!
Von: abgemeldet
2009-08-30T09:38:36+00:00 30.08.2009 11:38
muhaha
man, ich hab so ein total bescheuertes dauergrinsen im gesicht!
und glaub mir, es geht grad echt nicht weg!!
man, der os war einfach unbeschreiblich!
vor allem, wo er sie einfach vom besen zieht, damit sie nicht gegen die wand knallt!
und zu dem ende muss ich ja nix sagen oder?
du weißt ja, dass das einfach nur perfekt ist!
man, ich VERGÖTTER deinen stil!
ich habe so gelacht während des lesens!

man, ich bin jetzt noch völlig hibbelig!
immer weiter so!
und danke fürs bescheid geben!
du hast meinen tag gerettet!

glg emmett
Von:  il_gelato
2009-08-30T01:02:45+00:00 30.08.2009 03:02
Tolles Kapitel!
Toller erster Kuss!
Tolles Spiel!

Tolle Fan-Fic!

Freu mich auf mehr...
Von: abgemeldet
2009-08-29T19:13:03+00:00 29.08.2009 21:13
Der OS ist toll <3
Ich war furchtbar stolz auf Rose, dass sie einen "coolen Spruch" abeglassen hat, obwohl ihr Herz so geflattert hat und Scorpius auf ihr drauf lag, dem sie ja nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch den Schnatz verdanken kann ^^
Hat mir wirklich gut gefallen :]
Von:  PoS
2009-08-29T19:09:13+00:00 29.08.2009 21:09
A/N: Bild ich mir das nur ein oder ist das Ende bei den Oneshots hier jedes Mal das gleiche? o.O Ich hoff euch hats trotzdem gefallen :P

Untersteh' Dich ja nicht, ein anderes Ende zu wählen. Es war wieder einmal große Klasse. Sie sind in jedem der OS einzigartig, andersartig und haben ein Happy-End verdient.

Ich freue mich auf den nächsten.

Cu
PoS



Zurück