November 2021 (2)
A/N: Sou. Da ist er also, mein nächster Oneshot ;)
Ich hoff, euch gefällts, und ihr lasst mir eure Meinung da ^^ (An der Stelle übrigens D.a.n.k.e. für die letzten 58 Kommentare und die 62 Favos :] Ich kanns nicht oft genug sagen: Danke danke danke !!)
Und abschließend bleibt noch zu sagen, dass das Kapitel mit ganzem Herzen -LynnieUnbreakable- gewidmet ist - du weißt warum ^^; und Rose´s "bescheuertes Dauergrinsen" sowohl Emmmet-the-Cullen, als auch meiner besten Freundin ... auch ihr wisst warum *muhaha*
Und jetzt: Viel Spaß!! (",)
Sich bei strömenden Regen im Freien zu küssen ist nicht romantisch.
Lasst mich das wiederholen:
Sich bei strömenden Regen im Freien zu küssen ist nicht romantisch!
Es gibt vielleicht Unmengen an bescheuerter Liebesfilme, die uns die Vorstellung in den Kopf setzen, komplett durchnässt zu knutschen wäre aufregend. Aber glaubt mir – das ist es nicht. Ich weiß, wovon ich rede. Vielleicht ist das im lauen Sommerregen ganz annehmbar, aber mitten im November ganz sicher nicht.
Ehrlich, mich würde es nicht wundern, wenn ich eben vorhin blaue Lippen bekommen habe – ich kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte Mal so kalt war.
Scorpius und ich haben beide krampfhaft versucht, die Kälte zu ignorieren, aber ich hab mittlerweile gelernt, dass Dinge, auch dann nicht verschwinden, wenn man sie mit allen Mitteln leugnet…
„Vielleicht sollten wir zurück…“, meinte Scorpius und hielt mir seine Hand hin.
Ich griff danach, und jetzt zieht er mich quer über das ganze Hogwartsgelände zum Schloss zurück.
Erst jetzt merke ich, wie erschöpft ich vom Spiel bin.
Völlig außer Atem erreichen wir das Schloss. Scorpius führt mich in die Eingangshalle, wo ein paar jüngere Schüler herumstehen, die uns nicht wirklich Beachtung schenken.
Ausgerechnet Melinda ist die einzige Sechstklässlerin, die hier ist und sich gerade mit ihrer kleinen Schwester aus Hufflepuff unterhält. Als ihr Blick auf uns fällt, lasse ich Scorpius´ Hand ruckartig los.
Melindas Augen weiten sich. Dann sagt sie etwas zu ihrer kleinen Schwester, dreht sich auf dem Absatz um und stürmt hinaus.
Nervös beiße ich mir auf die Lippen. Mist…
„Bist du okay?“, fragt Scorpius ein wenig unsicher.
Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaub er schaut ein wenig enttäuscht auf meine Hand, die ich gerade weggezogen habe.
Fast unwillkürlich fang ich an zu grinsen.
„Wir haben gerade das erste Spiel der Saison gewonnen, und du fragst, ob ich okay bin? Mir geht’s blendend, Malfoy.“, antworte ich frech.
Scorpius sieht mich amüsiert und mit hochgezogener Augenbraue an. „Gut zu wissen, dass dich deine Nahtod- Erfahrung nicht traumatisiert hat.“
„Ja, ich war heute um einiges besser dran als du.“, fahre ich fort und spiele noch einmal auf die Niederlage der Slytherins an.
„Oh, mein Tag war gar nicht so schlecht, wie du denkst, Rosie…“, sagt er verschmitzt und streicht mit seinen Fingern sanft über meine Lippen, und verdammt… Schon wieder spüre ich, wie meine Wangen rot werden.
„Sehen wir uns heute Abend?“, frage ich mit leicht erstickter Stimme.
„Ja, ich denke schon. Das heißt, wenn Al Lust darauf hat, sich in die Höhle des Löwen zu wagen.“, antwortet er.
„Wenn sogar sein Versager von Quidditchkapitän sich dorthin traut, kann er das auch.“, grinse ich.
„Der Versager von Quidditchkapitän hat dir heute einen Aufenthalt im Krankenflügel erspart, also pass auf, was du sagst.“, sagt er lachend. Dann macht er einen Schritt zurück.
„Okay, Weasley… Ich hör meine Dusche bis hierher schreien, und wenn ich nicht bald aus den nassen Klamotten raus komme, erfriere ich.“
„Ja…. ich auch.“
„Wir sehen uns, Rose.“, sagt er und lächelt, bevor er sich umdreht.
*
„Alice, komm endlich raus da – ich frier fast im Stehen ein!“, rufe ich zitternd durch die verschlossene Badezimmertür, an der ich mit dem Rücken stehe.
„Ja, ja… Ist ja schon gut.“, antwortet meine beste Freundin. Ein Klicken ertönt, und ich falle praktisch ins Badezimmer, als sich die Tür öffnet.
„Danke.“, sage ich sarkastisch.
Alice, die nur in einem Handtuch eingewickelt vor mir steht, lacht und beginnt sich die Haare zu kämmen. „Du warst ja lange weg…“, meint sie.
„Mhm.“, brumme ich bloß als Antwort und winde mich aus meinem noch immer triefend nassen Quidditchtrikot.
Alice plappert los, als gebe es kein Morgen, und erzählt mir, wir sehr sie sich auf die Party im Gemeinschaftsraum freut. Ich höre ihr aber bloß mit einem Ohr zu. Meine Gedanken sind überraschenderweise ganz wo anders. …
… Merlin, kann der Kerl küssen!
„Sag mal, warum grinst du eigentlich die ganze Zeit so bescheuert?“, fragt Alice, die mich merkwürdig anstarrt.
Erst jetzt merke ich, dass sich eine Art Dauergrinsen auf mein Gesicht gepflastert hat. Könnt ihr mir das verübeln?
„Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“, meint Alice skeptisch, als ich ihr nicht antworte.
Oh verdammt.
„Was denn? Darf ich mich nicht über unser Spiel freuen?“, gebe zurück.
„Okay, irgendwas stimmt nicht dir… Wo warst du noch einmal bis jetzt?“, hakt sie nach.
Mein Herz klopft schneller und meine Wangen verfärben sich schon wieder dunkelrot.
„Ich hab doch gesagt, dass ich meinen Feuerblitz auf dem Feld liegen vergessen hab´.“, antworte ich.
„Ja, aber um den zu holen hast du eine halbe Stunde gebraucht?“, grinst sie hämisch und lehnt sich mit verschränkten Armen ans Waschbecken.
„Du bist doch bescheuert…“, murmle ich lahm.
„Raus mit der Sprache. Wo warst du bis jetzt?“
Wow. Alice kann wirklich eine Nervensäge sein, wenn sie will!
Um einer Antwort aus dem Weg zu gehen, ziehe ich meine letzten Klamotten aus, werfe sie achtlos auf den Boden und stell mich unter die Dusche.
„Glaub bloß nicht, dass du mir so davonkommst!“, ruft sie, und ein weiteres Mal höre ich ein vertrautes Klicken. Sag bloß, sie hat uns gerade im Badezimmer eingesperrt…
„Ich rühr mich nicht vom Fleck, bist du mir nicht sagst, was in Merlins Namen hier los ist!“
Ich seufze. Alice ist die beste Freundin die man sich vorstellen kann, aber wenn es um solche Dinge geht, bin ich eben ein hoffnungsloser Fall – mir fällt es ja schwer, mir selber einzugestehen, dass ich komplett in Scorpius verschossen bin; geschweige denn vor anderen.
Außerdem weiß ich ja nicht einmal, was genau diese ganze Aktion zwischen uns beiden da am Quidditchfeld jetzt bedeutet hat…
Andererseits… wem sonst, außer Alice, könnte ich davon erzählen?
Mal abgesehen davon, dass sie mir sowieso keine Ruhe lassen wird, bis sie´s herausgefunden hat.
Ich seufze erneut, und dann fang ich an, mit leicht zitternder Stimme von unserem Kuss zu erzählen ….
*
Okay, jetzt weiß ich wieder, warum man so was am besten niemanden anvertraut. Alice ist fast ausgetickt deswegen.
Aber das ist nichts im Gegensatz zu dem Theater, das sie jetzt veranstaltet.
„Zum allerletzten Mal, Johnson: Ich hab keine Lust, in deinem Minirock mit meinen Trollfüßen durch die Gegend zu rennen!“, funkle ich sie an.
Alice sieht mich ebenso wütend an. „Unsinn, Rose – du siehst heiß darin aus! Du willst doch nicht ernsthaft mit Al´s Jean bei der Party aufkreuzen. Du ziehst den verdammten Rock an, und wenn ich dich reinzaubern muss.“
„Alice, ich renn ständig mit Al´s Sachen rum. Was macht das für einen Unterschied?“, frage ich verzweifelt.
Seit wir beide aus dem Badezimmer sind, versucht Alice mir ihre Sachen aufzuschwatzen.
„Ich versteh´s auch nicht…“, wendet Janis ein, die vor dem Wandspiegel in unserem Schlafsaal steht und sich ihre glatten, braunen Haare seitlich zu einem Zopf flechtet. „Rose könnte heute in einem Kartoffelsack zur Party kommen, und sie wär trotzdem die Heldin des Abends. Wen interessiert das schon, ob sie heute Al´s Jean an hat, oder nicht?“
Alice wirft mir einen frechen Blick zu. „Oh, ich denke Scorpius´ könnte daran interessiert sein….“
Janis dreht ich um und sieht uns überrascht an, und Lisa, die gerade noch faul auf ihrem Bett gelegen ist und „Witch Weekly“ gelesen hat, sitzt plötzlich komplett aufrecht an der Bettkante und sieht uns neugierig an.
„Alice, ich bring dich um!“, zische ich verzweifelt.
„Nein, tust du nicht… Du liebst mich!“, lacht sie.
Und bevor ich mich versehe, hat Lisa mich schon zu sich aufs Bett gezerrt, und verlangt jedes einzelne Detail. Lisa ist schlimmer als ein Auror beim Kreuzverhör.
„War es mehr so ein schüchterner Kuss, oder kam er so richtig zur Sache?“
Oh Merlin… Zum Glück ist Melinda nicht im Schlafsaal…
Nachdem ich mit hochrotem Kopf die ganze Story noch einmal erzählten musste, ist wenigstens Alice kompromissbereit und lässt mich mit ihrem Minirock in Ruhe.
Grundsätzlich hätte ich ja gar nichts gegen ihre Klamotten einzuwenden. Das einzige was mich stört ist, dass – abgesehen davon, dass heute so gut wie jede in so einem Aufzug auftauchen wird und ich keine Lust habe, so wie alle anderen herumzurennen – es mich jedes Mal furchtbar nervös macht, in so einem Aufzug irgendwo aufzutauchen.
Und von Nervosität hab ich heute genug – vielen Dank.
„Tu mir einen Gefallen, Alice,…“, sage ich zu ihr, als wir aus dem Schlafsaal gehen, „… falls er und Al heute wirklich herkommen – bitte halt einfach nur die Klappe. Ich glaub Al weiß nichts davon, und wenn er- “
Und genau in dem Moment steht plötzlich Melinda vor uns.
Keiner von uns sagt ein Wort. Melinda sieht mich bloß an, als würde sie mich am liebsten auf den Mond schießen, bevor sie wütend an uns vorbei und in den Schlafsaal stapft.
„Toll. Das schlechte Gewissen hat mir gerade noch gefehlt.“, murmle ich und zupfe nervös an meinem engen, grauen Shirt.
„Ach komm schon, Rose,… Die kriegt sich schon wieder ein.“, meint Alice nur und schleift mich hinter ihr her die Wendeltreppe hinunter.
Der Gemeinschaftsraum ist bereits ziemlich voll. Scorpius kann ich nirgends entdecken, dafür treffen wir sofort auf Al, der alleine herumsteht.
„Hey Looser!“, begrüßt Alice ihn neckisch.
Al zieht eine Augenbraue nach oben und sieht uns beide belustigt an.
„Für jemanden, der nur mit 20 Punkten Vorsprung gewonnen hat, bist du ziemlich vorlaut, Johnson.“, meint er grinsend.
„Ja, und mit 2 Spielern weniger…“
Alice´ Kampfgeist war anscheinend erwacht.
„Ach komm schon, Johnson… Du weißt genauso gut wie ich, dass Scorpius´ den Schnatz locker fangen hätte können, wenn er seine Augen nicht ständig wo anders gehabt hätte.“, fährt er fort und sieht mich schmunzelnd an.
Meine Kinnlade fällt hinunter.
„Also, es ist ja nicht so, als würde ich hier irgendwelche Andeutungen machen…“, meint und betrachtet auf ziemlich untypische Weise seine Fingernägel.
Ich keuche. „Er hat es dir erzählt?“, frage ich ungläubig.
Al nickt amüsiert. „Klar. Der Typ glotzt dir schon seit einem Monat hinterher, als wärst du das erste Mädchen, das er zu je Gesicht bekommen hat. Sag bloß, das ist dir nie aufgefallen.“
Als Alice irgendeine bescheuerte Meldung dazu schiebt, vergesse ich sogar, ihr meinen Ellbogen in die Seite zu stoßen – es ist, als wäre ich gerade aus allen Wolken gefallen.
„Mich wundert es ja nur, dass das so lange gebraucht hat. Sieht ihm gar nicht ähnlich.“, fügt Al noch lässig hinzu.
„Wem sieht was nicht ähnlich?“, fragt James, der in dem Moment an unserer Seite auftaucht – gemeinsam mit Scorpius.
Mein Herz klopft um ein paar Takte schneller, und ich kann nicht anders, als Scorpius anzustrahlen, der mir ebenfalls ein Lächeln zuwirft, bevor er Al ein Glas Feuerwhiskey reicht.
„Scorpius sieht es nicht ähnlich, dass er sich als Quidditchkapitän der Verlierermannschaft hier bei euch blicken lässt.“, erklärt Al, während er das Glas entgegen nimmt. „Aber heute war er ganz scharf drauf…“, sagt er, steckt eine Hand in die Hosentasche und bemüht sich, ein unschuldiges Gesicht zu machen.
Scorpius verdreht leicht die Augen, meidet aber meinen Blick und sagt nichts. Alice lacht leise.
„Hab ich irgendwas verpasst?“, fragt James leicht irritiert.
„Nicht im geringsten.“, antwortet sein kleiner Bruder, bevor sein Blick auf meine Hose fällt.
„Hey, das sind meine!“, sagt er empört und deutet mit dem Glas in der Hand auf meine… also seine Jeans.
„Mach du nicht auf noch so einen Aufstand, du bekommst sie ja zurück… Irgendwann.“, antworte ich.
Al seufzt theatralisch. „Anscheinend sind meine Sachen einfach nicht sicher vor dir.“, grinst er, und sein Blick bleibt unnatürlich lange auf Scorpius – seinem besten Freund – hängen.
Alice lacht lauter, und James schaut verständnislos von einem zum anderen.
„Okay, kann mir irgendjemand erklären, was hier los ist?“, fragt er.
„Gerne Bruderherz, ich erzähls dir bei einer Runde Snape explodiert… Ich hab Lust, dich heute wenigstens bei einem Spiel fertig zu machen. Kommst du mit, Alice?“, sagt Al, stellt sein Glas Feuerwhiskey auf den Tisch neben uns, und zwinkert mir ziemlich auffällig zu.
„Klar.“, grinst sie, und verschwindet gemeinsam mit meinen beiden Cousins in der Menge.
„Diskretion ist für deine Familie ein Fremdwort, nicht wahr?“, fragt Scorpius.
„Du hast ja keine Ahnung…“, meine ich kopfschüttelnd.
Scorpius lacht. „Komm schon, Weasley… Willst du was trinken? Bevor James hier wieder auftaucht und mich zur Schnecke macht, weil ich es auf seine Cousine abgesehen habe.“, sagt er und lächelt mich ein wenig verlegen an.
Ich nicke ebenso verlegen, und mach mich auf den Weg in Richtung Kürbiswein. Scorpius folgt mir. Und dann legt er vorsichtig seinen Arm um meine Hüfte.
Seht ihr? Und schon wieder ist es da… Dieses bescheuerte, liebeskranke Dauergrinsen.
Aber ich glaub, ich könnte mich dran gewöhnen…