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Seine einzige Tochter

Rose/Scorpius - One Shot Sammlung
von

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Jänner 2022

In diesem Haus hört man so gut wie alles. Von unten dringt Gelächter herauf.

Bestimmt hat sich James wieder über Filch lustig gemacht. Seine Witze über ihn sind der Running – Gag in unserer Familie. Oder Fred ahmt heimlich Onkel Percy nach, während der neben ihm sitzt und bereits zum 4. Mal fragt, was eigentlich so komisch ist.
 

Im Grunde ist mir das völlig egal. Das Knarren des Holzbodens stammt jedenfalls nicht von unten, sondern direkt aus meinem Zimmer. Jemand räuspert sich.
 

Verdammt!
 

Scorpius Hand unter meinem T- Shirt erstarrt.

Bitte lass es Al sein, bitte lass es Al sein!
 

Ich schaue über Scorpius Schulter hinweg. Dad lehnt sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen und sieht uns beide spöttisch an.
 

Ich kneife kurz die Augen zusammen, nur um sicher zu gehen, ob es vielleicht nicht doch Al ist, der in meiner Tür steht.
 

Okay – mein schwarzhaariger Cousin hat nicht wirklich Ähnlichkeit mit Dad, der mit seiner Größe und den roten Haaren trotz dichtem Schneefall bereits aus zwei Kilometern Entfernung zu erkennen ist. Aber hey – die Hoffnung stirbt immer zuletzt.
 

Aber zugegeben… In diesem Fall ist es überaus deutlich, dass nicht einmal ein Fünkchen Hoffnung besteht, dass es nicht Dad ist, der mich gerade mit meinem Freund knutschend erwischt hat. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass der erwachsenen Teil meiner riesigen Familie nicht die geringste Ahnung davon hat, dass ich seit knapp zwei Monaten mit Scorpius Malfoy zusammen bin.
 

Der zieht plötzlich ruckartig seine Hände zurück. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass sie noch immer auf meiner Taille lagen. „Rose“, wispert er vorsichtig. Er klappt den Mund auf und zu, wie ein Fisch auf dem Trockenen.

Ich hab diese verdammte Angewohnheit, in den ungünstigsten Situationen Menschen mit offenem Mund anzustarren. Natürlich verstehe ich seine Andeutung und mach sofort den Mund zu. Ein leichtes Grinsen huscht über Dads Gesicht.
 

„Ich wollte eigentlich bloß nach euch sehen… Hab gedacht, vielleicht geht es euch nach Hermines Kuchen nicht so besonders gut.“ Mum ist toll, ehrlich. Aber vom Kochen hat sie nicht die geringste Ahnung.

„Das Abendessen ist übrigens fertig.“ Er dreht sich um und geht. Ich fahre mit der Hand durch meine rotbraunen Locken und entscheide, dass es das Beste ist, ihm einfach zu folgen.
 

Erst als ich Gang einen Blick in den Spiegel werfe, sehe ich, wie verdammt rot ich geworden bin. Auch Scorpius Wangen haben einen zartrosa Hauch angenommen. Er schaut über meine Schulter und grinst mich im Spiegel an.

„Das ist überhaupt nicht witzig!“, fauche ich ihn wütend an und gehe die Stufen hinunter. Ich höre, wie er hinter mir gluckst. Hin und wieder könnte ich ihn umbringen.
 

Scorpius ist Al´s bester Freund. Er verbringt jeden Sommer mindestens drei Wochen bei ihm Mein Bruder Hugo hat Anfang Jänner Geburtstag, das heißt der ganze Potter-Weasley Clan sitzt in unserem Wohnzimmer. Dieses Jahr hat Al ihn auch für ein paar Tage in den Weihnachtsferien eingeladen. Und deshalb ist auch er bei uns…. Das reinste Chaos, aber ich glaub Scorpius steht als Einzelkind auf diese Action.
 

Im Moment wäre ich wirklich zu gerne in Alaska. Wunderschönes Land… Oder vielleicht im kommunistischen Nordkorea. Oder im abgeschottetem Himalajastaat Bhutan. Ganz egal wo – nur nicht hier in England.
 

Da Mum gerade das Essen serviert und Tante Ginny James zur Schnecke macht kommen wir ziemlich unbemerkt zu unseren Plätzen. Al und mein kleiner Bruder grinsen mich an. „Wo warst du?“, fragt Hugo eine Spur zu laut, um es beiläufig zu nennen. Al grinst noch breiter. „Ja, du siehst ein bisschen … zerstört aus…“ Albus Severus Potter, du bist so was von tot!
 

„Ich hab Scorpius das Haus gezeigt.“, murmle ich schnell. Niemand schenkt uns Beachtung – vielleicht war es eine gute Notlüge… Oder vielleicht hat einfach kein Mensch zugehört, weil nun sich auch Onkel Harry in den Streit zwischen seiner Frau und seinem Sohn einmischt.

Bloß Dads Blick, den er mir zuwirft, sagt mehr als alles andere. Wenn jemand vorhat mich zu erschießen – jetzt wäre der perfekte Zeitpunkt….
 


 

Ich weiß nicht so genau, wie ich es den restlichen Abend über geschafft habe, Dads Blick zu vermeiden. Mum hat mich gefragt, ob ich den Abwasch machen könnte, und ich habe so überschwänglich zugesagt, dass sie ein bisschen irritiert war.
 

Al leistete mir Gesellschaft. Er hat über die Story in meinem Zimmer nur gelacht. „Komm schon Rosie, es ist ja nicht so, als ob du erst 14 wärst. Du hast selber gesagt, dass er dir wichtig ist. Früher oder später musste es jemand herausfinden.“ „Ja verdammt, aber doch nicht auf die Art und Weise…“ Ich schrubbte die Teller so fest, als ob sie etwas verbrochen hätten. „Al, das ist nicht so einfach, wie du tust. Du kennst Dad. Und du weißt, dass er die Malfoys nicht leiden kann.“ Er zuckte bloß mit den Schultern. „Na und? Mein Dad kann seinen Vater auch nicht besonders leiden. Und Scorpius ist mein bester Freund. Er gewöhnt sich daran. Sieh es positiv: Du brauchst dir keine Sorgen darüber zu machen, wie du es ihnen sagst.“ „Als ob das Gespräch mit Dad aus der Welt geschafft wäre.“ Ich war mir verdammt sicher, dass das noch folgen würde. Al grinste nur. „Sag ihm einfach die Wahrheit… Dass ihr total verrückt nach und hoffnungslos in einander verschossen seid.“ Ich hatte es nicht für möglich gehalten, dass ich an diesem Abend noch röter werden könnte… Aber Al kannte mich einfach zu gut…
 

Als sich die Potters als wie üblich die letzten Gäste verabschiedeten, umarmte er mich. „Kopf hoch, Kleine, es wird gut werden…“ Ich lächelte ihn dankbar an. Als Al von mir abließ, und der Rest damit beschäftigt war, über James Darbietung der Maulenden Myrte zu lachen, zog mich Scorpius zur Seite. Er sah mich eine kurze Weile nur an. „Es tut mir Leid…“, meinte er leise. Ich lächelte leicht. „Schon ok.“ Scorpius beugte sich vor und küsste mich flüchtig auf die Wange. Kaum einen Moment später meinte Tante Ginny, dass sie nun wirklich aufbrachen.
 

Ich bin gleich danach ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer, wo ich jetzt auf dem Bett liege und auf die Decke starre. Wenn ich daran denke, wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass Dad uns heute erwischt hat, muss ich grinsen.
 

Scorpius ist Kapitän und Sucher der Quidditchmannschaft von Slytherin. Ich bin die Sucherin für Gryffindor. Wir hatten nie besonders viel miteinander zu tun. Natürlich waren wir oft gemeinsam im Fuchsbau, wenn Grandma uns alle eingeladen hat und er gerade bei Al zu Besuch war. Er war einfach Al´s bester Freund aus Slytherin. Ein blondes, arrogantes Frettchen.
 

Im letzten Sommer ist mir zum ersten Mal aufgefallen, dass er gut aussah. Als ich ihn beim ersten Hogsmeade Wochenende dieses Jahr zufällig alleine im Honigtopf traf, weil Al zusammen mit James Nachsitzen hatte, und wir anschließend gemeinsam zurückgingen, habe ich zum ersten Mal verstanden, warum er Als bester Freund ist. Und als ich mich dabei ertappte, dass ich ihm beim Mittagessen ständig anstarrte, wusste ich, dass ich mich Hals über Kopf in das Frettchen verschossen hatte. Und ich hatte zumindest ein bisschen das Gefühl, dass er das auch tat.
 

Anfang November, gerade nachdem ich beim ersten Spiel gegen Slytherin für Gryffindor den Schnatz gefangen und das ganze Team mich freudig umarmt hatte, gerade als ich auf dem Weg aus der Umkleidekabine war, stand er plötzlich vor mir. Völlig durchnässt vom Regen, voller Schlamm, weil der Boden bereits so weich war, und komplett außer Atem.
 

„Gratuliere, Weasley.“ ...
 

„Rose… es heißt Rose.“
 

Scorpius lächelte – nein, er grinste nicht. Er lächelte. Und beugte sich hinunter, um mich zu küssen.
 

„Du bist wirklich hübsch, Rose Weasley. Hat dir das schon jemals jemand gesagt?“, sagte er, als er sich von mir löste. Ich antwortete ihm nicht, sondern zog ihn wieder zu mir zurück.
 

„Weiß deine Mutter davon?“ Ich schrecke hoch und erwache aus meinem Tagtraum. Dad steht in der Tür, genauso an den Rahmen gelehnt wie wenige Stunden zuvor. „Weiß Mum davon?“, fragt er noch einmal, als ich nicht antworte.
 

Mum hat seinen Dad einmal geschlagen. Mum kann Geheimnisse für sich behalten, aber nicht vor Dad, Harry oder Ginny. Glaubt er im Ernst, dass ich Mum davon erzählt habe?
 

„Nein…“ , meine ich nach einem kurzen Augenblick. Dad macht einen Schritt nach vor und schließt die Tür hinter sich. „Seit wann?“

„Was willst du wissen? Seit wann ich Mum nicht mehr jedes Geheimnis anvertraue, weil ich weiß, dass du der erste bist, der es erfährt?“ Ich erinnere mich, als ich Mum mit 7 Jahren vertraulich erzählt habe, dass ich Teddy Lupin heiraten werde. Als Dad mich damit aufgezogen hat, hab ich eine Woche lang kein Wort mit ihr gesprochen. „Seit wann ich Jungs küsse?“ Ich wundere mich, wie leicht ich diesen Satz über die Lippen bringe.

„Seit wann…“ Diesmal stocke ich und werde rot. „… seit wann ich in Scorpius Malfoy verliebt bin?“ Okay… Jetzt ist es raus…
 

Dad schnaubt wütend. „Seit wann ihr zusammen seid.“

Ich seufze. „Zwei Monate.“ Er schweigt wieder. „Warum hast du nichts gesagt?“ Meine Augen verengen sich. „Ach ich weiß nicht Dad… Lass mich nachdenken… Vielleicht, weil du ihn nicht leiden kannst? Weil du mir ungefähr 127 Mal die Geschichte erzählt hast, wie Mommy Draco Malfoy geschlagen hat?" Ehrlich, die ersten 5, 6 Mal war es vielleicht noch witzig, aber danach wurde die Story ein bisschen ermüdend...

"Er ist mir wichtig. Und ich hab keine Lust, zu hören, wie du über ihn herziehst.“
 

„Wer hat jemals gesagt, dass ich ihn nicht leiden kann?“ „Ich weiß, dass du Draco Malfoy nicht ausstehen kannst.“

„Du hast absolut Recht… Ich halte nicht viel von Draco Malfoy. Aber ich habe nie ein Wort über seinen Sohn verloren. Ginny sagt, Scorpius ist ein toller Junge, und Harry hat mir erzählt, wie unglaublich gut er als Sucher ist.“ Ich muss unwillkürlich an das letzte Spiel denken und grinse kurz.

„Ich halte nicht viel von Draco Malfoy, aber ich halte viel von Harrys und Ginnys Meinung, das weißt du. Und es stört mich nicht, dass du seit zwei Monaten mit Scorpius Malfoy zusammen bist. Es stört mich, dass ich seit zwei Monaten nichts davon weiß.“
 

Okay… Das war jetzt etwas überraschend.
 

„Dad, hast du deinen Eltern von Lavender Brown erzählt?“ Ein kurzes Grinsen verirrt sich über Dads Gesicht, seine Ohren werden leicht rot. „Nein… Aber Lavender Brown war mir… nicht wirklich wichtig.“ Langsam fühle ich ein flaues Gefühl im Magen. Ich glaub ich weiß, worauf er hinaus will…
 

Wir beide schweigen. Dann seufzt Dad. „Du und Scorpius also?“ Ich nicke mit rotem Gesicht und lächle ein bisschen. Er erwidert mein Lächeln. Wir schweigen uns weiter lächelnd an.
 

„Gute Nacht Rose.“ Anscheinend ist er nicht besonders gut in solchen Gesprächen, aber ich bin dankbar darüber. „Gute Nacht.“ Bevor er hinaus geht, dreht er sich noch einmal um. „Ach ja… und schreib ihm, dass ich mit ihm noch ein Hühnchen zu rupfen habe. … Niemand küsst ohne meine Erlaubnis meine einzige Tochter…“

Dezember 2021

Für die lieben Leser des ersten Kapitels, die nach der Fortsetzung gefragt haben: Aller, aller, aller, allerliebsten Danke für eure Geduld und vor allem eure Ermutigungen ^^ Ohne euch hätt ich mich nie an das Kapitel dran gesetzt. (Jaja, ich weiß... 900 Wörter sind ja nicht die Welt, aber ehrlich... Für mich schon - ich bin der vermutlich der faulste Mensch, der auf diesem Planeten rumläuft...). Ich freu mich über konstruktive Kritik jeder Art.
 

Eigentlich war ich ja immer schon mehr ein Sommerkind. Mein Geburtstag ist Anfang August, und ich liebe absolut nichts mehr, als das Wetter in den Ferienmonaten. Ich meine… Nicht, dass ich zart besaitet wäre, oder so etwas. Im Gegenteil: Wenn du einer Familie, wie ich sie habe, aufwächst, in der zumindest der Großteil der Gleichaltrigen aus Jungs besteht, wirst du automatisch … naja.... anders geprägt. Ich habe absolut kein Problem damit, während eines Gewitters im strömenden Regen Quidditch zu spielen. Im Fuchsbau hängen Dutzende Fotos von James, Al, Fred, Louis und mir beim Quidditch. Allerdings sehen wir auf den meisten Bildern aus, als wären wir gerade erst aus dem Urschleim gekrochen, wie Tante Fleur es immer angewidert zu sagen pflegt (Allerdings ist es mir bis heute ein Rätsel, warum sich Onkel Harry, Tante Ginny und Mum jedes Mal köstlich darüber amüsieren, wenn Fleur dafür das Wort Urschleim verwendet….). Es ist ja nicht so als, ob es absichtlich wäre, aber noch immer arten unsere Spiele oft zu einer Schlammschlacht aus.
 

Wie gesagt, ich gehöre nicht unbedingt zur sensiblen Art von Mädchen, die sich die Augen ausheulen, weil ihnen ein Fingernagel abbricht, oder die sich wie absichtlich beim Spazieren gehen im Winter die Hälfte ihrer Kleidung „vergessen“, damit der Junge, mit dem sie unterwegs sind, sie in irgendeiner Form wärmt. Das fällt dann wohl eher in die Kategorie „erbärmlich“.
 

Aber zugegeben… An dieses Gefühl könnte ich mich wirklich gewöhnen. Scorpius und ich sind auf dem Weg zurück von Hogsmeade, und da es wirklich unerträglich kalt ist, hat er seinen Arm um mich gelegt. Unglaublich, dass ich diese Art von Spaziergang noch vor einem Jahr als komplett lächerlich abgestempelt habe.
 

„Al hat mich über Weihnachten zu sich nach Hause eingeladen.“, sagt er plötzlich.

„Über … über Weihnachten? Das heißt, wir werden uns während der Ferien sehen?“ Mein Herz macht einen Freudensprung. Scorpius grinst auf mich herab. „Wenn ich zusage, dann schon.“

„Warum solltest du es nicht tun?“ „Ich weiß nicht… Bist du dir sicher, dass dein Dad mich gerne im Fuchsbau haben wird, wenn er weiß, mit wem ich seit letztem Monat meine Freizeit verbringe?“ „Mein Dad muss nicht wissen, mit wem du deine Zeit verbringst.“ Er sieht mich amüsiert an. „Also bleibt das unser Geheimnis?“ Ich seufze. „Solange ich dafür sorgen kann, dass Hugo seine verdammt gesprächige Klappe hält.... Ich meine, ich will ihm das eher „schonend“ beibringen.“ Scorpius grinst wieder. „Wie du meinst….“
 

Ich bleibe abrupt stehen. „Hast du etwa deinen Eltern schon...?“ „Kann sein, dass ich es irgendwann im letzten Brief erwähnt habe…. >Hey Mum, hi Dad… Meine Noten? Ich kann nicht klagen. Mit dem Quidditchteam läuft alles super. Ach ja, ich hab´ eine neue Freundin. Kann sein, dass ihr sie kennt… Ihr Name ist Rose Weasley. <“ Ich starre ihn eine Weile mit hochgezogenen Augenbrauen ungläubig an. „>… ihr wisst schon… Das naive, kleine Mädchen, das alles glaubt, was man ihm erzählt. Das mit den Vorderzähnen wie ein Kaninchen…< Au!“ Scorpius reibt sich die Stelle auf dem Oberarm, auf der ihn meine Faust getroffen hat. Niemand, nicht einmal mein Freund, hat das Recht zu behaupten, ich hätte Hasenzähne. „Kleines Biest.“, murmelt er.
 

„Ach ja?“ Als er sich wieder umdreht und weitergeht, beuge ich mich hinunter und greife nach eine Handvoll Schnee. Obwohl ich ja eigentlich Sucher bin, bin ich im Zielen relativ gut. Schließlich habe ich auf dem Feld hinter dem Fuchsbau oft genug als Jäger gespielt. Der Ball trifft Scorpius genau im Genick, der sofort wie angewurzelt stehen bleibt.

„Glaub mir, Weasley… Das wirst du bereuen…“ Lachend laufe ich vor ihm davon.
 

Für ein paar Minuten rennen wir kreuz und quer durch die Schneelandschaft, bis er mich eingeholt hat und zu Boden wirft. Weil ich mich aber fest an seinen Mantel klammere, stürzen wir beide in den Schnee.
 

Dann kniet Scorpius über mir. Spöttisch grinsend zeigt er mir den riesigen Klumpen Schnee in seiner rechten Hand, während er mich mit der linken auf dem Boden hält.

„Nein, bitte nicht, bit- …“ Im nächsten Moment pruste ich Schnee. Wie ich das kalte Zeug hasse.
 

Plötzlich ist Scorpius Gesicht nahe über meinem. Sein warmer Atem kitzelt beinahe auf meiner Haut. „Gibst du auf?“, fragt er leise. „Ja, schon gut. Ich gebe auf.“ Meine Stimme ist nicht mehr als ein zitterndes Hauchen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das Zittern nicht von der Kälte kommt. Seine Finger wischen sanft den Schnee von meinem Gesicht. Und dann spüre ich Scorpius kalte Lippen auf meinen. Für ein paar wunderbare Augenblicke wird mir seltsam heiß, obwohl ich im fast knietiefen Schnee liege.
 

Das nächste, was ich wahrnehme, ist die spöttische Stimme meines kleinen Bruders. „Wow… Das Foto ist Wahnsinn. Das wird das perfekte Weihnachtsgeschenk für Mum und Dad.”
 

Kaum drei Meter von uns entfernt steht Hugo mit seiner Kamera - das Bild, das er anscheinend gerade von uns beiden geschossen hat, in der Hand.
 

„HUGO! Ich bring dich um!!“ Schnell stoße ich Scorpius von mir herunter und rappele mich hoch. Wenn ich diesen verdammten Idioten in die Finger kriege. Hugo dreht sich auf dem Absatz um und rennt davon.
 

Natürlich erwische ich ihn nicht – der Junge war schon immer schneller als ich. Nach zwei Minuten sprinten bleibe ich atemlos stehen. Das Seitenstechen ist beinahe unerträglich. Mit den Händen auf den Knien verharre ich für einige Zeit, bis Scorpius mich schnaufend eingeholt hat. Von Hugo ist weit und breit nichts mehr zu sehen. Vielleicht werde ich James bitten, sich die kleine Ratte vorzuknöpfen.
 

„Dein Bruder weiß wirklich, wie man einen Augenblick ruiniert.“ Ich drehe mich zu Scorpius um, dessen Wangen von der Kälte und der Anstrengung rosa verfärbt sind, und muss dabei lächeln. „Nicht unbedingt.“, flüstere ich, bevor ich ihn zurück in den Schnee stoße.

Weihnachten 2021

„Hugo Weasley, du bist unmöglich!“

„Keine Sorge, ich brauch´ wirklich nur mehr eine halbe Minute.“

„Kannst du nicht einmal, nur ein einziges Mal in deinem Leben pünktlich sein?“

„Jetzt beruhig dich Mum, wir kommen sicher nicht zu spät.“

„WIR SIND BEREITS ZU SPÄT!“
 

Seit 10 Minuten rennt Mum nervös vor dem Kamin hin und her und führt durchs halbe Haus schreiend Gespräche derer Art mit meinem kleinen Bruder. Währenddessen steht Dad daneben und fährt sich ständig völlig entnervt durch die Haare.

Wenn man im Lexikon Chaos oder Unpünktlichkeit nachschlägt, findet man bestimmt einen Verweis auf die Familie Weasley. Ebenso ist das Wort „Weihnachtsfriede“ ein Fremdwort für uns. Allerdings gilt auch genau dasselbe für alle anderen Weasleys. Ich bin mir fast sicher, dass wir nicht die einzigen sein werden, die zu spät kommen, obwohl wir bereits seit einer halben Stunde im Fuchsbau sein sollten. Die Potters sind nämlich immer grundsätzlich der Teil der Familie, die mindestens eine Stunde mehr als alle anderen brauchen, um rechtzeitig bei einem Treffen zu erscheinen. Drücken wir es so aus: Mein Cousin James ist einfach das Paradebeispiel dafür, wie man Verzögerungen verursacht.

So betrachtet sehe ich nicht wirklich einen triftigen Grund für Mum´s blanke Nerven. Andererseits… irgendwie ist sie wohl immer eine richtig korrekte Granger geblieben.
 

„Warum braucht er überhaupt so lange?“, zischt sie wütend. Dad wirft mir einen warnenden Blick zu. Ich glaube er will mir deutlich machen, dass es nicht so gut wäre zu erwähnen, dass Hugo jetzt erst seine Geschenke für die restlichen Familienmitglieder einpackt, die er überhaupt erst am Vormittag besorgt hat. Ich werfe einen Blick auf Mum´s Fuß, mit dem sie ungeduldig und kontinuierlich auf den Boden stampft. Vermutlich hat Dad Recht….
 

Endlich hört man Hugo die Treppe herunterpoltern, und ein paar Sekunden später steht er atemlos im Wohnzimmer. „Ich bin… soweit.“, schnauft er. „Merlin sei Dank!“, murmelt Dad, geht zum Kamin, nimmt eine Handvoll Flohpulver und verschwindet im nächsten Moment in den Flammen. Nachdem sie Hugo einen letzten giftigen Blick zugeworfen hat, tritt Mum ebenfalls in den Kamin.

Ich grinse Hugo spöttisch an. „Du bist wirklich das langsamste Mädchen, das ich kenne.“ Seit er aufgehört hat mit Lily Puppe zu spielen macht es ihn wahnsinnig, wenn ich ihn Mädchen oder kleine Schwester nenne. Doch dieses Mal zeigt er sich völlig unbeeindruckt.
 

„Du siehst gut aus, Rosie – Posie.“, als er mich von oben bis unten betrachtet. „Ich wette deinem Herzblatt fallen die Augen aus dem Kopf.“ „Ach halt die Klappe.“, fauche ich ihn an und mach mich ebenfalls auf den Weg zum Kamin. Manchmal ist er wirklich das reinste Aas.
 


 

Im Fuchsbau wimmelt es bereits von Rotschöpfen. Lily, die schon ihre Geschenke auspackt, winkt mir aus dem Wohnzimmer, und aus der Küche höre ich Tante Ginny´s Stimme. Anscheinend machen die Potters dieses Jahr zu Weihnachten eine Ausnahme.

Überall um mich herum werden Geschenke und gesprochene Glückwünsche getauscht.
 

„Frohe Weihnachten, Rose.“, sagt eine bekannte Stimme hinter mir.
 

Ich drehe mich um, und mein Herz fängt augenblicklich an, schneller zu klopfen.
 

Scorpius.
 

Hin und wieder wird mir noch immer heiß, wenn er mich unerwartet anspricht. Das ist wie ein Stich in der Magengegend, von dem sich dann die gesamte Wärme ausbreitet. Versteht ihr, was ich meine?
 

„Danke… Ich meine… Dir auch!“, antworte ich. Scorpius grinst mich an und streicht mir schnell eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Dank des Trubels um uns herum besteht kaum eine Chance, dass es jemand gesehen hätte.
 

„Frohe Weihnachten, Weasleys!“, ruft James, der gerade aus der Küche herauskommt. Sein Blick bleibt in der Luft über uns hängen.

„Hey Malfoy, Rosie, ihr steht gerade unter einem Mistelzweig.“
 

Meine Augen wandern nach oben. Über uns schwebt tatsächlich ein kleiner, grüner Strauch.

Verdammt! Die magischen Mistelzweige sind schlimmer wie ein Klatschreporter beim Tagespropheten – hat man sie erst einmal an den Fersen, wird man sie absolut nicht los. Sie suchen sich erst dann ein neues Opfer, wenn sich die beiden Unglücklichen darunter geküsst haben.

Ich spüre, wie das gesamte Blut aus meinem Körper in mein Gesicht schießt.
 

Ich sehe mich kurz um, und da meine Eltern im Moment nirgends zu sehen sind, beuge ich mich nach vor und küsse Scorpius auf die Wange.
 

„Rosie, Rosie… sei nicht so naiv. Die Mistelzweige verschwinden nur, wenn man sich richtig küsst.“, wirft Al gerade ein, der nun ebenfalls im Türrahmen steht und uns grinsend beobachtet. Plötzlich gilt die Aufmerksamkeit des halben Raumes nur uns. Ich habe das ungute Gefühl, dass meine Wangen bereits die gleiche Farbe wie meine Locken angenommen haben. Wer bei Merlins Bart hat sich diesen Quatsch mit den Mistelzweigen überhaupt ausgedacht?

Scorpius hingegen sieht ziemlich amüsiert aus. Mit seinem schiefen Lächeln auf den Lippen beugt er sich zu mir herunter und küsst mich. Die anwesenden Weasleys pfeifen und klatschen.
 

In dem Moment ist mir das ziemlich egal. Es kostet mich alle Überwindung, nicht meine Hände auf sein Gesicht zu legen und den Kuss zu vertiefen… Sorry, aber seine Lippen sind einfach der Wahnsinn....

Wäre das jetzt der passende Zeitpunkt, um meiner Familie zu, dass ich Scorpius Freundin bin? Mein Blick fällt auch den ziemlich verdattert aussehenden Teddy hinter Scorpius Schulter, und in dem Moment kommt mein Dad herein. Er sieht auch nicht wirklich glücklich aus.

Nein, das ist dann wohl nicht der richtige Zeitpunkt dafür....
 


 


 

James, Al, Hugo und der Rest meiner Cousins und Cousinen ziehen noch eine Weile über mich und mein hochrotes Gesicht her, bis Ted und Victoire die gesamte Familie in Aufregung versetzen, als sie wie nebenbei fallen lassen, dass sie ein Baby erwarten.

Meine Großmutter hat Tränen in den Augen. Die Frau ist näher an Wasser gebaut als der Assuan Staudamm…
 

Ich nutze die Aufregung, um dem Wahnsinn kurz zu entkommen. Versteht mich nicht falsch – ich liebe meine Familie, aber hin und wieder braucht man auf diesen Weihnachtsfamilienfesten eine Auszeit.

Als ich aus dem Badezimmer aus dem ersten Stock herauskomme, sehe ich Scorpius gegenüber an der Wand lehnen. Der braune Pullover, den meine Großmutter für ihn gestrickt hat, passt perfekt zu seinen blonden Haaren, die ihm glatt ins Gesicht fallen. Er ist der einzige Mensch, der in so einem gestrickten Ungetüm gut aussieht.
 

Ein wenig nervös fingert er an der Schleife des Päckchens herum, das er in seinen Händen hält, und mustert mich dabei von oben bis unten. Ist es wirklich so überdeutlich, dass ich mich einmal im Leben um etwas weiblicheres Aussehen bemüht habe? Eigentlich ist das traurig.

Aber Scorpius lächelt mich an. „Du siehst gut aus.“ Was habe ich gerade über meine Bemühungen gesagt? Ich nehm es wieder zurück…
 

Scorpius stößt sich von der Wand weg und steht nun kaum einen Schritt von mir entfernt. „Ich wollte dir dein Geschenk persönlich geben. Ich hab mir gedacht, deine Familie ist vielleicht ein bisschen irritiert, wenn sie es sehen. Vor allem, weil du ohnehin anscheinend eher zurückhaltend in ihrer Gegenwart bist.“ Sein leicht spöttisches Grinsen huscht über seine Lippen.
 

Meine Familie wäre irritiert, wenn sie mein Geschenk sehen würde? Was in aller Welt hat er mir besorgt? „7 magische Wege zum aufregenden Liebesabenteuer“? „Tipps und Tricks für das Liebesleben junger Hexen und Zauberer“?
 

Scorpius´ Grinsen wird langsam ein wenig süffisant. „Nein, so etwas habe ich nicht für uns besorgt. Aber danke für den Tipp… Fürs nächste Jahr dann….“ Ich schwöre, der Mensch kann Gedanken lesen! Oder mein bestürzter Blick ist dermaßen unbezahlbar, dass sogar ein Blinder erkennen kann, woran ich denke.
 

„Was soll das heißen, ich bin zurückhaltend in ihrer Gegenwart?“ „Naja… die Sache mit den Mistelzweigen. Unter normalen Umständen bist du … offensiver.“ Gut gemacht, Rose. Von einem peinlichen Thema ins nächste. Ich spüre, wie meine Wangen schon wieder rot werden. Diese verdammte Weasley Röte….
 

Scorpius hingegen lacht. „Komm schon, Weasley. Mach dein Geschenk auf.“
 

Langsam ziehe ich die goldene Schleife vom Päcken und öffne vorsichtig das dunkelrote Geschenkspapier. Ich hab keine Ahnung warum, aber ich hab das Gefühl, selbst die Verpackung hat ein Vermögen gekostet.
 

Okay. Ich glaub, ich werd langsam paranoid.
 

Als ich das Papier geöffnet habe, halte ich einen Bilderrahmen in meinen Händen. Er sieht irgendwie antik aus, einfach wunderschön. Aber das ist nichts zum Bild, das sich darin befindet. Ich brauche eine Weile, bis ich bemerke, woher es stammt.
 

Ich liege im Schnee, die Wangen gerötet von der Kälte – Scorpius lehnt über mir, sein Gesicht dicht über meinem, seine Finger streifen über meine Haut.
 

Hugos Bild. Es ist das Foto, für das ich Hugo am liebsten auf den Mond geschossen hätte.
 

Jetzt würde ich Hugo am liebsten dafür küssen.
 

„Wow… Das Foto ist Wahnsinn…“

Das Foto ist nicht Wahnsinn… es ist… es ist… atemberaubend.
 

„Woher? Ich meine…“, bringe ich stotternd hervor.
 

Scorpius sieht mich unsicher an. „Naja, ich hab mir gedacht, für eine Gegenleistung gibt es Hugo sicher her. Ich meine … ich hab ja gewusst, dass selber mit deinen Eltern reden willst und sie sozusagen… schonend darauf vorbereiten. Und als Hugo es mir gegeben hat, hab ich gedacht… Es sieht eigentlich ganz nett aus. Gefällt es dir?“
 

Ist der Typ nicht ganz dicht? Ob es mir gefällt? Ich liebe es!
 

Um ihm auf passende Art Danke zu sagen, landen meine Lippen auf seinen – so enthusiastisch, dass er mit dem Rücken an die Wand prallt.
 

Das habe ich gemeint, als ich gesagt habe, du bist offensiv.“, murmelt er gegen meinen Mund.

Ich spüre, wie er grinst. Seine linke Hand liegt mit sanftem Druck auf meinem unteren Rücken, während er die rechte in meinen langen, rotbraunen Locken vergräbt.
 


 

Seht ihr? Das habe ich gemeint, als ich vorhin von Auszeit gesprochen hab….
 


 

A/N: Jap... Zwei Kapitel auf einmal ^^ Und nein, ich hab in meinen Ferien nichts Besseres zu tun, als mir über ein fiktionales Teenager-Paar Gedanken zu machen ;)

Frohe Weihnachten!

annalina

August 2021 (1)

James Potter. Dieser Kerl ist einfach nicht zu fassen.
 

Ja, mir war natürlich bewusst, dass er schon immer berühmt war. Mal abgesehen davon, dass sein Nachname Potter und sein Vater Harry „der Junge der lebt“ ist, ist James schließlich Quidditchkapitän. Und ja, verdammt… Auch wenn es mir selten auffällt – er sieht nun mal auch nicht schlecht aus.

Und nebenbei bemerkt ist er, auch wenn er Al manchmal fast wahnsinnig macht, ein echt liebenswerter Kerl.
 

Aber dass er SO beliebt ist, hätt ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt. Ehrlich nicht.
 

Auf dieser Party sind an die 125.000 Leute. Mindestens.
 

Okay, 125.000 ist jetzt so eine relative Zahl. Aber ich hab das Gefühl als wäre halb Hogwarts da. Und dann noch ungefähr 30 Leute, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Ehrlich gesagt bezweifle ich sogar, dass James sie überhaupt je in seinem Leben gesehen hat.
 

Ich kann noch immer nicht glauben, dass seine Eltern das erlaubt haben. Klar – es ist sein 17. Geburtstag, und volljährig wird man eben nicht alle Tage. Aber dass sie ihm für das gesamte Wochenende das ganze Haus überlassen, halt ich für wahnsinnig. Ehrlich, Harry und Ginny müssen ihren Verstand verloren haben.

Nicht, dass es mich stören würde. Ganz im Gegenteil – ich persönlich amüsier mich prächtig.

Obwohl die Coverband, die James engagiert hat vielleicht ein wenig lächerlich ist.

Ich meine…. Eine Band auf einer Party?
 

….
 

Gut. Ich gebs zu. Ich finds absolut abgefahren! Das ist eine der genialsten Ideen, die James je hatte!
 

Apropos… Wo steckt der überhaupt?
 

„Roxy, hast du James gesehen?“ Roxanne, die sich gerade mit Jason Kendrick, dem früheren Kapitän des Quidditchteams, der im Juni seine U.T.Z. Prüfungen gemacht hat und jetzt bei den Chudley Cannons spielt, unterhält, dreht sich zu mir um.
 

„Rosie, ich versteh absolut kein Wort, hier ist es viel zu laut.“ Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich ziehe sie ein wenig von der Band weg und wiederhole meine Frage.
 

„Was?!“
 

Heiliger Hippogreif, das kann doch wohl nicht wahr sein.
 

„Ob du James gesehen hast!“
 

Roxy sieht mich noch immer fragend an, dafür schreit mir eine andere Stimme ins Ohr: „Stets zu Ihren Diensten, m´Lady!“
 

James, der ziemlich nach Feuerwhiskey riecht, legt seinen Arm um meine Schultern.

Wow. Die Party hat vor einer knappen Stunde begonnen, und er ist jetzt bereits betrunken. Merlin, wenn Ginny das wüsste…

Ich hab doch gesagt, sie und Harry müssen wahnsinnig geworden sein!
 

„Alles Gute James!“, sage ich und umarme ihn.
 

„Danke, Roselyn!“, antwortet er und strahlt mich an. Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
 

„Seit wann nennst du mich Roselyn?“
 

„Seit heute. Du siehst übrigens verschärft aus.“ Meine Augenbraue wandert noch höher. Er nennt seine eigene Cousine verschärft? Das ist nicht unbedingt eines der Attribute, die er mir sonst zuschreibt.
 

„Bist du noch ganz dicht?“
 

„Nein, ehrlich, Roselyn. Du solltest aufhören Al´s Sachen zu klauen. Mädchenklamotten stehen dir.“, antwortet er schreiend und deutet auf mein enges, schwarzes T-Shirt. Ich verdrehe die Augen.
 

Dabei war ich bei der Auswahl meines Outfits relativ bescheiden – überhaupt im Gegensatz zu den meisten anderen Puppen, die hier herumlaufen. Madeleine Dempsey´s Minirock sieht so aus, als wäre er 2 Nummern zu … kurz. Mum hätte mich umgebracht, wenn ich in dem Alter in so einer Montur angetanzt wäre.

Okay, Madeleine Dempsey ist bloß ein Jahr jünger als ich. Aber Mum würde mich auch heute nicht außer Haus lassen, wenn ich in so einem Rock zu James´ Party gehen würde. Mum hat diesen Tick, wenn es um „unangemessene“ Kleidung geht. Dad macht sich seit Jahren darüber lustig.

Nicht, dass ich je auf die Idee kommen würde, so etwas anzuziehen. Madeleine sieht so aus, als würde sie Werbung für Barbiepuppen machen. Das ist doch zum Kotzen.
 

James reißt mich mit einem Becher und einem Stück Zitrone, das er mir unter die Nase hält, aus meinen Gedanken. „Hier. Dein Willkommensgetränk.“
 

„Was ist das?“
 

„Tequila. Onkel Charlie hat das Zeug aus Mexiko mitgebracht.“
 

Ich rieche daran. „Stark?“
 

James zuckt mit den Schultern. „Vermutlich.“ Dann nimmt er selbst ein Glas. „Cheers, Roselyn.”
 

Er leert das Glas in einem Zug und beißt in die Zitrone. Ich tu es ihm nach.
 

Das Zeug ist für mich undefinierbar. Die Zitrone lenkt anscheinend sowohl vom Geschmack, als auch vom Alkohol an sich ab. Aber das warme Gefühl, das sich in meiner Magengegend ausbreitet, sollte mir zu denken geben. …
 

Tut es aber nicht. Schließlich schmeißt James nicht jeden Tag die Party des Jahres.
 

„So, meine Liebe… Es wird Zeit, weiterzuziehen. Amüsier dich, Roselyn. Nachher tanzen wir!“

Und damit ist er in der Menge verschwunden.
 


 

Als mir meine beste Freundin Alice Anfang des Sommers erzählt hat, dass ihre Eltern sie zu ihrem Geburtstag mit einer vierwöchigen Reise nach Florida überrascht haben, war ich rasend vor Eifersucht. Ehrlich. Aber im Moment bin ich unglaublich schadenfroh – ich glaub ich hab mich seit der letzten Siegesfeier nach dem Quidditchturnier nicht mehr so amüsiert.

Nachdem James im Gedrängel verschwunden ist, hat mir Jason Kendrick die halbe 2. Liga der Chudley Cannons vorgestellt, auf deren Konto ungefähr zwei der insgesamt sieben leeren Flaschen Feuerwhiskey gehen. Ich hab mich mit circa 33 Leuten aus meinem Jahrgang unterhalten – selbst mit jenen, mit denen ich heute Abend erst das erste Wort gewechselt habe; und Lisa, Elly und Janis aus meinem Schlafsaal haben mich sogar zum Tanzen geschleppt - bloß meinen Cousin Al hab ich noch immer nicht zu Gesicht bekommen.
 

Es wäre wohl sinnlos, euch jeden einzelnen Gesprächsinhalt wiederzugeben – glaubt mir, ich kann mich selbst nicht mehr so genau daran erinnern. Schön langsam merke ich nämlich, wie die 4 Feuerwhiskey, 3 Tequila und 6 Becher Fruchtbowle zu wirken beginnen. Zumindest fällt mir auf, dass die ersten kurzfristigen Erinnerungslücken einsetzen. Ich kann mich zum Beispiel nicht erinnern, mit wem ich die letzten fünf Minuten gesprochen habe. Oder in den letzten zehn….
 

Jedenfalls finde ich mich auf einem der Sofas neben Melinda Buffet wieder, die mich anscheinend in ein Gespräch verwickelt hat. Angestrengt versuche ich mich darauf zu konzentrieren. Mel sieht nämlich so aus, als wäre sie den Tränen nahe.
 

„Rose, ich kann so was einfach nicht! Ich bin nicht wie Elly oder Lisa, die einfach die Initiative ergreifen. Ich steh nicht drauf, mich so in den Mittelpunkt zu stellen. Aber es nervt mich, dass ich nicht mal den Mumm hab, mich vorzustellen.“
 

Ehrlich, ich bin viel zu betrunken für diese Konversation. Ich hab nicht die geringste Ahnung, wovon sie spricht. Aber ich bemühe mich wenigstens ein interessiertes Gesicht zu machen.
 

„Ein einfaches `Hey, ich glaub wir haben gemeinsam Zaubertränke´ hätte ja vielleicht als Anfang schon gereicht, verstehst du?“ Nein, tu ich nicht. Nichtsdestotrotz nicke ich verständnisvoll.
 

„Ich bin direkt hinter ihm gestanden, hab 5 Minuten auf seinen Rücken gestarrt und es nicht fertig gebracht, ihn anzusprechen. Lisa hat Al ja auch einfach nach einem Tanz gefragt…. Aber ich bring nicht mal das auf die Reihe.“
 

So langsam ergibt das ganze überhaupt keinen Sinn mehr. „Du willst mit wem tanzen?“
 

Melinda sieht mich ziemlich genervt an. „Mit Scorpius natürlich! Mit wem denn sonst?“
 

Malfoy. Natürlich! Was hat Melinda denn sonst im Kopf?

Seit der 1. Klasse, als wir im Mädchenschlafsaal bei irgendeiner bescheuerten Pyjamaparty Wahrheit oder Pflicht gespielt haben (Und glaubt mir, wenn Alice mich nicht gezwungen hätte, dabei mitzumachen …. Ich hätte am liebsten im Gemeinschaftsraum übernachtet), ziehen die anderen Melinda damit auf, dass ihr Scorpius Malfoy den Kopf so verdreht hat. Tatsächlich ist es so, dass die beiden noch nie ein Wort miteinander gewechselt haben.

Wenn ihr mich fragt, ist sie komplett bescheuert. Wer steht denn auch 6 Jahre lang auf ein und denselben Kerl, ohne jemals ein einziges Gespräch mit ihm geführt zu haben? Oder schreibt an die 263 Mal >Mrs. Melinda Malfoy< in ihr Tagebuch?

Bevor jemand fragt: Nein, das war kein Scherz. Alice hat mal ihr Tagebuch gelesen.
 

Im Moment sieht sie aber doch ziemlich armselig und verzweifelt aus.... Deshalb versuche ich sie irgendwie aufzumuntern.
 

„Ich könnte ihn dir vorstellen. Ich meine, schließlich ist er Al´s bester Freund.“
 

Am liebsten hätte ich mir im selben Moment einen Krug Wasser über den Kopf geschüttet, um wieder zu Sinnen zu kommen.

Ich wechsle mit Scorpius Malfoy so gut wie nie ein Wort. Außer wenn Al dabei ist.
 

„Dafür ist es längst zu spät.“, jammert sie und deutet auf eine Ecke am anderen Ende des Raumes. „Seit einer viertel Stunde unterhält er sich Natalie Miles.“
 

…Natalie wer?...
 

Ich beuge mich nach vor, suche nach der Ecke, auf die Melinda gedeutet hat, und bemühe mich, im dumpfen Licht irgendetwas zu erkennen.
 

Und wirklich: Dort steht das blonde Frettchen mit einer Slytherin aus einem der unteren Jahrgänge. Ihre ebenso blonden, nicht ganz schulterlangen Haare sind perfekt geglättet.
 

Barbie und Ken. Wie reizend.
 

Natalie hat sich an seinen Oberarmen regelrecht festgekrallt (die, ich wie ich schon zu geben muss, wegen den vielen Quidditchpartien ziemlich gut aussehen), während er nur einen Arm um ihre Hüfte gelegt hat – in der zweiten Hand hält er nämlich einen Becher.

Wenigstens macht er sich die Mühe, sich zu ihr hinunterzubeugen. Die Kleine ist nämlich so kurz, dass sie sich fast auf die Zehenspitzen stellen muss, um ihn zu küssen.
 

„Noch nicht mal Mitternacht, und ihm klebt bereits so ein Kätzchen an den Lippen. Reife Leistung.“, stelle ich fest.
 

Meine abfällige Bemerkung hebt ihre Stimmung aber nicht wirklich. Im Gegenteil.
 

„Ich… ich denke, ich sollte nach Hause. Meine Mum will, dass ich vor Mitternacht zurück bin.“ Ihre Stimme zittert.
 

Das darf doch wohl nicht wahr sein. „Melinda, … oh, sorry!“ Eigentlich wollte ich ihr einen aufmunternden Klaps auf den Arm geben, hab ihr dabei aber unabsichtlich den Becher aus der Hand geschlagen. Irgendwie ist meine Koordinationsfähigkeit nicht mehr so ganz intakt.

„Sieh mal, hier steigt gerade die beste Party seit Beginn der Sommerferien. … Nein, nein…. Hier steigt die beste Party seit es überhaupt Sommerferien gibt… Und du willst jetzt nach Hause? Dein gesamtes restliches Leben kannst du zuhause verbringen!“
 

„Rose, ich hab keine Lust mehr.“
 

„Komm schon, Melly-o-Malley.“ Oh verdammt… Ich bin schlimmer als James. „Lass dir von Malfoy nicht die Laune verderben!“
 

„Danke, Rose, aber ich muss wirklich raus hier. Machs gut!“
 

Ehe ich mich versehe steht Melinda auf und verschwindet Richtung Eingangstür. Dummerweise muss sie dafür an Barbie und Ken vorbei. Welch Ironie des Schicksals. Ich sehe noch unscharf, wie sie sich mit dem Handrücken über die Augen wischt, als sie sich schnell an ihnen vorbeidrückt.
 

There she goes.
 

Wenn ihr mich fragt, bin ich auch lange genug hier herumgesessen. Und mein Fruchtbowlebecher ist außerdem leer. Deswegen mach ich mich auf den Weg in Richtung Küche, um mir Nachschub zu holen. Allerdings muss ich mich ein bisschen anstrengen, um noch ordentlich und aufrecht zu gehen.
 

Oh, Merlins Bart, Mum wird mich für die nächsten zwei Wochen nicht mehr außer Haus lassen!
 

Von der Bowle, die eigentlich für meinen Becher bestimmt war, landet ein geschätztes Drittel auf dem Küchentisch.

Was solls… James darf ab jetzt ja Reinigungszauber benutzen.
 

Aber ich mach mir trotzdem Sorgen über meinen derzeitigen Bewusstseinszustand. Ich bin Alkohol nicht besonders gewöhnt.

Die Frage ist bloß, ob ich deshalb jetzt einfach weniger trinken, oder mich quasi für die Zukunft „abhärten“ sollte.
 

Der wildfremde Kerl, dem ich mein Problem gerade erläutert habe, rät mir zu letzterem. Ich beschließe, seinem Rat zu folgen und schenke mir einen weitern Becher ein. Nur landet diesmal nicht nur ein Drittel auf dem Küchentisch, sondern mindestens die Hälfte.
 

„Koordination war noch nie deine Stärke, was Weasley?“ Malfoy lehnt im Türrahmen und beobachtet mich grinsend.
 

Unter normalen Umständen würde ich mich über die Anspielung auf unsere Quidditchpartie letzte Woche in Al´s Garten, bei der ich ausnahmsweise die Rolle des Treibers übernommen und dabei den Klatscher regelmäßig verfehlt habe, wahnsinnig aufregen. Im Moment ist sie mir aber herzlich egal. Ich widme mich lieber meiner Fruchtbowle.

Malfoy kommt auf mich zu und füllt seinen Becher ebenfalls.
 

„Ich habe einen Vornamen, Malfoy.“
 

„Ich auch.“ Okay. Da ist was dran.
 

„Ich weiß, Ken.“
 

Malfoy sieht mich etwas merkwürdig an. „Weasley, du bist ziemlich betrunken.“
 

„Ich bin nicht betrunken!“, antworte ich genervt. Ich hasse es, wenn andere bemerken, wie betrunken ich bin.
 

„Weasley – McLaggen, der gerade mit James Samba getanzt hat, sieht nüchterner aus als du.“
 

Ich trinke den letzten Schluck Fruchtbowle und starre dann nachdenklich ins Leere. „Ich würde gern Samba tanzen können. Onkel Bills Brieffreund aus Brasilien konnte Samba tanzen. Ich hätts auch gerne versucht, aber ich war zu schüchtern, ihn zu bitten, es mir beizubringen. Ich war damals 10.“ Irgendetwas in meinem Hinterkopf sagt mir, dass ich gerade ziemlich viel dummes Zeug rede. Aber schließlich ist es nur Malfoy, dem ich das erzähle.
 

Und der scheint sich immerhin zu amüsieren. Zumindest lacht er.
 

„Alles klar, Weasley. Du bist vollkommen nüchtern.“
 

„Rose, Malfoy. Es heißt Rose.“ Malfoy grinst nur.
 

„Warum nennst du mich ständig Weasley?“
 

„Ich weiß nicht. Vielleicht weil du dich so darüber aufregst?“
 

Ich werfe ihm einen kurzen, finsteren Blick zu.

Als ich wieder nach dem Schöpfer in der Bowleschüssel greifen will, nimmt Malfoy mir den Becher aus der Hand und füllt ihn für mich an.
 

„Danke.“, murmle ich ein bisschen überrascht, als er ihn mir wieder in die Hand drückt.
 

„Keine Ursache…. Weasley.“ Meine Güte, dieser Kerl macht mich wahnsinnig.
 

Ein bisschen unsicher wanke ich zurück in Richtung Sofa. Dass Malfoy mir nachfolgt und als Stütze meinen Arm hält, hätte ich allerdings nicht erwartet.
 

Lässig lässt er sich neben mir auf das Sofa fallen.
 

Plötzlich fällt mir seine Barbiepuppe wieder ein.
 

„Wo ist Nicole?“
 

Malfoy sieht mich verständnislos an. „Wo ist wer?“
 

„Nicole…. Deine Freundin.“
 

Malfoy sieht noch immer so aus, als würde er kein einziges Wort verstehen.
 

„Redest du von Natalie?“
 

„Ja, genau die. Nataliiie. Na – Talie. Natah - Lie.“ Fragt mich nicht, warum ich ihren Namen gerade dreimal hintereinander gesagt habe. Und dreimal unterschiedlich ausgesprochen…

Ich hab selbst keine Ahnung.
 

Malfoy schüttelt grinsend den Kopf und nimmt meinen Becher wieder aus meiner Hand und hält ihn von mir weg.
 

„Hey!“, protestiere ich und lehne mich nach vor, um ihn ihm wieder abzunehmen. Dabei stütze ich mich mit der Hand auf seinen Beinen ab. Allerdings gibt mein Arm nach und ich lande mit dem halben Oberkörper auf seinem Schoß. Genervt sehe ich ihn an, und Malfoy blickt amüsiert auf mich herab.
 

„Ehrlich, Weasley. Ich denke, du hast genug für heute gehabt.“, meint er.
 

Mühevoll richte ich mich wieder auf und lehne mich mit verschränkten Armen zurück.
 

„Und Natalie ist nicht meine Freundin. Nur so nebenbei.“
 

„Oh.“
 

Mehr fällt mir dazu wirklich nicht ein. Und seien wir uns ehrlich: Mehr gibt es nicht zu sagen. Dass es einige Mädchen gibt, die bei Scorpius Malfoy Schlange stehen, ist nichts Neues für mich. Ich hab Melinda Buffet jahrelang (und das mein ich wörtlich) über sein Aussehen schwärmen gehört.
 

Nachdenklich studiere ich seine Gesichtszüge. Eigentlich hat Melinda gar nicht so Unrecht….
 

Malfoy scheint meinen prüfenden Blick falsch zu verstehen. „Sieh mich nicht so an. Das war so eine Art Spontanaktion. Wir haben völlig harmlos über Quidditch geredet und plötzlich hat sie mich geküsst. Was hättest du gemacht, wenn dir ein Kerl vom einen Moment auf den anderen die Lippen auf den Mund presst?“
 

„Ich weiß nicht… Ich hätte ihm vermutlich den Hals umgedreht.“
 

„Ja, vermutlich.“, lacht er.
 

„Also. Wo ist sie jetzt?“
 

„Wer, Natah – Lie?“
 

„Jep.“
 

Malfoy zuckt nur mit den Schultern. „Zuhause, denke ich. Sie musste vor 12 bei ihren Eltern sein.“ Das erinnert mich an Melinda.
 

„Du hättest lieber Melinda küssen sollen.“
 

„Was?“
 

„Mhm. Du hättest ihr eine wahnsinnige Freude damit gemacht.“ Melinda wird meiner Mum helfen, Mordpläne zu schmieden.
 

Malfoy hingegen sieht mich bloß verdattert an. Ich ergreife die Chance, reiß ihm meinen Becher aus der Hand und leere den gesamten Inhalt in einem weiteren, einzigen Zug.

Das nächste, was mir auffällt, ist, dass die Band angefangen hat, alte Muggelsongs zu spielen. Verdammt alte Muggelsongs. Dad hat die vor ein paar Jahren für sich entdeckt. Seitdem steh ich auch wahnsinnig drauf.
 

Und ich muss ehrlich sagen: Die Band, die James organisiert hat, hat diese Art von Musik unheimlich gut drauf.
 

„Weißt du was Malfoy? >Friday I´m in love< an einem Samstag zu spielen ist eigentlich komplett paradox.“, stelle ich beim genauen Hinhören fest. „Genauso ist es komplett bescheuert, wenn James als Brite >Born in the USA< singt. Es sollte ein Gesetz geben, das solche Dinge verbietet.“
 

Malfoy scheint genug von meinem betrunkenen Gequatsche zu haben.
 

„Hast du Lust zu tanzen?“, fragt er plötzlich.
 

Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich wäre nicht überrascht. Für die nächsten paar Sekunden starre ich ihn einfach nur an.
 

„Ich bin geschmeichelt. Wirklich. Aber ehrlich gesagt befürchte ich, dass ich um einiges zu betrunken dafür bin.“ Und das ist nicht einmal gelogen. Ich hab das ungute Gefühl, als müsste ich mich demnächst übergeben.
 

Malfoy scheint es aber nichts auszumachen. „Okay, wie du meinst.“, sagt er grinsend. Ich frag mich, warum er ständig diesen schadenfrohen Blick hat, seit er mit mir spricht.
 

Ein paar Songs später steht Madeleine Dempsey vor uns und fragt Malfoy, ob er mit ihr tanzen will. Malfoy steht auf und greift nach der Hand, die sie ihm entgegenstreckt.

„Bis dann.“, sagt er an mich gewandt und lässt sich von Madeleine in Richtung Tanzfläche ziehen. Dann dreht er sich aber noch einmal kurz um.
 

„Ach, und übrigens: Nettes T-Shirt, Weasley!“
 

„Oberflächliche Idioten.“, schnaube ich.
 

„Wer?“, fragt mich Al, der sich in dem Moment neben mich setzt. Das ist das erste Mal, dass ich ihn heute zu Gesicht bekomme. Sein Blick sieht ebenfalls ziemlich vernebelt aus.
 

„Jeder einzelne von euch.“, antworte ich.
 

Stirn runzelnd beobachte ich dann Malfoy beim Tanzen. Er fährt sich mittendrin oft durch die Haare, weil sie ihm ständig ins Gesicht fallen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass er wirklich ziemlich gut aussieht.
 

Halblaut stelle ich fest, dass es eigentlich eine Schande ist, dass er sich für solche Püppchen interessiert.
 

Und es ist wirklich eine gute Sache, dass Al fast genauso angeheitert ist wie ich. Ansonsten wäre das eine ziemlich peinliche Bemerkung gewesen.
 

„Ach, Scorpius interessiert sich nicht ernsthaft für diese Art von Mädchen.“
 

„Jedenfalls steht er auf Abwechslung.“, meine ich sarkastisch und spiele darauf an, dass er vor einer knappen halben Stunde noch mit einer anderen in der Ecke gestanden ist.
 

„Lass ihm den Spaß. Eigentlich ist er ziemlich traditionell veranlagt, wenn du verstehst was ich meine. Du solltest ihn sehen, wenn ihm mal jemand so richtig den Kopf verdreht – glaub mir, dann hat er manchmal monatelang Augen für keine andere.“
 

Tja. Dann stehen Melinda ja noch alle Türen offen.
 

Wenn ihr mich fragt, sollte sie mal über ihren Schatten springen und endlich ihren Hintern hochkriegen. Heute wäre wirklich der perfekte Zeitpunkt dafür gewesen.
 

Aber wenn Malfoy heute sein unschuldiges Herz an die kleine Madeleine verliert, sehen die nächsten Monate für Melinda trostlos aus.
 


 


 

Qualitativ hat das Kapitel leider nicht viel zu bieten, befürchte ich... Aber es hat wahnsinnigen Spaß gemacht, es zu schreiben.

Wie auch immer, ich hoffe, ihr habt trotz Kapitel ohne viel Aussage und Inhalt beim Lesen wenigstens ein bisschen Spaß gehabt ;)

Und für jegliches Feedback bin ich selbstverständlich dankbar! Würd mich freuen, eure Meinung zu hören

Danke fürs Lesen...
 

Cheers :]

August 2021 (2)

2 Kapitel in einer Woche... ich bin ja fast stolz auf mich :]

Obwohl... ich muss ehrlich sagen, dass mich dieses Kapitel nicht so besonders glücklich macht... So langsam braucht diese Story eine/n Betaleser/in, befürchte ich. Ich war ja eigentlich immer ein Riesenfan von Betas, aber nachdem mich jetzt insgesamt die dritte einfach so ohne "Machs gut" abserviert hat, bin ich ein wenig voreingenommen :/

Seis wies sei - ich wollts trotzdem online stellen und mal sehen, wie ihr es so findet ^^
 

Ich weiß, dass einige von euch eine ganz andere Vorstellung davon haben, wie Ron als Vater so sein könnte - ich finde, es kommt eben immer auf die Story an... Und in dieser passt er mir so irgendwie besser in den Kram, wenn ihr versteht, was ich meine ;)
 

Bestes ^^
 

annalina
 


 

Ron´s P.O.V.
 

„…. und Robertson fängt den Schnatz! Damit steht es nach 67 Minuten Spielzeit 450 zu 410 – Die Chudley Cannons gewinnen das Finale! Nach jahrzehntelangem Einsatz sind die Chudley Cannons zum ersten Mal Meister!“
 

„Ron!“
 

„Die Fans sind außer sich, und Robertson…“
 

„Ron, wach auf!“ Jemand rüttelt grob an meiner Schulter.
 

„..´Mine?“
 

„Wer denn sonst?“, zischt Hermine wütend.
 

Vorsichtig öffne ich meine Augen, schließe sie aber gleich wieder, weil ihr auf mich gerichteter Lumoszauber furchtbar blendet, und drehe mich auf die andere Seite.
 

Damit ist die Sache aber anscheinend nicht abgehakt. Hermine schlägt mir auf den Oberarm. Was in Merlins Namen ist in sie gefahren?
 

Mit einem Auge schiele ich auf den Wecker, der auf meinem Nachtkästchen steht.
 

„Hermine, es ist 3 Uhr morgens.“, brumme ich.
 

„Ich weiß, wie spät es ist.“, meint sie aufgebracht. Ihre Stimme klingt ein paar Intervalle höher als sonst.
 

„Gut. Wenn das geklärt ist, …“, murmle ich verschlafen und ziehe meine Decke höher.
 

Etwas landet auf meinem Kopf und plötzlich bin ich hellwach. Langsam richte ich mich auf und blicke in das besorgte Gesicht meiner Frau, die mir anscheinend gerade mit ihrem Kopfkissen eins drübergezogen hat.
 

„Okay, okay… Ich bin wach. Was ist los?“
 

„Rose ist noch nicht zurück.“ Sie sieht mich erwartungsvoll an.
 

„Wann sollte sie zurück sein?“
 

„Seit über einer Stunde!“
 

Genervt fahre ich mir mit der Hand durch die Haare. „Dann gib ihr morgen Hausarrest.“
 

„Was ist wenn ihr etwas zugestoßen ist?“
 

Ist das ihr Ernst?
 

„Wo und wann sollte ihr etwas zugestoßen sein? Auf dem Weg vom Garten der Potters zum Wohnzimmerkamin? Sie ist doch bloß bei James und Al.“
 

„Ja, aber vielleicht ist sie mit Freunden danach weiß – Gott – wo hingegangen.“
 

„Hermine, all ihre Freunde sind heute Nacht bei James. Wahrscheinlich ist überhaupt halb England unter 20 Jahren heute Nacht im Haus der Potters. Was in aller Welt sollte Rose weiß - Gott - wo suchen?“
 

„Gut, vielleicht ist ihr nichts zugestoßen. Aber sie hätte trotzdem seit 2 Uhr zuhause sein sollen.“
 

„Und was erwartest du jetzt von mir? Soll ich sie persönlich abholen?“
 

Da ist schon wieder dieser erwartungsvolle Blick.
 

„Das ist nicht dein Ernst.“
 

„Ron, Rose ist 16, sie kann nicht kommen und gehen wann sie will.“
 

„Soweit ich mich erinnere, macht sie das unter normalen Umständen auch nicht.“ Und James Geburtstag ist wohl alles andere als ein normaler Umstand.
 

„Ja, aber ich will nicht, dass das zur Gewohnheit wird.“
 

„Sieh mal, es ist 3 Uhr morgens. James Party ist wahrscheinlich noch im vollen Gang, und Rose hat einfach die Zeit vergessen. Oder sie hat beschlossen, gleich bei Al zu übernachten – das kommt doch nicht zum ersten Mal vor. Ich hab wirklich keine Lust, deshalb mitten in der Nacht quer durch die halbe Stadt zu apparieren, nur um Rose in Grund und Boden zu blamieren.“
 

Ehrlich, ich kann mir nichts Peinlicheres vorstellen, als wenn mein eigener Dad wegen einer lächerlichen Stunde auf einer Party aufgekreuzt wäre, um mich nach Hause zu holen.
 

Hermine hingegen sieht aufrichtig besorgt aus.
 

„Liebling, sprich morgen mit ihr darüber, gib ihr für die nächsten paar Tage Hausarrest und sag, dass das nie wieder vorkommen soll…. Das Übliche eben, wenn sie was verbockt hat…. Und dann ist die Sache gegessen.“, versichere ich ihr.
 

Hermine lächelt mich müde an. Ich küsse sie, murmle „Gute Nacht“, und lasse mich zurück aufs Kopfkissen fallen. Im Zimmer wird es wieder dunkel, und ich beschließe, mich wieder meinem wohlverdienten Schlaf zu widmen.
 

„Ron?“, wispert Hermine in die Dunkelheit.
 

„Mhm?“
 

„Was ist, wenn ihr wirklich etwas passiert ist?“
 

Meine Güte…. Merlin weiß, wie sehr ich diese Frau liebe. Aber manchmal macht sie mich einfach nur wahnsinnig.

Als ich zur Straße appariere, in dem das Haus der Potters liegt, überlege ich, auf wen ich meine schlechte Laune nun schiebe. Auf Hermine, die mich zu dieser Uhrzeit aus dem Bett holt, oder Rose, die sie indirekt wohl oder übel erst auf die Idee gebracht hat?
 

Fröstelnd komme ich vor dem Haus an. Allerdings habe ich nicht die geringste Lust, dem Innenleben einen Besuch abzustatten – ich habs ja gesagt: Die Party ist noch im vollen Gange….
 

Selbst vor dem Haus stehen an die zwanzig Leute und unterhalten sich.
 

Okay. Sagen wir, … an die zehn Leute unterhalten sich. Der Rest steht knutschend irgendwo rum.
 

Ich seufze und blicke mich um. Natürlich ist Rose, wie es das Schicksal so will, nirgends zu sehen; und auch von James und Al ist keine einzige Spur zu entdecken.
 

Ich seufze erneut. Das scheint heute Nacht irgendwie zu meiner Gewohnheit zu werden.

Aber ehrlich: Ich hätte es Rose diesen Auftritt meinerseits sehr gerne erspart. Und mir übrigens auch….
 

Im letzten Moment entdecke ich Scorpius Malfoy etwas weiter entfernt stehen.
 

Ich hätte nie, niemals in meinem ganzen Leben gedacht, dass sich die Worte Malfoy und Himmel in ein und dem selben Satz verwenden ließen (und vermutlich wird es auch das letzte Mal sein), aber…
 

Scorpius Malfoy, dich hat der Himmel geschickt!
 

Langsam gehe ich auf ihn zu. Sein Blick fällt auf mich. Seinen Gesichtsausdruck perplex zu nennen, wäre bei weitem untertrieben.
 

„Ähm…. Guten Abend Mr. Weasley.“, sagt er. Das Mädchen, das eben noch auf ihn eingeredet hat, verstummt und sieht mich an. Sie sieht so aus, als wäre sie kurz vorm Erfrieren. Ich muss beinahe lächeln beim Gedanken daran, was für einen Aufstand Hermine machen würde, wenn Rose in diesem Outfit antanzen würde.
 

„Guten Morgen, Mr. Malfoy.“
 

Ein flüchtiges Grinsen huscht über sein Gesicht.
 

„Scorpius… du weißt nicht zufällig, ob Rose noch hier ist?“
 

„Doch… Sie ist im Wohnzimmer, denke ich….“ Er sieht aus, als wäre ihm die ganze Unterhaltung gerade ein wenig unangenehm. Ich kanns ihm wirklich nicht verübeln. Mir geht es genauso.
 

„Könntest du mir einen riesigen Gefallen tun? … Könntest du ihr sagen, dass ich vor dem Haus auf sie warte?“
 

„Ähm, … Ja, ich denke schon.“ Sein Blick wird immer merkwürdiger.
 

Er lässt mich mit der Prinzessin, deren Lippen beinahe blau sind, alleine zurück und verschwindet im Haus. Das Mädchen wirft mir einen wütenden Blick zu und folgt ihm dann.
 

Hermine… Das verzeihe ich dir nie….
 

Ungeduldig warte ich. Rose braucht Ewigkeiten, und langsam verliere ich ernsthaft die Nerven.
 

Erst eine geschlagene Viertelstunde später kommt Malfoy zurück, der Rose an der Hand hinter sich herzerrt. Diesmal wirft er mir einen entschuldigenden Blick zu.
 

„Ehrlich, Malfoy… Ich bin absolut fähig, ohne dich...“ Dann sieht sie mich. „Dad!“
 

Merlin, bitte sag, dass das nicht wahr ist!
 

„Was machst du hier?“, stottert sie. Oder sollte ich besser sagen, dass sie lallte?
 

Großartig. Einfach großartig.
 

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Kennt ihr diese merkwürdige Art von Kopfschmerzen, bei der man das Gefühl hat, dass eine ganze Herde von Hippogriffen nachts über deinen Kopf getrampelt ist?
 

Genauso fühle ich mich nämlich gerade.
 

Vorsichtig richte ich mich auf.
 

Merlin, ich glaub, ich muss übergeben!
 

Als mich nach rechts drehe, sehe ich, dass Dad auf einem Stuhl in meinem Zimmer sitzt und mich wütend anstarrt.
 

Was heißt hier wütend? Wütend ist noch gar kein Ausdruck…. Wenn Blicke töten könnten, wäre Dad bereits in Askaban.
 

„Ähm… Hi Dad…“
 

Dad sagt nichts. Absolut gar nichts. Nicht das geringste Wort kommt über seine Lippen.
 

Moment mal…
 

Was in aller Welt ist gestern passiert?
 

James Party.

Tequila.
 

Feuerwhiskey.
 

Fruchtbowle.
 

Noch mehr Fruchtbowle.
 

Erinnerungslücke.
 

Wieder Feuerwhiskey.
 

Eine weitere Erinnerungslücke.
 

Malfoy, der mich vom Sofa zerrt.
 

Dad.
 

Oh verdammt…. Oh. Ver. Dammt.
 


 

„Ich bin in großen Schwierigkeiten, nicht wahr?“, frage ich vorsichtig.
 

„Lass mich nachdenken, Rose… Deine Mum hat mich gestern um 3 Uhr morgens aufgeweckt, weil sie sich furchtbare Sorgen gemacht hat. Ich bin mitten in der Nacht zum Haus der Potters appariert, nur um dich betrunken… komplett betrunken, Rose… vorzufinden. Und nachdem ich dich zurückgebracht habe, habe ich deine Mum angelogen und behauptet, du wärst bei den Potters eingeschlafen, um uns allen dieses fürchterliche Theater zu ersparen.

Beantwortet das deine Frage?“
 

„Ich denk schon.“, flüstere ich.
 

Dad spießt mich weiterhin mit seinen Blicken auf.
 

„Dad…. Es tut mir furchtbar Leid.“
 

Dad antwortet nicht. Er steht auf und geht zur Tür. „Du hast Hausarrest.“, zischt er wütend, bevor er hinausgeht.
 


 

Okay. Das wars dann wohl mit dem Spiel der Chudley Cannons, für das mir Jason Kendrick Freikarten besorgen wollte.
 

Dieses Mal habe ich wirklich Mist gebaut.

Stöhnend lasse ich mich zurück aufs Kopfkissen fallen.
 

Großartig. Einfach großartig.

Oktober 2021

„Johnson, streng dich mal an! Du bist meine Hoffnung – wenn du´s verbockst, ist das kommende Spiel gelaufen!“, ruft James über das halbe Quidditchfeld.
 

„Ja, verdammt! Ich habs schon geschnallt!“, gibt Alice wütend zurück.
 

Gereizt fliegt sie auf mich zu. „Dein Cousin macht mich wahnsinnig!“
 

„Mich auch…“, zische ich zurück.
 

Ich weiß… für James Potter bedeutet Quidditch die Welt. Aber dieses Jahr übertreibt er es maßlos.

Nachdem Jason Kendrick letztes Jahr die Schule verlassen hatte, wurde James der neue Quidditchkapitän. Ich hab mich irrsinnig für ihn gefreut – ehrlich. James spielt für sein Leben gerne Quidditch, lieber als jeder und jede andere in unserer Familie. Und er ist wahnsinnig talentiert – was ja auch kein Wunder ist… bei den Eltern. Die einzige, die ihm das Wasser reichen könnte, ist Lily. Aber die ist noch eine Spur zu jung, um ihn wirklich zu schlagen.

Die ganze Kapitänssache ist ihm aber wohl ein bisschen zu Kopf gestiegen.
 

Obwohl… was heißt hier eigentlich ein bisschen? Der Kerl dreht total durch!
 

„So, Leute…“, begann er in der Umkleidekabine vor dem ersten Training dieses Jahres, das – wie ich anmerken möchte – bereits in der ersten Schulwoche stattgefunden hat. „...das ist mein letztes Jahr in Hogwarts, und mein einziges als Quidditchkapitän. Wir haben den zwei Mal in Folge gewonnen, und das wird sich nicht ändern, wenn ich Kapitän bin. Alles klar? Wir haben letztes Jahr ne Menge guter Spieler verloren… Also strengt euch an!“
 

Roxy und ich rollten mit den Augen. Die Spieler verloren… Das klang, als hätte die Drachenpest die Hälfte aller Spieler des Gryffindorteams dahingerafft. Dabei waren sie bloß ein Jahr älter als James, und mussten Hogwarts deswegen wohl oder übel verlassen.
 

Natürlich hatte er Recht… Fred, Jason Kendrick und Phil Young waren der Hammer. Das Quidditchteam war die letzten zwei Jahre unschlagbar gewesen – und ich bin geplatzt vor Stolz, als ich im Team aufgenommen wurde. Trotzdem… Dass die drei nun über alle Berge sind, ist ja nicht der Weltuntergang.
 

James fuhr fort: „Mein Dad hat den Quidditchpokal gewonnen, und dessen Dad ebenfalls, ich hab nicht die Absicht, diese Tradition zu brechen“
 

„Dir ist schon klar, dass Al im Slytherinteam spielt, und deine bescheuerte >Tradition< genauso fortführen könnte, nicht wahr?“, murmelte Lily gereizt. Es war ihr erstes Training in der Mannschaft, und es war offensichtlich, dass sie alles andere als begeistert davon war, James´ lächerlicher Rede zuzuhören.
 

James sah sie noch gereizter an. „Und wenn schon… Al ist schließlich nicht Kapitän.“
 

In der Tat nicht…. Das ist seit heuer nämlich Malfoy. Und nicht unverdient, muss ich dazusagen.
 

Jedenfalls ist James seitdem extrem übermotiviert.
 

Und wenn ich sage übermotiviert, dann meine ich auch übermotiviert.

Ich spreche hier von Quidditchtraining, das mindestens zwei Stunden dauert und jeden zweiten Tag der Woche stattfindet.

Und die Tatsache, dass das erste Spiel für uns im November gegen Slytherin – ergo gegen seinen eigenen Bruder – angesetzt ist, spornt ihn anscheinend zu Höchstleistungen an.
 

November. Ja, ihr habt richtig gehört. James Potter quält uns seit einem Monat, und das für ein Spiel im November.

Der Kerl hat doch nicht mehr alle Nadeln an der Tanne.
 

Im Moment macht er Victoria Simons zur Schnecke – eine Viertklässlerin, die ebenfalls erst seit heuer im Team als Jägerin ist, und sich für ihr erstes Jahr wirklich verdammt gut macht.

Hat der Idiot denn Augen im Kopf? Ich meine… Er schreit sie an, weil sie vor Nervosität den Quaffel fallen gelassen hat. Wenn so ein Irrer wie verrückt durch die Gegend brüllt, wäre ich auch nervös.
 

„Jetzt lass mal, James! Das war doch keine Absicht!“, schreit Lily ihn an.
 

Wenn wenigstens Roxy hier wäre… Die hat heute nämlich aufs Training gepfiffen…

Mich wunderts nicht – Roxanne ist ebenfalls in ihrem letzten Schuljahr, und im Gegensatz zu James denkt sie daran, dass sie dieses Jahr ihre UTZ – Prüfungen hat.
 

„Du kannst mich mal, James! Bloß weil du nicht mehr als Quidditch im Kopf hast, lass ich mich nicht von dir rumkommandieren.“, hat Roxanne ihn heute beim Mittagessen angefaucht.
 

Roxy ist jedes Mal diejenige, die James wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Deshalb ist der Kerl heute so unausstehlich. Dabei ist er sonst der netteste Typ, den man sich vorstellen kann. Aber im Moment macht er mich einfach nur aggressiv.
 

Frustriert reiße ich meinen Besen herum. Ich hätte auch tausend andere Dinge, die ich zu tun hätte. Da wär zum Beispiel der riesige Berg an Hausübungen, der sich neben meinem Bett unberührt türmt…

Aber nein… Stattdessen werde ich heute nach über zwei Stunden Training halbtot im Bett liegen, mich nicht mehr rühren können und mit Alice zusammen über James´ Wahnsinn fluchen.
 

Alice neben mir sieht auf ihre Uhr. „Noch fünf Minuten.“, murmelt sie. „Zum Glück trainieren die Slytherins direkt nach uns… Malfoy macht ihm die Hölle heiß, wenn er das Feld nicht freigibt.“
 

Verstohlen werfe ich einen Blick in Richtung Tribüne, wo Malfoy bereits sitzt und drauf wartet, dass seine Mannschaft zu trainieren beginnen kann.

Seit er da ist, ist meine Konzentration komplett hinüber. Ich versteh nicht, warum Frettchen Scorpius mich heute so nervös macht. Schließlich ist das nicht das erste Mal, dass er mich spielen sieht…
 

Scorpius P.O.V.
 

„Hab ich was verpasst?“, fragt Al, der sich neben mir auf die Tribüne fallen lässt.
 

Ich lehne mich zurück. „Nur wie dein Bruder seine neue Jägerin fast zum Heulen gebracht hat.“
 

Al gähnt. „Haben wir ´ne Chance?“
 

„Machst du Witze? Das halbe Gryffindorteam besteht aus deiner Familie, und du fragst mich, ob wir eine Chance haben?“ Und das ist nicht mal übertrieben… Außer der neuen Jägerin und Alice Johnson aus unserem Jahrgang ist jeder einzelne mit Al verwandt.

Ich schüttle seufzend den Kopf.
 

Al grinst nur vor sich hin. Er ist wirklich verdammt anders als sein Bruder.
 

„Weißt du, ich würds ihm ja gönnen… Aber so, wie er sich im Moment aufführt, hätte er es verdient, wenn er auf seine große Klappe fliegen würde.“
 

Und genau in dem Moment hat er einen weiteren Wutausbruch.
 

„Weasley!“, brüllt er Rose an, „Was in Merlin´s Namen ist los mit dir? Willst du, dass wir das verdammte Spiel verlieren?“
 

Mittlerweile finde ich den Aufstand, den er macht, richtig amüsant. Als´ Bruder ist richtig rot im Gesicht vor lauter Wut.
 

Rose sieht aber mindest genauso aus.
 

„Weißt du was, Potter? Du kannst mich auch mal! Von mir aus auch doppelt und dreifach, wenn du willst - ist mir komplett egal!“, schreit sie zurück. Sie landet unsanft auf dem Boden und schleudert ihre Ausrüstung wütend auf die Seite. „Du bist doch komplett bescheuert! Das Spiel ist im November. Im November! Wir haben noch einen ganzen, verdammten Monat, und du machst die ganze Mannschaft verrückt. Ich hab keine Lust auf diesen Mist!“
 

Al lacht. „Wow, das ist besser als Muggle – Fernsehen.“
 

Auch ich schüttle grinsend den Kopf.
 

Rose ist eindeutig… anders…
 

Klar, verdammt stur und schnippisch sind viele Mädchen. Aber so unkompliziert und direkt ist keine. Außerdem ist sie weder eitel, noch anhänglich.
 

Sie ist… einzigartig.
 

„Sag mal, Al….?“ , frage ich vorsichtig.
 

„Mhm?“

„Wenn ich dir sagen würde, dass mir deine Cousine wahnsinnig gut gefällt… Was würdest du dann tun?“

Ich bemühe mich, ein relativ ausdrucksloses Gesicht zu machen.
 

Al schweigt einen Augenblick. „Hm… Ich denke, dann müsste ich dich kastrieren oder so…“
 

Ich richte meinen Blick wieder nach vorne. „Okay… Dann ist es besser, wenn ichs dir nicht erzähle.“, antworte ich.
 

Al sagt nichts. Er wirft mir bloß grinsend einen wissenden Seitenblick zu.
 

Der Kerl kennt mich einfach zu gut…
 


 

Wie immer gilt - Danke fürs Lesen, und wenn ihr einen Kommentar hinterlassen würdet, würdet ihr mich unheimlich glücklich machen ^^

Wenn ihr Lust habt, schaut mal bei meiner englischen Fic vorbei - auch das würde mich wahnsinnig glücklich machen ;D
 

Cheers

annalina

Juli 2022

A/N: Willkommen im Jahr 2022 ... Ich fass mich mal zur Abwechslung kurz und wünsch euch nur viel Spaß beim Lesen - es würd mich aber wahnsinnig freuen, wenn ihr meine A/N zum Schluss noch lest :]

Also... Viel Spaß! ^^
 

Es gibt diese Tage, da würde ich mir am liebsten allen Menschen um mich herum permanent in den Arsch treten.
 

Heute zum Beispiel war so ein Tag.
 

Und dann gibt’s da noch diese Momente im Leben, da würde ich mir am liebsten nur mehr selbst in den Arsch treten.
 

Sowie jetzt zum Beispiel.
 

Okay, lasst mich mal zusammen fassen:
 

Ich hab aus Frust und einer bescheuerten Laune heraus Scorpius beinahe den Laufpass gegeben, mich deshalb mit Al gestritten, mir dann den ganzen Abend nochmals vor Augen geführt und mich anschließend auf die Suche nach ihm gemacht, um mich zu entschuldigen. Schlauerweise hab ich mich auf diesem verdammten Campingplatz verlaufen, und hab mir obendrein, als ich durchs Gestrüpp gestolpert bin, meinen signierten Chudley Cannon Sweater zerrissen.
 

Wow, reife Leistung, Rose… Reife Leistung….
 

Hab ich schon erwähnt, dass ich mir gerne selber in den Arsch treten würde?
 

Ja?
 

Gut. Wenn ihr wollt, kann ichs nochmals wiederholen: Ich könnt´ mir in meinen verdammten

Arsch treten!
 

Okay, ich will hier keinen Rekord aufstellen… So langsam bekommt ihr wohl ein Bild davon, wie unzufrieden ich mit der Gesamtsituation bin.
 

Und dieser ganze bescheuerte und überhaupt alles in allem komplett unnötige Schlamassel hat schon vor zwei Wochen angefangen…
 

Zu dem Zeitpunkt ist zunächst einmal dieser lächerliche Streit mit Mum entbrannt.
 


 

„Nein, Rose Weasley, und das ist mein letztes Wort!“, meinte Mum, die Hände in die Hüften gestemmt. Obwohl sie bloß Grandma Weasleys Schwiegertochter ist, wird sie ihr immer ähnlicher – ich schwör´s!
 

„Mum, bitte… Das ergibt doch keinen Sinn!“, jammerte ich weiter.
 

Um diese hirnrissige Diskussion grob zusammengefasst auf einen Punkt zu bringen: Mum hat es eine halbe Stunde lang nicht geschafft, mir ein einziges Argument zu nennen, warum ich bei der Quidditch Nationalmeisterschaft nicht mit Alice gemeinsam und ohne meine Eltern in einem Zelt schlafen konnte, das Hand und Fuß hat. Und genau diesen Mangel an triftigen Gründen kompensierte sie wiederum mit ungefähr 58 Argumenten, die allesamt nicht einmal den geringsten Sinn ergaben.

Ich meine… ehrlich… „Wenn du in deinem eigenen Zelt schläfst, musst du morgens durch den Tau zum Frühstück“ – wie bescheuert ist das eigentlich? Und dabei war das noch eine der vernünftigsten Aussagen.

Jedenfalls bekam ich langsam das Gefühl, dass da irgendwas anderes dahinter stecken muss – und Dad, der die Diskussion dann letztendlich beendete, hat meine Vermutung dann ja auch bestätigt…
 

„Sagt bloß, hier geht’s noch immer um die Meisterschaft.“, meinte Dad genervt, als er in die Küche kam.
 

„Mum, ich bin fast 17!“, sagte ich frustriert zum 7. Mal innerhalb von fünf Minuten und ignorierte Dad vollkommen.
 

„Merlin Rose, deine Mutter hat Angst, mit 42 Jahren Großmutter zu werden, also kannst du uns allen vielleicht nicht einfach den Gefallen tun und in dem verdammten Zelt schlafen, das ich geliehen hab?“, fragte er.
 

Oh …Darum drehte sich dieser ganze Zirkus hier… Ich schüttelte ungläubig den Kopf.
 

Diesen Gedankengang konnte ich zwar ungefähr nachvollziehen, aber so ganz logisch war er trotzdem nicht. Als ob zwei 16-Jährige um jeden Preis ein Zelt bräuchten, um 9 Monate später Eltern zu werden…
 

Den Gedanken, das zu erwähnen, ließ ich sicherheitshalber unter den Tisch fallen und überging dieses peinliche Thema einfach. Die Art von Diskussion hatten wir schon mal, ich hatte keine Lust auf eine Wiederholung – vielen Dank.
 

Stattdessen begann ich mich darüber zu beschweren, dass Alice dann niemanden hätte, bei dem sie übernachten könnte (ihre Eltern sind für 3 Wochen in irgendeinem Kaff in Griechenland, und außerdem Muggel, die sich für Quidditch nicht wirklich interessieren). Und was wäre wohl verantwortungsloser, als die beste Freundin der eigenen Tochter zwei Nächte lang alleine verbringen zu lassen, nachdem man gerade einen halbstündigen Vortrag gehalten hat, wie gefährlich und umständlich das wäre?
 

Damit hatte ich Mum an der Wand.
 

Dummerweise ist unser Zelt groß genug für fünf Personen… Alice wurde einfach bei uns einquartiert, und die Diskussion war beendet. Punkt.
 

Alice schien das nicht im Geringsten zu stören („Ach komm schon Rose, wir sind doch bloß zum Schlafen dort“), aber mir hat es die Stimmung im Vorhinein schon mal ziemlich verdorben.
 

Ich hab mich dann aber doch recht schnell mit der Situation angefreundet… Und überhaupt: Die Vorfreude auf die Quidditchmeisterschaft war dann doch zu groß. Ihr hättet Dad sehen sollen – er und Onkel Harry waren die letzten beiden Wochen komplett aus dem Häuschen und schwärmen ständig von der Weltmeisterschaft, die vor fast 30 Jahren in England stattgefunden hat.
 

Vermutlich war die fünfmal größer als das kommende Spiel, aber was soll´s. Schließlich war es das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die Chudley Cannons im Halbfinale waren.
 

Erst als wir heute Morgen hier angekommen sind, hat mich die Realität wieder eingeholt.

Mal abgesehen davon, dass ich vor 9 Uhr morgens sowieso noch nie ansprechbar war, ging mir Mum so dermaßen auf die Nerven wie noch nie. Dabei kann sie nicht mal unbedingt etwas dafür. Ich versteh ja sogar, dass sie keine Lust hat, die ganze Arbeit alleine zu schmeißen – aber warum ich mich darum kümmern soll, ist mir ein Rätsel.

Dad und Hugo hatten sich bereits kurz nach dem Frühstück aus dem Staub gemacht, deshalb blieb der Abwasch an mir hängen.
 

Ich hab gewusst, nicht zuhause zu frühstücken war eine extrem schlechte Idee!
 

Obendrein waren bis jetzt weder Alice, mit der ich mich direkt hier am Gelände treffen hatte wollen, noch Al aufgetaucht. Von Scorpius ganz zu schweigen. Als ich vorm Zelt saß und in der Hitze auf sie wartete, sank meine Stimmung so schön langsam auf den Nullpunkt.
 

Erst nach einer geschlagenen Stunde tauchten alle drei gemeinsam auf.
 

„Rose, verdammt, ich hab euer Zelt ewig lang gesucht!“, keuchte Alice. Kein Wunder… Am Spätvormittag ´nen Campingrucksack durch die Gegend zu schleppen ist ja nicht unbedingt die entspannenste Übung.
 

Komplett außer Atem ließ sie sich neben mich auf einen der klapprigen Campingstühle fallen.
 

„Ich glaub, ich sterbe.“, beschwerte sie sich.
 

Ich hob probehalber ihren Rucksack auf und stutzte.
 

„Bist du wahnsinnig? Hast du dein halbes Zimmer mitgenommen?“, fragte ich verdattert.
 

„Das ist noch nicht alles.“, brummte Al und warf ihren Schlafsack neben den Eingang.
 

„Wofür brauchst du den? In den Zelten gibt es…“
 

„… Betten, ja, ich weiß. Al hat es mir eben erklärt.“, schnaufte sie weiter.
 

„Oh… Das war dann wohl mein Fehler… Tut mir Leid!“, sagte ich.
 

„Schon in Ordnung. Aber Eistee wäre nett.“, sagte sie und schielte auf den Becher, den ich grade in der Hand hatte. „Oder Wasser. Egal. Irgendetwas, das flüssig ist.“
 

Ich hielt ihr wortlos meinen hin.
 

„Und wo ward ihr überhaupt die ganze Zeit?“, fragte ich gereizt an Al und Scorpius gewandt, als mir bewusst wurde, dass die beiden mich bereits über eine Stunde sitzen hatten lassen.
 

Als und Scorpius´ Mienen hellten sich sofort auf.
 

„Du wirst nicht glauben, wem wir über den Weg gelaufen sind!“, sagte Al aufgeregt.

Ich sah die beiden mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Celestina Warbeck´s Tochter?“, frage ich spöttisch.
 

Al überging meinen Kommentar einfach. „Wir waren gerade auf dem Weg hierher, und plötzlich stehen James und Jason Kendrick vor uns – und dann hat Kendrick uns drei mit zum Hauptquartier der Chudley Cannons mitgenommen.“
 

„Was?!“ Das konnte doch wohl nicht wahr sein. „Und ihr seid nicht auf die Idee gekommen, mich mitzunehmen?!“
 

„Rose, wir waren nicht mal auf derselben Lichtung – James hätte nie solange gewartet.“, meinte er nur achselzuckend.
 

„Ihr könnt die Chudley Cannons ja nicht mal leiden!“, beschwerte ich mich.
 

Diesmal zuckte Scorpius mit den Achseln. „Wann hast du schon die Möglichkeit die Chudley Cannons kennenzulernen?“
 

Was für Idioten… Ich steh auf die Chudley Cannons, seit ich laufen kann! Wie konnten die beiden bloß so bescheuert sein?
 

„Wenn ich nicht zu faul wäre um aufzustehen, würde ich euch umbringen.“, knurrte ich.
 

Scorpius lachte nur. „Hier, Rambo.“, sagte er und warf mir etwas zu. „Das ist für dich.“
 

Neugierig begutachtete ich es.
 

Ein signierter Chudley Cannons Sweater.
 

„Okay, lasst mich das korrigieren… Albus Severus Potter, wenn ich nicht zu faul wäre um aufzustehen, würde ich dich umbringen.“, sagte ich.
 

„Ja, ganz toll.“, sagte Al unbeeindruckt. „Bewegt euch, ich will hier nicht den ganzen Tag herumstehen.“
 

Seufzend standen Alice und ich auf.
 

„Lass dein Zeug einfach hier… Kein Mensch wäre so bescheuert, dieses Teil zu stehlen – außer er ist Masochist und trägt gerne 60 Kilogramm durch die Gegend….“
 

„Sehr witzig.“, fauchte Alice.
 

Dann wandte ich mich an Scorpius und küsste ihn auf die Wange.
 

„Danke…“, murmelte ich.
 

Scorpius grinste. „Gern geschehen!“
 


 

Insgesamt lässt sich offen und unverblümt sagen, dass die darauffolgenden Stunden bestätigten, dass heute einfach nicht mein Tag war.

Angefangen dabei, dass ich am frühen Nachmittag Alice, Scorpius, Al und die anderen verloren und ungefähr eine halbe Stunde lang gesucht hab, über Elly´s (eine Gryffindor aus meinem Schlafsaal, der wir zufällig über den Weg gelaufen sind) ungeschickte Annäherungsversuche bei Al , die mir persönlich unheimlich auf die Nerven gehen, bis hin zum etwas unangenehmen Zufall, dass Melinda beim Spiel der Canons in der Reihe hinter uns gesessen ist.
 

Nur so kurz zur Erklärung, um irgendwelche Missverständnisse zu vermeiden… Mich störts ja nicht, dass Elly beide Augen auf meinen Cousin geworfen hat (nicht nur eines… beide… ). Warum sollte es? Eigentlich finde ich, dass die beiden ein ganz nettes Paar abgeben würden.

Dummerweise blickt das Al anscheinend nicht ganz... Und das ist das, was mir den letzten Nerv raubt – jedes Mal, wenn Elly beinahe irgendwo anrennt, weil sie so vertieft in ein Gespräch mit Al ist, taucht der Satz „Albus Severus, mach die Augen auf – offensichtlicher geht es einfach nicht mehr!“ in meinem Kopf auf.

Interessant ist, dass mir Elly das sowieso nie selbst anvertraut hätte – ihr ist es bloß mal unabsichtlich rausgerutscht. Aber eine Überraschung war es nicht wirklich. Wie gesagt… Elly ist so was von offensichtlich, dass er sich genauso gut ein T-Shirt bedrucken lassen könnte. „Al, ich liebe dich.“

Aber im Grunde genommen geht mich das ja alles nichts an. Ich hab genug mit meinem eigenen Leben zu tun, über Elly´s Liebesleben mach ich mir eher weniger Sorgen.
 

Die Sache mit Melinda ist da wesentlich komplizierter…
 

Unschönerweise war sie eine der ersten, die letzten November nach dem Quidditchspiel mitbekommen hat, dass ich für Scorpius mehr als bloß die Cousine seines besten Freundes bin. Und deshalb hat sie mich für geschlagene drei Wochen keines Blickes gewürdigt. Sie hat sich dann – nachdem Alice mit ihr geredet hat – wieder eingekriegt, aber die Stimmung ist immer noch ziemlich frostig, wenn Scorpius, sie und ich uns im selben Raum befinden.
 

Jedenfalls war die Atmosphäre in unseren Reihen etwas merkwürdig.

Aber wie gesagt… Das war ja eigentlich nichts Neues…
 

Der absolute Tiefpunkt war das Spiel an sich.
 

Die Details erspare ich euch. Ich hab mit Ausnahme der Aufnahmen der Aidswaisen in Südafrika noch nie so etwas Niederschmetterndes gesehen – ernsthaft. Die Tutshill Tornados haben die Cannons komplett fertig gemacht. Dad ist am Boden zerstört.

Al und Scorpius hingegen hatten bloß noch dieses verdammt zufriedene Slytheringrinsen aufgesetzt und zogen mich auf dem gesamten Rückweg damit auf.
 

Eigentlich hätte ich den Abend am liebsten mit Dad gemeinsam im Zelt verbracht, aber Alice ließ das natürlich nicht zu.
 

„Und wenn schon Rose, dass die Chudley Cannons verloren ist kein Grund dich aufzuführen wie eine Witwe.“, sagte sie.
 

„Johnson hat Recht, Rose. Dass die Cannons ins Halbfinale gekommen sind grenzt ohnehin schon an ein Wunder.“, lallte James, der gerade in dem Moment halb betrunken an unserer Seite auftauchte.
 

„Verräter.“, murmelte ich wütend.
 

„Was heißt hier Verräter? Ich bin treuer Anhänger der Wimbourne Wasps. Und die sind heuer schon im Viertelfinale rausgeflogen, Roselyn.“ Den Namen benutzt er anscheinend ständig, wenn er betrunken ist. „Also, ich hol euch um 8. Ich weiß, wo heute ne Party steigt.“
 

„James, hier steigen heute überall Partys.“, konterte ich.
 

„Ja… Das wird eben ne einzige große Party.“, meint er strahlend.
 

Da gibt’s bloß eine kleine Kleinigkeit, die man über James Potter wissen sollte:

Wenn er sagt „Ich hol euch um 8.“, kann man mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er ungefähr eine Stunde zu spät aufkreuzt. Oder mit fünf betrunkenen Freunden. So wie dieses Mal.
 

Das hätte ja unter Umständen ganz witzig werden können – Alice für ihren Teil amüsierte sich prächtig. Aber obwohl ich artig vom Feuerwhiskey trank, den sie mit sich herumschleppten, hob sich meine Stimmung seltsamerweise überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Ich war kurz davor, irgendjemanden etwas anzutun.

Wirklich.
 

Nachdem wir eine dreiviertel Stunde kreuz und quer über das gesamte Gelände gelaufen sind, um dann schließlich endlich den Platz zu finden, an dem die meisten Hogwartsschüler feierten, war meine Geduld am Ende. Und die Person, an der ich das alles ausließ, war ausgerechnet Scorpius, der gerade zum ungünstigsten Zeitpunkt mit Al und ein paar anderen Slytherins bei den Gryffindors aus dem 5. Jahrgang herumstand… zu denen unter anderem Madeleine Dempsey gehört.
 

Ich weiß nicht, warum genau sie mich nicht leiden kann, aber seit Anfang dieses Jahres spießt sie mich mit ihren Blicken regelrecht auf. Ich meine… Was in Merlins Namen ist ihr Problem? Sie hat noch nie in meinem Leben ein Wort mit mir gewechselt.

Dazu kam, dass sie – so ungern ich es zugebe – in ihrem Tutshill Tornados T-Shirt ziemlich gut aussah.

Und dass sie eine ihrer perfekt lackierten Pfoten auf Scorpius´ Arm liegen hatte, störte mich am meisten.
 

Wütend stapfte ich auf sie zu.
 

„Netter Sweater, Rose!“, rief Scorpius mir zu, als er mich kommen sah, und deutete auf das Chudley Cannons Abzeichen.

Darauf, dass er eigentlich darauf angespielt hatte, dass es sein Geschenk war, wäre ich in dem Moment ehrlich gesagt nicht gekommen.
 

„Ach, halt doch die Klappe, Malfoy!“, fauchte ich.
 

Scorpius lachte nur. „Schon gut, Rosie… Wenn die Falmouth Falcons heute verloren hätten, wäre ich auch gereizt.“
 

Ein paar aggressive, verbale Attacken später zog mich Scorpius auf die Seite.
 

„Okay Weasley, was in Merlins Namen ist los mit dir?“, fragte er genervt.
 

Ich riss mich aus seinem Griff los und ging davon; er folgte mir.
 

„Bist du jetzt komplett übergeschnappt?“, rief er.
 

Wütend wirbelte ich herum.
 

Ehrlich gesagt weiß ich nicht mehr genau, wie dieser gesamte Streit abgelaufen ist. Ich tendiere immer dazu, in der Hitze des Gefechts meinen Verstand unabsichtlich auszuschalten. Und naja… Dank James´ kultivierten Freunden war ich ja auch nicht mehr ganz nüchtern…
 

Geendet hat es jedenfalls damit, dass wir über Natalie Miles gestritten haben – die Kleine, die ihn letztes Jahr bei James´ Party angehimmelt hat.
 

„Wie in aller Welt kommt Natalie Miles in diese Diskussion?!“, fragte Scorpius bissig.
 

„Wie in aller Welt kommt Natalie Miles an deine Lippen?!“, gab ich giftig zurück. Scorpius schaute mich bloß ungläubig an.
 

„Weasley, du machst mich wahnsinnig. Ich hab keine Lust auf diesen Mist hier.“ Er schäumte praktisch vor Wut. Dann drehte er sich um und ging einfach davon. Bildete ich mir das bloß ein, oder sah er irgendwie verletzt aus?
 

Ich meinerseits schlug die genau gegen gesetzte Richtung ein – glaubt mir, es war besser so. Ich hätte ihm in dem Moment am liebsten den Hals umgedreht.
 

Ich drehte eine Runde um den halben Grillplatz, um mich abzureagieren, nur um bei meiner Rückkehr sofort von Al angefaucht zu werden.
 

„Was ist in dich gefahren, Weasley?“, zischte er wütend.
 

Ein wenig verdattert starrte ich ihn an. Al nannte mich nur dann Weasley, wenn er sauer auf mich war.

Was hat der Kerl damit zu tun?
 

„Fahr mich nicht so an, Potter! Was hab ich dir getan?“, gab ich angepisst zurück.
 

„Was hat Scorpius dir getan?“, rief er.
 

„Wie süß, dass du ihn verteidigst!“
 

Al schüttelte bloß den Kopf. „Um jemanden zu verteidigen, muss derjenige normalerweise etwas falsch gemacht haben. Also sag schon, Weasley… Was in aller Welt hat er gemacht?“
 

Ich wurde langsam ein wenig unruhig. Die Frage war nämlich eigentlich ganz berechtigt. Was in aller Welt hat er denn eigentlich gemacht?
 

Gar nichts. Und genau das war der Punkt.
 

Trotzdem war ich genervt, dass Al mich deshalb zur Schnecke machen wollte.
 

„Was geht dich das an, Potter?“, fragte ich kindisch.
 

„Scorpius ist mein bester Freund, und der Kerl würde dir die Welt zu Füßen legen – ich hoffe also, dass du einen triftigen Grund hattest, so bescheuert zu sein wie gerade vorhin.“
 

Unsicher sah ich ihn an. „Ich glaub diesmal hab ich Mist gebaut, oder?“
 

Er starrte mich bloß wütend an.
 

„Wo - … wo ist er denn jetzt?“, fragte ich vorsichtig nach einer Weile.
 

Al zuckte bloß mit den Schultern. „Keine Ahnung. Er sah ziemlich angepisst aus, als er zurückgekommen ist. Fast so wie du gerade eben.“ Ein klitzekleiner Anflug eines Grinsens huschte über sein Gesicht.
 

„Soll ich ihn suchen?“
 

„Ja, das war wohl die beste Idee, die du in den letzten zwei Stunden hattest.“
 

Und so begann ich mir meinen Weg durch die vielen, halbpubertären Betrunkenen zu bahnen. Bloß fehlte von Scorpius jede Spur. Und vor allem sah ich niemanden, den ich nach ihm fragen wollte.

Madleine Dempsey hielt sich unfern von mir auf, aber ich befürchtete, sie würde mir höchstens den Weg nach Russland erklären, wenn ich sie nach Scorpius fragen würde.
 

Nachdem ich schon frustriert aufgeben wollte, entdeckte ich endlich jemanden, der mir eventuell weiterhelfen konnte.
 

„Alice! Hast du Scorpius gesehen?“, fragte ich hoffnungsvoll.
 

Alice, um die irgendein Ravenclaw seinen Arm gelegt hatte, blickte mich mit glasigen Augen an.
 

„Rosie!“, rief sie etwas lauter als notwendig.
 

„Toll…“, murmelte ich. Meine Hoffnungen waren auf den ersten Blick zunichte gemacht. Alice hätte heute wahrscheinlich nicht einmal mehr den Sucher der Chudley Cannons erkannt, wenn er nackt an ihr vorüber gelaufen wäre – auch wenn der Sucher der Chudley Cannons sich heute wahrscheinlich überhaupt nirgends mehr blicken lassen hat…
 

„Scorpius… der war vorhin…“ Plötzlich stockte sie und sah mich verunsichert an.
 

„Was?“, fragte ich, noch viel verunsicherter.
 

„Naja… Ich hab ihn vorher gesehen… Zusammen mit so einem blonden Mädchen…“, sagte sie langsam.
 

Merlin, lass das nicht wahr sein….
 

Und von dem Zeitpunkt an wurde ich leicht hysterisch.
 

Scorpius würde doch nicht… Oder würde er?
 

Oh verdammt…
 

Tja. Und seitdem laufe ich wie eine Wahnsinnige über den gesamten Campingplatz. Das heißt… mittlerweile ist es mehr ein vor mich hin stolpern. Bei meinem Sturz vorhin hab ich mir anscheinend das Knie aufgeschlagen.
 

Eigentlich ist mir gerade zum Heulen zumute. Ob es wegen dem Knie ist, oder weil ich nicht die geringste Ahnung hab, wo ich gerade bin, oder einfach nur wegen Scorpius, weiß ich nicht.

Wahrscheinlich wegen allem.
 

Und plötzlich läuft mir wirklich eine Träne die Wange runter.
 

Nein. Nein! Niemals. Ich heule nie. Höchstens, wenn die Gryffindor Quidditchmannschaft dieses Jahr verloren hätte, dann hätte ich eventuell ein paar Tränen vergossen.

Aber doch nicht weil…
 

Okay, was solls… Wen interessiert das schon, wenn ich hier mitten im Finsteren sitze und mir die Augen ausheule? Es sieht ja auch niemand, oder?
 

„Rose?“, fragt plötzlich eine Stimme in die Dunkelheit hinein.
 

Schnell wische ich mir mit dem Handrücken über das Gesicht.
 

„Ja?“, antworte ich mit tränenerstickter Stimme.
 

Jemand leuchtet mir mit seinem Zauberstab direkt ins Gesicht.
 

„Was machst du hier?“
 

Jerry Connors Stimme.
 

„Verdammt, Jerry… Nimm das Ding aus meinem Gesicht!“, sage ich, weil ich komplett geblendet werde.
 

„Oh, sorry…“ Er lässt seinen Zauberstab sinken.
 

Jerry ist ebenfalls Slytherin, und einer von Scorpius´ und Als besten Freunden.
 

Langsam geht auf mich zu und setzt sich auf neben mich auf den Boden.

„Alles klar? Ich hab nicht gewusst, dass dein Zelt hier in der Nähe ist…“, fragt er.
 

„Ist es nicht… Das heißt… Ich glaube zumindest, dass es das nicht ist… Ich hab keine Ahnung, wo wir sind…“, murmle ich.
 

Jerry lacht. „Wenn du willst, begleite ich dich… Oder willst du zum Zelt von Scorpius´ Eltern? Das ist fast neben dem unseren…“
 

Ich sehe ihn – auch wenn er das im Dunkeln vermutlich nicht erkennt – mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was suche ich beim Zelt von Scorpius´ Eltern?“, frage ich.
 

„Naja… Scorpius schläft doch heute dort, oder nicht?“, antwortet er.
 

Mein Herz beginnt augenblicklich schneller zu schlagen.
 

„Bist du sicher? Der schläft doch mit Al gemeinsam in einem Zelt….“
 

„Heute nicht… Ich hab ihn vorhin getroffen…“
 

Ehe ich mich versehe, hab ich Jerry gebeten, mich mit zum Zelt der Malfoys zu bringen.
 

„Danke…“, sagte ich.
 

„Keine Ursache!“ Und schon ist er zwischen den anderen Zeltreihen verschwunden.
 

Plötzlich bin ich wieder alleine. Kann ich einfach so in da hineinspazieren und nach Scorpius sehen? Was ist, wenn ich unabsichtlich mitten im Schlafzimmer seiner Eltern stehe?
 

Okay. Seien wir uns ehrlich: Was für eine Möglichkeit hab ich sonst?
 

Ich hab wirklich nicht einmal den blassesten Schimmer einer Ahnung, wo in Merlins Namen in gerade bin. Also was solls… Einen Versuch ist es wert.
 

Vorsichtig schiebe ich die „Tür“ zur Seite und halte gespannt den Atem an. Dann mache ich einen Schritt nach vor, und bemühe mich, in der Dunkelheit etwas zu erkennen.
 

Gut, das ist mal sicher keines der Schlafzimmer. Ich stehe mitten in dieser Mischung aus Küche und Wohnzimmer. Links und rechts befinden sich zwei weitere Räume. Vor dem auf der rechten Seite stehen Scorpius komplett verdreckte Sneakers.
 

Bingo.
 

Unsicher tapse ich durch den Raum.
 

„Autsch…“, murmle ich mit erstickter Stimme. Anscheinend bin ich grad an einem Stuhl angerannt. Ich hab ja gesagt, heute ist nicht mein Tag.
 

Bis ich bei Scorpius´ „Zimmer“ angelangt bin, stoße mich exakt zwei weitere Mal.
 

Kein Kommentar, okay?

Als ich im Nebenraum stehe, zögere ich.
 

Was mache ich hier eigentlich?
 

Scorpius ist tatsächlich hier, und schläft selbstverständlich seelenruhig.
 

Na gut, so selbstverständlich ist das jetzt auch wieder nicht. Schließlich ist es erst knapp nach Mitternacht.
 

Aber trotzdem: Was soll ich jetzt machen? Scorpius bringt mich wahrscheinlich um, wenn ich ihn jetzt aufwecke.
 

Andererseits… Was hab ich zu verlieren?
 

Schließlich setze ich mich langsam auf seinen Bettrand. Dann rücke ich an ans andere des Bettes, ziehe meine Beine an und hab eigentlich vor, ihn bloß eine Weile zu beobachten, weil ich mich nicht traue, seinen Schönheitsschlaf wirklich zu stören.
 

Anscheinend ist das jetzt aber nicht mehr notwendig. Die Aktion gerade hat ihn wohl aufgeweckt, weil er sich plötzlich aufsetzt. Nervös beiße ich auf meine Lippen.
 

Scorpius murmelt ein schnelles „Lumo“ und richtet den Zauberstab auf mich. Das kommt mir irgendwie bekannt vor, oder nicht? Genervt halte ich mir eine Hand vors Gesicht.
 

„Rose?“, fragt er ungläubig und legt seinen Zauberstab wieder zur Seite.
 

„Nein, Celestina Warbeck… Natürlich bin es ich.“, gebe ich zurück.
 

„Was … was suchst du hier?“
 

„Ach… ich war bloß mitten in der Nacht in Stimmung, in ein fast wildfremdes Zelt zu marschieren und andere beim Schlafen zu beobachten.“
 

Ich kann es zwar nicht sehen, aber ich könnte schwören, dass er grinst. „Rosie, es gibt Menschen, die dir helfen können, das hab ich dir schon mal gesagt.“
 

Ich gebe seinen Beinen einen leichten Tritt. Dann rücke ich vorsichtig nach vor.
 

Ehrlich gesagt weiß ich nicht so richtig, was ich jetzt sagen soll.
 

„Alles klar, Shorty?“, fragt er mich.
 

„Die Frage ist, wies dir geht, Frettchen…“, antworte ich zögernd.
 

„Seit ich aufgewacht bin, ziemlich gut.“, meint er und lacht. Ich merke, dass ich leicht rot werde. Zum Glück sieht er das nicht.
 

„Bist du schon die ganze Zeit hier?“, fragte ich vorsichtig weiter.
 

„Seit ich dich dort stehen gelassen habe… Warum?“
 

„Naja… Alice hat gesagt, sie hätte… sie hätte dich vorhin mit jemand anderem gesehen…“
 

Scorpius lachte. „Du meinst mit meiner Cousine?“
 

„Oh….“
 

„Du bist eifersüchtig?“
 

„Was? Nein….“
 

Es ist ganz offensichtlich, dass ihn das prächtig amüsiert. „Oh, doch, Shorty.“, und lacht wieder.
 

„Scorpius, es tut mir Leid.“, platze ich plötzlich heraus. Mehr gibt es eigentlich gar nicht zu sagen.
 

Ich wünsch mir wirklich, seinen Gesichtsausdruck zu sehen. Die Dunkelheit hat doch so ihre Tücken.
 

„Schon in Ordnung, Weasley.“, meint er mit einem neckischen Unterton in der Stimme. „Wenn du jedes Mal danach einen Abstecher in mein Zimmer machst, nehme ich deine Launen überaus gerne in Kauf.“
 

Und auf einmal sind seine Lippen auf meinen. Ich erstarre kurz, weil ich damit wirklich nicht gerechnet habe. Dann lege ich eine Hand in seinen Nacken.

Scorpius lehnt sich wieder zurück aufs Bett und zieht mich mit sich.
 

Die Idee, hier her zu kommen, war wohl wirklich nicht so schlecht…
 


 

A/N:

Noch einmal ein liebes Danke an alle, die hier immer so fleißig reviewen und die Story auf ihre Favo - Liste setzen (ich erwähn jetzt keine Namen, fühlt euch einfach angesprochen...) - ohne euch hätt ich längst aufgehört, ehrlich!
 

Ich spiel jetzt mal zur Abwechslung Wunschkonzert ^^:

Aus welchem Zeitraum soll der nächste Oneshot kommen?
 

Danke fürs Lesen und Beantworten ... und überhaupt... Ihr seid die Besten ^^
 

Cheers!

annalina

November 2021 (1)

Tadaaa :] - Oneshot Nummer 8:
 

Der Regen prasselt laut an die Decke der Großen Halle. Ich stöhne laut auf, als ich mich in meinem roten Quidditchtrikot neben Roxy auf den Frühstückstisch fallen lasse. Und die sieht auch nicht begeisterter aus.
 

„Warum muss unser erstes, verdammtes Quidditchspiel ausgerechnet im verdammten November sein?“, raune ich ihr wütend zu.
 

„Weil das verdammte Schicksal uns hasst.“, murmelt sie frustriert und stochert auf ihrem Pfannkuchen herum.
 

Ich werfe den Hufflepuffs vom Tisch nebenan einen verzweifelten Blick zu – das Hufflepuff-Ravenclaw Spiel fand Anfang Oktober, bei blauen Himmel und strahlendem Sonnenschein statt. Momentan frisst mich fast der Neid.
 

„Wow, es schüttet wie aus Eimern!“, sagt James, der gerade neben uns auftaucht. Seine Stimme zittert merkwürdigerweise ein bisschen.
 

„Wahnsinnig gut beobachtet, James!“, faucht Roxanne ihn an.
 

„Ach kommt schon… Ein bisschen Regen wird uns doch wohl nicht aufhalten, oder?“, fragt er verunsichert.
 

Der Blick, den Roxy ihm zuwirft, lässt ihn verstummen. Roxanne war seit ein paar Wochen nicht mehr besonders gut auf ihn zu sprechen.

James schweigt, setzt sich hin und beginnt wortlos, Rühreier in sich hineinzustopfen.
 

Ich frag mich, wo Alice solange bleibt.
 

Und wie auf Kommando steht sie auf einmal vor uns und klettert auf die Bank auf der anderen Seite des Tisches. Sie sagt nichts, sieht uns aber mit einem ziemlich merkwürdigen Blick an.
 

„Was?“, frage ich.
 

„Ich sags nur ungern… Aber wir sind geliefert.“
 

„Was meinst du, wir sind geliefert? Jetzt macht doch nicht so einen Aufstand wegen dem Regen, das ist doch – …“, setzt James nervös an.
 

„Nein, ich meins Ernst… Victoria Simons hat sich heulend im Badezimmer eingesperrt, und Lily versucht sie seit fast einer halben Stunde herauszubekommen.“, erzählt sie.
 

James verschluckt sich fast an seinem Kürbissaft.
 

„Was?! Warum?“, hustet er.
 

„Warum wohl? Die Kleine hat Angst, es in den Sand zu setzen – darum! Schau dich doch mal um: Hugo hat sein Essen nicht einmal angerührt –…“, zischt Roxanne und deutet auf Hugo.
 

Ich halte Ausschau nach Hugo, der – was für ihn alles andere als gewöhnlich ist – alleine am Ende des Tisches sitzt und ins Leere starrt. Normalerweise ist mein Bruder beim Frühstück nicht zu stoppen, aber heute sieht er aus, als würde er sich jeden Moment übergeben. Der Kerl hat eindeutig Dads Nerven geerbt.
 

„ … und Lily schläft seit einer halben Woche schlecht. Die drei haben heute ihr erstes Spiel, und sind komplett von der Rolle. Vielleicht sind das jetzt Neuigkeiten für dich, Potter, aber Quidditch soll Spaß machen!“, schimpft sie weiter.
 

„Okay, ich weiß, ich hab in den letzten Wochen ein bisschen übertrieben…“, setzt James an.
 

Alice schnaubt ein wenig sarkastisch. „Nein, wie kommst du darauf, James?“
 

James ignoriert ihren Kommentar. „… aber ich wollte natürlich, dass euch das Training Spaß macht.“
 

„Spaß, Potter? Sieh dir mal Rose an: Sogar die ist so blass wie der Kopflose Nick! Sieht das etwa nach Spaß aus?“, fährt ihn Roxanne an.
 

Alice wirft mir einen verschmitzten Blick zu. Ich funkle sie bloß an. Es ist ziemlich eindeutig, dass sie am liebsten etwas erwidern würde – sie weiß genauso gut wie ich, dass es nicht am Erfolgsdruck liegt, dass mir diese verdammten Schmetterlinge im Bauch bereitet…
 

Kurz wage ich einen verstohlenen Blick in Richtung Slytherintisch. Scorpius sitzt direkt neben Al, ebenfalls in seinem grünen Trikot.
 

Wisst ihr, es ist ja wirklich nicht so, als ob mir das gefallen würde.
 

Also… Was ich sehe, gefällt mir schon außerordentlich… Aber dass mir das, was ich sehe, gefällt - die Tatsache gefällt mir nicht...Wenn ihr mir irgendwie folgen könnt.
 

Roxanne, die in dem Moment klirrend den Löffel in ihre Cornflakes Schüssel schmeißt und wütend aufsteht, reißt mich aus meinen Gedanken.
 

„Wo willst du hin?“, fragt James leicht hysterisch.
 

„Zu Victoria. Ihr sagen, dass sie sich von so einem Dummkopf, wie du es bist, nicht einschüchtern lassen soll.“, gibt sie bissig zurück und stapft davon.
 

„Warte!“, ruft er, hüpft auf und stürmt ihr hinterher. Seine Rühreier lässt er zurück.
 

Und das macht mir beinahe Sorgen. Wenn James Potter seine Rühreier im Stich lässt, ist der Kerl schwerwiegend emotional bewegt. Er tut mir ja fast Leid…
 

Fast.
 

Kopfschüttelt sehe ich ihm hinterher.
 

Dumm nur, dass er ausgerechnet am Slytherintisch vorbeirennt, und mein Blick schon wieder an Scorpius hängenbleibt, der James ebenfalls halb verwirrt, halb amüsiert nachsieht.
 

Und dann dreht er sich in meine Richtung.

Ein flüchtiges Grinsen huscht über sein Gesicht, bevor ich mich mit hochrotem Kopf wieder meinem Frühstück zuwende.
 

Seht ihr? So geht das jetzt schon seit ein paar Wochen! Und ich hab echt absolut keine Ahnung, wie man mit so was umgeht, verdammt noch mal…
 

Ich bin nicht der Typ Mädchen für so einen Quatsch.
 

Ich bin der Typ Mädchen, das Regenwürmer isst, bloß um das letzte Stück von Grandma´s Kuchen zu bekommen (Okay, ich war 12… Aber ich bin mir fast sicher, Lucy hat in dem Alter bereits über ihre erste Diät nachgedacht…)
 

Ich bin diejenige, die ständig Al´s Sachen geklaut hat, weil sie einfach viel bequemer waren als diese dämlichen Kleider, in die Mum mich beinahe "reinhexen" musste.
 

Und ich bin die Art von Mädchen, deren erste große Liebe Darren Martins war – der zwar aussieht, als wäre er wesentlich öfter als nur einmal von einem Klatscher getroffen worden, dafür aber der beste Sucher ist, den die Chudley Cannons je hatten.
 

Aber, bei Merlin, … mit so was kann ich einfach nicht umgehen.
 

Ich hab, nachdem ich das Hogsmeadewochenede ja mehr oder weniger mit Scorpius verbracht habe, eine ganze geschlagene Woche damit vergeudet, zu versuchen, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich mich nicht – und auch nicht nur im Geringsten – in Albus´ blondes Frettchen verliebt hab.

Und glaubt mir – unter normalen Umständen weiß ich, wie man sich selbst etwas vorspielt.
 

Nur diesmal war das Ganze hoffnungslos.
 

Und seitdem zieht mich Alice - die mich vermutlich besser kennt als ich mich selbst, und deshalb natürlich sofort bemerkt hat, dass ich in Al´s und Scorpius´ Gegenwart leicht daneben bin (und auch ziemlich schnell den Schluss gezogen hat, dass das nicht an meinem Cousin liegt) – jedes Mal, wenn ich vor Nervosität eine kleine bis mittlere Katastrophe auslöse, dermaßen auf, als gäbe es kein Morgen.
 

Wenn zum Beispiel nach besagtem Hogsmeadewochenende, als er mir unerwarteterweise seine Quidditchzeitschrift in den Gemeinschaftsraum bringt, laut Alice meine Weasleyröte danach wirklich alles hergibt, was sie zu bieten hat (wenn ihr versteht, was ich meine…).
 

Oder wenn ich, nur weil er einmal beim Mittagessen direkt an uns vorbei geht, meine Unterhaltung mit Alice unabsichtlich mitten im Satz abbreche und stattdessen seine Rückseite anstarre.
 

Oder wenn ich den verdammten Kerker beinahe in die Luft jage, weil ich in Zaubertränke immer seltener zuhöre, sondern öfter darüber nachdenke, ob diese Blicke, die er mir immer wieder zuwirft, auf Interesse seinerseits, oder eher auf meine Einbildung zurückzuführen sind.
 

Oder ich meine Tasse Tee umwerfe, weil Al und er vor dem ersten Quidditchspiel des Jahres plötzlich und wie aus dem Nichts heraus vor dem Gryffindortisch stehen.
 

Also so wie jetzt zum Beispiel.
 

„Sagt mal, was ist eigentlich los mit euch Gryffindors? Seid ihr alle komplett übergeschnappt? Das ist doch bloß ein Quidditchspiel!“, meint Al völlig verdattert, während Alice sich vor unterdrücktem Lachen beinahe an ihrem Brötchen verschluckt.
 

„Wir Gryffindors sind auf euch Potters im Moment nicht so besonders gut zu sprechen.“, knurre ich wütend, während ich – ohne die beiden anzusehen – mit ein paar Servietten versuche, den Tee wegzuwischen. „An deiner Stelle würde ich verschwinden, außer du würdest gerne verhext werden. Und glaub mir – ich würds tun. Alleine wegen der Tatsache, dass du mit James blutsverwandt bist.“
 

Al lacht. „Okay… Scorp, ich glaub´ die haben heute schlechte Laune. Hauen wir ab. Ich freu mich aufs Spiel, Ladies!“
 

Ich ziehe meinen Zauberstab, um Al irgendeinen Fluch um die Ohren zu schießen, aber als sich Scorpius noch einmal umdreht, um „Alles Gute, Weasley“ zu sagen, lasse ich ihn beinahe fallen.
 

„Weißt du, Rose… Auch wenn James vielleicht gerade ein wahnsinnig schlechtes Gewissen hat… Wenn du heute beim Spiel den Schnatz nur deshalb nicht fängst, weil du dich wegen gewissen Spielern aus der Slytherinmannschaft nicht konzentrieren kannst, bringt er dich trotzdem um.“, meint Alice und blinzelt mich unschuldig an.
 

„Ach, halt doch die Klappe, Alice!“
 

*
 

Der Regen ist ohne Dach über den Kopf um einiges unerträglicher als im Trockenen.

Eigentlich bin ich ja nicht so besonders zimperlich, aber nach geschlagenen fünfeinhalb Stunden im Nassen, gehen mir die Regenwolken wirklich schon wahnsinnig auf die Nerven. Und bis jetzt ist kein Ende in Sicht.
 

Nachdem Roxanne Victoria in die Umkleidekabine geschleift hat, ist James mal eine geschätzte Viertel Stunde bloß wie ein Hund mit eingezogenem Schwanz durch den Raum gelatscht. Erst kurz vor dem Anpfiff hat er sich durchgerungen, etwas zu sagen.
 

„Okay, Leute… Es tut mir echt wahnsinnig Leid. Ich… ich weiß nicht, was ich sagen soll… Ich war so versessen auf den Pokal, dass ich wohl ein bisschen über das Ziel hinausgeschossen bin.“
 

Roxanne schnaubte verächtlich.
 

„Okay. Ein bisschen sehr vielleicht. Die Sache ist die… Ich hab euch jetzt über zwei Monate trainieren sehen. Und auch wenn ichs nie gesagt habe: Ihr seid verdammt gut! Wir haben wirklich Chancen auf den Pokal, obwohl wir so ´ne junge Mannschaft sind. Das Spiel schafft ihr mit Links!“, platzte er heraus.
 

Wir fielen aus allen Wolken. Bis wir registriert hatten, was er gerade gesagt hatte, war es Zeit, aufs Spielfeld zu gehen.
 

Und ganz ehrlich – wir waren den Slytherins wirklich haushoch überlegen!
 

… Bis einer dieser bescheuerten Slytherintreiber Roxanne den Klatscher aus nächster Nähe auf den Arm gedonnert hat (und die jetzt mit wahnsinnigen Schmerzen irgendwo unter den Zuschauern sitzt), und James daraufhin den Treiber verprügelt hat. James sitzt jetzt zur Strafe ebenfalls auf der Tribüne.
 

Ich weiß nicht, wem ich derzeit lieber eine scheuern würde – den verdammten Slytherintreiber, wegen dem einer unser Treiber ausgefallen ist; oder James, der sich selbst auf die Ersatzbank geschickt hat, und wegen dem wir jetzt komplett ohne Treiber dastehen.
 

Alice, Victoria und Lily sind als Jägerinnen zwar klasse, sind aber total chancenlos, weil sie nur mehr mit den Klatschern beschäftigt sind. Die Jäger der Slytherins haben freie Bahn.
 

Es steht 220 zu 90.
 

Ich könnte heulen. Ehrlich. Und ich glaub, dem Rest geht’s genauso.
 

Der Schnatz wäre die einzige Chance, aber mittlerweile will ich bloß noch, dass dieses Trauerspiel hier ein Ende nimmt. Soll Scorpius das dumme Ding fangen.
 

Das einzige Problem daran … Der Schnatz ist nirgends zu entdecken.
 

Ich lehne mich seufzend nach vor, bis ich mit der Stirn den Besenstiel berühre.
 

„Alles klar?“, fragt eine bekannte Stimme neben mir.
 

Scorpius.
 

Ich atme einmal tief durch, bevor ich antworte. „Mir ist egal wie bescheuert ich aussehe, vielen Dank.“, brumme ich kaum hörbar, ohne den Kopf zu heben.
 

Scorpius sagt nichts. Ich wette er grinst bloß.
 

Nein. Nicht dreh den Kopf zu ihm hin.
 

Nein.
 

Tu´s nicht!
 

...
 

Zu spät.
 

Natürlich grinst der Kerl sein typisches Malfoygrinsen. Ich schlucke und richte mich wieder auf.
 

„Komm schon, Weasley… Ich hab genauso keine Lust mehr auf das hier, wie du. Du brauchst mich nicht so vorwurfsvoll anzusehen“
 

Ich schlucke ein weiteres Mal. „Ich seh´ dich nicht vorwurfsvoll an, es ist nur - …“, setze ich an.
 

„Es ist nur was?“, fragt er mich.
 

Bin ich jetzt eigentlich komplett bescheuert? Ich weiß ja selbst nicht mal, auf was ich hinaus will.
 

Ich weiß nur, dass ich genug von dieser… dieser… Achterbahnfahrt hab´, die mein Magen jedes Mal veranstaltet, wenn der Typ mit mir redet. Und wenn ich wenigstens wissen würde, ob das Theater auf Gegenseitigkeit beruht, wäre mein Leben um einiges leichter.
 

Aber ich kann doch nicht mitten während einem Quidditchspiel…
 

… oder kann ich?
 

Bevor ich ernsthaft anfange, darüber nachzudenken, schüttle ich den Kopf und murmle, „Vergiss es…“.
 

Scorpius sieht mich verlegen an. „Weißt du, Weasley, die Sache ist die -…“
 

Und plötzlich blitzt an uns etwas Goldenes vorbei.
 

Der Schnatz.
 

Scorpius und ich sehen uns für einen kurzen Moment an.
 

Und dann stürmen wir gleichzeitig los.
 

„Und ich glaube… JA! Die Sucher Weasley und Malfoy haben anscheinend den Schnatz entdeckt!“
 

Scorpius und ich verfolgen den Schnatz durchs gesamte Stadion. Der Wind peitscht mir die Tropfen ins Gesicht, ich werde aber nicht langsamer.
 

Nein, verdammt. Ich hab zwei Monate für dieses bescheuerte Spiel trainiert. Ich lass mir von niemanden – und wenn es Scorpius ist – diesen verdammten Schnatz vor der Nase wegschnappen.
 

Scorpius und ich sind gleich schnell, kurz hinter dem Schnatz.
 

Plötzlich taucht der Ball tiefer, bis er einen knappen Meter über dem Boden herumschwebt. Wir beide fliegen hinterher – wir beide strecken die Hand aus, um danach zu greifen.
 

„Weasley, pass auf!“, ruft Scorpius auf einmal und reißt mich vom Besen.
 


 

Ich hab keine Ahnung, was gerade passiert ist.
 

Bloß liege ich auf einmal auf dem – vom, wie ich anmerken möchte, Regen komplett durchnässten - Boden. Und Scorpius liegt auf mir.
 

Warum in aller Welt liegt der Kerl auf mir?
 

„Malfoy, willst du uns umbringen?“, frage ich.
 

„Willst du dich umbringen?“, fragt er zurück und deutet mit dem Kopf in Richtung Stadionwand, die, wie ich sehe, als ich mich mehr schlecht als recht ein wenig drehe, bloß ein paar Meter von uns entfernt ist.
 

„Ooops.“, murmle ich.
 

Scorpius sieht mich an, als wäre ich komplett übergeschnappt. Dann lacht er. „Du spielst gerne auf Risiko, nicht wahr?“, fragt er grinsend.
 

Das mag jetzt vielleicht dämlich klingen – aber ich mach mir ernsthaft Sorgen darüber, dass er meinen Herzschlag spürt. Der ist nämlich gerade schneller als meine Grandma´ bei einer Celestina Warbeck Autogrammstunde.
 

„Naja…“, beginne ich, „… wenn es sein muss, dann schon.“
 

Dann schweigen wir und sehen uns bloß an.
 

Ich bin mir zwar nicht sicher, aber ich glaub, das ist einer der Momente, in denen den Protagonisten einer Kitschromanze nichts anderes übrig bleibt, als sich zu küssen.
 

Als ich im Augenwinkel sehe, dass sowohl die Gryffindor -, als auch die Slytherinmannschaft landen, und außerdem James, Roxanne und Neville auf das Feld rennen, sage ich:

„Weißt du… Wie gerne ich hier auch mit dir herumliege – könntest du vielleicht von mir runtergehen?“
 

Sein Grinsen wird nur breiter. „Wieso? Ich finds ganz bequem…“
 

Und plötzlich fällt mir auf, dass neben dem mittlerweile fast vertrauten Gefühl in meiner Magengegend da auch noch ein Flattern in meiner Hand ist. Mein Mund klappt vor Überraschung auf.
 

„Miss Weasley, Mister Malfoy, ist Ihnen etwas passiert?“, ruft Neville.
 

Keiner von uns beiden antwortet ihm, aber auf meinem Gesicht macht sich auf einmal auch ein ziemlich weites Grinsen breit.
 

„Was ist?“, fragt Scorpius ein wenig irritiert.
 

Noch breiter grinsend halte ich ihm den Schnatz vors Gesicht.
 

Scorpius stutzt. Dann rappelt er sich langsam auf und sieht mich unverwandt an.
 

„Merlin, Rose… Geht es dir gut?“, schreit James, der uns in dem Moment als erster erreicht.
 

Ich stehe triumphierend auf und zeige ihm den kleinen, goldenen Ball in meiner Hand. James starrt mich wie vom Donner gerührt an. Dann beginnt er zu jubeln.
 

„Oh mein Gott, Rose – ich liebe dich!“, schreit er, hebt mich auf und wirbelt mich durch die Luft. Ich lache und umarme ihn.

Und dann ist das gesamte Gryffindorteam um uns. Ich erhasche einen Blick auf Victoria Simons, die vor Freude Tränen lacht, und dumpf höre ich die Stimme von Lysander Scamander, die das Endergebnis 240 zu 220 verkündet.
 

Ich könnte die Welt umarmen!
 

*
 

Die Stimmung in unserer Umkleidekabine ist unbeschreiblich – wir sind alle komplett aus dem Häuschen.
 

„Leute, ihr ward alle der Wahnsinn, aber ich nehme an, es ist in Ordnung, wenn ich Rosie zur Heldin des Monats erkläre, oder?“, fragt James strahlend.
 

„Das war genial, Schwesterherz!“, sagt Hugo aufgeregt.
 

„Danke, Hugh.“, antworte ich und umarme ihn.
 

„Hey, deshalb brauchst du mich zu ersticken!“, protestiert mein nerviger, kleiner Bruder.
 

Die anderen lachen bloß.
 

Alice steht auf und wringt das Wasser aus ihren Haaren. „Also ich weiß ja nicht, wies euch geht… Aber ich hab keine Lust, mich jetzt umzuziehen, nur damit ich nachher doppelt soviel nasse Klamotten hab, wie jetzt.“, sagt sie. Dann nimmt sie ihren Besen und dreht sich zu mir. „Kommst du mit?“
 

Mein Besen!
 

„Oh verdammt!“, fluche ich. Die anderen sehen mich.
 

„Hat irgendjemand von euch meinen Besen mit genommen?“
 

Jeder schüttelt den Kopf. Ich seufze.
 

„Geht schon mal vor… ich hab ihn draußen liegen lassen.“
 

Während die anderen durch den Regen zurück zum Schloss rennen, mach ich mich also auf die Suche nach meinem Feuerblitz.

In Gedanken bin ich wegen dem Spiel immer noch auf Wolke Sieben, deshalb renne ich beinahe in einen der Slytherins, der plötzlich vor mir steht.
 

Und das muss natürlich ausgerechnet Scorpius sein. Mein Herz spielt Ping Pong.
 

„Hier.“, sagt er atemlos und hält mir meinen Feuerblitz hin.
 

„Danke…“, antworte ich.
 

„Gratuliere, Weasley.“

Ich antworte ihm nicht, sondern starre ihn stumm an und beiße unsicher auf meiner Lippe.
 

Ich frage mich, wie er trotz triefender Haare, die ihm ins Gesicht hängen, und trotz schlammbespritzter Kleidung so gut aussehen kann. Außerdem steht er einen Tick zu nahe bei mir. Meine Hände, die den Feuerblitz umklammern, beginnen leicht zu zittern. Ich weiß zwar, dass das größtenteils an der Kälte liegt, aber Scorpius trägt nicht unbedingt seinen Teil zur Besserung der Situation bei.
 

„Wie machst du das bloß…“, wispere ich leise, mehr zu mir selbst als zu ihm. Aber er hört es trotzdem.
 

„Wie mache ich was, … Weasley?“, fragt Scorpius nach.
 

„Rose… Es heißt Rose.“, gebe ich zurück, um der Frage aus dem Weg zu gehen.
 

Er lächelt.
 

Nein, Scorpius Malfoy grinst nicht – er lächelt.
 

Und plötzlich beugt er sich zu mir herunter und küsst mich.
 

Oh. Mein. Gott.
 

Sagt mir bitte, dass das kein Traum ist.
 

Okay, die weichen Knie fühlen sich eindeutig zu echt an, um ein Traum zu sein.
 

Nach viel zu kurzer Zeit löst sich Scorpius sich wieder von mir.
 

„Du bist ziemlich hübsch, Rose Weasley. Hat dir das schon mal jemand gesagt?“, sagt er langsam.
 

Angesicht der Tatsache, dass ich wohl im Moment eher aussehe, als ob ich in den See gefallen wäre, kommen mir Zweifel, ob er das wirklich ernst meint.
 

Nichtsdestotrotz ziehe ich ihn wieder zu mir her und küsse ihn. Scorpius legt seine Hände auf meine Hüften, und ich versuche zumindest, in nächster Zeit nicht in Ohnmacht zu fallen.
 

Ich glaube, wenn das auch nur irgendjemand – insbesondere mein Dad – mitbekommt, kann Onkel Charlie mich als Drachenfutter verwenden.
 

Aber ehrlich gesagt ist mir das momentan ziemlich egal…
 


 

A/N: Bild ich mir das nur ein oder ist das Ende bei den Oneshots hier jedes Mal das gleiche? o.O Ich hoff euch hats trotzdem gefallen :P
 

Und am wichtigsten: 50 Kommentare und 57 Favos?!?! Ich glaub, mich hauts aus den Socken! Ich mag euch, hab ich das schon gesagt? ^^ D.A.N.K.E.
 

Cheers!

November 2021 (2)

A/N: Sou. Da ist er also, mein nächster Oneshot ;)

Ich hoff, euch gefällts, und ihr lasst mir eure Meinung da ^^ (An der Stelle übrigens D.a.n.k.e. für die letzten 58 Kommentare und die 62 Favos :] Ich kanns nicht oft genug sagen: Danke danke danke !!)

Und abschließend bleibt noch zu sagen, dass das Kapitel mit ganzem Herzen -LynnieUnbreakable- gewidmet ist - du weißt warum ^^; und Rose´s "bescheuertes Dauergrinsen" sowohl Emmmet-the-Cullen, als auch meiner besten Freundin ... auch ihr wisst warum *muhaha*

Und jetzt: Viel Spaß!! (",)
 

Sich bei strömenden Regen im Freien zu küssen ist nicht romantisch.
 

Lasst mich das wiederholen:
 

Sich bei strömenden Regen im Freien zu küssen ist nicht romantisch!

Es gibt vielleicht Unmengen an bescheuerter Liebesfilme, die uns die Vorstellung in den Kopf setzen, komplett durchnässt zu knutschen wäre aufregend. Aber glaubt mir – das ist es nicht. Ich weiß, wovon ich rede. Vielleicht ist das im lauen Sommerregen ganz annehmbar, aber mitten im November ganz sicher nicht.

Ehrlich, mich würde es nicht wundern, wenn ich eben vorhin blaue Lippen bekommen habe – ich kann mich nicht erinnern, wann mir das letzte Mal so kalt war.
 

Scorpius und ich haben beide krampfhaft versucht, die Kälte zu ignorieren, aber ich hab mittlerweile gelernt, dass Dinge, auch dann nicht verschwinden, wenn man sie mit allen Mitteln leugnet…
 

„Vielleicht sollten wir zurück…“, meinte Scorpius und hielt mir seine Hand hin.
 

Ich griff danach, und jetzt zieht er mich quer über das ganze Hogwartsgelände zum Schloss zurück.

Erst jetzt merke ich, wie erschöpft ich vom Spiel bin.
 

Völlig außer Atem erreichen wir das Schloss. Scorpius führt mich in die Eingangshalle, wo ein paar jüngere Schüler herumstehen, die uns nicht wirklich Beachtung schenken.
 

Ausgerechnet Melinda ist die einzige Sechstklässlerin, die hier ist und sich gerade mit ihrer kleinen Schwester aus Hufflepuff unterhält. Als ihr Blick auf uns fällt, lasse ich Scorpius´ Hand ruckartig los.
 

Melindas Augen weiten sich. Dann sagt sie etwas zu ihrer kleinen Schwester, dreht sich auf dem Absatz um und stürmt hinaus.
 

Nervös beiße ich mir auf die Lippen. Mist…
 

„Bist du okay?“, fragt Scorpius ein wenig unsicher.

Vielleicht bilde ich es mir nur ein, aber ich glaub er schaut ein wenig enttäuscht auf meine Hand, die ich gerade weggezogen habe.
 

Fast unwillkürlich fang ich an zu grinsen.
 

„Wir haben gerade das erste Spiel der Saison gewonnen, und du fragst, ob ich okay bin? Mir geht’s blendend, Malfoy.“, antworte ich frech.
 

Scorpius sieht mich amüsiert und mit hochgezogener Augenbraue an. „Gut zu wissen, dass dich deine Nahtod- Erfahrung nicht traumatisiert hat.“
 

„Ja, ich war heute um einiges besser dran als du.“, fahre ich fort und spiele noch einmal auf die Niederlage der Slytherins an.
 

„Oh, mein Tag war gar nicht so schlecht, wie du denkst, Rosie…“, sagt er verschmitzt und streicht mit seinen Fingern sanft über meine Lippen, und verdammt… Schon wieder spüre ich, wie meine Wangen rot werden.
 

„Sehen wir uns heute Abend?“, frage ich mit leicht erstickter Stimme.
 

„Ja, ich denke schon. Das heißt, wenn Al Lust darauf hat, sich in die Höhle des Löwen zu wagen.“, antwortet er.
 

„Wenn sogar sein Versager von Quidditchkapitän sich dorthin traut, kann er das auch.“, grinse ich.
 

„Der Versager von Quidditchkapitän hat dir heute einen Aufenthalt im Krankenflügel erspart, also pass auf, was du sagst.“, sagt er lachend. Dann macht er einen Schritt zurück.
 

„Okay, Weasley… Ich hör meine Dusche bis hierher schreien, und wenn ich nicht bald aus den nassen Klamotten raus komme, erfriere ich.“
 

„Ja…. ich auch.“
 

„Wir sehen uns, Rose.“, sagt er und lächelt, bevor er sich umdreht.
 

*
 

„Alice, komm endlich raus da – ich frier fast im Stehen ein!“, rufe ich zitternd durch die verschlossene Badezimmertür, an der ich mit dem Rücken stehe.
 

„Ja, ja… Ist ja schon gut.“, antwortet meine beste Freundin. Ein Klicken ertönt, und ich falle praktisch ins Badezimmer, als sich die Tür öffnet.
 

„Danke.“, sage ich sarkastisch.
 

Alice, die nur in einem Handtuch eingewickelt vor mir steht, lacht und beginnt sich die Haare zu kämmen. „Du warst ja lange weg…“, meint sie.
 

„Mhm.“, brumme ich bloß als Antwort und winde mich aus meinem noch immer triefend nassen Quidditchtrikot.
 

Alice plappert los, als gebe es kein Morgen, und erzählt mir, wir sehr sie sich auf die Party im Gemeinschaftsraum freut. Ich höre ihr aber bloß mit einem Ohr zu. Meine Gedanken sind überraschenderweise ganz wo anders. …
 

… Merlin, kann der Kerl küssen!
 

„Sag mal, warum grinst du eigentlich die ganze Zeit so bescheuert?“, fragt Alice, die mich merkwürdig anstarrt.
 

Erst jetzt merke ich, dass sich eine Art Dauergrinsen auf mein Gesicht gepflastert hat. Könnt ihr mir das verübeln?

„Was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“, meint Alice skeptisch, als ich ihr nicht antworte.
 

Oh verdammt.
 

„Was denn? Darf ich mich nicht über unser Spiel freuen?“, gebe zurück.
 

„Okay, irgendwas stimmt nicht dir… Wo warst du noch einmal bis jetzt?“, hakt sie nach.
 

Mein Herz klopft schneller und meine Wangen verfärben sich schon wieder dunkelrot.

„Ich hab doch gesagt, dass ich meinen Feuerblitz auf dem Feld liegen vergessen hab´.“, antworte ich.
 

„Ja, aber um den zu holen hast du eine halbe Stunde gebraucht?“, grinst sie hämisch und lehnt sich mit verschränkten Armen ans Waschbecken.
 

„Du bist doch bescheuert…“, murmle ich lahm.
 

„Raus mit der Sprache. Wo warst du bis jetzt?“

Wow. Alice kann wirklich eine Nervensäge sein, wenn sie will!
 

Um einer Antwort aus dem Weg zu gehen, ziehe ich meine letzten Klamotten aus, werfe sie achtlos auf den Boden und stell mich unter die Dusche.
 

„Glaub bloß nicht, dass du mir so davonkommst!“, ruft sie, und ein weiteres Mal höre ich ein vertrautes Klicken. Sag bloß, sie hat uns gerade im Badezimmer eingesperrt…
 

„Ich rühr mich nicht vom Fleck, bist du mir nicht sagst, was in Merlins Namen hier los ist!“
 

Ich seufze. Alice ist die beste Freundin die man sich vorstellen kann, aber wenn es um solche Dinge geht, bin ich eben ein hoffnungsloser Fall – mir fällt es ja schwer, mir selber einzugestehen, dass ich komplett in Scorpius verschossen bin; geschweige denn vor anderen.

Außerdem weiß ich ja nicht einmal, was genau diese ganze Aktion zwischen uns beiden da am Quidditchfeld jetzt bedeutet hat…
 

Andererseits… wem sonst, außer Alice, könnte ich davon erzählen?

Mal abgesehen davon, dass sie mir sowieso keine Ruhe lassen wird, bis sie´s herausgefunden hat.
 

Ich seufze erneut, und dann fang ich an, mit leicht zitternder Stimme von unserem Kuss zu erzählen ….
 

*
 

Okay, jetzt weiß ich wieder, warum man so was am besten niemanden anvertraut. Alice ist fast ausgetickt deswegen.

Aber das ist nichts im Gegensatz zu dem Theater, das sie jetzt veranstaltet.
 

„Zum allerletzten Mal, Johnson: Ich hab keine Lust, in deinem Minirock mit meinen Trollfüßen durch die Gegend zu rennen!“, funkle ich sie an.
 

Alice sieht mich ebenso wütend an. „Unsinn, Rose – du siehst heiß darin aus! Du willst doch nicht ernsthaft mit Al´s Jean bei der Party aufkreuzen. Du ziehst den verdammten Rock an, und wenn ich dich reinzaubern muss.“
 

„Alice, ich renn ständig mit Al´s Sachen rum. Was macht das für einen Unterschied?“, frage ich verzweifelt.
 

Seit wir beide aus dem Badezimmer sind, versucht Alice mir ihre Sachen aufzuschwatzen.
 

„Ich versteh´s auch nicht…“, wendet Janis ein, die vor dem Wandspiegel in unserem Schlafsaal steht und sich ihre glatten, braunen Haare seitlich zu einem Zopf flechtet. „Rose könnte heute in einem Kartoffelsack zur Party kommen, und sie wär trotzdem die Heldin des Abends. Wen interessiert das schon, ob sie heute Al´s Jean an hat, oder nicht?“
 

Alice wirft mir einen frechen Blick zu. „Oh, ich denke Scorpius´ könnte daran interessiert sein….“
 

Janis dreht ich um und sieht uns überrascht an, und Lisa, die gerade noch faul auf ihrem Bett gelegen ist und „Witch Weekly“ gelesen hat, sitzt plötzlich komplett aufrecht an der Bettkante und sieht uns neugierig an.
 

„Alice, ich bring dich um!“, zische ich verzweifelt.
 

„Nein, tust du nicht… Du liebst mich!“, lacht sie.
 

Und bevor ich mich versehe, hat Lisa mich schon zu sich aufs Bett gezerrt, und verlangt jedes einzelne Detail. Lisa ist schlimmer als ein Auror beim Kreuzverhör.
 

„War es mehr so ein schüchterner Kuss, oder kam er so richtig zur Sache?“
 

Oh Merlin… Zum Glück ist Melinda nicht im Schlafsaal…
 


 

Nachdem ich mit hochrotem Kopf die ganze Story noch einmal erzählten musste, ist wenigstens Alice kompromissbereit und lässt mich mit ihrem Minirock in Ruhe.
 

Grundsätzlich hätte ich ja gar nichts gegen ihre Klamotten einzuwenden. Das einzige was mich stört ist, dass – abgesehen davon, dass heute so gut wie jede in so einem Aufzug auftauchen wird und ich keine Lust habe, so wie alle anderen herumzurennen – es mich jedes Mal furchtbar nervös macht, in so einem Aufzug irgendwo aufzutauchen.
 

Und von Nervosität hab ich heute genug – vielen Dank.
 

„Tu mir einen Gefallen, Alice,…“, sage ich zu ihr, als wir aus dem Schlafsaal gehen, „… falls er und Al heute wirklich herkommen – bitte halt einfach nur die Klappe. Ich glaub Al weiß nichts davon, und wenn er- “
 

Und genau in dem Moment steht plötzlich Melinda vor uns.
 

Keiner von uns sagt ein Wort. Melinda sieht mich bloß an, als würde sie mich am liebsten auf den Mond schießen, bevor sie wütend an uns vorbei und in den Schlafsaal stapft.
 

„Toll. Das schlechte Gewissen hat mir gerade noch gefehlt.“, murmle ich und zupfe nervös an meinem engen, grauen Shirt.
 

„Ach komm schon, Rose,… Die kriegt sich schon wieder ein.“, meint Alice nur und schleift mich hinter ihr her die Wendeltreppe hinunter.
 

Der Gemeinschaftsraum ist bereits ziemlich voll. Scorpius kann ich nirgends entdecken, dafür treffen wir sofort auf Al, der alleine herumsteht.
 

„Hey Looser!“, begrüßt Alice ihn neckisch.
 

Al zieht eine Augenbraue nach oben und sieht uns beide belustigt an.
 

„Für jemanden, der nur mit 20 Punkten Vorsprung gewonnen hat, bist du ziemlich vorlaut, Johnson.“, meint er grinsend.
 

„Ja, und mit 2 Spielern weniger…“

Alice´ Kampfgeist war anscheinend erwacht.
 

„Ach komm schon, Johnson… Du weißt genauso gut wie ich, dass Scorpius´ den Schnatz locker fangen hätte können, wenn er seine Augen nicht ständig wo anders gehabt hätte.“, fährt er fort und sieht mich schmunzelnd an.
 

Meine Kinnlade fällt hinunter.
 

„Also, es ist ja nicht so, als würde ich hier irgendwelche Andeutungen machen…“, meint und betrachtet auf ziemlich untypische Weise seine Fingernägel.
 

Ich keuche. „Er hat es dir erzählt?“, frage ich ungläubig.
 

Al nickt amüsiert. „Klar. Der Typ glotzt dir schon seit einem Monat hinterher, als wärst du das erste Mädchen, das er zu je Gesicht bekommen hat. Sag bloß, das ist dir nie aufgefallen.“
 

Als Alice irgendeine bescheuerte Meldung dazu schiebt, vergesse ich sogar, ihr meinen Ellbogen in die Seite zu stoßen – es ist, als wäre ich gerade aus allen Wolken gefallen.
 

„Mich wundert es ja nur, dass das so lange gebraucht hat. Sieht ihm gar nicht ähnlich.“, fügt Al noch lässig hinzu.
 

„Wem sieht was nicht ähnlich?“, fragt James, der in dem Moment an unserer Seite auftaucht – gemeinsam mit Scorpius.
 

Mein Herz klopft um ein paar Takte schneller, und ich kann nicht anders, als Scorpius anzustrahlen, der mir ebenfalls ein Lächeln zuwirft, bevor er Al ein Glas Feuerwhiskey reicht.
 

„Scorpius sieht es nicht ähnlich, dass er sich als Quidditchkapitän der Verlierermannschaft hier bei euch blicken lässt.“, erklärt Al, während er das Glas entgegen nimmt. „Aber heute war er ganz scharf drauf…“, sagt er, steckt eine Hand in die Hosentasche und bemüht sich, ein unschuldiges Gesicht zu machen.
 

Scorpius verdreht leicht die Augen, meidet aber meinen Blick und sagt nichts. Alice lacht leise.
 

„Hab ich irgendwas verpasst?“, fragt James leicht irritiert.
 

„Nicht im geringsten.“, antwortet sein kleiner Bruder, bevor sein Blick auf meine Hose fällt.
 

„Hey, das sind meine!“, sagt er empört und deutet mit dem Glas in der Hand auf meine… also seine Jeans.
 

„Mach du nicht auf noch so einen Aufstand, du bekommst sie ja zurück… Irgendwann.“, antworte ich.
 

Al seufzt theatralisch. „Anscheinend sind meine Sachen einfach nicht sicher vor dir.“, grinst er, und sein Blick bleibt unnatürlich lange auf Scorpius – seinem besten Freund – hängen.
 

Alice lacht lauter, und James schaut verständnislos von einem zum anderen.
 

„Okay, kann mir irgendjemand erklären, was hier los ist?“, fragt er.
 

„Gerne Bruderherz, ich erzähls dir bei einer Runde Snape explodiert… Ich hab Lust, dich heute wenigstens bei einem Spiel fertig zu machen. Kommst du mit, Alice?“, sagt Al, stellt sein Glas Feuerwhiskey auf den Tisch neben uns, und zwinkert mir ziemlich auffällig zu.
 

„Klar.“, grinst sie, und verschwindet gemeinsam mit meinen beiden Cousins in der Menge.
 

„Diskretion ist für deine Familie ein Fremdwort, nicht wahr?“, fragt Scorpius.
 

„Du hast ja keine Ahnung…“, meine ich kopfschüttelnd.
 

Scorpius lacht. „Komm schon, Weasley… Willst du was trinken? Bevor James hier wieder auftaucht und mich zur Schnecke macht, weil ich es auf seine Cousine abgesehen habe.“, sagt er und lächelt mich ein wenig verlegen an.
 

Ich nicke ebenso verlegen, und mach mich auf den Weg in Richtung Kürbiswein. Scorpius folgt mir. Und dann legt er vorsichtig seinen Arm um meine Hüfte.
 

Seht ihr? Und schon wieder ist es da… Dieses bescheuerte, liebeskranke Dauergrinsen.
 

Aber ich glaub, ich könnte mich dran gewöhnen…

November 2021 (3)

A/N:

Ich glaubs ja fast gar nicht... Ich hab geupdated :D Ich weiß gar nicht, obs mir eigentlich gefällt, was ich da jetzt fabriziert hab. (Soviele Ichs in dem Absatz... Der Egozentrismus lässt grüßen ;) )

Ich bin mir außerdem nicht sicher, ob das überhaupt noch ein Oneshot ist, wenn er 1. auf die beiden vorherigen aufbaut, und 2. aus drei verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist - ich hab echt keine Ahnung, sagt ihrs mir...

Apropos drei verschiedene Sichtweisen: Nur zu Erklärung... Ich fühl mich ja in Rose's Kopf grundsätzlich ganz wohl, aber ich hab mir gedacht, das wär mal wieder ne nette Abwechslung.
 

Falls ihr die Story schon länger lest - schön, dass ihr wieder vorbeischaut ^^

Es gilt das Übliche: Ich freu mich über jede Art von konstruktiver Kritik, und wär über jegliche Verbesserungsvorschläge dankbar!
 

Viel Spaß beim Lesen - ich hoffe, es gefällt!
 

Cheers
 


 

Scorpius' POV
 

Es ist ja nicht so, als wäre es das erste Mal, dass ich um die Zeit - also ein paar Stunden nach dem Ausgangsverbot - quer durchs Schloss renne.

Aber dass ich es leicht angetrunken tue, ist dann doch eher eine Seltenheit; und da das hier in Hogwarts grundsätzlich zu ziemlich hässlichen Konsequenzen führen kann, könnt ihr mir den leichten Verfolgungswahn nicht verübeln, den ich gerade an den Tag lege.

Al ist kurz nach Mitternacht zurück in den Kerker - er hat gemeint, als einer der einzigen Slytherins hier bei Gryffindors Party zu sein, deprimiert ihn. Ich kanns ihm ja grundsätzlich nicht verübeln - ich bin schließlich derjenige, dem der bescheuerte Schnatz vor der Nase weggeschnappt worden ist.

Bloß war zumindest mein Trostpreis das Verlieren mehr als wert...
 

Jedenfalls ist das der Grund, warum ich um halb zwei morgens mutterseelenalleine und obendrein ein bisschen paranoid durch Hogwarts schleiche.

Und vor lauter Angst, dass einer der Lehrer, oder am besten sowieso noch der Hausmeister gemütlich um die Ecke spazieren könnte, laufe noch ich fast am Eingang zum Gemeinschaftsraum vorbei.
 

Als ich durch das Loch in der Steinmauer klettere, bin ich zum ersten Mal richtig dankbar, dass hier kein bescheuertes Porträt rumhängt, dass sich darüber beschwert, mitten in der Nacht aufgeweckt zu werden, bloß damit wir "ungezogene, freche und rücksichtslose Bengel um diese unchristliche Zeit durchs Schloss streunen können".

Nebenbei bemerkt: Ich hatte vorhin 'ne kleine Auseinandersetzung mit der Fetten Dame, die ich anscheinend von ihrem Schönheitsschlaf geweckt hab.
 

So leise wie möglich schleiche ich zum Schlafsaal, öffne die Tür (die dummerweise knarrt) und schlüpfe hinein.

Mein Versuch, sie leise wieder zu schließen, läuft leider ein wenig schief.
 

"Verdammt...", fluche ich leise.
 

Dann tappse ich im Dunkeln durchs Zimmer zu meinem Himmelbett...
 

"Scorp'?", fragt eine Stimme hinter mir.
 

...und erschreck mich so, dass ich direkt bei meinem Bettpfosten anrenne.
 

"Merlin!", zische ich wütend und reibe mir den Kopf. Ich ziehe meinen Zauberstab, murmle "Lumos" und dreh mich um.

"Was zum Teufel machst du hier, Al?", flüstere ich, als ihn erkenne.
 

"Ich schlafe hier. Schon vergessen?", antwortet mein bester Freund sarkastisch. Dann gähnt Al mich mit offenem Mund an, während er sich mit der Hand durch die völlig zersausten Haare fährt.
 

"Könntest du vielleicht deinen Zauberstab wegstecken? Das würde einiges zur Stimmung beitragen...", meint er leicht genervt.
 

"Warum in aller Welt stehst du mitten in der Nacht im Schlafsaal rum?", frage ich, während es wieder dunkel im Zimmer wird.
 

"Meine Güte, man wird doch noch in Ruhe pissen dürfen, oder?", raunt Al mir zu, während er sich wieder auf sein Bett fallen lässt.
 

"Oh...". Er war im Badezimmer. Das ergibt natürlich Sinn.

Vorsichtig taste ich mich um mein Bett herum, klettere dann ebenfalls umständlich hinein und lege meinen Zauberstab auf den kleinen Tisch daneben.

Ich geb mir gar nicht die Mühe, mich umzuziehen - meine Pyjamahose könnte überall im Zimmer sein.
 

"Wie spät ist es?", fragt Al mich.
 

"Kurz vor 2."
 

Al lacht leise. "Wow, du hattest ja einiges vor, Romeo."
 

"Ach, halt die Klappe.", murmle ich, während ich mich auf die Seite drehe.
 

Für einen kurzen Moment herrscht Stille.
 

"Scorp'?"
 

"Hm?"
 

"Tu ihr bloß nicht weh... Rose kann auf sich selbst aufpassen, aber ich würd dich trotzdem in die Antarktis hexen, auch wenn du mein bester Freund bist, Malfoy.", sagt er leise.
 

Ich drehe mich wieder auf den Rücken, verschränke meine Arme unter meinem Kopf und starre auf die dunkle Decke.
 

"Ich weiß.", antworte ich.

Rose und Al sind mehr als Cousins.

Rose ist wie eine Schwester für ihn. Manchmal glaube ich, die beiden sind enger, als Lily und er.
 

"Du magst sie wirklich, was?"
 

Das ist das erste Mal, dass er mich so direkt fragt.
 

"Ja."
 

"Gut.", meint er gähnend. "Da wir das geklärt haben... Gute Nacht, Scorp'!"
 

Ich grinse in mich hinein.
 

"Gute Nacht, Al!"
 

__________
 

Alice' POV
 

Das einzige, was von Rose zu sehen ist, sind ihre roten Locken. Der Rest von ihr ist unter ihrer Bettdecke vergraben.
 

Grinsend lasse ich mich auf ihr Bett neben sie fallen.
 

"Rose?", vorsichtig stupse ich sie an.
 

Nichts rührt sich.
 

"Rose?", frage ich lauter.
 

Ich wette, sie ist längst wach und bloß zu faul, aufzustehen.

Mit einem Ruck ziehe ich ihre Bettdecke weg.
 

"Das war 'ne schlechte Idee, Johnson....", knurrt sie.

Mit einem Arm beginnt sie, nach der Bettdecke zu suchen. Der Rest von ihr rührt sich noch immer kein bisschen.
 

"Ach, komm schon, Rose... Ich verhungere gleich."
 

Sie zieht die Bettdecke wieder umständlich nach oben.
 

"Rooose...", singe ich. "Du weißt, dass du Lust auf Pfannkuchen hast!"
 

Seufzend dreht Rose sich auf den Rücken und funkelt mich an.

"Du bist eine Sadistin, Alice, weißt du das?", stöhnt sie.
 

Ich lächle sie zuckersüß an.

Dann drehe ich meinen Kopf ein wenig auf die Seite und betrachte eingehend ihren Hals.
 

"Was in Merlin's Namen machst du da?", fragt sie irritiert.
 

"Ich such nach Knutschflecken...", antworte ich unschuldig.
 

Rose läuft rot an und zieht mir mit einem Kissen eins über den Kopf.

"Mensch, Alice...! Wenn dich jemand von den anderen hört!"
 

"Ach, stell dich nicht so bescheuert an... Janis duscht, Lisa ist praktisch halbtot, und Melinda und Elly sind seit über einer halben Stunde beim Frühstück."
 

Rose sieht mich noch immer unsicher an.

"Hat Melinda was gesagt?"
 

Ich zucke mit den Schultern. "Nein, die hat heute Morgen kein Wort gesagt."
 

Meine beste Freundin seufzt und hält sich die Hände vors Gesicht. "Merlin..."
 

"Rose, das ist doch lächerlich! Melinda läuft dem Kerl seit 6 Jahren hinter her, ohne jemals mit ihm gesprochen zu haben. Sie kann nicht erwarten, dass er eines Morgens aufwacht und sagt >Toller Tag,... heute frag ich Melinda Buffet, ob sie mich heiratet<."
 

Ernsthaft. Die Frau braucht eindeutig neue Persepektiven in ihrem Leben.
 

"Ach, und übrigens...", grinse ich, "Du bist mir noch 'nen ausführlichen Bericht schuldig."
 

"Alice, kannst du nicht einfach - ?"
 

"Nein, kann ich nicht. Also sag schon... Habt ihr euch geküsst?"
 

Rose verdreht die Augen und sagt nichts, wird aber noch eine Spur röter.
 

"Ich deute das mal als ein >Ja<.", grinse ich, während sie sich endlich aufsetzt und aus dem Bett steigt.

Und auch über ihr Gesicht huscht ein leichtes Grinsen.
 

"... nur zum Abschied. Wir hatten gestern mehr zu re-"
 

"HA! Ich habs' gewusst!", schreie ich triumphierend.
 

Rose zuckt zusammen. "Verdammt, Alice! Hör auf um die Uhrzeit so rumzuschreien...!", ruft sie mindestens ebenso laut.
 

"Wenn ihr nicht beide die Klappe haltet, lauf ich hier Amok. Kann man denn hier nicht mal in Ruhe seinen Kater ausschlafen?", zischt Lisa genervt.
 

_______________
 

Rose' POV
 

Der Regen prasselt laut an die Decke der Großen Halle.

Aber heute stört mich das seltsamerweise absolut nicht.
 

Überhaupt ist meine Laune heute merkwürdig hoch. Und die Pfannkuchen schmecken mindestens drei Mal so gut wie sonst.
 

Und zum ersten Mal seit einem Monat hab ich nicht das Gefühl vor Scham im Boden versinken zu müssen, als mein Blick auf Scorpius fällt, und er es bemerkt.

Ich erwidere das Lächeln, das er mir zuwirft.
 

Mein Blick kreuzt den von Roxy, die mir gegenüber sitzt. Nachdem sie sich umgedreht und gesehen hat, wem mein leicht liebeskrankes Lächeln gegolten hat, grinst sie.
 

Roxy beugt sich nach vorne, und murmelt, damit niemand außer ich sie hören kann: "Dein Geschmack gefällt mir, Rosie."

Dann widmet sie sich wieder ihrem Spiegelei, ohne mich auch nur im Geringsten auszuquetschen.
 

Das ist es, was ich an Roxanne so liebe. Sie ist eine wahre Rarität im Weasley Clan.
 

Ich glaube, sie ist die einzige aus meiner unglaublich großen Familie, die außer Al bemerkt hat, dass ich gestern den halben Abend mit Scorpius verbracht habe - der Rest war entweder zu aufgekratzt vom Spiel, oder zu betrunken.
 

Und das ist soweit auch gut so. Es ist nett, mich mal an den Gedanken Scorpius Malfoy und Rose Weasley in Ruhe gewöhnen zu können, ohne dass geschätzte 10 Cousins ihren Senf dazugegeben.
 

"Also ich hab daran gedacht, morgen unser nächstes Training anzusetzen...", wirft James von seinem Platz aus ein paar Sitze weiter plötzlich in die Runde.
 

Und mit einem Mal herrscht komplette Stille unter dem Teil des Quidditch Teams, das an unserem Tischende sitzt.
 

"Wenn du das Ernst meinst, bring ich dich eigenhändig um, Potter.", knurrt Alice.
 

"Merlin, das sollte ein Scherz sein...", fügt James schnell hinzu. "Versteht ihr denn keinen Hu- ... Hey!", ruft er empört, als Roxy ihr halbes Brötchen nach ihm wirft.
 

"Dir, James, würde ich mittlerweile alles zutrauen....", brummt sie halb genervt, halb amüsiert.
 


 

Aus den Augenwinkeln sehe ich, dass Scorpius, Al und ein paar andere Jungs vom Slytherintisch aufstehen. Während die anderen in Richtung Kerker gehen, kommen die beiden auf uns zu.
 

"Hey Jamie!", ruft Al, als er am Tischende angelangt ist. Scorpius bleibt ein paar Meter entfernt kurz stehen, steckt seine Hände in die Hosentaschen und deutet mit dem Kopf in Richtung Eingangshalle, als ich ihn ansehe. Dann geht er hinaus.
 

"Morgen, Kleiner!", antwortet James.
 

"Mum und Dad haben eine Eule geschickt. Hier, fang!", und wirft ihm eine Packung Kekse zu, die Tante Ginny ihnen einmal im Monat schickt.
 

"Dad meint-"
 

"Hier, du kannst meinen Platz haben...", sage ich und stehe auf.

"Ich geh' schon mal vor!", füge ich noch an Alice gewandt hinzu, die nicht mehr als "Mhm" von sich gibt, und sich lieber mit ihren Schokofrüchten beschäftigt.
 

"Danke, Rose!", sagt Al und zwinkert mir zu, als er sich niedersetzt. Dann verzieht er angewidert das Gesicht, als er sieht, dass James die Packung Kekse sofort aufreißt und gemeinsam mit seinen Würstchen verspeist.
 

"Also, Dad hat geschrieben, dass...."
 

Und schon bin ich außer Hörweite.
 

Scorpius lehnt in der Eingangshalle an der Mauer beim Treppfenaufgang zum Schloss.
 

"Morgen...", sagt er und grinst mich an.
 

"Hey." Ich lehne mich mit der Schulter an die Wand neben ihn und grinse ebenso zu ihm hinauf.
 

"Zufall, dass wir uns hier über den Weg laufen.", meint Scorpius.
 

"Ja... Das ist ja hier um die Zeit relativ ungewöhnlich.", antworte ich und beobachte die Fünftklässler aus Ravenclaw, die gerade vom Frühstück kommen und an uns vorbeigehen.
 

"Soll ich dich das nächste Mal an einem abgeschiedeneren Ort abfangen?", fragt er amüsiert.
 

"Das kommt ganz darauf an, was du vor hast....", antworte ich leise.
 

Scorpius zieht eine Augenbraue hoch und grinst mich an.

"Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du Lust hast, mit mir zum nächsten Hogsmeade Wochenende zu gehen...", meint er und rückt von der Wand ab, bevor er einen Schritt auf mich zu macht.

"Aber wenn du willst, kann das warten...", murmelt er leise, bevor er sich zu mir herunter beugt und mich küsst.
 

"Ja...", murmle ich gegen seine Lippen.
 

"Mhm?" Scorpius bewegt sich ein paar Zentimeter zurück.
 

"Ja, ich hab Lust, mit dir nach Hogsmeade zu kommen...", sage ich.
 

"Gut...."
 

Das ist alles was er sagt.
 

Und küsst mich noch einmal.
 

Und für mich ist das völlig okay so. Geredet haben wir gestern schließlich genug....



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Kommentare zu dieser Fanfic (87)
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Von: abgemeldet
2010-06-24T11:24:39+00:00 24.06.2010 13:24
Hi Nina!!!

*kicher*
Ist das so süß~ gewesen! ♥
Die Knutscherei am Ende war echt niedlich, mir gefällt es einfach, wie angetan sie von ihm ist!
Ich wäre an ihrer Stelle nicht besser!
*auch einen Scorp haben will*

Ob das noch ein OS ist...?
Ich glaube schon! Man könnte es doch als eine OS-Reihe bezeichnen. Immerhin könnte man nach dem ersten OS auch aufhören zu lesen ... oder nach dem zweiten.
Okay, jetzt nach dem dritten ist das Ende ein wenig zu offen, weil er sie nach dem Hogsmeade-Wochenende fragt ... aber sonst! ^^

Dass du's nochmal in verschiedenen Sichtweisen geschrieben hast, war in der Tat abwechslungsreich und bei Scorpius' Teil keinesfalls unglaubwürdig.
Aber am schönsten finde ich persönlich immer noch Rose' Sichtweise! ♥♥♥

Ich hoffe, deine Motivation hält an und du beglückst uns weiterhin mit deinen tollen OSs!
Ich liebe sie so sehr und das weißt du ja schon längst, also lass mcih bloß nicht hängen! xD
*knuddel*

LiebeGrüße,
deine LynniE.
Von:  klothhilde
2010-06-21T19:32:03+00:00 21.06.2010 21:32
Hallo;)

das freut mich wirklich, dass es mit deiner OS-Sammlung weitergeht;) Du weißt ja, dass ich sie liebe xD
Es ist mir auch völlig egal, ob es nun eine OS-Sammlung oder irgendetwas anderes ist, toll ist sie auf jeden Fall:D

Das neue Chap finde ich super! Ich freue mich schon, wenn es weitergeht!

Ein großes Lob an dich!

lg Anna
Von:  kikotoshiyama
2010-06-21T18:05:51+00:00 21.06.2010 20:05
Supi Kap^^
Wie wohl das Wochenende verläuft?
lg kiko
Von:  Charlott
2010-06-21T16:21:41+00:00 21.06.2010 18:21
Schön, dass es weitergeht. ^^
Das ist ja mal total süß und der letzte Satz hat's mir gerade voll angetan. Freu mich schon auf mehr OS'

glg ♥ Charlott
Von:  -Nami
2010-06-21T11:08:55+00:00 21.06.2010 13:08
endlich!! endlich geht es weiter
einfach süüß die beiden ^//^
besonders hast du es geschafft mich mit weinigen worten zu verzaubern
achja deine bilder sind wirklich abwechslungsreich
das ist das erste mal, dass jemand keine echten personen hat
nun ich bin gespannt wies mit unseren päärchen weiter geht

lg -Nami

Von:  il_gelato
2010-06-21T04:13:58+00:00 21.06.2010 06:13
Wie romantisch und richtig süß!!!
Bitte bald ein neues und keine so lange Wartezeiten. Wir sind ja schließlich nicht beim Doktore...
Von:  klothhilde
2010-02-08T21:50:47+00:00 08.02.2010 22:50
Ich liebe Rose und ihre Familie einfach! Alle sind total toll getroffen und das sie Als Jeans trägt zu witzig:D
Ich hoffe du hast eine schöne Zeit in Costa Rica, aber ich freue mich auch, wenns es hier weitergeht:D
lg Anna
Von:  klothhilde
2010-02-08T21:36:09+00:00 08.02.2010 22:36
Dieser OS gehört auf jeden Fall auch zu meinen Lieblingen!
Rose ist einfach total sympatisch! Du hast sie wirklich super hinbekommen!
Und deinen Schreibstil kann ich auch nur immer wieder loben! Besonders mag ich diese witzigen Kleininigkeiten, die du immer einfließen lässt, beispielsweise die Sache mit dem Regenwurm, oder mit Molly und der Celestina Warbeck Autogrammstunde;)
lg Anna
Von:  klothhilde
2010-02-08T21:20:28+00:00 08.02.2010 22:20
Moin,
um auf deine Frage zurück zu kommen;)
Dieser hier ist bisher mein Lieblings OS!
Einen OS, der total zu vergessen ist, habe ich bisher noch nicht gefunden;)
lg Anna
Von:  klothhilde
2010-02-08T18:34:10+00:00 08.02.2010 19:34
Hallo:D
ich mag deine FF total gerne. Wirklich sehr lustig. Die ersten sechs Chaps sind alle ganz toll. Ron als Vater finde ich gut gelungen, er ist echt witzig. Ich finde es auch toll, dass all die anderen Weasleys vorkommen. Ich liebe FFs, wo man alle erlebt:D
Rose ist total sympatisch und ich liebe deinen Schreibstil, mit dem du sie beschreibst!
Wirklich klasse!
Großes Lob an dich;)
lg Anna


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