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Magic Memories

von

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Masami Hirota

„Von wegen, er würde nicht schlafen. Jetzt tut er es ja doch“, murmelte Heiji. Er war, im Vergleich zu der kurzen Nacht, die er hatte, doch recht früh wach gewesen.

„Lass ihn doch einfach schlafen“, schlug der Professor vor. Auch er war am früheren Morgen wach gewesen und machte das Frühstück für die drei Kinder.

„Das mach ich auch, ich kann mir gut vorstellen, dass er erst zwei Stunden nach mir einschlief“, sprach Heiji. „Er fand es im übrigen Schade, dass die Organisation nicht zu schlug.“

„Langsam wird er davon besessen“, selbst Ai war wach gewesen. Sie hatte die Nacht über zwar geschlafen, war aber dennoch die meiste Zeit über wach. Sie hatte Angst, große Angst gehabt, aber sie ließ sich nichts anmerken und ließ auch nichts davon, vor den Anderen an sich heran.

„Guten Morgen, Ai, wie hast du geschlafen?“, fragte Agasa nach.

„Danke gut“, nickte das Mädchen und nahm vom Tisch die Kanne und schenkte sich den Kaffee ein.

„He, du bist noch ein kleines Mädchen, du darfst keinen Kaffee“, warf Heiji ein. Hier ging mal wieder sein Verständnis für kleine Mädchen mit ihm durch.

„Ich bin ein Jahr älter als Kudo“, murrte Haibara. „Also sag mir nicht, was ich tun soll und was nicht. Ich weiß das selber viel besser.“

„Eh...tschuldige“, Heiji kratzte sich am Hinterkopf und fing an zu lachen.

„Sagt mal, müsst ihr so laut sein?“, ein Gähnen war im Anschluss zu hören, ehe der kleine Conan nun auch an den Tisch kam.

„Du bist also auch schon wach“, grinste Hattori.

„War ja auch nicht zu vermeiden.“

„Aber wenigstens wissen wir, dass hier nichts passiert ist, kein Angriff der Organisation“, meinte Heiji.

„Wir hatten noch echtes Glück, beim nächsten Mal muss es nicht so laufen“, warf der Kleine ein.

„Und wenn es kein nächstes Mal gibt?“, fragte Ai nach.

„Wie meinst du das?“

„Wenn sich die Organisation vorgenommen hätte, mich gestern Nacht zu erledigen, dann hätten sie es auch gemacht. Sie warten nicht gerne und da sie aber nichts getan haben, können wir davon ausgehen, dass sie noch immer meine wahre Identität nicht kennen und auch nicht wissen, wo ich wohne“, meinte das Mädchen.

„Da spricht sie wahre Worte“, nickte Heiji zustimmend.

„Danke, dass du mir nun in den Rücken fällst“, murrte Conan, sah Heiji an und dann wieder zu Ai. „Vielleicht schlagen sie ja wirklich nicht zu, dabei hatte ich es gestern doch wirklich gedacht“, meinte der Kleine.

„Sie haben es eben nicht getan, das heißt, wir haben noch eine längere Verschnaufpause, zumal sie sicher bessere Dinge zu tun haben“, sagte Ai.

„Apropos bessere Dinge zu tun haben, in der Zeitung stand heute morgen, dass es gestern auf der Feier von Chris Vineyard zu einem Mord kam“, warf Agasa ein.

„Ein Mord? Ran war doch da...“

„Zusammen mit Kazuha....“

Sowohl Heiji als auch Conan wurden bleich um die Nase und blickten den Professor mit geweiteten Augen an.

„Was kam raus? Konnte die Polizei den Mord lösen? Ich hoffe doch, dass Mori nichts damit zu tun hat“, sprach er.

„Es stand, dass ein mysteriöser Mann auftauchte und den Fall innerhalb von kürzester Zeit löste“, meinte der Professor.

„Ein Mann? War das vielleicht mein Vater?“, fragte der Kleine nach.

„Nein, es war ein junger Mann, sein Merkmal war, dass er eine schwarze Strickmütze trug, trotz diesem festlichen Anlass.“

„Schwarze Strickmütze?“, Conans Augen weiteten sich. Er hatte diesen Mann mit der schwarzen Strickmütze schon gesehen, Shuichi Akai hieß er und verfolgte sie, als die Sache der Verwechslung und Entführung von James Black gewesen war. Und auch traf er ihn damals mit Ran. Doch das Mädchen zerstörte all seine Bedenken, er arbeitete angeblich für das FBI, aber was machte ein solcher Mann hier in Japan?

Conan glaubte nicht daran, Haibara reagierte ziemlich merkwürdig auf ihn, auch damals im Bus, als er ganz hinten saß und keinen Ton von sich gab. Immer wieder hatten sie ihn zufällig getroffen und immer wieder beschlich Conan ein schlechtes Gefühl, was diesen jungen Mann anging. Er konnte einfach nicht glauben, dass dieser angeblich für das FBI arbeiten sollte.

„Ja, der Mann soll den Fall gelöst haben und danach verschwunden sein“, nickte Agasa.

Verschwunden? Genau wie damals, als ich ihn mit Ran gesehen habe, oder als er an Ai und mir vorbei ging. Er war dann auch einfach so weg, sagte sich Conan und schwieg.

„Das war bestimmt ein Detektiv“, meinte Heiji. „Einer der wohl in deine Fußstapfen treten will, Kudo“, lachte er.

Nein, das war kein Detektiv, es war Shuichi Akai, dachte Haibara. Er war der Einzige, der dafür in Frage kam und nun wusste sie auch, warum die Organisation am Abend nicht bei ihr zu schlug. Akai mischte sich ins Geschehen ein und hielt diese davon ab.
 

„Ach ja, ehe ich es vergesse, ich reise heute wieder nach Hause ab, Kazuha schrieb mir eine Kurzmitteilung, dass sie sich heute Nachmittag unbedingt mit mir treffen müsste“, sagte Heiji.

„Dann ist sie wieder zu Hause?“

„Ich denke schon, es hörte sich nämlich nicht danach an, als wolle sie in Tokyo was machen“, nickte der Angesprochene.

„Und sofort setzt du dich dann in den Zug und fährst wieder zurück“, grinste der Kleine.

„Wenn es Ran wäre, würdest du das doch auch machen“, warf Hattori ein.

„Vielleicht...“

„Also, danke, dass ich hier sein konnte. Ich werd bald wieder nach dem Rechten sehen, aber nun muss ich los“, da er mit keinen Sachen her gekommen war, brauchte er auch nichts einzupacken.

„Du kannst jeder Zeit hier her kommen, wir freuen uns immer über deinen Besuch“, verabschiedete sich der Professor.

Langsam machte sich Heiji auf den Weg an die Eingangstüre, die er öffnete und nach draußen trat.
 

„Du traust diesem Mann nicht, hab ich Recht?“, fragte Heiji. Nun stand er draußen und hatte den Rücken zur Tür gewandt gehabt.

„Es kommt mir ziemlich seltsam vor“, Conan war seinem Freund gefolgt. Natürlich wussten Beide, dass sie auch Heijis Abreise zum Reden nutzen wollten.

„Er ist einfach so hier aufgetaucht und mir gehen einige Dinge nicht aus dem Kopf, die mit ihm zu tun haben“, sprach Conan.

„Und die wären?“, nun drehte sich Heiji um. „So wie ich dich kenne, willst du das nicht vor Haibara sagen.“

„Ich hab dir doch mal von der Entführung erzählt, im Bus, da war dieser Mann auch dabei gewesen. Und dann, wo wir mit in die Entführung von James Black rein gerieten, nur weil dieser diesem Randy Hawks ähnlich sah, da war der Mann auch wieder dabei. Es schien schon fast so, als hätte er uns verfolgt und zweimal hab ich ihn sogar getroffen. Einmal mit Ai und einmal mit Ran. Beide Male ist er einfach so wieder verschwunden“, erzählte er.

„Zusammen mit Ran...hat sie was gemerkt?“, fragte Hattori.

„Wegen der Organisation? Nein, das eher weniger, aber sie hat mir erzählt, dass sie den Mann schon vor zwei Jahren gesehen hatte in New York, er soll angeblich FBI Agent sein.“

„Du kaufst ihm das nicht ab?“, wollte der Andere wissen.

„Wenn du ihn gesehen hättest, würdest du das auch nicht tun. Seine Augen sind grün, giftgrün, er hat schwarze Haare und immer wieder diese Mütze auf, außerdem ist er Japaner und ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass ein Japaner in den Staaten arbeitet und dann auch noch fürs FBI. Außerdem warum sollte er dann wieder hier sein? Dennoch ich glaube, er hat irgendwas mit der Organisation zu tun, sonst wäre er gestern nicht dort gewesen.“

„Du würdest also soweit gehen und ihn als Mitglied der Organisation zählen?“, Heiji dachte nach und grübelte. „Würde zumindest passen, da er immerhin gestern auf der Feier war, aber warum löste er dann den Mord?“

„Das ist doch einfach. Jedes Mitglied der Organisation führt ein anderes Leben, nehmen wir doch mal Chris Vineyard an, sie ist eine berühmte Schauspielerin, aber wenn sie das nicht ist, ist sie eine eiskalte Killerin und arbeitet für die Organisation. Es kann doch sein, dass genau diese, unseren Freund mit der Strickmütze in die Staaten schickten, damit er dort als FBI Agent alle Daten aufhält, die dort über die Organisation bekannt werden sollten. Immerhin ist doch sicher anzunehmen, dass es irgendwie heraus kommen würde, wenn eine berühmte Schauspielerin zu ihnen gehört“, warf Conan ein. Selbst als er am Grabstein von Akemi war, er sah Akai nur von weitem und ganz weit hinten, außerdem hatte dieser zu diesem Zeitpunkt seine Mütze noch nicht aufgehabt.

„Du denkst also, er arbeitet im Auftrag der Organisation für das FBI, das ist wirklich interessant, dann hält er alle nötigen Informationen zurück“, nickte Heiji.

„Das ist nicht interessant, da wir nun dadurch wissen, warum bisher keiner auf die Spur der Organisation gekommen ist. Ihre Leute arbeiten bei den höheren Justizbehörden, mich würde es auch nicht wundern, wenn noch mehr von ihnen diese Berufe bekleiden“, sprach Shinichi.

„Leider können wir das nicht ganz ausschließen. Ich schlag dir was vor, wenn ich in Osaka bin, werd ich ein wenig bei uns bei der Polizei schauen, vielleicht finde ich ja was und bevor du was sagst, ich werde vorsichtig sein, du aber auch“, meinte Heiji.

„Das werd ich schon. Ich werd nachher den Professor mal bitten, ob er irgendwas über den Mann heraus finden kann“, entgegnete Conan.

„Also schön, dann kann ja nichts mehr schief gehen. Bis bald“, das waren Heijis letzte Worte, ehe er sich auf den Weg machte, um zum Bahnhof zu kommen. Er war schon so oft in Tokyo gewesen, dass er sich selber gut genug hier auskannte.

„Machs gut.“
 

„Sobald du in Osaka bist, meldest du dich, gut?“, bat Ran. Zusammen mit ihrer Freundin stand sie am Bahnhof. Sie mochte eigentlich Abschiede gar nicht, aber bei Kazuha konnte sie es verstehen, das Mädchen wollte einfach nur nach Hause und zu Heiji.

„Das mach ich. Danke, dass ich in der Zeit hier bleiben durfte. Es war wirklich schön, auch wenn die Feier ein jähes Ende fand“, nickte Kazuha.

„Auch wenn es so war, es hatte doch ein Gutes, du bist bereit dich mit Heiji zu vertragen“, versuchte Ran ein wenig zu Lächeln.

„Das stimmt, ich wünschte aber, das alles hätte ein anderes Ende genommen“ sprach das Mädchen.

„Das wünschten wir uns alle und deswegen ist es auch wichtig, dass du dich wieder mit Heiji verträgst“, warf Ran ein.

„Das mach ich sicherlich, deswegen solltest du dir keine Sorgen machen.“ Kazuha stieg dann in den Zug, dieser würde in wenigen Minuten den Bahnhof von Tokyo verlassen und nach Osaka fahren.

„Machs gut, Kazuha“, winkte Ran.

„Du auch und ich rate dir eins, ruf Mal bei deinem Kudo an. Das ist besser, als nichts zu tun. Nimm, wie ich, die Dinge in die Hand“, rief Kazuha ihr zu, als sich dann der Zug in Bewegung setzte und das Mädchen vollkommen einsteigen sollte.

„Das mach ich“, murmelte Ran.

Nun war sie hier, ganz alleine und ohne jemanden. Vielleicht war es auch besser so gewesen, damit Ran nachdenken konnte. Die Zeit brauchte sie gerade, sie wollte alleine sein und sich im Klaren werden, was der gestrige Abend alles in ihr auslöste.

Doch trotzdem machte sie sich langsam auf den Weg nach Hause, sie musste schließlich für ihren Vater wieder das Essen kochen und auch Conan wollte am Nachmittag wieder da sein. Irgendwie freute sie sich schon, wenn der Kleine dabei war, so konnte sie wieder lachen, wenn er irgendeinen Unsinn anstellte oder ihren Paps etwas Ärgerte.

Ran musste Kichern, als sie die Treppenstufen zur Detektei hoch ging. Es war doch immer wieder lustig gewesen, wenn sich ihr Vater wegen Conan aufregte, auch wenn es Kogoro meistens gar nicht so witzig fand.
 

„Ich bin wieder da“, sagte Ran, als sie die Tür der Detektei öffnete. Sie wusste, dass ihr Vater um diese Uhrzeit meistens schon unten war und den Fernseher angehabt hatte. Tag für Tag war es das Gleiche gewesen, aber auch kleine Dinge im Leben, die sich immer wieder wiederholten, gehörten dazu. „Ich werd gl....“, Ran verstummte. Gerade noch rechtzeitig merkte sie, dass ein junges Mädchen in der Detektei war. Sie war wohl nicht viel Älter als Ran gewesen. „Verzeihung, ich wollte nicht stören.“

„Du störst nicht, komm ruhig rein“, meinte Mori. „Das ist meine Tochter Ran, sie müsste in deinem Alter sein“, stellte er seine Tochter dem Mädchen vor.

Ran nickte zustimmend, ging dann aber zur kleinen Küche der Detektei um einen Tee zu machen.

„Also, dann wollen wir doch anfangen. Wie war doch gleich dein Name?“, fragte Kogoro.

„Ich bin Reiko Tamanoki, ich gehe auf die Ekoda Oberschule und vor drei Tagen ist mein Vater verschwunden. Ich war zu Hause und hab auf ihn gewartet. Meine Mutter ist schon seit Jahren nicht mehr am Leben und seitdem führe ich bei uns den Haushalt, dazu gehört es auch, für meinen Vater zu kochen und immer wenn er sich auf den Weg nach Hause macht, lässt er das Telefon bei uns zweimal Klingeln, damit ich weiß, dass ich alles fertig machen soll. Vor drei Tagen aber kam kein Anruf, zuerst dachte ich mir nichts deswegen, er konnte ja auch länger arbeiten, ich wartete und wartete, bis ich irgendwann auf dem Sofa einschlief. Am nächsten Morgen sah ich mich um, aber alles war wie immer. Besorgt rief ich in der Werkstatt an, wo mein Vater arbeitet, aber die sagten mir, er sei nicht da. Als ich die Polizei anrief, sagten sie mir etwas davon, ich müsste 48 Stunden warten. Diese sind nun vorbei und ich wusste nicht weiter. Ich hielt es für das Beste, Sie mit dem Fall zu beauftragen. Ich bin nur Schülerin und hab nicht viel Geld, aber ich würde es monatlich in Raten zahlen“, erzählte Reiko.

„Das mit dem Geld werden wir auch später regeln können“, sprach Kogoro. „Natürlich werd ich dir helfen, das ist keine große Sache für mich.“

„Wirklich? Vielen vielen Dank. Sie wissen ja nicht, wie viel mir das bedeutet“, lächelte das Mädchen.

„Könnten wir dann heute noch irgendwas machen? Ich dachte mir, Sie wollen die Werkstatt meines Vaters besuchen, deswegen habe ich Ihnen auch die Adresse aufgeschrieben“, sagte Reiko und reichte ihm eine Liste. Auf dieser war die Adresse der Wohnung, aber auch die der Werkstatt gewesen, sowie einige andere Nummern und Adressen von Freunden.

„Gut, gehen wir“, nickte Mori und stand auf. Er blickte zu Ran. „Kommst du mit?“

„Ja“, stimmte Ran dann zu. Sie hatte aber ein komisches Gefühl bei der Sache gehabt. Ihr kam der Fall bekannt vor, ein Mädchen, welches ihren Vater suchte.

„Was hast du, Mausebeinchen?“, wollte er wissen. Dann aber blickte er noch zu Reiko. „Geh doch schon nach unten, ich komme gleich nach.“

„Natürlich.“
 

Als Reiko aus der Detektei verschwand sah Kogoro auf Ran. „Schwirrt dir diese Oberschüler wieder durch den Kopf?“, wollte er wissen und hob die Augenbraue, während er sich eine Zigarette anzündete.

„Du meinst Shinichi? Nein, das ist es nicht“, murmelte Ran. Ihr Blick wand sich zur Seite ab.

„Du bist doch nicht etwa schwanger....“, seine Augen weiteten sich und bei seinen Worten wurde er so ernst, wie Ran ihn gar nicht kannte.

„Wa....Schwa....“, schlagartig wurde das Mädchen rot im Gesicht. „Du hast sie ja nicht mehr alle“, schrie sie ihren Vater an.

„Ist ja gut, beruhige dich wieder“, murmelte Kogoro. Auf einmal wurde er ziemlich kleinlaut, als er sie hörte.

„Mit dir kann man auch gar nicht reden“, warf Ran ein.

„Das stimmt nicht und nun sag schon. Was liegt dir auf dem Herzen?“

„Mir geht ein Name nicht aus dem Kopf...Masami Hirota...hast du diesen Namen schon einmal gehört?“, wollte sie wissen.

„Masami Hirota...Masami Hirota...Masami Hirota...“, Kogoro überlegte und überlegte, aber er kam einfach nicht darauf.

„Und? Fällt dir etwas dazu ein?“, fragte sie nach.

„Der Name hat wirklich was...“

„Ja? Und weiter, Paps?“

„Ich weiß nicht was“, er fing an zu lachen und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf.

„Mensch Paps, das war wichtig für mich“, seufzte Ran.

„Wenn du denkst, du hättest den Namen in Verbindung zu einem Fall gehört, dann sieh im Aktenschrank nach“, schlug Kogoro vor.

„Das ist eine wirklich gute Idee. Ich könnte dich Küssen...“, murmelte Ran.

„Warum tust du es dann nicht?“, nuschelte Mori. Ran aber hörte ihn nicht mehr und stand schon am Aktenschrank. „Wie die Mutter“, säuselte er und verließ dann auch die Detektei.
 

Ran hingegen schloss den Aktenschrank auf und schaute beim Buchstaben -H- nach. Sie suchte und sichte und dann hatte sie es gefunden.

„Hirota“, wisperte Ran leise.

Sie wusste nicht, was sie gleich finden würde, nahm aber die Akte langsam und vorsichtig aus dem Schrank heraus. Diesen schloss sie wieder ab und setzte sich auf das Sofa. Kurz lehnte sich Ran nach hinten, atmete ein paar Mal ein und aus, ehe sie begann, das erste Blatt der Akte um zu drehen.

Auf diesem waren alle Daten über Masami Hirota gewesen, doch diese halfen Ran nicht gerade weiter, bis sie die Adresse entdeckte. Sofort notierte sie sich diese wieder, für den Fall, dass sie Masami besuchen wollte.

Dann weiter, Ran, du schaffst das, es sind nicht mehr viele Seiten, sagte sich das Mädchen.

Ihre Finger zitterten und langsam schlug sie die nächste Seite auf. Dort war der Bericht ihres Vaters, über den Fall. Schlagartig wurde Ran wieder bewusst, welcher Fall dies gewesen war.
 

„Ich habe meine Mutter verloren, als ich noch ganz klein war, jetzt hab ich nur noch meinen Vater. Wenn ihm was passiert wäre, wüsste ich nicht, was ich tun sollte“, sprach Masami. Sie fing an zu weinen und war verkleidet als ein junges Mädchen, eine junge Schülerin, die genau so alt wie Ran war, wenn nicht so gar jünger.

Ran konnte nur zu gut verstehen, was Masami fühlte. Sie blickte diese damals verständnisvoll an und wünschte sich, helfen zu können. Im Vergleich zu Masami hatte sie noch ihre Eltern, konnte sich aber leicht in andere Menschen hinein versetzen. Masami tat ihr damals so Leid.
 

„Ich freue mich für sie.“

Das hatte Ran damals gesagt, als Masami ihrem Vater in die Arme lief. Ihr fiel es gar nicht auf, dass dieser einen gequälten Blick hatte und das alles anders empfunden hatte.

Sie war einfach nur froh gewesen, so froh, dass es Masami und ihrem Vater gut ging und sie einander fanden.
 

Und am nächsten morgen kam dann der Schock. Masamis Vater wurde erwürgt und aufgehängt. Der Schock war für alle so groß gewesen, dass sie gar nicht wussten, was sie tun sollten.

Ran ging dies damals viel näher, als den Anderen. Sie war niedergeschlagen gewesen, weil Masami vielleicht auch ermordet wurde. Es war schrecklich gewesen, daran zu denken und sich mit dem ganzen auseinander zu setzen.

Doch was sie nicht wusste war, dass Masami nicht die war, die sie vorgab zu sein. Sie war eine junge Frau, die genau wusste, was sie wollte.

Doch damals ging nicht alles glatt, Masami wurde verletzt und verließ dann mit der Polizei den Tatort. Danach konnte das Geld aus dem Raub sicher gestellt werden und alles war wieder friedlich gewesen.

Dies alles aber stand nicht in dem Bericht, der von Kogoro geschrieben wurde, da alles nicht bekannt gewesen war, doch Conan wusste es besser. Auch sagte er nichts, damit sich Ran nicht noch viel zu sehr, in die ganze Sachen hinein steigern würde.
 

„Ach Masami“, murmelte sie leise. Ran wusste wieder, was damals passiert war und erinnerte sich auch daran, dass sie noch einmal auf Masami trafen, doch damals ging es nicht gut aus.

Damals nicht.

Alleine bei diesem Gedanken wurde Ran wieder traurig. Langsam schlug sie die Seite der Akte um und fand auch schon den Anfang des zweiten Berichtes vor. Auch wenn ihr Vater eigentlich wenig an diesem Fall gearbeitet hatte, es stand vieles drin, da Masami am Ende von Conan entdeckt wurde.

„Ich wünschte...es wäre damals anders, besser ausgegangen“, nuschelte das Mädchen und fing wieder an, weiter zu lesen.
 

Zusammen mit Kogoro und Conan war Ran in der Bank, gerade bekam der Detektiv das Geld für einen Auftrag auf sein Sparbuch gut geschrieben. Eigentlich wollten sie auch nur nach sehen, ob dieses Geld ankam, doch dann wurden sie in einen Überfall verwickelt.

Alles passierte draußen und ging so schnell, dass sie kaum mit bekamen, was wirklich geschehen war.

Conan lief irgendwann weg und machte sich wieder auf die eigene Suche, wo er auch auf Masami traf.
 

„Masami, gehen Sie nicht“, bat Conan leise. Er lag auf dem Boden und hielt sich seinen Hals, nachdem Masami ihn niederschlug. „Sie sind in Gefahr, man will sie umbringen“, sagte Conan schmerzerfüllt.

„Ich gehe trotzdem, entschuldige, es tut mir Leid, Conan....“, waren Akemis damalige Worte.

„Warten Sie“, rief er ihr nach und versuchte alles mögliche um Masami aufzuhalten. Es klappte nicht, er konnte nur einen Peilsender an ihrem Wagen befestigen.
 

„Ich bin da, wo seid ihr? Los zeigt euch“, rief Masami, als sie am vereinbarten Treffpunkt angekommen war. Sie blickte sich ein wenig um.

„Gute Arbeit, das muss man dir lassen, Masami Hirota oder sollte ich besser sagen, Akemi Miyano?“, fragte Gin. Nun drehte sich Masami zu ihm um und sie sah die beiden Gestalten.

Gin und Wodka.

„Ich fordere eine Erklärung von euch. Warum habt ihr die beiden Männer umgebracht?“, wollte sie wissen, doch Wodka lachte nur.

„Tja, das ist unsere Art mit Problemen fertig zu werden und jetzt...her mit dem Zaster“, befahl Gin.

„Ich hab das Geld nicht dabei, es ist an einem sicheren Ort gut versteckt.“

„Was sagst du da?“, regte sich Wodka auf.

„Ich möchte meine Schwester sehn“, forderte Akemi. „Bringt sie auf der Stelle hier her. Das war der Deal. Schon vergessen? Ihr habt versprochen, mich und meine Schwester aus der Organisation zu entlassen, wenn der Job getan ist.“

„Wir hatten keinen Deal, Verehrteste“, sprach Gin darauf nur. „Deine Schwester ist ein unabkömmliches Mitglied unserer Organisation“, langsam kamen die beiden Männer in Schwarz näher und näher. „Im Gegensatz zu dir, ist sie für uns von großer Bedeutung. Wir können sie gar nicht entlassen.“

„Was? Dann habt ihr mich die ganze Zeit belogen“, rief Akemi empört aus. Eigentlich hätte sie wissen sollen, wie die Männer in Schwarz gewesen waren, dennoch hatte sie für kurze Zeit Hoffnungen gehabt und vertraute ihnen.

Ein kurzes Lachen war von Gin und Wodka zu hören, ehe sich Gin wieder zu Wort meldete. „Na komm Kleine, du hast eh keine Chance, sag uns wo das Geld ist.“

„Vorsicht, ja? Wenn ihr mich jetzt umbringt, werdet ihr nie erfahren wo das Geld ist“, mit diesen Worten richtete sie eine Waffe auf die Beiden.

„Sag mal, wie naiv bist du eigentlich? Man muss nicht hellsehen können, um zu wissen, dass du den Schlüssel zum Schließfach bei dir hast. Also los, her mit dem Schlüssel, aber ein bisschen Dali, ja“, sprach Gin.

Doch Akemi hatte keine Chance mehr gehabt, Gin war so grausam gewesen, dass er einfach Schoss, er erschoss Akemi und nahm den Schlüssel an sich, den gefälschten Schlüssel. Danach verschwanden die Männer in Schwarz wieder und kurz darauf tauchte Conan auf.
 

„Masami“, rief Conan erneut und lief zu ihr. „Können Sie aufstehen?“, fragte der Kleine.

„Conan...was machst du denn hier?“, fragte Masami leise. Sie war schwach, lebte aber noch. „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“

„Bevor Sie losfuhren, konnte ich noch einen Peilsender an ihr Auto kleben....“, erklärte er ihr alles.

„Wer bist du? Sag es mir“, murmelte die junge Frau.

„Mein Name ist Conan Edogawa oder besser, ich bin Shinichi Kudo, meines Zeichens Detektiv“, sagte der Kleine. Akemi wiederholte sofort den Namen und sprach über ihr Ende.

„...es war die Organisation...“, zwar sprach sie nur leise, aber dennoch konnte man etwas Verachtendes aus ihren Worten heraus hören. Sie hasste die Organisation und die Männer in Schwarz.

„Organisation?“, fragte Conan nach, der zu dem damaligen Zeitpunkt, deren Männer nur als die Männer in Schwarz bezeichnet hatte.

„Sie ist mysteriös und sehr weit verzweigt. Wer einmal in ihren Bann gerät, den lässt sie nicht mehr los. Alles was ich weiß ist, dass ihre Farbe schwarz ist. Die Leute die in der Organisation was zu sagen haben, sind alle schwarz gekleidet...schwarz wie das Böse...“, brachte Akemi mit letzter Mühe hervor.

Sofort erinnerte sich der Kleine an Gin und Wodka und bekam einen Schock verpasst. Er nannte sie immer nur die Männer in Schwarz und nun erfuhr er, dass sie für eine Organisation tätig waren, eine die sehr weit verzweigt war.

„Ich möchte dich um einen letzten Gefallen bitten, Conan. Es ist sehr wichtig. Hier der echte Schlüssel...“, murmelte Akemi. Sie gab Conan den richtigen Schlüssel, damit er das richtige tun konnte.

Akemi hustete, sie hielt nicht mehr lange durch, der Schuss war viel zu stark für sie gewesen und sie hielt es kaum noch aus. Dennoch hatte sie noch einige Worte an Conan gehabt.
 

„Ich zähl auf dich, kleiner Detektiv. Das Geld muss zur Polizei, beeil dich bevor die mitkriegen, dass sie rein gelegt worden sind. Mich werden diese Mistkerle jedenfalls nie wieder benutzen“, nach diesen Worten starb Akemi in den Armen von Conan.
 

Offiziell hieß es, dass Masami Selbstmord begangen hätte, wegen dem Raub und wegen der Tatsache, dass die Polizei ihr dicht auf den Fersen gewesen war.

Conan stand nur traurig daneben, er konnte nichts sagen und auch nichts tun. Masami war nicht mehr am Leben und auch, wenn sie in dem Fall eigentlich zu den Bösen gehörte, es fiel ihm immer wieder schwer, wenn ein Menschenleben ausgelöscht wurde. Auch Ran war damals bei ihm gewesen und hielt ihn umarmt fest. Sie hatte den Blick nach unten gerichtet und konnte einfach nicht glauben, wie schlimm das alles gewesen war.
 

Daran erinnerte sich Ran zu gut, sie hatte das alles verdrängt, es war so schlimm gewesen. Nicht nur Conan fiel es schwer, einen Menschen tot zu sehen, auch ihr ging es nicht Anders. Sie kannte Masami als freundlichen, liebevollen und fröhlichen Menschen, aber nicht als eine Kriminelle, die in zwielichtige Geschäfte verwickelt wurde. Noch heute konnte sie das alles nicht glauben, doch die Akten vergegenwärtigten ihr die Situation.

„Furchtbar“, murmelte Ran leise. Die ersten Tränen fielen an ihren Wangen nach unten. Sie konnte diese nicht mehr aufhalten und musste wieder an Masami denken. Ran schloss die Augen, sie versuchte wieder zu vergessen, aber genau in diesem Moment erschien ihr das Gesicht von Akai.

Sie dachte wieder an den Abend zu vor, Chris hatte das doch erwähnt gehabt.

Aber natürlich, Masami war die Freundin von Herrn Akai, stellte Ran fest. Nun wurde sie dadurch nur noch trauriger. Sie wusste nicht, was sie von allem halten sollte, es stimmte sie einfach traurig, dass der Mann einen geliebten Menschen verloren hatte, auch wenn sie zu Anfang dachte, dass dieser etwas mit der jungen Schauspielerin am Laufen hätte.

Schlagartig fragte sich Ran, ob Akai überhaupt von Masamis Tod wusste. Sie schüttelte den Kopf und ihr fiel als einziges ein, dass er es nicht wusste. Sie selbst hatte erfahren, dass er in den Staaten arbeitete, weswegen er wohl nur selten in Japan war und kaum so etwas mit bekommen würde.

„Oh nein“, sagte Ran. Kurz lehnte sie sich nach hinten und versuchte alle Gedanken zu vertreiben. Sie brauchte Ruhe und ad half es ihr wenig, wenn sie gerade an alles mögliche denken musste.
 

Ran stellte sich vor, wie es für Akai sein müsste. Er kam nach Japan und suchte nach seiner Freundin, er war in ihrer Wohnung, fand sie aber nicht, und von keinem erfuhr er, was los gewesen war. Die ganze Zeit über suchte er sie, unterstellte ihr möglicherweise einen Anderen zu haben, wo anders zu sein, ohne Bescheid gegeben zu haben und wusste dabei nicht, dass Masami nicht mehr am Leben war.

Aber da kam sie, die nächste Frage, Akemi Miyano. Dieser Name wurde auch im Gespräch erwähnt und es hieß, dass Masami nur ein Pseudonym gewesen war. Sie verstand nicht, was das alles sein sollte, sie wusste es einfach nicht.

Alles passte nicht zusammen, es stellte keinen Zusammenhang dar, aber scheinbar wusste die Schauspielerin Chris Vineyard mehr.

„Ich werde es wagen“, nahm sich Ran vor. Selbstsicher nickte sie und packte die Akte anschließend wieder zusammen, gut geordnet, doch sie legte sie nicht in den Akten Schrank, sie steckte sie in ihre Jackentasche.

Ran brauchte unbedingt Gewissheit und diese musste sie bekommen, sie wusste auch schon wo und wie.

Wenn man es so sehen wollte, dann war das, was Ran vor hatte, einfach gewesen und es war ziemlich nachvollziehbar. Das langhaarige Mädchen stand nun von ihrem Platz auf und ging ans Fenster. Sie öffnete dieses und atmete die frische Morgenbrise ein.

„Ich werde es wagen“, rief sie dann voller Tatendrang heraus, lief dabei allerdings rot an, da es ihr im Nachhinein doch ein wenig unangenehm gewesen war, dies getan zu haben.
 

„Was wirst du wagen?“

„Wie?“, ein wenig verwirrt blickte sich Ran um. Da sah sie ihn, die Person, welche hinter der kindlichen Stimme steckte. „Ach du bist es, Conan“, lächelte sie.

„Nun sag schon, was wirst du wagen?“, fragte er wieder nach.

„Hab ich dir nicht gesagt, dass man früh am morgen seine Mitmenschen ganz anders begrüßen sollte?“

„Ja“, murmelte er. „Guten Morgen, Ran“, begrüßte er sie.

„So ist es brav. Guten Morgen, Conan. Wie war der Abend beim Professor?“, fragte sie.

„Es war wirklich super gewesen und wie war es bei dir?“

„Es war...naja außer dass es noch einen Mord gab, war es zwischenzeitlich doch ganz schön“, sprach Ran.

„Es gab einen Mord? Erzähl mir bitte davon“, bat der Kleine.

„Das ist aber nichts für kleine Kinder“, warf das Mädchen ein.

„Och bitte, ich bin doch sonst auch immer dabei und außerdem habe ich schon vieles gesehen. Bitte, Ran“, quängelte Conan mit kindlicher Stimme.

„Also gut, aber da gibt es nicht viel zu erzählen. Eine Schauspielerin wurde ermordet, sie fiel aus dem Schrank und Paps hielt es für Selbstmord, weil es so gestrickt war, aber Herr Akai konnte dann den Fall lösen und beweisen, dass der beste Freund des Opfers der Täter war. Das war so traurig, sie waren beste Freunde und er liebte sie, aber sie nicht hin und verspottet seine Gefühle, weswegen er...er...“, sie schluchzte.

„Ist schon gut Ran“, murmelte Conan und reichte ihr ein Taschentuch. „Aber sag mal, wer ist dieser Herr Akai?“

„Er ist ein netter Mann, er hat wirklich viel drauf. Mehr kann ich dir auch nicht zu ihm sagen, da ich das nicht weiß“, meinte Ran. Natürlich hatte sie noch etwas gewusst, aber sie war sich nicht sicher und wollte dies auch erst bestätigt wissen, ehe sie etwas sagte.

„Verstehe und was hast du nun damit gemeint, dass du es wagen wirst?“, wollte Conan wissen.

„Damit...nun ich wollte mich an etwas Versuchen, wo ich nicht sicher bin, ob ich es schaffen werde“, redete sie sich heraus.

„Das schaffst du bestimmt. Darf ich dir helfen? Bitteeeeeeeeeee“, er blickte sie mit Kulleraugen an.

„Das geht nicht, du bist noch zu klein“, warf Ran ein. Sie schnappte sich ihre Jacke und zog diese an. „Außerdem hast du bestimmt nicht viel geschlafen und solltest deinen Schlaf nach holen“, fügte sie hinzu.

„Aber Ran...“, murmelte Conan.

„Ich will kein Aber hören. Deine Eltern verlassen sich auf uns. Du wirst jetzt nach oben gehen, etwas Essen und dich dann hinlegen“, sprach Ran. Sie brachte ihn noch nach oben, wo sie ihn in die Wohnung schob.

„Ja, ist gut“, seufzte Conan. Er hasste es, immer wieder wie ein Kind behandelt zu werden, aber es ging wohl einfach nicht anders.

„Ich werde bald wieder zurück sein“, lächelte die Langhaarige und machte sich anschließend auf den Weg.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yu_B_Su
2009-04-05T16:54:37+00:00 05.04.2009 18:54
Masami und ihr Tod ..., gut, dass du das alles nochmal erklärt hast, meine tief verbuddelten Erinnerungen an diese Folgen sind wieder aufgetaucht :-D

Auch wenn genau das für manche Leser vielleicht ein bisschen problematisch werden könnte, vermute ich: gerade weil du soviel aus dem Original erzählst, vermisst man manchmal das Eigene. Mich stört es nicht, ich finde es gut, wenn man im Bilde steht, aber wenn ich jetzt ein totaler Conan-Fan wäre, der alle Mangas 3 Mal durchgelesen hat, dann würde ich mir schon denke, dass es ... zuviele bekannte Fakten enthält.

Das Problem, das ich in diesem Kapitel vielmehr hatte, war die Perspektive. Die Geschichte wird aus Ran Sicht geschildert, sie setzt sich hin und sie guckt die Akte durch - die übrigens, so wie ich eine Akte kenne, aus einem Ordner oder manchmal auch nur aus einem Hefter und vielen Blättern besteht - und der passt nicht in eine Jackentasche! Außerdem wäre es sinnlos, die ganze Akte mitzunehmen, und noch dazu auffällig: Kogoro weis, dass sie nach der Akte gesucht hat, wenn diese jetzt verschwunden ist, erregt sie Aufsehen, das sie sicher nicht will .... - jedenfalls guckt Ran die Akte durch - und auch wenn es nur durch Conans Perspektive möglich ist, das ganze Geschehen zu schildern: du hättest es bei Rans Sicht belassen sollen. Das passt auch mehr zu ihrem Mitgefühl, zu ihrer Trauer, ihrem Fremd-Leiden.

Was ich inhaltlich gut fand, waren die Charas und einige Situationen: Heiji und der Kaffee, Conans Skepsis, sein kindlicher Stil sowie seine Erklärung, warum Akai ein Mitglied der Organisation sein könnte, Kogoros Vermutung Ran könnte schwanger sein hat mir viele Lachtränchen bescherrt, weil es so typisch für ihn war. Schön fand ich auch das Ausatmen Rans, bevor sie die Akte liest und Kazuahs Aufforderung, sie solle die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Nicht so gut war, dass Heiji ohne seine Sachen zu packen, weil er keine hat, geht, was sehr dynamisch wirkt, aber dann ruhig und LANGSAM zur Tür geht... Zwischendrin war auch eine kurze gedankliche Aufforderung Rans an sich selbst ... sie solle Mut haben, die Akte zu lesen oder so... das war so plötzlich, weil sie davor nie mit sich selbst redet, oder selten. Außerdem klang es in der Szene, als Masami ihre letzten Worte spricht, so, als ob Conan schockiert wäre, dass ihn ausgerechnet eine so weit verzweigte Organistation umbringen wollte - das ist zu einfach. Schockiert hat ihn, denke ich, vielmehr, dass er sieht, was sie anrichten kann - dass sie auch Menschen töten kann, die nix dafür können, dass sie ihre Mitglieder verführt und umbringt, wenn sie aussteigen wollen. Der Satz im Text war, vlt. auch wegen der Wortwiederholung, auf das VERZWEIGT fokussiert.

Was mich zum Ausdruck bringt: die Zeitformen kehre ich mal unter den Tisch, sie waren besser, aber Gewesen ist trotzdem fälschlicherweise drin gewesen. Die drei Kinder am Anfang fand ich lustig, weis nicht, ob das Absicht war, denke schon - Heiji als ein Kind zu bezeichnen :-D die Tür zuschlagen und etwas schade finden war nicht ganz korrekt, und ob ein Schuss zu stark sein kann und man sich gegen jemanden aufregen kann, bezweifle ich. Außerdem waren wieder Wortwiederholungen drin wie die Adresse der Werkstatt und manchmal war die Wortwahl etwas ungünstig, du bist mit SPRACH und BEKLEIDEN in einen altmodischen Stil reingerutscht und dass Ran am Ende NUSCHELT fand ich zu negativ. Man nuschelt eigentlich nur, wenn man etwas sagen muss, es aber nicht sagen will, gerade wenn man jemanden anlügt oder einen Fehler zugibt. Und das hat Ran ja nicht getan. Toll fand ich aber die Stelle, als sich Ai aus der Kanne den Kaffee eingießt - das war irgendwie schön...

Alles in allem fand ich es interessant, aber es zieht sich langsam doch etwas... naja, mal gucken - was besonderes bist du jetzt schon!

Von:  Shini_Holmes
2008-10-12T19:22:59+00:00 12.10.2008 21:22
Das Kapi war wie immer echt toll!
Der Dialog zwischen Conan und Heiji am Anfang war wirklich sehr gut gelungen... am besten hat mir das Ganze danach gefallen^^ Die Parallelen zu dem Fall von Akemi, ich fand es sehr traurig, aber echt klasse... auch die Stelle, wo Ran die Akte öffnet und sich alles durchliest^^
Einfach nur toll, kann ich da sagen, vor allem, dass man dadurch den ganzen Fall von damals im Überblick hatte, selbst, wenn man ihn vergessen haben sollte... jedes noch so kleine Detail, sohar die Dialoge hast du eingebaut... *__*
Sprachlich war's auch wie immer einfach nur toll und auch inhaltlich, war es spannend und auch sehr traurig... ich bin schon geapnnt, was Ran nächstes Kapi so alles machen wird^^
Ich freu mich schon...
Weiter so^^


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