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ehemals Vampir & Wolf
von

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Wiederaufnahme

Jacob zog mich auf seinen Rücken und rannte einfach los. Ich musste mich festklammern um nicht herunter zu fallen und schlang dazu meine Beine um seine Hüfte, was ihn nur kurz langsamer werden ließ, bevor er noch schneller durch den Wald preschte.

Ich schnappte nur kurz einen Gedanken auf Was zum?, konnte damit aber nichts anfangen.

Umso näher wir La Push und dem Haus seines Vaters kamen, umso langsamer schritt Jacob vorran und blieb ein paar Meter davor einfach stehen. Ich rutschte von seinem Rücken und stellte mich vor ihn. Seine Augen huschten immer wieder hin und her, saugten die Umgebung auf und wurden mit jeder neuen Entdeckung traurig. Ich hörte, wie es in ihm schrie, immer wieder Bella, Bella, Bella, doch als er sich umdrehen wollte hielt ich ihn zurück.

"Bitte nicht Jacob, bitte komm mit hinein, lauf nicht wieder weg. Ich bin ja da." Ich konnte nicht anders als ihn einfach in den Arm zu nehmen. Durch seine Gedanken, die ich in den letzten Wochen so oft gehört hatte, kannte ich seinen Schmerz, seine Traurigkeit. Mir war bewusst wie sehr es ihn verletzte und ich wusste, dass er mich brauchen würde.

Wir hatten uns all die Zeit ohne viele Worte verstanden, einfach die Nähe des anderen genossen und waren Freunde geworden.

"Bitte Jacob...bitte.", nuschelte ich an seiner warmen Brust. Gegen ihn, war meine Haut nahezu eisig. Ich hielt ihn so fest ich konnte und versuchte ihn von der Vergangenheit abzulenken.

Ganz langsam, ganz sacht legte er einen Arm um mich und drückte mich an sich. Ich zitterte leicht unter der plötzichen Berührung an meinem Rücken. Niemand hatte mich je in den Arm genommen, niemand abgesehen von meinem Vater.

Ein Seufzter entrang sich meiner Kehle und ich löste mich von ihm, nahm seine Hand und zog ihn mit mir, ohne zu bemerken, dass ich meine Kraft zu sehr einsetzte.

Jacob schien überrascht von meiner Stärke und ließ sich einfach mitziehen, hinein, in das Haus seiner Kindheit.
 

Es war dunkel, wirkte fast, als wäre niemand anwesend und ich führte ihn ins Wohnzimmer, bevor ich los lief um nach Billy zu suchen, doch er war wirklich nicht da. Wo konnte er nur sein?

Jacob hatte sich auf das Sofa fallen lassen und hockte dort zusammengekauert, das Gesicht in den Händen verborgen. Die Umgebung beutete ihn mehr, als ich gedacht hätte.

Ganz langsam hockte ich mich vor ihn und nahm seine Hände.

"Willst du dich vielleicht duschen, umziehen, rasieren?"

Ein Lächeln huschte über sein Gesicht und brachte mich zum schmunzeln. "Komm schon großer Wolf, du müffelst."

"Das stimmt doch gar nicht!", antwortete er empört und sprang auf. Erschrocken hüpfte ich ein Stück zurück und stolperte fast über den Tisch, doch er fing mich zuvor auf und zog mich, ein wenig zu weit, nach vorn, sodass ich wieder gegen seine Brust sank.

Bleib hier, geh nicht weg. Ich will nicht allein sein.

Ich blieb kurz in der Umarmung, bevor ich wieder flüsterte. "Und du müffelst doch." Er kicherte und es klang ein wenig unbeholfen. "Dann sollte ich wohl wirklich duschen, oder?"

"Ich warte hier auf dich, wenn du möchtest."

Er schien sich einmal mehr über mein gutes Verständnis für seine Wünsche zu wunder. Irgendwann musste ich ihm sagen, dass ich einige seiner Gedanken hörte, die welche besonders stark waren. Schließlich musste ich ehrlich zu ihm sein, denn er war mein Freund.

Unsicher ließ er mich los und stapfte hinauf in den zweiten Stock. Schon nach kurzer Zeit konnte ich die Duschen hören.

Sicherllich hatte er auch hunger. Ich ging in die Kücher um etwas zu kochen, als ich draußen ein Auto ankommen hörte. Wer konnte das sein?

Ich stellte den Herd ein, sodass das Wasser für die Nudeln schon anfing zu kochen, bevor ich zur Haustür ging und sie langsam öffnete.

Sam kam mir schon entgegen, rannte förmlich, gefolgt vom Rest des Rudels und Billy in seinem Rollstuhl.

"Wo ist Jacob? Er muss eben hier angekommen sein. Wir haben ihn gespürt."

Ich blieb in der offenen Tür stehen und verschränkte die Arme. "Ganz ruhig, ja er ist hier und duscht jetzt, danach wird er erst einmal etwas essen und dann könnt ihr ihn mit Fragen traktieren."

"Ach lass uns vorbei Clair, du kennst ihn doch gar nicht.", rief Billy von hinten wütend und es traf mich, verletzte mich. Ich stolperte, wie von einem Schlag erwischt zur Seite und lies sie einfach vorbei. Ich war es nicht gewohnt, dass man mir so begegnete, mit Abweisung, ja, aber mit Wut? Mein Vater hatte mich niemals angeschrien. Warum auch? Ich hatte immer getan was er wollte, ihn immer unterstützt, anfallende Arbeiten übernommen und jedes Mal ein Lächeln als Lohn erhalten. Ich war glücklich gewesen, mit ihm allein.

Langsam stapfte ich zurück in die Wohnung, zurück in die Küche um das Essen fertig zu machen. Ich warf die Nudeln in den Topf und seufzte.

Würde Billy ihm nicht schon bald erzählen was ich war? Würde er mich hassen? Immer wieder kehrte ich zu diesem Gedanken zurück, während ich sie im Wohnzimmer diskutieren hörte.

"Wollen wir ihn runter holen?", fragte Embry gerade und Sam entgegnete. "Nein, vielleicht sollten wir ihn allein entscheiden lassen, wann er uns sehen will."
 

Es dauerte noch einige Minuten, bevor Jacob, neu bekleidet, rasiert und geduscht langsam die Treppe herunter kam. Seine Laune schien sich gebessert zu haben, denn er rief fröhlich.

"Hallo Jungs, da bin ich wieder."

Alle wollten schon auf ihn einstürmen, als Billy meinte: "Willkommen zu Hause Sohn." Ich beobachtete von der Küchentür aus, wie Jacob auf ihn zu ging und ihn umarmte und wandte mich ab. Irgendwie tat es weh sie so zu sehen. Es erinnerte mich an früher, als ich zu meinem Vater zurück gekehrt war und auch an die Zeit davor, der Biss, die Verwandlung. Erneut entrang sich mir ein Seufzten und ich ging langsam weiter in die Küche und starrte hinaus aus dem Fenster. Draußen war es friedlich. Es regnete wieder, wie so oft hier in der Gegend.

Sicher würde Jacob sich jetzt eine Zeit lang mit dem Rudel beschäftigen. Vielleicht könnte ich noch einen Spaziergang machen, oder mich in mein Zimmer zurück ziehen?

An diesem Wiedersehen war ich nicht beteiligt. Doch als ich mich schon aus der Küchentür stehlen wollte hörte ich Jacob plötzlich fragen: "Wo ist Clair?"

"Clair? Kennst du sie denn schon?" Jacob blickte seinen Vater lächelnd an und nickte.

"Ja, sie ist der Grund warum ich.." Doch noch bevor er zuende sprechen konnte antwortete ich.

"Ich bin hier Jacob."

Ohne weiter auf die verwunderten Blicke der anderen zu achten ging ich auf ihn und seinen Vater zu. Ich lächelte leicht. "Jetzt müffelst du nicht mehr so schlimm und rasiert siehst du auch besser aus." Er schmunzelte. "Danke."

Billy starrte nur verwirrt vom einem zum anderen und wirkte irgendwie entpannter, als wäre eine Last von ihm abgefallen. Hatte er Angst gehabt das Jacob und ich uns nicht verstehen würden? Oder hatte er wie ich Angst vor seiner Reaktion auf mein Wesen? Ich seufzte erneut.
 

Sam klopfte Jacob von hinten auf die Schultern. "Dann kennst du deine neue Schwester ja schon." Doch dieser beachtete ihn kaum, sondern blickte mich ein wenig zerstreut von der Seite an.

Bevor er jedoch etwas sagen konnte boxte ich ihm gegen die Schulter und grinste frech.

"Wenn deine Freunde dich dann jetzt in Anspruch nehmen gehe ich hoch und lege mich ein wenig hin." Ich ließ ihm keine Zeit zu reagieren, sondern stapfte einfach hinauf in meine vier Wände. Sicher würden die anderen ihn noch ein wenig festhalten, sodass ich über alles nachdenken konnte.

Oben angekommen, ließ ich mich auf mein Bett fallen. Wie sollte ich ihm sagen, das ich seine Gedanken hörte, ihm erklären.. das ich Blut trank. Das konnte ich einfach nicht. Ich hatte gesehen wieviel Hass er für Vampire empfand und schluss endlich war auch ich einer und es wurde langsam Zeit auf die Jagd zu gehen.

Lange überlegte ich hin und her und fand einfach nicht die richtigen Antworten.

Es mussten einige Stunden vergangen sein, denn draußen war es längst finster, als es leise an meiner Tür klopfte.

"Clair, bist du noch wach?"

"Komm rein Jacob."

Vorsichtig, darauf bedacht keinen Lärm zu machen, schob sich der große Kerl durch die Tür und schloss sie hinter sich wieder.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2008-08-04T09:53:44+00:00 04.08.2008 11:53
Ohhhhhhhhh, wie süß!
Sagst sie's ihm jetzte mit den Gedanken? Grrrr. Des muss ich unbedingt wissen.Bitte schreib schnell weiter!
<3
Von: abgemeldet
2008-08-03T17:58:04+00:00 03.08.2008 19:58
Das ist echt sweet... Du schreibst echt klasse...
Hoffentlich machst du ganz schnell weiter, bitte
CU


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