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Meeresrauschen

[bitte bei NEWS nachschauen] - es ist alles einfacher, als ihr denkt. -
von

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Tochter Scheherezades

Siebter Monat – Februar
 


 

Er lag unumgezogen auf seinem Bett, das Fenster weit geöffnet, so dass die kalte Nachtluft sich in seinem Zimmer einnistete. Der kalte Mond schien herein, warf einen unmenschlichen Schimmer auf ihn. Es war schon spät nach Mitternacht, aber er konnte einfach nicht einschlafen. Erinnerungen zurrten an seinem Verstand, seinem geordneten, kühlen Verstand, von dem Itachi, sein Vater und all die anderen immer gesagt hatten, dass er immer noch nicht nüchtern und rational genug war. Jetzt im Nachhinein musste Sasuke zugeben, dass es stimmte. Er war keine Maschine, er war ein Mensch. Menschen hatten Gefühle. Und das war in Ordnung. Es war kein Fehler.
 

Es ist kein Fehler!
 

Lass mich dir meine Welt zeigen! Farbenfroh, schön, voller Liebe…
 

Hokkaido, Wakkanai

Vierter Monat – November
 

Sakuras Gesicht leuchtete nicht, wie es sonst immer war, das einzige, woran man hätte sehen können, dass sie fröhlich war, war ihr verhaltenes, stilles Lächeln. Es schien nicht so richtig zu Sakura zu gehören, stand ihr aber ausgezeichnet – das sah er ganz objektiv –, noch besser vielleicht als das ewig strahlende Mädchen.

Jetzt wirkte sie wie eine Frau – klug, bezaubernd, attraktiv… begehrenswert.
 

Sasuke schüttelte den Kopf, weil ihm diese lästigen Gedanken kamen, als könne er sie damit wegwischen.
 

„Kommst du?“ Sie lächelte wieder dieses liebe Lächeln und nickte dann mit dem Kopf Richtung Hafen. „Ich möchte dir meine Freunde vorstellen. Und…“, sie stockte, „ach, ist ja auch egal.“

Sasuke runzelte die Stirn, beschloss aber, vorerst nicht nachzubohren. Stumm folgte er ihr, während sie ihm alles zeigte, was es zu sehen gab. Sie wies auf die hohen Bäume, die mehrere Jahrhunderte alt seien, wie sie in der besten Fremdenführerinnenstimme, die sie draufhatte, erläuterte. Sie erklärte, dass dieses Dorf nur vom Fang von Meeresfrüchten und kleinen Familienbetrieben lebte und der Hafen ein eher kleiner war. Sie zeigte ihm mit spöttischer Miene Denkmäler der ersten Einwanderer.

Sakura schien seinen fragenden Gesichtsausdruck bemerkt zu haben.
 

„Die Japaner sind hier auf Hokkaidō Eindringlinge gewesen, Sasuke. Das waren sie vor Jahrhunderten, das sind sie auch jetzt noch. Die meisten Ureinwohner, die Ainu, leben in abgeschiedenen Gemeinden, sie haben sich zusammengeschlossen, weil sie hier keinen Halt gefunden haben. Sie wurden verspottet, weil sie nicht so viel Geld hatten wie die Japaner, und auch jetzt haben die wenigsten es zu Ansehen gebracht. Unsereins kann schrecklich beschränkt sein, wenn’s um so etwas geht.“
 

Sasuke hatte wirklich nichts Anderes von ihr erwartet. Sie war die typische Person, die sich für alte Menschen, Minderheiten und Wale einsetzte. So typisch…

Plötzlich hatte sie wieder ein Lächeln im Gesicht, das mehr dem fröhlichen Mädchen entsprach, das er bisher kennen gelernt hatte. Ihre Augen glühten.

„Na los, lass uns den Fischmarkt durchstöbern – oder willst du den bezaubernden Geruch frischen Fisches nicht genießen?“ Diesmal zog sie nicht an den Handschellen, und er ging bereitwillig von sich allein aus mit.
 

Über den Tag verstreut besuchten sie viele Bekannte Sakuras, eine alte Frau, der Sakura manchmal beim Einkaufen half, einen jungen Mann – Iruka –, der mit ihr kurz über die Walfischereien der Chinesen sprach und letztendlich ein Mädchen, ungefähr in ihrem Alter.

„Hey, TenTen-chan“, grüßte Sakura fröhlich und wollte das braunhaarige Mädchen an sich drücken, doch sie besann sich im letzten Moment.

„Oh. Sorry, Ten, aber ich bin gebunden. Sonst würd ich dich umarmen…“ Sakura lächelte entschuldigend, und hob wie zum Beweis den Arm; das Metall rasselte und Sasukes Arm wurde unfreiwillig mitgezogen. TenTen lachte auf, dann fragte sie mit einem feinen, kaum hörbaren Akzent: „Mal wieder Kakashi-san?“

„Nein“, entgegnete Sakura, „diesmal Jiraiya.“

Die beiden Mädchen redeten weiter miteinander, Sasuke hatte die eine Hand – die nicht in Handschellen lag – in seiner Hosentasche vergraben und pustete sich die Haare aus der Stirn.
 

Merkwürdigerweise fassten sich die beiden recht kurz, was vor allem an dieser TenTen zu liegen schien und Sasuke beschloss, das Mädchen zu mögen. Sie erinnerte ihn an Temari.

TenTen lächelte: „Okay – also sehen wir uns heute Abend um Acht am Darcy-See?“

„Jepp. Dann bis später – und grüß Neji-kun und Hinata-chan von mir, ja?“, antwortete Sakura.
 

Sakura lächelte zufrieden, als sie Sasuke weiter mit sich zog.

„Wer war das?“, meldete er sich das erste Mal seit einer halben Stunde zu Wort.

„Oh. TenTen… sie ist eine halbe Ainu. Ihr Vater ist nach der Geburt abgehauen und sie und ihre Mutter hatten’s wirklich nicht leicht. Wenn man bedenkt, dass sie eine alleinerziehende Mutter mit Ainu-Wurzeln ist…“ Das Mädchen zuckte mit den Schultern. „Aber es kommt doch drauf an, wie man ist, und nicht, was, oder? Und TenTens Mutter ist wirklich supernett, genauso wie TenTen.“ Sakura sah zu ihm hoch. Erst jetzt fiel Sasuke auf, dass sie fast einen Kopf kleiner war als er… aber das, musste er zugeben, machte ihre unglaubliche Fröhlichkeit (und ihre harte Rechte…) wett.

In den nächsten Stunden gingen sie an den Hafen und Sasuke fühlte das erste Mal, seit er hier war, wirkliche… Ruhe. Sakura hatte ihn zu einem stillen Plätzchen gebracht und man hörte nur das ungestüme Brechen der Wellen.

„Und, war es das wert, deinen Stolz zu vergessen?“ Sie hatte ein schelmisches Lächeln aufgesetzt, ihre Haare waren vom Wind zerwühlt, ihre Wangen gerötet. Sie sah wundervoll aus.
 

Er nickte nur, wollte sich nicht der Blöße eines klitzekleinen ‚Ja’s geben, was Sakura zum Grinsen brachte. „Na, dann hat es sich doch gelohnt, nicht wahr? Und heute Abend gehen wir mit den anderen aus und wecken dann Jiraiya um vier Uhr morgens und brüllen ihn zusammen, weil er uns Handschellen angelegt hat!“ Sie schien Feuer und Flamme, ihre Begeisterung war ansteckend und beinahe hätte Sasuke gelacht.
 

Es dämmerte schon, als sie wieder Richtung Sakuras zu Hause schlenderten, und obwohl Sasuke kein offener Mensch war, so hatte Sakura es doch geschafft, aus ihm Informationen herauszukitzeln.
 

„Wie ist deine Familie?“, löcherte sie ihn nun weiter. „Hast du Geschwister? Was arbeiten deine Eltern?“

Sakura hatte einen wunden Punkt getroffen, aber Sasuke wollte sich das auf keinen Fall anmerken lassen. Niemals Emotionen zeigen. Gefühle sind was für Schwächlinge.
 

„Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben. Meine Mutter kommt nicht mehr aus dem Haus raus und mein Bruder kümmert sich jetzt ums Familiengeschäft.“
 

Sie biss sich auf die Unterlippe und sah ihn an; in ihren Augen stand das Verständnis und das Wissen, dass er kein Mitgefühl wollte – es nicht brauchte.

„Das tut mir sehr leid.“
 

Für einen kurzen, irrationalen Augenblick hatte er das Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen und herauszufinden, was ihr auf dem Herzen lag, sie zu trösten. Schnell schüttelte er diese Empfindung ab, bemühte sich, seine Fassade aufrecht zu erhalten, aber in Sakuras und Narutos Nähe schien sie immer brüchiger zu werden.

„Mir auch.“
 

Sakura warf ihm einen kurzen Blick zu. „Erzähl mir, wie er war“, bat sie.

„Vater war… kein netter Mensch. Er war sehr unterkühlt und hielt nichts von unnötigen Gefühlsduseleien. Meine Mutter hingegen war… ist… eine sehr liebevolle Frau und ich habe mich oft gefragt, warum sie ihn geheiratet hat.“ Die Details über den Tod seines Vaters und die Beziehung zu seinem Bruder ließ Sasuke aus; er wusste nicht, was Sakura davon halten würde. Und merkwürdigerweise… war ihm ihre Meinung sehr wichtig.

Aber sie lächelte nur traurig, während sie seine Geschichte hörte, ihre Unterlippe zitterte leicht. Dann nahm sie seine Hand und zog ihn in die entgegengesetzte Richtung. Sakura hatte eigentlich vorgehabt, ihn zum Abendessen mit Naruto und Tsunade einzuladen, aber das könnte sie auch noch irgendwann anders machen. Sie hatten alle Zeit der Welt, aber dieser Moment der Verbundenheit, dieser Funken, der übergesprungen war, würde sicherlich nicht lange glühen. Sasuke nahm wahr, wie sie immer weiter in die Wildnis, außerhalb des Dorfes, gelangten und er konnte diesen Hauch von Unwohlsein nicht unterdrücken. Vielleicht war er ja wirklich ein Stadt-Heini, genauso wie Sakura es gesagt hatte und er traute sich noch nicht mal, in irgendeine Höhle hineinzugehen. In eine dunkle, unbekannte Höhle, wohlgemerkt.
 

„Meine Mutter war ein Flittchen, Sasuke. Sie war eine Nutte ohne Zuhälter. Hier gibt es keine Bordelle, zumindest nicht in unsrem Dorf.“ Die Worte hallten an den hohen Steinwänden, und hinterließen ein leises Echo.

„Sie war eine Nutte mit ainuischen Wurzeln – und beachte, Sasuke, die Betonung liegt auf ainuisch. Um es kurz zu machen:

Mein Vater war hierher gekommen, weil seine reiche, reiche Verlobte hier wohnte und er sie nun mal heiraten musste – und mein Vater verabscheute… all dieses Gesellschaftsleben, obwohl seine Familie zur High Society gehörte… wohl immer noch gehört. Nun, wie auch immer – es wurde ihm zu bunt, er löste die Verlobung, verschwand aus Yokohama hierher und wollte einfach nur seine Ruhe.

Mutter war eine Scheherazade der Neuzeit: schön, begehrenswert und klug genug, um ihn zum Bleiben zu überreden. Sie wollte ihn heiraten, damit sie endlich angesehen werden würde, er wollte nur Ruhe und Sex. Jedenfalls wurde sie dann irgendwann schwanger, mit mir, er wollte immer noch nicht heiraten, ihr wurde es zu bunt, weil er sich als Wasserkopf entpuppte und der Traum von toller Hochzeit geplatzt war. Nachdem sie entbunden hatte, ist sie abgehauen, mit irgendeinem Kerl aus Amerika, der hier zum Skifahren war. Mein Vater saß also hier in diesem dummen, kleinen Dorf, seine Familie hasste ihn, seine Verlobte hatte seinen jüngeren Bruder genommen, und er war schon längst enterbt und aus dem Stammbaum entfernt worden. Na, und irgendwann dann hat Tsunade ihn in der Notaufnahme aufgenommen – damals war sie noch Ärztin im Krankenhaus – weil er zu viele Tabletten geschluckt hat. Er hat sich umgebracht; ich bin im Waisenhaus im überüberübernächsten Dorf gelandet, obwohl Tsunade anfangs vorhatte, mich zu adoptieren – ist das dann auch ins Wasser gefallen, weil sie immer noch damals diese Alkoholprobleme hatte. Mit sieben oder so hat Kakashi mich dann nach Wakkanai geholt. Das ist es, Sasuke. Meine Lebensgeschichte.“
 

Ihre Fingerspitzen berührten die kalten von der Sonne unberührten Wände, die Schatten wurden immer länger.
 

Sasuke wusste nicht genau, wie er darauf reagieren sollte. Sakura hatte ohne Scheu mit ihm über diese… scheußliche Vergangenheit, ihre Vergangenheit geredet.
 

„Der Vater ein ängstlicher Idiot ohne Peilung, die Mutter eine Prostituierte, die abhaut, sobald sich eine Möglichkeit ergibt. Wenn das keine guten Anlagen sind.“ Sie klang jetzt verbittert, wie jemand, der schon aufgegeben hatte. Wie jemand, der nicht die quirlige, lebensfrohe, im Regen tanzende Sakura war.
 

Sasuke lehnte sich neben sie und starrte an die Wand ihm gegenüber. Es war… kompliziert.
 

„Aber… irgendwo sind es immer noch meine Eltern und ich hasse sie. Dumm, oder? Eigentlich sollten sie mir am Arsch vorbeigehen, schließlich habe ich sie nie kennen gelernt und Kakashi, Jiraiya und Tsunade sind mehr meine Eltern als sie, aber… ich hasse sie dennoch dafür, dass sie mich allein gelassen haben. Und ich wünschte, sie würden hier sein, damit ich sie lieben könnte.“ Sie lachte auf. „Das ist so albern! Ich mein… sie… ich…“ Sie strich sich mit dem Handrücken ihrer freien Hand über die Augen und blinzelte stark. „Diese Höhle erinnert mich an sie. Ich weiß nicht, ob die beiden überhaupt von ihrer Existenz gewusst haben, aber ich fühle mich hier meinen Eltern näher als irgendwo anders.“ Dann schien ihr aufzufallen, dass er die ganze Zeit geschwiegen hatte, es machte sie scheinbar unruhig.

„Ich… tut mir leid, dass ich dich damit zuschwafle… es war einfach…“ Sakura stockte. „Ich denke einfach… dass du nicht zu denen gehörst, die das jetzt im ganzen Dorf ausbreiten. So sehr ich es hier liebe, manchmal wünschte ich, ich könnte die Anonymität der Großstadt genießen. Du kannst heulend durch die Straßen laufen, und niemanden kümmert es, weil jeder denkt, ein anderer wird schon helfen. Hier wirst du mit Taschentüchern bombardiert.“

Sie schien zumindest ihren Humor wieder gewonnen zu haben – wenn auch mit etwas Schwärze getränkt –, aber Sasuke musterte sie immer noch irgendwie… besorgt.
 

„Manchmal fühlt man sich in der Großstadt sehr allein“, sagte er irgendwann mit seiner rauen Stimme. „Man kommt sich vor wie ein Sandkorn in der Wüste. Unwichtig. Einsam.“
 

Plötzlich spürte er ihren Arm um seinen Körper, ihre Haare am Hals, ihren Duft in der Nase. Sie umarmte ihn, federleicht und doch so bedeutend. Ihre andere Hand hatte seine umfasst, und ließ ihn sich komplett fühlen. Einfach nur vollständig.

„Ich hab dich so vermisst, Sasuke-kun. Warum bist du nicht früher aufgetaucht?“ Es klang wie eine Anklage, aber er verstand sie richtig. Er hatte sie auch vermisst, sie hatte gefehlt in seinem Leben. Absurd wie es klang.

Er seufzte, während er sie ein wenig enger an sich selbst drückte. Hier, in diesem Moment konnte er nicht daran denken, dass er mitten ins Verderben raste.
 

Gefühle machen schwach, Sasuke. Itachi hat das verstanden, wann bist du dran?
 

Ihr Vater wurde in seinem Büro gefunden. Es… er hat eine Kopfverletzung und ist verblutet. Alles sieht nach einem Unfall aus, Uchiha-san.
 

Aber Hass ist nicht das schlimmste, otouto. Solange du mich hasst, weiß ich, dass du mich noch liebst.
 

„Oh verdammter Scheißdreck!“
 

Sasuke wurde aus seinen Erinnerungen geschleudert, weil Sakura panisch auf seine Armbanduhr starrte. „Wir kommen zu spät! Es ist schon zehn vor acht! Bis zum Darcy-See schaffen wir das nie!“ Nach diesem – leicht panischen – Ausruf zerrte sie ihn mit aus der Hölle, und Sasuke nahm kurz war, dass die Sonne nun komplett untergegangen war. An ihrer Stelle war der strahlende Halbmond erschienen, der sanftes Licht auf sie warf, während sie rannten, Sakura wieder seine Hand fassend. Kleine Wölkchen aus heißem Atem in der kalten Novembernacht hingen in der Luft, aber Sasuke und Sakura waren still. Alles war gesagt.
 

°°°
 

„Mann, da seid ihr ja endlich! Sogar ich bin schon hier, echt jetzt!“

Narutos Begrüßung war freundlich wie eh und je, während er bockig auf einem Felsen hockte und beleidigt in den Himmel starrte.
 

„S-sorry-… wir… ich hab-… die Zeit vergessen…“, keuchte Sakura. Jetzt wusste sie, warum sie sich so sehr gefreut hatte, endlich nicht mehr zur Schule zu gehen: der elende Sportunterricht. Aber es war zumindest nett von Sasuke gewesen – dessen Atem natürlich noch absolut ruhig ging, wie konnte es anders sein – dass er sie nicht gehetzt hatte.
 

„Ts! Und da meckerst du mit mir, wenn ich zu spät komme?! Pah!“, grummelte Naruto, der miesepetrig den Weg entlangmarschierte. Sakura warf ihm nur einen belustigten Blick zu. „Das macht er immer so, wenn ich zu spät komme“, erklärte sie Sasuke. „Was ja NICHT SO OFT IST WIE BEI NARUTO, aber wenn, dann macht er draus den 3. Weltkrieg.“ Sasuke grinste nur leicht, während sie Dobe folgten.
 

Endlich am Darcy-See angekommen, wurde Naruto erst einmal von einer Welle Beschimpfungen empfangen.
 

„Mann, dass du auch immer zu spät kommen musst!“

„Usuratonkachi! Deinetwegen ist mir mopskalt!“

„Typisch Fuchs halt…“

„Ich hab Hunger!“

Naruto, eh schon mit den Nerven gespielt am Ende, flippte nun vollkommen aus:
 

„MANN, DAS WAR ICH NICHT!!!!! SAKURA IST ZU SPÄT GEKOMMEN!!!!!! ARGH!“
 

Sakura indes lachte sich zu Tode und wäre sie nicht an Sasuke gekettet gewesen, läge sie sicherlich schon auf dem kalten Boden.

Ihre Freunde zuckten daraufhin nur mit den Schultern.
 

„Ach so…“

„Ach, macht doch nix. Kitten ist halt ein bisschen zu spät gekommen… passiert jedem mal.“

„Was erwartet man schon von Stirni? Hinter dieser Breitstirn kann doch nur Luft sein!“
 

Plötzlich lachte Naruto auf. Es war ein Ritual geworden. „Hey Leute!“ Er begrüßte die Junges mit einem ‚coolen’ Handschlag, die Mädchen umarmte er. Sakura hatte sich auch wieder eingekriegt, hob allerdings nur die freie Hand zum Gruß. „Oh, bevor ich’s vergesse: Das ist Sasuke, der, der jetzt bei Jiraiya und Kakashi wohnt. Wir wurden-… aneinandergelegt, damit er nicht abhaut, wenn ich ihm das Dorf zeige.“ Sakura grinste schief. Zuerst traute sich anscheinend niemand etwas zu sagen, bis ein blondes Mädchen wie ein geölter Blitz auf Sasuke zuschoss, ihn plötzlich heftig umarmte und ihn dann anstrahlte: „Hey, ich bin Yamanaka Ino! Ich mag Ikebana, arbeite im Blumenladen meiner Eltern, bin Single und find dich scharf. Willst du mit mir gehen?“ Sasuke sah beunruhigt das Mädchen an. Gott, konnte die schnell reden. Und was sie da redete… unvermittelt dankte er Gott, dass er sich mit Sakura und Naruto bekannt gemacht hatte, und nicht als erstes auf diese Furie getroffen war. Er hörte ein sanftes, melodisches Lachen, dann stellte sich schon das nächste Mädchen vor: „Hyuga Hinata. Ich b-bin mit Naruto-kun zusammen, also nicht Single“, sie warf einen erheiterten Blick zu der Blonden, „und freu mich sehr, dich endlich kennen zu lernen. Naruto und Sakura haben schon total viel von dir erzählt.“ Ihr Lächeln war bezaubernd und er verstand, was Sakura und Naruto gemeint hatten, als sie von der jungen Hyuga erzählt hatten. Naruto hatte einen wirklich ausgezeichneten Geschmack… obwohl sie ihm persönlich vielleicht etwas zu sanft war.
 

Der Reihe nach stellten sich nun alle brav vor, die meisten lächelten, niemand umarmte ihn ein weiteres Mal, bis TenTen an die Reihe kam. An die Halb-Ainu erinnerte er sich noch, jetzt, mit dem Wissen um Sakuras Mutter, nur noch schärfer. Sie hatte schöne, braune Augen, und war hübsch, wenn auch nichts Besonderes, falls man von dem leicht europäischen Hauch absah. „Ich bin TenTen“, stellte sie sich schlicht vor, aber ihr Lächeln reichte, damit er wusste, dass sie auf ihn stand.

Als letztes war da ein Junge, in etwa so groß wie Sasuke selbst, der ihn mit einem wütenden Funkeln in seinen blassen Augen begrüßte. „Hyuga Neji, Cousin von Hinata.“ Feind von dir. Er hatte es nicht gesagt, aber Sasuke hatte genügend Leute, die ihn nicht ausstehen konnten, um zu erkennen, dass Neji definitiv dazugehörte.
 

„Kiba, gib mir den Ballon wieder her! Kiba! Kiba, du beschissenes Arschgesicht, komm SOFORT HER!!!!!!!“ Jetzt wusste Sasuke, warum er auf eine nähere Bekanntschaft zu Ino verzichtete. Mit diesem Stimmorgan könnte sie jede Oper allein singen. Kiba, ein Junge, der anscheinend nie ohne seinen Hund aus dem Haus ging – und auch nicht im Haus, wie Naruto ihm erklärt hatte – hatte sich den Luftballon geschnappt, den ein anderer Junge für sie gekauft hatte.
 

„Oh Mann, wie nervig…“, hörte Sasuke neben sich. Der Junge – „Shikamaru, ein Intelligenzviech, das mit mir studieren wird“ – stöhnte auf und zündete sich dann eine Zigarette an. Er schien den Blick von Sasuke gespürt zu haben, denn er murmelte: „Ich als angehender Medizinstudent sollte nicht rauchen, aber bei Ino bleibt mir nichts anderes übrig, echt jetzt. Stress pur, einfach nur nervig.“ Färbte denn wirklich bei jedem Naruto ab? „Wenn ich fertig mit studieren bin, werd ich erst mal was gegen ihre Stimme erfinden. Mendoukose.“ Sasukes Mund umspielte der Hauch eines Grinsens, als er die Genervtheit von diesem Shikamaru hörte.

„Hey, lass Ino in Ruhe, Shikamaru! Schließlich bist du’s doch, der auf sie steht“, mischte sich nun Sakura ein.

„Klar. Und morgen werd ich ’ne verdammte Meerjungfrau, stimmt’s, Kitten?“

Sakura seufzte. „Also wirklich, Shikamaru. Komm mit ihr zusammen, ich halt dieses Gequietsche und Rummgeflirte nicht mehr aus. Tu’s fürs Allgemeinwohl!“ Shikamaru stieß ein kurzes „Nervig!“ aus, dann ging er gemächlich zu Ino und drückte ihr einen Kuss auf den Mund.
 

„Zwei sind weg, bleiben noch zwei“, hörte er Sakura murmeln.

„Sakura, was hast du vor?“

„Nichts, Sasuke! Nur die Erhaltung meiner Nerven!“ Sie grinste spitzbübisch, schien ganz aufzublühen bei ihren Freunden.

„Na, wenn du’s sagst…“
 

°°°
 

Es war tatsächlich spät nach Mitternacht, als Sasuke mit Sakura am Handgelenk vor Kakashis Haus stand. Nachdem sie sich die Spätvorstellung irgendeines Actionstreifens angesehen hatten – Naruto hatte die Knutschvorstellung von Ino und Shikamaru interessanter gefunden – „Echt jetzt, hätt’ mich nicht gewundert, wenn ihr gleich da gevögelt hättet!“ – waren sie noch in irgendeine Kneipe gegangen, wo – wer hätte das gedacht – Naruto einen über den Durst getrunken hatte, und von Hinata und Neji zu Tsunade geschleppt werden musste.

Jetzt wollte Sasuke nur noch ins Bett und von bösen Machenschaften träumen. Oder sie wahrmachen.
 

„Eins… zwei… drei… JIRAIYA!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ Der alte Mann saß sofort senkrecht im Bett, die Augen weit aufgerissen, die Hand auf seinem Herz.

„W-was…? Sasuke! Sakura! Was macht ihr hier um… vier Uhr morgens???“

„Wir wollen die Schlüssel, Ero-sennin.“ Wie zum Beweis hob Sakura den Arm.

„Oh… da auf der Kommode-… und jetzt haut ab, bevor ich wach bin und euch Feuer unter’m Hintern mache!“
 

Nachdem Sakura ihm noch einmal spitzbübisch die Zunge rausgestreckt hatte, gingen sie gemächlich runter in die Diele.

Sasuke schloss die Handschellen auf und mit dem Klicken des geöffneten Schlosses kam die… Beklommenheit. Plötzlich konnten sie wieder so weit voneinander weg, wie sie wollten.

„Ich-… wir sehen uns dann morgen, ja? Tschüss, Sasuke.“

„Ja“, konnte er gerade noch sagen, dann war sie auch schon aus dem Haus geflitzt.
 

Das war das erste Mal gewesen, dass er Angst vor der Zukunft hatte. Zukunft ohne Sakura.
 

Ich habe mich in die farbenfrohe Welt verliebt. Was ist, wenn ich sie nicht mehr sehen kann?
 

Ich bin schwanger, Sasuke. Und… oh Gott, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wer der Vater ist. Ach scheiße – Sasuke, ohne dich schaff ich’s nicht. Meld dich, Temari.
 

Sasuke stöhnte auf und drehte sein Gesicht zur Wand. Temari war verdammt noch mal schwanger. Als hätte er nicht auch so genug Probleme!

Nun, zumindest würde es einen Uchiha als Vater haben. Fragte sich nur, ob Itachi oder Sasuke.
 

Verdammte Scheiße!
 


 


 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Muahahahahaha. Ich bin so was von böse. *evilgrinst*
 

Wollt ihr eigentlich ein Happy End oder ein trauriges, dramatisches Ende? Ich richte mich da ganz (oder auch nicht, haha) nach euch.
 

Und hiermit möchte ich mich erst mal entschuldigen (für die Verspätung des Kapitels) und bedanken für die wunderbaren jetzt schon 35 Kommentare! Dankedankedanke! Und natürlich danke für 74 Favos. Und die Bitte natürlich um mehr Meldungen, hier!
 

Alter, Mann! Alter Mann! Sonst schreib ich nicht weiter!!!!11 Echt jetzt1!!!
 

Haha. Nein, ich würde mich nur freuen, wenn ihr Reviews hinterlasst. Und natürlich schreib ich weiter^^ Wär ja echt bösartig von mir, wenn nicht - wie sollt ihr ohne meine geile Story weiterleben *ironisch grinst*
 

bells-chan (mit viel Ironie, Sarkasmus und als Entschuldigung dafür Lilien)



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2011-01-27T00:36:50+00:00 27.01.2011 01:36
AUS!
Das kann doch nicht wahr sein!
Das kannst du doch nicht machen!
Wieso gerade Temari!?
Hättest du nicht kp wen nehmen können?
*heul*
Ich hasse Temari
*schnief*

Ich fands klasse wie sich die beiden geöffnet haben
sehr sehr schön
ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll

Mach weiter so
bye L0VELY :D
Von:  SarahSunshine
2010-03-22T16:45:09+00:00 22.03.2010 17:45
Ino typisch Ino :D
Ich fand genial. Mal wieder so viel zu lachen.

Die Szene in der Höhle war sehr süß.
Ich fand es wirklich schön, wie sie sich einander geöffnet haben :3

Und das Ende mit der Schwangerschaft oha o.o
ich bin mal gespannt, was jetzt noch passieren wird.

auf zum nächsten
Von:  RosaLies
2009-02-22T21:34:04+00:00 22.02.2009 22:34
Wuhuu! Ein super tolles Kapitel!
Ich bin schon sooo gespannt wie es jetzt weitergeht und werde meine Neugier auch sogleich stillen!
Bis zum nächsten Kapitel! *g*
Von:  Sakura-Jeanne
2008-12-06T21:27:57+00:00 06.12.2008 22:27
hammer deine ff freue mich wenn es wieter geht
Von:  dannysahne
2008-11-25T12:39:34+00:00 25.11.2008 13:39
Tolle FF, schönes Kapi!
Bin gespannt wies weitergeht!
Schreib schnell weiter!

LG
Von:  XxGirlyxX
2008-11-15T10:58:51+00:00 15.11.2008 11:58
Das Kap wr einfach nur KLasse^^
Gott den schluss wo du geschrieben hast meinst du doch nicht im ernst oder?? DIe ist doch nicht schwanger?? und wenn doch, dann von Itachi!! Wehe von Sasuke!
Aber den Teil, mit Sasuke und Sakura, wo sie über ihre Vergangenheit gesprochen haben, fand ich einfach nur genial!
Mach schnell weiter
gglg
Von:  MaryV
2008-11-13T17:36:37+00:00 13.11.2008 18:36
Hey!
ich hab mich total über das neue kappi gefreut
ich bin wirklich total begeistert!
bitte schreib schnell weiter

Liebe Grüße

KakashiXSakura
Von:  MaryV
2008-11-13T17:34:38+00:00 13.11.2008 18:34
Hey!
ich hab mich total über das neue kappi gefreut
ich bin wirklich total begeistert!
bitte schreib schnell weiter

Liebe Grüße

KakashiXSakura
Von: abgemeldet
2008-11-13T13:13:53+00:00 13.11.2008 14:13
Das kapi is super!
freu mich schon aufs näcshte:)
Von:  fiZi
2008-11-12T21:59:57+00:00 12.11.2008 22:59
vielen dank für deine ENS, hab mich sehr gefreut zu sehen, dass es hier weiter geht :)
und ich wurde auch nicht enttäuscht. die handlung ist wirklich sehr fesselnd, und der cliffi voll fies.
und temari ist vielleicht schwanger von sasuke??? wtf?? hätte ich sasuke gar nicht zugetraut, krass Oo
sakuras vergangenheit war auch sehr interessant - bekommen wir noch ein paar infos über diese riesen-pleite ryozo? ist damals was zwischen ihm und saku gelaufen, oder war das eher einseitig?
ich wäre natürlich auch für ein happy end ;)
sasutema kann ich mir irgendwie so GAR nicht vorstellen, und ein großer neijisaku-fan bin ich auch nicht ^^
ich freu mich auf jeden fall schon auf das nächste kapi!
liebe grüße
anne


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