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Sehnsucht

Wenn man versucht etwas wieder zu bekommen
von

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Krankheit

Überraschter Besuch
 

Für einen Rückzieher war es bereits zu spät. Nur nach am Rande meines Wahrnehmungsvermögen registrierte ich einen lauten Krach außerhalb des Hauses, wahrscheinlich stritten sich Muta und Toto wie sooft, untypisch wäre es nicht. Doch momentan musste ich mich auf etwas anderes konzentrieren.

Die fremden Berührungen auf meiner Haut…

Der heiße Atem, der mir übers Gesicht streicht…

Und die ungewohnten Gefühle, die in mir tobten und danach schrieen, herausgelassen zu werden…

Ich bekam alles nur noch mit verschwommenem Blick mit. Ich glaubte zu spüren, dass der Baron an einem meiner Oberschenkel hoch strich, doch sicher war ich mir nicht mehr, ich fühlte mich, als hätte mir man Drogen verabreicht.

Ich starrte an die Decke des Raumes, während der Baron irgendetwas mit mir veranstaltete. Mir war auf einmal so warm, woher kam das bloß?

Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen, als würde mein Kreislauf zusammenklappen. Meine Gedanken wurden mit einem einzigen heftigen Hammerschlag unterbrochen. Der Baron ließ von mir ab, als er bemerkte, dass etwas in mir vorging. Ruhig, als wäre es das Normalste der Welt setzte er sich auf und strich mir eine meiner braunen Haarsträhnen aus dem Gesicht, die mir in die Augen gefallen war, als mein Kopf leblos zur Seite fiel.

Meine Wangen waren leicht gerötet. „Fieber.“, murmelte der Baron, erhob sich vollends. Vorsichtig legte er seine Arme unter meinen Körper und hob mich hoch, bettete mich sanft auf das Sofa. Anschießend warf er mir eine warme Wolldecke über den Körper, damit ich nicht fror. Davon überzeugt, dass mir nichts fehlte, ging er nach draußen zu Muta und Toto, die sich, wie ich es vorher vermutete, tatsächlich wieder um die Wette stritten.

Beide hielten jedoch sofort inne, als sie den Baron auf sich zukommen sahen. Sofort ließen sie voneinander ab, wandten sich der neuen Person zu. „Ihr seit alleine Baron?“, fragte Muta geradewegs hinaus. „Ja das bin ich.“, gab der Baron leise zurück, er sprach sehr bedacht. „Was ist mit Haru? Habt ihr euch nicht vertragen?“, warf Toto in den Raum.

„Doch haben wir, zu mindestens halbwegs. Haru hat Fieber, wie es aussieht Grippe.“, äußerte die Katzenpuppe. Verwundert hoben Toto und Muta jeweils eine Augenbraue. Kurz sahen sich beide an, ehe sie gleichzeitig „Grippe?“ sagten.

Da waren sie sich mal einer Meinung. „Ja, Grippe.“, gab der Baron auf ihre Frage wieder und war allmählich genervt. Es war heute einfach kein guter Tag gewesen, jetzt da Haru hier war, ausgerechnet noch in seiner Größe, häuften sich die Probleme, die der Baron so gut es ging aus seinen Gedanken verbannt hatte. Was machte er jetzt mit ihr?

Seufzend rieb er sich die Schläfen. „Haru schläft im Moment. Kommt wieder rein, seit aber bitte nicht allzu laut.“, sagte der Baron in gedämpften Tonfall. Die zwei Angesprochenen nickten einverstanden und zusammen kehrten sie ins Haus zurück, wo das Mädchen weiterhin ruhig schlief.

Stille herrschte zwischen den Dreien, die irgendwie unangenehm in der Luft hing. Sie saßen um das Sofa herum, auf dem Haru noch immer schlief. Der Baron hatte solange einen kalten nassen Lappen geholt und in auf ihre Stirn gelegt, um das Fieber zu senken.

Toto und Muta fragten sich im Stillen warum sie nichts von Harus Zustand bemerkt hatten, sie hatten schließlich noch mehr mit ihr zu tun, als der Baron in letzter Zeit. Seit sich der Baron und Haru getrennt hatten, war der Baron oft launisch gewesen oder still, als würde er irgendetwas bedauern.

Toto hatte sich um den Baron gekümmert, versucht ihn mit Gesprächen und Spaziergängen ab zu lenken, dass ging jedoch gründlich in die Hose, als sie bei einem ihrer Spaziergänge auf Haru trafen, diese bemerkte nichts davon, da sie mit ihrer besten Freundin Hiromi redete, doch der Baron verspannte sich sofort und eilte in eine andere Richtung, als würde er auf der Flucht sein.

Aber von dem was Toto von Muta hörte, fühlte Haru sich nicht besser, im Gegenteil. Haru hatte Muta ihre ganzen Sorgen aufgebürdet, bei dieser Last viel selbst Muta beinahe vom Hocker. Da war er doch einmal heil froh, nicht so viele Gefühle wie ein Mensch auf einmal fühlen zu könne. Haru tat ihm Leid, doch er konnte nichts tun.

Doch eines konnten sich beide Tiere nicht erklären. Warum war Haru plötzlich kleiner geworden? Dieses Phänomen gab es bis jetzt noch nie, egal wie lange die Katzenpuppe schon lebte.

Aber die viel wichtigere Frage war, konnte sie zu ihrer alten Größe zurückkommen? Was sollte schließlich ihre Mutter denken, wenn sie auf einmal für ihre Tochter Puppenklamotten kaufen sollte? Sie wäre bestimmt verstimmt darüber gewesen. Haru hätte außerdem nicht mehr zur Schule gehen können, für den Weg alleine würde sie schon ein paar Stunden brauchen, wenn sie nicht durchrannte. Ihre ganze bisherige Lebendigkeit würde sich ändern, aber darüber konnte man noch später reden.

Es wurde Tee getrunken, wie sooft bei dem Baron, der stets seine Spezialmischung benutzte. Haru rührte sich nicht ein einziges Mal, doch am späten Abend klopfte es plötzlich an der Tür des Barons, worüber dieser mehr als verwirrt war, schließlich hatte er momentan weder einen Fall zu bearbeiten noch erwartete er einen Gast.

Neugierig, aber auch ein wenig beunruhigt, trat er an die Tür und öffnete diese. Verwunderung trat in sein Gesicht, als er eine Katze vor seiner Tür sah, mit einem Brief im Arm. Höflich verneigte sich diese. „Ich erbitte Eure Aufmerksamkeit, Baron Humbert von Gikkingen. Ich bringe Kunde von unserem zukünftigen Katzenkönig Prinz Lune und seiner Verlobten Prinzessin Yuki. Es findet bald die Krönung unseres Prinzen statt und er lädt Sie herzlichst dazu ein, zu erscheinen. Es sind ebenfalls Einladungen an Herrn Muta, Herrn Toto und Lady Haru gerichtet.“, endete der Katzendiener und reichte dem Baron mehrere Umschläge.

„Vielen Dank.“, sprach der Baron zum Diener. „Wir werden selbstverständlich zur Krönung ihrer Majestät kommen.“ Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedete sich der Bote und verschwand in der Dunkelheit, der nächsten Straßenecke.

„Interessant.“, murmelte der Baron vor sich hin, während er zurück ins Haus ging. Muta und Toto musterten ihn fragend, ehe sie von ihm die Umschläge in die Hände gedrückt bekamen. Beide etwas überrascht, öffneten sie die Briefe und lasen sich das enthaltene Schreiben durch. „Ich? Zu einer Krönung? Das geht überhaupt nicht! Ich passe doch niemals in irgendeinen Anzug! Baron, sag bitte, dass du mich nicht mitnimmst!“, meckerte Muta bereits los, als er den Inhalt des Schreibens erfasst hatte.

„Nein, das geht nicht.“, wehrte Humbert ab. „Schließlich ist es die Krönung eines guten Freundes, dass heißt du kommst mit Muta.“, sagte er ruhig aber eindringlich zu dem Kater. Theatralisch seufzte Muta auf, darauf hatte er ja so gar keine Lust drauf. Er und Anzug! Wie dämlich sah das denn aus.

„Wie ich sehe hast du noch einen Umschlag, Baron.“, bemerkte Totos wachsames Vogelauge. „Ist der für Haru? Ist sie auch eingeladen?“ Bestätigend nickte der Baron. „Ja, aber wir müssen erst warten, bis sie wieder gesund ist, ehe wir ins Katzenkönigreich reisen können.“, gab der Baron zu bedenken. Bestätigend nickten die zwei anderen Tiere.

„Und was machen wir so lange mit ihr?“, fragte Muta nachdenklich. „Weder eine Freundin, noch ihre Mutter weiß wahrscheinlich, dass sie bei uns ist.“ „Gut, dass du mich daran erinnerst Muta.“, sagte der Baron und wandte sich an Toto. „Toto, tu mir bitte den Gefallen und bring einen Brief zu Harus Mutter. Wir lassen ihr ein Schreiben zukommen, worin steht, dass Haru vorerst bei Freunden übernachtet. Eine Telefonnummer habe ich auch rein geschrieben, über die wir Notfalls zu erreichen sind.“ Zustimmend nickte Toto. „Mach ich, soll ich sofort los?“ „Ja, dass wäre am Besten, es wird schließlich bereits dunkel, nicht das ihre Mutter sich jetzt schon sorgt.“

Nach diesen Worten erhoben sich der Baron und Toto. Der Baron holte aus seiner Schreibtischschublade einen kleinen Brief heraus und Band ihn um Totos Hals. „Sobald du ihn an der Türschwelle abgeladen hast, wird er wachsen.“, bemerkte Humbert, bevor Toto sich endgültig auf den Weg machte.

Während der Vogel die Nachricht überbrachte, sorgten der Baron und Muta für Haru, die sich im Fieberschlaf umgedreht hatte und nun mit dem Rücken zu ihnen lag. Da ihr der kalte Lappen von der Stirn gerutscht war, nahm der Baron ihn ihr weg, da der Lappen in ihrer momentanen Situation sowieso nur andauernd herunter rutschen würde.

Seufzend setzte er sich Muta gegenüber aufs andere Sofa. Nachdenklich nahm er sich seine Tasse Tee und rührte lustlos darin herum.

Dieses leichtsinnige Gör brachte ihn noch mal um den Verstand. Da nahm er absichtlich Abstand von ihr, damit sie ihn vergaß, da sie beide niemals hätten zusammen sein können und sie macht nichts anderes, als ihm hinterher zu laufen. Menschen und ihre komischen Eigenschaften.

Eine andere Wahl, als sie momentan bei sich auf zu nehmen, hatte er nicht. Schließlich wurde sie auch ins Königreich der Katzen eingeladen, sie musste mit. Bis dahin musste er ihr so gut es ging aus dem Weg gehen, es zu mindestens versuchen, er durfte ihr nicht noch mehr Hoffnungen machen, als er es eh schon getan hatte.

Muta sah den Baron neugierig von der Seite an. Die Katzenpuppe war nicht gerade für ihre aufschäumenden Gefühle bekannt, sondern eher für ihr resigniertes Verhalten. Doch heute, überhaupt das erste Mal, sah er Trauer in den grünen Jadeaugen der Katzenpuppe. Sollte sich der Baron etwa in Haru verliebt haben und sie umgekehrt genauso? Schnell verwarf er den Gedanken wieder. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, würde der Spaß und die Schwierigkeiten weiter gehen, dann hatten sie erst ihren Anfang genommen.

War das möglich?
 


 

Halli hallo^^

Auf eine nette Anfrage hin, habe ich mir die Mühe gemacht weiter zu schreiben^^

Entschuldigt, dass ich so lange nicht mehr weiter geschrieben habe, aber diese FF ist irgendwie auf Eis geraten, ich wusste nicht mehr wirklich was ich schreiben sollte und ich gebe es nur ungern zu, einige meiner anderen FF waren mir in dem Fall wichtiger, bitte nicht den Kopf dafür abreisen^^

Viel Spaß^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JuneValentine
2009-08-24T13:02:56+00:00 24.08.2009 15:02
Oh, die arme Haru ... gleich Fieber bekommen, und dann auch ncoh vorm Baron ... Wie sie schon dachte: Wie peinlich! XDD
*Scherz*
Man kann ja schließlich auch nichts dafür. Jedenfalls ist es toll, wie sich wieder auch am Anfang wieder Muta und Toto sich streiten .. XD
*Kann sich schon vorstellen, welche Beschimpfungen wieder aufkommen*
Mir gefiel im Film am besten "aufgeblasener Marshmallow!" XD

Naja, egal zurück zum Kapitel:
Es ist süß, wie Baron darüber nachdenkt ... und nachher noch Muta den einen Gedanken wegwirft .. XD

Im ganzen wieder ein tolles Kapitel~ ^^
Von: abgemeldet
2008-12-09T16:42:58+00:00 09.12.2008 17:42
Grade entdeckt und verschlungen - der Film ist einfach toll.
Bitte schreib weiter, man kann sich so gut hineinversetzen!
Von:  LammL
2008-11-22T15:45:25+00:00 22.11.2008 16:45
Jaaaa, danke dass du weiter geschrieben hast.
Arme Haru, hoffentlich wird sie schnell wieder gesund. Aber bei der Pflege ^^

Bitte schreib schnell weiter. Ich liebe deine FF ^.^


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