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Lost Memories

you are always by my side
von

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Kapitel 1:
 

Ich sehe das Auto auf mich zu kommen. Es scheint viel größer zu sein, als alle bisherigen Autos, die ich in meinem Leben schon gesehen habe. Übermächtig groß und unerbittlich kommt es auf mich zugefahren. Plötzlich läuft alles wie in Zeitlupe ab. Ich bleibe stocksteif stehen. Ich will schreien, doch mein Mund ist steif und bleibt geschlossen. Kein Ton entweicht meinen Lippen. Ich will wegrennen, doch irgendetwas hindert mich daran. Meine Beine sind auf einmal wie festgewachsen. Nur meine Augen werden immer größer. Ich reiße sie förmlich auf. Unbegreifen ist in ihnen zu erkennen. Und ich warte stumm und regungslos auf den kommenden Aufprall. Ich fühle, wie eine einsame Träne über meine Wange läuft. Ich spüre wie mein Herz hart gegen meine Rippen schlägt. Dann kommt der Aufprall. Heftiger als ich gedacht habe. Ich fliege durch die Luft. Meine Beine wurden mir weggerissen und mit dem Rücken knalle ich auf die Motorhaube. Es brennt. Alles scheint Flammen zu stehen und mich von Innen heraus aufzufressen. Die Luft wird aus meinen Lungen gepresst, durch den schieren Druck, den der Aufprall ausgelöst hatte. Ich spüre wie meine Hand aufreißt und Blut vermischt sich mit dem Regen. Es bannt sich seinen Weg über die Scheibe und tropft auf den Boden. Als ich mein Blut sehe, löst sich etwas in mir drin. Ich spüre, wie mein Kopf auf das Dach schlug. Blitze schießen vor meinen Augen hin und her. Die Welt um mich herum beginnt sich zu drehen. Erst nach wenigen Sekunden kommt der Schmerz. Qualvoll und unvorstellbar. Mein Kopf scheint zu explodieren. Es pocht und dröhnt in ihm und die Schmerzen sind unvorstellbar. Und endlich kann ich schreien.
 

Ich spüre eine Hand die mich niederdrückt. Ruckartig reiße ich die Augen auf und sehe mich hektisch um. Schwarze Punkte sind alles was ich sehe. Ich habe panische Angst. Der Traum hält mich noch immer gefangen. Mein Herz trommelt weiter heftig gegen meine Brust. Plötzlich fühle ich, wie weitere Hände nach mir greifen. Ich schrecke hoch und will sie beiseite schlagen, doch sie sind zu kräftig. Ich höre Stimmen, die schreien und es verursacht mir Kopfschmerzen. Nun bin ich es, der schreit. Teils noch wegen meinem Traum, doch ebenso vor Schmerzen. Mein Kopf dröhnt und ich sehe immer noch nicht klar. Alles ist verschwommen und ich spüre, wie die Panik in mir aufsteigt. Mein Magen zeiht sich vor Angst zusammen. Ich schreie immer weiter. Ich will und kann mich einfach nicht beruhigen. Adrenalin wird durch meinen Körper gepumpt. Mein Atem geht hektisch und stoßweise. Meine Brust hebt und senkt sich in viel zu kurzen Abständen, doch ich bemerke dies nicht. Panik. Ich bemerke Schatten, die neben mir stehen und mich weiter fest halten. Ich merke, dass irgendetwas in meinem Arm war und sehe an mir herab. Wütend registriere ich einen länglichen Gegenstand in einer meiner Venen und ich kann einfach nicht begreifen, wieso man mir so etwas angetan hatte. Verwirrung macht sich in mir breit. Und zusammen mit der unglaublichen Angst und der unlöschbaren Wut in mir, bekomme ich unglaubliche Kraft. Ich reiße die Kanüle aus meinem Arm. Blut läuft in einem schmalen Rinnsal an meinem Arm hinab. Doch es kümmert mich nicht. Ich will nur noch weglaufen. Eine Stimme brüllt weiter und so beginne ich, mich zu wehren. Mittlerweile kann ich einigermaßen sehen, doch alles dreht sich noch. Ich begreife nicht warum und schlage blindlings um mich. Plötzlich packen mich zwei Hände an der Schulter und versuchen mich herunter zu drücken. Mit einem Mal schießen schreckliche Schmerzen durch meinen Körper und bündeln sich in meinem Rücken und so schreie ich gequält auf. Mein Rücken scheint in Flammen zu stehen und ich sehe nur noch Rot. Niemand darf mir so wehtun. Wild entschlossen mir das nicht bieten zu lassen, hole ich aus und tretet meinem Peiniger mit voller Kraft in den Magen. Befriedigend höre ich ein lautes Keuchen und fast auf der Stelle lässt man mich los. Sofort springe ich auf die Beinen. Doch ich habe anscheinend meinen derzeitigen Zustand gewaltig unterschätzt. Meine Beine drohen unter mir nachzugeben. Sie scheinen aus Wackelpudding zu bestehen. Ich wanke nach hinten und spüre eine kalte Wand an meinem Rücken. Ich stützte mich schwer dagegen. Die Kühle vertreibt die Schmerzen in meinem Rücken etwas und lindert sie. Doch mein Kopf hämmert weiter und ich fasse mir an die Stirn. Erst jetzt wird mir bewusst, dass dort etwas Weiches ist und ich taste verwirrt weiter. Dann erkenne ich, dass man mir einen Verband um den Kopf gewickelt hatte. Ich sehe mich langsam um. Meine Augen nehmen erst jetzt war, dass ich mich in einem Krankenzimmer befinde. Ich sehe Ärzte, welche um mein Bett stehen und die es auch gewesen waren, welche versucht hatten, mich zu beruhigen. Doch ihre Stimmen verursachen mir immer noch Kopfschmerzen. Erneut schleicht sich die Angst in meine Gedanken und ich beginne haltlos zu zittern. Ich habe meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle und das steigert meine Furcht nur noch mehr. Meine Augen weiten sich. ,Ich will hier weg!‘ Dieser Gedanke brennt sich in meinem Gehirn weg. Panisch sehe ich mich nach einer geeigneten Fluchtmöglichkeit um. Die Ärzte kommen wie auf Kommando näher. In meinem panischem Zustand gleichen sie eher Monstern. Tränen treten mir in die Augen und ich zittere stärker. Ihre Worte, welche sie unaufhörlich von sich geben, erreichen mich gar nicht erst. Ich weiß, dass ich mich in einem Schock Zustand befinde, doch ich kann nichts daran ändern. Langsam und die Ärzte nicht aus den Augen lassend, schiebe ich mich an der Wand entlang. Es gibt nur einen Fluchtweg und das ist ausgerechnet die Tür, welche sich hinter der Schar von Ärzten befindet. Ich schlucke hart. Dann stolpere ich los. Ich spüre, wie jemand an meinem Nachthemd reißt, welches ich trage, doch er gleitet von dem Stoff ab, ohne mich zu fassen zu bekommen. Ein weiterer Arzt fasst mich am Arm, doch ich drehe mich blitzschnell um und beiße ihm einfach ins Handgelenk. Unerbittlich schließen sich meine Zähne um seinen Arm. Der Geschmack von Blut liegt nun auf meiner Zunge und schnell lasse ich von ihm ab. Ich muss mit einem Mal würgen, doch ich kämpfe mich weiter auf die Tür zu. Dann sticht mich plötzlich etwas in den Arm. Verwirrt halte ich inne und sehe an ihm herab. Der dritte Arzt hat mir eine Spritze in den Arm gestochen. Ich merke, wie meine Sicht wieder undeutlicher wird. Trotzdem torkle ich weiter. Strecke flehend meine Hand aus und schaffe es tatsächlich die Tür zu öffnen. Doch man hat mir anscheinend ein Beruhigungsmittel gespritzt, denn meine Beine werden von einer Sekunde auf die andere schwerer. Meine Augen ebenfalls und nur mit Mühe kann ich sie offen halten. Ich wanke aus dem Zimmer und stoße mit einer Person zusammen. Die Schmerzen, welche bei dem Aufeinandertreffen erneut in meinen Kopf schießen, nehme ich nur am Rande war. Das Beruhigungsmittel hat mich fest im Griff und die Wirklichkeit entgleitet mir immer mir. Eigentlich sollte ich mich ja davor fürchten, wieder einzuschlafen, doch ich sehne mich regelrecht danach. Die Panik erlischt und Ruhe ergreift Besitz von mir. Ich bemerke nur noch, dass mein Gegenüber blond- schwarze Haare hat und ein seltsames Tuch seine Nase verdeckt. Doch dann fallen mir die Augen erneut zu und ich breche zusammen. Das Letzte, was ich spüre, sind zwei starke Arme, die mich hochheben und wegtragen, dann versinke ich in einer unendlichen Schwärze.
 

„..nie wieder vorkommen!“ „Er hat Glück, dass er sich nicht selbst verletzt hat.“ Ich höre diese Worte und kann sie trotzdem niemandem zuordnen. Mein Kopf scheint immer noch kurz vor dem Explodieren zu stehen und ich lege eine Hand an meine Stirn. Ich kann ein schmerzhaftes Aufstöhnen nicht unterdrücken und bemerke, wie die Stimmen verstummen. Mühsam öffne ich meine Augen. Die Lieder fühlen sich noch so schwer an. ,Was ist passiert?‘, frage ich mich verwirrt. ,Wieso tun mir all meine Glieder weh.‘ Ich schließe die Augen kurz und öffne sie dann erneut. Jetzt ist es etwas besser. Die Sicht wird klarer. Gott sei Dank, denn ich hatte schon befürchtet, dass sie für immer so schlecht bleiben könnte. Das wäre nicht auszudenken gewesen. Immerhin brauche ich meine Augen ja schon noch ein Weilchen.
 

Ich richte mich auf und sehe mich um. Ich befinde mich immer noch in dem Krankenzimmer. Es ist ein kleines Zimmer mit weißen Wänden und nur einem Bett, in welchem ich liege. Rechts befinden sich die Tür und daneben ein kleines Badezimmer. Erst jetzt fällt mir auf, dass ich nicht alleine bin. Außer mir befinden sich noch drei weitere Personen in dem Raum. Zwei davon sitzen mit neugierigen Augen auf Stühlen neben meinem Bett, während der Dritte aufgedreht durch mein Zimmer läuft. Als er merkt, dass ich wach bin, bleibt er stehen. Ich sehe sie misstrauisch an. Nach der Erfahrung mit den Ärzten bleibe ich lieber vorsichtig. „Wer seit ihr und wo bin ich?“, frage ich misstrauisch. Ich kenne diese Leute nicht. Selbst wenn ich sie jemals in meinem Leben gesehen hätte, so würde ich mich garantiert an sie erinnern. Sie sehen einfach nur, seltsam aus. Ander kann man es nicht nennen. Einer von ihnen hat schwarze Haare und einen Piercing ziert seine Lippe. Seine Augen sind braun und betrachten mich neugierig. Er trägt eine schwarze Hose mit einer dunklen Jacke dazu. Neben ihm sitzt auf dem zweiten Stuhl ebenfalls ein Junge mit dunkelbraunen Haaren, welche aussehen, als hätte er in eine Steckdose gefasst. Er sieht noch am normalsten von den dreien aus. Der Junge, der durch mein Zimmer turnt hatte ebenfalls braune Haare, jedoch mit blonden Strähnen drinnen. Er ist nicht besonders groß, dies scheint ihn jedoch nicht besonders zu stören. Doch das verrückteste an den dreien ist: Sie alle haben ihre Augen stark geschminkt. Mit Kajal hatten sie sie schwarz umrandet. Der kleine Gummiball setzt gerade zu einer Antwort an, als ihm der Junge mit dem Piercing einen scharfen Blick zuwirft. Daraufhin schmollt der Kleine sichtlich beleidigt. Seine Unterlippe schiebt sich vor und er verschränkt trotzig die Arme vor der Brust. Der andere seufzt bloß. „Ich bin Aoi. Der Kleine dort ist Ruki und das ist Kai. Du bist hier im Krankenhaus in Tokyo.“, sagt er mit ruhiger und sichtlich gelassener Stimme. Er ist mir direkt sympathisch. Seine Stimme beruhigt mich etwas und ich lehne mich hinten an. „Du hattest einen Unfall. Wir haben dich hergebracht.“, fuhr Kai fort. Auch er klingt nett. Ich fühle mich auf der Stelle irgendwie sicherer. Der Kleine, Ruki, hat sich auch beruhigt und sitzt nun auf meinem Bettende. Mit besorgter Miene mustert er mich. „Du bist mal zwischendurch aufgewacht. Du warst irgendwie… panisch. Sie mussten dir irgend son Zeug spritzten, dann bist de wieder eingeschlafen!“, fährt Ruki für die Beiden anderen fort.
 

Kai seufzt nur tief und legt sich eine Hand über die Augen. Anscheinend hätte er mir das nicht so direkt ins Gesicht gesagt, doch nun war es nun mal, dank Ruki, geschehen. Aber ich mag die Offenheit des Kleinen und lächle ihn schwach an. Er erwidert es mit einem breiten Grinsen. „Wie heißt du eigentlich?“, fragt Aoi. Ich sehe ihn an. „Ich…“ Mühsam denke ich nach. Durchforste meinen Kopf nach meinem Namen, doch da ist nichts. Ich kniff die Augen zusammen und konzentriere mich stärker, doch er will mir nicht einfallen. Wie kann das sein? Ich kann doch nicht so einfach meinen eigenen Namen vergessen haben. Nach bestimmt zwei Minuten, in denen er mir nicht wieder eingefallen ist, werde ich nervös. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum, doch es nützt alles nicht. Ich runzle die Stirn. „Ich… weiß es nicht!“, sage ich. Panisch öffne ich meine Augen. Die drei sehen mich verständnislos an. Ruki hat seinen Kopf leicht zur Seite geneigt und betrachtet mich mit einem Blick, so als hätte ich, seiner Meinung nach, nicht mehr alle Tassen im Schrank. Und mir wird schlagartig bewusst, dass dies wahrscheinlich auch der Fall war. „Ich habe keine Ahnung.“ Ich fasse mir an den Kopf und umklammere ihn mit beiden Händen. Erneut fällt mir auf, dass ein Verband um meine Stirn geschlungen ist. Anscheinend war ich am Kopf verletzt worden bei diesem Unfall. Ich spüre, wie sich Hilflosigkeit in mir breit macht. Ich weiß nichts mehr und ich gerate in Panik. Ich erinnere mich nicht mehr an mein Leben, vor dem Unfall und das macht mir wahnsinnige Angst. Alles ist bloß schwarz und die Bilder entschwinden mir, bevor ich sie zu fassen kriege. Tränen treten in meine Augen und ich zittere. Meine Seelenspiegel sind weit aufgerissen und mein Herz hämmert laut. Plötzlich scheint der Verband meinen Kopf einzuengen. Ich zerre an ihm, aber er bewegt sich nicht. Ich will ihn mir vom Kopf reißen, doch er bleibt wo er ist. Ich schniefe laut auf. Tränen kullern mir über die Wangen. Plötzlich spüre ich zwei Hände auf meinen und sehe auf. Aoi hat sich vorgebeugt und seine Hände halten meine sanft, aber bestimmt fest. Ich sehe in seine dunkeln Augen und meine Angst lässt etwas nach. Immer weiter kullern Tränen meine Wangen hinab und lassen feuchte Spuren zurück. „Keine Sorge. Das kommt wieder!“, sagt der Junge bloß und lächelt mich voller Aufrichtigkeit an, sodass ich ihm nur glauben kann. Ich nicke langsam und lasse meine Hände sinken. Jedoch lasse ich ihn nicht aus den Augen. Zu groß ist meine Angst, dass er einfach verschwindet, wie meine Erinnerungen. Das auch er sich mit einem Mal auflöst und ich mich nicht an ihn erinnern kann. Plötzlich fällt mir ein, dass ich bestimmt eine Familie habe, die sich jetzt um mich sorgt und mich garantiert auch sucht. Und ich kann mich nicht Mal mehr an sie erinnern.
 

Mit einem Mal fühle ich mich alleine und beginne zu schluchzen. Als die ersten Tränen fließen, nimmt Aoi mich in den Arm. Sanft wiegt er mich hin und her und flüstert mir aufmunternde Worte ins Ohr. Ich höre sie nicht. Seine Stimme reicht mir auch ohne Worte. Ich lasse mich einfach nur von ihm trösten. Von einem Jungen, den ich vor zehn Minuten erst kennen gelernt habe und dem ich trotzdem blind vertraue. Ich spüre wie eine Hand mir über den Kopf streichelt und weiß instinktiv, dass sie von Ruki ist. Der Kleine schmiegt sich an meinen Rücken und ich zucke kurz zusammen. Entspanne mich jedoch schnell wieder. Er ist viel sanfter als der Arzt und ich spüre keine Schmerzen. Nur Ruhe und Gelassenheit. Vor lauter Weinen bin ich müde geworden und so fallen mir die Augen zu. Erneut schlafe ich ein. In den Armen von Aoi und umgeben von neuen Freunden. Ich habe keine Angst mehr vor dem Aufwachen.
 

Aoi merkt, wie sich der Fremde in seinen Armen entspannt und lächelt Kai leicht zu. Dieser stößt die Luft aus, die er unwillkürlich angehalten hatte und lehnt sich mit geschlossenen Augen zurück. Ruki hört währenddessen nicht auf dem Unbekanntem über die Haare zu streicheln und schmiegt sich weiterhin an diesen. Aoi dreht den Kopf leicht und sieht, dass der Junge eingeschlafen war. Er atmet ruhig und auf seinem Gesicht liegt ein friedlicher Ausdruck. Aoi sieht an seinem Arm hinab und bemerkt den Verband, wo die Kanüle vorher gelegen hatte. Die Ärzte hatten ihm erzählt, dass der Junge ausgerastet war und sie sich heraus gerissen hatte. Aoi streicht zärtlich über den Verband. Er kann sich nicht vorstellen, wie der Fremde sich gerade fühlen musste. Als er in die bedrückten Gesichter seiner Freunde blickt, weiß er, dass es ihnen nicht anders geht. „Ich wüsste nicht, wie ich das machen sollte!“, unterbricht Kai leise und mit belegter Stimme die drückende Stille. Aoi hebt den Kopf und sieht seinen Freund fragend an. Obwohl er ganz genau weiß, was dieser meint. „Nicht zu wissen, wer ich bin! Ich könnte so etwas nicht!“ Kai wendet den Kopf ab und sieht zur Tür. Ruki schweigt immer noch, doch Aoi sieht, wie sehr es den Kleinsten der Gruppe mitnimmt. Ruki zum Schweigen zu bringen war normalerweise schwerer als in der Schule in Mathe eine 1+ zu schreiben. Es war so gut wie unmöglich. Doch dieser Junge geht allen sehr nahe. Aoi schreckt aus seinen Gedanken hoch, als es leise an der Tür klopft.
 

„Hai?“ Ein Arzt tritt ein. Aoi sieht einen frischen Verband an dem Handgelenk. Er weiß, dass es der Arzt ist, denn der Fremde gebissen hatte. „Ist er aufgewacht?“, fragt der junge Mediziner, als er sieht, dass Aoi den Schlafenden im Arm hält. Aoi nickt bloß. „Er weiß nicht mehr, wer er ist!“, plappert Ruki dazwischen und seine Augen sehen den Arzt schuldzuweisend an. Dieser schluckt und tritt neben Aoi. Rasch misst er den Puls des Schlafenden. „Das war zu befürchten. Er hat eine schwere Gehirnerschütterung und ist nur knapp einem Schädelbasisbruch entgangen. Sein Langzeitgedächtnis ist bestimmt in Mittleidenschaft gezogen worden.“ Der Arzt bindet den Verband um den Kopf ab und entblößt eine riesige Beule. An der rechten Stirnhälfte befindet sich eine Platzwunde und die Haut darum herum ist blau gelb verfärbt. Mit geübtem Blick sieht sich der Arzt die Wunde an und wechselt dann sichtlich zufrieden den Verband. Aoi hielt den Fremden die ganze Zeit während der Untersuchung fest an sich gedrückt. Der Arzt tritt vom Bett zurück und verschränkt die Arme vor der Brust. „Die Platzwunde sieht gut aus. Es hat sich keine Infektion gebildet. Mit dem Gedächtnisverlust sieht es anders aus. Es könnte nur eine kurzfristige Folge des Unfalls sein. Jedoch ist nicht auszuschließen, dass es auch eine schwerwiegende Amnesie sein kann. Somit würde es Jahre dauern, seine Erinnerungen wieder zu erlangen. Wenn überhaupt.“ Daraufhin waren die drei Freunde erst einmal geschockt. „Heißt das, es könnte für immer so bleiben?“, fragt Kai ungläubig. Dem Sonnenschein der drei Freunde war das Lachen vergangen. Seine Augen weit geöffnet und sein Gesicht voller Ungläubigkeit, dass so etwas passieren kann. Aoi drückt den Fremden fester an sich und stiert nur in die Luft. Ruki sitzt mit hängendem Kopf da und traut sich kaum, etwas zu sagen. Der Arzt nickte bloß. Kai vergräbt das Gesicht in den Händen. „Aber was ist mit seiner Familie. Seinen Freunden. Wohin soll er den, wenn er nix mehr weiß?“, platzt es aus dem Energiebündel heraus. „Nun, wir behalten ihn noch zwei, vielleicht auch drei, Tage hier und wenn sich dann keiner nach ihm erkundigt hat…!“ Der Arzt ließ den Rest im Raum stehen.
 

Dann verabschiedet er sich höfflich und sagt, dass er sofort da sei, wenn sich etwas an dem Zustand des Patienten ändern sollte. Dann rauscht er davon. Ruki sieht Kai lange an. Ihm scheint etwas auf dem Herzen zu liegen, doch er will Kai allem Anschein nach zu nichts hetzten. Dafür ist dem Chaoten die Situation viel zu ernst. Aoi löst inzwischen sanft den Griff des Fremden von seinem Hemd und legt ihn bequemer in sein Bett. Lange betrachtet er das schlafende Gesicht. Dann scheint er einen Entschluss gefasst zu haben. Er hebt den Kopf. „Wenn sich niemand nach ihm erkundet, nehmen wir ihn mit zu uns!“, sagt er mit fester Stimme. Entschlossenheit liegt in seinen dunklen Augen. Kai sieht dies und nickt bloß. Ruki kann nicht mehr an sich halten. „Ich werde ihn wieder aufbauen!“, jubelt der Kleine und umarmt vor lauter Freude Aoi, der durch die Wucht des Kleinen beinahe mitsamt dem Stuhl umgekippt wäre. In letzter Sekunde kann er sein Gleichgewicht halten und Beide vor einer schmerzhaften Kollision mit dem Boden bewahren. „Ruki, sachte.“, beschwichtigt er seinen kleinen energiegeladenen Freund. Ruki nickt bloß heftig und grinst von einem Ohr zum Anderem, lässt Aoi aber trotzdem los. Sichtlich zufrieden setzt er sich neben den Fremden und starrt diesen gebannt an. Kai kann darüber nur grinsen. Ruki scheint nicht zu wissen, dass der Fremde sobald nicht aufwachen würde. Schließlich war einiges passiert und der Körper des Jungen braucht nun eine Erholung. Da fällt ihm plötzlich etwas ein. „Aber er hat keinen Namen!“, wirft Kai ein. Ruki überlegt kurz. „Uruha. Wir nennen ihn einfach Uruha!“
 


 

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So das wars erst mal wieda!!

Gomen, wenn fehler drin sind, aba normalerweise schreibe ich in der dritten Person, aba bei dieser ff musste ich in ICh-Form schreiben>.<

Hoffe es gefällt euch trotzdem



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lukairia
2008-09-28T12:56:11+00:00 28.09.2008 14:56
das Kapitel ist schön geworden
gefällt mir auch sehr gut
Fehler habe ich jetzt keine entdekt ^^
auch wenn würde es mich nicht stören
also schreib schnell weiter

lg YuYu
Von: abgemeldet
2008-09-25T09:14:17+00:00 25.09.2008 11:14
soooo...^^ endlich ist das kappi on. schön geworden. wirklich, mir gefällt es sehr gut.^^ aber warum kannst du nicht in der dritten person schreiben..? versteh ich nicht so ganz. würde doch auch passen. und dazwischen immer wieder kleine stücken aus den einzelnen sichtweisen. aber es ist deine geschichte und du musst wissen, wie du sie schreiben willst.^^ freu mich auf fortstetzungen! bis demnächst.^^*keks dalass*


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