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Allein unter Männern-Das totale Chaos?

Dysfictional Family
von

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Flashback Teil 25: Wie alles begann… Teil 8 – Gepräche über Gespräche

Bei Shin zu Hause war es dessen Vater, der David die Tür öffnete. „David was…“ „Darf ich ihn erst mal ins Bett bringen?“ „Natürlich!” David ging direkt auf Shin’s Zimmer. Er legte ihn auf dessen Bett ab. *Ruh dich aus mein Süßer. Ich will, dass du wieder gesund wirst, du hast viel durch gemacht und brauchst neue Kraft.* Leise schlich David wieder aus Shin’s Zimmer und ging nach unten. „Herr Baumann, bitte sorgen Sie dafür, dass Tim morgen zu Hause bleibt. Er sieht echt nicht gut aus. Irgendwie wächst ihm alles über den Kopf. Ich glaube, er wird krank.“ „Darüber wollte ich sowieso mal mit dir reden David. Komm bitte mit in die Küche.“ David folgte ihm widerwillig. Herr Baumann setzte Tee auf, dann stellte er die Tassen vor David und sich ab. „Also, was ist in letzter Zeit mit meinem Sohn los? Er benimmt sich so eigenartig. Das geht schon seit dem Sommer so. Hast du eine Ahnung, was in ihm vorgeht?“ David schluckte. Was sollte er Shin’s Vater denn sagen? „Nein!“ „Na los, komm schon. Mir kannst du es sagen.“ „Nein, es geht nicht!“, blockte David ab. „Warum denn nicht? Siehst du denn nicht, dass er sich total zurückgezogen hat? Ich weiß ja, dass er sehr schüchtern ist und nun mal diesen Japan-Tick hat, und dass er in der Schule deshalb nicht grad so beliebt ist – weshalb ich ja froh bin, dass er dich und Linke hat – aber er wird immer zurückhaltender. Mir sagt er gar nichts mehr. Das kann doch nicht alles nur damit zusammen hängen, dass er eine Schwester bekommt!“ Shin’s Vater war sichtlich besorgt, das merkte David. „Und jetzt läuft er auch noch in Mädchenklamotten rum – ich meine, es ist seine Sache, er muss damit klar kommen – aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass er nicht mehr mein Sohn ist, er ist wie ausgewechselt.“ *Wem, sagen Sie dass?*, dachte sich David. „Hat er dir denn wirklich nichts erzählt? Hast du wirklich keine Ahnung, was ihn bedrücken könnte?“ David schüttelte den Kopf. „Nein, und wenn, dann würde und könnte ich es Ihnen nicht sagen.“ Herr Baumann seufzte traurig. „Das habe ich mir gedacht. Okay, es ist schon okay. Daran merke ich, dass Tim sich immer auf dich verlassen kann. Aber David, bitte versprich mir eins: Wenn irgendetwas ist, etwas nicht stimmt, bitte behalte es nicht für dich. Sag es mir, sonst kann ich nicht aufhören, mir Sorgen zu machen.“ Hastig trank David seine Tasse aus und meinte dann: „Das werde ich, Herr Baumann, verlassen Sie sich darauf. Ich werde auf Tim Acht geben.“ „Danke!“ David verließ das Haus.

Es tat ihm weh, Herr Baumann nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Aber er konnte nicht, jedenfalls jetzt noch nicht. Er sah auf die Uhr, die Schule war seit paar Minuten aus. Da konnte er gleich heimgehen.

Bei sich zu Hause warf er sich auf sein Bett. Er musste über das nachdenken, was Shin und sein Vater zu ihm gesagt hatten. „David wieder da! David wieder da!“ Freudig kam sein kleiner Bruder Mark in sein Zimmer gehüpft. Dieser warf sich bei David aufs Bett und wollte kuscheln. „Nein Kleiner, nicht jetzt!“, entgegnete er lustlos. David schubste Mark von sich weg. Kein anderer außer Shin sollte ihn umarmen, bei jemand anderes fühlte er sich nicht wohl. „Will aber knuddeln!“, protestierte der 4-jährige. „Nein, und jetzt raus!“ Heulend rannte Mark raus. Auch David war zum Heulen. *Tim, du bist nicht der Einzige, der leidet. Ich könnte unter den ganzen Anforderungen an mich zerbrechen. Ständig wird von mir immer alles abverlangt, Höchstleistungen erwartet. Nur du hast mir Halt gegeben. Wärst du nicht gewesen, die Person, die mir mit seinem Lächeln jeden noch so grauen Tag erhellt hat, wüsste ich nicht, wo ich jetzt stehen würde. Du gabst mir – natürlich eher unbewusst – die Kraft, mit meiner Neigung zum männlichen Geschlecht fertig zu werden und dazu zu stehen. Wir beide haben uns gegenseitig etwas gegeben, was wir vorher nicht hatten. Und jetzt? Du wirst seit Monaten erpresst und ich habe nichts von deinem Leiden mitbekommen und das, obwohl ich dich liebe. Zwar habe ich gespürt, dass irgendetwas nicht stimmt, doch ich habe viel zu spät eingegriffen. Und meine Entscheidung hat dir noch mehr Leid zugefügt, weil ich dir eigendlich helfen wollte, um Juri von dir ab zu lenken, und jetzt willst du mir wieder helfen da raus zu kommen. Aber ich will nicht, dass du deinen Traum wegen mir aufgibst, dass wäre nicht fair. Ach Tim, was machen wir jetzt bloß? Was ist, wenn jemand hinter dein Geheimnis kommt? Bist du wirklich so stark, wie du dich mir gibst? Du bist doch viel zu zerbrechlich, um die Dämütigungen zu ertragen. Aber eins steht fest. Ich werde zu dir halten, komme was wolle. „Was ist los? Warum hast du Mark angeschrieen? Er wollte doch bloß mit dir huscheln.“ Seine ältere Schwester Dajana stand neben seinem Bett und hatte sich über ihn gebeugt. David reagierte nicht. „Hast du Liebeskummer?“, fragte sie. „Was?“ David erwachte aus seinen Gedanken. „Du weinst! Warum? Was bedrückt dich? Ist es wegen eines Jungen?“ Er strich sich übers Gesicht. Er hatte tatsächlich geweint ohne es zu merken. Dann nickte er zaghaft. „Hast du wieder einen Korb bekommen?“ Wieder nickte David bloß. „Ach Brüderchen, du findest schon noch den Richtigen. Jetzt verstehe ich, du würdest lieber mit dieser bestimmten Person kuscheln als mit deinem Bruder.“ „Ja!“, schluchzte David. „Er hat ja nicht mal was dagegen, wir umarmen und küssen uns manchmal, und dass ist auch voll schön, bloß hat diese Person jetzt große Schwierigkeiten und ich weiß nicht mehr weiter. Er bedeutet mir so viel! Ich will ihn nicht verlieren, bloß weil er für mich seinen Traum aufgibt, sich in eine meiner Angelegenheiten eingemischt hat, weil er mir helfen wollte und dann wahrscheinlich mit den Konsequenzen seines Entschlusses nicht fertig wird.“ Seine Schwester hörte ihm aufmerksam zu. Sie hatte sich zu ihm aufs Bett gesetzt und drückte David sachte an sich. „Das musst du mir genauer erklären, vielleicht kann ich dir ja helfen. Du kannst mir vertrauen.“ „Und warum solltest du? Sonst hattest du auch nie Interesse an meinen Schwulen-Geschichten.“ „Ja, aber du bist mein kleiner Brunder und für so etwas sind Geschwister doch da, oder?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2009-06-07T16:21:17+00:00 07.06.2009 18:21
Ohhhh....David macht sich ja richtig Sorgen!!!
Hoffentlich geht das alles wieder Bergauf!!!
Ein tolles Kappi!!!
LG


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