Epilog: Intermezzo
Danke für den Hinweis mit Uruhas überschneller Reaktion *lach* Ich werde es berücksichtigen und bei Gelegenheit und Bedarf überarbeiten ^^
Viel Spaß <3
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Etwa zwei Stunden später standen Reita, Ruki und Kai vor der Tür ihres Bandraums. Laut Aoi sollten er und Uruha jetzt erscheinen ... doch niemand war da.
„Und du hast die beiden gestern allein gelassen?“, fragte Ruki zum fünften Mal nach.
„Ja, doch ...“, murrte Reita und war sich der Schuld nicht bewusst, die der Sänger ihm da aufbrummen wollte. „Sie werden sich schon nicht die Köpfe eingeschlagen haben. Du hast doch eben mit Aoi telefoniert – und er hörte sich doch lebendig an, oder? Also lass mich in Ruhe!“
„Na na! Warum denn so aggressiv, Fighter?“ Kai hatte sich die Anekdote doch zu Herzen genommen, aber versucht daraus, einen Witz zu basteln. ‚Fighter’ hörte sich ja auch fast so an wie ‚Reita’ ... dachte er zumindest.
„Ich zeig dir gleich, wie viel Fighter noch in mir steckt, Kai.“ Reitas Augen funkelten bedrohlich und er hob die Faust, um einen gekonnten Schlag anzudeuten.
Dann schien Ruki einen Einfall zu haben. „Weiß Uruha davon?“
„Wovon?“, fragten Drummer und Bassist gleichsam irritiert. Wie sollten sie auch immer die Gedankengänge ihres Sängers verfolgen können?
„Dass du ihn beim Sex beobachtet hast“, antwortete Ruki geradeheraus. „Nach Sakumos Eingeständnis, dass er Aids hatte, hast du nichts mehr erzählt ... genau genommen ist das sogar sehr verdächtig, Reita.“ Der Kleinste kniff missbilligend die Augen zusammen. „Du hast doch nicht etwa nach Sakumos Ableben mit Uruha geschlafen, oder? Sei ehrlich, wir finden es eh heraus!“
„Also ... erst mal!“, hob der Bassist laut an mit einem leichten Rotton um die Nase. „Ja, Uruha weiß, dass ich zugesehen habe. Sakumo hatte es ihm gesagt. Und zweitens ...“
Ging in diesem Moment die Fahrstuhltür auf, aus der ein sich küssendes Pärchen stolperte, das noch von seltsamen Blicken aus dem Fahrstuhl verfolgt wurde, bis sich die Türen wieder schlossen.
Uruha knallte gegen die nächste Wand und stöhnte leise auf, als Aoi nach seinen Handgelenken griff und sie über seinen Kopf hielt. Der Schwarzhaarige löste sich aus dem leidenschaftlichen Kuss und riss die Augen auf, um anscheinend wach zu werden. Doch er schloss sie ganz schnell wieder, als er den tosenden Sturm in Uruhas Augen erkannte.
„So war das nicht abgemacht“, flüsterte er und leckte sich über die Lippen.
Uruha drückte den Rücken durch und seufzte enttäuscht auf, als Aoi seine Hände immer noch nicht losließ. „Du hast gesagt, ich soll mich nicht mehr zurückhalten ...“
„Ja, das bezog sich aber auf den Punkt, wenn wir alleine sind.“
„Spielverderber.“ Der Dunkelblonde zog eine Schnute und drehte den Kopf beleidigt weg, grinste und räusperte sich hörbar. Aoi blickte in die gleiche Richtung und erstarrte unter den grinsenden Gesichtern ihrer beider Bandkollegen. Sogleich ließ er Uruhas Hände sinken und trat einen Schritt zurück.
„Hallo, ihr beiden!“ Kai lachte freudig auf. „Dann haben wir heute nicht mit Prügeleien zu rechnen, hoffe ich? Kommt rein, wir müssen proben.“ Er strahlte fast noch mehr als sonst.
„Also, alles überstanden?“, erkundigte sich Ruki bei Aoi, der nur tonlos nickte. „Sieht man irgendwie“, fügte er mit einem Blick auf die verschränkten Hände der beiden Gitarristen hinzu.
„Hast du gut geschlafen?“, fragte Reita und lachte, als Uruha ihm die Zunge entgegenstreckte.
„Bis ich aufwachte, ganz herrlich“, antwortete er und ließ sich lächelnd von Aoi in den Probenraum ziehen.
Ruki und Reita starrten den beiden Männern hinterher, die im Raum sofort von Kai in die Arme gezogen wurden. Merkwürdig genug war es ja, jetzt anscheinend ein Pärchen in der Band zu haben. Der Kleinere schob die Hände in die Hosentaschen und legte den Kopf schräg. Doch dann war sein Hauptaugenmerk wieder auf Reita gelenkt.
„Du hast die Frage nicht beantwortet.“
„Welche?“
„Ob du was mit Uruha hattest.“
„Kommt ihr beiden jetzt rein! Wir wollen schnell sein, schließlich gibt es etwas zu feiern!“, rief Kai und schlug einen freudigen Alarm auf seinen Drums.
„Reita!“
„Du hast es gehört, Ruki, wir haben was zu feiern“, grinste der Bassist und schnappte sich die alte schwarz-weiße Bassgitarre, um darauf zu spielen.
„Leute! Reita ignoriert mich“, stürmte Ruki dann hinein und knallte die Tür zu. „Leute?“ Keiner reagierte. „Aoi?“ Keine Reaktion. „Uruha?” Auch der schien ganz versunken in seinem Einspielen zu sein. „Kai?“ Ein Schlag auf die Becken. „Rei-“
Er kam gar nicht dazu, den Namen ganz auszusprechen, da hob sein bester Freund den Kopf und grinste. „Komm, Ruki ... Wir wollen doch das Paar ausquetschen. Schwing dich hinters Mikro.“
Was ne Truppe ... Der Sänger schwang sich wie gewünscht hinters Mikro und lächelte sanft. „Hattest du nun was mit Uruha oder nicht?!“
Owari
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Sehr kurz, ich weiß. Ein kleines Intermezzo xD
Aber bevor ich es vergesse: Ich möchte mich ganz herzlich bei allen lieben Kommischreibern und auch Lesern bedanken, die mich die letzten Wochen unterstützt haben. Arigatou gozaimasu. *sich verbeug*
Auf Wunsch einiger Leser habe ich bereits eine Fortsetzung angefangen . Ich werde mich bemühen, euren Wünschen zu entsprechen und bin bisher noch für alles offen ^^
Nun eine kleine Probe zur Fortsetzung ‚Namenlose Freiheit’ (Arbeitstitel):
Noch schlimmer als die tiefste Finsternis erschien ihm jedoch, dass er die Umrisse von Gegenständen erkennen konnte. Niemand war hier gewesen, in den letzten zehn Jahren. Niemand hatte sich um ihr Versteck gekümmert. Und jetzt leuchtete nur das flackernde Licht der Taschenlampe, die langsam ihren Geist aufgab. Die Betten, die Regale, Tische und Stühle – alles stand noch so, wie damals ... doch etwas war anders. In der Ferne, hinten auf Sakumos Bett machte er zwei kleine Gestalten aus, nebeneinander liegend, die Hände auf den Rücken gefesselt, die Augen verbunden.
Er erkannte das Muttermal auf der Wange seines jüngsten Neffen.
Der Blonde hielt inne, als er in der Dunkelheit des Raumes leisen Atem hörte. Atem, der näher kam. Atem, der sich rasselnd in seinen Körper schlich, um ihn erzittern zu lassen. Er hörte das Atmen, das er schon vor Jahren hatte vergessen wollen.
„Du hast es wohl geschafft, was, Uruha?“, zischte die Person hinter ihm. „Dich hochzupoppen, bis du zu den großen Gitarristen Japans gehörtest ... Sakumo ist sicherlich stolz auf dich, oder was meinst du?“
Uruha trat zurück. Das Leder seiner Handschuhe knautschte, als er die Hände zu Fäusten ballte.
„Was denn? Willst du dich gar nicht rechtfertigen?“ Er schlich um den Größeren herum und sah zu ihm auf, boshaft, mächtig und größenwahnsinnig. „Ich habe dich gesehen ... du magst zwar für alle in Japan den liebenswerten Kerl spielen, der niemandem ein Haar krümmen kann, aber ich kenne dich.“
Er erschauderte unter den Worten, weil sie ihn verwirrten. Wie konnte er so von ihm denken?
„Vor mir brauchst du dich nicht zu verstellen ... ich weiß, wie verdorben und schlecht du wirklich bist. Wie schwarz dein Herz ist ... selbst Sakumo kann deine Weste noch heute nicht rein waschen ...“
„Uruha?“
Angesprochener blinzelte in das grelle Licht der neuen Taschenlampe. „Aoi, was machst du ...“ Uruha spürte den dumpfen Schmerz im Nacken und sank zu Boden. Er hörte, wie sein Freund, sein Geliebter ... sein Leben aufkeuchte und ebenso zu Boden ging. Und dann war alles schwarz. Und still.
Totenstill.
*smile* Also, bei Interesse, Kommi oder ENS schreiben und ich benachrichtige euch, sobald das erste Kapitel fertig ist ^^
Ich hab euch alle lieb! Danke! *knuddel*
Eure Himitsu
Zusatz: Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hab 'zu viel' dazugeschrieben ... hoffentlich klappts dieses Mal.