Zum Inhalt der Seite

Rasberries 'Captive soul'

Übersetzung der Original Story aus dem Amerikanischen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Davongekommen

Ich weiß, ich habe viel zu lange für das Kapi gebraucht. Dabei sind sie noch nicht mal überm Berg...
 

Davongekommen
 

Je näher Sesshomaru dem Bankettsaal kam, umso besorgter wurde er. Seine Schritte beschleunigten sich mit jedem Atemzug, den er nahm. Kougas Geruch vermischte sich mit dem von Rin. Der Wolf-Youkai hatte sie getragen. Rins Blutgeruch war stärker geworden, aber etwas anderes brachte ihn noch mehr aus der Fassung. Der Geruch von Schmerz und fortschreitender Panik mischte sich mit den Gerüchen der beiden. Kougas Emotionen steigerten sich zu Furcht. Rins Körper dagegen strahlte puren Schmerz aus.

Sesshomaru fing an zu rennen.

Er hielt vor dem Eingang zum Bankettsaal. Ohne sich lang damit aufzuhalten, die Glastüre aufzumachen, zog Sesshomaru Toukijin und schnitt ein perfektes X in das Glas. Dieses fiel in vier exakt gleichgroßen Dreiecken direkt vor seinen Füßen zu Boden. Schnell betrat er die Banketthalle. Seine Nasenflügel blähten sich bei der Intensität des Geruches. Sesshomaru schluckte das bedrückende Gefühl der Angst hinunter, dass ihn zu übermannen drohte und marschierte vorwärts, hin zu der weißen Tanzfläche, näher zu dem Geruch von Rin.

Eine laute Frauenstimme erklang durch den beinahe leeren Saal. "Sie verliert zu viel Blut, Kouga! Wo ist die Ambulanz? Sie verfällt in einen Schock!"

Er atmete gleichmäßig, zwang sein Herz dazu, langsamer zu schlagen, bevor es noch explodierte.

Hinter Tischen und Stühlen kam die weiße Tanzfläche in Sicht.

Zwei Gestalten kauerten in der Mitte, Kouga und Kougas Begleitung. Rin lag vor ihnen.

Kouga hatte sich nieder gehockt und beugte sich über Rin, ihre Wange in seine Hand gebettet. Er flüsterte ihr etwas zu. Kougas Begleitung kniete ebenfalls mit Rins Kopf in ihrem Schoß.

Ein größer werdende Pfütze Blut breitete sich um sie herum aus. Helles Rot bedeckte den elfenbeinfarbenen Boden.

Sesshomaru schob Toukijin in die Scheide während er sich näherte.

Nässe spritze unter seinen Stiefeln auf.

Er hielt einen halben Meter vor ihnen an.

Konga schaute zu ihm auf, sagte aber nichts, sein Ausdruck verriet hemmungslosen Kummer und die Furcht des Versagens.

Kougas Begleitung presste ein Tuch gegen Rins linke Seite. An den Rändern sah man, dass es einmal weiß gewesen war.

Genau in diesem Augenblick trafen Inuyasha und Kagome bei ihm ein.

Kagome schnappte nach Luft. Ihre eiligen Schritte kamen näher, bis sie sich bei Rins Kopf hinkniete. Sie streckte ihre zitternde Hand zu Rins Stirn aus, strich ihr sanft ein paar Haare zurück. "Rin?..."

Als er Rins blasses Gesicht betrachtete, öffneten sich die flatternden Lider. Ihr orientierungsloser Blick fing sich und blieb auf ihm hängen- sie hob langsam ihre linke Hand und langte nach ihm. Kleine, dunkelrote Tropfen perlten von ihrer Hand und dem Arm, spritzen leicht und formten kleine Wellen in der roten Lache.

Sesshomaru beugte sich an ihrer Seite auf ein Knie und ergriff ihre Hand. Sanft, aber mit gewissen Nachdruck, sagte er: "Rin. Ich bin hier."

Sie lächelte schwach. "Für immer."

Ihre Augen schlossen sich.

Ihre Hände entglitten seinem Griff.

Rins Herzschlag, einem verklingendem Donnern in seinen Ohren gleich, verlangsamte sich.

Kouga begann laut mit ihr zu reden, flehte sie an durchzuhalten.

Kagome schluchzte. "Schwester?"

Sesshomaru stand auf. "Geht zur Seite, ihr alle. Jetzt!"

Tenseiga pulsierte an seiner Seite. Sesshomaru zog das Schwert aus der Scheide.

Alle Drei schauten auf. Ihre Augen wanderten zu der Waffe in seiner Hand.

Kouga sprang auf, Tränen der Qual schimmerten in seinen versteinerten blauen Augen. Er stand beschützend über Rin, als der Wolf in erboster Besorgnis knurrte. "Was hast du vor zu tun, Hund? Ich werde nicht zulassen, dass du sie tötest!"

Sesshomaru starrte auf den Wolfyoukai. "Sie stirbt. Geh aus dem Weg! Sofort!"

Kagome kam zurück und zog Jessica mit sich. Beide Frauen schlichen davon und hielten ein paar Meter entfernt von den beiden Youkai.

Der Wolfprinz presste freche Worte vermischt mit reiner Seelenqual durch seine Zähne. "Bist du dabei, dein Werk zu vollenden? Deinen Meister los zu werden? Ist es das?"

Sesshomaru schluckte den überwältigenden Drang hinunter, den Wolf zu töten, dessen Blick den seinen festhielt. Zum ersten Mal seit beinahe fünfhundert Jahren sprach er zu seinem jüngeren Bruder. Ironischerweise war es ein Befehl. "Inuyasha. Halt ihn von Rin fern. JETZT!"

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Inuyasha stand da, seine Spannung steigerte sich noch durch das Durcheinander und die wachsende Besorgnis vor dem, was sich vor ihm offenbarte.

Das war sein Bruder, sein Bruder... kniend vor einer jungen, menschlichen Frau... sie berührend... er versuchte, es ihr bequemer zu machen.

Hatte sich die Welt auf den Kopf gestellt?

Er beobachtete wie Sesshomaru vor ihm stand und sein Schwert aus der Scheide zog.

Inuyasha kannte die Waffe, die Sesshomaru in seiner Hand hielt, aber die anderen nicht. Der Wolfprinz stand vor seinem Bruder, völlig in Rage versetzt durch seinen Beschützerinstinkt.

Zum ersten Mal seit fünfhundert Jahren hörte Inuyasha, wie Sesshomaru ihn direkt ansprach, ihn unglaublicherweise bat, etwas für ihn zu tun: Kouga fern zu halten.

Die Zeit wurde knapp.

Inuyasha rannte nach vorne, sprang über das sterbende Mädchen, sprang mit vorgestreckten Schultern als erstes direkt in den Wolfsprinzen hinein. Beide Männer stolperten einige Meter. Kouga richtete sich aber schnell wieder auf. Inuyasha packte den Wolfyoukai von hinten und hielt ihn zurück.

Kouga knurrte. "Er wird sie töten!"

Inuyasha hielt ihn fest. "NEIN, TUT ER NICHT! Er ist dabei, ihr zu helfen, sie zu heilen!"

Der Wolfyoukai hörte nicht gänzlich auf sich zu wehren, aber er beruhigte sich soweit, dass er in misstrausicher und angespannter Haltung verharrte und seinen Bruder anknurrte. "Ich schwöre dir, wenn du sie umbringst, werde ich dich zur Strecke bringen, Sesshomaru!"

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Nachdem sein Halbbruder den sich ständig einmischenden Wolf grob beiseite geschoben hatte, wandte Sesshomaru seine Aufmerksamkeit wieder direkt Rin zu.

Ihr Herz versiegte mit langsamen, verschwindendenden Schlägen.

Er hob Tenseiga über ihren Körper.

Kurz bevor ihr ermattendes Herz zum letzten Mal schlug, ließ Sesshomaru die Klinge in weitem Bogen herab sausen.

Die schimmernde Klinge zerfetzte die lauernden Vorboten des Todes und vereitelte damit ihren tödlichen Auftrag, die Seele seiner zukünftigen Frau an sich zu reißen, wenn ihre Lebenskraft die Ebene der Existenz verließ.

Rin musste nicht sterben.

Das Schwert würde ihre tödliche Wunde heilen. Das hoffte er zumindest.

Sesshomaru steckte Tenseiga zurück an seinen Platz in seinem Gürtel.

Er kniete sich nieder und wartete, beobachtete Rins Gesicht unverwandt.

Ihr Herzschlag wurde wieder stärker.

Vorsichtig hob er die Teile zerrissenen Stoffs an ihrer Seite hoch und schaute.

Die Wunde war verschwunden.

Er blickte zurück in ihr Gesicht, genau in dem Augenblick, als ihre braunen Augen sich langsam öffneten.

Rin atmete tief ein.

Ein paar Sekunden lang blickte sie nach oben. Ihr Kopf wandte sich ihm zu. Dieses geheimnisvolle Lächeln zierte ein weiteres Mal ihre rosafarbenen Lippen. "Ich liebe dich. Ich will nach Hause."

Er antwortete mit einem kurzen Nicken. "Ja, Rin."

Sanft nahm er Rin auf und drehte sich zu Kagome. "Kagome, wir würden gerne nach Hause gehen. Ich bitte dich um deine Hilfe."

Kagome, die ihn und ihre Schwester in fassungsloser Ehrfrucht anstarrte, schien nur teilweise zu begreifen, worum er sie bat.

Sie nickte nur einmal völlig benommen. "Sicherlich... äh... ja… ok… ich werde euch… beide heim bringen.“

Sesshomaru schritt in Richtung Ausgang mir Rin in seinen Armen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Inuyasha ließ den verblüfften Wolf los und ging hinüber zu Kagome, die ihre Aufmerksamkeit von dem weggehenden Paar ab und ihm zu wandte. "Kagome.. Ich weiß, das mag unwahrscheinlich klingen, aber… Sesshomaru ist mein Halbbruder."

Die junge Frau blinzelte. "Was?"

Bevor er noch irgendetwas sagen konnte, erklang das Heulen sich nährende Sirenen von draußen.

Inuyasha zog ein Gesicht. Es war seine Pficht, den örtlichen Gesetzesvertretern alles zu erklären

Er schritt näher. "Kagome, ich… ich würde gerne mit ihm reden."

Er fischte eine Visitenkarte aus seiner Innentasche und händigte sie ihr aus. "Hier, das ist meine Karte. Meine Telefonnummer steht drauf. Bitte… ruf mich an."

Kagome nickte kurz. Beide gingen, gemeinsam mit Kouga und Jessica im Schlepptau, müde in Richtung zu den hohen hölzernen Türen, die zu den Parkplätzen führten.

------------------------------------------------------------------------------

Nachdem sie den Wagen in der Auffahrt abgestellt hatte, drehte sich Kagome um, um auf den Rücksitz zu blicken. Verwundert schüttelte sie den Kopf. Rin hatte sich gegen Sesshomaru gelehnt und schien zu schlafen, geschützt durch sehr starke und beschützende Arme. Beide hatten sie sich, die Kleider zerrissen und blutgetränkt, aneinander gekuschelt, eingewickelt in eine Decke, die der Rettungssanitäter ihnen gegeben hatte.

Die Augen des Hundedämons waren geschlossen, aber er schien sich nur auszuruhen.

Sie flüsterte. "Hey....Sess."

Verklärte, bernsteinfarbene Augen öffneten sich langsam und betrachteten sie mit sonderbarer Ruhe.

Sesshomaru schaute hinüber zum Haus und stupste Rin an.

Rin wachte verschlafen auf. "Mmmmm?"

Seine Hand strich sanft über Rins Arm. "Rin, wir sind zuhause."

Kagome ergriff Rins Börse und die Schlüssel vom Vordersitz.

Sie gab sie ihrer langsam munter werdenden Schwester zurück.

Rin nahm beides mit einem müden Lächeln an. "Wir werden mein Auto morgen abholen. Kommst du vorbei uns abholen?"

"Klar doch.“, entgegnete Kagome mit einem kleinen Lächeln, "Ich werde so um zwei oder drei Uhr vorbei kommen."

Rin und Sesshomaru stiegen aus dem Auto.

Kagome beobachtete sie, bis sie das Haus betreten hatten.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Rin wollte die Treppe hinauf gehen, aber wieder wurde sie von Sesshomaru hochgehoben. Sie war so müde, protestierte aber trotzdem. "Sess, ich kann selbst gehen. Du musst mich nicht tragen."

Mit einem Anflug von Grinsen schüttelte er den Kopf, als er die Treppen hochschritt. "Sei nachsichtig mit mir."

Rin seufzte, zu matt, um weiter zu streiten.

Sesshomaru trug sie zum Badezimmer. "Wir müssen uns sauber machen."

Obwohl sie vollkommen erschöpft war, war ihr im Moment nicht nach einem heißen Bad zumute.

Als Sesshomaru sie bei der Wanne absetzte, hielten seine warmen Arme sie in einer geborgenen Umarmung fest. Seine Stimme wurde tiefer und erklang nahe an ihrem Ohr. "Ich gehe nach unten."

Sie stupste ihre Nase kurz gegen seine Schulter. "Okay."

Damit drehte er sich um und ging, die Badezimmertüre hinter sich zuziehend.

Rin begann die Wanne zu füllen.

Nach einem langen Bad, während dem sie mehrmals beinahe im Wasser eingeschlafen war, stieg sie aus der Wanne und trocknete ihre Haare mit dem Föhn vor dem Badezimmerspiegel.

Dann schaltete sie den Haartrockner wieder aus und genoss die Stille.

Rin verließ das Badezimmer und ging hinüber zu ihrem Schlafzimmer.

Das erste, was sie sah als sie eintrat, war Sesshomaru.

Er lag auf seiner rechten Seite im Bett und döste. Sein silberweißes Haar hing über die Kante und berührte den Boden. Sie lächelte, dachte zurück an seine Späße an diesem Morgen. Er hatte sich an seine Ankündigung gehalten mit ihr im Adamskostüm zu schlafen. Immerhin trug er noch eine graue Jogginghose.

Rin ging an ihren Schrank. Sie bemühte sich, ihn nicht zu wecken und öffnete langsam die Schublade, um einen Slip und ein weißes Nachthemd heraus zu ziehen.

Mit der Wäsche in der Hand drehte sie sich um, um auf den Mann in ihrem Bett zu blicken, und erwägte, ob sie sich vor dem schlafenden Dämon umziehen sollte.

Rin zuckte die Schultern, drehte sich wieder um, ließ ihr Handtuch auf den Boden fallen und begann sich anzuziehen.

Als sie fertig war, ging sie hinüber zu ihrer Seite des Bettes, schlug die Decke zurück und schlüpfte zwischen die Laken. Mit dem anderen Ende des Bettzeugs versuchte sie Sesshomaru ebenfalls zu bedecken, so dass sie beide gut zugedeckt lagen.

Für eine lange Zeit lag sie einfach nur da, betrachtete sein Gesicht und die Schatten der Lampe auf seinen Zügen.

Eine warme Hand glitt um ihre Taille und zog sie näher heran.

Sesshomaru murmelte im Halbschlaf. "Du solltest schlafen."

Rin rollte sich herum, sodass sie die Wärme seiner Brust an ihrem Rücken spürte. Er schmiegte sich eng an sie. Seine Nase berührte leicht die Haut in ihrem Nacken, bevor er ganz still wurde.

Die Gedanken verloren sich. Der Raum verschwand.

In ihrem Traum befand sie sich an einem sehr warmen und sicheren Ort, beschützt und geborgen, wo sie und Sesshomaru einander heimlich gehörten.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Er wachte auf, schreckte hoch aus einem Traum voller Angst. Sesshomaru richtete sich auf seinen Ellbogen auf. Sein Herz pochte schmerzhaft und kalter Schweiß tropfte von seiner Stirn. Er blickte herab, beruhigt, als er Rin erblickte, die neben ihm lag, unverletzt.

Sesshomaru erlaubte sich einen Anflug von Lächeln und entspannte, bestaunte die Gestalt, die direkt neben ihm lag.

Das gelbe Lampenlicht wurde ihr nicht gerecht. Sogar im Schlaf strahlte Rin ein inneres Leuchten aus, das niemals aufhörte ihn zu erstaunen. Es ging von ihrem Herzen aus. Er glaubte, dass es ihr Geist sein musste. Die nie gesehene Reinheit strahlte innerlich und äußerlich, verteilte sich in zarten Wellen und endete mit einem winzigen Glänzen auf ihrer Nase und den Lippen.

Rin war mehr als sie selbst jemals ahnte. Nun, er wusste, was sie war. Vielleicht würde es sich in der Zukunft heraus stellen, vielleicht auch nicht. Wenn dieser verborgene Schimmer sich nicht selbst manifestieren würde, dann würde er für immer sein Geheimnis bleiben.

Eine schlagartige Erinnerung durchzuckte seine sanften Gedanken und sein inneres Wahrnehmungsvermögen.

Sesshomaru bewegte seine zitternde Hand, um sich die Augen zu wischen und die Nasenwurzel zu reiben.

Die eisige Erinnerung eines kürzlichen Traumes zwang ihn in die gegenwärtige Realität zurück. Rins Körperwärme schütze ihn nicht davor zu frösteln. Es hatte ihn erschreckt. Er hatte nicht geträumt. Schlaf bereitete ihm eine tiefe Entspannung. Träume störten nie seine Ruhe, aber… diesmal… tat es einer.

Im Horroszenario seines Traumes war Rin fortgegangen, aber in einer Weise war sie es auch nicht. Ihr Körper blieb, aber ihre Seele hatte sich getrennt. Tenseiga konnte sie nicht mehr zurück bringen, denn es war nicht ihr Körper, der zugrunde ging. Es hatte ihn mehr schockiert als alles, was er je erlebt hatte.

Was dieser Albtraum bedeutete, wusste er nicht, aber er hoffte ernsthaft mit seiner ganzen Seele, dass es nur… ein Traum war… ein Geisterbild der Furcht… und nichts weiter.

Sesshomaru legte seine Hand ab, um auf das schlafende Mädchen neben sich zu sehen.

Ihr Körper, so voller Leben, atmete regelmäßig, kleine, süße Atemstöße ließen die Strähnen ihrer braunen Haare flattern, die über ihre Wangen lagen.

Ein schmerzhaftes Bedürfnis erfasste ihn, wie er es niemals zuvor erlebt hatte.

Ein Bedürfnis zu...

Er legte sich wieder so nahe wie möglich neben Rin, legte einen Arm um sie, und hielt sie so fest er nur konnte, ohne sie dabei zu wecken. Nicht einmal so… konnte es sein Zittern lindern.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Eine feste, innige Umarmung, beinahe erdrückend, erweckte sie.

Rin öffnete ihre Augen, um Sesshomarus Hand zu erkennen, die die ihre gegen ihre Brust drückte.

Er schlief nicht.

Sein sicherer Griff war erschüttert von einem leichten Beben, das sich zu einem gerade noch merkbaren Zittern abschwächte.

Ihr zukünftiger Mann zitterte.

Sie löste ihre linke Hand aus seinem festen Griff, fuhr hinüber und streichelte ganz sanft seine Wangen mit der Fingerspritze. "Sess.. was hast du?"

Zuerst sprach er nicht, sondern war erstarrt, als ob er gefangen sei… gefangen von Schwäche.

Sein Arm fasste sie enger, als sie ihre Nase an der Kurve seines Nackens barg. Sesshomarus Atem wärmte ihre Haut.

"Ich...."

"Ich... hab mich so gefürchtet."

"Ich habe dich letzte Nacht beinahe verloren... Du wurdest verletzt… das soll nie mehr geschehen…"

Rin wartete, dass er fortsetzte.

"Ich hatte einen Traum… du warst gegangen… dein Körper war da… aber du nicht. Es… es quälte mich."

Rins Herz tat weh. "Mir geht es gut, Sess. Alles hat sich zum Guten gewendet. Wir sind hier. Zusammen. Niemand kann uns das nehmen, das versprech ich."

"Rin... ich befürchte, das Schicksal wird uns das nicht erlauben. Ich habe so ein Gefühl. So eine Ahnung. Es wird mich nicht lassen. Ich befürchte…wir werden niemals…“

Sein verstummendes Flüstern über Prophezeiungen war unbegründet. Rin wusste das. Sie hatten den übelsten der Feinde besiegt. Da gab es keinen Grund für Angst.

Sie streichelte seinen Arm. "Was kann ich tun, Liebster?"

Seine Finger schoben leicht eine Strähne ihres Haares von ihrer Wange, streichelten ihre Haut mit einer einfachen Bewegung. "Ich fürchte, dass ich nie in der Lage sein werde… ausdrücken kann was ich… fühle, dass etwas passieren wird und wir niemals die Chance haben zu…“

Rin verstand, was Sesshomaru ihr versuchte zu sagen. "Sess...wir können nicht..."

"Ich weiß... wir müssen ja nicht...wir könnten einfach..."

Seine Hand bewegte sich unter der Decke. Ihre Wärme strich über ihre Hüfte. "...Würdest du mir erlauben, dich... einfach zu berühren?"

Rin drehte sich in seinen Armen und blickte auf niedergeschlagene Augen, die nicht die ihren suchten.

Mit einem beruhigenden Lächeln bedeckte sie seine Wange mit ihrer Handfläche. Sein Blick erhob sich um den ihren zu treffen.

Sie hob ihren Kopf und rieb die Nasen an seinem Kinn, bevor ihre Lippen seine berührten. "Wir können beide… gemeinsam… ausdrücken…was wir für einander empfinden."

Die Wärme seiner Lippen fand die ihren in einem langsamen, tiefen Kuss.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yukiko-Arakawa
2012-01-15T13:04:42+00:00 15.01.2012 14:04
Super kapitel^^
Von: abgemeldet
2010-12-23T14:08:30+00:00 23.12.2010 15:08
ich finde es wirklic schön wie die ff auf die serie abgestimmt ist...nur das sessylein für eine längere zeit weg ist und nicht inuyasha^^...

schön dass sich das geklärt hat...aber ich bin wirklich gespannt was noch passiert...den traum nehme ich nämlich nicht auf die leichte schulter...
Von: abgemeldet
2010-04-30T01:13:23+00:00 30.04.2010 03:13
wow tolles kapi da gehts ja heiß her in jeder hinsicht ^^
oh man ich hoffe doch unser guter sessy irrt sich ...
was da wohl noch alles auf die beiden zukommt
ich bin schon sehr gespannt und freu mich schon auf das nächste kapi
hau in die tasten ;)

lg
Saturia
Von:  Buffy12
2010-02-28T12:46:37+00:00 28.02.2010 13:46
dein kap
is super besonders hat mir das ende gefallen
ich freue mich schon drauf wie es weiter geht mit rin und sess
Von:  yokiko86
2010-02-28T12:35:10+00:00 28.02.2010 13:35
hallo,

das war so ein schönes Kapitel, ich frage mich jetzt nur noch
was für ein geheimnis Rin wohl verbirgt. Wird es noch lange dauern
bis der Fluch gebrochen wird. Und war es Kikyo die Sesshomaru
verflucht hat?

bye und alles gute yokiko



Zurück