Zum Inhalt der Seite

Feuerzauber

Eine Frau zwischen zwei Männern...Inu Yasha oder Sesshoumaru?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tiefste Verwirrung

Tiefste Verwirrung
 

Viel erfuhr Hi von ihrer Freundin Kari nicht mehr, denn sie musste extrem viel arbeiten. Die Zeit, die sie vertrödeln hatte, weil sie auf die Lieferung gewartet hatte, musste nun aufgeholt werden. Dazu kam noch, dass sie sich ihren Urlaub regelrecht erarbeiten musste. Sie durfte nur gehen, wenn sie ihre Aufgabe vollständig und fehlerfrei beendet hatte. Gerade die Tests waren umfangreich und zeitaufwändig, und so saß sie bis in die tiefe Nacht hinein in den Testlabors der großen Firma, bei der sie arbeitete. Spät abends traf sie sich mit Inu, meist um noch schnell in der Stadt etwas essen zugehen, bevor sie todmüde ins Bett fiel. Zeit für einen Plausch mit der Freundin blieb ihr dabei nicht mehr, und sie hatte das Gefühl, dass diese ihr das ziemlich übel nahm. Aber Hi konnte nicht anders, so lief es nun mal in ihrem Beruf. Sie war schon froh, den freudig herbeigesehnten Urlaub ergattert zu haben.
 

Als Kari auf all die vielen Mails nicht antwortete, die Hi ihr geschrieben hatte, nutzte sie Ruhe einer Mittagspause, um bei der Freundin anzurufen. Nach langem Klingeln wurde der Hörer endlich abgenommen und sie hörte die leicht verschnupfte Stimme ihrer Freundin. Sie musste wissen, wer anrief, die Nummer war auf dem Display bestimmt angezeigt worden. Hatte sie es darum so lange klingeln lassen? Wollte sie absolut nicht mit ihr reden?
 

„Hallo Kari, wie geht es dir denn? Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, hab doch schon so lange nichts mehr von dir gehört.“ Erst einmal herrschte Schweigen, und sie hörte nur die langsamen Atemzüge der jungen Frau. Diese saß zuhause auf ihrem großen Balkon unter einen tiefblauen Sonnenschirm und hatte gelesen. Als Lehrerin hatte sie viele, schöne Sommerwochen frei und genoss es, nicht wie ihre Freundin zur Arbeit gehen zu müssen. Lange hatte sie überlegt, ob die den Hörer abnehmen sollte.
 

„Kari? Was ist denn los?“ ,probierte es Hi noch einmal.

„Nichts ist los.“ Diesmal war deutlich zu hören, dass Kari nicht gerade erfreut war, von Hi zu hören. Die knibbelte nervös an ihren Fingern herum, konnte es nicht fassen, dass sich die gute Beziehung zu ihrer Freundin anscheinend in Luft aufgelöst hatte. Wieder einmal…es war nicht die erste Frau, die sich absolut abrupt von ihr abwandte. Dabei wusste sie nun wirklich nicht, was sie verbrochen haben könnte. Und sie hatte sich doch noch geschworen, sich nicht mehr auf eine Frau einzulassen. Und doch war sie sogar wegen ihr in diese Stadt gezogen. Hi seufzte. Das konnte doch nicht wahr sein.
 

„Kari, was hast du denn? Was hab ich dir denn getan?“

„Ach, nichts.“, kam es wirsch zurück.

„Hast du denn Ärger zuhause, dass du so angefressen bist?“ So schnell wollte Hi nicht aufgeben. Mit dieser Frau hatte sie schon über ein Jahr verbracht, da ließ sie sich nicht von ein paar barschen Worten abschrecken.

„Kouga hatte angerufen – auf meinem Handy! Und Banko ging ran!“ Anscheinend hatte Kari sich doch ein Herz gefasst, ihr von ihrem häuslichen Ärger zu erzählen. Hi lachte erleichtert auf. Auch konnte sie sich zu gut vorstellen, wie der durchaus eifersüchtige Banko sich wohl aufgeführt haben musste. Wie lange das wohl schon her war?

"Na, da muss er Kouga aber ganz schön fertig gemacht haben. Um was ging es denn?“

„Ach nichts.“ Wieder blockte die Freundin ab. Aber Hi ließ nicht locker.

„ Was ist denn jetzt eigentlich los mit diesem Kouga? Hattest du was mit ihm vor?"

Und prompt kam eine Reaktion, äußerst heftig sogar. Hi erschien es, als ob ein heftiger Wind durch den Telefonhöher blies. Da hatte sie also den wunden Punkt getroffen.
 

„Wofür hältst du mich? Natürlich nicht. Ich meine, ich würde gern mal Wölfe beobachten gehen, aber mit ihm allein? Und übers Wochenende? Keine Chance! Na, er hat mir ja schon eine Mail geschrieben, die ich einfach gelöscht habe…und dann hat er angerufen…und leider ging Banko ran. Na ja, seitdem hat er sich aber nicht mehr gemeldet!“ Hi war ein wenig verwirrt von der Schilderung, konnte aber doch nachvollziehen, um was es wohl ging.

"Na, das wundert mich nicht. Er wird ein geplatztes Trommelfell haben, weil ihn Banko so angebrüllt hat." Sie schmunzelte bei der Vorstellung, wie Banko wohl mit dem Wildhüter umgesprungen war. Wenn er mal in Fahrt war, war er nicht sehr zimperlich.

"Wirst du dich wieder bei Kouga melden? Willst du noch Wölfe beobachten? Oder war dir das genug Krach deswegen?“ Anscheinend hatte Kari ihre Ablehnung ein wenig überwunden, immerhin ging sie auf die Fragen ihrer Freundin ein.

„Na, so schlimm war es dann auch nicht, immerhin ist Banko nicht gleich losgestürmt und hat Kouga gemeuchelt…er hat ihn nur am Telefon auf eine Größe von einem Zentimeter mit Hut zusammengestaucht.“ Kari wiegelte ab, dabei schloss Hi, dass ihr Leben gewaltige in Schieflage gekommen war. Warum spielte sie das so herunter? Wollte sie nicht mit ihr drüber reden? Oder verschloss sie die Augen vor der Erkenntnis, dass ihre Beziehung einen tiefen Sprung hatte?

Vorsichtig fühlte Hi vor.

„Wie kommen denn du und Banko miteinander klar?"

„Wir? Miteinander? Ach, einfach wunderbar…solange sonst niemand da ist. Keine Probleme weit und breit. Na ja, wie auch immer…ich werd den guten Kouga anrufen, und mich entschuldigen. Soll ich Banko davon erzählen? Das letzte Mal, als ich was von ihm verbergen wollte, ging das gehörig nach hinten los!“

"Solange du kein Treffen mit ihm ausmachst, wird das ja wohl ok gehen, oder? Es ist doch auch wichtig, dass man den Scherbenhaufen, den man hinterlassen hat, wieder aufräumt. Ihr habt wohl beide ganz schön ausgeteilt in letzter Zeit...und da trifft es auch durchaus Unschuldige…“ Sie ließ ihre Andeutung im Raum stehen und wartete ab, wie Kari reagieren würde.

Kari wusste sehr genau, worauf ihre Freundin nun anspielte. Seit dem Beginn dieses Telefonats wartete sie gereizt darauf. Sie hasste das. Unsicher rutschte sie auf ihrem Sessel hin und her. Wie sollte sie ihr ansonsten doch untypisches Verhalten nur erklären?

„Du meinst also, es gibt noch mehr, bei denen ich mich entschuldigen müsste?“ Kari beschloss, dass Dummstellen vorerst mal das Beste war. Sie war ja schließlich blond, nicht? Warum nicht auch Vorteile daraus ziehen?

"Ach, das ist eh schon zu spät. Er ist weg, auf nimmer Wiedersehen...." Hi schaute verloren über die sonnenbeschienen Dächer der Firmengebäude in der Umgebung. Sie war deswegen eine ganze Weile auch sehr sauer auf ihre Freundin gewesen. Ihr Verhalten hatte immerhin dazu geführt, dass Sesshoumaru so schnell aufgebrochen war. Aber ihre Wut hatte sich längst wieder gelegt.

Kari wusste nicht, was sie angesichts der Enttäuschung und dem unterdrückten Ärger, den sie aus den Worten ihrer Freundin heraushörte, tun sollte. Sie zog die Beine auf ihrem Korbstuhl an, schlang die Arme herum, legte den Kopf auf die Knie und meinte nur leise und kaum hörbar: „Es tut mir leid!“

"Na ja, es ist nun schon passiert. Aber trotzdem danke. Ich verstehe ja, wenn du sauer bist, weil alles bei dir drunter und drüber geht und es dir einfach zu viel wird. Aber bedenke, was du anderen Menschen damit antun kannst, wenn du über sie herfällst. Mach mich fertig, ich weiß woher es kommt und wie es gemeint ist. Aber nicht..." sie verstummte. Ihr stand immer noch das Bild vor Augen, wie Sesshoumaru nach dem Wortwechsel aufgestanden und verschwunden war. Nur sie wusste, was die ungerechten Vorwürfe in ihm verursacht hatten.
 

Kari riss unwillig den Kopf hoch. Ja, war ja klar, dass Hi diesen Kerl wieder schützen würde. Hatte sie überhaupt etwas anderes erwartet? So schlimm war es dann auch wieder nicht gewesen, und außerdem hatte er ja angefangen, von wegen Beziehung ‚beleben’.

Kari stand auf, klemmte den Hörer hinters Ohr, nahm ihr leeres Glas vom Tisch und ging Richtung Küche. Sie wollte raus aus dem Gespräch, ihr ging die Beweihräucherung dieses Typs gewaltig auf die Nerven. Sie hasste diesen Kerl, und Hi ging ihr nur noch auf den Geist. Also schwieg sie eisern. Sollte Hi doch zappeln.
 

Und Hi lauschte vergebens, ob ihre Freundin noch etwas zu dem Thema sagen würde. Es schien Kari überhaupt nichts auszumachen, dass sie Sesshoumaru beleidigt hatte, im Gegenteil, sie machte einen genervten Eindruck, dass sie überhaupt darauf anspielte. Langsam kroch die Wut wieder in ihr hoch. Wie konnten nur alle so gleichgültig sein? Inu Yashas Worte gingen ihr durch den Kopf, die genau so unbeteiligt und abwehrend gewesen waren. Der Ärger schnürte ihr den Hals zu und sie begann mit gepresster Stimme ihrem Groll freien Lauf zu lassen.

"Ja, immer das Gleiche. Es wird getan, als ob nichts gewesen wäre, oder er wird es schon 'verdient' haben. Da trifft es doch eh keinen Unschuldigen...Wie kommt ihr denn alle zu diesen Behauptungen? Kennt ihr ihn? Weiß einer von euch, wie er eigentlich wirklich ist? Hat sich irgendjemand darum bemüht, das heraus zu finden? Nein, aber im Vorurteile in die Welt setzen seid ihr alle groß, darin ihn fertig zu machen, ihn abzukanzeln, zu ignorieren..."

Kari blieb stehen. Sie war nicht gewohnt, dass sie ihre Freundin so reden hörte. Ihre Augen verengten sich etwas.
 

„Kennst du ihn denn, Hi? Kennst du ihn nach ein paar lausigen Stunden? Weißt du was, ich hab gesagt, es tut mir leid, ja? Aber darauf hin bist du nur noch ärgerlicher geworden. Was erwartest du von mir? Soll ich loslaufen und ihn für dich suchen? Und weil wir gerade bei Fairness und so sind: ICH kann mich nicht daran erinnern, dass ICH auch nur ein einziges Mal gesagt hätte, er hätte was auch immer verdient. Und er war auch nicht gerade feinfühlig mit seinen Argumenten. Aber das ist dir ja wieder egal. Weißt du, ich kann auch nicht mehr sagen, als dass es mir leid tut, und wenn du nur angerufen hast, um seine angekratzte Ehre oder seinen verletzten Stolz zu retten, dann hast du das damit getan.“

Mit diesen Worten und bevor sie noch etwas sagte, dass ihr wirklich leid tat, knallte sie den Hörer auf, schaltete beim Vorbeigehen die Stereoanlage aus und marschierte in die Küche.
 

Hi hörte verblüfft das Freizeichen und legte den Hörer dann langsam auf. So, nun hatten sie sich auch noch wegen einem Kerl in die Haare gekriegt, der längst über alle Berge war. Warum hatte sie sich nur hinreißen lassen, ihn so vehement zu verteidigen? Hatte sie zu sehr darauf herumgeritten? Hatte Kari recht, dass sie zu sehr für ihn Partei ergriff? Wie kam sie nur dazu? Für einen hergelaufenen Kerl, der ihr nachts die Hucke vollgeheult hatte. Warum war sie nur so heftig geworden? Du meine Güte, die ganze Szene war so total überdreht. ‚Ich will hier weg, ich brauche Urlaub!‘, dachte sie nur noch.
 

Fairness! Ja, es war Inu Yasha, der immer nur meinte, Sesshoumaru habe eh alles verdient, was er abkriegt. Das hätte sie der Freundin nicht vorwerfen dürfen. Da war sie auf Inu sauer, nicht auf Kari.

Aber wütend auf sie war sie trotzdem. Sie grübelte. Warum waren beide so extrem gefühllos gegenüber Sesshoumaru? Woran lag das? Die waren doch sonst nicht so hart. Hatten sie vielleicht Vorurteile?

Konnte es sein, dass sie ihn mies behandelten, weil er so gut aussah? War jeder neidisch auf ihn, dachte, er habe ein leichtes Leben und bekommt alles geschenkt? Und darum wird auf ihm rumgehackt? Wahrscheinlich wäre Kari freundlicher zu ihm, wenn er hässlich wäre, oder behindert oder schwarz oder sonst was. Und dabei ist es nicht mal von Vorteil, so auszusehen. Ihr war noch zu gut in Erinnerung, was passiert war, als er auf die Strasse ging. Das konnte man nur noch als Spießrutenlaufen bezeichnen. Er wurde angestarrt, manche Frauen zeigten mit dem Finger auf ihn. Sie würde das keine 10 Minuten aushalten, und er muss das schon ein Leben lang erdulden…
 

‚Ja ja, der arme Schönling!‘, fuhr es ihr blitzartig durch den Kopf und sie fühlte sich dabei wie ertappt. Nein, jetzt war sie selbst schon der beste Beweis für solche Vorurteile.
 

Jetzt ist aber Schluss! Hi hatte genug. Sie hatte es mit der Freundin verschissen, womöglich war die Freundschaft wirklich am Ende. Und sie musste immerhin noch einen gemeinsamen Urlaub überstehen. Den wollte sie einfach ohne Streit und Ärger hinter sich bringen, und dazu musste sie aufhören, immer nur an den verdammten Kerl zu denken und ob auch alle gerecht zu ihm waren oder nicht. Er brachte nur böses Blut.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  YoukaiYuuki
2009-07-26T21:43:46+00:00 26.07.2009 23:43
AWWWW Klasse kappi!!!
Omg wie die beiden sich wegen sowas so in die Köppe kriegen!
Zickenterror XD
Mal sehen wies weiter geht mit den beiden, bin schon gespannt!
Schreb schnell weiter!

Von:  HiYasha
2009-07-26T11:37:22+00:00 26.07.2009 13:37
Oh, dann stell ich auch brav weiter on. Versprochen...und dankeschön
Von:  Parsaroth
2009-07-21T20:02:00+00:00 21.07.2009 22:02
Hui, endlich gings weiter!
Mich interessiert die Geschichte immernoch ziemlich. Daher bin ich auch gespannt, wann denn der gute Sesshoumaru wieder zum Vorschein kommen wird. Und dieses ganze Frauengeträller,.. scheint sich ja allmählich auch geklärt zu haben. Wie gesagt, ich lese die Geschichte nachwievor.
Und wünsche dir weitere Leser/Kommischreiber und einen angenehmen Abend. =)


Zurück