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Violence

Silent scream in the Dark -> Weblog schauen! / Überarbeitungsstatus siehe Chara-Besch.
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R u n

Run

Kapitel 7
 

Sakura hatte schon beim Aufwachen gespürt, dass dieser Tag schlimm werden würde.
 

Erst warf sie Hinata diese gemeine Dinge an den Kopf, legte sich unüberlegterweise mit Sasuke Uchiha an und dann, als grausamen Abschluss dieses Tages, hatte sie in der letzten Stunde auch noch Sport mit einem Lehrer namens Gai.
 

Was die ganze Sache noch schlechter machte, war die einheitliche Sportkleidung der Konoha High.

Denn die Schule nahm oftmals an Wettkämpfen, Veranstaltungen und Turnieren teil und legte deshalb auch viel Wert auf die äußerliche Wiedererkennung ihrer Schüler. Die Mädchen bekamen eng anliegende, schwarze Hosen und knappe T-Shirts in der selben Farbe und die Jungs trugen ebenfalls ganz in schwarz gehaltene Klamotten. Alles in allem sahen die Schüler eher düster aus, was bei einigen Personen verheerende Wirkung hatte, da sie sowieso schon alles andere als freundlich aussahen.
 

Doch das war nicht der Hauptgrund für Sakura Verzweiflung. Es war ihre Angst vor dem Unterricht selber. Sie konnte sich nicht einem Millimeter bewegen ohne Schmerzen zu empfinden und Bewegung war bei Sport Pflicht.

Sich zu weigern war auch keine Option, denn dann würde ihr Lehrer höchstwahrscheinlich bei ihr Zuhause anrufen oder ein Attest vom Arzt fordern. Weder das eine, noch das andere war für sie zu erfüllen. Es war eine Katastrophe. Ihr Vater wäre sicher nicht begeistert, wenn ihr Lehrer Zuhause anrufen würde. Und sie wusste genau, wenn ihr Vater schlechte Laune hatte, wäre sie die erste Person an die er es auslassen würde.

Also blieb ihr nur eine Möglichkeit- sie musste wohl oder übel teilnehmen. Auch wenn sich ihr schon bei dem Gedanken der Magen umdrehte.
 

Die gesamte Klasse machte sich vor Beginn der letzten beiden Stunden auf den Weg zur Turnhalle. Sie plapperten und scherzten fröhlich miteinander. Fast alle freuten sich schon auf den Sportunterricht, auch wenn ihr Lehrer wohl ziemlich sonderbar sein musste, von den Satzfetzen ausgehend, die Sakura so aufschnappte. Sie hörte irgendetwas von “... von wegen, Kraft der Jugend...” “Strampelanzug...” und “... kleines, grünes Männchen vom Mars...”

Auf all das konnte sie sich noch keinen Reim machen, aber sie würde es ja bald erfahren was ihre Klassenkameraden damit meinten. Sehr vertrauenserweckend hörten sich diese Worte allerdings nicht an, sodass ihr Unwohlsein sich nur noch verstärkte.

Sie ging bis dahin den anderen einfach hinterher und versuchte möglichst nicht aufzufallen. Noch immer spürte sie die Wut und den Hass ihrer Mitschüler die sich gegen sie richtete, wegen dem was sie Hinata angetan hatte. Es machte ihr nicht so viel aus, denn auch auf ihrer alten Schule war es so gewesen. Sie wollte es auch gar nicht anders. Oder besser gesagt, es ging nicht anders. Besser den Hass der anderen ertragen, als wenn jemand herausfand, was bei ihr Zuhause alles ablief.

Sie seufzte leise auf und stolperte plötzlich über einen hervorstehenden Stein auf dem Weg. Sakura strauchelte heftig, doch sie fiel zum Glück nicht hin. Dafür verursachten ihr die schnellen Verrenkungen, die sie vollführte um sich gerade zu halten, starke Schmerzen. Sie verzog automatisch das Gesicht und fasste sich an ihre pochende Seite. Trotz der Schmerzen lief sie weiter und versuchte nicht den Anschluss zu den Schülern zu verlieren. Zum Glück hatte niemand den Vorfall bemerkt, so dass sie unbehelligt ihren Weg fortsetzen konnte und von weiteren Spötteleien verschont blieb.
 

Nach wenigen Minuten kamen sie bei der großen Turnhalle an, die Sakura auch schon an ihrem ersten Tag von weitem gesehen hatte und gingen zu einer zweiflügligen Glastür die hineinführte.

Die Schüler ganz vorne drückten sie auf und hielten sie für ihren Hintermann auf. Als jedoch Sakura an die Reihe kam, wurde die Tür einfach losgelassen sodass sie sie erst wieder öffnen musste, bevor sie eintreten konnte. Wieder ein kleiner, aber dennoch verletzender Beweis dafür, dass die anderen sie ablehnten.
 

Sie trat ein und fand sich in einen kleinen Vorraum der Turnhalle wieder, von der die Umkleiden für die Mädchen, die Jungen und den Lehrer abzweigten. Ebenso wie eine breite Tür, die in die Halle selber führte.

Sakura folgte den Mädchen in die Umkleide und bemerkte zu ihrer großen Erleichterung, dass es für fast jedes Mädchen eine eigene kleine Kabine zum Umziehen gab.

Die anderen gingen jedoch meist paarweise in eine, sodass für Sakura sogar noch eine Einzelkabine ganz für sie alleine überblieb. Sie mochte nicht recht daran glauben, dass diese Fügung nur Zufall war, sondern eher, dass keines der anderen Mädchen sich mit ihr den Platz teilen wollte.

Der ganze Raum war schon von dem Kichern der Mädchen und ihrem lauten Gemurmel erfüllt und hätte einem leicht die Illusion geben können, dass alles sei perfekt. Für Sakura hingegen, bedeutete diese so offen zur Schau getragene Fröhlichkeit jedes Mal einen Stich ins Herz.
 

Erleichtert das sie mit keinem eine Kabine teilen musste, ging sie hinein und schloss sorgfältig hinter sich ab. Nicht das jemand noch auf die Idee kam und die Tür aufriss, wenn sie gerade halbnackt- und ihre Verletzungen dadurch ersichtlich waren. Es war sehr eng hier drin, doch für Sakura reichte es allemal.

Sie war die Enge schon seit ihrer Kindheit gewöhnt. Früher hatte ihr Vater sie zur Bestrafung öfters einmal für einige Stunden in die Vorratskammer gesperrt und die war viel kleiner als diese Umkleidekabine gewesen und zudem noch vollgestopft mit Lebensmitteln und sonstigen unwichtigen Dingen.

So schnell es ihr möglich war, zog sie sich um und stopfte ihre Uniform in die Schultasche. Diese ließ sie in der Kabine liegen und verließ sie schließlich zögernd. Sie hoffte inständig, dass ihre Sache am Ende der Sportstunde noch alle da sein würden und keiner auf die glorreiche Idee kam, ihre Kleidung zu verstecken.
 

Als Sakura die Kabine verließ und die Tür leise zudrückte, sah sie schon, wie die anderen Mädchen in Richtung Halle strebten. Das rosahaarige Mädchen schloss sich ihnen schweigend an und staunte nicht schlecht, als sie als letzte Schülerin den Raum betrat. Dieser Saal war fast doppelt so groß wie die Turnhalle in ihrer alten Schule. An den beiden kurzen Seiten der Halle hingen große Basketballkörbe und ließen Sakura frösteln. Ein riesiges, braunes Rolltor auf der gegenüberliegenden Seite, führte wohl zu den Lagerräumen für die Sportgeräte und anderen Übungssachen, die man für den Unterricht benötigte.
 

Dann fiel ihr Blick auf die Jungen, die schon in der Halle standen und auf ihren Lehrer und die Mädchen warteten. Ihre Augen wanderten sofort über die versammelte weibliche Schülerschar. Einige waren lüstern, andere abgestoßen und wieder andere einfach nur neugierig. Sakura wandte schnell den Blick ab und bemerkte so nicht, dass auch sie beobachtet wurde.
 

“Hallo meine Schüler mit der vitalen Kraft der Jugend!” ertönte plötzlich eine erfreute Stimme von der Seite und ließ fast alle Anwesenden genervt aufstöhnen. Sakura wandte ihren Kopf in die Richtung, aus der die Stimme kam und riss geschockt ihre Augen auf. Auf einmal verstand sie die merkwürdigen Bemerkungen ihrer Mitschüler. Der Mann, der gerade eben die Halle betreten hatte, sah selbst in ihren Augen merkwürdig aus. Sie konnte einfach nicht anders und starrte ihn verschreckt an.
 

Ihr Lehrer trug einen giftgrünen Ganzkörper-Strampelanzug. Seine schwarzen Haare glänzten, als hätte er sie mit Tonnen von Haargel eingeschmiert und dann zu dieser merkwürdigen Frisur geformt. Irgendwie erinnerte Sakura dieser eigenwillige Haarschnitt an einen Helm. Einen sehr stabilen, sehr festen Helm. Als sie dann in sein Gesicht blickte, dachte sie zuerst er hätte zwei Raupen über den Augen hängen, bis sie erkannte das es seine eigenen Augenbrauen waren. Und dieser `Marsmensch` wie ihn die anderen nannten, kam nun zu ihnen geschritten und lächelte breit.

Auch wenn sie alles andere als ein positiv denkender Mensch war, dieser Mann brachte selbst sie dazu eigenartige Metaphern für sein Aussehen zu suchen.

Sofort löste sich einer der Jungen aus der Gruppe und stürmte auf den Lehrer zu. “Sensei Gai, Sensei Gai!!” hörte Sakura ihn begeistert brüllen und sah nur noch, wie der Junge kurz vor seinem Lehrer stoppte und sich mehrfach verbeugte. Er hatte genau die selbe Frisur wie der merkwürdige Marsmensch und ebensolche dicken Augenbrauen. Vielleicht sind sie verwandt, überlegte Sakura.

Hoffentlich, ansonsten wäre diese Inbrunst füreinander und diese äußerliche Ähnlichkeit mehr als unheimlich.

“Ach Lee, mein jugendlicher Schüler. Zeige die Kraft deiner Jugend und schäme dich nicht dafür!” Der Marsmansch grinste breit, hob seinen Arm und zeigte seinen hochgereckten Daum. In seinen Augen glitzerten Tränen und als der Junge namens Lee seinen Kopf hob sah Sakura auch in seinen Augen Tränen.

Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf.
 

Diese offene Heiterkeit fand Sakura abstoßend. So viele Gefühle verängstigten sie einfach. Ohne darüber nachzudenken trat sie einige Schritte zurück und bemerkte nicht den panischen Gesichtsausdruck den sie innehatte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten und sie biss sich auf ihre Unterlippe. So fest, das die dünne Haut fast riss und ihr Blut geflossen wäre, wenn ihre Aufmerksamkeit nicht plötzlich von dem Lehrer in dem grünen Strampelanzug beansprucht werden würde.

“Heh, du.” sagte er und kam lächelnd auf Sakura zugelaufen. Seine schwarzen Haare bewegten sich dabei keinen Millimeter.

“Du bist sicherlich die Neue. Sakura Haruno, oder?” fragte er freundlich. Sakura brachte nur ein schwaches Nicken zustande.

“Gut!” strahlte der Marsmensch und klatschte in die Hände, sodass die Klasse fast geschlossen zusammenzuckte, “Dann lass deine Kraft der Jugend erstrahlen!” Sakura starrte ihn nur sprachlos an und wich zurück, als er eine Hand austreckte, um sie an der Schulter zu berühren. Er hob die gewaltigen Brauen, sagte aber nichts dazu.

“Nenn mich einfach Gai, oder Sensei” sagte er noch, bevor er sich zu der restlichen Klasse umdrehte und sich grinsend vor sie stellte.

“So meine Lieben. Heute machen wir wie versprochen ein Spiel und das wäre...” Er machte eine wirkungsvolle Pause und grinste breit, “Merkball! Allerdings diesmal ohne Ball, denn irgendein Idiot ... ähm, Schüler meinte ich natürlich... hat bei jedem Ball in der Schule die Luft rausgelassen...” Seine Augen fixierten fast wie zufällig Sasuke Uchiha, der deutlich sichtbar ein Grinsen unterdrückte.
 

Sakura bekam davon jedoch nichts mit, sie hörte nur das vielstimmiges Stöhnen und Ächzen. Auch sie war nicht gerade begeistert. Beim Merkball musste man laufen. Soviel Bewegung. Sie schüttelte leicht den Kopf. Es konnte nur schlecht enden, das stand definitiv für sie fest.
 

Ihr Lehrer, Sensei Gai, teilte die Gruppen ein. Er mischte die Jungen und Mädchen möglichst gerecht und nach deren sportlichen Fähigkeiten entsprechend. Da er nicht wusste wie gut Sakura war, wurde sie in die Gruppe gesteckt, in der die besten Sportler waren.

Liebend gerne hätte sie dagegen protestiert, doch ihre angelernte Vorsicht gegenüber erwachsenen Männern und ihr Drang, möglichst unauffällig zu bleiben, hielten sie davon ab sich bemerkbar zu machen.

In der Gruppe waren unter anderem Tenten Ama, Ino Yamanaka, Temari Sabakuno, Neji Hyuuga, Sai und Sasuke Uchiha. Als Sakura den jungen Uchiha sah, verkrampfte sich ihr Innerstes und sie suchte sich den Platz, der am weitesten von ihr entfernt war.
 

“Fangt an!” rief Sensei Gai und klatschte in die Hände.

Sakuras Gruppe sollte zuerst fangen. Kaum das die andere Gruppe losgelaufen war und die anderen sich an deren Verfolgung machen wollten, ertönte ein durchdringender Schrei.

Sofort verharrten alle auf der Stelle und sahen zu der Gestalt, die mit schmerzerfülltem Gesicht auf dem Boden kniete.

“Hinata!” Naruto, Neji und die Mädchen liefen sofort zu dem blauhaarigen Mädchen, das ihren Knöchel fest umklammert hielt. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt.

“Was ist passiert, Hina?” fragte Naruto und hockte sich neben die Hyuuga.

“Ich- Ich bin umgeknickt, als ich loslaufen wollte.” erwiderte sie und schaute in Narutos blaue Augen. Während sie sprach, begann ihr Knöchel anzuschwellen und grün und blau anzulaufen.

“Ich bring dich ins Krankenzimmer.” bestimmte Naruto nach einem Blick auf ihren Knöchel und hob die protestierende Hyuuga einfach auf seine Arme. Sofort lief das blauhaarige Mädchen rot an und senkte beschämt den Kopf. Nur zögerlich schlang sie ihre Arme um Narutos Hals und errötete noch heftiger.

“Ist das in Ordnung, Sensei Gai?” fragte der Uzumaki, doch seinem Tonfall war anzuhören, dass er ein “Nein.” von seinem Lehrer nicht akzeptieren würde. Deshalb gab ihm Sensei Gai seine schweigende Zustimmung und sah den beiden nach, wie sie die Turnhalle verließen.
 

Während alle zu Hinata liefen und sich um sie versammelten, war Sakura immer weiter zurückgewichen bis sie fast die Wand im Rücken spürte. Sie konnte sich nicht erklären, was sie an dieser Situation so betroffen machte. Geprellte Knöchel hatte sie schon oft gesehen und wusste auch selber wie schmerzhaft das war, doch etwas an diesem Vorfall berührte sie gefühlsmäßig. Ihre jadegrünen Augen lagen auch auf Naruto, als er die blauhaarige Hyuuga auf seine Arme hob und sie hinaustrug. Sie sah auch ganz deutlich, wie Hinata rot anlief, Narutos Sorge und die Angst in seinen tiefblauen Augen.

Das Mitgefühl aller Schüler war wie ein Schlag ins Gesicht. Kurz und heftig. Narutos Schrecken übertraf alles. Er musste mehr für das Mädchen empfinden als er zugab, wenn er so heftig reagierte. Alleine schon seine, ebenso wie Hinatas Reaktion ließen darauf schließen, dass sie mehr als Freunde waren. Auch wenn die beiden es anscheinend selbst noch nicht wussten oder es sich gesagt hatten.
 

Und mit überraschender Klarheit wusste Sakura nun, was ihr so wehtat. Was ihr tausend Dornen in ihr Herz stach und sie nach Luft schnappen ließ. Dieses Mitgefühl für eine fremde Person war es, was sie so verblüffte.

Die Angst der anderen, das etwas schlimmes hätte passiert sein können, obwohl Hinata nur eine Klassenkameradin war. Keine Blutsverwandte, keine enge Freundin, keine Geliebte und doch waren alle besorgt um ihr Wohlergehen und nahmen an ihrem Verletzungen teil, als wäre sie es.
 

Sie fasste sich an ihr Shirt, dort wo sich ihr Herz befand, krallte sich fest und wandte nun endgültig den Blick ab. Bei jedem Schlag pumpte es nicht nur Blut durch ihren Körper, sondern auch eine Welle des Schmerzes. In ihren Augen sammelten sich Tränen, doch Sakura drängte sie zurück.

Unwillkürlich war sie weiter nach hinten gegangen und stieß nun an die Wand. Haltesuchend legte sie ihre freie Hand auf die kalte Mauer und atmete tief durch. Ihre Augen hatte sie zusammengekniffen um nichts mehr sehen zu müssen. Um diese Sorge um eine fremde Person nicht sehen zu müssen. Die Angst, Furcht und die Aufmerksamkeit. Sie ertrug es nicht länger. Konnte dem nicht mehr zusehen. Es zerriss ihr schier das Herz zu wissen, das solch eine Anteilnahme ihr niemals zuteil werden würde.
 

“So...” drang die Stimme des Lehrers zu ihr durch, “Da wir nun zwei Mitspieler weniger haben, die auch noch im selben Team waren, muss einer von der anderen Gruppe leider wechseln.”

Er sah suchend über die Schüler und hob dann seine Brauen.

“Wo ist denn... Ach, da ist sie ja...” Seine Augen hatten Sakura erblickt, die an der Wand lehnte.

“Sakura, du gehst in die andere Gruppe! Ist dir nicht gut?”

Das rosahaarige Mädchen schreckte auf und blickte mit aschfahlem Gesicht zu den anderen.

“Es... es ist nichts.” murmelte sie so leise, dass sie kaum zu verstehen war und stieß sich von der Wand ab. Langsam ging sie zu den anderen Schülern, welche ihr schon wieder hasserfüllte Blicke zuwarfen, die Sakura aber gekonnt ignorierte. So fiel ihr auch nicht auf, das seit Hinatas Unfall ein einziges Augenpaar nicht auf der Hyuuga lag, sondern auf ihr. Zwei Augen, die sie durchdringend und abschätzig musterten.
 

Nun war Sakura also in der Gruppe die zuerst gefangen werden sollten. Das hieß für sie, dass sie weglaufen musste. Als der Lehrer zum zweiten Mal das Zeichen gab anzufangen, rannte Sakura los.

Sie war nicht sonderlich schnell, da jede Bewegung eine Qual für sie war und wurde deshalb auch rasch als leichtes Opfer auserkoren. Und zwar von niemand geringerem als Sasuke Uchiha persönlich. Er lief ihr nach, war manchmal fast hinter ihr und ließ sich wieder zurückfallen.

Als sei sie die verschreckte Beute und er der gelassene Jäger, der sich sicher war, sein Opfer irgendwann zu erwischen und sich deshalb nicht besonders anstrengte um es zu erreichen. Genau wie jemand, der den Weg mehr schätzte als das Ziel und es deshalb auch bis zuletzt auskostete und sich an der Angst und der Hoffnung labte.

Schon nach kurzer Zeit wurde Sakura immer langsamer, keuchte heftiger und spürte ihre Verletzungen immer stärker. Plötzlich sah sie Sasuke wieder aus den Augenwinkeln näherkommen und schlug blitzschnell einen Haken um ihm zu entkommen.

Die anderen Schüler hatten schon längst akzeptiert, dass der Uchiha sie fangen wollte und machten deshalb auch keine Anstalten ihm in die Quere zu kommen. Sakura hätte direkt vor einem anderen aus der gegnerischen Gruppe stehen bleiben können und sie hätten nichts gemacht.

Also lief sie unbehelligt durch die Schülerschar und versuchte den Uchiha abzuhängen, was ihr natürlich nicht gelang. Selbst wenn sie kerngesund gewesen wäre, hätte sie Sasuke niemals abhängen können. Dafür war er einfach zu schnell und wendig. Schon nach kurzer Zeit war er direkt hinter ihr und beschloss nun anscheinend auch das Spiel zu beenden. Als Sakura erkannte, dass er Anstalten machte, nach ihr zu greifen, breitete sich Panik in ihr aus und sie beschleunigte ihre Schritte, ohne auf die pochenden Schmerzen zu achten, die ihren Körper regelmäßig durchzuckten.
 

Gerade als sie dachte, das sie ihn doch abgehängt hatte und wilde Erleichterung sie befiel, spürte sie, wie sich ein muskulöser Arm um ihre Taille schlang und sie festhielt.

Sakura keuchte erschrocken auf, als Sasuke sie kurz, aber heftig, an seinen Körper drückte und sie seinen schnellen Atem an ihrem Gesicht spüren konnte. Wenigstens war die Verfolgungsjagd auch an ihm nicht ohne Spuren vorbeigegangen, was Sakura einen gewisse Befriedung verschaffte. Doch das war ihr jetzt nur ein kleiner Trost. Es machte sie fast wahnsinnig, dass er sie berührte und das sogar schon zum wiederholten Male. Es war definitiv zu oft nach Sakuras Geschmack. Viel zu oft.

“Hab ich dich, Süße.” murmelte er an ihrem Ohr und verstärkte den Griff um ihre Taille, sodass Sakura fast aufgeschrien hätte. Sein Atem kitzelte ihre empfindliche Haut und jagte ihr einen Schauer über den ganzen Körper. Sie war wie gelähmt von dem Gefühl seines warmen Körpers der sich an ihren presste.

Von seinem erhitzen Atem in ihrem Nacken und vor allem seinen intensiven Geruch, der ihr jetzt zum ersten Mal in die Nase stieg. Es verwirrte sie zutiefst und brachte eine Saite in ihr zum Klingen, von deren Existenz sie vorher nicht gewusst hatte. Vor allem aber tat es weh. Es tat ihr so weh. Ihr Körper schien von innen heraus zu verbrennen, sie glaubte zu ersticken, zu ertrinken an ihren Gefühlen. Doch bevor sie ganz in den Wahnsinn abdriften konnte, ließ Sasuke sie abrupt los und stieß sie grob von sich.
 

Sakura strauchelte und fiel fast zu Boden. Sein Griff hatte nur wenige Sekunden gedauert, doch für sie fühlte es sich an wie Stunden. Sie fing sich jedoch wieder und schloss mühsam beherrscht die Augen.

Sich zu dem Uchiha umzudrehen wagte sie nicht, also ging sie mit gesenktem Kopf an ihm vorbei und setzte sich auf die Bank zu den ebenfalls gefangenen Schülern. Sie brauchte sich keine Sorgen zu machen, dass sie nochmal ins Feld musste- Sasuke würde keiner fangen, da war sie sich sicher.

Und sie behielt Recht.
 

Sie nutzte die Zeit bis zum Ende des Spiels um sich innerlich wieder zu sammeln.

Ihre Maske, die sie allen zeigte, wieder zu festigen. Die Gefühle, welche sie bei der Berührung des Uchihas gespürt hatte, verbannte sie in den hintersten Winkel ihres Verstandes. Sie verstand sie nicht, sie waren lästig und nicht wichtig genug, um sie länger zu beschäftigen als nötig. Zumindest redete sie sich das ein.

Vor allem aber versuchte sie die stechenden Schmerzen zu ignorieren, die wie Wellen durch ihren Körper jagten. Verfluchte Sportstunde! dachte sie nur und lehnte sich an die Wand.
 

Zum Glück für sie war die Stunde schon so weit vorangeschritten, dass sie keine zweite Runde machen konnten.

Der Lehrer entließ sie schweren Herzens und deutete schon an, das er etwas ganz Aufregendes in der nächsten Sportstunde geplant hatte. Sakuras Magen krampfte sich bei dieser Ankündigung schon zusammen und sie versuchte nicht an die nächste Stunde zu denken, die sie schon in zwei Tagen wieder haben würden. Sie verschwand so unauffällig wie möglich in der Umkleidekabine und zog sich schleunigst um.
 


 

Sie musste sich beeilen. Bestimmt wartete ihr Vater schon auf sie. Sie wollte ihm durch eine Verspätung nicht noch einen zusätzlichen Vorwand für neue Prügel bieten.
 

Höchstwahrscheinlich wartete er sowieso schon ungeduldig.
 

Mit einem Bier in der Hand, hochgekrempelten Hemdsärmeln und einem sadistischen Lächeln auf den Lippen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2009-09-20T17:47:46+00:00 20.09.2009 19:47
heyy =)
man, sasuke iis echt so scheiiße!
kann er sakura niich eiinfach iin ruhe lassen??
oda am besten gaaaanz liieb zu iihr seiin und iihrn vater verschlagen??
der iis au voll dumm!!

aba schön, dass es endliich mal weiitergiing!

lg Sayuri_chan7
Von:  XxGirlyxX
2009-09-08T20:24:56+00:00 08.09.2009 22:24
Das Kapitel hast du echt klasse geschrieben!
man Sakura kann einem nur leid tun *heul*
Hoffentlich wird alles gut.
Gai hast du ja mal klasse beschrieben =)
Ich freue mich schon auf das nächste Pitel

Lg Girly
Von: abgemeldet
2009-09-07T13:45:05+00:00 07.09.2009 15:45
Die arme sakura immer wenn ich deine kapis lese tut sie mir leid ^^'
du schreibst immer mit gefühl ich freu mich schon aufs nexte kapi :D
Von: abgemeldet
2009-09-07T12:52:35+00:00 07.09.2009 14:52
echt klasse kapi
freu mich schon aufs nächste
Von:  dannysahne
2009-09-07T10:47:55+00:00 07.09.2009 12:47
Ein tolles Kapi!
Die arme Saku, Sasuke lässt ihr aber auch kaum eine Chance...
und dann deine Beschreibung von Gai - einfach zum schießen....
Freu mich schon auf das nächste Kapi!

LG
Von:  Sakura-Jeanne
2009-09-07T10:07:03+00:00 07.09.2009 12:07
hammer gieels kapitel
ich hoffe das sakur sich mit hinata anfreudet und das es bald vorbei its mit der prügelattacken:


schreib schenll weiter
Von: abgemeldet
2009-09-06T21:04:32+00:00 06.09.2009 23:04
hey super kapitel
sakura hat es echt nicht leicht.
mach weiter soooo
lg, yesilli
Von:  Carameldream
2009-09-06T19:15:10+00:00 06.09.2009 21:15
tolles KApi^^
Arme Saku :(
Ich hoffe sie freundet sich noch mit Hina an :D
Ach wie süß, NAru macht sich Sorgen!
Das ist ja toll!!!

LG Sarhona_Misaki
Von:  Kijairi
2009-09-06T18:22:33+00:00 06.09.2009 20:22
Wow es geht endlich weiter :D
Das hat mich echt gefreut *gg*
Es war zwar nicht sehr lang, aber es war trotzdem gut!!
Mach schnell weiter so!


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